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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 94 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Martin Offline



Beiträge: 4.129

27.09.2016 05:52
#26 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Die Debatte dürfte emotional betrachtet an Clinton gegangen sein. Sie hat sich mit spärlicher Mimik und Gestik präsidialer verkauft, als der etwas gestikulierende und schneller redende Trump. Clinton kam zugute, dass sie zu einigen Themen (Beispiel die unter dem Thema Rassismus angesprochene aufgeheizte Situation in den Schwarzenvierteln) als erste antworten durfte. Ihren Ausführungen musste Trump oft einfach zustimmen, da blieb keine große Angriffsfläche. Da nutzt es wenig, wenn er meint, dass sich die Maßnahmekataloge nach der Wahl in Wohlgefallen auflösen.

Dann hat Clinton es geschafft, Trump mehrfach mit Sticheleien in die Defensive zu drängen. Trumps Reaktion war eine Stufe unter 'präsidial'.

Aufgefallen war mir, dass es zu einigen Punkten Clintons Hintergrundbeifall gab, dagegen nie zu Trump. Ich habe mich gefragt, ob der nun echt ist, oder nur für den Zuschauer eingespielt. Hatte Trump keine Claquere?

Trumps 'I want to make America great again' kam niemals sehr 'great' rüber.

Ansonsten: Ich konnte bei Clinton keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen erkennen.

Gruß, Martin

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

27.09.2016 22:29
#27 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #24
Demokratie ist ja bekanntlich die am wenigsten schlechte aller Regierungsformen - vielleicht sind die gewählten Staatsoberhäupter (allein diese Bezeichnung zeugt schon von einem monarchischen Verständnis des Regierungshandelns) eben nicht die besten, sondern nur die am wenigsten schlechten.
Das ist, lieber Krischan, ganz sicher so. Aber ein derartiger "race to the bottom" wird eben nur selten daraus. Es sieht doch fast so aus, als hätte sich die GOP mehr Mühe gegeben, Hillary zur Präsidentin zu machen, als die Demokraten selbst. Wenn ich z.B. an die staatsgläubigen Rezepte in der Wirtschaftspolitik denke, die von der Kandidatin vertreten werden, können mir die Amerikaner nur leid tun. Vielleicht vermag eine Präsidentin diese nicht einfach durchzupauken, aber sie kann bei einem gespaltenen Kongress durchaus entscheidenden Einfluss nehmen. Und was hat der Republikaner dem entgegenzusetzen? Die Ideen eines Beraters, der so viel Ignoranz bei grundlegenden ökonomischen Fragen an den Tag legt, dass sich US-Econ-Blogs schon fragen, wie er bloß zu einem Ph.D. in Harvard gekommen sein mag. Es ist einfach nur traurig.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

27.09.2016 23:05
#28 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #27
Und was hat der Republikaner dem entgegenzusetzen? Die Ideen eines Beraters, der so viel Ignoranz bei grundlegenden ökonomischen Fragen an den Tag legt, dass sich US-Econ-Blogs schon fragen, wie er bloß zu einem Ph.D. in Harvard gekommen sein mag. Es ist einfach nur traurig.


Da sollten wir als Glashausbewohner nicht zu schwungvoll veitstanzen. Wir haben eine Physikerin, die die Energiewende auf Gleis setzt, 5 Jahre lang; eine kontinentale Politkaste, die die Eurorettung geschlossen durchboxt, & das zwei Mal, & eine Wirtschaftsführerschaft, die ebenso unisono kräht, durch den Import von Millionen Analphabeten stehe uns ein zweites Wirtschaftswunder ins Haus. Immer noch. Trump hat es in praxi immerhin zu einer 10stelligen Kapitalakkumulation gebracht; völlig verpeilt kann sein Verhältnis zur sogenannten Realität nicht sein. So ungern ich SPON recht gebe; aber hier ist noch alles offen. Trumps Aufgabe in der ersten Debatte war, sich allen NeverTrumpers als eben nicht das ultimative Schrecknis zu präsentieren, der nicht, anders als nach dem bisherigen Wahlkrampf erwartet, bei der ersten Gegenüberstellung mit dem gedrillten Gegenpart, heillos untergebuttert wird. Nicht vergessen: Fakten, gar komplexe Theorien zählen hier nicht, sondern talking points & Schlagworte.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

