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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 109 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

08.11.2013 07:30
#51 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #39
Wenn man denn schon eine Lenkung der CO2-Emission erreichen will, dann wäre die effizientere Steuerungsmethode, direkt beim CO2 anzusetzen.
Also eine CO2-Abgabe zu erheben. Die es im übrigen ja bereits gibt.

Der Staat könnte sich daher das ganze Mikromanagement (mit Heizungsverordnung, Dämmvorschriften, Glühbirnenverbot etc.pp.) einfach schenken und sich darauf beschränken den CO2-Ausstoß zu besteuern bzw. die CO2-Abgabe ggf. zu erhöhen. Und zwar so lange, bis eine als verträglich eingestufte CO2-Emission erreicht ist.


Vielleicht sollte der Staat erst einmal aufhören Energieverschwendung zu subventionieren. Pendlerpauschale, Heizkostenzuschuss, usw. tragen sicher nicht dazu bei mit Energie sparsam umzugehen. Aber solange es um Wählerstimmen geht sind höhere Ziele vergessen.

Manfred Sachs Offline




Beiträge: 108

08.11.2013 08:05
#52 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #51
Vielleicht sollte der Staat erst einmal aufhören Energieverschwendung zu subventionieren. Pendlerpauschale, [...]

Es erstaunt mich stets aufs Neue, wie ein Weniger-Wegnehmen als Subvention interpretiert wird - s. a. Ehegatten-"Spaltung" oder staatliche "Zuschüsse" zur privaten Altersvorsorge...

MfG
M. S.
---
"[N]icht darauf kommt es an, daß die Menschen sich zum Liberalismus bekennen, sondern darauf, daß sie liberal werden und daß sie liberal denken und handeln." (Ludwig von Mises, Liberalismus, 1927)

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

08.11.2013 08:53
#53 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Hausmann im Beitrag #44


Es berührt eigenartig, wenn man mit solchen Selbstverständlichkeiten im Abseits steht. Hat das mit den uralten Horden-Reflexen zu tun: Lieber zusammen in die falsche Richtung als alleine in die richtige?


Ja, lieber Hausmann, da läßt sich trefflich spekulieren. Auf der Achse findet sich gerade ein netter Text von Vince Ebert (ja, der aus der Fernsehen), in dem er auf eine Reihe von sozialpsychologischen Experimenten aus den 50ern eingeht, die als sog. Asch-Paradima in die Annalen eingegangen sind und deren Ergebnisse sich mit moderner Bildgebung aktuell weiter präzisieren ließen. Es scheint wohl so zu sein, daß es einen evolutionären Anpassungsvorteil gab (und gibt?), wenn 80-90% der Menschen sich in relevanten Situationen der Mehrheitsmeinung relativ unreflektiert anschließen ("Herdentrieb"; lauf, wenn alle laufen, in dieselbe Richtung), während 10-20% den Laden durch individuelles Denken und Handeln ab und zu "aufmischen" oder auch einfach nur überleben (siehe Katastrophe von Kaprun; fast alle sind bei dem Feuer nach oben gelaufen, in den Brandkamin hinein). Falls diese Quote so gültig sein sollte, hätte das natürlich ernüchternde Implikationen für die Chancen eines ausgeprägten Liberalismus in der Politik, und wenn man sich anschaut, wie es um die Freiheit in der Welt bestellt ist...

Herzliche Grüße,
Andreas

Nola Offline



Beiträge: 1.719

08.11.2013 09:57
#54 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #53
(...) wenn 80-90% der Menschen sich in relevanten Situationen der Mehrheitsmeinung relativ unreflektiert anschließen ("Herdentrieb"; lauf, wenn alle laufen, in dieselbe Richtung), während 10-20% den Laden durch individuelles Denken und Handeln ab und zu "aufmischen" oder auch einfach nur überleben (siehe Katastrophe von Kaprun; fast alle sind bei dem Feuer nach oben gelaufen, in den Brandkamin hinein). Falls diese Quote so gültig sein sollte, hätte das natürlich ernüchternde Implikationen für die Chancen eines ausgeprägten Liberalismus in der Politik, und wenn man sich anschaut, wie es um die Freiheit in der Welt bestellt ist...




Die Erfahrung bestätigt auf den ersten Blick diese Aussage. Dennoch würde ich die Unterscheidung machen, zwischen Verhalten in Extrem- (Panik) Situationen, welche nicht viel Zeit läßt "klar" zu denken und der Möglichkeit sich gegen anstehende und auch bestehende, freiheitseinschneidende Gesetze/Richtlinien zu wehren, unabhängig vom Erfolg.

