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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 80 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Rayson Offline




Beiträge: 2.367

13.05.2012 19:20
#26 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Zettel
Erstens liegt die Union im Bund weit vor der SPD, ungefähr 35 zu 28 Prozent. Die FDP wird jetzt wieder auf vernünftige Werte steigen.


Aber im wesentlichen auf Kosten der Union. Der FDP-Erfolg in NRW ist ohne das CDU-Debakel nicht denkbar.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

13.05.2012 19:21
#27 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Zettel
Weltweit wird Merkel bewundert. Nur Sie, lieber Mitstreiter, und ein paar andere hier im Land sehen das anders.


Das Problem ist, dass Merkel Politik für Deutschland machen soll und nicht für den Rest der Welt

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.05.2012 19:22
#28 Zitat des Tages Antworten

Mein Kommentar zum Kommentar des Spitzenkandidaten der Piraten zum Piratenerfolg.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.05.2012 19:31
#29 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von Zettel
Weltweit wird Merkel bewundert. Nur Sie, lieber Mitstreiter, und ein paar andere hier im Land sehen das anders.


Das Problem ist, dass Merkel Politik für Deutschland machen soll und nicht für den Rest der Welt


Das ist, lieber Rayson, ja kein Nullsummenspiel.

Bewundert wird die Kanzlerin, weil Deutschland bewundert wird. Jedes Land in Europa würde sich freuen, wenn es deutsche Verhältnisse hätte. Der französische Wahlkampf kreiste wesentlich um die Frage, warum es Deutschland so viel besser geht als Frankreich.

Mich erinnert - Gnade der frühen Geburt - die Kritik an Merkel übrigens sehr an die Kritik an Adenauer. Auch er, auch die damalige politische Stabilität und wirtschaftliche Kraft Deutschlands wurden weltweit bewundert. Ungefähr die Hälfte der Deutschen hielt Adenauer aber für einen miserablen Politiker. "Der gußeiserne Kanzler", spottete Rudolf Augstein.

Herzlich, Zettel

C. Offline




Beiträge: 2.639

13.05.2012 20:12
#30 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von R.A.
Eine Machtperspektive für schwarz/gelb gibt es nicht mehr. Merkel hat ihren Koalitionspartner nicht kaputt gekriegt, dafür aber eigene Machtoptionen verloren. Sie wird mit einer ziemlich schauderhaften Bilanz in die Geschichte eingehen. Und Deutschland wird als Konsequenz rot/grün auch wieder in Berlin ertragen müssen.

Das erscheint mir nicht zwingend, lieber R.A.

Erstens liegt die Union im Bund weit vor der SPD, ungefähr 35 zu 28 Prozent.




Das kann sich schnellü ändern, Umfragen sind keine Wahlen, die letzte Umfrage in NRW hat die CDU mit 33% gehandelt. Hinzu kommt, dass die CDU ein Talent für miserable Wahlkämpfe hat.

Zitat

Die FDP wird jetzt wieder auf vernünftige Werte steigen.


Sie darf sich nicht den geringsten Schnitzer erlauben, sonst geht es zurück auf Los.

Zitat
Die Grünen sind seit gut einem Jahr in einem langsamen Abstieg begriffen.


Sie liegen aber immer noch besser als bei der letzten Bundestagswahl und das trotz Piratenpartei.

Zitat
Daß Rotgrün im Bund Schwarzgelb überflügelt, sehe ich vorläufig nicht.



Das kann ganz schnell gehen, vor allem die Wähler der Linken suchen eine neue Heimat

Zitat
Wenn sich die Piraten bei ihren jetzigen Werten stabilisieren und die Kommunisten im Bundestag bleiben, ist das wahrscheinlichste Ergebnis, daß weder Rotgrün noch Schwarzgelb eine Mehrheit haben. Das ist die Situation, die ich schon mehrfach beschrieben habe - entweder die Große Koalition oder eine unnatürliche Koalition zwischen Parteien, die kaum gemeinsame Ziele haben.



Das sind mir zu viele "wenn", diese Wahlergebnis wird rot-grün eine gewaltigen Schub geben, die Linke sehe ich schon lange nicht mehr im Bundestag und der Piratenpartei wird langsam die Luft herausgelassen werden, nachdem sie vorher schnell aufgepumpt wurde.