27.09.2016 23:31
#29 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #28
Da sollten wir als Glashausbewohner nicht zu schwungvoll veitstanzen.
Warum war mir klar, dass das kommen würde? Aber erstens habe ich ja noch gar nicht behauptet, dass es uns in dieser Hinsicht besser ginge. Und zweitens sind unsere Politiker in der Regel immerhin so "vernünftig", ihre fragwürdigen Schlussfolgerungen erst in der (immer ferneren) Zukunft eintreten zu lassen, während z.B. bei "The Donald" eine nun offengelegte "Theorie" hinter seinen wirtschaftspolitischen Vorschlägen steckt, die man nur als erbärmlich bezeichnen kann. Und so hohl, dass als Argument einfach nur Auszüge aus "Annie Get Your Gun" vorgetragen werden, wagt sich bei uns zumindest bisher noch kein Kandidat zu präsentieren.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #28
Trump hat es in praxi immerhin zu einer 10stelligen Kapitalakkumulation gebracht; völlig verpeilt kann sein Verhältnis zur sogenannten Realität nicht sein.
Das Kungeln mit politischen Entscheidungsträgern beherscht er ganz gut. Und seinen Ollen konnte er bei Problemen ja auch immer wieder anzapfen. Sein Vermögen kennt allerdings niemand wirklich. Und Trump möchte ja, dass es so bleibt.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #28
So ungern ich SPON recht gebe; aber hier ist noch alles offen.
Sicher ist es das. Teils durch die eigenwillige Wahlarithmetik begründet, teils durch den leidenschaftlichen Sadomasochismus, den Trumps Anhänger an den Tag legen, und eben zu großen Teilen durch die Vorstellung, dass Hillary Präsidentin werden könnte, was auch nur wenige wirklich wollen. Die Unzufriedenheit mit dem Establishment führt eben, auch hier gibt es Parallelen zu Deutschland, dazu, dass man entweder aus Verzweiflung oder aus Begeisterung lieber für den grölenden Herrscher des Stammtischs votiert als für den aalglatten Versicherungsfuzzi mit Gellert-Vergangenheit. Aber die "Ich sch... auf das alles"-Mentalität ist letztlich sehr gefährlich.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

28.09.2016 23:05
#30 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Nur zur Kenntnisnahme. Ist schwer unrepräsentativ. Snap Polls, Blitzklicke des geneigten Publikums. Confirmation bias mitbedenken.

http://www.cnbc.com/2016/09/26/vote-who-...ial-debate.html
HRC 33% / DT 67% (1,241,813 Votes)

http://www.dailymail.co.uk/news/article-...-landslide.html
Drudge Report
Clinton 18,5% Trump 81,5% (7.092 votes)
Time
Clinton 42% Trump 58% (409.743 votes)
CBS New York
Clinton (17.594 votes) Trump (24.015 votes) (41.609 votes)




PS. Und eine kleine Zeitzüruckspulung.

Zitat von The Daily Beast
Donald Trump is going to be president, and he will cruise to victory in the biggest, hugest landslide the American electorate has ever handed any candidate.
That’s what cartoonist and Dilbert creator Scott Adams is predicting—with a whopping 98 percent certainty.
Over the past few weeks, Adams has been devoting a chunk of his blogspace to his unified theory on why Trump can not only succeed at locking up the Republican nomination, but win the White House in a mega-landslide. He acknowledges his argument puts him in a diametrically opposing position to Nate Silver and other data-driven election-cycle prognosticators.

Adams, who has classified Trump as a “Clown Genius” and an “unstoppable” master of persuasion, couches much of his analysis in the idea that Trump is an expert at “linguistic kill shots” (think: “low-energy” Jeb Bush) and that his months of political fortune have defied virtually every prediction the American pundit class has hurled his way.



http://www.thedailybeast.com/articles/20...hers-jesus.html

Und jetzt werden wir einen Blick aufs Datum: 14. September 2015.



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Krischan Offline




Beiträge: 642

29.09.2016 07:57
#31 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #30
Nur zur Kenntnisnahme. Ist schwer unrepräsentativ. Snap Polls, Blitzklicke des geneigten Publikums. Confirmation bias mitbedenken.



Nunja, das würde ich nicht überbewerten - diese Snap Polls sind selbstselektierende Panel, haben also keine Repräsentativität. Der einzige Snap Poll, der halbwegs verlässlich ist, war der von CNN, da gab es ein repräsentatives Panel aus registrierten Wählern, mit einer leichten Präferenz zu den Demokraten (das steht da so) - hier ist zumindest mehr wissenschaftliche Methode zu vermuten.

However, the show must go on. Und wir sollten mal Rhetorik-Profis genießen.

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

29.09.2016 09:32
#32 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #31
der von CNN, da gab es ein repräsentatives Panel aus registrierten Wählern, mit einer leichten Präferenz zu den Demokraten (das steht da so)


Yep. 62% zu 27%. Ist dann noch etwas aufgedröselt, wo die Entscheidungen für die Einzelaspekte so um die 40/55-Marge pendeln..

