Der Bundespräsident nimmt Stellung zu den zähen Schwampel-Sondierungsgesprächen - und stellt dabei Behauptungen auf, die Widerspruch erfordern. Ein Zitat des Tages.
Die Frage ist ja auch, was denn bei einer Neuwahl als leichtere Alternative rauskommen soll. Schwarz-Gelb? Wird keine Mehrheit bekommen, Schwarz-Grün auch nicht und schon gar nicht Schwarz-Grün ohne CSU. R2G? Absolute Katastrophe für Deutschland und damit natürlich die Präferenz der Grünen, aber auch dafür wird es höchstwahrscheinlich keine Mehrheit geben. Ampel? Ob Lindner mitmachen würde, kann dahingestellt bleiben, da es keine Mehrheit dafür geben wird. Eine Neuwahl ist wahrscheinlich ein Schlag ins Wasser. Für die SPD dürfte es auch besser sein, wenn Jamaika zustande kommt oder Merkel ohne Mehrheit rumwurschteln muss.
Die Frage ist ja auch, was denn bei einer Neuwahl als leichtere Alternative rauskommen soll.
Eine Neuwahl würde wohl dazu führen, lieber TF, dass die CDU Merkel abserviert. Dies würde es der SPD wohl auch erleichtern, doch wieder eine Große Koalition in Erwägung zu ziehen. Und wenn die Schwampel daran scheitert, dass die CSU in der Migrationsfrage nicht nachgibt, dürfte sie deutlich besser abschneiden als am 24.9.
Zitat von Noricus im Beitrag #3Eine Neuwahl würde wohl dazu führen, lieber TF, dass die CDU Merkel abserviert. Dies würde es der SPD wohl auch erleichtern, doch wieder eine Große Koalition in Erwägung zu ziehen.
Eine CDU ohne Merkel könnte möglicherweise auch wieder stark genug werden werden, dass er für schwarz-gelb reicht. Hinge natürlich davon ab, wer nach Merkel kommt: Weiter so, oder Trendwende.
Der richtige Kandidat könnte wohl locker 5-10 Prozent der AfD-Wähler gewinnen. Aber wenn man sich das Spitzenpersonal unter der Kaiserin so betrachtet, ist diese Hoffnung auch nicht wirklich begründet.
Zitat von TF im Beitrag #5Woher kommt die Erkenntnis, dass Merkel bei einer Neuwahl nicht mehr Spitzenkandidatin wäre? Wer soll sie wegputschen? Mir fällt keiner ein.
Es ist keine Erkenntnis, lieber TF, sondern lediglich eine Vermutung. Die Union war die Verliererin der Bundestagswahl. Merkel zieht als Kanzlerkandidatin also nicht mehr so, wie dies früher der Fall war. Freilich: 2009 war das Ergebnis der Union nicht viel besser, aber damals war ziemlich klar, dass es in beträchtlichem Ausmaß sog. Leihstimmen von Unionssympathisanten für die FDP gegeben hat. Dies dürfte heuer ein zu vernachlässigendes Phänomen gewesen sein.
Der Putschist (Spahn? Klöckner? N.N.?) müsste sich die Unterstützung der CSU, des konservativen Flügels der CDU und der mit Merkel ja im Großen und Ganzen äußerst unzufriedenen Jungen Union sichern. Dann würde der Putsch gelingen.
Zitat von Noricus im Beitrag #6 Merkel zieht als Kanzlerkandidatin also nicht mehr so, wie dies früher der Fall war.
Das ist richtig, aber Merkel ist nicht deshalb in der Union "alternativlos", weil sie eine so erfolgreiche Kandidatin ist. Sondern weil sie alles was ihr auch nur ansatzweise gefährlich werden konnte weggebissen hat und nur "ihre" Leute auf Machtpositionen gehievt hat. Die Union ist inzwischen das Prinzip Merkel.
Zitat Der Putschist (Spahn? Klöckner? N.N.?) müsste sich die Unterstützung der CSU, des konservativen Flügels der CDU und der mit Merkel ja im Großen und Ganzen äußerst unzufriedenen Jungen Union sichern. Dann würde der Putsch gelingen.
