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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 112 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

24.09.2012 13:02
#51 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #47

Strom wird teurer. Die Energiekosten steigen nun mal. Der Benzinpreis tut es. Der Gaspreis tut es. Die fossilen Brennstoffe sind nun mal endlich, der Energiehunger der Schwellenländer verschärft das Energiepreisproblem. Angebot und Nachfrage.


Fatalismus in allen Ehren, aber bei genauerem Hinsehen ist nicht alles so einfach. Die dritte Graphik in [url="http://www.science-skeptical.de/blog/ol-...encheck/007188/"]diesem Artikel[/url] spricht eine andere Sprache:

[img]http://www.science-skeptical.de/wp-content/uploads/2012/04/Benzinpreis2012-1024x502.jpg[/img]

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 13:05
#52 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #49
Zitat von Martin im Beitrag #48
Wer ein bisschen Projekterfahrung hat, wird mit 'beweisen' in solchen Zusammenhängen sehr zurückhaltend umgehen. Die letzte Computersimulation von Aschwolken hat die Volkswirtschaft wohl hunderte von Millionen gekostet.

Wir reden hier nicht von einer Computersimulation die innerhalb weniger Tage entstanden ist, an solchen Modellen wird seit Jahren europaweit gearbeitet, ich denke schon dass das eine gewisse Aussagekraft hat.


Computersimulationen sind die Wundertüte der Wissenschaft. Schon geringgradige Modifikationen der komplex verknüpften, multiplen, zum Teil nur schätzbaren Parameter führen zu den gewünschten Resultaten. Das ist natürlich nur ein hypothetisches Problem, da die Wissenschaftler ja bekanntlich finanziell unabhängig sind und freien Geistes (also ohne ideologischen Bias) ihrem philanthropen Streben nach Erkenntnis nachgehen.

Die Computersimulation, die Heerscharen von Flugzeugen am Boden hielt, weil Phantomaschewolken ihre Triebwerke gefährdet hätten, waren meiner Erinnerung nach auch "jahrelang" bearbeitet und übrigens auch die selben, mit denen die anthropogene Klimaerwärmung simuliert wurde....

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 13:11
#53 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #51
Zitat von xanopos im Beitrag #47

Strom wird teurer. Die Energiekosten steigen nun mal. Der Benzinpreis tut es. Der Gaspreis tut es. Die fossilen Brennstoffe sind nun mal endlich, der Energiehunger der Schwellenländer verschärft das Energiepreisproblem. Angebot und Nachfrage.


Fatalismus in allen Ehren, aber bei genauerem Hinsehen ist nicht alles so einfach. Die dritte Graphik in [url="http://www.science-skeptical.de/blog/ol-...encheck/007188/"]diesem Artikel[/url] spricht eine andere Sprache:

[img]http://www.science-skeptical.de/wp-content/uploads/2012/04/Benzinpreis2012-1024x502.jpg[/img]


Seit den späten 1980ern geht es stetig bergauf mit dem Spritpreis. Oder glauben sie wirklich der Spritpreis könnte wieder stetig fallen wie von 1950 bis 1970?

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 13:24
#54 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat von ratloser im Beitrag #52
Zitat von xanopos im Beitrag #49
Zitat von Martin im Beitrag #48
Wer ein bisschen Projekterfahrung hat, wird mit 'beweisen' in solchen Zusammenhängen sehr zurückhaltend umgehen. Die letzte Computersimulation von Aschwolken hat die Volkswirtschaft wohl hunderte von Millionen gekostet.

Wir reden hier nicht von einer Computersimulation die innerhalb weniger Tage entstanden ist, an solchen Modellen wird seit Jahren europaweit gearbeitet, ich denke schon dass das eine gewisse Aussagekraft hat.


Computersimulationen sind die Wundertüte der Wissenschaft. Schon geringgradige Modifikationen der komplex verknüpften, multiplen, zum Teil nur schätzbaren Parameter führen zu den gewünschten Resultaten. Das ist natürlich nur ein hypothetisches Problem, da die Wissenschaftler ja bekanntlich finanziell unabhängig sind und freien Geistes (also ohne ideologischen Bias) ihrem philanthropen Streben nach Erkenntnis nachgehen.