Zitat von CNN
521 registered voters who watched the September 26 debate.



http://edition.cnn.com/2016/09/27/politi...mp-debate-poll/



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Florian Offline



Beiträge: 3.180

29.09.2016 12:52
#33 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #32
Zitat von Krischan im Beitrag #31
der von CNN, da gab es ein repräsentatives Panel aus registrierten Wählern, mit einer leichten Präferenz zu den Demokraten (das steht da so)



Yep. 62% zu 27%.

Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor.

62% zu 27% war das ERGEBNIS der Umfrage.

Was Krischan mit der "leichten Präferenz für Demokraten" meinte war etwas anderes:
Nämlich das die Gruppe der Befragten kein ausgewogener Querschnitt der Bevölkerung war.
Die Personen, die die Debatte verfolgt haben, waren (leicht) überdurchschnittlich den Demokraten zugeneigt.
Wenn man also im Anschluss eine Umfrage unter den Zuschauern macht, wird man zwangsläufig (leicht) überdurchschnittlich viele Demokraten-Wähler befragen.
Es ist daher bei einer komplett ausgeglichenen Debatte zu erwarten, dass Clinton in der Befragung (leicht) besser als Clinton abschneidet.

Dass das Ergebnis 62% zu 27% ausging ist aber weit mehr als nur eine leichte Führung für Clinton.
Es müssen also auch viel tendenziell republikanisch wählende Befragte Clinton als Siegerin gesehen haben.

Auch die ersten "richtigen" Umfragen nach der Debatte scheinen darauf hin zu deuten, dass Clinton von der Debatte profitierte:
http://fivethirtyeight.com/features/elec...ce-for-clinton/
"Early Polls Suggest A Post-Debate Bounce For Clinton "

Der Artikel ist - wie alles auf fivethirtyeight - sehr gut und erklärt im Detail, worauf man bei der Analyse von Umfragen achten sollte.
Unter anderem erklärt er auch, warum diese Umfragen nicht allzu ernst zu nehmen sind und warum man besser noch ein paar Tage warten sollte, bis man beurteilen kann, welcher Kandidat von der Debatte profitiert hat.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

03.10.2016 22:06
#34 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

2 Termine - oder eher Nicht-Termine - für morgen. Beide mit absoluter Unspannung erwartet.

Vizepräsidenten-in-spe-Debatte.

Zitat von NYT, Oct 01
The meeting of Mr. Pence, a Republican, and Mr. Kaine, a Democrat, two pensive and little-known nominees, might be the least anticipated vice-presidential debate in 40 years.



http://www.nytimes.com/2016/10/02/us/pol...ebate.html?_r=0

Berlin. Er nun wieder.

Zitat von Daily Mail, Oct 03
WikiLeaks founder Julian Assange cancelled a planned appearance to mark the 10th anniversary of his organization from the balcony of the Ecuadorian embassy in London over security fears on Monday.

He had been planning to give a speech - amid claims he was about to release damaging information about Clinton which some claimed could be an 'October Surprise' which would swing the presidential election. However, Assange, who is wanted by Swedish authorities for questioning in connection with an alleged rape, will make an announcement via video link to an event in Berlin on Tuesday morning. In a tweet on Monday afternoon, WikiLeaks said Assange's speech in London was moved to Berlin due to 'specific information' but did not elaborate further.



http://www.dailymail.co.uk/news/article-...ry-Clinton.html



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

06.10.2016 22:29
#35 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Ist aufgefallen, daß unsere Leidmedien mit dieser Woche in die allerheißesten Phase ihres Wahlkampfs eingetreten sind? Jeden Tag ein oberster Aufmacher, bei SPON & Welt, warum Trump jetzt endgültig gescheitert & Schnee von gestern ist. Jeden Tag mit einem vollkommen neuen Skandalon, ohne jedes spätere Echo.

Zitat von Spon, 04.10.
Die Demontage: Ein Duell, eine Falle, eine Enthüllung: Innerhalb weniger Tage wird Donald Trump gleich mehrfach demaskiert und demontiert. Über einen Mann, der fünf Wochen vor der US-Wahl plötzlich den Halt verloren zu haben scheint.



Zitat von Spon, 05.10.
Trump spendete Geld an Staatsanwälte Donald Trump hat jahrelang Generalstaatsanwälte finanziell unterstützt.



Zitat von Spon, 06.10.
US-Medien vs. Trump: "Demagoge, Dummkopf, Lügner" - Wahlempfehlungen durch Zeitungen haben in den USA Tradition, das angesehene Magazin "Atlantic" hält sich dabei stets zurück. Nicht so in diesem Jahr.