Und wäre anschließend selber Matsch. Königsmörder zu sein hat noch keinem gut getan und sowohl Spahn als auch Klöckner versprechen sich noch Karrieren nach Merkel. Es gab nach meinem bescheidenen Dafürhalten genau zwei Leute, die in den vergangenen zwei Jahren die Aussenseiterwette auf einen erfolgreichen Putsch zu gewinnen: Drehhofer und Schäuble. Drehhofer hat nicht den Mumm gehabt und Schäuble nicht das Format. Aber "reguläre" Parteimitglieder haben weder die Macht noch die Aussicht danach noch etwas von dem Putsch zu haben.
Zitat von TF im Beitrag #2 Die Frage ist ja auch, was denn bei einer Neuwahl als leichtere Alternative rauskommen soll. Schwarz-Gelb? Wird keine Mehrheit bekommen, Schwarz-Grün auch nicht und schon gar nicht Schwarz-Grün ohne CSU. R2G? Absolute Katastrophe für Deutschland und damit natürlich die Präferenz der Grünen, aber auch dafür wird es höchstwahrscheinlich keine Mehrheit geben. Ampel? Ob Lindner mitmachen würde, kann dahingestellt bleiben, da es keine Mehrheit dafür geben wird. Eine Neuwahl ist wahrscheinlich ein Schlag ins Wasser.
Das glaube ich auch. Und zwar alles genannte. Es gibt eigentlich nur zwei Parteien, die wirklich was aus Neuwahlen ziehen könnten, und das sind AfD und SPD. Und nichts davon würde die Mehrheitsverhältnisse ändern. Es gibt nur einen Grund für Neuwahlen: Die SPD(!) müsste an der Stelle mit einem anderen Kandidaten um die Ecke kommen, der nicht um fünf nach sechs verkündet, dass er in die Opposition will. Und dann wird es (das ist inzwischen die meiner Meinung nach allerwahrscheinlichste Regierung der nächsten Jahre) wieder eine große Koalition geben.
Das dümmste was der Union derzeit passieren kann, zumindest aus Sicht der Merkel-Union, wäre das Steinmeier das Parlament nicht auflöst und die Union mit einer Minderheitsregierung hundertprozent vor die Wand fährt. Denn das müsste zwangsläufig passieren, da Merkels Politik Stil einzig und allein auf absoluten Mehrheiten beruht und sicher nicht darauf in Sachfragen Mehrheiten organisieren zu müssen. Merkel muss (und wird) auf Neuwahlen drängen und Steinmeier wird sicher nicht vergessen haben, wem er sein Amt verdankt.
Zitat von Noricus im Beitrag #3Dies würde es der SPD wohl auch erleichtern, doch wieder eine Große Koalition in Erwägung zu ziehen.
Nee. Die sind gerade so happy, dass sie in der Opposition wieder ungestört an sozialistischen Hirngespinsten arbeiten können. Den Trip lassen sie sich nicht entgehen. Realität sollen dann erstmal die anderen machen.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Mittlerweile hat ja die FDP die Reissleine gezogen. Dem sagt man Selbstverteidigung. Eine FDP Vertretung in einer linksgrünen Regierungsjunta wäre eine schlichte Abschiedstour gewesen. Wer nun unter schwerstem Druck steht, ist selbstverständlich Drehhofer und seine CSU. Die dürfen jetzt als amtlich anerkannte Bettvorleger in die Landtagswahl gehen. Die CSU hat aber noch Zeit. Zeit dafür, endlich zurechnungsfähige Kandidaten zu präsentieren, Kandidaten die anständig sind und nicht aus reinem Machterhalt der Merkeljunta das Wort reden. Diesen Merkel, Altmaier, Tauber, Kauder, Klöckner und anderen Zombies, die genau so zum Teufel geschickt gehören wie andere totalitäre Vögel wie Maas, Oezoguz, Schwesig und Konsorten.
Zitat von Llarian im Beitrag #8Das dümmste was der Union derzeit passieren kann, zumindest aus Sicht der Merkel-Union, wäre das Steinmeier das Parlament nicht auflöst und die Union mit einer Minderheitsregierung hundertprozent vor die Wand fährt.
So, wie ich das GG verstehe, ist eine Parlamentsauflösung an dieser Stelle gar nicht vorgesehen, so daß Steinmeier Merkel ins Messer laufen lassen kann.
Zitat von Llarian im Beitrag #8Merkel muss (und wird) auf Neuwahlen drängen und Steinmeier wird sicher nicht vergessen haben, wem er sein Amt verdankt.
