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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 91 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

31.03.2015 16:15
#26 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #20
Das führt dann auch zum Katastrophentourismus der Politiker, der die Rettungsarbeiten vor Ort, mindestens durch das Binden von Ressourcen, behindert.

Bei normaler Organisation sollte diese Behinderung minimal sein. Und auch die mancherorts gerne diskutierten Reisekosten halte ich für nebensächlich.

Aber richtig: Auch der "Katastrophentourismus" ist letztlich den Wünschen der Bürger geschuldet. Die das mit großer Mehrheit so wünschen. Und umgekehrt gilt es ja als gravierendes Versäumnis, wenn ein Politiker NICHT kommt.

Wirklich sinnvoll halte ich das auf jeden Fall für die Teilnahme an Trauerfeiern etc. Da hilft es den Angehörigen wohl wirklich, wenn ihr Verlust "ernst genommen" wird, die Teilnahme von Politikern symbolisiert die Anteilnahme der Bevölkerung.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

31.03.2015 16:30
#27 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #25
Zitat von Emulgator im Beitrag #24
Gab es nicht schon vor 2001 die Türverriegelung zur Pilotenkanzel? Neu ist wohl lediglich, daß man mehr Gewalt zur Öffnung bräuchte. Die grundsätzlichen Mittel, den anderen Piloten auszusperren muß es also schon vorher gegeben haben, was man auch an den Pilotenselbstmorden vor 2001 sieht, die oben HR verlinkt hat.

Man sollte nicht zu sehr auf diese Tür abheben. Genausowenig wie auf dieses scheinbare "Heilmittel" 2-Mann-Regel. Wenn ein Pilot die Maschine wirksam in Schwierigkeiten bringen will, dann reisst er das Steuer während Start oder Landung herum. Der zweite Mann (oder Frau) hat im Leben nicht die Chance rechtzeitig einzugreifen.



Habe gerade gelesen, dass er das auch während des Reisefluges machen kann. Sturzflug und Seitendrehung bringen innerhalb von 2 Sekunden das Flugzeug in eine irreversible Absturzsituation. (Steuerruder bis zum Anschlag ruckartig nach vorne - gleichzeitig mit einem Fuß das Seitenruder kräftig treten.) Das kann so eingeleitet werden, dass das Eingreifen einer 2. Person unmöglich ist.

2. Person im Cockpit ist also nur Augenwischerei.

Der Vertreter einer Airline bringt es auf den Punkt:

Zitat
Und Air Berlin nennt noch einen anderen Grund für die Einführung des Vier-Augen-Prinzips: "Die Stimmung in der Öffentlichkeit zeigt uns, dass die Menschen diese Regel befürworten. Und wenn sich das subjektive Sicherheitsgefühl unserer Kunden dadurch erhöht, dann möchten wir dem entgegenkommen", sagt ein Sprecher des Unternehmens.


http://www.tagesschau.de/inland/pro-cont...nwings-101.html

"So ist das", sagte meine Oma immer, "Junge, der Wille des Menschen ist sein Himmelreich".

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Paul Offline




Beiträge: 1.285

31.03.2015 16:34
#28 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #26

Wirklich sinnvoll halte ich das auf jeden Fall für die Teilnahme an Trauerfeiern etc. Da hilft es den Angehörigen wohl wirklich, wenn ihr Verlust "ernst genommen" wird, die Teilnahme von Politikern symbolisiert die Anteilnahme der Bevölkerung.


Der Meinung bin ich auch. Halte es auch für gut, dass die Angehörigen betreut wurden und werden. Auch die zugesagte schnelle materielle Hilfe halte ich für angebracht.

___________________________
JE SUIS JUIF

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

31.03.2015 16:44
#29 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #28
Zitat von R.A. im Beitrag #26

Wirklich sinnvoll halte ich das auf jeden Fall für die Teilnahme an Trauerfeiern etc. Da hilft es den Angehörigen wohl wirklich, wenn ihr Verlust "ernst genommen" wird, die Teilnahme von Politikern symbolisiert die Anteilnahme der Bevölkerung.


Der Meinung bin ich auch. Halte es auch für gut, dass die Angehörigen betreut wurden und werden. Auch die zugesagte schnelle materielle Hilfe halte ich für angebracht.


Jan Fleischhauer auf SpOn:

Zitat

Die Regierung reagiert auf den Flugzeugabsturz in den Alpen, als ob es sich um einen Anschlag handeln würde - und entwertet so ihre symbolischen Mittel. Was soll die Antwort sein, wenn es wirklich zu einem Terrorakt kommt?