Zu den Simulationsrechnungen gibt es immerhin rund 30GW Wind und 30GW PV installierte Leistung in Deutschland. Wenn man eine gleichzeitiges Leistungsmaximum von PV und Windeinspeisung ausschließt, dann deshalb, weil dass in Wirklichkeit noch nie aufgetreten ist.

Wenn die erneuerbaren Strommixmodelle alle Schwachsinn sind, wo sind dann die Gegenmodelle der angeblich ach so phösen Kraftwerkslobby.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 13:30
#55 RE: Kostenfrage Antworten

Der Spritpreis ist hauptsächlich durch politische Kriterien bestimmt, die Preise für Strom durch technische (ich spreche nicht von den subventionierten Preisen für "erneuerbare" Energie). Die Idee, in die Strompreise auch politische Faktoren einfließen zu lassen (mittels Stromgewinnung in islamisch dominierten nordafrikanischen Regionen) ist glücklicherweise bis auf weiteres gescheitert.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

24.09.2012 13:31
#56 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #53
Zitat von Fluminist im Beitrag #51
Zitat von xanopos im Beitrag #47

Strom wird teurer. Die Energiekosten steigen nun mal. Der Benzinpreis tut es. Der Gaspreis tut es. Die fossilen Brennstoffe sind nun mal endlich, der Energiehunger der Schwellenländer verschärft das Energiepreisproblem. Angebot und Nachfrage.


Fatalismus in allen Ehren, aber bei genauerem Hinsehen ist nicht alles so einfach. Die dritte Graphik in [url="http://www.science-skeptical.de/blog/ol-...encheck/007188/"]diesem Artikel[/url] spricht eine andere Sprache:

[img]http://www.science-skeptical.de/wp-content/uploads/2012/04/Benzinpreis2012-1024x502.jpg[/img]


Seit den späten 1980ern geht es stetig bergauf mit dem Spritpreis. Oder glauben sie wirklich der Spritpreis könnte wieder stetig fallen wie von 1950 bis 1970?

Daß das Benzin teurer geworden ist, steht ja außer Frage. Aber das ist nun nicht eben mal so, sondern zu einem großen Teil auf Steuererhöhung zurückzuführen, also politisch gemacht. Daß der Strom in den letzten Jahren schnell teurer wird, hat auch weniger mit dem "Energiehunger der Schwellenländer" und mehr mit der EEG-Umlage zu tun.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 13:42
#57 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat
Aber das ist nun nicht eben mal so, sondern zu einem großen Teil auf Steuererhöhung zurückzuführen, also politisch gemacht.


Über die hohen Benzinpreissteuern herrscht in Europa ziemliche Einigkeit. Die Senkung der Benzinsteuer ist genauso unrealistisch wie den Senkung der Mehrwertssteuer. Bis auf eine kleine liberale Minderheit fordert niemand wirkliche Steuersenkungen.

Zitat
Daß der Strom in den letzten Jahren schnell teurer wird, hat auch weniger mit dem "Energiehunger der Schwellenländer" und mehr mit der EEG-Umlage zu tun.


Dazu ein pro-EEG Stimme: Würde man die Kosten aufsummieren und auf die Verbraucher umlegen, läge diese Konventionelle-Energien-Umlage 2012 bei 10,2 Cent pro Kilowattstunde und wäre damit fast dreimal so hoch wie die derzeitige EEG-Umlage. http://www.greenpeace-energy.de/presse/p...-atomstrom.html

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 13:54
#58 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #54


Zu den Simulationsrechnungen gibt es immerhin rund 30GW Wind und 30GW PV installierte Leistung in Deutschland. Wenn man eine gleichzeitiges Leistungsmaximum von PV und Windeinspeisung ausschließt, dann deshalb, weil dass in Wirklichkeit noch nie aufgetreten ist.