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

08.11.2013 11:29
#55 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #54
Die Erfahrung bestätigt auf den ersten Blick diese Aussage. Dennoch würde ich die Unterscheidung machen, zwischen Verhalten in Extrem- (Panik) Situationen, welche nicht viel Zeit läßt "klar" zu denken und der Möglichkeit sich gegen anstehende und auch bestehende, freiheitseinschneidende Gesetze/Richtlinien zu wehren, unabhängig vom Erfolg.

Nuja, es kommt auch darauf an, wie übermächtig die angebliche Mehrheitsmeinung wahrgenommen wird. Beim CO2-Paradigma ist der veröffentlichte, angebliche Konsens derart erdrückend, dass es schon einer gewissen inneren Grundwiderstandsfähigkeit bedarf, um sich überhaupt jenseits der medialen Mittelstroms umzutun.

So wird man den einen oder anderen Zeitgenossen bei dieser oder jener geplanten "Maßnahme" meckern hören (vor allem, wenn diese ihn selbst betreffen würde), aber im Allgemeinen wird sein Gezeter darauf hinauslaufen, dass die da oben doch zuerst mal woanders oder wenigstens mit sanfteren Methoden anfangen sollen. Da bietet der irritierte Herdenmensch lieber erstmal seine Wolle statt seines Fleisches an, oder liefert gedanklich den Nachbarn ans Messer, als empört auszurufen, dass die hier überhaupt keine Messer zu wetzen haben.
Auf den Gedanken kommt er nämlich gar nicht mehr, weil er damit auffällig würde. Er müsste sich, zumindest mental, von der (schützenden?) Herde lösen und wäre somit ein sichtbares Angriffsziel. Für Hohn und Spott eventuell, für Ausgrenzung, für Verächtlichmachung seitens der "Massenmeinungsverbreiter", der Oberen und eben auch der ehemaligen Mit-Herdentiere. So duckt er sich lieber ab und hofft, dass es ihn nicht, oder erst nach all den anderen erwischt. Anfangs ist das auf jeden Fall die sicherere und gemütlichere Variante.

Beste Grüße, Calimero

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.11.2013 13:08
#56 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #33
Ein ausreichend hoher Freibetrag für Erbschaften an Ehepartner, Nachkommen und Vorfahren (Kinder, Enkel, Eltern, Großeltern), da hier das Erbe auch den Unterhalt ersetzen muss, den ein Lebender hätte aufbringen müssen.

Das hielte ich aber nicht für einen zweckmäßigen Ansatz.
Etwaige Unterhaltspflichten müssen anderweitig geregelt werden (Unterhalt brauchen Kinder ja auch, wenn die Eltern sterben ohne Vermögen zu hinterlassen).
Und umgekehrt dürften die meisten Erblasser keinerlei Unterhaltsverpflichtungen mehr gegenüber ihren volljährigen Erben haben.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.11.2013 13:11
#57 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #35
Das ändert aber nichts daran, dass auch der letzte ein legitimer Wille hinsichtlich der Verwendung(!) des eigenen, bereits besteuerten Einkommens ist.

Der ganze Wirtschaftskreislauf besteht daraus, daß bereits versteuertes Einkommen durch legitimen Willen des Eigentümers an jemand anders transferiert wird. Und dort ist das dann erneut als Einkommen steuerpflichtig. Ob dem Transfer eine Wertschöpfung gegenübersteht ist für die Steuer irrelevant.

Das "bereits versteuert" kann also bei der Erbschaftssteuer überhaupt kein Argument sein.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

08.11.2013 13:22
#58 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #57
Zitat von Rayson im Beitrag #35
Das ändert aber nichts daran, dass auch der letzte ein legitimer Wille hinsichtlich der Verwendung(!) des eigenen, bereits besteuerten Einkommens ist.

Der ganze Wirtschaftskreislauf besteht daraus, daß bereits versteuertes Einkommen durch legitimen Willen des Eigentümers an jemand anders transferiert wird. Und dort ist das dann erneut als Einkommen steuerpflichtig. Ob dem Transfer eine Wertschöpfung gegenübersteht ist für die Steuer irrelevant.

Das "bereits versteuert" kann also bei der Erbschaftssteuer überhaupt kein Argument sein.

