Zitat von Fluminist im Beitrag #24Daß hier 7-8 Mio. Männlein nur 5 Mio. Weiblein gegenüberstehen (von denen ein gewisser Anteil auch auf Kinder und Familie verzichten wollen wird), führt zu erhöhtem Evolutionsdruck, so daß wir uns auf eine durchsetzungsfreudige und tatkräftige neue Generation freuen dürfen.
Zitat von Fluminist im Beitrag #24Daß hier 7-8 Mio. Männlein nur 5 Mio. Weiblein gegenüberstehen (von denen ein gewisser Anteil auch auf Kinder und Familie verzichten wollen wird), führt zu erhöhtem Evolutionsdruck, so daß wir uns auf eine durchsetzungsfreudige und tatkräftige neue Generation freuen dürfen.
Das meinen Sie doch nicht ernst?
Das "Freuen" hängt natürlich von der jeweiligen persönlichen Sicht auf die Dinge ab, aber ansonsten ist die Sache absolut ernst.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #19... sollte man mit der Möglichkeit, mit der zunehmenden Wahrscheinlichkeit rechnen, daß in diesem Fall die Dicke wirklich singt.
Momentan halte ich es für wahrscheinlich, daß die Dicke am Abend der Landtagswahlen ein Ständchen im Kanzleramt bringt. Dann gibt es noch einige Wochen Torschlußpanik auf der Balkanstrecke und anschließend brauchen wir einige Jahre, um den Kater des Rauschs vom letzten Herbst auszuschwitzen.
Zitat von R.A. im Beitrag #28[quote="Ulrich Elkmann"|p130274] Momentan halte ich es für wahrscheinlich, daß die Dicke am Abend der Landtagswahlen ein Ständchen im Kanzleramt bringt.
Wobei die wirklich spannende Landtagswahl Baden-Württemberg sein wird.
Falls das Wahlergebnis in Rheinland-Pfalz auch nur halbwegs in der Nähe der Umfragen liegt, wird es dort zu einer schwarz-roten Regierung kommen. Auch ein 2stelliges Ergebnis für die AfD würde diesen Ausgang nicht gefährden (eher sogar wahrscheinlicher machen). Die erste CDU-geführte Regierung in diesem Bundesland seit Jahrzehnten: das werden die Spin-Doktoren im Kanzleramt sicher als Sieg von Merkel verkaufen können. Auf jeden Fall nichts, was einen Rücktritt, Neuwahlen o.ä. rechtfertigen könnte.
Gleiches gilt für Sachsen-Anhalt, sogar in verschärftem Maße: eine starke AfD sorgt dafür, dass dort - anders als bisher und anders als in den meisten anderen ostdeutschen Ländern - Rot-Rot auch rechnerisch nicht möglich sein wird. Also wenn überhaupt wird die CDU hier koalitionspolitisch gestärkt.
In Baden-Württemberg ist das anders: Die letzte Umfrage (von INSA. Wobei die letzte Umfrage von FGW die AfD sogar stärker gesehen hat): CDU: 33,5% SPD: 13,5% Grüne: 28,5% FDP: 7% AfD: 10%
Wäre das Wahlergebnis wie diese Umfrage, dann wäre Grün-Rot ohne Mehrheit. Schwarz-Rot hätte eine (sehr knappe) Mehrheit, wäre also möglich. Für Merkel wäre dieses Ergebnis ggf. noch als Erfolg zu verkaufen. (Allerdings nicht für Gabriel: 13,5%!!! 2001 war die SPD noch bei über 33%.)