Hillarys Medienpräsenz: Exakt=0.




LA Times Tracking Poll. Heute, 06 October. http://www.latimes.com/
Trump 46,6%. Clinton 42,6%.



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Daska Offline




Beiträge: 245

09.10.2016 20:08
#36 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Nun gibt es also einen weiteren Skandal: Trumps als sexistisch eingestuften Äußerungen, im Bus aufgenommen, vor ein paar Jahren: Selbst Parteifreunde distanzieren sich von ihm. Kann Trump diesen Skandal wirklich aussitzen und überstehen? Ich habe da meine Zweifel, ... .

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

09.10.2016 20:26
#37 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Daska im Beitrag #36
Nun gibt es also einen weiteren Skandal: Trumps als sexistisch eingestuften Äußerungen, im Bus aufgenommen, vor ein paar Jahren: Selbst Parteifreunde distanzieren sich von ihm. Kann Trump diesen Skandal wirklich aussitzen und überstehen? Ich habe da meine Zweifel, ... .

Naja, was soll ihm groß passieren? Abgesehen davon, dass viele Republikaner jetzt die Chance wahrnehmen, sich von ihm zu distanzieren - ein Liebling des GOP-Establishments war er vorher auch nicht. Und diejenigen, die ihn wegen seiner Großmaulqualitäten wählen wollen, werden es trotzdem tun. Allerdings könnten die paar Prozent, die der Meinung sind, ein potenzieller Präsident soll nicht (sich dabei erwischen lassen) so (zu) reden, schon eine Vorentscheidung bedeuten. Aber einen einmal per Delegiertenvotum bestimmten Kandidaten wird man auch nicht mehr los.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

09.10.2016 21:10
#38 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Interessant. Normalerweise würde ich sagen: das ist der Faktor, den in Asimovs Foundation-Zukunft "The Mule" darstellt, der Joker-Faktor, der meine Voraussage kippt. Andererseits hängt das alles davon ab, ob das zündet: in den Medien, deren durchweg #neverTrump-Haltung bisher ziemlich wenig bewegt hat; & in den beiden anstehenden Debatten, wo entweder herauskommen kann, daß dies als banaler Nebenaspekt von miesem Geschmack durchgeht oder zum Überlauftropfen wird (was ja auch nach hinten losgehen kann: Dany le Rouge haben seine Kindergartenspielchen eben auch nicht geschadet). Der Kleine Zyniker sagt: das ist Absicht, um die Votes der Hispanics zu gewinnen (& der Ganz Große Zyniker fügt hinzu: & die aller anderen ethnischen Minoritäten dazu. In denen der Machismo, schon gar nicht privatim, eben nie so eingetütet wurde wie im ex-WASP-&-jetzt-Grünlinks-PC-Soziotop). Faktoren wären: daß sich Trump entschuldigt hat; daß er eben nur von schlechter Absicht rumgeredet hat ("I moved on her like a b---- but I couldn't get there," heißt eben: mich wie ein Bastard an sie rangemacht, aber nicht bei ihr gelandet; ich geh mal davon aus, daß die ge*piep*te Vokabel so aufzulösen ist; nb: verifizieren läßt sichs nicht, es gibt nur Medienberichte über das Gespräch, nicht den Mitschnitt selbst.)

Weil er ihm vom Typ her so ähnlich ist: Boris Johnson hat, da freilich auf mittlere Sicht & nicht unmittelbar vorm Wahlgang, seine Affäre mit Petronella Wyatt, ziemlich zeitgleich mit The Donalds Auslassungen, damals den Platz im Schattenkabinett gekostet (allerdings eher, weil er die Sache id Mail on Sunday, 7 November 2004, so kategorisch abgestritten hatte: "I have not had an affair with Petronella. It is complete balderdash. It is an inverted pyramid of piffle." Tja.). Auf lange Sicht: nada. Und schon gar nicht sein durchaus öffentliches Paradieren als Casanova redivivus: "I haven't had to have a wank for twenty years."



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DrNick Offline




Beiträge: 809

10.10.2016 10:15
#39 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #38
... es gibt nur Medienberichte über das Gespräch, nicht den Mitschnitt selbst.


Gibt es schon, sogar ohne nervige Fieptöne:

https://www.youtube.com/watch?v=koTrmin5n0g

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

10.10.2016 12:02
#40 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Ich hab es mit angeschaut (gääähn). Trump war etwas stärker als beim ersten Duell, vor allem deutlich bissiger. Allerdings kam mir bei seinem Syrien Statement das kalte Grausen - das ist 1:1-Putin-Politik.