Wir sind uns darüber einig, dass "Installierte Leistung" und "erzeugte Leistung" weit differieren?!

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 14:08
#59 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat von ratloser im Beitrag #58
Zitat von xanopos im Beitrag #54


Zu den Simulationsrechnungen gibt es immerhin rund 30GW Wind und 30GW PV installierte Leistung in Deutschland. Wenn man eine gleichzeitiges Leistungsmaximum von PV und Windeinspeisung ausschließt, dann deshalb, weil dass in Wirklichkeit noch nie aufgetreten ist.







Wir sind uns darüber einig, dass "Installierte Leistung" und "erzeugte Leistung" weit differieren?!

Wenn ich installierte Leistung schreibe, dann meine ich auch installierte Leistung.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 14:20
#60 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #59
Zitat von ratloser im Beitrag #58
Zitat von xanopos im Beitrag #54


Zu den Simulationsrechnungen gibt es immerhin rund 30GW Wind und 30GW PV installierte Leistung in Deutschland. Wenn man eine gleichzeitiges Leistungsmaximum von PV und Windeinspeisung ausschließt, dann deshalb, weil dass in Wirklichkeit noch nie aufgetreten ist.







Wir sind uns darüber einig, dass "Installierte Leistung" und "erzeugte Leistung" weit differieren?!

Wenn ich installierte Leistung schreibe, dann meine ich auch installierte Leistung.


Sehr gut! Das geht bei den Stromversorgungsutopisten nämlich schon mal durcheinander!

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

24.09.2012 14:25
#61 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #57
Würde man die Kosten aufsummieren und auf die Verbraucher umlegen, läge diese Konventionelle-Energien-Umlage 2012 bei 10,2 Cent pro Kilowattstunde und wäre damit fast dreimal so hoch wie die derzeitige EEG-Umlage.

Das ist eine ganz absurde Propagandalüge von Greenpeace.
Wir haben diese "Studie" vor einigen Wochen in einem anderen Forum diskutiert (kann ich leider nicht verlinken) - das sind ganz hanebüchene Behauptungen.

Im Kern bleibt die Tatsache, daß die Kohle lange Zeit über eine EEG-ähnliche Subvention bezuschußt wurde. Was schon damals falsch und ärgerlich war.
Aber die Größenordnung des damaligen Fehlers liegt deutlich unter dem des EEG.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 14:30
#62 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #61
Zitat von xanopos im Beitrag #57
Würde man die Kosten aufsummieren und auf die Verbraucher umlegen, läge diese Konventionelle-Energien-Umlage 2012 bei 10,2 Cent pro Kilowattstunde und wäre damit fast dreimal so hoch wie die derzeitige EEG-Umlage.

Das ist eine ganz absurde Propagandalüge von Greenpeace.
Wir haben diese "Studie" vor einigen Wochen in einem anderen Forum diskutiert (kann ich leider nicht verlinken) - das sind ganz hanebüchene Behauptungen.

Im Kern bleibt die Tatsache, daß die Kohle lange Zeit über eine EEG-ähnliche Subvention bezuschußt wurde. Was schon damals falsch und ärgerlich war.
Aber die Größenordnung des damaligen Fehlers liegt deutlich unter dem des EEG.




Ich finde, das Realitätsprinzip inklusive richtiger Anwendung der Mathematik sollte hinter unserer moralischen Verpflichtung, die aus der Tatsache resultiert, dass wir die Welt nur geliehen bekommen haben, zurücktreten!

H_W Offline



Beiträge: 456

24.09.2012 15:44
#63 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von ratloser
Ich finde, das Realitätsprinzip inklusive richtiger Anwendung der Mathematik sollte hinter unserer moralischen Verpflichtung, die aus der Tatsache resultiert, dass wir die Welt nur geliehen bekommen haben, zurücktreten!






Lieber ratloser, wäre ich bei Facebook angemeldet, würde ich jetzt heftig nach dem "Gefällt"-Button suchen!


Gruß, H_W

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Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen?
Es beginnt mit: Es wird einmal sein.
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ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 16:24
#64 RE: Kostenfrage Antworten

Ich fürchte, Sie nehmen meine Betroffenheit nicht ernst?!