Allerdings ist das Ergebnis auf Kante genäht. Ein paar Prozent Abweichung von den Umfragen und in Baden-Württemberg ist der Teufel los. Hier ein solches Szenario: CDU: 31% SPD: 13% Grüne: 31,5% FDP: 7% AfD: 13,5%
Und auf einmal geht KEINE übliche Koalition mehr: CDU+SPD: keine Mehrheit SPD+Grün: Keine Mehrheit
Es bliebe nur noch Schwarz-Grün. Und zwar - besonders pikant - mit einem grünen Ministerpräsidenten! Andere Koalitionen sind rechnerisch nicht mehr möglich. (Außer evtl. Ampel. Aber warum sollte die FDP sich auf eine Ampel unter grüner Führung einlassen? Wäre Selbstmord!) Grün-Schwarz wäre dann die ultimative Demütigung für Merkel. So ein Ergebnis hätte dann wirklich das Potenzial, die Kanzlerin zu stürzen. In der Union wäre Feuer unterm Dach. Und auch in der SPD: Viertstärkste Kraft HINTER der AfD in einem deutschen Flächenstaat? Auch von der Seite ihrer Koalition wird Merkel da keine Stütze mehr erwarten dürfen.
Zitat von Florian im Beitrag #29das werden die Spin-Doktoren im Kanzleramt sicher als Sieg von Merkel verkaufen können. Auf jeden Fall nichts, was einen Rücktritt, Neuwahlen o.ä. rechtfertigen könnte.
Da bin ich mir nicht so sicher. Schon richtig, BaWü ist gefährlicher für Merkel.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob sich ein Pyrrhus-Sieg z. B. in RLP diesmal noch als Erfolg verkaufen läßt (das ist Merkel ja bisher schon einige Male gelungen). Natürlich würden ihre PR-Experten und die Kanzlerhörige Medienlandschaft auch bei zweistelligen Verlusten noch einen Triumpf der Kanzlerin propagieren.
Aber das würde bei den Leuten m. E. nicht mehr besonders gut ankommen. Vor allem aber nicht bei den ganz wichtigen Akteuren: Den Mitgliedern der CDU im Bundestag. Da zittern inzwischen sehr viele um ihre persönliche Pfründe, und da ist ihnen ziemlich wurscht, ob irgendein Parteifreund nun Ministerpräsident werden konnte.
Nächstes Jahr ist Bundestagswahl - und ganz ohne Flüchtlingskrise wurde Unions-intern schon darüber nachgedacht, ob Merkel wirklich für eine vierte Amtszeit kandidieren würde. Genau diese Entscheidung müßte ja in den nächsten Monaten fallen. Und es scheint immer unwahrscheinlicher, daß die CDU wirklich noch ein Mal mit dieser Spitzenkandidatin antritt. Und wenn man mal gedanklich schon so weit ist - dann ist der Schritt gar nicht mehr so weit, den Wechsel jetzt nach den Landtagswahlen zu machen. Damit sich der Nachfolger auch schon einen gewissen Amtsbonus erarbeiten kann.
Ich gehe davon aus, daß solche Diskussionen derzeit in der CDU-Fraktion ganz heiß laufen. Es hindert eigentlich nur die große Frage: Wer dann, nach Merkel? Und wenn nach heftigen Stimmenverlusten bei den Landtagswahlen die persönliche Panik vieler Abgeordneter überhand nimmt, dann könnte das schnell umschlagen in: Egal wer, Hauptsache wir sind sie los.
Zitat von Florian im Beitrag #29 (Allerdings nicht für Gabriel: 13,5%!!! 2001 war die SPD noch bei über 33%.)
13,5% wäre natürlich schon vernichtend. Aber es ist nicht so, dass die SPD bisher in BaWü von Sieg zu Sieg geeilt ist, und die genannten "über 33%" sind eher ein singuläres Ereignis der Neuzeit - seit den Landtagswahlen 1976 liegt die SPD immer darunter bis auf 2001.
Selbst im Dreiparteienparlament von 1976 kam die SPD gerade mal auf 33,3%.
Ich persönlich denke, dass die SPD eher im Bereich von 10% liegen wird. Sie hat sich in BaWü nachhaltig überflüssig gemacht, und Nils Schmid ist jetzt auch nicht gerade ein Menschenfänger.