Soll sie drängen! GG-konform wäre es nicht, und so etwas würde nur der AfD in die Hände spielen (endlich benutze ich auch mal dieses Argument ;)).
Steinmeier verdankt sein Amt der SPD, denn ohne sie wäre er nie als Präsidentschaftskandidat vorgeschlagen worden. Und selbst wenn er es Merkel verdanken würde -- was spielt das für eine Rolle? Er hat keinen Vertrag mehr mit ihr sondern ein eigenständiges Amt. Ja, es rächt sich jetzt durchaus, daß die CDU/CSU zu lasch bzw. personell zu dünn besetzt war, um einen eigenen Bundespräsidentschaftskandidaten zu bieten. Die Mehrheit wäre da gewesen.
Das hätte ich der FDP nicht zugetraut. Ich bin sicher, dass stärkt die Position der FDP bei ihren Wählern.
Dass die Grünen und deren Wähler gerade Schaum vor dem Mund haben, muss der FDP egal sein.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #12Das hätte ich der FDP nicht zugetraut. Ich bin sicher, dass stärkt die Position der FDP bei ihren Wählern.
Dass die Grünen und deren Wähler gerade Schaum vor dem Mund haben, muss der FDP egal sein.
Das hätte ich der Lindner FDP auch nicht zugetraut. Ich war sicher, ein paar Pöstchen für die nächsten Jahre wären denen wichtiger als das Verhindern Grüner Idiotien.
Und jetzt ist es wie immer, die Presse kann munter auf die FDP eindreschen.
Ausgesprochen mies finde ich das Verhalten der CSU. Die Gründe, weswegen für die FDP eine Zustimmung zu grünen Absurditäten nur schwer denkbar ist, gelten genauso für die CSU. Und jetzt distanziert man sich von der FDP und umarmt die Grünen... Eine standhafte CSU hätte sich auf der Stelle mit Lindners Erklärung solidarisieren müssen.
Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen? Es beginnt mit: Es wird einmal sein. __________________________________________ __________________________________________
Zitat von H_W im Beitrag #13Das hätte ich der Lindner FDP auch nicht zugetraut. Ich war sicher, ein paar Pöstchen für die nächsten Jahre wären denen wichtiger als das Verhindern Grüner Idiotien.
Ich hatte ja schon vermutet, dass die Schwampel wegen CSU oder FDP scheitern würde. Dass es jetzt die FDP geworden ist, wundert mich ehrlichgesagt auch nicht wirklich; Lindner ist zu jung um seine Karriere jetzt schon zu beenden.
Es wird jetzt wohl in einigen Parteien einen personellen Umbruch geben. Seehofer dürfte erledigt sein, Schulz möglicherweise auch.
Zitat von max im Beitrag #10Mittlerweile hat ja die FDP die Reissleine gezogen. Dem sagt man Selbstverteidigung. Eine FDP Vertretung in einer linksgrünen Regierungsjunta wäre eine schlichte Abschiedstour gewesen. Wer nun unter schwerstem Druck steht, ist selbstverständlich Drehhofer und seine CSU. Die dürfen jetzt als amtlich anerkannte Bettvorleger in die Landtagswahl gehen. Die CSU hat aber noch Zeit. Zeit dafür, endlich zurechnungsfähige Kandidaten zu präsentieren, Kandidaten die anständig sind und nicht aus reinem Machterhalt der Merkeljunta das Wort reden. Diesen Merkel, Altmaier, Tauber, Kauder, Klöckner und anderen Zombies, die genau so zum Teufel geschickt gehören wie andere totalitäre Vögel wie Maas, Oezoguz, Schwesig und Konsorten.
Die Merkeljunta wurde hier schon einmal moderiert. Und eine Bezeichnung jeder anderen demokratisch gewählten Regierung als Junta, nur weil sie Ihren politischen Vorstellungen widerspricht, verstößt ebenfalls gegen die Forumsregeln. Diskutieren Sie sachlich.
Ausgesprochen mies finde ich das Verhalten der CSU. Die Gründe, weswegen für die FDP eine Zustimmung zu grünen Absurditäten nur schwer denkbar ist, gelten genauso für die CSU. Und jetzt distanziert man sich von der FDP und umarmt die Grünen.