Zitat
Was die Bilanz der Regierung Merkel angeht, lieber R.A., werden wir uns nicht einig werden. Weltweit wird Merkel bewundert. Nur Sie, lieber Mitstreiter, und ein paar andere hier im Land sehen das anders.



So steht der Krönung zur EU-Präsidentin nichts im Wege, ich zähle mich zu den paar anderen hier.

Aber bis zur Bundestagswahl ist es noch weit. 34,5 % für schwarz-gelb in NRW sind heftig und selbst für Zyniker schwer zu verdauen. Dann halt "Soziale Gerechtigkeit" um jeden Preis.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

13.05.2012 20:33
#31 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Rayson

Aber im wesentlichen auf Kosten der Union. Der FDP-Erfolg in NRW ist ohne das CDU-Debakel nicht denkbar.


Bei der geringen Wahlbeteiligung und dem Wahlkampf zwischen NRW- und Bundes-CDU dürften auch etliche CDU Wähler zu Hause geblieben sein.
Die kleine Wende der FDP von wirtschaftsliberal zu sozialliberal wird von vielen Wählern offensichtlich begrüßt. Nicht unerwartet würde ich sagen.
Christian Lindner steht für das neue Denken hat Genscher gesagt. Und der kam, sah und siegte.
Das kann man ruhig phänomenal nennen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Stitch Jones Offline




Beiträge: 86

13.05.2012 20:43
#32 RE: Wahlen in NRW Antworten

Laut einer vorhin beim WDR gezeigten Statistik hat die CDU an die SPD etwa 190.000 Stimmen, an die FDP 150.000 sowie an die Nichtwähler 130.000 abgegeben.

Hurz Offline



Beiträge: 96

13.05.2012 21:48
#33 Debakel der Kommunisten. Und: Wo ist die PdV? Antworten

Zunächst einmal wird hier gar nicht das erfreuliche Debakel der Kommunisten angemessen gefeiert. Ich jedenfalls empfinde aufrichtige Schadenfreude.

Und die Hoffnung, dass die Kommunisten mit der Zeit bundesweit marginalisiert werden.

Und dann noch eine Frage: weiß jemand hier, wie die Partei der Vernunft in NRW abgeschnitten hat? Es war ihre erste Teilnahme an einer Wahl.

Fragt

Herrmann Hurz

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

13.05.2012 21:56
#34 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Zettel
Das ist, lieber Rayson, ja kein Nullsummenspiel.


Nicht zwingend, oft aber eben doch. Und was noch schwerer wiegt: Von ganz weit weg ist nicht so gut erkennbar, was an Deutschlands Stärken und Schwächen etwas mit Merkel zu tun hat. Für die aktuelle wirtschaftliche Stärke ist jedenfalls Schröder weit mehr zu loben als die momentane Kanzlerin.

Zitat von Zettel
Mich erinnert - Gnade der frühen Geburt - die Kritik an Merkel übrigens sehr an die Kritik an Adenauer. Auch er, auch die damalige politische Stabilität und wirtschaftliche Kraft Deutschlands wurden weltweit bewundert. Ungefähr die Hälfte der Deutschen hielt Adenauer aber für einen miserablen Politiker. "Der gußeiserne Kanzler", spottete Rudolf Augstein.


Zumindest die Kritiker in diesem Forum halten Merkel ganz sicher nicht für eine "miserable Politikerin". Nur eben für eine, die meistens keine Entscheidungen trifft. Und wenn doch, dann solche, die man früher eindeutig der Linken zugrechnet hätte. Ihre Handlungen sind nur erklärbar, wenn man den ganz kurzfristigen Stimmenerfolg und Machterhalt als die zu maximierende Variable einsetzt. Und da sagen sich halt viele hier: Unsere Zielfunktion ist das nicht.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.05.2012 22:05
#35 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Rayson
Ihre Handlungen sind nur erklärbar, wenn man den ganz kurzfristigen Stimmenerfolg und Machterhalt als die zu maximierende Variable einsetzt.

Was mich angeht, lieber Rayson, kann ich ihre Handlungen damit erklären, daß sie das Wohl des deutschen Volkes mehren und Schaden von ihm wenden will.

