Zitat von Kallias im Beitrag #1In seinem Gastbeitrag beschäftigt sich Llarian mit den politisch bedingten Nöten der deutschen Stahlindustrie.
Lieber Llarian, ein sehr guter und aufschlußreicher Artikel. Nachvollziehbar und so gut verständlich, das jeder Politiker, hier Handlungsbedarf erkennen muß. Sozusagen als "Fertiggericht" serviert. Vielleicht greift einer der hier mitlesenden Journalisten dies Thema auf? Wäre doch eine Möglichkeit, sich fast "unpolitisch" zu profilieren zum Wohle von einer viertel Mio Arbeitsplätzen.
Es stellt sich aber die Frage, warum wird vom Wirtschaftsminister dieses Problem nicht aufgegriffen bzw. gelöst? Ich kann mir nicht vorstellen, das dies nicht bekannt ist. Aber vielleicht haben unsere "Schildbürger" in Berlin ja schon mit dem zumauern der Eingangstür begonnen?
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Beifall für die Wahl des Themas, Beifall für die Sachkunde, Beifall für die klaren Folgerungen. Und das in einer Welt als Wille und Vorstellung, in der Schwätzer und Schwärmer einfach nicht zu wissen scheinen, daß ohne materielle Grundlagen alles nichts ist. Die scheinbare Selbstverständlichkeit der Versorgung mit materiellen Gütern hat zum Aufstieg der Grünen, einer gefährlichen Psychosekte, geführt.
Mit der grünen Religion gehts zum industriepolitischen Selbstmord. Unter der Führung von abgebrochenen Theologen, altkommunistischen Sozialpädagogen, und verkrachten Existenzen aller Art, die eines eint: Der Arbeit in der materiellen Produktion im weiten Bogen aus dem Wege gegangen zu sein.
Auch von mir Applaus für den äußerlich zwar kompakten, inhaltlich aber wirklich umfassenden Artikel. Dass EEG und Konsorten wirtschaftsschädlich sind liegt auf der Hand und dass gerade die Stahlindustrie stark zu leiden hat ist auch naheliegend, aber dass es jetzt schon so schlimm steht, war mir nicht bewusst. Eine kleine Illustration noch: wer meint Stahl und so sind „Altes Eisen“, die Zukunft liegt in jüngeren Branchen und dem Dienstleistungssektor möge einmal nach Griechenland schauen.
Exzellenter Artikel zu einem Thema, das leider völlig unterschätzt wird.
Viele Menschen scheinen aufgrund des hohen Dienstleistungsanteils am BIP in Deutschland zu glauben, dass Schwerindustrie in einer modernen Volkswirtschaft obsolet geworden sei, realisieren dabei aber nicht, dass die meisten Dienstleister ohne die Güterproduktion anderer gar nicht überleben könnten; unabhängig davon, ob die Dienstleistung mit der Güterproduktion selbst etwas zu tun hat oder nicht. Extrem formuliert: Davon, dass wir uns gegenseitig die Haare schneiden und die Steuererklärungen machen, kommt kein Auto in die Garage und kein Braten auf den Tisch. Und wenn die Güterproduktion zurück geht, fehlen schlicht und ergreifend Tauschobjekte, die den Dienstleistern ihren Lebensstandard ermöglichen.
Selbstverständlich kann ein Land auch gänzlich ohne Industrie auskommen; allerdings muss das Land dann Dienstleistungen anbieten, die sowohl weltweit Nachfrage finden als auch schwer zu kopieren sind, weil nur dadurch ein langfristiger, konstanter Geldstrom ins Inland gewährleistet wird, mit dem dann Güter aus dem Ausland importiert werden können; in Frage kämen Dinge wie Tourismus oder Finanzdienstleistungen, aber in beiden Bereichen ist Deutschland alles andere als der Weltmarktführer und wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch niemals werden.