Nicht nur mies. Sondern auch doof. Hätte die CSU sich wie die FDP verhalten, dann wäre das ein Riesen-Plus für die Landtagswahl 2018 gewesen. Würde sie jetzt gegenüber der FDP-Entscheidung zumindest leises Verständnis äußern, dann wäre das zumindest ein kleines Plus für die Landtagswahl. Wenn aber nun aber die CSU die FDP dafür kritisiert, dass diese den Flüchtlings-Irrsinn nicht mehr mitgehen will, dann ist das ganz sicher NICHT klug bezogen auf die eigenen Wahl-Chancen. Meine Stimme für die bayerische Landtagswahl habe ich auf jeden Fall heute vormittag gedanklich umgestellt von CSU auf FDP.
Und auch wenn die FDP wahrscheinlich jetzt erst mal von den Medien gekreuzigt wird: Es ist nicht sicher, ob der Move der FDP bei ggf. notwendigen Neuwahlen nicht sogar nutzen wird. Lindner hat gestern nacht demonstriert, dass die FDP die bürgerliche Alternative zur AfD sein kann. Wenn es das jetzt geschickt spielt, dann kann er ggf. etliche Stimmen von der AfD zur FDP ziehen. (Würde 1/3 der September-AfD-Wähler zur FDP schwenken, dann würde es sogar für Schwarz-Gelb reichen...)
Zitat von Florian im Beitrag #16Hätte die CSU sich wie die FDP verhalten, dann wäre das ein Riesen-Plus für die Landtagswahl 2018 gewesen.
Nicht zu vergessen für eventuelle Neuwahlen.
Aber ich gehe sowieso davon aus, dass Seehofer Geschichte ist. Der hat noch mal alles versucht um sich in der nächsten Regierung einen Posten zu verschaffen, weil er auch weiss, dass er in der CSU am Ende ist. Jetzt muss er eben mit leeren Händen abtreten. Für die Neu-, sicher aber die Landtagswahl wird die CSU sich an der Spitze neu aufstellen.
Zitat von Florian im Beitrag #16 Lindner hat gestern nacht demonstriert, dass die FDP die bürgerliche Alternative zur AfD sein kann. Wenn es das jetzt geschickt spielt, dann kann er ggf. etliche Stimmen von der AfD zur FDP ziehen.
Genau mit dieser Frage quäle ich micht jetzt herum. Kann man der FDP wirklich trauen, oder war das nur ein zufälliges mal etwas richtiges tun?
Ich vermisse immer noch die Erkenntnis in der Partei, weswegen man 2009 gewählt wurde und weswegen 2013 nicht mehr.
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Zitat von H_W im Beitrag #18Genau mit dieser Frage quäle ich micht jetzt herum. Kann man der FDP wirklich trauen, oder war das nur ein zufälliges mal etwas richtiges tun?
Dafür, dass diese Entscheidung der FDP Zufall war, spricht meines Ermessens überhaupt nichts.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #20Dafür, dass diese Entscheidung der FDP Zufall war, spricht meines Ermessens überhaupt nichts.
Eine FDP, der es wirklich auf liberale Werte ankommt, kann eigentlich unmöglich so lange so tun, als wäre grüne Ideen auch nur diskussionswürdig. Besser wäre ein Abbruch schon zu einem erheblich früheren Zeitpunkt gewesen.
Ab von diesem Thema, ich habe gerade mal bei FB die Seite der CSU angesehen. "„Die Union hat alles Menschenmögliche getan, um eine stabile Regierung zu bilden. Das Zusammenstehen von CDU und CSU bleibt auch weiterhin wichtig.“ #Klartext von CSU-Chef Horst Seehofer zu #Sondierung" Dafür gibt es praktisch nur Prügel, Lindner und die FDP werden ziemlich heftig gelobt. Ist bei CSU-Anhängern ja auch nicht so selbstverständlich.
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Zitat von Florian im Beitrag #16Hätte die CSU sich wie die FDP verhalten, dann wäre das ein Riesen-Plus für die Landtagswahl 2018 gewesen.
Richtig. Es ist (wieder einmal) ein kapitaler Fehler Seehofers, sofort wieder in Unions-Solidarität zu verfallen. Und damit Merkel zu stützen, die umgekehrt mit der CSU nie solidarisch war.