Und sie tut das auch. In einem Europa, in dem es überall kriselt, wenn nicht kracht, ist das Deutschland, das sie seit fast sieben Jahren regiert, eine Oase der Stabilität und des Wohlstands. Sie wird weltweit geschätzt, nicht etwa weil sie Politik für die anderen macht, sondern weil sie so gute Politik im Interesse Deutschlands macht.

Das ist so offensichtlich, daß ich mich frage, wie man es nicht sehen kann. Aber ich nehme es ja inzwischen mit Demut hin, daß viele kluge Leute in einem gewissen mir ans Herz gewachsenen Forum das nun mal nicht sehen.

Herzlich, Zettel

tekstballonnetje Offline



Beiträge: 236

13.05.2012 22:22
#36 RE: Debakel der Kommunisten. Und: Wo ist die PdV? Antworten

Zitat von Hurz
Und dann noch eine Frage: weiß jemand hier, wie die Partei der Vernunft in NRW abgeschnitten hat? Es war ihre erste Teilnahme an einer Wahl.

Fragt

Herrmann Hurz



Ergebnisse kann man sich aktuell hier zusammensuchen. Ich habe mir mal einige Wahlkreise angesehen und die PdV liegt zwischen 0,0 und 0,1 Prozent.

Ich glaube aber, dass die allermeisten Zimmerleute mit der PdV ohnehin nicht glücklich werden, weil diese Partei ein Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker ist. Eine kurze Internetrecherche hat mir jedenfalls genügt, um schnell Abstand zu nehmen.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

13.05.2012 22:24
#37 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Zettel
Das ist so offensichtlich, daß ich mich frage, wie man es nicht sehen kann. Aber ich nehme es ja inzwischen mit Demut hin, daß viele kluge Leute in einem gewissen mir ans Herz gewachsenen Forum das nun mal nicht sehen.


Vielleicht bewerten diese Leute mehr die konkreten Taten als das Zusammentreffen von Verweildauer und Auswirkungen vergangener erfolgreicher Politik, lieber Zettel?

Wenn ich mal anfangen will aufzuzählen, welchen auf Merkel zurückgehenden Maßnahmen Deutschland seinen Erfolg verdankt, habe ich schon Mühe mit dem ersten Punkt. Und wenn ich dann noch die Frechheit besitze, danach zu suchen, durch welche auf Merkel zurückgehende Politik die Bürger in Deutschland vielleicht gar an Freiheit gewonnen haben, will mir auf Anhieb erst recht nichts einfallen.

Das geht den Leuten im Ausland sicher auch so, nur werden die sich sagen, dass das eben an ihrem mangelnden Wissen über unser Land liege. Irgendwas Sinnvolles (außer die eigene Position zu festigen) müsse Merkel ja wohl gemacht haben.

Äh... Nein.

--
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Rayson Offline




Beiträge: 2.367

13.05.2012 22:26
#38 RE: Debakel der Kommunisten. Und: Wo ist die PdV? Antworten

Zitat
Ich habe mir mal einige Wahlkreise angesehen und die PdV liegt zwischen 0,0 und 0,1 Prozent.


Das sei mal allen ins Stammbuch geschrieben, die sich eine neue liberale Partei als Phönix aus der Asche der FDP herbeifantasieren wollten.

--
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Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

13.05.2012 23:06
#39 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Rayson
Wenn ich mal anfangen will aufzuzählen, welchen auf Merkel zurückgehenden Maßnahmen Deutschland seinen Erfolg verdankt, habe ich schon Mühe mit dem ersten Punkt. Und wenn ich dann noch die Frechheit besitze, danach zu suchen, durch welche auf Merkel zurückgehende Politik die Bürger in Deutschland vielleicht gar an Freiheit gewonnen haben, will mir auf Anhieb erst recht nichts einfallen.

Das geht den Leuten im Ausland sicher auch so, nur werden die sich sagen, dass das eben an ihrem mangelnden Wissen über unser Land liege. Irgendwas Sinnvolles (außer die eigene Position zu festigen) müsse Merkel ja wohl gemacht haben.

Äh... Nein.

Das merkelsche Prinzip des Abwartens und Taktierens um des Machterhalts willen erinnert mich an den Riesen aus Oggersheim. Der ist damit die letzten zehn, zwölf Jahre seines Wirkens auch ganz gut gefahren. Aber irgendwann musste dann wohl auch mal frische Luft in die Bux.

