Hierzu eine Frage an die Linguisten dieses Forums:
Ich selber verwende mittlerweile auch den Begriff Schokokuss statt Negerkuss, u. a. auch aufgrund der Tatsache, dass der alte durch den neuen Begriff in meinem aktiven Wortschatz abgelöst wurde, da dieser heutzutage gebräuchlicher ist.
Wie lautet der linguistische Fachbegriff für diesen Vorgang (der Ablösung eines Wortes durch ein anderes)?
Zitat von FAZ - Schlaffer Hänsel, taffe GretelEinen Abend bei Schröders kann man sich so vorstellen: Eine Geschichte wird erzählt, es geht um ein Mädchen, das in einer Patchworkfamilie lebt und Ärger mit Papas neuer Frau hat. Das Mädchen findet Asyl in einer Wohngemeinschaft von Kleinwüchsigen, erleidet einen allergischen Schock beim Apfelessen und wird in letzter Sekunde gerettet. Dann trifft sich die Familie beim Mediator, arbeitet alles auf und am Ende respektiert jeder die Position des Anderen.
Mit „Schneewittchen“, dem Märchen, das Jacob und Wilhelm Grimm heute vor exakt zweihundert Jahren in der Erstausgabe ihrer „Kinder- und Hausmärchen“ publizierten, hätte diese Version nicht mehr allzu viel zu tun - kein Mordauftrag an den Jäger, kein vergifteter Apfel, keine grausame Hinrichtung der Stiefmutter. (...)
Das gibt es ja schon! Die Autorin Britta Daniel-Tonn (die im Hauptberuf ein Campinggeschäft betreibt) hat ein Märchenbuch verfasst, in denen die Hexe Hänsel und Gretel beibringt, wie man Lebkuchenhäuser baut, der Wolf beim Rotkäppchen in wirklichkeit ihr verkleideter Vater ist, der ihr zeigen will, dass man die Wölfe in Ruhe lassen soll(und das Rotkäppchen brigt echt "Traubensaft" zur Großmutter...), der Knüppel im Sack bei Tischlein deck dich wird zu einem Sack Bohnen, nach deren Genuss man "Pupsen" muss, und der Wolf kriegt von den Geißlein leckeres Obst zu essen.
Zitat von Noricus im Beitrag #21Dann heißt das Ding halt nicht "Schokokuss", sondern "Schwedenbombe". An dieser Bezeichnung hat sich meines Wissens noch kein Sprach- und Tugendwächter gestoßen.
Wieso auch? Der Begriff "Schwede" ist schliesslich nicht rassistisch konnotiert.
Aber die Verbindung mit der Bombe ist nicht besonders freundlich. "Schwedenkuss" wäre deutlich netter.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #28... der Knüppel im Sack bei Tischlein deck dich wird zu einem Sack Bohnen, nach deren Genuss man "Pupsen" muss, und der Wolf kriegt von den Geißlein leckeres Obst zu essen...
Das geht aber doch völlig an Geist & Ziel solcher Kindermärchen vorbei. Man muß ja nicht express Bruno Bettelheims froid'sche Ausdeutung akzeptieren; aber klar ist doch, daß Märchen vor Gefahren warnen, Abschrecken (auch ganz nach Kräften die Angstlust bedienen): die Schwiegermutter ist böse, die Hexe, der Wolf, die Stiefschwestern; die Eltern sind schwach oder werden gleich per Exitus entsorgt: kurzum: der Boden, auf dem das Märchengeschehen stattfindet, kann jederzeit einbrechen.
Wer leistet denn heute solche Orientierung für die Kleinsten? "Der Wald stirbt, die Erde hat Fieber, die Eisbären schmelzen...": erst dann wäre die Märchenstunde komplett.
Zitat ... daß Ministerin Schröder (bestenfalls) vorab darüber nachdenkt, wie sie "Pippi Langstrumpf" - wenn es so weit ist - "richtig" vorlesen könnte. Jedenfalls scheint ihr daran zu liegen, der Öffentlichkeit das Ergebnis ihrer Vorüberlegungen mitzuteilen. Also könnte man ihre Einlassungen auch als "'Ranschmeißen" an eine Klientel deuten, die ihr bisher eher nicht zugetan ist.