Zitat Und auch wenn die FDP wahrscheinlich jetzt erst mal von den Medien gekreuzigt wird:
Bisher geht es. SZ, FR und Staatssender kann man natürlich weitgehend abhaken, aber insgesamt habe ich den Eindruck, daß maximal zwei Drittel der Journalisten FDP-bashing betreiben. Da sind wir Schlimmeres gewöhnt. Umgekehrt sind die Reaktionen außerhalb der Medien ziemlich gut. Innerhalb der FDP ist ohnehin Party, auch der Zuspruch in den sozialen Netzwerken ist enorm. Sollte es zu Neuwahlen kommen, wird die Wahlkampf-Motivation jedenfalls sehr gut sein.
Ausgesprochen mies finde ich das Verhalten der CSU. Die Gründe, weswegen für die FDP eine Zustimmung zu grünen Absurditäten nur schwer denkbar ist, gelten genauso für die CSU. Und jetzt distanziert man sich von der FDP und umarmt die Grünen.
Nicht nur mies. Sondern auch doof. Hätte die CSU sich wie die FDP verhalten, dann wäre das ein Riesen-Plus für die Landtagswahl 2018 gewesen. Würde sie jetzt gegenüber der FDP-Entscheidung zumindest leises Verständnis äußern, dann wäre das zumindest ein kleines Plus für die Landtagswahl. Wenn aber nun aber die CSU die FDP dafür kritisiert, dass diese den Flüchtlings-Irrsinn nicht mehr mitgehen will, dann ist das ganz sicher NICHT klug bezogen auf die eigenen Wahl-Chancen. Meine Stimme für die bayerische Landtagswahl habe ich auf jeden Fall heute vormittag gedanklich umgestellt von CSU auf FDP.
Und auch wenn die FDP wahrscheinlich jetzt erst mal von den Medien gekreuzigt wird: Es ist nicht sicher, ob der Move der FDP bei ggf. notwendigen Neuwahlen nicht sogar nutzen wird. Lindner hat gestern nacht demonstriert, dass die FDP die bürgerliche Alternative zur AfD sein kann. Wenn es das jetzt geschickt spielt, dann kann er ggf. etliche Stimmen von der AfD zur FDP ziehen. (Würde 1/3 der September-AfD-Wähler zur FDP schwenken, dann würde es sogar für Schwarz-Gelb reichen...)
Nachtrag: Hier ein Artikel in Welt+, der meine Sichtweise teilt.
Zitat Anders als die CSU, die aus ihrer Sicht inhaltlich ähnlich unzufrieden gewesen sein dürfte, war die FDP allerdings auch bereit, aus einer solchen Lage die Schlussfolgerung zu ziehen. Während die anderen Parteien bei Neuwahlen vor allem eine Stärkung der AfD fürchten, halten die Freien Demokraten das nicht für ausgemacht.
Möglich sei das natürlich, sagte Fraktionsgeschäftsführer Marco Buschmann der WELT bereits vor zwei Wochen. Allerdings: „Eine Neuwahl könnte aber auch bedeuten, dass die Bereitschaft steigt, für konstruktive Verhältnisse zu sorgen. Wenn die Menschen sehen, dass es unter den demokratischen Parteien eine konzeptionelle Auswahl in den für sie bedeutsamen Themen gibt, dann wird die AfD als Ventil nicht mehr benötigt.“
Zitat von Florian im Beitrag #16Und auch wenn die FDP wahrscheinlich jetzt erst mal von den Medien gekreuzigt wird:
Bisher geht es. SZ, FR und Staatssender kann man natürlich weitgehend abhaken, aber insgesamt habe ich den Eindruck, daß maximal zwei Drittel der Journalisten FDP-bashing betreiben. Da sind wir Schlimmeres gewöhnt. Umgekehrt sind die Reaktionen außerhalb der Medien ziemlich gut. Innerhalb der FDP ist ohnehin Party, auch der Zuspruch in den sozialen Netzwerken ist enorm. Sollte es zu Neuwahlen kommen, wird die Wahlkampf-Motivation jedenfalls sehr gut sein.
Interessant ist hier die Diskussion im Forum: Eine deutliche Mehrheit äußert hier zumindest Verständnis für die FDP. In einem Spiegel-Forum ist das ungewöhnlich.
Wenn die FDP das jetzt richtig spielt, dann könnten Neuwahlen für sie richtig stark laufen.
