Zitat Vor allem wenn man bedenkt, wofür Deutschland hunderte Milliarden dem Bürger abverlangt - um Hirngespinsten wie der Energiewende nachzujagen. Dabei wäre ein geringer Bruchteil dessen ausreichend, um gegenüber den Partnern seine eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen.
Es ist einfach nur zum Heulen. Oder Lachen. Aber dann bitte hysterisch.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von vivendi im Beitrag #3Starke, klare Worte! Der IS wird es zu schätzen wissen, dass Deutschland nicht eingreift. Aber warum haben sie trotzdem deutsche Geiseln genommen?
Falls Deutschland schwach wird? Also die Regierung meine ich. Ich denke, weil das das letzte Mal gut geklappt hat. Also mit dem Geld meine ich.
Zitat ... dass sie [die Bundeswehr] gar nicht kann, selbst wenn sie wollte, zu tun, was sie nicht tun wird.
Das ist wohl hauptsächlich auf Personalmangel bei der Bundeswehr zurückzuführen. Wenn Truppen in den nahen Osten abgezogen werden, bleiben in den Kasernen nicht mehr genügend Soldaten für die Betreuung des Kindergartens übrig.
Irak/Syrien liegen außerhalb des NATO-Vertragsgebietes und es gibt auch keinen UN-Auftrag. Auch ist die Türkei nicht angegriffen worden.
Klar ist natürlich auch, daß die Bundeswehr kaum in der Lage sein wird Polen oder gar Litauen beizustehen, wenn diese von Rußland angegriffen werden sollten. Es wäre doch viel eher angemessen wenn die Bundeswehr einen ihrer noch kampffähigen Großverbände - etwa die 1. Panzerdivision aus Hannover (wobei das möglicherweise der einzige kampffähige Verband ist)- nach Frankfurt/Oder (oder gleich nach Krakau) verlegen würde. Das wäre ein viel deutlicheres und nützlicheres Zeichen als wenn ein paar hundert Afghanistan-Kämpfer (möglichst unter der Führung von Oberst Klein) sich dort hinbegeben und u.U. den guten Endruck den General Rommel in der Gegend hinterlassen hat, zunichte machen.
Immerhin sind da schon Patriot-Einheiten und vor der libanesischen Küste kreuzen deutsche Marineverbände. Es ist also gar nicht so, daß die Bundeswehr da nicht präsent ist.
Und die Ausbildung verbündeter Soldaten in Hammelburg ist u.U. nützlicher als so mache Bombardierung, die über kurz oder lang sowieso zu Vorwürfen bezüglich umgekommener Zivilisten führt.
Und dann ist da noch die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen....
Die Beschwerden von Erling Plaethe bezüglich der Ausrüstungsmängel mögen stimmen aber ansonsten kann ich der Tendenz seines Blogbeitrages nicht folgen.
__________________________________________ Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren
Zitat Vor allem wenn man bedenkt, wofür Deutschland hunderte Milliarden dem Bürger abverlangt - um Hirngespinsten wie der Energiewende nachzujagen. Dabei wäre ein geringer Bruchteil dessen ausreichend, um gegenüber den Partnern seine eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen.
Es ist einfach nur zum Heulen. Oder Lachen. Aber dann bitte hysterisch.
Ich habe mir ja hier schon in verschiedensten Diskussionssträngen "den Mund fusselig geschrieben", dass für die Milliarden, die man in dieser hirnrissigen, von ideologischem Sturköpfen und fachfremden, selbsternannten Experten vorgebeten Planwirtschaft, namens Energiewende, versenkt, niemals die Frage nach den Opportunitätskosten gestellt wird. Auch wird gerne angeführt, dass ja "irgendwas zu tun" immer noch besser ist als "nichts zu tun". Diese Milliarden sind einfach da oder wurden lediglich denen weggenommen (was noch besser, weil gerechter), die ohnhin genug bis zu viel haben und sie umzuverteilen hat damit per Definitonem nur positive Folgen. Dass diese Milliarden aber anderswo nicht ausgegeben werden können, wo man sie dringend bräuchte, scheint niemanden zu interessieren. Zum Beispiel bei der Armee -- und äussere (wie auch innere) Sicherheit ist nicht das einzige was mir da einfällt.
Das ist, was geschieht wenn Wahrheit verkündet und nicht mehr über sie nachgedacht wird und selbst die einzige "liberale Partei" es nicht mehr für notwendig hält, Planwirtschaft zu hinterfragen.
Und wenn ich das noch erwähnen darf, mit Verweis auf die andere Diskussion zu Erlings vorherigen Beitrag: Für mich ist genau das ein wichtiger Grund, auch die Option der Nichtwahl zu haben. Die (für mich unfaßbare) Unmöglichkeit gegen dieses hirnverbrannte, Projekt, namens Energiewende, stimmen zu können, sondern dazu nur "ja" sagen oder nichts sagen zu können bei der Wahl und gleich was auch kommt, mir am Wahlabend das sinnentleerte Gefasel vom eindeutigen Wählerauftrag anhören zu müssen, bereitet mir mitunter fast physische Schmerzen. Da gibt es kein geringeres Übel zu wählen, nur Verbortheit. Vollgas geben, direkt vor der Wand. So geht zukunftsfähige Politik für den guten Menschen von heute.