Ein Detailwiderspruch: die chemische und pharmazeutische Industrie ist für Deutschland fast noch wichtiger als die Stahlindustrie. Allerdings hat diese mit den gleichen Problemen zu kämpfen - die pharmazeutische noch dazu mit massiv schlechter Presse und einem grottenschlechten Image (das teilweise verdient gewesen wäre - aber heute nicht mehr annähernd in Relation zum Grund steht). An Gesundheit darf in Deutschland halt keiner verdienen - außer Krankenkassenvorständen, IQWIG-Chefs und "kritischen" Journalisten.
Ich sehe es genauso wie Llarian. Was die Grünen da machen, schadet der Nation. Sie legen die Axt an die Wurzel unseres Wohlstandes. Von Leuten, die vom Wertschöpfungsprozess vollkommen entkoppelt sind, kann man auch nichts anderses erwarten. Für die Grünen kommt Strom aus der Steckdose und das Geld vom Staat.
Apropos Strom: Elekrizität ist meines Erachtens noch wichtiger als Stahl für unsere Volkswirtschaft. Und RWE, E.On, EnBW und Vattenfall leiden genauso wie Salzgitter und Thyssen. Da hängen viele Arbeitsplätze dran. Als RWE- und Salzgitter-Aktionär gebe ich auch nicht die Hoffnung auf, dass die Politik wieder vernünftig wird. Bei 15000 Schleckerfrauen reagierte die Politik schon hysterisch, aber wenn 500000 Arbeiter in der Industrie auf der Kippe stehen, dann muss was passieren. Und dass jetzt sogar in der SPD das EEG als sehr problematisch angesehen wird, macht Hoffnung.
Der SPD sei angeraten, sich von grünen Inhalten zu verabschieden, denn dann kann sie wieder Wahlergebnis jenseits der 38 % erreichen. Den "Klimawandel" nimmt doch überhaupt niemand mehr als Thema ernst. Im "Duell" zwischen Merkel und Steinbrück war es gar kein Thema. Im Dreikampf wischen Gysi, Brüderle und Trittin hat letzterer das Schlagwort genannt, was dann wirkungslos verpuffte. Wir erleben gerade, dass die ganze grüne Geisteshaltung abwirtschaftet. Eine Mode geht zu Ende. Die Zeit, in der man Joghurtbecher aus Plastik und mit Pappe drumherum als Ökoverpackung verkaufen konnte, ist vorbei. Jetzt müssen wir noch den in Paragraphen gegossenen Trittinschen Unrat beseitigen: Dosenpfand, EEG, zahlreiche Verordnungen und Verschärfungen im Umweltrecht.
Zitat von Jakob Nierstein im Beitrag #7Apropos Strom: Elekrizität ist meines Erachtens noch wichtiger als Stahl für unsere Volkswirtschaft. Und RWE, E.On, EnBW und Vattenfall leiden genauso wie Salzgitter und Thyssen. Da hängen viele Arbeitsplätze dran. Als RWE- und Salzgitter-Aktionär gebe ich auch nicht die Hoffnung auf, dass die Politik wieder vernünftig wird. Bei 15000 Schleckerfrauen reagierte die Politik schon hysterisch, aber wenn 500000 Arbeiter in der Industrie auf der Kippe stehen, dann muss was passieren. Und dass jetzt sogar in der SPD das EEG als sehr problematisch angesehen wird, macht Hoffnung.
Der SPD sei angeraten, sich von grünen Inhalten zu verabschieden, denn dann kann sie wieder Wahlergebnis jenseits der 38 % erreichen. Den "Klimawandel" nimmt doch überhaupt niemand mehr als Thema ernst. Im "Duell" zwischen Merkel und Steinbrück war es gar kein Thema. Im Dreikampf wischen Gysi, Brüderle und Trittin hat letzterer das Schlagwort genannt, was dann wirkungslos verpuffte. Wir erleben gerade, dass die ganze grüne Geisteshaltung abwirtschaftet. Eine Mode geht zu Ende. Die Zeit, in der man Joghurtbecher aus Plastik und mit Pappe drumherum als Ökoverpackung verkaufen konnte, ist vorbei. Jetzt müssen wir noch den in Paragraphen gegossenen Trittinschen Unrat beseitigen: Dosenpfand, EEG, zahlreiche Verordnungen und Verschärfungen im Umweltrecht.