1. Sie sagt: "Ich werde (meine Hervorhebung) synchron übersetzen, um mein Kind davor zu bewahren, solche Ausdrücke zu übernehmen. 2. "Kristina Schröder liebäugelt mit Schwarz-Grün" - http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...gruen-schroeder
Mit anderen Worten: Meine laienpädagogischen Hinweise hätte ich mir wohl sparen können, die Überlegungen der Ministerin betreffen wohl zukünftiges Vorlesen (für ein älteres Kind), die Einschätzung der ministeriellen Intention ("Ranschmeißen")scheint aber richtig zu sein.
Zitat kein anmaßendes "man muss", keine politische Initiative.
Stellt es denn keine Initiative dar, wenn die Familienministerin sich so äußert? Wenn Sie selbst (trotzdem) so frei sind, zu sagen:
Zitat Damit entfällt für mich auch die Frage ob ich es gut finde die Begriffe Negerkönig zu meiden.
dann ist das ja gut. Aber war es so gemeint? Ich halte solche Äußerungen einer Bundesministerin in einem Interview schon für eine Art "Initiative". (siehe meine Antwort an C.) - Selbstverständlich hier für eine Initiative in eigener Sache. Soweit, daß Ihnen direkt "anempfohlen" wird, den Begriff "Negerkönig" auch selbst nie mehr in den Mund zu nehmen, geht sie nicht. Das stimmt. Das kann aber noch kommen.
Zitat von Barbara im Beitrag #32 die Einschätzung der ministeriellen Intention ("Ranschmeißen")scheint aber richtig zu sein.
Jaja, die Großstadt-CDU, wenn das mal nicht floppt.
Das Interview in voller Länge ist ein Leckerbissen und macht mir, mal wieder, deutlich, dass ich nichts in der Politik verloren habe, denn ich wäre schon bei der Eröffnung schreiend aus dem Zimmer gerannt.
Zitat von ZEITWir wüssten gern, wie die Familienministerin tickt in konkreten Alltagsfragen, die viele Väter und Mütter beschäftigen. Gerade zur Weihnachtszeit kollidieren heile Welt und Ehrlichkeit. Wann darf man einem Kind verraten, dass es den Weihnachtsmann oder das Christkind gar nicht gibt?
WAS? Natürlich gibt es das Christkind UND den Weihnachtsmann.
Zitat von ZEIT Wir fahren also fort im Instrumentenkasten der halblegalen Erziehungsmethoden. Wie steht es mit Bestechung: Ist Geld für gute Zensuren okay?
Warum das Bestechung sein sollte, weiß wohl nur der Qualitätsjournalist.
Zitat von ZEITFrage: Wie erklärt man einem kleinen Mädchen, das alle zu DEM lieben Gott beten, nicht zu DER Gott?
Zitat von Dr. Kristina Schröder Ganz einfach: Für eins musste man sich entscheiden. Aber der Artikel hat nichts zu bedeuten. Man könnte auch sagen: Das liebe Gott.
Und niemand hört ihr zu*
Zitat von ZEITFrage: Darf man dem Kind erzählen, dass Gott die Welt erschaffen hat?
Nein, natürlich nicht, selbstverständlich ist für einen Dreijährigen der Urknall viel spannender, vor allem wenn es das Gott dabei richtig krachen lässt.
Die Fragen sind zu doof, um darauf ernsthaft zu antworten, zumal in der verkürzten Widergabe Missverständnisse zwingend sind. Frau Schröder hat leider redlich bemüht zu allem eine vernünftige Antwort zu geben und sich dabei zwischen alle Stühle gesetzt.
Das hat sie jetzt davon, dass sie höflich war, ihre Antworten geben nichts her, worüber es sich lohnt aufzuregen und so wirklich rangeschmissen hat sie sich auch nicht.
Ist schon eine irre Welt, in der diese Sektierer um sich selbst kreisen.
Zitat von JungleworldWeiße Träger von Dreadlocks fordert RS auf, diese abzuschneiden. Es handele sich um »kulturellen Kannibalismus«, ebenso wie etwa beim Tragen der palästinensischen Kufiya. »Es tut weh, wenn Weiße, die uns täglich wehtun, sich die Symbole unserer radikalen Kämpfe aneignen«, sagt Emma.
