Zitat von CalimeroWer gewinnt dabei letzten Endes als Einziger? Der Aktivist. An Publicity nämlich.
Das Geschäftsmodell scheint zu funktionieren. Beim Bau des wegen irgendwelcher Hühner jahrelang verzögerten http://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherwerk_Goldisthal konnten die Besucher ein einsames letztes Grundstück besichtigen; gerüchteweise in westdeutscher Hand.
Zitat von FlorianWenn eine Sache dem Käufer mehr Nutzen stiftet als dem Verkäufer, dann wäre es für beide Seiten sinnvoll, wenn das Geschäft zustande kommt.
Diesen Fall kann man wohl kaum feststellen, weil es erstens keine kardinalen Nutzenmaße gibt und zweitens sie nicht interpersonell vergleichbar sind. Natürlich ist die Problematik gleich der Problematik bei öffentlichen Gütern: Dort untertriebene Zahlungsbereitschaft, um sich als Trittbrettfahrer zu verhalten, hier übertriebene Preisforderung.
Die populäre Lösung Enteigung --im ersten Fall durch Steuererhebung--, hat allerdings auch in beiden Fällen die gleichen Nachteile, denn nun versagt zwar nicht der Markt sondern der Staat in der Herbeiführung einer effizienten Lösung.
Das sind doch nicht DIE Norweger, sondern ein norwegischer Konzern, dem DIE Norweger im Zweifelsfall etwas husten werden!
Da Norwegen rein auf Wasserkraft setzt, ist die jährliche Stromproduktion niederschlagsabhängig. Bei einer Anbindung an das deutsche Netz kann Energie in beide Richtungen fließen, Norwegen bekommt billigen Windstrom, Deutschland einen quasi unbegrenzten Speicher. Geplant sind zur Zeit Nordlink und NorGer, beide jeweils 1400MW. Wegen dieser beiden Leitungen sind Ausbauten der Speicherkraftwerke noch nicht notwendig. 2018 bis 2021 soll einer der beiden Leitungen realisiert werden, dannach die andere. http://www.erneuerbareenergien.de/seekab.../150/469/38772/
Und jetzt denken wir nochmal kurz über die Größenordnungen nach. Laut dem Artikel haben beide Leitungen zusammen - frühestens realisiert 2021 - eine Übertragungsleistung von knapp 3 GW (übrigens für schmale 2 Mrd. EUR).
Dummerweise fallen 2021 viele der restlichen Kernkraftwerke weg - zusammen haben die eine Nettoleistung von etwa 9 GW. Kurz danach, bis Ende 2022, werden auch die restlichen 7 GW abgeschaltet. Da braucht man sich noch nicht mal zu überlegen, ob die wundervollen Wasserspeicher in Norwegen zwei Wochen deutsche Windflaute überbrücken können.
Wir sitzen ziemlich in der Scheiße. Das wird vielen aber erst aufgehen, wenn unser Netz auseinanderfliegt, weil in einer windigen Nacht mehr als die üblicherweise benötigten 35 GW eingespeist werden sollen, oder an einem sonnigen Tag mehr als 65 GW aus EE bereitstehen.
Zitat von hubersnUnd jetzt denken wir nochmal kurz über die Größenordnungen nach. Laut dem Artikel haben beide Leitungen zusammen - frühestens realisiert 2021 - eine Übertragungsleistung von knapp 3 GW (übrigens für schmale 2 Mrd. EUR).
Die Kosten sind schon enorm, um diesen Betrag könnten auch zwei weitere Atdorfs gebaut werden, dann mit ebenfalls knapp 3 GW. HGÜ Kabel sind die mit Abstand teuerste Variante elektrische Energie zu übertragen. Bei jedem Bau einer neuen Freileitung finden sich immer ein paar Lustige die ein in der Erde vergrabenes HGÜ-Kabel fordern. Bei 600km Nordsee gibt aber es keine Alternative.
Zitat Da braucht man sich noch nicht mal zu überlegen, ob die wundervollen Wasserspeicher in Norwegen zwei Wochen deutsche Windflaute überbrücken können.
Profitieren tut davon allemal das kleine Norwegen: Billigen Windstrom beziehen, teuren Strom bei Flaute liefern. Selbst die eher geringen 3 GW sind ein großes Kohlekraftwerk. Ich nenne das einen Anfang.
Zitat Das wird vielen aber erst aufgehen, wenn unser Netz auseinanderfliegt, weil in einer windigen Nacht mehr als die üblicherweise benötigten 35 GW eingespeist werden sollen, oder an einem sonnigen Tag mehr als 65 GW aus EE bereitstehen.