Das Dosenpfand und die Konstruktion der Joghurt-Becher scheinen mir wirklich nicht die größten Probleme zu sein. Wenn die Industrie genügend Strom zu bezahlbaren Preisen hat (siehe Artikel), finde ich Recycling vernünftig. Wie ich auch generell der Meinung bin, dass sich ökonomische und ökologische Ziele nicht in jedem Fall widersprechen müssen.
Natürlich muss der Wahnsinn der drohenden De-Industrialisierung gestoppt werden. Das wichtigste Gegenmittel ist: Nicht Grün wählen. Selbst die SPD wäre aus wirtschaftspolitischer Sicht wählbarer als die Grünen, allerdings müsste sie dafür einen kompetenten und konsequenten Koalitionspartner haben. Man darf ja mal einen Augenblick von einer Großen Koalition der marktwirtschaftlichen Wirtschaftspolitik träumen.
Der große Unterschied zwischen Schlecker und Stahlindustrie: Die Arbeitsplätze bei Schlecker waren in diesem Moment wirklich verloren. Die geschlossenen Läden waren in vielen Städten zu sehen. In der Stahlindustrie droht bisher erst der Verlust der Arbeitsplätze. Man kann sich das Problem noch schönreden. Die Politik reagiert erst, wenn der Ofen aus ist. Und dann ist es zu spät (wie Llarian im Artikel so treffend beschreibt).
Zitat von xanopos im Beitrag #8Wenn die Stahlindustrie geht, sinken die deutschen CO2 Emissionen gewaltig. So einfach ist das. Die Grünen wissen schon was sie tun.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dieser Anteil am CO2-Ausstoß auf der Welt dann wirklich wegfallen würde. Im Gegenteil: Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit würden dann anderswo Stahlerzeugungskapazitäten ausgebaut oder aufgebaut, die »schmutziger« sind. Also würde sich die Umweltbilanz der weltweiten Stahlindustrie eher verschlechtern.
Vielen Dank an Llarian, der die ganze Sachlage des EEG und andere Gängelungen anhand eines einzelnen Industriezweiges aufzeigt.
Zitat von Jakob Nierstein im Beitrag #7Ich sehe es genauso wie Llarian. Was die Grünen da machen, schadet der Nation. Sie legen die Axt an die Wurzel unseres Wohlstandes. Von Leuten, die vom Wertschöpfungsprozess vollkommen entkoppelt sind, kann man auch nichts anderses erwarten. Für die Grünen kommt Strom aus der Steckdose und das Geld vom Staat.
Das schlimme ist, dass es nicht nur die Grünen sind, allen voran haben wir unsere derzeitige Lage der CDU + Kanzlerin sowie einer schwachen FDP zu verdanken.
Zitat Apropos Strom: Elekrizität ist meines Erachtens noch wichtiger als Stahl für unsere Volkswirtschaft. Und RWE, E.On, EnBW und Vattenfall leiden genauso wie Salzgitter und Thyssen. Da hängen viele Arbeitsplätze dran. Als RWE- und Salzgitter-Aktionär gebe ich auch nicht die Hoffnung auf, dass die Politik wieder vernünftig wird. Bei 15000 Schleckerfrauen reagierte die Politik schon hysterisch, aber wenn 500000 Arbeiter in der Industrie auf der Kippe stehen, dann muss was passieren. Und dass jetzt sogar in der SPD das EEG als sehr problematisch angesehen wird, macht Hoffnung.
Falsch herum, erst kommt die Grundstoffindustrie die sehr viel Elektrizität benötigt, dann kommen die Stromversorger!