So. 1) Das war off Topic. Verzeihung dafür. 2) Das war polemisch, das war unsachlich, anmaßend und auch nicht zielführend. Eine Art von Beitrag, die ich überhaupt nicht mag. Aber mir gehts gerade ein bisschen besser. Ich hoffe, dass man diesen Beitrag damit entschuldigen kann. Auch aus mir muss ab und an mal ein bisschen (lauwarme) Luft raus. Verzeihung.
Herzlich
n_s_n
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von AldiOn im Beitrag #6Welche Verpflichtungen eigentlich?
Denen, die sich aus der Zugehörigkeit in der NATO seit 1990 ergeben. "An sich" war es mit dem Zerfall der Warschauer Paktes klar, daß die ursprüngliche Ausrichtung der NATO in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr gegeben war; zum anderen gab es keinen Grund, wegen des Wegfalls des östlichen Zwangsbündnisses die eigene Ausrichtung als Verbund freier, demokratischer und vor allem recht erfolgreicher Staaten in die Tonne zu versenken. Der erste Lackmustest, ob dieses Freiwerden von Personal & Material zu einer ausgeweiteten (Friedens)Dividende genutzt werden konnte, war 1993 in Somalia, danach in den Blauhelmmissionen auf dem Balkan, in Afghanistan & als Piratenverbeller vorm Horn von Afrika. Nb. war bei all diesen Missionen im Rückspiegel klar, daß es sich bei den Deutschen um eine Operettenarmee* handelte: nur ist dies weder bei der deutschen Politik noch bei der Armeeführung selbst jemals thematisiert worden (jedenfalls nicht öffentlich & schon gar nicht so, daß daraus Konsequenzen gezogen worden wären): Statt dessen hat man sich immer mit Versprechungen von "Solidarität"/"Verantwortung" auf der einen Seite & verbalen Wadenbeißereien & Diktaturenvergleichen in Richtung USA unmöglich gemacht.
* Das ging gleich in Somalia los, als die einzige Leistung, die die BW in 9 Monaten zustandebrachte, die war, 200km von jeglichem sinnvollen Einsatzort entfernt (Schutz der UNO-Hilfslieferungen vor den Banden von Aidid & Co.) eine (1!) schlüsselfertige Schule mitten in die Wüste zu setzen, von der 6 Monate nach Einsatz nichts mehr außer den Grundmauern vorhanden war: jedes Fenster, jede Tür, jeder Zentimeter Kupferkabel, jedes Stück Wasserleitung hatte dankbare Abnehmer gefunden. Mit den "Mädchenzeltschulen" in Afghanistan, die geduldig immer wieder aufgebaut wurden & 3 Tage später abfackelten, setzte sich das bruchlos fort.
Der ziemlich deutliche Anwurf seit 1992 aus dem Westen war ja, die Deutschen hätten sich seit Gründung der NATO sehr bequem im Windschatten der Westalliierten eingerichtet, ohne selbst jemals die eigenen Knochen riskieren zu müssen. Mit dem Mauerfall sei die Entschuldigung, aller Konflikt müsse ja als atomarer Schlagabtausch mit D als Ground Zero enden, hinfällig: also bitte Butter-bei-die-Fische.
** Apropos Misere + Somalia-Einsatz: 1993 wurde "GPS" für die deutschen Medien ein Begriff, weil sich die deutschen Piloten darauf verließen; ab 1994 wurde beständig ventiliert, Europa brauche ein eigenes System, weil "die Amis" im Notfall das Signal stören & ganz abschalten könnten. 1998 hat man sich dann zusammengerauft & Galileo beschlossen: das sollte ab 2006 einsatzfähig sein. Im August 2014 (!) sind die ersten beiden Satelliten endlich in die Umlaufbahn gehievt worden, von den zuverlässigen Russen (die es schon vor 20 Jahren geschafft haben, ihr Glonass-System zu installieren & instand zu halten) - wieso hat man eigentlich in Europa die Ariane 4 & 5 mitsamt eigenem Weltraumbahnhof in Kourou entwickelt, wenn nicht für solche Zwecke? - & prompt auf einer eirigen Bahn, die sie zu Schrott degradiert. Honi soit... Zumindest sind wir nicht die einzigen Operettenanwärter in old Europe - was aber eher wenig Trost ist.
Zitat von AldiOn im Beitrag #6Klar ist natürlich auch, daß die Bundeswehr kaum in der Lage sein wird Polen oder gar Litauen beizustehen, wenn diese von Rußland angegriffen werden sollten.