Ist das wirklich so? Wenn ich von meinem Nettoeinkommen etwas kaufe, dann muß der Hersteller bzw. Händler doch nur seinen Gewinn als Einkommen versteuern, also den Gegenwert seiner Wertschöpfung. Daß der Staat dann per Umsatzsteuer noch einmal mitkassiert, steht auf einem anderen Blatt.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.11.2013 13:33
#59 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Manfred Sachs im Beitrag #45
... scheint mir dies die typische - ein wenig hochmütige - Sicht des Städters zu sein, die Sie hier vorbringen.

Ob das nun hochmütig ist, sei mal dahingestellt.
Richtig ist aber, daß unsere moderne Gesellschafts- und Rechtsauffassung vom städtischen Leben geprägt ist. Da geht der Trend hin. Das muß einem nicht gefallen, aber mindestens sollte das Recht konsistent sein, d.h. im Erbrecht nicht andere Maßstäbe verwenden als in den anderen Rechtsbereichen.

Zitat
Natürlich leben wir in "Sippen", natürlich hat das Familienoberhaupt das Sagen ("Da mußt Du den Alten fragen, das entscheide ich nicht"), natürlich ist das unser Hof ...


Das sind soziale Konventionen, die kann man innerhalb des gesetzlichen Rahmens leben. Wie man ja (Gott sei Dank immer noch) viele private Vorstellungen auf freiwillig vereinbarter Basis leben darf, ohne daß es Gesetze dafür gibt.

Aber juristisch korrekt ist Ihre Beschreibung eben nicht.
Der "Alte" hat NICHT das Sagen. Die (erwachsenen) Kinder können sich nach seinen Entscheidungen richten, aber sie müssen es nicht. Juristisch sind das alles unabhängige Individuen, die gleichberechtigt jeder für sich entscheiden - was ich als Liberaler auch richtig finde.
Und der Hof gehört nur "uns", wenn der Besitzer (z. B. der Vater) das im Grundbuch so eintragen läßt. Was im Zweifelsfall auch versteuert werden muß (Schenkungssteuer). Solange das nicht eingetragen ist, gehört der Hof eben nicht "uns", sondern nur dem Vater. Und der kann ihn beliebig verkaufen und versaufen, die Kinder haben da keinerlei Einspruchsrechte.

Zitat
Zitat von R.A. im Beitrag #25

Zitat
Was meines Vaters ist, ist auch mein ...

Das ist einfach nicht so.

Doch ist es. Und zwar auf Grund über Jahrtausende gewachsenen Rechts ...



Das ist schon für die Vergangenheit nur eingeschränkt richtig (Fideikommiß). Ansonsten haben potentielle Erben NULL Rechte am Vermögen des Vaters, das kann er nach Belieben verschleudern (junge Ehefrauen sind da ein probates Mittel).
Es gibt juristisch nur noch das Relikt "Pflichtteil", und das wird mittelfristig auch verschwinden.

Zitat
Was braune und rote Sozialisten nicht vermochten, werden auch grüne nicht vollbringen... ;)


Das hat mit Sozialismus sehr wenig zu tun. Aber viel mit Individualismus. Es gibt Liberale, die fordern 100% Erbschaftssteuer und 0% Einkomenssteuer - damit jeder gleich Startchancen hat, aber die Früchte seiner Arbeit ungeschmälert behält. Das sind für Sozialisten Horrorvorstellungen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.11.2013 13:36
#60 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #58
Ist das wirklich so? Wenn ich von meinem Nettoeinkommen etwas kaufe, dann muß der Hersteller bzw. Händler doch nur seinen Gewinn als Einkommen versteuern, also den Gegenwert seiner Wertschöpfung.

Wertschöpfung in diesem Sinne gesehen: Ja. Ich hatte es in Raysons Beitrag so verstanden, daß er darauf abhebt, daß ein Käufer für sein Geld Wert zurückerhält - das wäre aber m. E. steuerlich unerheblich.

Ansonsten ist es aber so, daß der Gewinn versteuert wird, OBWOHL die komplette Einnahme (incl. des Gewinns) aus bereits versteuerten Geld kommt.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

08.11.2013 14:34
#61 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat
Zitat von Nola im Beitrag #54

Die Erfahrung bestätigt auf den ersten Blick diese Aussage. Dennoch würde ich die Unterscheidung machen, zwischen Verhalten in Extrem- (Panik) Situationen, welche nicht viel Zeit läßt "klar" zu denken und der Möglichkeit sich gegen anstehende und auch bestehende, freiheitseinschneidende Gesetze/Richtlinien zu wehren, unabhängig vom Erfolg.