Zitat Der SPD sei angeraten, sich von grünen Inhalten zu verabschieden, denn dann kann sie wieder Wahlergebnis jenseits der 38 % erreichen. Den "Klimawandel" nimmt doch überhaupt niemand mehr als Thema ernst. Im "Duell" zwischen Merkel und Steinbrück war es gar kein Thema. Im Dreikampf wischen Gysi, Brüderle und Trittin hat letzterer das Schlagwort genannt, was dann wirkungslos verpuffte. Wir erleben gerade, dass die ganze grüne Geisteshaltung abwirtschaftet. Eine Mode geht zu Ende. Die Zeit, in der man Joghurtbecher aus Plastik und mit Pappe drumherum als Ökoverpackung verkaufen konnte, ist vorbei. Jetzt müssen wir noch den in Paragraphen gegossenen Trittinschen Unrat beseitigen: Dosenpfand, EEG, zahlreiche Verordnungen und Verschärfungen im Umweltrecht.
Das Modell geht zwar zuende, aber der Schaden bleibt. Sollte es nach der Bundestagswahl zu keiner Schmerzhaften Veränderung des EEG oder gar der Abschaffung kommen, wird das von Llarian beschriebene Szenario eintreten. Und verabschiedet sich die Grundstoffindustrie leise und schleichend aus Deutschland, dann werden auch die anderen Wertschöpfenden Industrien mit der Zeit nachwandern. Dann haben die Grünen ihren ̶Ar̶̶b̶̶e̶̶i̶̶t̶̶e̶̶r̶ und Bauernstaat!
Zitat von xanopos im Beitrag #8Wenn die Stahlindustrie geht, sinken die deutschen CO2 Emissionen gewaltig. So einfach ist das. Die Grünen wissen schon was sie tun.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dieser Anteil am CO2-Ausstoß auf der Welt dann wirklich wegfallen würde. Im Gegenteil: Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit würden dann anderswo Stahlerzeugungskapazitäten ausgebaut oder aufgebaut, die »schmutziger« sind. Also würde sich die Umweltbilanz der weltweiten Stahlindustrie eher verschlechtern.
Richtig. Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht.
Zitat von xanopos im Beitrag #8Wenn die Stahlindustrie geht, sinken die deutschen CO2 Emissionen gewaltig. So einfach ist das. Die Grünen wissen schon was sie tun.
Zitat Neues Süddeutschland, 25/2/'13 _____________ " Nach vorläufigen Berechnungen des Umweltbundesamts für 2012 stiegen die CO2-Emissionen im Jahresvergleich um zwei Prozent. Das gaben Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundesamts-Chef Jochen Flasbarth in Berlin bekannt.
Eine wesentliche Ursache ist demnach, dass im Zuge des Atomausstiegs zunehmend Braun- und Steinkohle genutzt werden, um Strom zu erzeugen. Die Emissionen von Treibhausgas insgesamt, also unter Einbeziehung von Methan, Lachgas und weiteren Gasen, lagen den Zahlen des Umweltbundesamts zufolge 2012 um 1,6 Prozent höher als 2011." _____________
(Überhaupt scheint im hiesigen politischen Diskurs das Kürzel 'ZeOzwo' mittlerweile die Rolle des Stricks zu spielen, von dem man im Haus des Gehenkten nicht gern redet.)
Zitat Zitat Neues Süddeutschland, 25/2/'13 " Nach vorläufigen Berechnungen des Umweltbundesamts für 2012 stiegen die CO2-Emissionen im Jahresvergleich um zwei Prozent. Das gaben Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundesamts-Chef Jochen Flasbarth in Berlin bekannt.
Nun, das könnte in der Tat ein riesiges Problem werden. Möglicherweise reichen diese Steigerungsraten beim CO2 nicht aus, um uns vor dem bevorstehenden Erfrierungstot zu erretten.
"Glaube meets Wissenschaft". Heute wie vor tausend Jahren eine Brutstätte für Irrsinn, den man leider immer erst nach Lektüre der Geschichtsbücher versteht. Die Tagespresse gibt das für die Mehrheit leider nie her.