Zitat von Florian im Beitrag #29In der Union wäre Feuer unterm Dach.
Vielleicht hilft es ja, rechtzeitig das Volk aufzulösen & sich ein neues zu wählen.
Zitat von Die Welt, 11.02.2016Kurz vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt dürfen auch Menschen ohne deutschen Pass ihre Stimme abgeben. Bei einer Probewahl am 11. März sollen Migranten und Migrantinnen mit dem politischen System in Deutschland vertraut gemacht werden, wie der Geschäftsführer des Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA), Mamad Mohamad, in Halle sagte. 14 Wahllokale im Land sind von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Allerdings zählt das Ergebnis nicht für die offizielle Landtagswahl am 13. März.
Aber sischa. In einer Bananenrepublik sollte das in einem solchen Fall wohl Anlaß sein, EU-Wahlbeobachter zu postieren, um sicher zu gehen, daß solche gültigen, ausgefüllten Stimmzettel sich nicht am Ende doch unter die ausgezählten verirren, falls da ein Richter eine Nachauszählung anordnen sollte.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von R.A. im Beitrag #30Natürlich würden ihre PR-Experten und die Kanzlerhörige Medienlandschaft auch bei zweistelligen Verlusten noch einen Triumpf der Kanzlerin propagieren.
Dazu fällt mir ein:
Zitat von Heinz ErhardtHerr Fips gehörte zu der Sorte, von Rittern, denen manche Worte, wenn sie dieselben schreiben sollten, nicht richtig von der Feder wollten.
So hielten beispielsweise diese kaum stand der strengen Expertise: Triumph und Trumpf! Fips konnt die beiden Vokabeln schwer nur unterscheiden. Mal schrieb er Trumph mit p und h, mal stand Triumpf mit p f da.
Das wurmte ihn. Drum suchte er und fand bald einen Sekretär, der -und nicht diese Wörter bloß- ganz deutlich schrieb und fehlerlos.
Zitat von R.A. im Beitrag #30Nächstes Jahr ist Bundestagswahl - und ganz ohne Flüchtlingskrise wurde Unions-intern schon darüber nachgedacht, ob Merkel wirklich für eine vierte Amtszeit kandidieren würde. Genau diese Entscheidung müßte ja in den nächsten Monaten fallen. Und es scheint immer unwahrscheinlicher, daß die CDU wirklich noch ein Mal mit dieser Spitzenkandidatin antritt. Und wenn man mal gedanklich schon so weit ist - dann ist der Schritt gar nicht mehr so weit, den Wechsel jetzt nach den Landtagswahlen zu machen. Damit sich der Nachfolger auch schon einen gewissen Amtsbonus erarbeiten kann.
Tja, und wer soll's werden? Schäuble ist zu alt. Seehofer vielleicht? Es ist so ähnlich wie beim Wechsel von Kohl zu Merkel im CDU-Vorsitz: Es wurde kein Nachfolger aufgebaut, sondern man muß irgendeine Verlegenheitslösung nehmen.
Zitat von R.A. im Beitrag #30 Nächstes Jahr ist Bundestagswahl - und ganz ohne Flüchtlingskrise wurde Unions-intern schon darüber nachgedacht, ob Merkel wirklich für eine vierte Amtszeit kandidieren würde. Genau diese Entscheidung müßte ja in den nächsten Monaten fallen. Und es scheint immer unwahrscheinlicher, daß die CDU wirklich noch ein Mal mit dieser Spitzenkandidatin antritt. Und wenn man mal gedanklich schon so weit ist - dann ist der Schritt gar nicht mehr so weit, den Wechsel jetzt nach den Landtagswahlen zu machen. Damit sich der Nachfolger auch schon einen gewissen Amtsbonus erarbeiten kann.
Ich gehe davon aus, daß solche Diskussionen derzeit in der CDU-Fraktion ganz heiß laufen. Es hindert eigentlich nur die große Frage: Wer dann, nach Merkel?