Ehrlich gesagt habe ich mir die Frage gestellt, warum Clinton so defensiv war. Nicht dass es wahrscheinlich gewesen wäre, dass er bei einer deutlichen Niederlage ausgestiegen wäre - aber so wie es aussieht, ist die einzige Möglichkeit, eine Präsidentschaft Clintons zu verhindern, wenn Trump für Pence (den ich für gar keine schlechte Wahl halte - zumindest im Vergleich) Platz macht.

@Ulrich Elkmann

Zitat
Interessant. Normalerweise würde ich sagen: das ist der Faktor, den in Asimovs Foundation-Zukunft "The Mule" darstellt, der Joker-Faktor, der meine Voraussage kippt.


Deine Voraussage stand ohnehin auf tönernen Füßen, Nate Silver hat auch vor dem Tape schon in seinem "Polls only"-Forecast eine 25%-Wahrscheinlichkeit für Trump ermittelt (und wenn man Zettels Obama-Berichterstattung anschaut, die weitgehend auf Silver beruht hat, sieht man, dass er meist recht hat).

Zitat
Weil er ihm vom Typ her so ähnlich ist: Boris Johnson


Und welche Gemeinsamkeit gäbe es da außer einer strohblonden Matte?

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

10.10.2016 12:39
#41 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #40
außer einer strohblonden Matte?


Die gesamte Physiognomie. (Allmählich komme ich zu dem Schluß, daß, pace Lichtenberg, Lavater doch recht hatte.) Beide haben, gemäß dem Heiligen Heinrich (Billiard um halb Zehn), die volle Prise des "Sakraments des Büffels" mit auf den Weg bekommen & 0% vom "Sakrament des Lammes". Beide gelten der eigenen Medienmeute als nichtsatisfaktionsfähiger Pausenclown. Gewissenlose gourmanidise amoureuse, die sich dem Faktor Macht verdankt. Beide gnadenlos unterschätzt. Beide Sternzeichen Zwillinge, letztes Drittel/letzte Dekade. ;)



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Florian Offline



Beiträge: 3.180

10.10.2016 12:56
#42 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #40
Ich hab es mit angeschaut (gääähn). Trump war etwas stärker als beim ersten Duell, vor allem deutlich bissiger. Allerdings kam mir bei seinem Syrien Statement das kalte Grausen - das ist 1:1-Putin-Politik.


Ich habe nur einen Nachbericht gelesen.

Aber wenn ich es richtig verstehe, gab es an dieser Stelle noch einen anderen interessanten Punkt.
Nämlich dass Trump hier seinem Vizekandidaten widersprochen hat. Noch dazu mit sehr abschätzigen Worten:
""He and I haven't spoken, and he and I disagree," Trump said in response to a question about whether he backs the possible use of military force against the Assad regime in Syria as staked out by Indiana Gov. Mike Pence"
(http://edition.cnn.com/2016/10/09/politi...ment/index.html )

Gerade auch das "we haven't spoken" ist ein außenpolitischer Offenbarungseid.
Richtigerweise müssten eigentlich die außenpolitischen Kernaussagen irgendwie fixiert werden. Und dann müssen sich alle daran halten.
Wenn es aber hier zwischen Kandidat und Vize nicht nur Meinungsverschiedenheiten gibt, sondern diese noch nicht einmal diskutiert wurden, dann ist dass schon krass.


Zitat von Meister Petz im Beitrag #40

Ehrlich gesagt habe ich mir die Frage gestellt, warum Clinton so defensiv war. Nicht dass es wahrscheinlich gewesen wäre, dass er bei einer deutlichen Niederlage ausgestiegen wäre - aber so wie es aussieht, ist die einzige Möglichkeit, eine Präsidentschaft Clintons zu verhindern, wenn Trump für Pence (den ich für gar keine schlechte Wahl halte - zumindest im Vergleich) Platz macht.



Haben Sie da eigentlich nicht gerade ihre eigene Frage beantwortet?
Wenn die einzige Möglichkeit, Clinton zu verhindern wäre, dass Trump für Pence Platz macht: Warum sollte sie selbst Trump dann den Todesstoß versetzen?
Aus Demokraten-Sicht ist die Situation jetzt doch optimal: die Republikaner befinden sich im parteiinternen Bürgerkrieg, die eigenen Leute gehen dem Kandidaten von der Fahne.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

10.10.2016 13:27
#43 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #42
Gerade auch das "we haven't spoken" ist ein außenpolitischer Offenbarungseid.
Richtigerweise müssten eigentlich die außenpolitischen Kernaussagen irgendwie fixiert werden. Und dann müssen sich alle daran halten.