Man stelle sich mal vor, dass die linken, weißen, aber anscheinend latenten Rassisten sich die Haare auf Scheitel trimmen (oder gleich "Koppelbreite überm Ohr") und fürderhin die Schnauze hielten. Der ganze Sumpf würde wahrscheinlich langsam das Blubbern einstellen und mangels aufgeregter Beteiligung und Anteilnahme austrocknen.
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von Karl MarxEs ist mir jetzt völlig klar, daß er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, – von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen (wenn nicht seine Mutter oder Großmutter von väterlicher Seite sich mit einem nigger kreuzten). Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft.
Gibt es Marx auch in einer gereinigten Fassung oder gelten für ihn andere Ansprüche?
Die zahlreichen öffentlichen Einlassungen diverser konservativer Politiker zu Schröders Äusserungen sind auch so ein Hinweis darauf, warum linke Positionen den gesellschaftlichen Diskurs dominieren (jetzt mal ganz abgesehen davon, dass die meisten konservativen Politiker realpolitisch eine sozialistische Agenda betreiben):
Welcher halbwegs gebildete Mensch soll denn Politiker ernst nehmen, die sich im 21. Jahrhundert ungeniert über Demonstrativpronomen fiktiver Götterwelten streiten?
Zitat von Frankenstein im Beitrag #38Welcher halbwegs gebildete Mensch soll denn Politiker ernst nehmen, die sich im 21. Jahrhundert ungeniert über Demonstrativpronomen fiktiver Götterwelten streiten?
Es geht nicht um Götterwelten, es geht darum, Steinchen aus dem Regierungsmosaik zu brechen. Frau Schröder ist so naiv, sich diesem Spielchen auszusetzen. Genau genommen ist es ihre Privatsphäre, wie sie ihrem Kind die Welt erklärt.
Zitat von Frankenstein im Beitrag #38Die zahlreichen öffentlichen Einlassungen diverser konservativer Politiker zu Schröders Äusserungen sind auch so ein Hinweis darauf, warum linke Positionen den gesellschaftlichen Diskurs dominieren (jetzt mal ganz abgesehen davon, dass die meisten konservativen Politiker realpolitisch eine sozialistische Agenda betreiben): Welcher halbwegs gebildete Mensch soll denn Politiker ernst nehmen, die sich im 21. Jahrhundert ungeniert über Demonstrativpronomen fiktiver Götterwelten streiten?
Wenn ich dazu einmal populärmusikalische Erkenntnisse aus Kindheitstagen zitieren darf...
Zitat von Haus der LügeHier leben die Blinden die glauben was sie sehen und die Tauben die glauben was sie hören festgebunden auf einem Küchenhocker sitzt ein Irrer, der glaubt alles was er anfassen kann
Dieser "gesellschaftliche Diskurs" zeichnet sich dadurch aus, man kann das als seinen Nachteil betrachten, daß die Mehrheit seiner TeilnehmerInnen sich geistig auf einer eher, hm, handgreiflichen Ebene tummelt. Irrelevant mag dem "halbwegs [sic] gebildeten Menschen" das als biologisch vorgestellte Geschlecht "fiktiver Götterwelten" erscheinen. Er könnte dann aber anfangen, sich Gedanken über die Rolle stabiler kultureller Traditionen bei der schieren (Fort-)Existenz des Phänomens "Gesellschaft" zu machen und über die Implikationen des Traktierens derselben mit der vulgärfeministischen Abrißbirne.
Von Geschmacksfragen, die letztere betreffend, einmal ganz abgesehen.
Lieber Zettel, Dies ist mein erster Versuch eines - naja - Beitrags hier, aber angesichts Ihrer Bemerkungen zu dem Genderschwachsinn der Frau Schröder konnte ich nicht mehr an mich halten. Daß Sie an dem (politisch korrekten) Müll überhaupt ein gutes Haar lassen konnten, enttäuscht mich. Trotzdem: Frohe Weihnachten!
Ist schon eine irre Welt, in der diese Sektierer um sich selbst kreisen.
Zitat von JungleworldWeiße Träger von Dreadlocks fordert RS auf, diese abzuschneiden. Es handele sich um »kulturellen Kannibalismus«, ebenso wie etwa beim Tragen der palästinensischen Kufiya. »Es tut weh, wenn Weiße, die uns täglich wehtun, sich die Symbole unserer radikalen Kämpfe aneignen«, sagt Emma.