Allerdings bleibe ich dennoch fassungslos mit der Frage zurück, warum eine Gesellschaft Theologen, Pädagogen und Geisteswissenschaftler zu den Experten für die brennenden naturwissenschaftlichen Fragestellungen der Zeit erkoren hat.
Herzlichst
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von Nola im Beitrag #2Vielleicht greift einer der hier mitlesenden Journalisten dies Thema auf?
Ich weiß nicht, wie viele Journalisten hier mitlesen. Und die müßten so ein Thema dann auch noch in ihren Redaktionen durchbringen - das dürfte angesichts des sehr einheitlichen Mainstreams sehr schwer sein.
Denn wenn die Grünen gegen die EEG-Ausnahmen für die deutsche Industrie Stimmung machen, dann kommen die Stahlindustrie oder ähnlich wichtige Branchen nie vor. Da geht es immer nur Randbereiche, bei denen die Abgrenzung vielleicht wirklich manchmal problematisch ist. Wobei besonders prominent von den Grünen vorgeschobene Beispiele wie Golfplätze wohl schlicht erlogen sind.
Noch viel wesentlich ist aber: Es hat sich über die Jahre der Eindruck festgesetzt, eigentlich wäre die "Energiewende" ohne Zusatzkosten zu erreichen. Eine völlig irreale Vorstellung, die aber lange Zeit weitgehend unwidersprochen propagiert wurde (insbesondere auch von der Union und Merkel) und damit weitgehend geglaubt wird. Stichwort: "Die Sonne schickt keine Rechnung". Nach dieser Hypothese liegt es also nicht an der Energiewende, die der Stahlindustrie etc. Probleme bereiten könnte. Sondern es ist nur die "falsche Umsetzung".
Die meisten Grünen (und auch die ihnen folgenden Journalisten) glauben selber an diese Mythen, das sind nicht nur Wahlkampferfindungen. Und es wird schwer sein, daß in der Gesellschaft wieder gerade zu rücken.
Zitat Es stellt sich aber die Frage, warum wird vom Wirtschaftsminister dieses Problem nicht aufgegriffen bzw. gelöst?
Aufgegriffen hat er es. Allerdings kann er es bisher nur als "Reform des EEG" verkaufen - die nötige 180-Grad-Abkehr von der bisherigen Linie auch der Bundesregierung ist derzeit wohl noch nicht vermittelbar. Eine Lösung ist überhaupt nur mittelfristig möglich, und dazu braucht es mehr als nur einen guten Ausgang der Bundestagswahlen.
Zitat von Nola im Beitrag #2Vielleicht greift einer der hier mitlesenden Journalisten dies Thema auf?
Ich weiß nicht, wie viele Journalisten hier mitlesen. Und die müßten so ein Thema dann auch noch in ihren Redaktionen durchbringen - das dürfte angesichts des sehr einheitlichen Mainstreams sehr schwer sein.
Denn wenn die Grünen gegen die EEG-Ausnahmen für die deutsche Industrie Stimmung machen, dann kommen die Stahlindustrie oder ähnlich wichtige Branchen nie vor. Da geht es immer nur Randbereiche, bei denen die Abgrenzung vielleicht wirklich manchmal problematisch ist. Wobei besonders prominent von den Grünen vorgeschobene Beispiele wie Golfplätze wohl schlicht erlogen sind.
Ich kann mir das schon vorstellen: Mit guten Anwälten, Wirtschaftsberatern und Kontakten in die Verwaltung bekommt man im Einzelfall sicher einiges durch. Wenn der Staat die falschen Anreize setzt, wird es auch Akteure geben, die darauf reagieren.
Zitat von R.A. im Beitrag #18Die meisten Grünen (und auch die ihnen folgenden Journalisten) glauben selber an diese Mythen, das sind nicht nur Wahlkampferfindungen. Und es wird schwer sein, daß in der Gesellschaft wieder gerade zu rücken.