Ich wüsste auch nicht, wer das von der Bundeswehr als solcher verlangte. Aber im Rahmen der NATO-Streitkräfte, da sollte sie schon in der Lage sein, die ihr zugedachte Aufgabe bei einem Angriff auf eines der östlichen Mitgliedsländer zu erfüllen.
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Ulrich Elkmann In Somalia hat die Bundeswehr übrigens eine durchaus kampfstarke Truppe geliefert, die unter sehr ungünstigen Bedingungen ihre Aufgabe erfüllt hat. So haben etwa zwei Scharfschützen - NACHTS - zwei Eindringlinge in ein Tanklager (!) mit gezielten Einzelschüssen töten können. Den Einsatz in Somalia muß man nicht kritisieren und es ist auch verfehlt da von einer Operettenarmee zu sprechen. Sogar in Afghanistan haben sich die Bundeswehrsoldaten durchaus wacker gehalten und sogar im ersten infanteristischen Sturmangriff seit dem 2. WK zur (erfolgreichen) Befreiung einer von den Taliban umzingelten afghanischen Einheit gezeigt was in ihnen steckt.
Letztlich hat die Bundeswehr in erster Linie typisch bundesdeutschen innenpolitischen Gegenwind - wenn man etwa die Bewertung der Maßnahmen an der Furth zu Kundus oder der Vorfälle auf der Gorch Fock betrachtet. Das die Marinesoldaten vor Somalia gefaßte Piraten nicht über die Planke schicken dürfen sondern nach Hamburg vor Gericht überstellen müssen, haben sich ja Juristen und nicht Soldaten ausgedacht.
Natürlich ist die Bundeswehr unterfinanziert - so wie verschiedene andere Infrastrukturen (Straßen, Brücken) in Deutschland eben auch. Die für die Energiewende verschwendeten Milliarden fehlen halt doch irgendwo und möglicherweise ist Deutschland auch objektiv gar nicht mehr in der Lage der Gewohnheit nachzuhängen alle Mängel dieser Welt mit (Steuer-)Geld zuzukleistern.
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Zitat von AldiOn im Beitrag #6Klar ist natürlich auch, daß die Bundeswehr kaum in der Lage sein wird Polen oder gar Litauen beizustehen, wenn diese von Rußland angegriffen werden sollten.
Ich wüsste auch nicht, wer das von der Bundeswehr als solcher verlangte. Aber im Rahmen der NATO-Streitkräfte, da sollte sie schon in der Lage sein, die ihr zugedachte Aufgabe bei einem Angriff auf eines der östlichen Mitgliedsländer zu erfüllen.
Gemeinsame Übungen mit polnischen Großverbänden - meinetwegen auch in Mecklenburg-Vorpommern - wären da schon mal ein nützliches Zeichen. Natürlich muß man das auch können und da könnte es schon mal an flugfähigen Hubschraubern und fahrfähigen Panzern mangeln.
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Zitat von AldiOn im Beitrag #6Welche Verpflichtungen eigentlich?
Denen, die sich aus der Zugehörigkeit in der NATO seit 1990 ergeben.
Bislang ist kein NATO-Staat von einem anderen Staat angegriffen worden. Natürlich könnte man die aktuelle Flüchtlingswelle an der syrisch-türkischen Grenzen als einen Angriff werten - allerdings von einem Nichtstaat. Deutsche Unterstützung für die Türkei nach dem NATO-Verträgen wird frühestens dann fällig wenn die Türkei mit Bodentruppen gegen die IS vorgehen muß.
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das Herunterwirtschaften des Militärs, verbunden mit Fehlinvestitionen und falscher Materialplanung, sowie innenpolitischen Vorhaltungen und einem von politischen Beförderungen geprägten Offizierskorps - das hat ja leider in Deutschland Tradition.
Schon im alten Preussen um 1800 war das Militär abgewirtschaftet und unbeliebt gewesen, die Offiziere zum Teil unfähig, das wurde erst mit der Heeresreform von Scharnhorst beseitigt. Im 1. Weltkrieg haben es die Deutschen geschafft, einen Erich von Falkenhayn in führende Positionen zu bringen, der den Krieg vor allem unter dem Gesichtspunkt führte, seinen Job gegen Konkurrenten zu verteidigen. Als 1918/9 endlich Demokratie und Frieden ausgebrochen war, wurde die Reichswehr nicht nur vom Versailler Vertrag beschränkt, sondern auch von den eigenen Politikern. Daher mussten Freikorps, in denen ehemalige Frontsoldaten und Offiziere dienten, die kommunistischen Aufstände im Reichsgebeit niederschlagen - anstatt das der Reichswehr und der Polizei zu überlassen... Kaum hatte sich das deutsche Militär davon erholt und unter den Generalen Heye, von Hammerstein-Equord und Beck vernünftige Taktiken, Strategien und Materialplanung eingeführt (zusammen mit einem Trainingsprogramm für Panzerbesatzungen und Piloten in der UdSSR), haben dann die Nazis wieder zugeschlagen und "Führertreue" mit Beförderungen belohnt (z.B. Keitel), monströse und technisch unausgereifte Waffensysteme gekauft und das Militär ganz allgemein wieder zu politischen Zwecken mißbraucht. Die Bundeswehr hatte von Anfang an mit den gleichen Problemen zu kämpfen, allerdings waren die Jahre bis ca. 1990 wohl die besseren, was das Militär betraf. Danach aber wollte man endlich "die Friedensdividende" kassieren, Kohl hatte sowieso kein Geld und die Regierungen unter Schröder waren eher militärphob. Angela Merkel hat daran nichts geändert.
