Zitat von FlorianVielleicht hat Herr Wulff gerne viel Bargeld in der Tasche. Mein Vater hat das zum Beispiel auch gerne, es gibt ihm wohl so eine Art Unabhängigkeitsgefühl.
Hm, also wenn ich so an die "Enthüllungen" der letzten Wochen zurückdenke, dann macht Wulff auf mich nicht den Eindruck als ob er sonderlich flüssig wäre. Jedenfalls nicht flüssig genug für ein (Privat-)leben, wie es sich für ein herausragendes Mitglied der politischen Kaste geziemt. Ich meine das so, dass ein Spitzenpolitiker (dessen Gehalt man ja kennt) eben nicht in einer Bettenburg auf Malle urlauben kann. Er kann nicht nur seinen Konfirmandenanzug im Schrank haben und in einem Plattenbau wohnen. Er muss seinen Berufsstand repräsentieren, hier und da zugegen sein, selbstverständliche Statussymbole besitzen etc. pp. Auch seine Gattin kann sich nicht bei H&M einkleiden und mit einem 10 Jahre alten Golf Diesel zum Lidl fahren. Er hat einfach statusbedingte Ausgaben, deren Bezahlung für ihn anscheinend nicht soo einfach ist. So kommt's mir jedenfalls vor. Keine Ahnung ob das schon früher so war, oder ob er erst durch seine Scheidung gerupft wurde. Sollte seine Lage wirklich so sein wie es mir mittlerweile scheint, dann kann er einem durchaus leid tun.
Na, jedenfalls scheint er mir nicht unbedingt ein Typ zu sein, der ganz normal vierstellige Beträge in bar mit sich führt.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- "Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011
Zitat von RaysonDas erscheint mir nicht zwingend. Bei Bezahlungen unter Privatpersonen sind Kreditkarten ungebräuchlich.
Ja sicher! Deswegen hätte er die Hotelrechnungen, so wie alle anderen privaten Ausgaben, eben mit seiner LH-Kreditkarte begleichen müssen (schon weil die Meilen ja gebraucht wurden). Die Bezahlung einer höheren privaten Ausgabe hätte zwingend der gezückten Kreditkarte bedurft. Nix in bar für Kumpel auffe Kralle.
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Zitat von Calimero[Deswegen hätte er die Hotelrechnungen, so wie alle anderen privaten Ausgaben, eben mit seiner LH-Kreditkarte begleichen müssen (schon weil die Meilen ja gebraucht wurden). Die Bezahlung einer höheren privaten Ausgabe hätte zwingend der gezückten Kreditkarte bedurft. Nix in bar für Kumpel auffe Kralle.
Er konnte aber die Rechnung nicht bezahlen, weil es für ihn keine Rechnung gab, sondern Groenewold hatte Gutscheine in seinen Corn Flakes gefunden, die er eingelöst hat.
Zitat von WELT Die drei Übernachtungen im Herbst 2007 im „Hotel Stadt Hamburg“ auf Sylt seien über einen Reiseveranstalter von Groenewold gebucht worden. Die Bezahlung sei über Gutscheine erfolgt, sagte Moser. Wulff habe das Hotel gar nicht vor Ort direkt bezahlen können.
Zitat Ich meine das so, dass ein Spitzenpolitiker (dessen Gehalt man ja kennt) eben nicht in einer Bettenburg auf Malle urlauben kann. Er kann nicht nur seinen Konfirmandenanzug im Schrank haben und in einem Plattenbau wohnen. Er muss seinen Berufsstand repräsentieren, hier und da zugegen sein, selbstverständliche Statussymbole besitzen etc. pp. Auch seine Gattin kann sich nicht bei H&M einkleiden und mit einem 10 Jahre alten Golf Diesel zum Lidl fahren Er hat einfach statusbedingte Ausgaben, deren Bezahlung für ihn anscheinend nicht soo einfach ist. So kommt's mir jedenfalls vor.
