Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #75Allein Luckes Fanklub Abteilung.
Ach so. Ich dachte, das heißt "Aussichtslose Liste Fuer Akademiker". Dieses Akronym lädt gerade zu ein zu Lachnummern, das ist auch ungeschickt.
Genau diesen Gedanken hatte ich auch. Wie sind Lucke et al, wenn er es nicht alleine gewesen sein sollte, nur auf diesen idiotischen Namen gekommen? (Hatte sofort die Assoziation zu Alf. Der war in seiner Idiotie wenigstens noch lustig.) Beim Namen eines Kindes kommt das auch schon vor. Ist dann aber einer gewissen euphorischen Besoffenheit aus Freude über das Neugeborene geschuldet. Vermute ich mal. Was in drei Teufels Namen hat Lucke und andere geritten, als sie diesen Parteinamen gewählt haben? Sind sie davon ausgegangen, dass sie sonst nicht genügend mediale Aufmerksamkeit bekommen würden? Spott ist ja auch eine gewisse Publicity
Zitat von Paul im Beitrag #77Genau diesen Gedanken hatte ich auch. Wie sind Lucke et al, wenn er es nicht alleine gewesen sein sollte, nur auf diesen idiotischen Namen gekommen?
Es sollte wie ein griechischer Buchstabe klingen, damit jeder gleich an Pleite denkt. Und α war eben das erste, was ihnen eingefallen ist.
Zitat von Fluminist im Beitrag #76Dieses Akronym lädt gerade zu ein zu Lachnummern, das ist auch ungeschickt.
Ich halte jede Wette, dass eine beliebige andere Abkürzung genau so dazu einladen würde. Es war doch völlig klar, dass die üblichen Verdächtigen sofort nach Bekanntwerden des neuen Namens all ihren Wortwitz und ihre Fantasie spielen lassen würden, um sich darüber lustig zu machen. Aus der Tatsache, dass genau das auch geschah, sind deswegen aber keine Rückschlüsse auf die "Qualität" des Namens zwingend. Oder anders gesagt: Wer mit der Neugründung sympathisiert, wird den Namen gut finden, wer ihr skeptisch bis ablehnend gegenübersteht, wird das nicht tun.
Es ist überhaupt ein typischer, logischer Fehlschluss bei allen durch "das Netz" transportierten Moden, dass von ihrer Existenz auf eine allgemeine Stimmung geschlossen wird. Denn auf diesen Wellen reiten ja meistens nur diejenigen mit, die sie auch gut finden, während die anderen nicht mit demselben Eifer eine Gegenwelle starten, sondern das Geschehen maximal schulterzuckend ignorieren. Die Medien suggerieren aber, daraus ließe sich Allgemeingültiges ableiten. Das ist aber ungefähr so, als wenn man aus der Tatsache, dass es bei einer Demo keine Gegenstimmen oder keine Gegendemo gibt, eine allgemeine Zustimmung der gesamten Bevölkerung schließen würde.
Anderes Beispiel: Das von CSU-Söder gepostete Jugendfoto mit FJS-Poster an der Wand. Sofort machen sich alle, die den Söder nicht leiden können, darüber lustig, während unter denjenigen, die ihn gut finden, die meisten wahrscheinlich Mühe haben, den Grund dafür zu verstehen. Zur lauten Äußerung fühlen sich naturgemäß aber vor allem erstere berufen. Und die Medien greifen das dann als Meinung "des Netzes" auf, wo es sich doch nur um eine sehr vorhersehbare Aktivität politisch Andersdenkender handelt.
Oder die Sache mit Merkel und Reema. Laut geäußert haben sich überwiegend alle, die Merkel nicht wohlgesonnen sind und den manipulierten Zusammenschnitt des NDR nur allzu gern nutzten, das eigene Vorurteil in die Welt hinauszuposaunen. Wer der Meinung war, Merkel habe gar nicht so falsch gehandelt, dürfte sich weit weniger zu Äußerungen veranlasst gesehen haben, erst recht nicht unter dem verbreiteten Hashtag mit negativem Einschlag. Und schon gilt es als medial transportiertes und immer wieder neu aufgegriffenes Allgemeingut, dass Merkel sich blamiert habe.
Die andere Frage ist natürlich, ob es sich hier tatsächlich um Fehlschlüsse handelt. Oder um manipulative Absicht.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
"Nicht schlecht Herr Specht", beliebte meine Oma bei dieser Gelegenheit zu sagen.
Mich hat Ihr Beitrag, lieber Werwohlf, jedenfalls zum Nachdenken veranlasst.
Trotzdem, bei aller Zustimmung zu Ihren Überlegungen, hat dieser Name Nachteile: Zu lang, zu sperrig. Sowohl als Abkürzung, als auch ausgeschrieben. Auch AfD war schon und ist immer noch hakelig.
Unabhängig davon, werde ich ALFA nicht als Namen beurteilen, sondern als Partei an ihren Zielen.
Zitat von Fluminist im Beitrag #76Dieses Akronym lädt gerade zu ein zu Lachnummern, das ist auch ungeschickt.
Ich halte jede Wette, dass eine beliebige andere Abkürzung genau so dazu einladen würde. Es war doch völlig klar, dass die üblichen Verdächtigen sofort nach Bekanntwerden des neuen Namens all ihren Wortwitz und ihre Fantasie spielen lassen würden, um sich darüber lustig zu machen. Aus der Tatsache, dass genau das auch geschah, sind deswegen aber keine Rückschlüsse auf die "Qualität" des Namens zwingend. Oder anders gesagt: Wer mit der Neugründung sympathisiert, wird den Namen gut finden, wer ihr skeptisch bis ablehnend gegenübersteht, wird das nicht tun.