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat für die Fluggäste, die auf dem Germanwings-Flug 4U9525 ihr Leben ließen, am 17. April einen Staatsakt anberaumt. Keines der Opfer hat sein Leben für die Bundesrepublik gelassen. Sie sind nicht in Ausübung ihres Dienstes oder bei der Verteidigung des Vaterlandes gestorben; sie haben sich, soweit man weiß, in der Politik auch keine außergewöhnlichen Verdienste erworben. Es waren 149 ganz normale Menschen, die das Pech hatten, an Bord zu sein, als der Co-Pilot, nach bisherigen Erkenntnissen, beschloss, seinem Leben ein Ende zu setzen und dabei auch ihres auslöschte.



http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1026428.html

Herr Fleischhauer irrt. Zum einen, weil er die Bedeutung der Symbolik bei solchen Staatsakten verkennt, zum anderen, weil eine solche Unterscheidung zu "Opfern 2. Klasse" führt. Und zum dritten hat die Politik diesen Sündenfall mit dieser mißglückten Inszenierung bereits vollzogen.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

31.03.2015 18:55
#30 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #26
Wirklich sinnvoll halte ich das auf jeden Fall für die Teilnahme an Trauerfeiern etc. Da hilft es den Angehörigen wohl wirklich, wenn ihr Verlust "ernst genommen" wird, die Teilnahme von Politikern symbolisiert die Anteilnahme der Bevölkerung.

Naja, ich bin da nicht so sicher, denn irgendwie sehe ich auch, ganz ähnlich wie Fleischhauer in dem Artikel, den Ulrich verlinkt hat, nicht so recht den Bezug zur Politk. In Deutschland werden pro Jahr etwa 300 Leute ermordet. Man möge mich korrigieren, aber ich vermute nicht, dass Angela Merkel auch nur einem der Angehörigen dieser 300 Toten eine Kondolenzkarte geschrieben hat. Und, schlagt mich halt für meine Gefühllosigkeit, ich nehme nicht mehr Anteil an den 150 Toten als an den 300 (ermordeten) Toten, die wir jedes Jahr in der Republik haben.
Wenns hilft, sollen sie es halt machen, aber ich kann für meinen Teil sagen, wenn einer meiner Angehörigen an Bord gewesen wäre, wären Politiker das letzte was ich auf der Beerdigung sehen möchte. Erst recht wenn sie vor allem da sind, damit die Presse darüber berichtet.

otto ( gelöscht )
Beiträge:

31.03.2015 23:56
#31 RE: Paul Antworten

"2. Person im Cockpit ist also nur Augenwischerei." haben Sie geschrieben.
Ich möchte dazu selbst Erlebtes am damaligen Flughafen München Riem berichten.

Es war in der Zeit der Flugzeugentführungen, die Jahreszahl weiß ich nicht mehre, als EL Al eigene und streng gesicherte Abfertigungsterminals bekommen hatte.
Alle Zeitungen haben von extremen Sicherheitsmaßnahmen berichtet, der Flughafen machte den Eindruck eines Militärlagers, alle 10 Meter ein Bewaffneter mit Gewehr oder MP und jede Menge gepanzerte Fahrzeuge.
Soweit die Optik.

Ich hatte als Beschäftigter zum Betreten des inneren Bereichs des Flughafens ein Kärtchen bekommen, auf welchem mein Name stand, kein Lichtbild, nichts. Fälschungszeit 10 Minuten maximal.
Mit diesem "Ausweis", welchen ich nur selten vorzeigen musste, kam ich problemlos in alle gesicherten Bereiche, z.B. Vorfeld. Die meiste Zeit betrat ich den hinteren und gesicherten Bereich des Flughafens durch einen offen ausgewiesenen VIP-Eingang, dort gab es überhaupt keine Kontrolle, der Kontrollstand war immer leer. Ich hätte problemlos jede Art von "Gepäck" mitnehmen können, wie jeder andere auch.

Als ich einmal bei der Abfertigung einer zwischengelandeten El Al Maschine beschäftigt war, -alle Passagiere waren im Flugzeug-, als dieses mittels Tanklastwagen betankt wurde. Das Flugzeug stand abgelegen, umringt von gepanzerten Fahrzeugen, mit MPs bewaffneten Polizisten oder Soldaten und jede Menge Feuerwehr. Nachdem das Flugzeug wieder gestartet war, sprach ich mit einem Feuerwehrmann, er war Bediener einer Löschkanone. Ich habe zu ihm gesagt: "Wenn da einer geschossen hätte, wären wir alle in einem Feuerinferno untergegangen". Er dazu: "Keine Sorge, die haben alle Schießverbot, aber wenn einer in Reichweite kommt, dann spritze ich den bis nach Haar". (das sind eine Kilometer).