Lieber Calimero, ich denke Ihnen für diesen Link. Besonders aufschlussreich finde ich es ja, wie die bereits eingeführte Emma es rechtfertigt, dass bei dieser Versammlung people of color die Befugnis haben, weiße Redner ohne Angabe von Gründen zum Schweigen zu bringen:
Zitat von EmmaWenn ich jedes Mal erklären soll, warum mich jemand rassistisch beleidigt hat, müsste ich alle fünf Minuten ein zweistündiges Gespräch führen
Wie die letzten Skandale um nicht hilfreiche Bücher gezeigt haben, ist eine solche Einstellung zur Meinungsfreiheit bzw. zur Möglichkeit ihrer Unterbindung in weiten Teilen der tonangebenden Kreise leider bereits mehrheitsfähig.
Zitat von EmmaWenn ich jedes Mal erklären soll, warum mich jemand rassistisch beleidigt hat, müsste ich alle fünf Minuten ein zweistündiges Gespräch führen
Wie die letzten Skandale um nicht hilfreiche Bücher gezeigt haben, ist eine solche Einstellung zur Meinungsfreiheit bzw. zur Möglichkeit ihrer Unterbindung in weiten Teilen der tonangebenden Kreise leider bereits mehrheitsfähig.
Die Überlegenheit der farbigen Herrenrasse über das deutsche Untermenschentum ist Konsens in unserer herrschenden Klasse. Wer das auch nur hinterfragt, stellt sich außerhalb des sog. „demokratischen Konsens“ und wird mundtot gemacht.
Explizite Rassegesetze gibt es noch nicht. Aber wenn nahezu alle Politiker, Kirchenfürsten und Journalisten (vom Professorenpack nicht zu reden, das sieht sich im eigenen Selbstverständnis seit 1933 sowieso als Sprachrohr der Machtclique) sich selbst als Rassekrieger sehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir die Neuauflage der Nürnberger Rassegesetze kriegen. Diese aber werden dann (bei der Diskriminierung funktioniert das ja auch) „positiv“ sein. Welch ein Fortschritt.
Die Einführung und Begründung wird über die Umwertung der Begriffe erfolgen Nehmen wir nur den medial außerordentlich beliebten „Nazi“. Wer Nazi ist, war früher klar. Das sind Leute, die mit der Hakenkreuzfahne und Hitlergruß auf sich aufmerksam machen. Und die aus rassistischer Motivation Straftaten begehen. Solche Typen. Heute ist man schon Nazi, wenn man auch nur den Anspruch stellt, dass die von Ausländern begangenen Verbrechen politisch, medial und juristisch genauso behandelt werden sollten wie die, die von Deutschen begangen werden. Oder wer andeutet, dass die Masseneinwanderung ausländischer, integrationsresistenter, deutschlandfeindlicher Unterschichten unser Land in wenigen Jahren zerlegen wird. Neuerdings kann einen schon die Nazi-Keule treffen, wer eine auf sexuellen oder rassischen Merkmalen begründete Ungleichbehandlung ablehnt.
Da für mich als Neuling die Schreibrechte noch eingeschränkt sind, nutze ich diesen Thread für eine kurze Vorstellung und einen ersten Kommentar.
Mit einer politischen Einordnung meines Standortes tue ich mich angesichts der Parteienlandschaft im Moment schwer. Die Entwicklung Deutschlands macht mir Sorgen und ich sehe derzeit keine Partei, die sich den wirklichen Herausforderungen der Zukunft widmet. Grüne, feministische und linksradikale Glaubensbekenntnisse ersetzen mehr und mehr Vernunft, Sachkenntnis und Pragmatismus.
Die vorsätzliche Verschandelung unserer Sprache, die ihren vorläufigen Kulminationspunkt in der maßgeblich von Frau Doris Ahnen forcierten Rechtschreibreform fand, wird nun munter fortgesetzt, indem tradierte Standards im Sinne einer militanten political correctness verdrängt werden sollen. Als hätten wir nicht wichtigere Aufgaben.