Stimmt natürlich einerseits, daß einige (zu denen ich zugegebenermaßen gehöre) versuchen, sich eine insgesamt wenig erfreuliche Entwicklung durch Abklopfen ihres humoristischen Potentials zu versüßen. Aber das scheinbar bloße Lustigmachen hat schon auch eine ernste Seite. Es kommt nun einmal in der Politik auf jedes Wort an. Anders als in der Realität, in der Besprechen und Wunschdenken selten helfen, haben in der politischen Welt Wörter eine durchschlagende Wirkung; deshalb kann man da gar nicht vorsichtig genug sein. Beispielsweise wäre es nicht undenkbar, daß die AfD eine andere Entwicklung genommen hätte, wenn sie etwa "Alternative für Europa" oder "Forum konservativer Bürger" geheißen hätte, das "für Deutschland" hat doch schon eine gewisse Richtung vorgegeben.
Es ist auch richtig, daß man jeder beliebigen Abkürzung eine mehr oder weniger lustige Umdeutung geben kann (SPD = Spinner plündern Deutschland); aber selbst als Witz wird diese weniger überzeugen, wenn die ursprünglich gemeinte Deutung stringent, aussagekräftig und eingängig ist. Das Problem mit "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (wäre das nicht eigentlich "AfFA"?) ist gerade, daß die drei Hauptwörter schon so allgemeine und schwammige Wörter sind, daß praktisch jede Verbalhornung besser wird als das Original.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #79Es ist überhaupt ein typischer, logischer Fehlschluss bei allen durch "das Netz" transportierten Moden, dass von ihrer Existenz auf eine allgemeine Stimmung geschlossen wird. [...]
Das ist eine sehr interessante Beobachtung. Das ist es (neben der Recherchefaulheit), was mich stört, wenn in den Nachrichten nicht mehr über reale Geschehnisse, sondern über Twitterphänomene berichtet wird. Es ist eine modernere Abart des schon früher beliebten Spiels "Journalisten interviewen andere Journalisten".
Zitat von Fluminist im Beitrag #81Es ist auch richtig, daß man jeder beliebigen Abkürzung eine mehr oder weniger lustige Umdeutung geben kann (SPD = Spinner plündern Deutschland); aber selbst als Witz wird diese weniger überzeugen, wenn die ursprünglich gemeinte Deutung stringent, aussagekräftig und eingängig ist. Das Problem mit "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (wäre das nicht eigentlich "AfFA"?) ist gerade, daß die drei Hauptwörter schon so allgemeine und schwammige Wörter sind, daß praktisch jede Verbalhornung besser wird als das Original.
Im Parteikürzel müssen eben Buchstaben stehen, mit denen nur wenige deutsche Wörter anfangen. Dann klappt das Spiel nicht mehr. "C" ist schon ziemlich gut. Unschlagbar ist natürlich "X". Da gibt's laut Heinz Erhard ja nur zwei Worte im Deutschen: Xylophon und Xundheit. Oder man macht es wie die Linken oder die Grünen, indem man einen Parteinamen wählt, der eigentlich nichts mit Politik zu tun hat, und ihn dann als eigene Marke verwendet, bis er schon Abkürzung genug ist.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #79Es ist überhaupt ein typischer, logischer Fehlschluss bei allen durch "das Netz" transportierten Moden, dass von ihrer Existenz auf eine allgemeine Stimmung geschlossen wird. [...]
Das ist eine sehr interessante Beobachtung. Das ist es (neben der Recherchefaulheit), was mich stört, wenn in den Nachrichten nicht mehr über reale Geschehnisse, sondern über Twitterphänomene berichtet wird. Es ist eine modernere Abart des schon früher beliebten Spiels "Journalisten interviewen andere Journalisten".
Wo wir schon mal bei sind: Twitter klingt für mich wie die Steigerung von twit, auch wenn es eigentlich kein Adjektiv ist. Die eigentlich beabsichtigte Assoziation, bei Twitter und Tweet an das "aufgeregte Zwitschern eines Jungvogels" (Oxford Dictionary) zu denken, ist für mich schon unmöglich genug.
Zitat (...) Aus der Tatsache, dass genau das auch geschah, sind deswegen aber keine Rückschlüsse auf die "Qualität" des Namens zwingend.(...)
Lieber Werwohlf, für mich schon. Mein erster Gedanke war ALFA - ALPHA = Vorne oder Spitze oder "Leithammel" bzw. Alphatier und das in der Hierarchie der Parteienlandschaft.
Wieviel Mut hat Herr Lucke schon bewiesen und mit Gründung der neuen Partei erst recht. Ich muß sagen, Chapeau Ihm wird selbstverständlich klar gewesen sein, dass erneut ein Füllhorn unverhohlener Schadenfreude bis zu groben Dummheiten über ihn ausgeschüttet werden wird. Sei's drum, er hat Überzeugungen, dafür steht er ein, dafür kämpft er. Da diese Eigenschaften in der gesamten Politikerkaste anscheinend verlorengegangen sind, (zur Zeit lastet die eigene Partei dieses ja Herrn Gabriel an) bin ich sehr interessiert welches Parteiprogramm und welche Personen uns präsentiert werden.
Eine polemische Interpretation der Abkürzung zeigen doch nur auf, dass derjenige kein sachliches Argument hat. Es zeigt wie wenig um Überzeugungen und Wohlergehen der Bürger gerungen wird, sondern es geht dabei wiedermal nur um ein verbales Niedermachen einer Konkurrenz. Wie armselig ist das denn?
Von Aalglatten Worthülsen und werbeträchtigen Politikern, die sich "ins rechte Licht" promoten lassen, habe ich jedenfalls die Nase gestrichen voll.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
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