Ich mach mal wieder den Advocatus i & 1 daran. Aus amerikanischer Sicht stellt sich die Sache Nahost als heilloses Desaster dar (nicht nur aus deren Sicht). Die riesig angekündigte eigene Eingeborenentruppe war ein kompletter Wasserschlag. Niemand will oder wird sich dort groß engagieren. Die Alteuropäer, deren interessensgemäßer Hinterhof das sein sollte, haben nicht mal den Anstand, solche Farcen wie "runde Tische in Genf" wie id 90ern aufzuziehen, die zwar auch Blödsinn sind, aber zumindest Interesse vortäuschen. Der nüchterne Befund aus US-Zuschauersicht sieht zwei Möglichkeiten: entweder Assad (i.e. Putin) oder Dreißigjähriger Krieg, Neuauflage. Zudem ist traditionell im amerikanischen Wahlkampf Außerpolitisches nur insoweit von Interesse, wie das direkt in die Belange der eigenen Bürger reingrätscht (von daher das Projekt Große Mauer). Alles andre läuft aufs Kungeln mit Warlords hinaus, die Verbrecher, unfähig oder Feinde Amerikas sind. Meistens alles zusammen. Und auf die westlichen Partner muß man nicht wirklich aufpassen - auch wenn die mal rumtönen wie weiland Gerd. C'est son métier.



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Florian Offline



Beiträge: 3.180

10.10.2016 14:58
#44 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #43

Zudem ist traditionell im amerikanischen Wahlkampf Außerpolitisches nur insoweit von Interesse, wie das direkt in die Belange der eigenen Bürger reingrätscht



Das sehe ich nicht so.

Eher im Gegenteil:
In US-Präsidentschafts-Wahlkämpfen spielt Außenpolitik schon eine Rolle.
Und meist eine wichtigere als in Deutschland.

2016 ist natürlich ein komplettes Ausnahmejahr.

Aber nehmen Sie mal "normale" Jahre wie z.B. 2012 oder 2008:
In den presidential debates hat Außen- und Verteidigungspoltik durchaus seinen Platz.

Wir beiden werden jetzt keine Lust haben, das im Detail* nachzuprüfen. Aber ich würde wetten, dass bei den presidential debates 2012 mindestens zehn mal so viel Zeit der Außenpolitik gewidmet wurde wie beim Kanzlerduell 2013.

Oder selbst das Beispiel Sarah Palin:
Die hatte wenig/keine außenpolitische Erfahrung. Und das war in der inneramerikanischen Diskussion eben dann auch ein ganz wesentlicher Negativ-Punkt, der ihr angekreidet wurde.



* lt. Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/United_Sta...n_debates,_2012 ) gab es 2012 bei den ersten beiden Debatten v.a. innenpolitische Themen (allerdings wurde z.B. auch über Benghazi, Einwanderung und Energie-Außenpolitik gesprochen).
Bei der dritten Debatte stand dann Außenpolitik im Fokus:

Zitat
Topics discussed included the recent attack on the U.S. consulate in Benghazi, Libya, Iran's nuclear program, the Arab Spring, especially the Syrian civil war, relations with Israel, relations with Pakistan, the War on Terror, the withdrawal of U.S. troops from Afghanistan, the size and scope of the U.S. military, and relations and trade with China, as well as the rise of that nation. Governor Romney also briefly broached the subject of the ongoing insurgency in Mali.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

10.10.2016 17:57
#45 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #40
Nate Silver hat auch vor dem Tape schon in seinem "Polls only"-Forecast eine 25%-Wahrscheinlichkeit für Trump ermittelt (und wenn man Zettels Obama-Berichterstattung anschaut, die weitgehend auf Silver beruht hat, sieht man, dass er meist recht hat).


Ja, das hatte mich diesmal auch gewundert. Silver hat sich ja '08 & '12 einen soliden Ruf als Prognostikator in letztlich chaotischer Systemik erarbeitet & The Signal & the Noise brauchte auch hierzulande nicht erst geordert werden. Ich hatte fest erwartet, daß er diesmal 36h/Tag durch alle Medien gereicht wird.

Zitat von Nate Silver, May 18, 2016: 'How I acted like a pundit and screwed up on Donald Trump'
But I don’t think this defense is complete — at least if we’re talking about FiveThirtyEight’s Trump forecasts. We didn’t just get unlucky: We made a big mistake, along with a couple of marginal ones.
...
The big mistake is a curious one for a website that focuses on statistics. Unlike virtually every other forecast we publish at FiveThirtyEight — including the primary and caucus projections I just mentioned — our early estimates of Trump’s chances weren’t based on a statistical model. Instead, they were what we “subjective odds” — which is to say, educated guesses. In other words, we were basically acting like pundits, but attaching numbers to our estimates. And we succumbed to some of the same biases that pundits often suffer, such as not changing our minds quickly enough in the face of new evidence.