In der Zwischenzeit leidet die Bevölkerung zunehmend unter extrem steigenden Energiepreisen. Moderne Atomkraftwerke werden abgeschaltet, der Verbraucher mit Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe konfrontiert und der zuständige Minister feiert die Errichtung eines Holzturmes (!) zur Windstromerzeugung.
"Das" Gott oder "die" Göttin haben die handelnden Politiker offenbar verlassen.
O tempora o mores.
HH
Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Nestroy
Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit. Aldous Huxley
Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Erich Kästner
"Preußler, 89, von dem auch der "Räuber Hotzenplotz" oder "Das kleine Gespenst" stammen, gehört zu den Großen der deutschen Kinderbuchliteratur. Laut "taz" habe er sich lange gegen Änderungen seiner Klassiker gestemmt. "Mit der Zeit ist aber die Einsicht gewachsen, dass die Authentizität des Werks der sprachlichen Weiterentwicklung untergeordnet werden muss", sagte Willberg."
Vor allem dem gesellschaftlichen Fortschritt... Wie lange braucht's noch, bis der Hinweis auftaucht, daß Großmutters Bohnenkaffee fair gehandelt wurde, oder daß der Herr Petrosilius Zw. den Seppl als Humanressource zum Kartoffelschälen zwengs Vermeidung unnötiger CO2-Emission benötigte?
P.S. Das andere Schröder [G., ♂ ] hätte sich wohl noch gefragt, in welches Zuständigkeitsressort die ganze causa fiele: "Frauen" oder "Gedöns"?
"Preußler, 89, von dem auch der "Räuber Hotzenplotz" oder "Das kleine Gespenst" stammen, gehört zu den Großen der deutschen Kinderbuchliteratur. Laut "taz" habe er sich lange gegen Änderungen seiner Klassiker gestemmt. "Mit der Zeit ist aber die Einsicht gewachsen, dass die Authentizität des Werks der sprachlichen Weiterentwicklung untergeordnet werden muss", sagte Willberg."
Vor allem dem gesellschaftlichen Fortschritt... Wie lange braucht's noch, bis der Hinweis auftaucht, daß Großmutters Bohnenkaffee fair gehandelt wurde, oder daß der Herr Petrosilius Zw. den Seppl als Humanressource zum Kartoffelschälen zwengs Vermeidung unnötiger CO2-Emission benötigte?
P.S. Das andere Schröder [G., ♂ ] hätte sich wohl noch gefragt, in welches Zuständigkeitsressort die ganze causa fiele: "Frauen" oder "Gedöns"?
Da das Buch selbst wahrscheinlich in irgendeiner Bücherkiste auf unserem Dachboden steht, musste ich erst mal lange in meinem Gedächtnis suchen, in welcher Stelle in dem Buch überhaupt ein Neger vorkommt. Ich meine mich zu erinnern, dass es nur eine Faschingsfeier mit Kindern gibt, in der eines der Kinder als Neger verkleidet war. Kann das jemand bestätigen?
Ein anderes Kind war meiner Erinnerung nach als Eskimo verkleidet, wird das jetzt auch in Inuit umbenannt? Oder wird gleich das ganze Kapitel gestrichen?
Auf jeden Fall werde ich die Bücher gut verstecken, damit sie nicht demnächst der Bücherverbrennung anheimfallen. Vielleicht sind sie ja auch in ein paar Jahren sehr wertvolle Raritäten, die ich dann unter Einsatz meines Lebens in die freie Welt schmuggeln muss. 1984 lässt weiter grüßen. Honi soit qui mal y pense.
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #48Da das Buch selbst wahrscheinlich in irgendeiner Bücherkiste auf unserem Dachboden steht, musste ich erst mal lange in meinem Gedächtnis suchen, in welcher Stelle in dem Buch überhaupt ein Neger vorkommt. Ich meine mich zu erinnern, dass es nur eine Faschingsfeier mit Kindern gibt, in der eines der Kinder als Neger verkleidet war. Kann das jemand bestätigen?
So in etwa.
Zitat von Die Kleine HexeWie kamen die beiden Negerlein auf die verschneite Dorfstraße? Und seit wann gab es Türken und Indianer in dieser Gegend? Türken mit roten Mützen und weiten Pluderhosen – und Indianer, die gräulich bemalte Gesichter hatten und lange Speere über den Köpfen schwangen. „Sie werden vom Zirkus sein", meinte der Rabe Abraxas.