Diesen Satz muß man tausend mal Unterstreichen und hervorheben, weil er das eigentliche Dilemma auf den Punkt bringt. Mit der Ergänzung noch, die den Satz dann erst wirklich schlimm macht, dass es längst nicht mehr nur die Grünen und ihre Anhängsel sind, die diese Mythen als deterministische Sicht auf die Welt empfinden.
Man beginne einfach einmal damit, im erweiterten Bekanntenkreis diese Mythen in Frage zu stellen. Dass die Energiewende aus Profitgier von der Industrie torpediert wird, dass die Welt untergeht ohne Energiewende etc. pp.....
Es ist erschreckend, ganz ehrlich in höchstem Maße erschreckend, wie tief solcher Irrsinn als "Wahrheit" in allen Teilen der Gesellschaft angekommen ist. Und genau das ist es ja, was die Grünen als Bewegung (nicht als Partei) so erfolgreich macht. Selbst Konservative, Liberale, einfach alle glauben ja mittlerweile daran, dass die Welt vor dem Menschen gerettet werden muß, mit der Technik aus dem Mittelalter (Windmühlen), Selbstkasteiung und Abschaffung von Wohlstand.
In meinem weiteren persönlichen Umfeld habe ich damit aufgehört, allzusehr auf einer sachlichen Betrachtung zu beharren, wenn sie solchen Dingen wie Klimawandel, Atomkraft u.ä. widerspricht, da die mehr oder weniger offensichtliche, damit einhergehende gesellschaftliche Ausgrenzung nur etwas für Masochisten ist. Es ist unangenehm, wenn einem von der Mehrheitsgesellschaft der Verstand abgesprochen wird. Ganz zu schweigen von Menschlichkeit und Empathie.
Als ich am Wochende (ich kannte den Artikel hier noch nicht) im Radio die Meldung hörte, dass die Grünen der Bundesregierung vorwerfen die Energiewende an die Wand zu fahren, weil sie die Industrie nicht ausreichend an den Kosten beteiligt, hat alles in mir geschrien vor Verzweifelung. Verzweiflung darüber, dass selbst viele die die Grünen nicht wählen werden trotzdem glauben, dass sie hier ein wichtiges Interesse für unsere Welt vertreten.
Es ist zum verzweifeln!
Herzlichst
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Ein interessanter Artikel, lieber Llarian, der sich aber - ganz politisch - durch die Dinge auszeichnet, die nicht diskutiert wurden.
Die Stahlindustrie war bislang von der Umlage ausgenommen, weil die FDP die Ausnahme durchgedrückt hatte, dass die Umlage von den Industrien nicht bezahlt werden, die "energieintensiv und im internationalen Wettbewerb stehend" sind.
Wozu die Stahlindustrie ohne Zweifel gehört.
Aber diese Regelung wurde massiv und unbarmherzig missbraucht. Jeder Golfplatz, jeder lokale mittelständische Betrieb, jede Metzgerei (die sich die Mühe machte, einen Antrag zu schreiben) war plötzlich ausgenommen, wodurch die Kosten für den Normalbürger zu stark stieg. Was wiederum dazu führte, dass diese Ausnahmeregelung in Verruf geriet und nun politisch unter Druck steht.
Und auch Ihr Plädoyer ist nicht, eine Änderung der Umlageregel zu Gunsten des Normalbürgers durchzuführen, sondern eben die Arbeitsplatzkeule zu schwingen mit dem Hintergedanken, die Regelung beizubehalten. Aber auch das ist falsch. Zumindest, wenn man nicht anderweitige politische Hintergedanken hat.