Dies zu Theorie, öffentlich Berichtetem und der Praxis......."also nur Augenwischerei"
....und wie sieht es jetzt mit der Pilotenüberwachung in der Realität tatsächlich aus, mit dem Druck, mit den Arbeitszeiten, darf man da krank sein, darf man da ehrlich sein ?












ich am damaligen Münchner Flughafen als Be- und Entlader von Flugzeugen gearbeitet habe

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 07:16
#32 RE: Paul Antworten

Zitat von otto im Beitrag #31
Ich habe zu ihm gesagt: "Wenn da einer geschossen hätte, wären wir alle in einem Feuerinferno untergegangen". Er dazu: "Keine Sorge, die haben alle Schießverbot, aber wenn einer in Reichweite kommt, dann spritze ich den bis nach Haar". (das sind eine Kilometer).
So leicht geht ein Flieger nicht in Flammen auf.

[EDIT: Wort gestrichen. Bitte achten Sie auf ihre Sprache.-- Llarian (als Moderator)]

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 08:54
#33 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Ein paar interessante Gedanken im Spektrum der Wissenschaft:

Zitat
Über Suizide berichten die Medien in der Regel zurückhaltend, denn die Gefahr von Nachahmungstätern ist bekannt. Wenig weiß man hingegen über so genannte Copycat-Killer: Treten sie ebenfalls vermehrt nach Schlagzeilen über Amokläufe und andere Morde in Erscheinung?

http://www.spektrum.de/news/modell-fuer-massenmord/1340377

Der Suizid-Effekt ist messbar:

Zitat
Am Vortag verfolgten geschätzte sieben Millionen Fernsehzuschauer die Trauerzeremonie für den deutschen Fußballnationaltorwart Robert Enke, der sich am 10. November vor einen Zug geworfen hatte. Ein Medienspektakel mit Folgen, denn es lieferte ein prominentes Vorbild für Menschen mit Suizidgedanken: In den vier Wochen nach Enkes Suizid verdoppelte sich in Deutschland die Zahl derer, die sich auf dieselbe Weise das Leben nahmen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

01.04.2015 10:11
#34 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #27
Habe gerade gelesen, dass er das auch während des Reisefluges machen kann. Sturzflug und Seitendrehung bringen innerhalb von 2 Sekunden das Flugzeug in eine irreversible Absturzsituation. (Steuerruder bis zum Anschlag ruckartig nach vorne - gleichzeitig mit einem Fuß das Seitenruder kräftig treten.) Das kann so eingeleitet werden, dass das Eingreifen einer 2. Person unmöglich ist.


Zumindest in einem Airbus dürfte so etwas aufgrund der "flight envelope protection", die nicht einfach mit einem Knopf deaktiviert werden kann, sehr schwierig werden. Dieses Schutzsystem zu umgehen (bzw. zu "täuschen") erfordert einige manuelle Aktionen, die sich nicht einfach so durchführen lassen, ohne dass der andere Pilot etwas davon bemerkt (zumal es glaub ich auch einen Warnton gibt, wenn der Computer in "direct law" wechselt). Der zweite Pilot kann also nicht blitzschnell übertölpelt werden und kann die Steuereingaben des anderen Piloten so möglicherweise noch neutralisieren.

Aber das nur am Rande. Wesentlich einfacher ist es natürlich, die zweite Person im Cockpit einfach handlungsunfähig zu machen. Z.B. mit der Notfallaxt, die sich im Cockpit befindet.
Nebenbei bemerkt finde ich es auch recht seltsam, dass Piloten am Flughafen durch den Security-Check müssen, wo dann evtl. eine Nagelfeile oder eine offene Flasche Wasser beanstandet wird, wenn sie im Flugzeug Zugriff auf eine Axt haben.

Grüße,
Fonzo

Nola Offline



Beiträge: 1.719

01.04.2015 11:44
#35 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #33
Ein paar interessante Gedanken im Spektrum der Wissenschaft:

Zitat
Über Suizide berichten die Medien in der Regel zurückhaltend, denn die Gefahr von Nachahmungstätern ist bekannt. Wenig weiß man hingegen über so genannte Copycat-Killer: Treten sie ebenfalls vermehrt nach Schlagzeilen über Amokläufe und andere Morde in Erscheinung?
http://www.spektrum.de/news/modell-fuer-massenmord/1340377

Der Suizid-Effekt ist messbar:

Zitat
Am Vortag verfolgten geschätzte sieben Millionen Fernsehzuschauer die Trauerzeremonie für den deutschen Fußballnationaltorwart Robert Enke, der sich am 10. November vor einen Zug geworfen hatte. Ein Medienspektakel mit Folgen, denn es lieferte ein prominentes Vorbild für Menschen mit Suizidgedanken: In den vier Wochen nach Enkes Suizid verdoppelte sich in Deutschland die Zahl derer, die sich auf dieselbe Weise das Leben nahmen.