Merkel hatte zu Anfang (bis 2003?) relativ wirtschaftsliberal auf mich gewirkt. Nachdem sie vom Wähler dafür abgestraft wurde, hat sie sich dafür entschieden (vielleicht hat sie sich auch gedacht, „Ihr könnt mich alle mal ...“), ihrem Mentor (vermutlich nach Rücksprache mit diesem und dessen Trost) nachzueifern – und das mit Erfolg. Allerdings wird sie sich nicht so lange im Sattel halten können, wie der Altmeister, was aber nicht am Reiter liegen dürfte. Der deutsche Michel mag Merkel – gerade weil sie (vermeintlich) nichts tut.

Ich persönlich mochte Kohl nicht besonders, mag Merkel nicht besonders, und an manchen Tagen auch mich selbst nicht leiden. Aber es muss ja weiter gehen!

 
Mit freundlichem Gruß

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

13.05.2012 23:34
#40 Warum die PdV eine Totgeburt war? Antworten

Zitat von Rayson

Zitat
Ich habe mir mal einige Wahlkreise angesehen und die PdV liegt zwischen 0,0 und 0,1 Prozent.


Das sei mal allen ins Stammbuch geschrieben, die sich eine neue liberale Partei als Phönix aus der Asche der FDP herbeifantasieren wollten.




Die PdV ist eine Totgeburt gewesen. Und dies ist hauptsächlich ihren Verschwörungstheoretikern geschuldet. Selbst wenn man dies als irrelevant für eine libertäre Partei eingestuft hätte (wenn interesieren die privaten Glaubenssätze von jemandem, der nie auf den Gedanken käme sein krudes Weltbild von anderen finanzieren und subventionieren zu lassen oder gar anderen aufzuzwingen?), die Medien hätten das genüsslich zerissen, wäre die Partei relevant genug. Und ich könnte es keinem übel nehmen, der sich dann nichtmal mehr näher mit dieser Partei beschäftigen will, geschweige denn assoziiert werden möchte. Man müsste den PdV-Funktionären noch nicht einmal etwas in den Mund legen oder eine Bedeutung verdrehen, tendenziöse Berichterstattung wäre überflüssig: Eine Partei mit solchen sektirerischen Spinnern, die nimmt kaum jemand ernst.

Und auch aus der Sicht eines rationalen Liberalen bis Libertären: Soll man sich wirklich auf so eine Partei mit einem solchen Personal verlassen, wenn es um staatlich notwendige Entscheidungen geht? Ich meine, es ist ja lobenswert und entschärft das Problem solchen unseriösen Freaks Verantwortung zu übertragen, wenn die Staatsaufgaben und staatlichen Befungnisse reduziert werden und in keinem Bereich ausgeweitet werden sollen. Besser als bei linken weltfremden Sektieren wie der MLPD. Aber am Ende gibt es dann doch ein paar Staatsaufgaben, bei denen die Politiker und Minister strittige, politische Richtungsentscheidungen treffen müssen, die nicht nur in der Umsetzung einer libertären, bürgerlichen Rechtsordnung und darauf basierender Gerichtsurteile durch die Exekutive bestehen. Beispiele finden sich in der Außenpolitik, bei Epedemie- und Pandemievorsorge und anderen Themenfeldern, aus denen man den Staat und die Politik nicht zurück drängen kann oder sollte. Und wenn für diese Themengebiete Truther und Impfgegner weisungsbefugt sind und die politische Richtungsentscheidung angeben, dann wäre ich nicht gerade beruhigt. Auf dem Posten des Justizministers würde mir ein PdV-Mitglied aber keine Sorgen bereiten, im Finanzministerium ebenfalls nicht. Und viele andere Ministerien würde die PdV vermutlich wirklich abzuschaffen versuchen und wenn sie das nicht kann nichts mit ihnen zu tun haben wollen.

Aber das gleicht nicht aus, dass in den notwendigen Bereichen, in denen man um politische Entscheidungen nicht herumkommt, kein rationaler Mensch einen truthenden Impfgegner Verantwortung übertragen möchte und es wäre dem Aufrechterhalten einer liberalen bis liberträren Gesellschaftform sicherlich nicht zurträglich voraufklärerische Gedanken gesellscahftlich hoffähig zu machen, so sehr man die Freiheit des Individuums zu einer solchen Lebenshaltung natürlich verteidigt. Und daher würde ich, nach reiflicher Überlegung, auch nicht mit dieser Partei aussoziiert werden wollen. Und viele andere offenbar auch nicht. Weshalb diese Partei eine Totgeburt ist und - so ist zu fürchten - von ihrem verschörungstheoretischen Image als auch den realen verschwörungstheoretischen Tendenzen unter ihren Mitgliedern nicht loskommen wird. Selbst wenn letzteres, so nicht ersteres.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein


"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for
the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the
things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and
those which are not."