Tja, spielen wir's mal durch.
Ich habe Merkel eigentlich auch nie als eine empfunden, die bis zum bitteren Ende am Sessel kleben würde. Meine Vermutung war eigentlich schon 2013, dass sie 2017 nicht noch mal antritt sondern ca. Sommer 2016 zu Gunsten eines Nachfolgers abtritt. Und jetzt gibt es auch gute sachliche Gründe, das zu tun.
Nur, wer soll es dann machen?
Schäuble wohl nicht. Das wäre eben gerade keine geordnete Übergabe an einen langfristigen Nachfolger. Aber wer sonst?
In Frage kommt eigentlich nur jemand, der erstens aktuell eine wichtige Rolle spielt (in Politik und Partei) und der außerdem einigermaßen bekannt ist. Das bedeutet konkret: kein weißer Ritter, der auf einmal aus der Versenkung auftaucht (kein Merz, kein von Guttenberg, kein Koch, kein McAllister: Solche Illusionen sollte man sich gar nicht erst machen.) Zudem jemand, den die SPD (deren Stimmen für den Machttransfer in der laufenden Legislaturperiode gebraucht werden) nicht als kompletten Affront empfindet. Und das bedeutet konkret: ganz sicher niemand von der CSU.
Auf meiner Liste wären (sortiert nach abnehmender Wahrscheinlichkeit): - von der Leyen - de Maiziere - Schäuble (als Notnagel) - Volker Bouffier - Günther Oettinger - Julia Klöckner - Stanislaw Tillich - Annegret Kramp-Karrenbauer
Wobei selbst schon die Nummer 2 auf der Liste eine große Überraschung wäre. Und dass Oettinger, Klöckner, Tillich und Kramp-Karrenbauer es überhaupt auf diese Liste schaffen liegt nur am ansonsten komplett leergefegten Kandidatenfeld.
Es wird also wohl auf von der Leyen hinauslaufen. Und alle die sich Hoffnung gemacht haben, dass die CDU wieder zu konservativeren Positionen zurück findet, werden sich spätestens in einem Jahr Merkel zurück wünschen...
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #9es handelt sich um eine unverhohlene Erpressung von Seiten der Türkei.
Unverhohlen & frech wird nachgelegt & demonstriert: mit der EU kann man das ja machen.
Zitat von T-online, 11.02.16Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verliert offenbar zusehends die Nerven. Auf den Vorwurf, die EU mit Flüchtlingen erpresst zu haben, sagte er in Ankara: "Wir schämen uns nicht dafür. Das Protokoll ist für uns nur eine Bestätigung." Das berichten türkische Medien.
Zitat von Florian im Beitrag #34Auf meiner Liste wären (sortiert nach abnehmender Wahrscheinlichkeit): - von der Leyen - de Maiziere - Schäuble (als Notnagel) - Volker Bouffier - Günther Oettinger - Julia Klöckner - Stanislaw Tillich - Annegret Kramp-Karrenbauer
Wobei selbst schon die Nummer 2 auf der Liste eine große Überraschung wäre. Und dass Oettinger, Klöckner, Tillich und Kramp-Karrenbauer es überhaupt auf diese Liste schaffen liegt nur am ansonsten komplett leergefegten Kandidatenfeld.
Es wird also wohl auf von der Leyen hinauslaufen.
Noch darf sie sich Dr. med. nennen. Das ist mit ein Grund, warum es höchst riskant wäre, sie zu nehmen. Der andere ist, daß sie wie alle typischen Minister dieser Regierung so treu zur Facebookpartypolitik war, daß dann genausogut Frau Kasner bleiben könnte. Übrigens ist vdLeyen in Niedersachsen dafür bekannt, als Landessozialministerin unter Wulff ganz plötzlich das Landesblindengeld abgeschafft zu haben. Seither kennt sie nur noch die Füllhorn-Politik.