Genau das, lieber Xanopos, geht mir seit Tagen durch den Kopf. Dieses breitwalzen ohne jegliches Augenmaß für Angehörige und Betroffene ist schon schlimm genug. Jedoch tägliche, stündliche Wiederholungen psychischer Labilität und wohin sie führen kann, wann man es merken muß, wann man einschreiten muß, wer Verantwortung zeigen muß, wer und warum gefährdet ist, wer etwaige Schuld daran hat oder Verursacher ist, kurz - das Alles ist für psychisch kranke Menschen derzeit eine Tortur ohnegleichen und es fordert das tägliche "Überleben" geradezu heraus, unter größten Anstrengungen.

Bei derzeit psychisch Kranken, bei denen der latente Wunsch eines Suizid gegeben ist, wird dieser Gedanke massiv bekämpft werden müssen, mit Hilfe der Fachärzte und unglaublicher Eigenüberlebungsanstrengung. Nicht etwa für sich selbst, sondern für Angehörige, Eltern, Kinder, Partner, Freunde.

Das soll jetzt nicht heißen, man dürfe darüber nicht reden, nicht veröffentlichen und alles verschweigen, nein, es soll heißen, daß Wortmeldungen seitens Arbeitgeber, Staatsanwaltschaft, Medien sich ihrer Verantwortung über das Geschehene hinaus bewußt sein sollten.

Die "sich selbst erfüllende Prophezeiung" ist in diesem Zusammenhang schon relevant.
Wobei keinesfalls durch ein Krankheitsbild bewiesen ist, ausser politisch oder religiös motiviert, das eine Mitnahme von vielen Menschen in den eigenen Suizid stattfindet. Eher ungewöhnlich.

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Häppchenweise wird genußvoll jeden Tag das Leben des Co-Piloten ausgebreitet, von ersten Auszeiten, Krankheitsmerkmalen und vermeintlicher Erholung, von der Freundin und deren Vermutungen, von Nachbarn und netten Bildchen eines "Normalen Elternhauses". Natürlich wird das gelesen, aber gäbe es diese Artikel und TV-Sendungen nicht, würde der Bürger nichts vermissen. Eine durch Fakten belegte Aufklärung und kein rumeiern, Trauer und Betroffenheit zeigen und schreiben hätte genügt.

Aber, wie Llarian schon beschreibt, da wir es mit "wilden Aktionismus zu tun haben, reicht das natürlich nicht aus.
Alle Wortmeldungen, sei es von Politik und Medien, dienen zur erstmaligen Beruhigung der Bürger.

Seltsamerweise reichen aber die zusammengetragenen "interpretierten" Fakten als Beweislage schon aus, die sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner "menschliches Versagen krankheitsbedingt" beziehen. Will der Bürger das? Ich bezweifele das. Kein Mensch erwartet innert 2 Tagen komplette Aufklärung anhand von Atemgeräuschen. Aber auch das sei erstmal hintenangestellt.

Es könnte so gewesen sein, es könnte aber auch durch Auffinden und Auswertung des Datenrekorders sich als ganz anders erweisen. Bei der Aufklärung des Absturz von Malaysia Airlines MH17 gibt es bis heute keine Details. Eine mögliche Richtung wurde aufgezeigt, genauso wie im vorliegenden Fall. Mehr nicht. Und weil das eben so ist, wird der Bürger mit Informationen "gefüttert" die diesen Absturz des A320 als umstandsbedingt einmaliges Konstrukt erscheinen lassen muß.

Wer jetzt gleich wieder auf Verschwörung plädieren möchte, kann das gern tun. Ich meine, das in Anbetracht der Sachlage noch viele Auswertungen und Details geklärt werden müssten um einen definitiven Verursacher zu benennen.

Eine letzte Anmerkung, es macht mich immer hellhörig, wenn in internationalen Medien nicht nur einen Tag eher sondern auch diverse wichtige Details berichtet werden, so daß im inländischen Nachrichtenfluss nachgezogen werden muß und manches sogar berichtigt und ergänzt werden muß. Manches auch nicht, das verschweigt man dann ganz einfach.

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 12:46
#36 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #35
Wer jetzt gleich wieder auf Verschwörung plädieren möchte, kann das gern tun.


Verschwörungstheorie gefällig: Warum liest man über die Mirage der französischen Luftwaffe, die je nach Quelle, den Flug abgefangen haben soll oder nicht, so wenig? http://www.aerotelegraph.com/franzoesisc...u9525-resultate

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 355

01.04.2015 12:51
#37 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #34

Nebenbei bemerkt finde ich es auch recht seltsam, dass Piloten am Flughafen durch den Security-Check müssen, wo dann evtl. eine Nagelfeile oder eine offene Flasche Wasser beanstandet wird, wenn sie im Flugzeug Zugriff auf eine Axt haben.

Das lässt sich recht einfach erklären. Natürlich haben Piloten in ihrem 'eigenen' Flugzeug Zugang zu diversen gefährlichen Gegenständen. Würden Sie aber am Security-Check nicht kontrolliert, könnten sie entsprechend gefährliche Gegenstände (Sprengsätze, Waffen, etc.) auch für andere Personen (und damit andere Flugzeuge) in den Sicherheitsbereich bringen.