-Thomas Jefferson

Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/

Juno Offline



Beiträge: 332

14.05.2012 00:02
#41 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat
In einem Europa, in dem es überall kriselt, wenn nicht kracht, ist das Deutschland, das sie seit fast sieben Jahren regiert, eine Oase der Stabilität und des Wohlstands. Sie wird weltweit geschätzt, nicht etwa weil sie Politik für die anderen macht, sondern weil sie so gute Politik im Interesse Deutschlands macht.



Für das abschließende Urteil über diese Europapolitik ist es mE einfach noch zu früh. Deutschland ist seit Jahrzehnten der größte Nettozahler in der EU und es hat über seine Exporterfolge hohe Forderungen gegenüber den Südländern aufgebaut. Also ist es in dieser Krise in der Position des Gläubigers und Geldgebers, des Akteurs, der schon deshalb geschätzt wird, weil er die tiefsten Taschen hat. Der Anteil von Merkel (oder auch Schröder) an dieser historisch gewachsenen Ausgangsposition ist relativ gering.

Die Frage ist, wie Merkel ihr Blatt spielt. Sie hat es bislang vor allem geschafft, Zeit zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass Deutschland keinen Blankoscheck für alle anderen ausstellen muss. Das war nicht einfach und sie hat sich recht geschickt verhalten. Die Wahlergebnisse in Griechenland und Frankreich zeigen aber, dass diese Strategie an ihr Ende kommt. In Griechenland kann man nicht mehr länger auf Zeit spielen, es droht ein gewaltiger Knall. Nach dem Wahlsieg von Hollande und der Regierungskrise in den Niederlanden gerät die deutsche Austeritätsphilosophie in ganz Europa in die Minderheitenposition.

Die Schuldner haben gemerkt, dass ihr Gläubiger sehr verwundbar ist, denn im Pleitefall trägt ja Deutschland die Verluste. Und die Euro-Partner haben auch erkannt, dass der Geldgeber Deutschland am Ende zu fast jedem Opfer bereit sein wird, um sein "alternativloses" Euro-Projekt zu retten.

Bislang steht Merkel gut da, weil die Eurokrise in Deutschland kaum spürbar ist und weil die Partner sich artig verhielten, um deutsches Geld zu bekommen. Das kann sich sehr schnell ändern, wenn erstmal Bürgschaften fällig werden, konkrete Verluste ins Kontor schlagen und die Partner von Artigkeit auf Konfrontation umschalten.

Merkels Endspiel fängt in Europa gerade erst an.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.05.2012 08:06
#42 Die Stimmen der Kleinen Antworten

Mich ärgert das seit Jahrzehnten: Die Stimmen der kleineren und kleinsten Parteien werden meist nur unter "Sonstige" aufgeführt, und man muß herumsuchen, bis man sie aufgeschlüsselt findet. Ich habe das gemacht, und hier ist das (kommentierte) Ergebnis.

Noch eine Randbemerkung: Als ich die Liste der kleinen und kleinsten Parteien durchging, fiel mir das relativ gute Ergebnis der Tierschutzpartei auf. Einen Augenblick dachte ich: Das ist die Partei, die zu wählen man doch eigentlich allen denen empfehlen könnte, die (oft ja auch hier im kleinen Zimmer) sagen, daß sie mit dem Prgramm keiner der Parteien einverstanden sind. Mit dem Tierschutz kann doch jeder einverstanden sein.

Dachte ich, wie gesagt, einen Augenblick. Und dann fiel mir ein, daß ich mit "Tierschutz" immer noch das verbinde, was er früher einmal war: Eine friedliche Bewegung, die sich eben darum kümmert, daß es Tieren besser geht. Heute hingegen stecken unter diesem Etikett ja (auch, vielleicht manchmal überwiegend) Politkriminelle, die gegen die Gesetze verstoßen.

Also doch nicht wählbar.