Zitat
Zitat Calimero
(...) Da bietet der irritierte Herdenmensch lieber erstmal seine Wolle statt seines Fleisches an, oder liefert gedanklich den Nachbarn ans Messer, als empört auszurufen, dass die hier überhaupt keine Messer zu wetzen haben.
Auf den Gedanken kommt er nämlich gar nicht mehr, weil er damit auffällig würde. Er müsste sich, zumindest mental, von der (schützenden?) Herde lösen und wäre somit ein sichtbares Angriffsziel. Für Hohn und Spott eventuell, für Ausgrenzung, für Verächtlichmachung seitens der "Massenmeinungsverbreiter", der Oberen und eben auch der ehemaligen Mit-Herdentiere. So duckt er sich lieber ab und hofft, dass es ihn nicht, oder erst nach all den anderen erwischt.



Oftmals stimmt das wohl so. Dann ist der Mensch eben doch ein "Herdentier"? Natürlich, ist es auch die Bequemlichkeit, solange man selbst nicht betroffen ist und seine Pfründe nicht verteidigen muß. Aber wir waren doch schon mal weiter. Wenn die 68ger etwas hervorbrachten, dann doch das kritische Hinterfragen an das damalige Establishment. Zuendegedacht bedeutet es aber auch, das gerade die Alt-68ger heute mauern und ihre Dogmata nicht zur Diskussion freigeben. Somit wiederholt sich alles, bis sich wieder genügend Widerstand auf den Weg durch die "Instanzen" macht. Vorausgesetzt, unsere demokratischen, rechtsstaatlichen Regeln geben das noch her.

Ein weiterer Punkt ist ganz einfach Zeitmangel. Wer will schon abends um 20.00 Uhr noch im Netz "Wahrheiten" googlen?
Und wenn er/sie "Wahrheiten" gefunden hat, fängt der Ärger und Aufregung und die Wut ja erst richtig an. Dann ist es schon Morgengrauen und man hat noch 1 Std. bis der Wecker klingelt. Nicht nur müde sondern auch zornig fährt man zu seinem Arbeitsplatz empört sich in der Pause im Kollegenkreis, welche mit Unverständnis und Gutmenschenmoral antworten. Entweder läßt man sich dann einlullen oder geht in der folgenden Nacht wieder auf die "Suche", damit hat sich das Privat/Familienleben an dem Tag auch wieder erledigt. Wenn am Wochenende noch eine Info-Veranstaltung besucht wird, ists ganz aus. Ich glaube, das zumeist nur Rentner, Studenten, Selbständige und Bürger ohne Arbeit diese Zeit (Frust) aufwenden können, jedoch ist deren Interessenslage wohl eher wo anders zu suchen. Und was sich einst über Uni's zur Opposition formatierte übt heute den moralischen Gleichschritt.

Will sagen, zwischen 20-30 Mio Bürger beziehen ihre politische Meinung über die ÖR. MSM tun ihr übriges dazu.


Aufklärung und Wissen ist immer wichtig, doch war es lange nicht mehr so nötig wie heute.

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Nikosch Offline



Beiträge: 115

08.11.2013 14:50
#62 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Manfred Sachs im Beitrag #21
Schade und traurig. Viel mehr bleibt mir da eigentlich nicht zu sagen. Vielleicht dieses: Es soll Menschen geben, die der Atomarisierung der Gesellschaft nicht sonderlich viel abgewinnen können, für die nachwievor die Familie die kleinste soziale Einheit darstellt. Was meines Vaters ist, ist auch mein - ganz so, wie das Meine auch meinen Söhnen gehört. Eine Erbschaft bedeutet den Verlust eines geliebten Menschen und nicht Einkommen!

Ich danke Ihnen für diese Worte und sehe das ganz ähnlich. Für mich ist dies allerdings überhaupt keine Frage von konservativ oder liberal. Meine Familie ist für mich eine Einheit. Meine Frau und Kinder tragen in nicht unwesentlichen Umfang zu meinem beruflichen Erfolg bei indem sie mir ein liebevolles und vertrauensvolles Zuhause geben. Genauso bin ich sicher, dass mein Vater seine Familie als Rückhalt empfunden hat. Ich betrachte mein Einkommen auch nicht als MEIN Einkommen sondern als Familieneinkommen. Warum sollte dieses bereits versteuerte Geld erneut versteuert werden nur weil ein Familienmitglied stirbt. Für mich ist und bleibt dies ebenfalls eine Neidsteuer und hat mich Chancengleichheit überhaupt nichts zu tun.