Political Correctness ist nichts anderes als betreutes Denken.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

01.04.2015 13:07
#38 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #36
Zitat von Nola im Beitrag #35
Wer jetzt gleich wieder auf Verschwörung plädieren möchte, kann das gern tun.


Verschwörungstheorie gefällig: Warum liest man über die Mirage der französischen Luftwaffe, die je nach Quelle, den Flug abgefangen haben soll oder nicht, so wenig? http://www.aerotelegraph.com/franzoesisc...u9525-resultate

Vielleicht deshalb, weil die Mirage zu spät zum Unglücksort kam, um brauchbare Information beizutragen?
Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #37
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #34

Nebenbei bemerkt finde ich es auch recht seltsam, dass Piloten am Flughafen durch den Security-Check müssen, wo dann evtl. eine Nagelfeile oder eine offene Flasche Wasser beanstandet wird, wenn sie im Flugzeug Zugriff auf eine Axt haben.

Das lässt sich recht einfach erklären. Natürlich haben Piloten in ihrem 'eigenen' Flugzeug Zugang zu diversen gefährlichen Gegenständen. Würden Sie aber am Security-Check nicht kontrolliert, könnten sie entsprechend gefährliche Gegenstände (Sprengsätze, Waffen, etc.) auch für andere Personen (und damit andere Flugzeuge) in den Sicherheitsbereich bringen.

Deshalb ist die Axt, vermute ich mal, im Cockpit untergebracht, stand dem Kapitän nach dem mutmaßlichen rekonstruierten Unglückshergang also nicht zur Verfügung. Ob es möglich gewesen wäre, sich mittels der Axt Zutritt zum Cockpit zu verschaffen, wäre dann noch die (müßige) Frage.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 13:15
#39 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #38
Zitat von xanopos im Beitrag #36
Zitat von Nola im Beitrag #35
Wer jetzt gleich wieder auf Verschwörung plädieren möchte, kann das gern tun.


Verschwörungstheorie gefällig: Warum liest man über die Mirage der französischen Luftwaffe, die je nach Quelle, den Flug abgefangen haben soll oder nicht, so wenig? http://www.aerotelegraph.com/franzoesisc...u9525-resultate

Vielleicht deshalb, weil die Mirage zu spät zum Unglücksort kam, um brauchbare Information beizutragen?

Der Verschwörungstheoretiker würde sagen: Vielleicht weil versehentlich eine Lenkwaffe abgefeuert wurde?

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

01.04.2015 14:50
#40 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #39
Zitat von Fluminist im Beitrag #38
Zitat von xanopos im Beitrag #36
Zitat von Nola im Beitrag #35
Wer jetzt gleich wieder auf Verschwörung plädieren möchte, kann das gern tun.


Verschwörungstheorie gefällig: Warum liest man über die Mirage der französischen Luftwaffe, die je nach Quelle, den Flug abgefangen haben soll oder nicht, so wenig? http://www.aerotelegraph.com/franzoesisc...u9525-resultate

Vielleicht deshalb, weil die Mirage zu spät zum Unglücksort kam, um brauchbare Information beizutragen?

Der Verschwörungstheoretiker würde sagen: Vielleicht weil versehentlich eine Lenkwaffe abgefeuert wurde?

Das wäre in der Tat verschwörungstheoretisch gedacht, denn diese Interpretation würde ja voraussetzen, daß zumindest auch das publizierte Flugprofil und die Bilder von der Unglücksstelle Fälschungen wären - der Fall und die Bruchstücke eines abgeschossenen Flugzeugs sehen anders aus (s. MH17).

Dieses schreckliche Flugzeugunglück ist vielleicht kein idealer Hintergrund dafür, das jetzt zu diskutieren, aber aus gegebenem Anlaß will ich doch anmerken, daß man ein bißchen vorsichtig sein muß, immer gleich mit dem Vorwurf der Verschwörungstheorie aus der Hüfte zu schießen. Selbst an eine Verschwörungstheorie sind minimale Anforderungen zu stellen, zumindest (a) daß es eine Theorie ist, die (b) eine Verschwörung voraussetzt.
Bloße Skepsis gegenüber einer publizierten "offiziellen" Version ist noch keine Verschwörungstheorie. Oft genug müssen offizielle Versionen korrigiert werden, weil sie aus verschiedenerlei Gründen - hastige Statements, Spekulationen-Flüsterpost unter Journalisten, Mißverständnisse u. dgl. - fehlerhaft oder unvollständig sind. Wenn man da jedem, der sagt "das geht mir jetzt etwas zu schnell" oder "da war doch noch dies oder jenes", gleich vorwirft Verschwörungstheoretiker und damit aus jeder höflichen Diskussion ausgeschlossen zu sein, dann ist die Alternative nur blindes Vertrauen in die gegebenen Erklärungen, und zwar nicht auf Basis ihrer intrinsischen Stichhaltigkeit, sondern der Autorität, die man der Quelle der Erklärung zumißt. "Was RT meldet, glaube ich nicht, aber wenn es in der Welt/Bild steht, dann wird es schon stimmen"?