Schon heute können Anlagen vom Netz getrennt werden. Das ist nicht das Problem. Aber auch die nicht abgenommene Energie wird ebenfalls vergütet. Das ist ein Unsinn. Die Energieerzeugung aus Erneuerbaren wird gefördert, der dazu notwendige Netz- und Speicherausbau nicht. Da sind solche Perversitäten vorprogrammiert.
Zitat Die Energieerzeugung aus Erneuerbaren wird gefördert, der dazu notwendige Netz- und Speicherausbau nicht. Da sind solche Perversitäten vorprogrammiert.
Wieso ist der Netz- und Speicherausbau denn unbedingt notwendig?
Richtigerweise müßte es doch so laufen: Wer sich als Verbraucher für tollen Ökostrom entscheidet, der muß halt damit leben, daß er bei dichter Wolkendecke oder des Nachts nur äußerst eingeschränkt über das teure Gut verfügen kann. Dafür darf er dann bei kräftigem Wind für Strom bezahlen, den er gar nicht verbraucht, ganz wie die Energiekonzerne, welche ja auch zahlen müssen. So würde einjeder ganz direkt mit den Folgen seines Handelns konfrontiert - denn daran mangelt es in unser ach so geliebten Demokratie eklatant - und ein Lernprozess könnte in Gang kommen, bei dem die Menschen vielleicht feststellen, daß es doch nicht immer nur die anderen sind, die es betrifft und die es bezahlen und zu ertragen haben...
Grüße
~~~ Don't you know there ain't no devil? There's just God when he's drunk.
Der Windpark dürfte erheblich teurer werden als bisher angenommen:
Zitat Kursierenden Angaben über Kosten des Windparks von inzwischen knapp drei Milliarden Euro – mehr als eine Milliarde oberhalb der Planungen – widerspricht das von ERNEUERBARE ENERGIEN befragte Unternehmen nicht mehr.
Ehrlich gesagt verstehe ich die Notwendigkeit eines Netzausbaus auch nicht so recht.
Die höchste Angabe zur 'Dumped Energy' die im Netzentwicklungsplan für eine künftige Konstellation zu finden ist, beträgt jährlich 6,2 TWh (NEP Kap. 4.2.4). Derzeit sind es etwa 0,6 TWh. Die dumped energy wüchse also ohne Netzausbau mit dem Ausbau regenerativer Quellen an. Nehmen wir mal provisorisch einen linearen Zuwachs dieser Größe an, dann verlieren wir auf diese Weise etwa 4TWh/a im Schnitt über die Jahre.
Nun soll mit Netzausbaukosten von insgesamt über 20 Mrd Euro zu rechnen sein, heißt es (die Verteilnetzbetreiber haben ja auch schon Ansprüche angemeldet). Wenn wir das mal über 20 Jahre verteilen, muß jedes Jahr 1 Mrd. Euro investiert werden, die uns (hoffentlich) im Schnitt erspart, in diesem Jahr 4TWh wegwerfen zu müssen. Kurzum, die Verschwendung einer kWh regenereativer Erzeugung zu vermeiden kostet uns dann 25ct. Zum Vergleich: Die Gestehungskosten von Onshore-Windenergie belaufen sich auf 8..9ct/kWh.
Anders ausgedrückt: Regenerative Energie dadurch nutzbar zu machen, daß man ihre Blockade beseitigt, kostet viel mehr als die verschwendete Menge einfach zu ersetzen - zumindest, wenn man übliche Amortisationszeiträume zugrundelegt.
Sicher, das ist nur eine grobe, überschlägige Betrachtung, aber sie wirft dennoch wichtige Fragen auf. Das eigentlich interessante ist, daß diese Frage nach der Ökonomie des Vorhabens im Netzentwicklungsplan überhaupt nicht erörtert wird. Was soll man davon halten?
Hab ich's doch gefühlt, daß da was nicht stimmt in der Rechnung! Der richtig abgeschätzte Mittelwert für die dumped energy sind nicht 4TWh/a, sondern 3,4TWh/a.
0,6 TWh + (6,2 TWh-0,6 TWh)/2
Für die spezifischen Vermeidungskosten ergibt sich dann sogar ein noch höherer Betrag von 29ct/kWh. Diese Korrektur läßt den Sinn des geplanten Netzausbaus also noch etwas fragwürdiger erscheinen als vorher schon.
Zitat von 123 Gäbe es mediale Vielfalt in den Leitmedien der BRD, sähe die Lage anders aus. Ob hier nun Gleichklang oder Gleichschaltung vorliegt ist in Bezug auf das Resultat egal. Die Bevölkerung ist nahezu perfekt indoktriniert im Sinne ökolinker Weltanschauung. Und entsprechend opferbereit.