Zustimmung. Und man sieht hier auch sehr deutlich, dass unsere Politiker unterbezahlt sind, insbesondere die Regierungsmitglieder. Als Ministerpräsident soll Wulff rund 150 Tsd. Euro verdient haben. Das ist ziemlich knapp bemessen, angesichts der von Ihnen richtig beschriebenen notwendigen repräsentativen Ausgaben. Wenn dann noch Scheidungskosten dazu kommen und eine junge neue Ehefrau der man etwas bieten will, dann wird es schnell ganz schön eng. Und womöglich werden dann tatsächlich die diversen im Raum stehenden kleinformatigen Vergünstigungen zur echten Versuchung.
Ich sehe gerade zum erstenmal die Anweisung an das Hotel-Personal und bin doch etwas erstaunt:
Zitat Herr David Groenewold hat gestern angerufen, wir sollen keine Infos über ihn rausgeben! Er war 2007 mit Herrn Wulff im HSH und hat den gesamten Aufenthalt übernommen. Falls also Bild oder Spiegel anruft, wir wissen von nichts.
Ich vermute, daß alles, was nach dem ersten Komma steht, mehr oder minder wörtlich von Groenewold gesagt wurde. Wenn nun
1) im Idiolekt von Herrn Groenewold das Verb "übernehmen" nicht eine völlig andere Bedeutung hat als in meinem (wovon ich einmal ausgehe) und wenn
2) Groenewold auch nicht gegenüber dem Hotelpersonal gelogen hat (warum sollte er das auch tun?),
dann hat er doch in seinem Anruf schon explizit der späteren Darstellung Wulffs widersprochen. Dann bräuchte man sich doch gar nicht mehr über die Frage streiten, wie plausibel eine Barzahlung in einem solchen Fall ist, weil es nach Auskunft eines Beteiligten eben nie eine solche Zahlung gegeben hat.
Zitat Herr David Groenewold hat gestern angerufen, wir sollen keine Infos über ihn rausgeben! Er war 2007 mit Herrn Wulff im HSH und hat den gesamten Aufenthalt übernommen. Falls also Bild oder Spiegel anruft, wir wissen von nichts.
Ich vermute, daß alles, was nach dem ersten Komma steht, mehr oder minder wörtlich von Groenewold gesagt wurde. Wenn nun
1) im Idiolekt von Herrn Groenewold das Verb "übernehmen" nicht eine völlig andere Bedeutung hat als in meinem (wovon ich einmal ausgehe) und wenn
2) Groenewold auch nicht gegenüber dem Hotelpersonal gelogen hat (warum sollte er das auch tun?),
dann hat er doch in seinem Anruf schon explizit der späteren Darstellung Wulffs widersprochen. Dann bräuchte man sich doch gar nicht mehr über die Frage streiten, wie plausibel eine Barzahlung in einem solchen Fall ist, weil es nach Auskunft eines Beteiligten eben nie eine solche Zahlung gegeben hat.
Ja, er hat doch den Aufenhalt übernommen (=bezahlt). Das wird doch gar nicht bestritten.
Zitat von RaysonDas erscheint mir nicht zwingend. Bei Bezahlungen unter Privatpersonen sind Kreditkarten ungebräuchlich.
Ja sicher! Deswegen hätte er die Hotelrechnungen, so wie alle anderen privaten Ausgaben, eben mit seiner LH-Kreditkarte begleichen müssen (schon weil die Meilen ja gebraucht wurden). Die Bezahlung einer höheren privaten Ausgabe hätte zwingend der gezückten Kreditkarte bedurft. Nix in bar für Kumpel auffe Kralle.
Lieber Calimero,
das sehen Sie falsch. Wulff war gegenüber seinem Freund großzügig, und hat ihm die M&M Bonusmeilen überlassen. Ich mache das bei großen Rechnungen auch so: Ich übernehme per Kreditkarte (incl. Bonusmeilen), die andern zahlen in bar.
Oder beim Segeln: Da ist das schon eingeplant: Ich habe selten viel Bargeld dabei, weil ich das nach dem Autoanmieten im Hafen von der Mannschaft einsammle - Bares ohne Bankgebühren (im Ausland).
Zitat von MartinJa, er hat doch den Aufenhalt übernommen (=bezahlt). Das wird doch gar nicht bestritten.