Im vorliegenden Fall kommt der verständliche Wunsch der Hinterbliebenen dazu, rasch eine Erklärung für das Unglück zu haben, um wenigstens in dieser Hinsicht nicht mit Ungewißheit kämpfen zu müssen (die Tatsache, daß es keine identifizierbaren Leichen gibt, ist schwer genug zu verkraften). Insofern können sie eine Infragestellung dieser Erklärung als unnötige und frivole Verstärkung ihres Schmerzes auffassen - so verstehe ich HRs Reaktion. Aber letztlich ist allen dadurch am besten gedient, daß man alle Zweifel nach Möglichkeit ausräumt statt sie zu verdrängen.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

01.04.2015 15:41
#41 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat
Zitat Fluminist
Bloße Skepsis gegenüber einer publizierten "offiziellen" Version ist noch keine Verschwörungstheorie. Oft genug müssen offizielle Versionen korrigiert werden, weil sie aus verschiedenerlei Gründen - hastige Statements, Spekulationen-Flüsterpost unter Journalisten, Mißverständnisse u. dgl. - fehlerhaft oder unvollständig sind.



Genau so. Ich sag ja, die Bürger und auch die Angehörigen werden zwar vollste Aufklärung erwarten, wissen aber im Hinterkopf, bei aller Trauer, das dies nicht in ein paar Tagen erfolgen kann, zumal die zweite Box noch fehlt.

♥lich Nola

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Zettel im August 2008

HR ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2015 23:07
#42 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #40


Dieses schreckliche Flugzeugunglück ist vielleicht kein idealer Hintergrund dafür, das jetzt zu diskutieren, aber aus gegebenem Anlaß will ich doch anmerken, daß man ein bißchen vorsichtig sein muß, immer gleich mit dem Vorwurf der Verschwörungstheorie aus der Hüfte zu schießen. Selbst an eine Verschwörungstheorie sind minimale Anforderungen zu stellen, zumindest (a) daß es eine Theorie ist, die (b) eine Verschwörung voraussetzt.
Bloße Skepsis gegenüber einer publizierten "offiziellen" Version ist noch keine Verschwörungstheorie. Oft genug müssen offizielle Versionen korrigiert werden, weil sie aus verschiedenerlei Gründen - hastige Statements, Spekulationen-Flüsterpost unter Journalisten, Mißverständnisse u. dgl. - fehlerhaft oder unvollständig sind. Wenn man da jedem, der sagt "das geht mir jetzt etwas zu schnell" oder "da war doch noch dies oder jenes", gleich vorwirft Verschwörungstheoretiker und damit aus jeder höflichen Diskussion ausgeschlossen zu sein, dann ist die Alternative nur blindes Vertrauen in die gegebenen Erklärungen, und zwar nicht auf Basis ihrer intrinsischen Stichhaltigkeit, sondern der Autorität, die man der Quelle der Erklärung zumißt. "Was RT meldet, glaube ich nicht, aber wenn es in der Welt/Bild steht, dann wird es schon stimmen"?

Im vorliegenden Fall kommt der verständliche Wunsch der Hinterbliebenen dazu, rasch eine Erklärung für das Unglück zu haben, um wenigstens in dieser Hinsicht nicht mit Ungewißheit kämpfen zu müssen (die Tatsache, daß es keine identifizierbaren Leichen gibt, ist schwer genug zu verkraften). Insofern können sie eine Infragestellung dieser Erklärung als unnötige und frivole Verstärkung ihres Schmerzes auffassen - so verstehe ich HRs Reaktion. Aber letztlich ist allen dadurch am besten gedient, daß man alle Zweifel nach Möglichkeit ausräumt statt sie zu verdrängen.


Lieber Fluminist, neben den verrückten Verschwörungstheoretikern stehen in viel größerer Anzahl die "normalen" Medienskeptiker.
Diese sind sicher durch eine unausgewogene Berichterstattung Hausgemachte, unterliegen aber ihrerseits mittlerweile einem Pawlowschen Reflex,
den sie sonst den Medien vorhalten. Was die Medien verbreiten ist dann maximal die halbe Wahrheit.
Und die ganze Wahrheit kann man immer anzweifeln, um seine Skepsis bestätigt zu sehen.
Zweifel um seiner selbst willen und Zweifel um sich selbst etwas zu erhöhen.