P.S. Wie sähe eigentlich unser Informationsstand aus ohne das Internet ? Das Ausmaß unserer Manipulation wäre nahezu perfekt. Außer im Büchermarkt und Randmedien gäbe es keine Information über die Leitmedien, die den ökolinken Zielsetzungen widerspricht.
Zitat von Advocatus Diaboli
Aber ich bitte Sie: Unsere Medien sind ein Ausbund an Neutralität. Sieht man ja daran, dass auch Linksextreme und Atomkraftgegner die selben Medien für tendenziös einseitig halten. Allerdings für einseitig in die neoliberale Richtung...
Aber Herr Diaboli, wo sehen Sie in unseren Medien eine einseitige Pro-Atom-Berichterstattung? Ich sehe nicht mal einen Hauch an ausgewogener Berichterstattung. Man sieht den Ökoeinheitsbrei ja lediglich vor lauter Greenpeace nicht.
Und natürlich regen sich Linksextreme darüber auf, wenn unsere Medien stromlinienförmig einen Herrn Gauck unterstützen, anstatt einen Linkskandidaten mit Kontakten zum SED-Regime in seiner Vergangenheit oder einen Kaberettisten. Ein Widerspruch zu einer grün-roten Mediendominanz ist das nicht: Gauck wurde (offiziel) auch von SPD und Grünen unterstützt.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Zitat Der Traum von der "Vorreiterrolle", von der "Signalwirkung" ist ausgeträumt.
Welche Vorreiterrolle? Stichwort Windenergie in Dänemark. Atomstromfreies Österreich. Ausstieg aus der Kernenergie der Schweiz. Offshore-Windenergienutzung in Großbritannien. Deutschland spielt nur im europäischen Spiel mit.
In Dänemark wurden doch die Windsubventionen gekürzt, oder etwas nicht? Österreich ist nie in die Atomkraft eingesteigen und hat von Anfang an mehr auf Kohle gesetzt, dass ist etwas ganz anderes als ein übereilter Ausstieg. In der Schweiz neigt man auch mehr zu rationalem Denken und möchte den Ausstieg auch schon wieder verschieben.
Großbritannien ist eine Insel im stürmischer See...
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Zitat von Techniknörgler Österreich ist nie in die Atomkraft eingesteigen und hat von Anfang an mehr auf Kohle gesetzt, dass ist etwas ganz anderes als ein übereilter Ausstieg.
Österreich stand kurz davor das fertig gebaute KKW Zwentendorf in Betrieb zu nehmen. Dann fand der damalige Bundeskanzler, der Sonnenkönig Kreisky, plötzlich eine Volksabstimmung über die Inbetriebnahme eine gute Idee. Das Ergebnis war sehr knapp. 50,5% dagegen, 49,5% dafür. Es war auch eine Abstimmung über die Person Kreisky.
Zitat Österreichs Einstieg in die friedliche Nutzung der Atomenergie war Geschichte - wohl aus einem Bündel von Gründen: Bundeskanzler Bruno Kreisky, auf dem Höhepunkt seiner Macht, hatte die Zwentendorf-Abstimmung zu einem Plebiszit über seine Regierung und seine Person gemacht - und verloren, auch wenn er markig erklärte: "Dieses Werk steht, es hat Milliarden gekostet, es darf nicht verrotten". Die ÖVP, die 1971 den Einstieg in die Atomenergie beschloss, war schockiert: Man hatte zwar keine Nein-Empfehlung abgegeben, aber - um Kreisky zu schwächen - den Eindruck erweckt, ein Nein zu bevorzugen.
http://www.zwentendorf.com/de/geschichte.asp?index=2 Als direkter Ersatz zum KKW Zwentendorf kann das Steinkohlekraftwerk Dürnrohr gelten, ähnliche Leistung, wenige Kilometer von ursprünglichen Standort entfernt gebaut.
Zitat In Dänemark wurden doch die Windsubventionen gekürzt, oder etwas nicht?
Nach Jahren der Stagnation (2003 bis 2008) wird jetzt in Dänemark wieder massiv in die Windenergie investiert. Im Vorjahr kamen schon 28,3% der produzierten elektrischen Energie aus Windkraftanlagen. Bis 2020 sind 50% angepeilt. http://en.wikipedia.org/wiki/Wind_power_..._and_production Eine relativ gute Windlage zusammen mit dem Nachbarn Norwegen macht das dort relativ billig.
Zitat In der Schweiz neigt man auch mehr zu rationalem Denken und möchte den Ausstieg auch schon wieder verschieben.
Die Schweizer neigen in der Tat zu sinnvollen Entscheidungen.
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