Richtig wäre, die Umlageausnahme auf ihren eigentlichen SINN zurück zu führen, wo die Stahlindustrie dann profitieren würde. Aber klar ist, dass Ausnahmen wirklich nur begründete Ausnahmen bleiben dürfen
Eine Frage habe ich auch noch zu den Zahlen: Die deutsche Stahlindustrie hat in Punkto Stahl sowieso einen Standortnachteil, weil z.B. in China die Arbeitskraft ungleich billiger ist und obendrein Staatssubventionen betrieben werden. Die deutsche Stahlindustrie ist daher auf dem Massenmarkt längst verdrängt und punktet hauptsächlich noch mit Spezialstahl und technischen Tricks für extrem hochwertigen Stahl. Und hier kenne ich die Wettbewerbszahlen nicht. Eine Verteuerung dieses Stahls würde nicht notwendig dazu führen, dass die Absätze einbrechen, denn das technische KnowHow für solche Nischenmärkte liegt nach wie vor hier.
Insofern ist es möglich, dass das vorgetragene Argument zieht, aber an Hand der gegebenen Informationen kann ich das nicht beurteilen.
Zitat von R.A. im Beitrag #18Die meisten Grünen (und auch die ihnen folgenden Journalisten) glauben selber an diese Mythen, das sind nicht nur Wahlkampferfindungen. Und es wird schwer sein, daß in der Gesellschaft wieder gerade zu rücken.
Diesen Satz muß man tausend mal Unterstreichen und hervorheben, weil er das eigentliche Dilemma auf den Punkt bringt. Mit der Ergänzung noch, die den Satz dann erst wirklich schlimm macht, dass es längst nicht mehr nur die Grünen und ihre Anhängsel sind, die diese Mythen als deterministische Sicht auf die Welt empfinden.
Man beginne einfach einmal damit, im erweiterten Bekanntenkreis diese Mythen in Frage zu stellen. Dass die Energiewende aus Profitgier von der Industrie torpediert wird, dass die Welt untergeht ohne Energiewende etc. pp.....
Es ist erschreckend, ganz ehrlich in höchstem Maße erschreckend, wie tief solcher Irrsinn als "Wahrheit" in allen Teilen der Gesellschaft angekommen ist. [...]
Es ist zum verzweifeln!
Vollumfängliche Zustimmung. Ich habe 100% dieselben Erfahrungen gemacht. Ein altgedienter Physiklehrer sprach neulich zu mir: "Die Energiewende ist sowieso unvermeidlich, die wird auf jeden Fall kommen/durchgezogen werden". Und beim Thema Kernkraft, Klimawandel etc. ist das "grüne" Bewußtsein bereits in den Genen der Leute verankert. Grüne Paradigmen ("CO² ist böse") sind völlig unhinterfragbar. Selber noch denken können die Allerwenigsten, der Rest glaubt völlig der Staatspropaganda.
Für ein ganz eigenes Desaster halte ich die Herangehensweise deutscher Konzernlenker. Diesen traue ich immerhin zu, außerhalb der Öffentlichkeit über eigene, der Realität entsprechende Erkenntnisse bzgl. des grünen Wahns zu verfügen. Aber anstatt vehement und mit der geballten Kompetenz und Expertise ihrer Wirtschaftsmacht der grün-linken Propaganda entgegenzutreten, ja schlichtweg die selbstmörderischen Tendenzen der Wirtschaftspolitik zu sabotieren, gehen die Manager zum Gegner über, biedern sich an, schielen auf Milliardensubventionstöpfe, ziehen ungerührt die wirtschaftlichen Konsequenzen (Schließung von Kraftwerken und Pumpspeicherwerken).
Statt daß Siemens sagt: "diese Windenergieträume sind wirtschftliche Horrortrips, danke schön, ohne uns" baut man entsprechende Sparten auf, setzt Budgets in den Sand, investiert in sinnloseste Vorhaben, unbezahlbar, unrealisierbar. Die Autoindustrie (BMW) gibt 3 Milliarden aus, um ein Elektroauto herzustellen, was völlig unwirtschaftlich ist und was sich nur ein paar superreiche Liebhaber leisten können. Die Netzbetreiber lassen sich in ihre Arbeit hineinregieren und sind gezwungen, jegliche Praktikabilität, Planungssicherheit, Investitionssicherheit, Versorgungssicherheit über Bord zu werfen für einen feuchten Traum inkompetenter Sozialpädagogen.