In diesem Lager, das alle gesellschaftlichen Schichten durchzieht, steht jetzt schon fest: Der Fall Lubitz wird niemals aufgeklärt.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

02.04.2015 10:11
#43 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #40
Zitat von xanopos im Beitrag #39
Zitat von Fluminist im Beitrag #38
Zitat von xanopos im Beitrag #36
Zitat von Nola im Beitrag #35
Wer jetzt gleich wieder auf Verschwörung plädieren möchte, kann das gern tun.


Verschwörungstheorie gefällig: Warum liest man über die Mirage der französischen Luftwaffe, die je nach Quelle, den Flug abgefangen haben soll oder nicht, so wenig? http://www.aerotelegraph.com/franzoesisc...u9525-resultate

Vielleicht deshalb, weil die Mirage zu spät zum Unglücksort kam, um brauchbare Information beizutragen?

Der Verschwörungstheoretiker würde sagen: Vielleicht weil versehentlich eine Lenkwaffe abgefeuert wurde?

Das wäre in der Tat verschwörungstheoretisch gedacht, denn diese Interpretation würde ja voraussetzen, daß zumindest auch das publizierte Flugprofil und die Bilder von der Unglücksstelle Fälschungen wären - der Fall und die Bruchstücke eines abgeschossenen Flugzeugs sehen anders aus (s. MH17).
Wenn die Lenkwaffe klein genug ist, bleibt das Flugzeug in einem Stück. Zum Beispiel konnte eine DHL-Maschine sogar noch landen, nachdem sie von einer schulter-gestützten Boden Luft Rakete getroffen wurde. Eine koreanische (?) 707 wurde über Sibirien einmal von einer R-60 Lenkwaffe getroffen, auch dieses Flugzeug blieb ganz und konnte sogar notlanden, ein paar Passagiere wurden aber von Schrapnell getötet.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.04.2015 10:59
#44 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #43
Wenn die Lenkwaffe klein genug ist, bleibt das Flugzeug in einem Stück. Zum Beispiel konnte eine DHL-Maschine sogar noch landen, nachdem sie von einer schulter-gestützten Boden Luft Rakete getroffen wurde. Eine koreanische (?) 707 wurde über Sibirien einmal von einer R-60 Lenkwaffe getroffen, auch dieses Flugzeug blieb ganz und konnte sogar notlanden, ein paar Passagiere wurden aber von Schrapnell getötet.

Hmmm, daran habe ich auch gedacht, es könnte ja beispielsweise nur das Leitwerk beschädigt worden sein. Aber ein solcher Schaden wäre doch sicherlich von den Piloten entsprechend kommentiert worden. Nein, die Abschußhypothese erscheint mir völlig abwegig.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.04.2015 11:04
#45 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von HR im Beitrag #42
In diesem Lager, das alle gesellschaftlichen Schichten durchzieht, steht jetzt schon fest: Der Fall Lubitz wird niemals aufgeklärt.

Schade, daß die Flugschreiberdaten offenbar noch nicht zur Verfügung stehen. Die derzeit plausibelste Erklärung setzt ja voraus, daß der Copilot zu bestimmten Zeitpunkten bestimmte Aktionen durchgeführt hat. Wenn diese Annahmen durch den Flugschreiber von der technischen Seite her bestätigt werden, dann dürfte die Sache in den Augen der Allermeisten restlos aufgeklärt sein. Dann bleiben nur noch die unvermeidbaren Unverbesserlichen übrig, die hinter allem eine Fälschung vermuten.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

02.04.2015 11:25
#46 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #45
Zitat von HR im Beitrag #42
In diesem Lager, das alle gesellschaftlichen Schichten durchzieht, steht jetzt schon fest: Der Fall Lubitz wird niemals aufgeklärt.

Schade, daß die Flugschreiberdaten offenbar noch nicht zur Verfügung stehen. Die derzeit plausibelste Erklärung setzt ja voraus, daß der Copilot zu bestimmten Zeitpunkten bestimmte Aktionen durchgeführt hat. Wenn diese Annahmen durch den Flugschreiber von der technischen Seite her bestätigt werden, dann dürfte die Sache in den Augen der Allermeisten restlos aufgeklärt sein. Dann bleiben nur noch die unvermeidbaren Unverbesserlichen übrig, die hinter allem eine Fälschung vermuten.


Ist denn der Flugschreiber tatsächlich schon gefunden worden?