Der Staat hat für Chancengleichheit zu sorgen was den Zugang zu Bildung und Arbeit angeht. Niemand darf von einem Studium ausgeschlossen werden weil er es sich nicht leisten kann, aber ob ihm dieses von Papa, durch ein Stipendium oder durch ein Darlehen finanziert wird ist meiner Meinung nach aus liberaler Sicht total egal, denn entscheidend für den Erfolg des Studiums sind der Fleiß und die Intelligenz des Studierenden und nicht Papas Geldbeutel (zumindest bei uns Normalsterblichen ).

Anders sieht das natürlich bei Schenkungen an Familienfremde aus. In diesem Falle würde ich das auch als normales Einkommen betrachten und entsprechend versteuern.

Viele Grüße
Nikosch

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.11.2013 15:04
#63 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Nikosch im Beitrag #62
Meine Familie ist für mich eine Einheit. Meine Frau und Kinder tragen in nicht unwesentlichen Umfang zu meinem beruflichen Erfolg bei indem sie mir ein liebevolles und vertrauensvolles Zuhause geben.

Das ist auch gut und richtig so, das halte ich persönlich ganz genauso.

Zitat
Ich betrachte mein Einkommen auch nicht als MEIN Einkommen sondern als Familieneinkommen.


Das kann man persönlich so betrachten, aber es ist juristisch nicht ganz richtig.
Und stimmt ohnehin nur, solange die Kinder im eigenen Haushalt leben. Bei volljährigen Kindern mit eigenem Einkommen stimmt es überhaupt nicht mehr - weder juristisch noch im praktischen Leben.

Zitat
Warum sollte dieses bereits versteuerte Geld erneut versteuert werden nur weil ein Familienmitglied stirbt.


Moment, eben haben wir noch vom Einkommen geredet. Bei der Erbschaft reden wir vom Vermögen.
Und das gehört auch in einer Familie den Eltern. Die Kinder dürfen es in Maßen nutzen (insbesondere z. B. im Haus mitwohnen), aber sie haben keine Verfügungsgewalt über das elterliche Vermögen.
Das "gehört alles der Familie" ist ja nur eine Umschreibung der elterlichen Bereitschaft, aus dem Eigentum der Eltern auch den Kindern immer wieder etwas zukommen zu lassen. Aber in den wenigsten Familien haben die Kinder Kontovollmacht ...

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

08.11.2013 15:13
#64 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Um mal wieder auf den Ausgang der Diskussion zurück zu kommen: Wenn zwei veritable Finanzminister eine 10%-Enteignung von Sparern fordern, dann wird es wirklich schlimm.

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...abgabe_ist_raub

Nikosch Offline



Beiträge: 115

08.11.2013 15:26
#65 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #63

Zitat
Ich betrachte mein Einkommen auch nicht als MEIN Einkommen sondern als Familieneinkommen.

Das kann man persönlich so betrachten, aber es ist juristisch nicht ganz richtig.


Dass meine Betrachtungen keiner juristischen Prüfung standhalten dürften ist mir durchaus klar. Darum geht es jedoch auch nicht. Juristisch ist die Besitz- und Erbschaftsfrage in Deutschland eindeutig geklärt. Was wir hier also diskutieren ist unsere Bewertung der geltenden Regelung. Sie sind der Meinung, dass Erbschaften wie normales Einkommen versteuert werden sollte (was ebenfalls nicht der geltenden Rechtslage entspricht) und führen dafür Ihre Gründe an. Ich bin anderer Meinung und führe meine Gründe dafür an warum ich Erbschaften anders bewerte als andere Einkommensarten.

Nikosch Offline



Beiträge: 115

08.11.2013 15:33
#66 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #64
Um mal wieder auf den Ausgang der Diskussion zurück zu kommen: Wenn zwei veritable Finanzminister eine 10%-Enteignung von Sparern fordern, dann wird es wirklich schlimm.

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...abgabe_ist_raub

Zitat von Achse des Guten Artikel
Was offenbar übersehen wird: Eine schlagartige Zehnprozententeignung ist nichts weiter als blanker Diebstahl. Wenn Menschen aus ihrem bereits versteuerten Einkommen etwas sparen, also Verzicht üben und vorsorgen, dann aber plötzlich der überschuldete Staat dreist hineingreift und sich einen Teil packt, weil er selber zum Sparen nicht fähig ist, dann bringt er das Gefüge aus Vertrauen, Eigentum und Sicherheit ins Wanken. Die Integrität einer Gesellschaft würde schlichtweg verraten.