1. Our early forecasts of Trump’s nomination chances weren’t based on a statistical model, which may have been most of the problem.
2. Trump’s nomination is just one event, and that makes it hard to judge the accuracy of a probabilistic forecast.
3. The historical evidence clearly suggested that Trump was an underdog, but the sample size probably wasn’t large enough to assign him quite so low a probability of winning.
...



http://fivethirtyeight.com/features/how-...n-donald-trump/

Manchmal weiß ich schon, warum ich aufs falsche Pferd setze.



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Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

10.10.2016 18:15
#46 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #45

Zitat von Nate Silver, May 18, 2016: 'How I acted like a pundit and screwed up on Donald Trump'
1. Our early forecasts of Trump’s nomination chances weren’t based on a statistical model, which may have been most of the problem.
2. Trump’s nomination is just one event, and that makes it hard to judge the accuracy of a probabilistic forecast.
3. The historical evidence clearly suggested that Trump was an underdog, but the sample size probably wasn’t large enough to assign him quite so low a probability of winning.
...

http://fivethirtyeight.com/features/how-...n-donald-trump/


Und das willst Du auf die general election übertragen? Also auf:
1. Eine Wahl zwischen zwei Kandidaten, die seit Jahrzehnten dem gleichen Verfahren folgt? Die kann durch ein statistisches Modell erfasst werden.
2. Auf 50 Ereignisse, von denen 10-20 (swing states) relevant sind.
3. Auf eine andere Grundgesamtheit (alle Wähler, die deutlich berechenbarer sind als die Primary-Teilnehmer), und bis jetzt sind 2339 nationala und staatenweite Polls eingeflossen.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #45
Manchmal weiß ich schon, warum ich aufs falsche Pferd setze.

Weil Du das richtige auf den Tod nicht leiden kannst?

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

10.10.2016 20:34
#47 RE: Dirndlgate. Süßmausgate. Etc. Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #46
Weil Du das richtige auf den Tod nicht leiden kannst?


Dergleichen würde ich mir nie erlauben . (Sh. auch Zeile 37f., dann 31 im ZR-Posting.) So groß ist mein Animus gegen die Dame auch nicht. Um von einer anderen Person zu reden, bei der das für mich definitivst der Fall ist, so würde ich trotzdem keine Kopeke darauf verwetten, daß dieses ζῷον ἔχον παράλογον in 11 Monaten Historie ist - komme was wolle. (Es sei denn, es taucht ein Tonbandmitschnitt auf, auf dem sie über des Sultans Schr*mp*lkl*t*n lästerte: you have to grab him by the b***s & can do anything.)

Ich halte nur aufgrund ihrer Schadensbilanz im Amt, dem Entwickeln beträchtlicher krimineller Energie, der Drohung der Kontinuität der Obama'schen Fehlpeilung, v.a. einer fatalen Pro-Halbmonddisposition (über die Schiene Huma A.; das entspricht aber schon der O.schen Fehlpeilung) & weil sie mit sämtlichen Übeln gesegnet scheint, die der Büchse der Pandora entwichen sind, DT für den erheblich weniger ungeeigneten Kandidaten. Und mir geht eben jeglicher Animus gegen ihn ab.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Florian Offline



Beiträge: 3.180

13.10.2016 12:09
#48 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #35

LA Times Tracking Poll. Heute, 06 October. http://www.latimes.com/
Trump 46,6%. Clinton 42,6%.




Hierzu eine lustige Story:

Der LA Times Tracking Poll ist ein berüchtigter "Außenseiter".

Und hier ist ein sehr interessanter Artikel der erklärt, wie es dazu kommt, dass die LA Times so massiv anders liegt als praktisch alle anderen Umfragen:
How One 19-Year-Old Illinois Man Is Distorting National Polling Averages
http://www.nytimes.com/2016/10/13/upshot...rages.html?_r=0

Um es kurz zu sagen: Es liegt an einigen unglücklichen Entscheidungen beim konkreten Befragungs-Design.