Aber Sie haben natürlich recht: eine Strategie hat unsere Regierung im Umgang mit den Terroristen nicht. Unseren Interessen nachgehen will sie in diesem Fall auch nicht - und mehr blamieren als jetzt können wir uns wohl auch nicht mehr...
Zitat von AldiOn im Beitrag #6Welche Verpflichtungen eigentlich?
Lieber AldiOn, diese Verpflichtungen habe ich per Hyperlink belegt, allerdings nicht auf diesem Wort, sonder unter "Brechen der Zusagen". Ich kann den Link auch noch auf die "Verpflichtungen" legen. Dort ist u.A. zu lesen:
Zitat von http://m.welt.de/print/wams/article13269...dnisfaehig.htmlWegen gravierender Mängel an ihrer Ausrüstung ist die Bundeswehr derzeit nicht in der Lage, ihren Bündnisverpflichtungen gegenüber der Nato nachzukommen. Die Zielvorgaben für die verfügbaren Waffensysteme, die der Allianz im sogenannten "Nato Defense Planning Process" zu melden sind, könnten 2014 nicht eingehalten werden, hieß es im Verteidigungsministerium auf Anfrage der "Welt am Sonntag". Grund sind die teilweise dramatischen Materialprobleme der Luftwaffe.
Auch der Marineeinsatz vor der libanesischen Küste ist ein kompletter Fehlschlag. Nicht ein Schmugglerschiff ist identifiziert worden und die deutsche Marine hat dort eine Art Auftrag der sie der Lächerlichkeit preisgibt. Das stört den Kommandanten aber nicht, stattdessen spricht er über das gute Verhältnis zu den Libanesen. Alles schön und gut, nur geht es bei dem Einsatz um einen gegen den Terror der Hisbollah gegen Israel. Die ist aber an der Regierungsbildung immer beteiligt. Würde die Bundeswehr dort im Rahmen ihrer extrem begrenzten Möglichkeiten ihren Job machen, hätten der Kommandeur vor Ort wohl einen weniger zufrieden stellenden Job bei dem lt. Artikel nicht mal Buch geführt wird, was aus den Funk-Kontrollen überhaupt geworden ist. Auch hierzu gibt es einen Hyperlink im Text unter "Funkgeräteeinsätze". http://m.welt.de/print/die_welt/politik/...Funkgeraet.html
das Herunterwirtschaften des Militärs, verbunden mit Fehlinvestitionen und falscher Materialplanung, sowie innenpolitischen Vorhaltungen und einem von politischen Beförderungen geprägten Offizierskorps - das hat ja leider in Deutschland Tradition.
Schon im alten Preussen um 1800 war das Militär abgewirtschaftet und unbeliebt gewesen, die Offiziere zum Teil unfähig, das wurde erst mit der Heeresreform von Scharnhorst beseitigt. Im 1. Weltkrieg haben es die Deutschen geschafft, einen Erich von Falkenhayn in führende Positionen zu bringen, der den Krieg vor allem unter dem Gesichtspunkt führte, seinen Job gegen Konkurrenten zu verteidigen. Als 1918/9 endlich Demokratie und Frieden ausgebrochen war, wurde die Reichswehr nicht nur vom Versailler Vertrag beschränkt, sondern auch von den eigenen Politikern. Daher mussten Freikorps, in denen ehemalige Frontsoldaten und Offiziere dienten, die kommunistischen Aufstände im Reichsgebeit niederschlagen - anstatt das der Reichswehr und der Polizei zu überlassen... Kaum hatte sich das deutsche Militär davon erholt und unter den Generalen Heye, von Hammerstein-Equord und Beck vernünftige Taktiken, Strategien und Materialplanung eingeführt (zusammen mit einem Trainingsprogramm für Panzerbesatzungen und Piloten in der UdSSR), haben dann die Nazis wieder zugeschlagen und "Führertreue" mit Beförderungen belohnt (z.B. Keitel), monströse und technisch unausgereifte Waffensysteme gekauft und das Militär ganz allgemein wieder zu politischen Zwecken mißbraucht. Die Bundeswehr hatte von Anfang an mit den gleichen Problemen zu kämpfen, allerdings waren die Jahre bis ca. 1990 wohl die besseren, was das Militär betraf. Danach aber wollte man endlich "die Friedensdividende" kassieren, Kohl hatte sowieso kein Geld und die Regierungen unter Schröder waren eher militärphob. Angela Merkel hat daran nichts geändert.