Ich bin stellvertretendes Oberhaupt einer sich selbst auf Frieden, Nachhaltigkeit und konsequente Mülltrennung verpflichteten Familie, in der die Kinder zwar Fleisch essen, aber nur von Tieren, die tot gestreichelt wurden, wie mein Sohn anzumahnen pflegt!

Seit zwei Wochen zerbrechen wir uns in unseren Ökostuhlkreisen den Kopf, ob durch gezielten Einsatz ökologisch angebauter Flatulenz fördernder Lebensmittel die aus dem Gleichgewicht geratene Vereisung von Arktis und Antarktis zu harmonisieren wäre. Uneinig sind meine Frau und meine Tochter noch über die Auswirkungen solcher menschlichen Einflußnahme auf die Lebensqualität von Pinguinen, Eisbären und Wohnungsinsassen in geschlossenen Räumen.

H_W Offline



Beiträge: 456

24.09.2012 16:42
#65 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von ratloser
Ich fürchte, Sie nehmen meine Betroffenheit nicht ernst?!



Doch, doch lieber ratloser, ich nehme das genauso ernst wie Sie! Ganz bestimmt!



Gruß, H_W

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ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 17:01
#66 RE: Kostenfrage Antworten

Menschen wie Sie werden dereinst um ein Plätzchen in unserer Arche betteln...vergebens!

Sie werden umgeben von bunten Mülltüten, mutierten Eichörnchen mit drei Schwänzen und vergiftetem Babyspielzeug traurig unserem Abflug in eine kühlere Zukunft zusehen...

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2012 18:31
#67 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #61
Zitat von xanopos im Beitrag #57
Würde man die Kosten aufsummieren und auf die Verbraucher umlegen, läge diese Konventionelle-Energien-Umlage 2012 bei 10,2 Cent pro Kilowattstunde und wäre damit fast dreimal so hoch wie die derzeitige EEG-Umlage.

Das ist eine ganz absurde Propagandalüge von Greenpeace.
Wir haben diese "Studie" vor einigen Wochen in einem anderen Forum diskutiert (kann ich leider nicht verlinken) - das sind ganz hanebüchene Behauptungen.

Schade, dabei hätten mich die Details interessiert.

Rudolf Kipp Offline




Beiträge: 36

24.09.2012 19:42
#68 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat
Hinter den Modellen solcher Studien stehen jahrelange Einstrahlungs- und Winddaten für Deutschland. Diese Daten fehlen und Laien.



Hier liegt Ihrerseits ein Irrtum vor. Zum einen kann sich auch ein Laie so manche Daten über Wind-und Solarstrom-Produktion über das Internet beschaffen. Wilfried Heckk etwa macht das sehr regelmäßig und veröffentlicht die Ergebnisse auf seiner Homepage. Aus den Daten des Jahres 2006 hat Wolfgang Flamme (keinesfalls Laie, sondern Elektrotechniker mit fundierten Statistik-Kenntnissen) einmal ermittelt, wie der Speicherbedarf in einem PV-Wind-Mix aussehen würde. Bei einem Anteil 75% Wind und 25% Solar läge dieser bei etwas über 10% des Jahres-Strombedarfs. Wie er das gemacht hat können Sie hier nachvollziehen.

Ihr eigentlicher Denkfehler liegt aber wohl darin, dass Sie glauben die über die Jahre ermittelten (gemittelten) Werte würden ein besseres Ergebnis bringen. Das tun sie wohl in der Tat, wenn man den Speicherbedarf möglichst klein rechnen will. Die Stromversorung eines Landes soll allerdings nicht in einem Durchschnittsjahr mit 1.600 Vollaststunden Windkraft Onshore funktionieren, sondern auch in schlechten Jahren (wie etwa 201o mit nur 1.300 Vollaststunden. Ein solches System muss auf den erwartbaren Worst-Case ausgelegt sein. Ansonsten steht man ziemlich dumm dar, wenn dieser dann eintritt. Oder glauben Sie tatsächlich, dass eine Flaute (oder nur sehr schwacher Wind) über mehrere Wochen bei gelichzeitig wenig Sonne nicht eintreten kann? Solche Wetterlagen treten bei uns im Winter regelmäßig auf.