Unter anderem gibt es hier folgende interessante Kuriosa:
Diese Befragung hat einen festen "Panel", d.h. sie befragt immer die gleichen Personen.
Und gewichtet dann die Ergebnisse. Wenn also z.B. im Panel nur 45% Männer sind, unter allen Wählern aber 48% Männer dann wird die Stimme jedes Mannes im Panel etwas stärker gewichtet.
So weit so gut und richtig.
Das Problem des LA Time Panels ist: Sie haben dort EINE (!) Person, die ein irres Gewicht hat. Nämlich einen 19-jährigen schwarzen Mann. Anscheinend hat der Panel sonst keine schwarzen Männer in dieser Altersgruppe. Und deshalb hat diese eine Person ein hohes Gewicht von bis zu 300-mal so viel wie das Gewicht der am schwächsten gewichteten Teilnehmer.
Und dieser Mann stimmt konsequent bei jeder Panel-Abfrage für Trump.
Was erstens das LA Time Panel insgesamt deutlich Richtung Trump bewegt.
Und was selbst bei "Polling Aggregates" (also bei Durchschnittsberechnungen über viele Umfragen) noch dazu führt, dass der prognostizierte Stimmenanteil für Trump unter schwarzen Männern deutlich nach oben geht...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.574

22.10.2016 23:48
#49 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Daß bei den Polls im Vorfeld zumeist (so um die 240%) heiße Luft ist: da gibt es von mir keinen Widerspruch. Hiesige Heimspiele haben den Reflex hinreichend konditioniert. Just for the fun of it:

Zitat
Clinton Vs. Trump: IBD/TIPP Presidential Election Tracking Poll

The IBD/TIPP poll — a collaboration between Investor's Business Daily (IBD) and TechnoMetrica Market Intelligence (TIPP) — has been the most accurate poll in recent presidential elections.

Results: Oct. 22: Trump Expands Lead Over Clinton To 2 Points — IBD/TIPP Poll
--------Clinton Trump Johnson Stein Other Not sure
OVERALL 39.7% 42.1% 7.3% 3.6% 2.2% 5.1%



http://www.investors.com/politics/ibd-ti...-election-poll/




Und Roger Köppel heute id Weltwoche:

Zitat von Weltwoche, 41/2016
Dabei ist das, was sich in den USA derzeit abspielt, eine Sternstunde der Demokratie. Welten prallen aufeinander.

Erstaunlicherweise scheinen die Attacken Trump weniger geschadet zu haben, als von ­seinen Gegnern erhofft. Mit Blick auf den 
8. November ist noch alles möglich, ein ­Erdrutschsieg von Clinton ebenso wie ein ­Überraschungserfolg des mehrfach totgesagten Unternehmers.

Nein, das ist nicht die «Entwertung der amerikanischen Politik», wie der leider immer mehr nach links driftende Economist ­titelt. Was wir beobachten, ist der Zusammenbruch einer selbstzufriedenen Elite, die mit ihrer hochnäsigen, lebensfremden Attitüde bei den Leuten nicht mehr ankommt. Wir hören einen donnernden Weckruf, eine Art Erdbeben, das offensichtlich nötig wurde, weil immer mehr Leute den Eindruck, ja die Gewissheit haben, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Das Volk, der demokratische Souverän, der Chef, ist nicht mehr einverstanden, wie die von ihm gewählten Angestellten in der Politik seine Geschäfte besorgen.
...
Trump ist ein Vulkanausbruch der Demokratie, fürchterlich, heilsam und mit Sicherheit ein Vorbote ähnlicher Explosionen, die sich auch in Europa seit längerem anbahnen. Die aufgestauten Spannungen in der EU sind sogar noch grösser als jene in den USA, aber es fehlen die Ventile. Je früher der Knall kommt, desto besser.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

24.10.2016 11:34
#50 RE: USA. Präsidentschaftswahl 2016. And the winner is... Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #49
Und Roger Köppel heute id Weltwoche:

Zitat von Weltwoche, 41/2016
... Was wir beobachten, ist der Zusammenbruch einer selbstzufriedenen Elite, die mit ihrer hochnäsigen, lebensfremden Attitüde bei den Leuten nicht mehr ankommt. Wir hören einen donnernden Weckruf, eine Art Erdbeben, das offensichtlich nötig wurde, weil immer mehr Leute den Eindruck, ja die Gewissheit haben, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Das Volk, der demokratische Souverän, der Chef, ist nicht mehr einverstanden, wie die von ihm gewählten Angestellten in der Politik seine Geschäfte besorgen.



Von einem "Zusammenbruch" der linken Elite ist m. E. leider nichts zu sehen.
Im Gegenteil: Trump hat die Protestbewegung für seine persönlichen Ambitionen gekapert und durch seine durchgeknallten Statements diskreditiert.
Und obwohl das Establishment eine denkbar ungeeignete Gegenkandidatin aufgestellt hat, wird die wohl gewinnen, vielleicht sogar sehr hoch.
Und dann wird sich die Elite wieder bestätigt fühlen können.

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