Aber Sie haben natürlich recht: eine Strategie hat unsere Regierung im Umgang mit den Terroristen nicht. Unseren Interessen nachgehen will sie in diesem Fall auch nicht - und mehr blamieren als jetzt können wir uns wohl auch nicht mehr...
Lieber adder, vielen Dank für den aufschlussreichen Beitrag!
Zitat von AldiOn im Beitrag #6Welche Verpflichtungen eigentlich?
Ich denke Deutschland hat eine moralische Pflicht einzugreifen. Als vor 70 Jahren Menschen zu tausenden in Gräben hingerichtet wurden, waren es deutsche Soldaten die diese ermordeten. Was sie davon abhielt waren mutige Männer die teilweise die halbe Welt umrundeten um die Achsenmächte zu besiegen und uns hier in Deutschland die Möglichkeit gaben so leben zu können wie wir es heute tun. Was wir aus der Geschichte hätten lernen müsse ist, dass "Nie wieder" auch bedeutet es nicht nur bei guten Worten zu belassen.
mgf
p.s. Hast du etwas zu dem infanteristischen Sturmangriff, den du in einem anderen Beitrag erwähnt hast? Würde mich sehr interessieren, vielen Dank schonmal.
Zitat von AldiOn im Beitrag #6Welche Verpflichtungen eigentlich?
Lieber AldiOn, diese Verpflichtungen habe ich per Hyperlink belegt, allerdings nicht auf diesem Wort, sonder unter "Brechen der Zusagen". Ich kann den Link auch noch auf die "Verpflichtungen" legen. Dort ist u.A. zu lesen:
Diese Verpflichtungen beziehen sich auf das Vorhalten bestimmter Waffensysteme.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #14Auch der Marineeinsatz vor der libanesischen Küste ist ein kompletter Fehlschlag.
Was ja nun überhaupt nicht an der Bundesmarine und ihrer ggfls. unzureichenden Ausrüstung sondern am Auftrag liegt, der sich im wesentlichen auf rumschippern beschränkt. Die UN-Truppen im Südlibanon schaffen aus demselben Grund auch nicht mehr (wenn sie nicht sogar mit der Hisbollah kollaborieren) und die auf dem Golan sind gleich mal abgehauen als es Ernst wurde. Soldaten machen naturgemäß das was man ihnen befiehlt. Und wernn der Befehl lautet nur rumzulungern und nix zu sehen und zu tun dann machen die das auch so.
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Zitat von AldiOn im Beitrag #6Welche Verpflichtungen eigentlich?
Lieber AldiOn, diese Verpflichtungen habe ich per Hyperlink belegt, allerdings nicht auf diesem Wort, sonder unter "Brechen der Zusagen". Ich kann den Link auch noch auf die "Verpflichtungen" legen. Dort ist u.A. zu lesen:
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #14Auch der Marineeinsatz vor der libanesischen Küste ist ein kompletter Fehlschlag.
Was ja nun überhaupt nicht an der Bundesmarine und ihrer ggfls. unzureichenden Ausrüstung sondern am Auftrag liegt, der sich im wesentlichen auf rumschippern beschränkt. Die UN-Truppen im Südlibanon schaffen aus demselben Grund auch nicht mehr (wenn sie nicht sogar mit der Hisbollah kollaborieren) und die auf dem Golan sind gleich mal abgehauen als es Ernst wurde. Soldaten machen naturgemäß das was man ihnen befiehlt. Und wernn der Befehl lautet nur rumzulungern und nix zu sehen und zu tun dann machen die das auch so.
Ich habe auch nicht gesagt, dass der Fehlschlag der deutschen Marine vor dem Libanon an der Ausrüstung liegt. Aber die Zufriedenheit des Kommandeurs und seine unreflektierte Sicht auf den Sinn und Zweck seiner Operation, zeigt eben auch eine andere Seite des Problems der Bundeswehr: Man gibt sich nicht nur zufrieden mit Einsätzen die überhaupt nichts bewirken, außer einer Symbolik die bei den Partnern nicht verfängt, sondern, wenn überhaupt, nur im Innern. Man hält dies auch noch für einen substantiellen Beitrag. Denn dieser Einsatz wird immer wieder aufgeführt, wenn von dem deutschen Beitrag die Rede ist.
Symbolpolitik nach außen, Symbolpolitik nach innen. Das ist eine weitere sogenannte Strategie der Bundesregierung(en).
Man könnte den Eindruck gewinnen, Deutschland tut nur so als hätte es eine Armee.
Zitat von AldiOn im Beitrag #6Welche Verpflichtungen eigentlich?