Schäble als Kanzler hätte drei Vorteile: Erstens ist er erfahren, zweitens macht er es sowieso nicht mehr lange, und drittens könnte Peter Zwegat als Finanzminister nachrücken.
Ernsthaft sehe ich eher die Landespolitiker als denkbare Kandidaten, also Bouffier, Tillich, Kramp-Karrenbauer und vielleicht Klöckner. Es ist wahrscheinlich sowieso eine gute und sinnvolle Gepflogenheit, Bürgermeistern oder Ministerpräsidenten den Regierungsvorsitz zu geben. Die jetzige Kanzlerin hat sich nämlich insbesondere dadurch unmöglich gemacht, weil sie die Belange gerade auf diesen Ebenen ignoriert hat.
Für Baden- Württemberg wird die Prognose auch ganz schwierig. Es könnte sein, daß die CDU mit einem blauen Auge davon kommt. Viele sind zwar stinksauer über deren Bundespolitik. Aber haben Angst, daß Herr Kretschamnn mit seiner Bande (sorry, freundlicher geht's nicht) wieder die stärkste Partei wird. Und das fürchtet man im Ländle. Zu Recht. Deshalb werden sicher eine Menge Leute mit zusammengeballter Faust ihr Kreuz bei der CDU machen. Nur um weitere 5 Jahre unter Herrn Kretschmann zu verhindern. Selbst eine schwarz grüne Koalition, auf die es hinauslaufen wird, wird schwierig für die CDU. Die Amateurtruppe um Herrn Wolf ist den Politprofis wie Kretschmann, Palmer und Herrmann genauso wenig gewachsen wie die SPD. Die hat sich vor 5 Jahren mit den "wichtigen" Ministerien ködern lassen und schaut jetzt zu wie die Grünen mit einem Landesvater un den "guten Themen" (Naturschutz, Ausbau ÖPNV Bio Landwirte) punkten und immer die guten Schlagzeilen abholen während die SPD mit so trockenen Themen wie Finanzen und Wirtschaftspolitik und einer katastrophalen Schulpolitik in den Wahlkampf zieht.
Was die FDP betrifft: Denen trau ich in Ba-Wü alles zu. Sogar die Beteiligung an eiuner Ampelkoalition.
Zitat von Emulgator im Beitrag #33 Tja, und wer soll's werden? Schäuble ist zu alt. Seehofer vielleicht? Es ist so ähnlich wie beim Wechsel von Kohl zu Merkel im CDU-Vorsitz: Es wurde kein Nachfolger aufgebaut, sondern man muß irgendeine Verlegenheitslösung nehmen.
Das ist aber sehr harmlos formuliert. Ich würde eher sagen, jeder mögliche Nachfolger, um nicht zu sagen jedes minimale Risiko für die Macht Merkel, wurde gnadenlos weggebissen und beseitigt. Merkel hat sich schon vor langer Zeit auf eine treue Nachfolgerin eingeschossen und das ist von der Leyen. Sie entspricht nahezu 100% dem Model Merkel, vertritt die selbe Prinzipienlosigkeit und ist zudem noch eine, das passt Merkel gut ins Konzept, Frau. Schon ihre Berufung als Verteidigungsminister (vollkommen lächerliche Fehlbesetzung) war ein ziemlich klares Signal. Hier sollte Kompetenz simuliert werden. Die einzige Möglichkeit von der Leyen zu stoppen bestünde darin das Merkel nicht geordnet zurücktritt sondern gestürzt wird. Was unwahrscheinlich aber denkbar ist. Dann vielleicht auch de Maiziere, wer weiss? Aber Seehofer wird es nicht sein, es wird eher einen FDP Kanzler von Gnaden der CDU geben als einen Bayern. Und Seehofer schonmal gar nicht. Er hat seine Chance verspielt als er im November nicht geputscht hat. Jetzt ist es zu spät dafür und die Wählerstimmen der CSU sind bei der AfD.