Keine Sorge, der Unterschied ist mir durchaus bewusst (es geht ja um das eigene Eigentum) aber ich fand das Zitat gerade so nett.

Nachtrag:
Das ist nicht auf den Artikel als solchen eingehe liegt nur daran, dass mich das in keinster Weise überrascht. Ich kann nur noch einmal meine Aussage von nach der Wahl wiederholen, dass denjenigen die sich jetzt so über das Ausscheiden der FDP freuen das Grinsen noch im Gesicht gefrieren wird. Leider kann ich dabei keinerlei Genugtuung empfinden.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

08.11.2013 16:12
#67 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Ein Gedanke zur Erbschaftssteuer bei Privatleuten:
Auch dies kann man durchaus im Zusammenhang mit Freiheit und Verantwortung sehen.

Im Wesentlichen ist eine Erbschaft etwas, das man ohne direkte Gegenleistung oder eigene Anstrengung bekommt. Im Gegensatz zu Einkommen für das man selbst arbeiten muß, was gewöhnlich in einem engen Zusammenhang mit Verantwortung steht.
Durch Erbschaft werden also Vermögen angehäuft, ohne dass Menschen auf dem Weg dahin notwendiger Weise Verantwortung übernehmen müssen (im Rahmen von eigener Leistung, die „beurteilt wird durch den Markt“).
In einer Gesellschaft, in der (nach meiner Erfahrung) durchaus große Vermögen über Erbschaften angehäuft werden, führt dies im weitesten Sinne ebenfalls zu einer Entkopplung von Verantwortung und Freiheit und einer Verfälschung des Freiheitsbegriffs. Man genießt die Freiheit (des Vermögens), ohne die Notwendigkeit der Verantwortung (auf dem Weg dahin) kennengelernt zu haben. In meinen Augen ist ein solcher Umstand durchaus dazu angetan grundlegende Gesellschaftliche Strukturen zu bestimmen, wie zum Beispiel auch den Freiheitsbegriff mitzudefinieren.


Von diesem Gedanken abgesehen, ganz grundsätzlich, läßt man einmal die Probleme außen vor, die durch Erbschaftssteuer bei dem Vererben von Unternehmen entstehen können:
Vom Grundgedanken her erscheint es mir ein durchaus sinnvoller Ansatz Erbschaften mit 100% zu besteuern und Einkommen aus eigener Arbeit und eigenem Wirtschaften mit 0%. Durch eine Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) könnte man sicherstellen, dass der Staat in jedem Fall die notwendigen Mittel erhält.
Auch wenn der Gedanke natürlich sehr theoretischer Natur ist und niemals so kommen wird, könnte ich mir vorstellen, dass diese Verfahrensweise einigen strukturellen Problemen unserer Gesellschaft entgegen wirken würde.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

08.11.2013 19:35
#68 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Sowohl hier wie bei R.A. wird meiner Ansicht nach zu sehr aus der Perspektive des Erben argumentiert. Da ist also einer, dem etwas ganz unverdient in den Schoß fällt. Aber der Wille des Erblassers ist doch das Entscheidende! Nicht umsonst heißt es letzter Wille. Solange er lebt, kann derjenige, der etwas besitzt, und es ist ganz gleich, was er besitzt, ob Geld, Wälder oder Gold, damit machen, was er will. Er kann in seinem Kamin 100 000 Euro verbrennen, sich aus dem Gold Kochtöpfe schmieden, ja sogar, wenn er (hoffentlich) niemand gefährdet, sich mitsamt seinem Haus anzünden oder in die Luft sprengen. Und wenn SEIN letzter Wille ist, dies Vermögen einem anderen zukommen zu lassen, geht es im Grunde genommen den Staat gar nichts an. Der bedient sich trotzdem, besitzt aber wenigstens noch die Hemmung, bei Familienangehörigen etwas Zurückhaltung walten zu lassen. Sogar der gierige Staat nimmt an, daß eben vielleicht doch zugunsten der Familienangehörigen geplant oder auch verzichtet wurde - die meisten Leute mit Kindern oder Verheiratete werden sich anders verhalten als kinderlose oder partnerlose Vermögende. Wenn der Staat sich hier noch mehr nehmen wollte, würden das Denken und Planen über den Tag und die eigene Existenz hinaus völlig überflüssig.
Dann hätten wir, wie schon jemand zutreffend schrieb, die atomisierte Gesellschaft. Da wird es völlig egal, wessen Kinder das sind und wessen Witwe es ist, "der Staat" sorgt ja für sie. Daß der Verstorbene das gute Gefühl hatte, mit seinem Wirken den Hinterbliebenen etwas Gutes zu tun - offenbar egal. Dem Staat steht sein Anteil zu?????
Vielleicht bedient sich der Staat auch noch, wenn jemand zu Lebzeiten so peu à peu seinen potentiellen Erben Geld zusteckt, das er nicht braucht?