Im August 2014 (!) sind die ersten beiden Satelliten endlich in die Umlaufbahn gehievt worden, von den zuverlässigen Russen (die es schon vor 20 Jahren geschafft haben, ihr Glonass-System zu installieren & instand zu halten) - wieso hat man eigentlich in Europa die Ariane 4 & 5 mitsamt eigenem Weltraumbahnhof in Kourou entwickelt, wenn nicht für solche Zwecke? - & prompt auf einer eirigen Bahn, die sie zu Schrott degradiert.
Kleine Anmerkung am Rande (und leider etwas OT): die verirrten FOC Satelliten sind tatsächlich von ELS in Kourou gestartet worden, wenn auch mit einer Sojus-Rakete genau wie die ersten beiden IOV in 2011. Dass die jetzt aber noch in den richtigen Orbit kommen, ist wohl eher unwahrscheinlich. Die Sojus sind aber halt viel günstiger als die Arianne 5.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #18 Man könnte den Eindruck gewinnen, Deutschland tut nur so als hätte es eine Armee.
Und das soll auch so bleiben wenn es nach dem Willen der SPD geht:
Zitat von http://www.faz.net/aktuell/politik/inlan...n-13179392.html„Offenkundig gibt es kein gutes Management bei Beschaffung und Instandsetzung“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann „Spiegel Online“. „Frau von der Leyen muss nun schnell handeln.“ Zugleich stellte er klar, dass die SPD dabei eine von der Ministerin ins Spiel gebrachte Erhöhung des Wehretats ablehnt. „Der bestehende Etat muss ausgeschöpft werden. Die Verteidigungsministerin muss jetzt Managementqualitäten beweisen und die Bundeswehr mit den vorhandenen Mitteln fit machen“, forderte Oppermann.
Ein gutes Management bewirkt sicher so einiges. Aber dieses zu Fordern ist als wenn man der Planwirtschaft vorwirft sich nicht an eine Angebotspolitik zu eigen zu machen. Oder einem Betrieb der sich im Zangengriff von Mitbestimmung und mächtigen Gewerkschaften befindet, Managerversagen vorzuwerfen. Oder einem überregulierten Markt, Marktversagen. Das ist typisch SPD, aber nun ist das Ressort in der Hand der CDU. Und die Kanzlerin ist ebenfalls in der CDU. Es wär' schon eigenartig wenn die SPD die Verteidigungspolitik diktiert. Oder die Kanzlerin ihrer Parteifreundin nicht beispringt und sie mit dem bekannt gekonnt gespielten Bedauern scheitern lässt. Der Wehretat Deutschlands ist mit 1,3% zu niedrig. Vereinbart wurden auf dem letzten NATO-Gipfel wieder einmal die 2% Wehretat für jedes Mitgliedsland. Es ist also an der Kanzlerin für Umschichtungen im Haushalt zu sorgen, dass dieses Ziel überhaupt mal anvisiert wird. Wenn da schon nicht auf eine Mitarbeit der SPD gezählt werden kann, wird dies bei einer Entbürokratisierung der Bundeswehr auch nicht der Fall sein. Somit müsste dieses Problem eben von der Kanzlerin offensiver angegangen werden. Sonst bleibt alles wie es ist. Und dann würde ich das als Konsens interpretieren. Das wäre traurig aber ehrlicher als so zu tun, Deutschland würde das Problem mit seiner Armee erkennen und es einer Lösung zuführen. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie es um die Verteidigungspolitik in Deutschland bestellt ist.
Zitat Das Verteidigungsministerium, vom ehemaligen Minister Manfred Wörner mal als "Schleudersitz, Schlangengrube, ein Sack voller Minen" bezeichnet, ist auch ein Aushängeschild für den Teil deutscher Außenpolitik, der zu den Kernaufgaben eines jeden Staates gehört.