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.04.2015 12:42
#47 Themaverfehlung des Tages? - RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

À propos Aktionismus: hier ist ein Beispiel dafür, wie etwas, das auf den ersten Blick wenig mit der Unglücksursache zu tun hat, offenbar im Handumdrehen zum "riesigen Sicherheitsproblem" wird:

Zitat von FAZ
Als Konsequenz aus der Flugzeugkatastrophe in Frankreich will Bundesinnenminister Thomas de Maizière einem Bericht zufolge eine Ausweispflicht auf allen Flügen im Schengen-Raum prüfen. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine habe man die Passagiere und Besatzungsmitglieder daraufhin überprüft, ob sie den Behörden als sogenannte Gefährder bekannt gewesen seien, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung. „Wir mussten aber feststellen, dass zunächst gar nicht klar war, wer überhaupt in dem Flugzeug saß.“

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

02.04.2015 12:53
#48 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #43
Eine koreanische (?) 707 wurde über Sibirien einmal von einer R-60 Lenkwaffe getroffen, auch dieses Flugzeug blieb ganz und konnte sogar notlanden, ein paar Passagiere wurden aber von Schrapnell getötet.


KAL 902, 20. April 1978.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

02.04.2015 13:07
#49 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #47
À propos Aktionismus: hier ist ein Beispiel dafür, wie etwas, das auf den ersten Blick wenig mit der Unglücksursache zu tun hat, offenbar im Handumdrehen zum "riesigen Sicherheitsproblem" wird:

Zitat von FAZ
Als Konsequenz aus der Flugzeugkatastrophe in Frankreich will Bundesinnenminister Thomas de Maizière einem Bericht zufolge eine Ausweispflicht auf allen Flügen im Schengen-Raum prüfen. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine habe man die Passagiere und Besatzungsmitglieder daraufhin überprüft, ob sie den Behörden als sogenannte Gefährder bekannt gewesen seien, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung. „Wir mussten aber feststellen, dass zunächst gar nicht klar war, wer überhaupt in dem Flugzeug saß.“



Lieber Fluminist,
das sehe ich anders.
Meinen Personalausweis habe ich immer dabei. Das mag nach 40 Jahren DDR zur Gewohnheit geworden sein, weil man verpflichtet war den Ausweis ständig bei sich zu haben. Hatte man ihn mal vergessen, konnte das zeitaufwändige Verwicklungen auslösen. Ähnlich wie jetzt beim Führerschein.
Welche Einwendungen gibt es dagegen?

In Unglücksfällen erleichtert und beschleunigt es die Identifizierung. Daran sollte doch jeder interessiert sein?

Für einen "Aktionismus" halte ich das nicht. Wer hat das als "riesiges Sicherheitsproblem" bezeichnet? Etwa de Maizière?
Die Überprüfung der Passagiere nach dem Absturz, als erste Sofortmaßnahme halte ich ermittlungstaktisch sogar für unabdingbar.


LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.04.2015 13:22
#50 RE: Vom wilden Aktionsmus Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #49
Lieber Fluminist,
das sehe ich anders.
Meinen Personalausweis habe ich immer dabei. Das mag nach 40 Jahren DDR zur Gewohnheit geworden sein, weil man verpflichtet war den Ausweis ständig bei sich zu haben. Hatte man ihn mal vergessen, konnte das zeitaufwändige Verwicklungen auslösen. Ähnlich wie jetzt beim Führerschein.
Welche Einwendungen gibt es dagegen?

In Unglücksfällen erleichtert und beschleunigt es die Identifizierung. Daran sollte doch jeder interessiert sein?

Eine Ausweispflicht für Flugpassagiere halte ich auch für sinnvoll, darum geht es nicht. Es geht darum, daß das Unglück als plötzliche Begründung herhalten soll für etwas, das man sich auch vorher hätte überlegen können oder das man sich vorher schon überlegt und nur aus irgendwelchen Gründen zurückgehalten hat. Z.B. weil man jetzt, mit dem Unglücksfall vor aller Augen, weniger den Vorwurf des "Überwachungsstaats" fürchten zu müssen glaubt.
So eine Art Fukushima eben.

Zitat von Paul im Beitrag #49
Für einen "Aktionismus" halte ich das nicht. Wer hat das als "riesiges Sicherheitsproblem" bezeichnet? Etwa de Maizière?

Zitat:

Zitat von FAZ
...wurde de Maizière zitiert. „Wenn ein Passagier sein Ticket an jemand anderen abtritt, wird nur der Name des ersten Passagiers erfasst. Das ist ein riesiges Sicherheitsproblem, und wir müssen ernsthaft überlegen, ob das in Zukunft wirklich noch so bleiben kann.“


Das mit dem "Sicherheitsproblem" ist ein bißchen fragwürdig, weil ja die tatsächlichen Passagiere unabhängig von ihrer Identität auf das Mitführen von Getränken, Zahnpasta etc. gefilzt werden. Und da hier alles darauf hindeutet, daß das Problem vom 1. Offizier, dessen Identität ja nun der ganzen Welt bekannt ist, ausging, steht der Zusammenhang auf etwas tönernen Füßen.
Freilich, für die Identifikation der Opfer wäre die Ausweiskontrolle sehr wichtig gewesen.

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