Und was als Hauptkritikpunkt an der Studie bleibt ist natürlich, dass der vorgeschlagene Mini-Speicher die saisonalen Schwankungen bei Wind und Sonne in keinem Fall, auch bei immer idealem Wetter, auf keinen Fall ausgleichen kann.

Rudolf Kipp Offline




Beiträge: 36

24.09.2012 20:36
#69 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat
Nein, ein Speicher muss nicht saisonale Schwankungen ausgleichen können. Mit einem geeigneten Verhältnis von Wind und PV und ein wenig Überkapazität schrumpft die notwendige Speicherkapazität auf ein paar Tagesladungen.



Und wie weit bringen einen "ein paar Tagesladungen", wenn über mehrere Wochen Kein Wind weht (so wie im letzten Jahr von Ende Oktober bis Ende November)? Was helfen einem dann noch so gigantische Überkapazitäten? Genau. Nichts.

Apropos Überkapazitäten. Die sollte es in dem 80%-Modell der VDE doch gar nicht geben. Wie das gehen soll? Keine Ahnung, da müssen Sie wohl die Macher der Studie befragen. Aber bleiben wir einmal bei Ihrem Modell, dass wir so viele Überkapazitäten haben, dass wir uns auch bei Schwachwind zu 100% versorgen könnten und ein Speicher nur für die wenigen echten Flautentage gebraucht würde. Wer sollte denn solche Anlagen errichten? Schließlich müsste man dann bei "richtigem" Wind 90% dieser Anlagen vom Netz nehmen. Eine Verdopplung der Wiundstärke bedeutet schließlich eine Verachtfachung der Stromproduktion. Wollen Sie die mehrere 100GW die dann nicht erzeugt werden dürfen den Betreibern auch übers EEG vergüten lassen?

Sicher kann man Modelle beweisen lassen, dass eine 100%ige Versorgung mit EE möglich ist. (Wobei ich unter dem von ihnen angebotenen Link kein solches gefunden habe, vielleicht werden ´Sie hier etwas präziser) Nur, ein Modell dass gleichzeitig (auch nur ansatzweise) bezahlbar ist und von realistischen Annahmen ausgeht ist mir bislang noch nicht untergekommen.

bkes Offline



Beiträge: 42

24.09.2012 22:25
#70 RE: Kostenfrage Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #57
Dazu ein pro-EEG Stimme: Würde man die Kosten aufsummieren und auf die Verbraucher umlegen, läge diese Konventionelle-Energien-Umlage 2012 bei 10,2 Cent pro Kilowattstunde und wäre damit fast dreimal so hoch wie die derzeitige EEG-Umlage. http://www.greenpeace-energy.de/presse/p...-atomstrom.html


würden die Greenpeace-Leute die in ihrer eigenen Studie aufgestellten Subventions-Definitionen ernstnehmen, müßten sie zunächst wohl rund 100 Mio. Euro entgangener Werbeeinnahmen an die Rundfunkanstalten für die Übertragung (Tagesschau-Block => Zusatzfaktor 3) ihrer PR-Events abführen..

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

25.09.2012 17:55
#71 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat von Rudolf Kipp im Beitrag #69
Eine Verdopplung der Wiundstärke bedeutet schließlich eine Verachtfachung der Stromproduktion.

Das ist nur teilweise richtig. Zur Veranschaulichung eine Broschüre der Firma Enercon.
http://www.enercon.de/p/downloads/ENERCO...cht_2012_de.pdf
Schauen Sie sich die Leistungskennlinie auf Seite 11 zur E-101 an. Die v³-Charakteristik der Kennlinie geht bis etwa 10m/s, von 12m/s bis 25m/s Windgeschwindigkeit hat die Windkraftanlage eine konstante Leistung.