Da sind wir schon bei dem Idiolekt-Problem. Wenn ich die Rechnung von jemandem bezahle, aber erwarte, daß ich das Geld erstattet bekomme, dann würde ich nicht von "übernehmen" sprechen, sondern z.B. von "auslegen". Wenn mir jemand sagte, er wolle meine Hotelkosten übernehmen, käme ich nicht auf den Gedanken, ich hätte (wem auch immer) noch etwas zu zahlen.
Zitat von MartinJa, er hat doch den Aufenhalt übernommen (=bezahlt). Das wird doch gar nicht bestritten.
Da sind wir schon bei dem Idiolekt-Problem. Wenn ich die Rechnung von jemandem bezahle, aber erwarte, daß ich das Geld erstattet bekomme, dann würde ich nicht von "übernehmen" sprechen, sondern z.B. von "auslegen". Wenn mir jemand sagte, er wolle meine Hotelkosten übernehmen, käme ich nicht auf den Gedanken, ich hätte (wem auch immer) noch etwas zu zahlen.
Lieber Dr. Nick,
gegenüber dem Hotelangestellten würde ich einfach sagen, dass ich die Rechnung übernehme. Diesen geht es letztlich nichts an, ob oder wie ich mit Bekannten die Kosten verrechne. Man offenbart gegenüber den Angestellten ja nicht alle Zusammenhänge, sondern hält die Kommunikation einfach.
Bem.: Es geht hier nur darum, das Fax nicht überzuinterpretieren, egal, was tatsächlich passiert ist.
Zitat von WELT Die drei Übernachtungen im Herbst 2007 im „Hotel Stadt Hamburg“ auf Sylt seien über einen Reiseveranstalter von Groenewold gebucht worden. Die Bezahlung sei über Gutscheine erfolgt, sagte Moser. Wulff habe das Hotel gar nicht vor Ort direkt bezahlen können.
Das kann alles vorkommen.
Mit "Gutscheinen" dürften Vouchers gemeint sein; das würde Sinn machen, wenn der Aufenthalt über Airtours gebucht wurde, das das Hotel "Stadt Hamburg" auch jetzt noch im Angebot hat.
Allerdings ist nicht ganz klar, wie dann die Hotelrechnung zustandegekommen ist; das ist bei Pauschalreisen über einen Reiseveranstalter wohl eher unüblich. Das Hotel rechnet ja dann mit dem Veranstalter ab, nicht mit dem Gast.
Außerdem: Wenn Groenewold die Reise schon im Voraus gebucht und bezahlt hatte, dann gab es erst recht keinen Grund, warum Wulff ihm seinen Anteil nicht überwiesen hatte, statt sich mit Dutzenden von 100-Euro-Scheinen auszustaffieren, um diese am Ort dem Freund zu überreichen.
Ich finde das - auch, nachdem ich das gelesen habe, was hier dazu geschrieben wurde - noch immer kurios.
Zitat von FlorianUnd man sieht hier auch sehr deutlich, dass unsere Politiker unterbezahlt sind, insbesondere die Regierungsmitglieder.
Als Ministerpräsident soll Wulff rund 150 Tsd. Euro verdient haben. Das ist ziemlich knapp bemessen, angesichts der von Ihnen richtig beschriebenen notwendigen repräsentativen Ausgaben.
Nuja, gewisse repräsentative Pflichten und Statusausgaben haben auch andere "höhere Angestellte", die nicht auf 150 T€/a kommen. Also, man sollte damit schon hinkommen. Gleichwohl hätte ich auch nichts gegen eine höhere Besoldung der Regierungsspitzen einzuwenden. Wenn MP's, Kanzler und BP siebenstellig verdienen würden, wäre das okay. Aber das nur, wenn sie auch direkt vom Volk gewählt würden und sich nicht noch aberwitzige Pensionszahlungen daran anschließen. Bei Ministern ebenso, nur eben ohne die direkte Wahl, sondern schon per Berufung auf Zeit. Ich habe ein Problem damit, wenn politische Spitzenposten nach Parteihierarchie vergeben werden, aber dann Millionengehälter (und Pensionen) nach sich ziehen. Ohne das - gerne doch.