Zitat von Florian im Beitrag #34Ich habe Merkel eigentlich auch nie als eine empfunden, die bis zum bitteren Ende am Sessel kleben würde.
Interessant. Meine Empfindung ist genau die entgegengesetzte: Da Merkel sich noch nie für irgendeinen politischen Inhalt engagiert hat, ist das Kleben am Sessel eigentlich ihr einziges Ziel.
Aber einen wirklich freiwilligen Rücktritt wird es jetzt nicht mehr geben. Entweder wird sie direkt gestürzt, oder aber sie tritt unter Druck zurück, so daß der Unterschied zum Sturz nicht wirklich sichtbar ist.
Zitat Nur, wer soll es dann machen?
Das ist schwer zu prognostizieren, weil das ganz entscheidend davon abhängt, wie der Wechsel läuft. Da geht es schließlich nicht um die Qualifikation, sondern um taktisch geschicktes Durchsetzen im Geflecht der CDU-internen Machtgruppen. Insbesondere wird es eine Rolle spielen, ob Merkel bei ihrer Nachfolge noch mitreden kann oder ob sie von Merkel-Gegnern weggedrängt wird (dann wäre ihre Unterstützung für einen Kandidaten eher schädlich).
Wer hätte denn in der Endphase Kohl gedacht, daß ausgerechnet Merkel im einmal nachfolgen würde? Da wurden ganz andere Namen diskutiert (und als zu leicht befunden, auch Kohl hatte ja potentielle Nachfolger ausgelichtet).
Und wenn man sich anschaut, wie wenig Merkel an Erfahrung und Qualifikation mitbrachte (und was sie seitdem an Mist gebaut hat), dann ist es auch ziemlich egal, welcher Kandidat es wird. Schlimmer geht kaum.
Zitat Zudem jemand, den die SPD (deren Stimmen für den Machttransfer in der laufenden Legislaturperiode gebraucht werden) nicht als kompletten Affront empfindet. Und das bedeutet konkret: ganz sicher niemand von der CSU.
Die SPD wird keine besondere Rolle spielen, weil sie jeden CDU-Kandidat akzeptieren muß. Vorzeitige Neuwahlen könnte sie überhaupt nicht gebrauchen. Aber selbstverständlich wird es kein CSU-Kandidat, insbesondere nicht nach Seehofers Eskapaden.
Zitat Und alle die sich Hoffnung gemacht haben, dass die CDU wieder zu konservativeren Positionen zurück findet, werden sich spätestens in einem Jahr Merkel zurück wünschen.
Wenn Merkel jetzt gestürzt wird, dann muß JEDER Nachfolger den Kurs deutlich ändern. Auch wenn er noch Minuten vorher treu zu jeder Fehlentscheidung gestanden hat.
Zitat von R.A. im Beitrag #41Und wenn man sich anschaut, wie wenig Merkel an Erfahrung und Qualifikation mitbrachte (und was sie seitdem an Mist gebaut hat), dann ist es auch ziemlich egal, welcher Kandidat es wird. Schlimmer geht kaum.
Schlimmer geht kaum, aber wenn v.d. Leyen zu den sonstigen Merkelschen Qualitäten noch ihre Machermentalität mitbringt, dann könnte sie das durchaus schaffen. Aber setzen Sie hier die Meßlatte nicht deutlich zu niedrig an? Schlimmer wollen wir uns gar nicht vorstellen, gleich schlimm ist schon katastrophal. Um die Lage zu verbessern, wären aber Fingerspitzengefühl, klare politische Linie, Geduld und leider auch - denn es ist eine sehr undankbare Aufgabe - ein gewisses Maß an Selbstlosigkeit erforderlich; und da erblicken wir, so weit wir die politische Landschaft überschauen, nichts als Leere, tabula rasa. Natürlich wird es nach Merkel irgendwie weitergehen, aber daß sich etwas wesentlich verbessern würde, ist im Moment nicht in Sicht.