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

08.11.2013 19:56
#69 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von alteseuropa
Sowohl hier wie bei R.A. wird meiner Ansicht nach zu sehr aus der Perspektive des Erben argumentiert.



Lieber alteseuropa,

wie bisher meist, stimme ich Ihrem Beitrag auch hier zu. Ich habe nur eine Bitte: könnten Sie bitte zitieren, worauf genau Sie sich beziehen? Worauf sich Ihr "sowohl hier" bezieht, bleibt leider unklar. Es dient der Lesbarkeit Ihrer Beiträge und ist, nebenbei bemerkt, eine "gute alte Tradition" in diesem Forum. Dieser Hinweis geht übrigens keineswegs nur an Sie! Sie finden hier beschrieben, wie das geht:
6. Schreiben und Zitieren

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

08.11.2013 20:18
#70 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Lieber Herr Döding, mit der Technik kämpfe ich tatsächlich noch. Auch vorhin hatte ich eine Weile herumprobiert - offenbar noch nicht mit Erfolg.

Manfred Sachs Offline




Beiträge: 108

08.11.2013 20:18
#71 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #67
Vom Grundgedanken her erscheint es mir ein durchaus sinnvoller Ansatz Erbschaften mit 100% zu besteuern.

Werter nachdenken_schmerzt_nicht,

was für eine grauenvolle Vorstellung. Alles verlieren wofür die eigenen geliebten Eltern ihr ganzes Leben hart gearbeitet haben? Haus und Hof, die Orte der eigenen Kindheit, die alten Möbel, all die Bücher, die der Vater einem näher brachte, die Schallplatten denen man zur Weihnachtszeit gemeinsam so andächtig lauschte, der alte schwere Sessel, wo einst der Großvater saß und seine Geschichten erzählte...

Tausend Gedanken gehen da durch meinen Kopf und mir fehlen buchstäblich die Worte diese in vernünftige (und forenkomfore) Sätze zu fassen. Was Sie da als sinnvollen Ansatz erachten, ist in einem solchen Übermaß grausam und barbarisch - ich kann es nicht fassen! Nicht nur einen geliebten Menschen verlieren, sondern auch all sein Hab und Gut; auf einen Schlag alles, wirklich alles verlieren was einem lieb und teuer ist? Mit einem Male nicht nur verwaist sondern auch obdachlos? Nein, nein, nein und nochmals nein!

Aber verlassen wir die emotionale Ebene und wenden uns der Ökonomie zu. Das was Sie vorschlagen ist Kapitalvernichtung aller erster Güte. Kapital aber ist die Grundlage einer freien Marktwirtschaft, darauf fußt unser ganzer Wohlstand. Schauen Sie in die Welt, wie es um Länder bestellt ist, in denen Kapitalbildung nahezu verunmöglicht ist!

MfG
M. S.
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"[N]icht darauf kommt es an, daß die Menschen sich zum Liberalismus bekennen, sondern darauf, daß sie liberal werden und daß sie liberal denken und handeln." (Ludwig von Mises, Liberalismus, 1927)

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

08.11.2013 20:33
#72 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #53
Es scheint wohl so zu sein, daß es einen evolutionären Anpassungsvorteil gab (und gibt?), wenn 80-90% der Menschen sich in relevanten Situationen der Mehrheitsmeinung relativ unreflektiert anschließen ("Herdentrieb"; lauf, wenn alle laufen, in dieselbe Richtung)


Lieber Andreas,

der Vorteil des Herdentriebes manifestiert sich m.E. in Situationen mit unsicherem bzw. unscharfem Wissen. Wenn man nicht weiß, d.h. nicht die geringste Ahnung hat, ob es besser ist, in die eine oder aber in die andere Richtung zu rennen, dann ist es durchaus rational, mit der Herde zu laufen. Denn wenn sich herausstellt, dass es die falsche Richtung ist, kann man sich wenigstens noch gegenseitig helfen. Läuft man hingegen allein in die falsche Richtung, dann ist das wohl das sichere Ende.

Wahrscheinlich hat der Herdentrieb darüber hinaus auch etwas damit zu tun, dass man der Schwarmintelligenz vertraut ("So viele Menschen können nicht irren"). Dass die anderen Herdenangehörigen genauso denken, ist gerade das Problem: Jeder vetraut darauf, dass der andere weiß, was er tut.