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von Martingegenüber dem Hotelangestellten würde ich einfach sagen, dass ich die Rechnung übernehme. Diesen geht es letztlich nichts an, ob oder wie ich mit Bekannten die Kosten verrechne. Man offenbart gegenüber den Angestellten ja nicht alle Zusammenhänge, sondern hält die Kommunikation einfach.
Lieber Martin,
ich versuche einmal, mich in Herrn Groenewold hineinzuversetzen. Diesem wird Mitte Januar klar, daß Wulffs Sylt-Urlaub einen Anlaß für kritische Fragen darstellen könnte, woraufhin er beim Hotel anruft. Wenn man Groenewold rationales Handeln unterstellt und davon ausgeht, daß es tatsächlich eine Bargeldübergabe gegeben hat, ist mir überhaupt nicht klar, warum er gegenüber den Hotel-Angestellten (bzw. dem Hotel-Management) eine Formulierung verwendet, die den Eindruck erweckt, er habe Wulff zu dem Urlaub eingeladen. Warum hat er nicht gesagt, er habe Wulff das Geld vorgestreckt?
ich versuche einmal, mich in Herrn Groenewold hineinzuversetzen. Diesem wird Mitte Januar klar, daß Wulffs Sylt-Urlaub einen Anlaß für kritische Fragen darstellen könnte, woraufhin er beim Hotel anruft. Wenn man Groenewold rationales Handeln unterstellt und davon ausgeht, daß es tatsächlich eine Bargeldübergabe gegeben hat, ist mir überhaupt nicht klar, warum er gegenüber den Hotel-Angestellten (bzw. dem Hotel-Management) eine Formulierung verwendet, die den Eindruck erweckt, er habe Wulff zu dem Urlaub eingeladen. Warum hat er nicht gesagt, er habe Wulff das Geld vorgestreckt?
Lieber Dr. Nick,
haben Sie schon mal im Restaurant die Rechnung übernommen, und erst später mit den mitessenden Freunden abgerechnet? Sagen Sie dann zum Kellner, 'bringen Sie mir bitte die (ganze) Rechnung', 'ich übernehme die Rechnung', oder sehen Sie sich versucht, dem Kellner zu erklären oder anzudeuten, dass Sie anschließend die Kosten mit den Freunden aufteilen wollen? (das Procedere, den Kellner Jeden einzeln abkassieren zu lassen ist in vielen Ländern unüblich).
Ich zumindest kenne das so nicht. Meist wird danach auch nicht auf Heller und Pfennig abgerechnet, sondern einfach durch die Zahl der Köpfe geteilt. Und dem Kellner erkläre ich mich nicht.
Groenewald war zu diesem Zeitpunkt vielleicht einfach auch sorgloser, als er es heute nach all diesem Trubel wäre. Der Verfolgungswahn stellt sich ja nicht unbedingt sofort ein, wenn ein uralter Freund seine gesellschaftliche Position verändert.
Wie gehabt: Wulff sehe ich schon längst als Pharisäer entlarvt, aber diesen einzelnen Fakt würde ich nicht überbewerten (bei Fragen zu potentieller Bestechlichkeit).
Außerdem: Wenn Groenewold die Reise schon im Voraus gebucht und bezahlt hatte, dann gab es erst recht keinen Grund, warum Wulff ihm seinen Anteil nicht überwiesen hatte, statt sich mit Dutzenden von 100-Euro-Scheinen auszustaffieren, um diese am Ort dem Freund zu überreichen.