Ich gehe so weit, zu sagen, daß es die Politik wie auch die Industrie weidlich verdient haben, daß dieser sozialistische Planungsmüll richtig fett krachen geht. Dummheit und Unvernunft müssen bestraft werden, anders geht es nicht. Der Darwin Award ist den Deutschen schon sicher. Hurra.
Zitat von Thanatos im Beitrag #22Ich gehe so weit, zu sagen, daß es die Politik wie auch die Industrie weidlich verdient haben, daß dieser sozialistische Planungsmüll richtig fett krachen geht.
Der kleine Makel ist nur, und da bin ich ganz selbstverliebter Egozentriker, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen meines Lebens damit auch an die Wand fahren. Das finde ich doof.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von Kritiker im Beitrag #21Aber diese Regelung wurde massiv und unbarmherzig missbraucht.
Ist das wirklich so? Natürlich hat jede Regelung automatisch Grenzfälle, über die man dann streiten kann. Es ist aber nicht "Mißbrauch", wenn ein Betrieb im Grenzbereich liegt und dann zugelassen wird.
Und wie hoch ist denn der Anteil des "Mißbrauchs" am Gesamtvolumen? Wenn man sich überlegt, wie hoch der Strombedarf von Stahlwerken etc. ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß irgendwelche vielleicht "mißbräuchlichen" Kleinbetriebe wirklich ins Gewicht fallen können.
Zitat Jeder Golfplatz, jeder lokale mittelständische Betrieb, jede Metzgerei (die sich die Mühe machte, einen Antrag zu schreiben) war plötzlich ausgenommen
Das mit den Golfplätzen war angeblich eine Propagandalüge von Trittin, er hat das wohl zurückgenommen. Und für die übrigen Beispiele (insbesondere die Metzgerei) hätte ich gerne konkrete Belege. Bisher macht das alles eher den Eindruck von grünen Ablenkungssprüchen ohne Substanz.
Zitat ... wodurch die Kosten für den Normalbürger zu stark stieg.
Das "stark steigen" hat fast nur mit dem Problem selber zu tun, nämlich der Subventionierung durch das EEG bzw. die Unwirtschaftlichkeit der "alternativen Energien". Die Industriebefreiungen machen m. E. in Summe nur 0,5 Cent aus, bei einer EEG-Gesamtbelasung von inzwischen über 5 Cent. Das ist also auf jeden Fall ein Nebenkriegsschauplatz, selbst wenn man den Bankrott der Stahlwerke in Kauf nehmen würde (im übrigen würden sie danach erst recht nichts beitragen ...).
Zitat von Kritiker im Beitrag #21.... durch die Dinge auszeichnet, die nicht diskutiert wurden.........
......Und auch Ihr Plädoyer ist nicht, eine Änderung der Umlageregel zu Gunsten des Normalbürgers durchzuführen, sondern eben die Arbeitsplatzkeule zu schwingen mit dem Hintergedanken, die Regelung beizubehalten. ......
........Richtig wäre, die Umlageausnahme auf ihren eigentlichen SINN zurück zu führen, wo die Stahlindustrie dann profitieren würde. .......
Lieber Kritiker,
möglicherweise habe ich hier den Artikel mißverstanden.
Es geht aber meines Ermessens nicht darum, wie man Umlagen, Kosten, Subeventionen oder was weiß ich noch, neu verteilt. Es geht darum, dass die Energiewende Irsinn ist und ein für unsere Gesellschaft unbezahlbarer obendrein.
Entweder wird Strom ein Luxus, den sich private Haushalte nicht mehr leisten können oder Deutschland wird deindustrialisiert: Mit der im Endeffekt gleichen Folge, nur noch weitreichender. Man wird sich "gar nichts mehr leisten können".
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