Und auch dann, wenn man sich eigentlich relativ sicher ist, die richtige Richtung zu kennen, wirkt der Herdentrieb kontraproduktiv. Denn er verunsichert.

Diesbezüglich kann dann wohl nur ein strikt regelbasiertes Handeln Abhilfe schaffen. Dies lässt einen zwar nicht in jeder Situation die zutreffende Entscheidung finden; man kennt die Misserfolgsquote aber schon im Voraus und weiß deshalb, wie die Chancen stehen.

Ein äußerst interessantes Thema ist das.

HR ( gelöscht )
Beiträge:

08.11.2013 23:58
#73 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #67


Im Wesentlichen ist eine Erbschaft etwas, das man ohne direkte Gegenleistung oder eigene Anstrengung bekommt. Im Gegensatz zu Einkommen für das man selbst arbeiten muß, was gewöhnlich in einem engen Zusammenhang mit Verantwortung steht.
Durch Erbschaft werden also Vermögen angehäuft, ohne dass Menschen auf dem Weg dahin notwendiger Weise Verantwortung übernehmen müssen (im Rahmen von eigener Leistung, die „beurteilt wird durch den Markt“).
In einer Gesellschaft, in der (nach meiner Erfahrung) durchaus große Vermögen über Erbschaften angehäuft werden, führt dies im weitesten Sinne ebenfalls zu einer Entkopplung von Verantwortung und Freiheit und einer Verfälschung des Freiheitsbegriffs. Man genießt die Freiheit (des Vermögens), ohne die Notwendigkeit der Verantwortung (auf dem Weg dahin) kennengelernt zu haben. In meinen Augen ist ein solcher Umstand durchaus dazu angetan grundlegende Gesellschaftliche Strukturen zu bestimmen, wie zum Beispiel auch den Freiheitsbegriff mitzudefinieren.




Sie scheinen von einer Erbschaft auszugehen, die dem Erben ein sorgloses (verantwortungsloses) Leben ermöglicht.
Sie scheinen von einem Erben auszugehen,der nicht charakterfest ist.
Meist ist es in der Wirklichkeit aber eher ein verdammt harter Job ein Erbe anzutreten. Man wird in Verantwortung hineingeboren.
Man fühlt sich seinem Familiennamen verpflichtet, dem Gut, welches die Väter und Mütter einem dahinlegen.
Das Verantwortungsbewußtsein wird vererbt!

Llarian Offline



Beiträge: 6.922

09.11.2013 00:14
#74 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #67
Auch wenn der Gedanke natürlich sehr theoretischer Natur ist und niemals so kommen wird, könnte ich mir vorstellen, dass diese Verfahrensweise einigen strukturellen Problemen unserer Gesellschaft entgegen wirken würde.

Und auf dem selben Wege vermutlich die selbige vernichten. Allzu leicht vergisst man, dass es durchaus wichtig ist, dass Dinge vererbt werden können, sonst gibt es nämlich keinen Grund diese zu erzeugen, so man diese nicht selber verbrauchen kann. Der Millionär mit 60 Jahren kann entweder seiner Nachkommenschaft etwas hinterlassen oder er kann das Geld ganz simpel verjubeln, warum sollte er das auch nicht tun, denn ausser dem Staat wird ja niemand etwas davon haben, wenn etwas überleibt ?

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

09.11.2013 00:25
#75 RE: Wie das Recht auf Eigentum unter die Räder kommt Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #74
Der Millionär mit 60 Jahren kann entweder seiner Nachkommenschaft etwas hinterlassen oder er kann das Geld ganz simpel verjubeln, warum sollte er das auch nicht tun, denn ausser dem Staat wird ja niemand etwas davon haben, wenn etwas überleibt ?


Daran anknüpfend hebt die Frage nach dem geistigen Eigentum ihr Haupt: Warum soll beispielsweise das Copyright dann nicht mit dem Tod des Urhebers erlöschen (was nebenbei das leidige Problem der Schriftstellerwitwen erledigen würde). (Nb. - als das unter Jefferson in den USA eingeführt wurde, war das sowieso auf 19 Jahre beschränkt.) Analog zum Patentschutz - da ist es nachvollziehbar, daß Firmen oder Unis, die Geld & Labors zur Verfügung gestellt haben, gern etwas länger ein Monopol für return on investment hätten. Aber 50 oder 70 Jahre?

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