Vielleicht ist Herr Groenewold vorsteuerabzugsberechtigt und Herr Wulff nicht
Angela Merkel beweist eine ganz neue Qualität: Trockener Humor und bitterer Sarkasmus in zwei Sätzen. Die F.A.Z. schreibt gerade:
Zitat von F.A.Z.Angela Merkel steht weiterhin fest zu Bundespräsident Wulff: Die Bundeskanzlerin lobt die „Transparenz“, die Wulff geschaffen habe. Der Bundespräsident werde auch weiterhin das Amt „zum Wohl unseres Landes“ ausfüllen. Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/kanzl...n-11644453.html
Das ist die Steigerungsform von »Er hat mein vollstes Vertrauen.« Das bedeutet: Lange geht das nicht mehr so weiter ;-)
Zitat von MartinSagen Sie dann zum Kellner, 'bringen Sie mir bitte die (ganze) Rechnung', 'ich übernehme die Rechnung', oder sehen Sie sich versucht, dem Kellner zu erklären oder anzudeuten, dass Sie anschließend die Kosten mit den Freunden aufteilen wollen? (das Procedere, den Kellner Jeden einzeln abkassieren zu lassen ist in vielen Ländern unüblich).
Wo ich unterwegs bin, läuft das ein wenig anders. In szenischer Form:
DrNick (zum Kellner): Wir würden gerne zahlen. Kellner: Getrennt oder zusammen? DrNick: Zusammen! (Holt seine Geldbörse raus)
Alternativ könnte ich mir in einer solchen Situation auch vorstellen, "Ich zahle" o.ä. zu sagen. "Ich übernehme das" würde ich hingegen nur sagen, wenn ich die anderen Gäste einladen will.
Nun kommt es in meinem Leben glücklicherweise überhaupt nicht auf die Formulierung an. Ich bin nur nach wie vor irritiert, daß jemand, bei dem es darauf ankommt, so nachlässig formuliert.
Zitat von FlorianWenn man die Kommentare hier im Forum liest könnte man ja fast glauben, Barzahlung wäre etwas anrüchiges.
Ich kenne durchaus Leute, die Rechnungen in den genannten Größenordnungen gerne bar bezahlen.
Das gilt auch für mich. Zahlung mit der EC-Karte ist mir zu unsicher, da das PIN-System sehr anfällig für kriminelle Eingriffe ist und ein eventueller Schaden von den Banken voll auf den Kunden abgewälzt wird. Und Kreditkarten werden nicht überall genommen.
Daher zahle ich in der Regel bar, hebe auch regelmäßig entsprechend große Geldbeträge von der Bank ab.
Gerade vor Urlaubsfahrten ist es daher normal, daß ich größere Mengen Bargeld bei mir habe.
Zitat von DrNickEs geht nicht um Barzahlungen und Freundschaften, sondern es geht um "Barzahlungern" bei "Freunden", die sich bei einem eventuell für politische Wohltaten bedanken wollen.
Es geht wohl eher darum, daß Wulff es inzwischen überhaupt keinem mehr recht machen kann. Läßt er sich einladen, gilt das als Rücktrittsgrund. Und bezahlt er für den Aufenthalt, wird ihm das genauso verübelt. Nach den Maßstäben, die inzwischen in der Causa Wulff verwendet werden, dürfte es in Deutschland keine Politiker mehr geben, die man für Ämter oberhalb Gemeinderat wählen darf.
Zitat von R.A.Nach den Maßstäben, die inzwischen in der Causa Wulff verwendet werden, dürfte es in Deutschland keine Politiker mehr geben, die man für Ämter oberhalb Gemeinderat wählen darf.
Ich sehe - zum Glück - noch eine Menge Politiker, die den verwendeten Maßstäben entsprechen. Ich bin ja kein allzu großer Fan unserer Kanzlerin, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie mal in eine solche Affäre schlittern könnte.
Zitat von DrNickIch sehe - zum Glück - noch eine Menge Politiker, die den verwendeten Maßstäben entsprechen. Ich bin ja kein allzu großer Fan unserer Kanzlerin, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie mal in eine solche Affäre schlittern könnte.
Thomas de Maizière hätte sich z.B. auch nicht so verhalten.
Zitat von DrNickWo ich unterwegs bin, läuft das ein wenig anders. In szenischer Form:
DrNick (zum Kellner): Wir würden gerne zahlen. Kellner: Getrennt oder zusammen? DrNick: Zusammen! (Holt seine Geldbörse raus)
Alternativ könnte ich mir in einer solchen Situation auch vorstellen, "Ich zahle" o.ä. zu sagen. "Ich übernehme das" würde ich hingegen nur sagen, wenn ich die anderen Gäste einladen will.