Dieser, unser Staat, kommt eben seinen Kernaufgaben nicht mehr hinreichend nach. Sei es nun in polizeilich-juristischer Verbrechensbekämpfung (Täter werden betreut, sofern überhaupt mal einkassiert - es sei denn, es geht um Steuerdelikte), Sicherung der Außengrenzen (macht irgendwer anders, oder auch nicht - wir haben ja Schengen), und eben auch bei der Landes-, resp. Bündnisverteidigung (macht irgendwie die NATO, im Allgemeinen die USA). Mutter Staat hat sich soviele andere politische Tummelplätze gesucht, auf denen sie dilletieren kann, dass sie für den hard stuff in ihrem Portfolio weder Zeit noch Geld, noch überhaupt Aufmerksamkeit übrig hat. Und überhaupt ist das alles ja so unmoderner, überholter Männerquatsch. Mutter Staat kümmert sich eher um die Sexualerziehung von Grundschulkindern, um Öko-Richtlinien für Haushaltsgeräte und Stoßlüfte-Unterricht für junge Klimapioniere, um die Subventionierung verteuerbarer Energien, um unsere Ernährungs- und Sportgewohnheiten, um Frauenquoten für höhere Töchter, um Genderprofessuren für fehlgebildete Akademikerinnen, um Toleranz- und "Antidiskriminierungs"-initiativen, Mindestlöhne und Dämmvorschriften, interkulturelle Laberrunden und natürlich um den Kampf gegen Rechts. Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Gerade die Armee passt da überhaupt nicht mehr in die bevorzugten Eingriffsfelder. Die ist eher so eine Art ungeliebtes Übel, welches man von den Altvorderen geerbt hat. Sie ist nur noch notwendig um "Standorten" einen Arbeitgeber zu erhalten und Rüstungsfirmen im Rahmen europäischer Gemeinschaftsprojekte Aufträge zukommen zu lassen. In letzter Zeit soll sie auch noch ein beliebter (staatlicher) Arbeitgeber für Frauen und Familienmenschen werden, aber der eigentliche Zweck des Unterhalts einer solchen Truppe geriet immer mehr in Vergessenheit. Klar hat sich die BW in Friedenszeiten vor allem in einen bürokratischen Selbstverwaltungsmoloch verwandelt, der (frei nach Parkinson) eben alles an Geld verfrühstückt, was man ihm überlässt. Aber der Dienstherr selbst weiß ja auch nicht mehr so recht, was er mit dem Apparat anfangen soll. Man versteckt die Truppe am liebsten und möchte z.B. keine Offiziere in Schulen lassen. Die BW-Werbung ist wahrscheinlich eher ein Zugeständnis an die PR-Industrie, als Maßnahme zur Erhöhung der Wehrfähigkeit. Um Kindergartenplätze und Teilzeitjobs sorgt sich Flinten-Uschi, um Material anscheinend keiner. Jedenfalls mag keiner Geld dafür bewilligen, weshalb (u.a.) sogar die deutsche Rüstungsindustrie über die Geschäftsauslagerung ins Ausland nachdenkt.
Wenn die BW irgendwelches Gerät anschaffen darf, ist das zuerst mal ein Stück (europäische) Wirtschaftspolitik, weniger der Bedarfsdeckung der Truppe geschuldet. Dafür dauern solche Projekte auch zu lange, sind zu überfrachtet und einfach mal zu teuer. Und alles zusammen, - die Unbeliebtheit des Militärs an sich, seine Aufgabe als politischer Spielball und seine Unterfinanzierung bei wachsender Bürokratisierung - hat uns zum jetzigen, beschämenden Zustand gebracht.
Wieviele neue Genderprofessuren könnte man mit der Kohle aus dem eh weitgehend sinnlosen Wehretat wohl schaffen? Wieviele Kindergartenplätze für uniformierte Beamte? Wieviele Plakate für Sexual- und Verkehrserziehung? Eine Armee, die ihrem ureigensten Zweck nicht nachkommen kann, ist sinnlos. Da kann man den Zaster auch anderswo verbrennen. Der EURO-Südschiene oder der Hamas (sorry, dem Gaza-Streifen) schenken beispielsweise.
Oder man kauft noch ein paar tausend Immobilien und stellt Sozialarbeiter und Wachschützer ein, für die weiter anschwellende "Flüchtlings"flut aus sämtlichen unbefriedeten Krisengebieten der Erde. Zur Friedensschaffung und Terrorbekämpfung dort fehlt uns ja eh die Kompetenz.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Wie es aussieht, haben sich Frau Käßmanns Gebete zumindest in dieser Hinsicht als zielführend erwiesen. Eigentlich wäre sie die ideale Besetzung für den Chef_Innensessel, sobald dieser Schleudersitz UvD Leyen in die Stratosphäre (oder eine eiernde Umlaufbahn *) katapultiert hat, um das Image der Truppe den realiter Gegebenheiten anzupassen. (Das Warenzeichen "Heilsarmee" ist allerdings schon vergeben).
* "In der Antike muß 'unsterblich werden' 'unter die Sterne versetzt werden' geheißn habm." - Arno Schmidt, Abend mit Goldrand, Zettel 134.
Ursula von der Leyen will nichts mehr gelingen: Bei der groß angekündigten Ebola-Mission der Bundeswehr gab es sofort die erste Panne, wieder blieb eine "Transall" liegen.
Zitat Das Verteidigungsministerium, vom ehemaligen Minister Manfred Wörner mal als "Schleudersitz, Schlangengrube, ein Sack voller Minen" bezeichnet, ist auch ein Aushängeschild für den Teil deutscher Außenpolitik, der zu den Kernaufgaben eines jeden Staates gehört.