Zitat

Wollen Sie die mehrere 100GW die dann nicht erzeugt werden dürfen den Betreibern auch übers EEG vergüten lassen?


Was ich will ist egal. Der Einspeisevorrang für Erneuerbare gehört dringends überdacht. Das machte in der Exotenzeit durchaus Sinn, heute haben Wind bzw. Sonne zu bestimmten Zeiten schon einen erheblichen Anteil.

Rudolf Kipp Offline




Beiträge: 36

25.09.2012 21:24
#72 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Lieber Xanopos,

Sie schreiben:

Zitat
Schauen Sie sich die Leistungskennlinie auf Seite 11 zur E-101 an. Die v³-Charakteristik der Kennlinie geht bis etwa 10m/s, von 12m/s bis 25m/s Windgeschwindigkeit hat die Windkraftanlage eine konstante Leistung.


Die dort dargestellte Leistungskennlinie hängt nicht direkt mit der Energie des Windes zusammen. Diese steigt auch weiterhin mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit.

Windkraftanlagen erreichen Ihre Nennleistung (das ist die, die in der Zeitung steht und aus der "errechnet"wird, wie viele Haushalte man damit denn versorgen kann) meist in einem Windgeschwindigkeitsbereich zwischen 12-15 m/s, das entspricht Windstärke 6-7, wird also im Binnenöland nur selten erreicht. Oberhalb dieser Windgeschwindigkeit wird die Anlage durch Abregeln konstant auf dieser Leistung gehalten, um Überlastungen zu vermeiden.

Das bringt uns zurück zu Ihrer Aussage:

Zitat
Nein, ein Speicher muss nicht saisonale Schwankungen ausgleichen können. Mit einem geeigneten Verhältnis von Wind und PV und ein wenig Überkapazität schrumpft die notwendige Speicherkapazität auf ein paar Tagesladungen.


Diese Vermutung können wir vielleicht mal anhand eines kleinen Modells durchrechnen. Ich werde dabei ein paar Vereinfachungen vornehmen, aber um das Prinzip zu verdeutlichen sollte es ausreichen. Gehen wir aus von dem Ansatz einer 80%igen Versorgung mit "Erneuerbaren Energien" (BMU Leitstudie 2011).

Darin ist für 2050 (80%) ein Windkraftanteil von 260 TWh pro Jahr vorgesehen. Im Jahresdurchschnitt müssten diese also eine Leistung von 29,7 GW haben (260 TWh/8760h). Der Einfachheit halber verteilen wir diesen zu je 50% auf Onshore und Offshore. Wir gehen von modernen Windkraftanlagen wie Enercon E-126 aus.

Nehmen wir an, die meisten Onshore Anlagen wären in Norddeutschland platziert, dann können wir eine durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 6m/s ansetzen (DWD Windatlas). Offshore nehmen wir 10 m/s (Betreiberangabe Alpha Ventus).

Um also je eine durchschnittliche Leistung von 13,35 GW an Land und auf dem Wasser zu erreichen legen wir die Leistung eines E-126 bei 6 m/s (760 kW) und bei 10 m/s (2700 kW) zugrunde. Dann brauche ich an Land 17.500 Windkraftanlagen und auf dem Wasser 5000 Windkraftanlagen.

Wir haben diese Durchschnittsangaben gewählt, weil wir ja ohne viel Speicher über das ganze Jahr hindurch ausreichend Stromproduktion haben wollen. So weit so gut. Und jetzt wird es Herbst. Zu der Jahreszeit sind Dauerwindtage Offshore mit 6 Bft (11-14 m/s) sehr häufig. An Land sind 3-4 Bft (10 m/s)zu der Jahreszeit auch häufig anzutreffen. Und dummerweise tritt beides gern gemeinsam auf. Unser Windpark hätte dann eine Leistung von 66 GW Onshore plus 32 GW Offshore. Und das ist noch kein Herbststurm, sondern nur "steifer Wind", wie er im Herbst sehr oft vorkommt.