Nun kommt es in meinem Leben glücklicherweise überhaupt nicht auf die Formulierung an. Ich bin nur nach wie vor irritiert, daß jemand, bei dem es darauf ankommt, so nachlässig formuliert.
Lieber Dr. Nick,
es ist interessant, wie schnell wir im prozeduralen Detail gelandet sind, auch andere Disputanten. Und ich vermute, dies ist auch der Weg, wie unsere Regularien im unhandlichen Detail enden.
Anstatt einfach zu akzeptieren, dass wir die Dinge nicht 100%ig kontrollieren können, und damit auch eine Restwahrscheinlichkeit bleibt, dass ein Buprä vielleicht Vorteile für sich nimmt und auch solche gewährt, geben wir keine Ruhe, bis wir unser Leben wieder ein Stück weniger lebenswert gemacht haben.
Warum sich Italiener oder Franzosen nicht solcherart mobilisieren lassen? Ich vermute, dafür sind sie zu große Geniesser .
Zitat von MartinAnstatt einfach zu akzeptieren, dass wir die Dinge nicht 100%ig kontrollieren können, und damit auch eine Restwahrscheinlichkeit bleibt, dass ein Buprä vielleicht Vorteile für sich nimmt und auch solche gewährt, geben wir keine Ruhe, bis wir unser Leben wieder ein Stück weniger lebenswert gemacht haben.
Er war in dieser Zeit nicht Bundespräsident (Repräsentant), sondern Ministerpräsident. Seine Entscheidungen hatten direkten Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Freunde und Bekannten, die ihn eingeladen haben. Deshalb fragt man nach — und nicht etwa, weil man ihm den Genuss missgönnen würde.
Zitat von stefanolixThomas de Maizière hätte sich z.B. auch nicht so verhalten.
Vielleicht, vielleich auch nicht. Dasselbe gilt für Dr. Nicks Vermutung zu Angela Merkel.
Entsprechendes hätte man aber vor einem Jahr auch von Wulff sagen können. Mir jedenfalls war nichts bekannt, was ihn damals irgendwie von de Maizière oder Merkel oder anderen Politikern unterschieden hätte - in Bezug auf die hier angesprochenen Themen natürlich. Er war völlig unbescholten, galt als "netter Schwiegersohn", wurde vielleicht als zu weich angesehen, aber nie als unehrlich oder raffgierig.
Und umgekehrt hat sich halt noch niemand die Mühe gemacht, die Urlaube oder die Hausfinanzierung eines de Maizière oder anderer Minister oder Ministerpräsidenten so detailliert zu durchleuchten, wie das bei Wulff geschehen ist.
Zitat von stefanolixEr war in dieser Zeit nicht Bundespräsident (Repräsentant), sondern Ministerpräsident. Seine Entscheidungen hatten direkten Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Freunde und Bekannten, die ihn eingeladen haben. Deshalb fragt man nach — und nicht etwa, weil man ihm den Genuss missgönnen würde.
Lieber stefanolix,
wie will man den Dunstkreis eines mächtigen Politikers kontrollieren, ohne ihn außer Gefecht zu setzen? Oder ihn aus seiner ganzen persönlichen Historie zu sezieren? Die Integrität unserer Politiker müssen wir in einem überschaubaren Rahmen nehmen wie sie ist, und wer es in Wulffs Dunstkreis geschafft hat, wird sicher irgendwie davon profitieren.
Es ist kaum besser, wenn die seit kurzem im Südwesten regierenden rot-grünen Parteien im großen Stil (hunderte) ihre Parteiklientel auf Kosten des Steuerzahlers in Beamtenstellen zu hieven versucht. Auch die Praxis, die Chefs der Regierungspräsidien frühzeitig in den Ruhestand zu entlassen und gegen ihre Parteigänger auszutauschen ist zwar rechtens, aber sie dient doch ebenfalls dem Ziel, sich eine loyale Umgebung zu schaffen. http://www.badische-zeitung.de/freiburg/...--55618742.html. Diese Stellen werden nicht in einem offenen Verfahren ausgeschrieben.
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