Nicolas Gomez Davila Offline



Beiträge: 2

14.05.2012 08:28
#43 RE: Die Stimmen der Kleinen Antworten

@ Zettel: Warum werten Sie die Partei der Vernunft als dubios? Ich mag ihnen ja zugestehen, dass Sie mit den durchaus in der Partei vorhandenen Verschwörungstheoretikern nichts anfangen können. Dies jedoch hat die Partei selbst auch schon als Problem erkannt und dass man mit einem Budget von unter etwa 1000€, das für 25 Plakate und 250 Flyer ausgereicht hat und einem Wahlkampf der fast alleine vom Ortsverband Köln geführt wurde über 6400 Stimmen erhält, halte ich doch für einen kleinen Erfolg. Nicht zu vergessen, dass diese Partei zum ersten Mal zur Wahl angetreten ist und auch nur 1,5 Monate Zeit hatte um sich dafür zu organisieren (und auch erstmal Stimmen zu sammeln, damit sie überhaupt zur Wahl antreten darf).

Was ist in ihren Augen also Dubios an der Partei? Einige Verschwörungsspinner, oder doch dass sie zu ersten Mal von der PDV gehört haben?

dirk Offline



Beiträge: 1.538

14.05.2012 08:34
#44 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Rayson

Aber im wesentlichen auf Kosten der Union. Der FDP-Erfolg in NRW ist ohne das CDU-Debakel nicht denkbar.



SChön, dass selbst wenn man die 130 Tausend Stimmen, die die FDP von der CDU erhalten hat, vom Ergebnis der FDP abzieht, die FDP noch 6.9 Prozent geholt hat. Auch ohne CDU wäre sie somit über den Erwartungen" geblieben.

Korrektur: Die 130.000 stammen aus einer Analyse der Wahl von 2010. Bei [url="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...derung-nrw-wahl"]dieser Wahl sind um die 190 Tausend Wähler von der CDU zur FDP "gewandert". Ohne diese Zugewinne hätte die FDP ein Ergebnis von ca 6.2 % erreicht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.05.2012 08:50
#45 RE: Die Stimmen der Kleinen Antworten

Zitat von Nicolas Gomez Davila
@ Zettel: Warum werten Sie die Partei der Vernunft als dubios? Ich mag ihnen ja zugestehen, dass Sie mit den durchaus in der Partei vorhandenen Verschwörungstheoretikern nichts anfangen können.

Ja, das ist es, worauf ich mich beziehe. Der Mitgründer und Vorsitzende Janich vertritt eine Verschwörungstheorie zu 9/11, die dubios zu nennen noch eine Freundlichkeit wäre.

Seine Darlegungen kann man sich hier ansehen. Das ist, verzeihen Sie, indiskutabel. "Newton hat die Newton'schen Gesetze schon vor hundert Jahren aufgestellt". 1912? In diesem Stil ist die ganze Darlegung gehalten.

Aber ich sehe Ihre Kritik ein, daß man die Partei nicht mit ihrem Vorsitzenden gleichsetzen sollte. Daß es dort vielleicht auch klarer denkende Menschen gibt, kann ich ja nicht ausschließen. Ich werde deshalb den Artikel an dieser Stelle so ändern, daß deutlicher wird, daß ich mit "dubios" die Theorie des Vorsitzenden meine.

Danke für den Hinweis!

Herzlich, Zettel

Numpy Offline



Beiträge: 113

14.05.2012 10:08
#46 RE: Wahlen in NRW Antworten

Ich habe tatsächlich meine Stimme an die PDV verschwendet, da ich es nicht mehr einsehen konnte, die FDP zu wählen. Es gab während des gesamten Wahlkampfes nicht ein einziges Plakat, einen Informationsstand oder auch nur einen Zeitungsartikel zu dieser Partei. Und selbst auf dem Wahlzettel war die PDV kaum zu sehen (der Name in kleiner Schrift gehalten - als letzte Partei hinter den Piraten, dessen Box um einiges größer beschriftet war :)). Ich sprach mit einigen Menschen, denen ich meine Wahl mitgeteilt habe und erst nach mir zur Wahl gingen, die nicht einmal die Partei auf dem Wahlzettel gefunden haben. (Mir ging es ähnlich)

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

14.05.2012 10:30
#47 RE: Die Stimmen der Kleinen Antworten

Zitat von Zettel
Aber ich sehe Ihre Kritik ein, daß man die Partei nicht mit ihrem Vorsitzenden gleichsetzen sollte.