Bei diesem Szenario müssten mit dem VDE Speicher (36 GW Ladeleistung) bei einem Strombedarf in Deutschland von 50 GW permanent 12 GW abgeregelt (also verschwendet) werden (98 GW - 50 GW - 36 GW). Das sind 12 Großkraftwerke. Wenn dann im Herbst nach 2 windigen Wochen der Speicher voll ist, wird permanent die Leistung von knapp 50 Großkraftwerken nicht genutzt. Noch nicht eingerechnet habe ich, was die ebenfalls im Leitszenario vorgesehenen etwa 60 GW Leistung Photovoltaik in dieser Zeit so produzieren. So viel zum Thema "ein wenig Überkapazität".

Wie sich die Stromversorgung ohne Speicher bei längerer Flaute und bedecktem Himmel (ein im Winter häufiges Wetter) dann gestaltet, können wir dann beim nächsten mal besprechen.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2012 09:53
#73 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Lieber Rudolf Kipp,

Offshore sollten wir doch eine offshore-taugliche Anlage nehmen.

Zitat
Darin ist für 2050 (80%) ein Windkraftanteil von 260 TWh pro Jahr vorgesehen.



Ich mach mal meine Rechnung. Ich nehme onshore niedrige 1500 Volllaststunden an. Dann sind für die 260TWh 173GW Nennleistung notwendig. Das wären 23000 E-126. Ende 2011 gab es in Deutschland übrigens 22.297 Windkraftanlagen. Da die Durchschnittsleistung einer Windkraftanlage auch 2050 wohl unter 7.5MW liegen wird, sagen wir 3 bis 4 MW, wird es doppelt so viele Windräder wie heute geben.

Zitat
Bei diesem Szenario müssten mit dem VDE Speicher (36 GW Ladeleistung) bei einem Strombedarf in Deutschland von 50 GW permanent 12 GW abgeregelt (also verschwendet) werden (98 GW - 50 GW - 36 GW). Das sind 12 Großkraftwerke. Wenn dann im Herbst nach 2 windigen Wochen der Speicher voll ist, wird permanent die Leistung von knapp 50 Großkraftwerken nicht genutzt.

Was ist günstiger, zusätzliche Speicher bauen, oder die Windkraftanlagen abregeln. Die VDE Studie kommt zu dem Schluss, dass Speicher die teurere Alternative sind.
So what? In Norwegen fließt in regenreichen Jahren auch viel Wasser ungenützt den Berg runter.

Rudolf Kipp Offline




Beiträge: 36

26.09.2012 14:50
#74 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Lieber Xanopos,

Zitat
Ich mach mal meine Rechnung. Ich nehme onshore niedrige 1500 Volllaststunden an.



Daran hatte ich auch zunächst gedacht. Man kann bei der Bedarfsbetrachtung grundsätzlich mit 2 Ansätzen arbeiten. Wenn Sie "niedrige 1500 Vollaststunden" ansetzen, dann gehen Sie davon aus, dass der gesamte produzierte Strom auch ins Netz gespeist wird. Also völlig ohne Abregelung und mit entsprechend hohem Speicherbedarf. Jede Abregelung (und die wäre, wie Sie ja auch schreiben, ohne ausreichend Speicher zwingend bei überdurchschnittlichem Wind erforderlich) würde sich schließlich die Zahl der Vollaststunden erniedrigen, wodurch Sie wieder mehr Anlagen brauchen.

Nebenbei bemerkt stellen Ihre "niedrigen 1500 Vollaststunden" eher den Durchschnitt der letzten Jahre dar. Der Wert schwankt zwischen 1.789 h im Jahr 2007 und 1.383 h in 2010 (Daten errechnet aus: http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/a..._eeg-kosten.xls). Wobei man in der Realität nicht vom Durchschnitt ausgehen darf, sondern das schlechteste Jahr berücksichtigen muss. Schließlich will man auch bei "schlechter" Ernte das ganze Jahr über genug Strom haben.