Dieser, unser Staat, kommt eben seinen Kernaufgaben nicht mehr hinreichend nach. Sei es nun in polizeilich-juristischer Verbrechensbekämpfung (Täter werden betreut, sofern überhaupt mal einkassiert - es sei denn, es geht um Steuerdelikte), Sicherung der Außengrenzen (macht irgendwer anders, oder auch nicht - wir haben ja Schengen), und eben auch bei der Landes-, resp. Bündnisverteidigung (macht irgendwie die NATO, im Allgemeinen die USA). Mutter Staat hat sich soviele andere politische Tummelplätze gesucht, auf denen sie dilletieren kann, dass sie für den hard stuff in ihrem Portfolio weder Zeit noch Geld, noch überhaupt Aufmerksamkeit übrig hat. Und überhaupt ist das alles ja so unmoderner, überholter Männerquatsch. Mutter Staat kümmert sich eher um die Sexualerziehung von Grundschulkindern, um Öko-Richtlinien für Haushaltsgeräte und Stoßlüfte-Unterricht für junge Klimapioniere, um die Subventionierung verteuerbarer Energien, um unsere Ernährungs- und Sportgewohnheiten, um Frauenquoten für höhere Töchter, um Genderprofessuren für fehlgebildete Akademikerinnen, um Toleranz- und "Antidiskriminierungs"-initiativen, Mindestlöhne und Dämmvorschriften, interkulturelle Laberrunden und natürlich um den Kampf gegen Rechts. Aufzählung ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Gerade die Armee passt da überhaupt nicht mehr in die bevorzugten Eingriffsfelder. Die ist eher so eine Art ungeliebtes Übel, welches man von den Altvorderen geerbt hat. Sie ist nur noch notwendig um "Standorten" einen Arbeitgeber zu erhalten und Rüstungsfirmen im Rahmen europäischer Gemeinschaftsprojekte Aufträge zukommen zu lassen. In letzter Zeit soll sie auch noch ein beliebter (staatlicher) Arbeitgeber für Frauen und Familienmenschen werden, aber der eigentliche Zweck des Unterhalts einer solchen Truppe geriet immer mehr in Vergessenheit. Klar hat sich die BW in Friedenszeiten vor allem in einen bürokratischen Selbstverwaltungsmoloch verwandelt, der (frei nach Parkinson) eben alles an Geld verfrühstückt, was man ihm überlässt. Aber der Dienstherr selbst weiß ja auch nicht mehr so recht, was er mit dem Apparat anfangen soll. Man versteckt die Truppe am liebsten und möchte z.B. keine Offiziere in Schulen lassen. Die BW-Werbung ist wahrscheinlich eher ein Zugeständnis an die PR-Industrie, als Maßnahme zur Erhöhung der Wehrfähigkeit. Um Kindergartenplätze und Teilzeitjobs sorgt sich Flinten-Uschi, um Material anscheinend keiner. Jedenfalls mag keiner Geld dafür bewilligen, weshalb (u.a.) sogar die deutsche Rüstungsindustrie über die Geschäftsauslagerung ins Ausland nachdenkt.
Wenn die BW irgendwelches Gerät anschaffen darf, ist das zuerst mal ein Stück (europäische) Wirtschaftspolitik, weniger der Bedarfsdeckung der Truppe geschuldet. Dafür dauern solche Projekte auch zu lange, sind zu überfrachtet und einfach mal zu teuer. Und alles zusammen, - die Unbeliebtheit des Militärs an sich, seine Aufgabe als politischer Spielball und seine Unterfinanzierung bei wachsender Bürokratisierung - hat uns zum jetzigen, beschämenden Zustand gebracht.
Wieviele neue Genderprofessuren könnte man mit der Kohle aus dem eh weitgehend sinnlosen Wehretat wohl schaffen? Wieviele Kindergartenplätze für uniformierte Beamte? Wieviele Plakate für Sexual- und Verkehrserziehung? Eine Armee, die ihrem ureigensten Zweck nicht nachkommen kann, ist sinnlos. Da kann man den Zaster auch anderswo verbrennen. Der EURO-Südschiene oder der Hamas (sorry, dem Gaza-Streifen) schenken beispielsweise.
Oder man kauft noch ein paar tausend Immobilien und stellt Sozialarbeiter und Wachschützer ein, für die weiter anschwellende "Flüchtlings"flut aus sämtlichen unbefriedeten Krisengebieten der Erde. Zur Friedensschaffung und Terrorbekämpfung dort fehlt uns ja eh die Kompetenz.
Beste Grüße, Calimero
Prima Zusammenfassung, lieber Calimero! Ist eigentlich "verteuerbare Energien" eine eigene Kreation? Sehr preisverdächtig finde ich.
Trotzdem, Deutschland wird nicht weiterkommen mit diesem Durchwursteln. Und auch wenn ich Dir nur zustimmen kann, dass aus Vater Staat Mutter Staat wurde, die Probleme der Bundeswehr waren selten so evident wie in den letzten Tagen. Dass hier die Offenheit über die jahrzehntelange Praxis der Verschleierung obsiegte, scheint mir eine positive Veränderung anzuzeigen. Wann gab es dies das letzte Mal, dass ein Bundesverteidigungsminister eine Erhöhung des Wehretats forderte? Die Bevölkerung aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken und für verteidigungspolitische Notwendigkeiten zu sensibilisieren muss ja auch erst mal angegangen werden. Dafür verdient Frau von der Leyen auch Anerkennung.
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