Obwohl das bei der PdV wirklich sehr nahe liegt.

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Rayson Offline




Beiträge: 2.367

14.05.2012 10:35
#48 RE: Die Stimmen der Kleinen Antworten

Zitat
Dies jedoch hat die Partei selbst auch schon als Problem erkannt und dass man mit einem Budget von unter etwa 1000€, das für 25 Plakate und 250 Flyer ausgereicht hat und einem Wahlkampf der fast alleine vom Ortsverband Köln geführt wurde über 6400 Stimmen erhält, halte ich doch für einen kleinen Erfolg. Nicht zu vergessen, dass diese Partei zum ersten Mal zur Wahl angetreten ist und auch nur 1,5 Monate Zeit hatte um sich dafür zu organisieren (und auch erstmal Stimmen zu sammeln, damit sie überhaupt zur Wahl antreten darf).


Sehe ich auch so. Das tatsächliche Potenzial für diese Partei beträgt mindestens das Doppelte der diesmal erzielten Stimmen.

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FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

14.05.2012 10:36
#49 RE: Die Stimmen der Kleinen Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Nicolas Gomez Davila
@ Zettel: Warum werten Sie die Partei der Vernunft als dubios? Ich mag ihnen ja zugestehen, dass Sie mit den durchaus in der Partei vorhandenen Verschwörungstheoretikern nichts anfangen können.

Ja, das ist es, worauf ich mich beziehe. Der Mitgründer und Vorsitzende Janich vertritt eine Verschwörungstheorie zu 9/11, die dubios zu nennen noch eine Freundlichkeit wäre.

Seine Darlegungen kann man sich hier ansehen. Das ist, verzeihen Sie, indiskutabel. "Newton hat die Newton'schen Gesetze schon vor hundert Jahren aufgestellt". 1912? In diesem Stil ist die ganze Darlegung gehalten.




Das ist natürlich Ihr Fehler, lieber Zettel, oder - sagen wir freundlicher - eine Verwechslung ihrerseits. Schließlich meint Herr Janich ja nicht, wie von Ihnen ja offenbar unterstellt, die Isaac Netwon'schen Gesetze, sondern die von Carl Edward James Newton im Jahr 1912 aufgestellten gleichnamigen Gesetze, die da lauten:

Zitat von CEJ Newton
I. Der Ami ist dumm, aber böse.
II. Der Jude ist klug und böse.
III. Der Jude steuert den Ami.



Alle internationalen Ereignisse lassen sich nach diesen Gesetzen rekonstruieren und erklären.

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 353

14.05.2012 12:37
#50 RE: Wahlen in NRW Antworten

Zitat von Zettel
Instruktiv ist auch ein Vergleich der Erst- und Zweitstimmen. Wo es beide Stimmen gibt (nicht in allen Ländern ist das so), wählt ein Teil der Wähler traditionell taktisch: Mit der Erststimme wählt man den Kandidaten einer der beiden großen Parteien, die in der Regel allein eine Chance haben, den betreffenden Wahlkreis zu holen. Die Zweitstimme geben diese taktischen Wähler einer kleineren Partei.


Leider haben aber immer noch nicht alle Wähler das Prinzip von Erst- und Zweitstimme verstanden. In unserem Wahllokal z.B. hätte die FDP noch etwa einen Prozentpunkt mehr bekommen können, wenn nicht einige Wähler die Erststimme der FDP und die Zweitstimme der CDU gegeben hätten, sondern umgekehrt, wie es meiner Meinung nach wohl eher beabsichtigt war.
Ein entsprechendes Pendant mit Erststimme für die Grünen und Zweitstimme für die SPD war hingegen kaum zu sehen. Offensichtlich haben die Wähler des rot-grünen Lagers das Wahlsystem besser verstanden.
Es gab übrigens sogar Wähler, deren Stimmabgabe ungültig war, weil sie sowohl bei der Erststimme, als auch bei der Zweitstimme jeweils CDU und FDP beide Stimmen (also insgesamt 4) geben wollten. Vielleicht sollte die FDP hier mal ansetzen und die Leute noch besser informieren. Ein Prozentpunkt ist da noch drin.

A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools.
Douglas Adams

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