Aber die beiden Negerlein waren nicht vom Zirkus und ebenso wenig die Türken und Indianer. Auch die kleinen Chinesinnen und der Menschenfresser die Eskimofrauen, der Wüstenscheich und der Hottentottenhäuptling stammten nicht aus der Schaubude. Nein, es war Fastnacht im Dorf. Und weil Fastnacht war, hatten die Kinder am Nachmittag schulfrei bekommen und tollten verkleidet über den Dorfplatz.
Zitat von tazAls Mekonnen Mesghena seiner siebenjährigen Tochter aus dem Kinderbuch vorlas, das ihm eine Freundin geschenkt hatte, staunte er nicht schlecht. Denn als er zu dem Kapitel kam, in dem sich Otfried Preußlers kleine Hexe unter eine Gruppe von Kindern mischt, die sich zu Fasching verkleidet hatten, fühlte er sich wie vor den Kopf gestoßen. Von einem „Negerlein“ war da unter anderem die Rede, von „Chinesenmädchen“ und „Türken“.
Mesghena, der in der Heinrich-Böll-Stiftung das Referat Migration & Diversity leitet, schrieb einen Brief an den Verlag, in dem er sich über die „rassistischen und ausschließenden“ Begriffe beschwerte...
„Wir werden alle unsere Klassiker durchforsten“, bestätigte der Stuttgarter Verleger Klaus Willberg, in dessen Haus die Bücher von Otfried Preußler erscheinen, gegenüber der taz. „Zum Teil ist das aber schon passiert“, sagt Willberg, und verweist auf „Das Traumfresserchen“ von Michael Ende. Das Wort Neger werde in „Die kleine Hexe“ nicht ersetzt, sondern gestrichen. Es sei nötig, Bücher dem sprachlichen und politischen Wandel anzupassen, begründet Willberg den Schritt. „Nur so bleiben sie zeitlos.“
Es ist verhext. Der durch die zeitlosen Streichungen hinzugewonnene Platz sollte aber dafür genutzt werden auf das grausame Schicksal der Hexen bis in die Neuzeit und die bis heute anhaltende Diskriminierung hinzuweisen.
Zitat von tazAls Mekonnen Mesghena seiner siebenjährigen Tochter aus dem Kinderbuch vorlas, das ihm eine Freundin geschenkt hatte, staunte er nicht schlecht. Denn als er zu dem Kapitel kam, in dem sich Otfried Preußlers kleine Hexe unter eine Gruppe von Kindern mischt, die sich zu Fasching verkleidet hatten, fühlte er sich wie vor den Kopf gestoßen. Von einem „Negerlein“ war da unter anderem die Rede, von „Chinesenmädchen“ und „Türken“.
Will er damit suggerieren, der Begriff "Türke" sei nicht mehr zeitgemäß? Das soll er mal einem ins Gesicht sagen...
Weiterhin aus der taz:
Zitat Mekonnen Mesghena ist darüber sehr glücklich. „Meine Tochter wird sich auf jeden Fall freuen, wenn sie sich mit der ’Kleinen Hexe‘ wieder versöhnen kann“, schrieb er an den Verlag. „Und mich freut es auch, wenn unsere Kinder beim fröhlichen Lesen nicht über ausgrenzende Begriffe stolpern.“
Da hat er gut aufgepaßt bei den Grünen, der Herr Mesghena. Natürlich geht es in erster Linie um die Kinder. Man selbst hat ja gelernt zu leiden, man würde sich ja niemals so wichtig machen, aber die Kinder. Klar. Genau wie all die Kinder, die auf diversen Anti-Atom-Veranstaltungen aus ureigenstem Interesse Schilder hochhalten, genau wie diejenigen, die im Kampf gegen rechts mit bunter Kreide "Nazis raus" auf die Straße malen, weil sie täglich um ihr Leben fürchten. Immer wieder gruselig, wie Linke Kinder instrumentalisieren.
Edit: Hat denn niemand hier im Forum Kinder, die glaubhaft versichern könnten, sie seien an Originalliteratur interessiert? Ich sehe da vor meinem geistigen Auge Scharen von Kindern, die vor Kinderbuch-Verlagen "aufmarschieren"...
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.