Auf die Jahresvollaststunden kalkulierte Anzahl bei 100% Nutzung war aber nicht der Ansatz, den Sie ursprünglich verfolgen wollten:

Zitat
Nein, ein Speicher muss nicht saisonale Schwankungen ausgleichen können. Mit einem geeigneten Verhältnis von Wind und PV und ein wenig Überkapazität schrumpft die notwendige Speicherkapazität auf ein paar Tagesladungen. Überschüssige Energie wird einfach nicht genutzt.


Und bei diesem Ansatz liefern ihre "doppelt so vielen 3-4 MW Anlagen" und 6 m/s Windgeschwindigkeit (Grundlage 46.000 Anlagen Enercon E-101; 3050 kW Peak, schon bei wenig Wind recht gute Leistung aufgrund großer überstrichener Fläche; 479 kW bei 6 m/s) über das Jahr gemittelt lediglich eine Leistung von 22 GW. Wir brauchen aber 29 GW. Das macht dann einen Bedarf von 62.000 Anlagen. Also knapp 3 mal so viele wie bisher.

Diese Anlagen würden dann bei 5 Windstärken (10 m/s) 142 GW leisten können. Ab 6-7 Windstärken (13 m/s) wären es 186 GW. Das ist schon eine ganze Menge Wasser, das da "ungenützt den Berg runter" geht. Wobei Ihr Vergleich zur Wasserkraft deutlich hinkt. Windkraftanlagen sind so kalkuliert, dass der gesamte an einem Standort produzierte Wind auch abgenommen wird. Würde das Abregeln nicht bezahlt, rentierten sie sich nicht, also niemand würde sie bauen.

Aber zurück zu Ihrer eigentlichen Schlussbemerkung:

Zitat
Was ist günstiger, zusätzliche Speicher bauen, oder die Windkraftanlagen abregeln. Die VDE Studie kommt zu dem Schluss, dass Speicher die teurere Alternative sind.


Dann haben Sie die Studie, die Sie in #40 angeführt haben, nicht verstanden. In dieser wird in "Variante D" ein "Speicher für volle Nutzung
der EE" dargestellt, ausdrücklich mit "0 TWh/a abgeregelte erneuerbare Energiemenge aus Windenergie- und PV-Anlagen". Auf eben diese Zahlen beziehe ich mich doch die ganze Zeit.

Was die Autoren mit der Studie "beweisen" wollten (und was ihnen in ihrem Fall offensichtlich auch gelungen ist), ist: "(sehr) wenig Speicher und etwas Abregelung ist günstiger als mehr Speicher". Wobei die Aussage dass bei der angegebenen "Variante E" lediglich 400 GWh p.a. abgeregelt werden müssten, ebenso unsinnig erscheint, wie der Ansatz "keine Abregelung notwendig" mit einem 8 TWh Speicher (wie ich in meinen Beiträgen #68, #69 und #72 dargelegt habe).

BTW, bereits heute (2012, 20% EE), also bei massiver Unterstützung durch Backup-Kraftwerke und Verkauf des EE-Stroms ins Ausland (zu teilweise negativen Preisen) mussten bis Anfang September 100 GWh unbrauchbarer Strom abgeregelt werden. So viel zu der Aussage in der VDE Studie, Speicher würden "bis zu einem EE-Anteil von ca. 40% nur in geringem Umfang zur Einspeicherung von EE-Strom benötigt".

Frode Offline




Beiträge: 81

26.09.2012 14:57
#75 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (34): Offshore-Windparks Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #39
Zitat von ratloser im Beitrag #37
Sie meinen wir hätten dann noch 99% der Fläche Deutschlands für Maisfelder, Windräder und Solaranlagen? Das sind ja rosige Aussichten!!

Mit 20 bis 30 dieser 100km²-Anlagen wäre Deutschland mit Speichern versorgt.


Zum Vergleich: Der gesamte in Deutschland bis 2080 produzierte "Atommüll", d.h. die abgebrannten Brennstäbe, nimmt in nebeneinander aufgestellten Endlagerbehältern ca. 0,01 km² ein. Etwa ein Fußballfeld.

Halte ich persönlich für besser planbar...

Gruß,
Frode

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