Zitat von Fluminist im Beitrag #42Um die Lage zu verbessern, wären aber Fingerspitzengefühl, klare politische Linie, Geduld und leider auch - denn es ist eine sehr undankbare Aufgabe - ein gewisses Maß an Selbstlosigkeit erforderlich ...
Solche Wunder wird Politik nie leisten können.
Ich erwarte vom Nachfolger im wesentlichen nur, daß er den Zustrom stoppt. Dazu muß man keine Selbstschußanlagen an den Grenzen montieren, sondern schlicht nur das Ende der Aufnahmebereitschaft erklären - den Rest übernehmen die Transitländer auf dem Balkan.
Und dann kann man den ganzen Schlamassel in Ruhe aussortieren.
Zitat von hubersn im Beitrag #38[quote="Florian"|p130300] Das hätte den Vorteil, dass als "Steigerung" nur noch Claudia Roth in Frage käme. Gruß hubersn
Was ist mit Wagenknecht?
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Die Diskussion um die Merkel-Nachfolge ist ein Sandkastenspiel. Sie hat die politische Aktivität so ganz auf sich, auf ihre ad-hoc-Kehrtwenden hin umgebaut, daß der ganze politische Apparat dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Sie kann eigentlich nur noch durch Palastrevolte/Königsmord beseitigt werden - jeder Paladin muss damit rechnen, da mit abgesägt zu werden; jeder Nachfolger wäre Egon Krenz 2.0. Die völlige Lähmung des Systems Berlin lässt dann eigentlich nur noch sofortige Neuwahlen zu; & jeder Partei, die aus dem Altfundus antritt, ist mit dem Makel behaftet, bis dahin dem Abdriften tatenlos zugesehen zu haben oder aktiv dran beteiligt gewesen zu sein. Deswegen meine Voraussage, daß das Ende von Merkel zugleich auch das Ende der Berliner Republik einleiten wird.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von R.A. im Beitrag #41 Aber einen wirklich freiwilligen Rücktritt wird es jetzt nicht mehr geben. Entweder wird sie direkt gestürzt, oder aber sie tritt unter Druck zurück, so daß der Unterschied zum Sturz nicht wirklich sichtbar ist.
Sehe ich (leider) genau anders herum: Wenn Merkel in der laufenden Legislaturperiode abtritt, dann nur freiwillig. Einen Sturz (bzw. einen erzwungenen Rücktritt gegen ihren Willen) wird es nicht geben. So etwas macht die Union einfach nicht.
"Deswegen meine Vorausage, daß das Ende von Merkel zugleich auch das Ende der Berliner Republik einleiten wird."
so befürchte ich, hat die größte Wahrscheinlichkeit. Ein deus ex machina ist nicht in Sicht.
Wer jemals in einer politischen Partei war, hat es kennen gelernt, dass auch in der Ortsebene eine fast ausnamslos vorhandene Mehrheit von Schwachmaten einen solchen wählt. Nur das gibt den Schwachen selber Macht, denn der Gewählte weiß, was er schuldet und nur so kommt er vorwärts und natürlich zieht er bei seinem Vorwärtskommen seine Günstlinge nach. Schaue ich mir die Ministerbesetzungen der letzten Jahre an, so finde ich auch auf dieser Ebene genau dieses Prinzip wieder, in Vollendung !
Das einzige, was zukünftig diese Schwachbesetzungen verhindern kann, ist die Einsicht, dass bei dieser Art der Zukunftsgestaltung die eigene Pfründe verloren geht. Dieses kann zur Folge haben, dass die Besetzer der hinteren Listenplätze in Angst um ihre Pfründe einen Kandidaten mit Qualifikation bevorzugen und eventuell mehrheitsfähig machen. Um es aktuell zu beschreiben, das Vorwärtskommen der AfD macht mit großer Wahrscheinlichkeit die Installation eines Schwachmaten sehr schwierig. Das alles wird chaotisch und so lande ich wieder bei Ihrem Schlusssatz.
Wenn wir nur griechische Verhältnisse bekommen, können wir uns glücklich schätzen. Ein flächendeckender Stromausfall von 4-6 Stunden kann bereits zu Unruhen führen, Köln hatte Strom und Merkels Beruhigungssätze verhallen dann im Kanzleramt. Ein Großbankencrash, ein Währungszusammenbruch, eine schwache Regierung und immer noch 20 Millionen Menschen auf der Flucht, und wir werden sagen: Tu felix Hellas !
Zitat von Florian im Beitrag #46Einen Sturz (bzw. einen erzwungenen Rücktritt gegen ihren Willen) wird es nicht geben. So etwas macht die Union einfach nicht.
Die Union ist strukturell sehr autoritätshörig. Und schluckt ziemlich viel an Zumutungen, wenn die Führung das befiehlt. Aber sie ist sehr wohl in der Lage Führer abzusägen, wenn die es nicht mehr bringen. Denn sie neigt auch nicht zur Sentimentalität oder besonderen Loyalität, wie das bei der SPD üblich ist. Merkel wird genau in dem Moment kippen, in dem die Angst vor dem Mandatsverlust wg. Merkel bei den MdBs größer ist als die Angst vor dem Mandatsverlust wg. kein Merkelbonus mehr.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #45Die Diskussion um die Merkel-Nachfolge ist ein Sandkastenspiel.
Ja. Das gilt aber immer für Diskussion um künftige Entwicklungen ...
Zitat Sie hat die politische Aktivität so ganz auf sich, auf ihre ad-hoc-Kehrtwenden hin umgebaut, daß der ganze politische Apparat dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Das war bei Adenauer und Kohl ziemlich ähnlich. Nur gab es damals noch ein Korrektiv durch die Medien. Seit Merkel und die Medien im Gleichschritt agieren, gehen auch größere Klöpse kritiklos durch.
Zitat Sie kann eigentlich nur noch durch Palastrevolte/Königsmord beseitigt werden
Richtig. Und die Landtagswahlen haben das Potential, diese Revolte auszulösen.
Zitat jeder Paladin muss damit rechnen, da mit abgesägt zu werden
Nur wenn er zu spät umschwenkt. Das gibt ja bei solche Aktionen die interessante Dynamik: Gestern waren alle noch königstreu, morgen will ihn keiner mehr gekannt haben.
Zitat Die völlige Lähmung des Systems Berlin lässt dann eigentlich nur noch sofortige Neuwahlen zu
Überhaupt nicht. Die Union wird in minimaler Zeit einen neuen Chef präsentieren. Dessen genauen Qualifikationen sind ziemlich nachrangig, Hauptsache, er ist nicht Merkel. Der wird in irgendeiner sanften Formulierung die zentrale Nachricht bringen, von der sich die Union Rettung verspricht: "Die Grenzen sind wieder zu". Und die SPD wird deswegen etwas meckern, aber selbstverständlich mitziehen. Weil sie auch gerade bei den Landtagswahlen schwer gebeutelt worden ist.
Zitat Deswegen meine Voraussage, daß das Ende von Merkel zugleich auch das Ende der Berliner Republik einleiten wird.
Das halte ich für eine ziemlich abwegige Variante. Maximal ist möglich, daß die SPD sich (eben wegen ihrer eigenen Niederlagen) intern entzweit und die Koalition verläßt - dann gäbe es halt im Sommer Neuwahlen. Aber die Berliner Republik wird weitermachen.
Zitat von R.A. im Beitrag #48Aber sie ist sehr wohl in der Lage Führer abzusägen, wenn die es nicht mehr bringen.
Sie war es zumindest mal. Und da hat sie immerhin Adenauer und Kohl abgesägt. Aber das war zugleich der erste Vatermord von unserer Lady Macbeth & seitdem hat deren Räuberbande so wenig mit Nachfolgeregelung zu tun wie die Post-LaFo-Genossen mit der proletarischen Revolution.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
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