"Richtig" würde hier bedeuten: Die Schwarz-Grünen Positionen bei den Themen Energie, Steuern und v.a. Flüchtlingen deutlich kritisieren. Dies aber nicht in AfD-Sprache. Sondern auf FDP-Art, also bürgerlich-staatsmännisch. So weit wie die Union mittlerweile nach links gerückt ist, braucht die FDP dazu gar keinen "Rechts-Schwenk" machen. Sie kann einfach da stehen bleiben wo sie seit Jahren steht. Und wird viele enttäusche Unionswähler abgreifen können. Und auch viele AfD-Wähler, die sich eine respektable Alternative zur Chaos-Truppe AfD wünschen.
Schon der Unions-interne Flüchtlings-"Kompromiss" mit der Zahl 200.000 war ja bereits ein extremer Linksruck. Es gibt in Europa keine einzige Regierung, die eine solche Position vertreten würde. CDU+CSU sind in dieser Frage also bereits ohne grüne Einflussnahme linker als jede andere europäische Regierung. Wenn sich die FDP rechts von dieser Position verbleibt, dann ist sie - im europäischen Vergleich und auch bezogen auf den deutschen Wählerwillen- also absolut mittig.
(Heute beim Mittagessen habe ich 3 jahrzehntelange CSU-Wähler getroffen. Alle drei fanden Klasse, was die FDP da gemacht hat.)
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #20Dafür, dass diese Entscheidung der FDP Zufall war, spricht meines Ermessens überhaupt nichts.
Eine FDP, der es wirklich auf liberale Werte ankommt, kann eigentlich unmöglich so lange so tun, als wäre grüne Ideen auch nur diskussionswürdig. Besser wäre ein Abbruch schon zu einem erheblich früheren Zeitpunkt gewesen.
Ab von diesem Thema, ich habe gerade mal bei FB die Seite der CSU angesehen. "„Die Union hat alles Menschenmögliche getan, um eine stabile Regierung zu bilden. Das Zusammenstehen von CDU und CSU bleibt auch weiterhin wichtig.“ #Klartext von CSU-Chef Horst Seehofer zu #Sondierung" Dafür gibt es praktisch nur Prügel, Lindner und die FDP werden ziemlich heftig gelobt. Ist bei CSU-Anhängern ja auch nicht so selbstverständlich.
Ja, wirklich krass. Dieser FB-Eintrag auf der CSU-Seite hat mittlerweile satte 1000 Kommentare. Plus noch mal 300 unter dem Video-Kommentar des Generalsekretärs. Ich habe bei beiden jeweils die ersten 50 Kommentare überflogen. Ausnahmslos ALLE (!) 100 Kommentare hatten den gleichen Tenor: Die FDP hat alles richtig gemacht. Und von der CSU ist man enttäuscht. Klar ist das kein repräsentatives Stimmungsbild. Aber für die CSU (und die FDP) ist letzten Endes nicht relevant, was ein SZ-Feuilletonist von ihr hält. Sondern was im bürgerlichen Wählerspektrum gedacht wird.
Und so klar und eindeutig wie die Stimmung auf der CSU-FB-Seite ist, kann man nur sagen: Aus dieser Perspektive hat Lindner alles richtig gemacht.
Auf der CDU-Facebook-Seite hat der Artikel zum Thema - von Generalsektretär Tauber -übrigens "nur" 300 Kommentare. Auch hier habe ich die ersten 50 Kommentare überflogen. Das Bild ist: 47/50 Kommentare sind pro-FDP. Nur 3 Kommentare sind auf "offizieller" CDU-Linie. Der FDP-Beitrag zum Thema auf FB - von C.Lindner - hat über 1800(!) Kommentare. Hier sind von den ersten 50 Kommentaren "nur" 42 positiv und 8 negativ. Kann also schon sein, dass die Facebook-Seiten von Parteien eher die kritischen Geister anlocken, die dort Dampf ablassen wollen. Dennoch ist das Stimmungsbild im bürgerlichen Wählerspektrum zumindest auf Facebook überwältigend eindeutig. Und selbst auf der FB-Seite der Grünen (!) wird die Entscheidung der FDP mehrheitlich positiv kommentiert. Vielleicht sind das oft keine FDP-Freunde. Aber die Vokabeln "Rückgrat" und "für die eigenen Überzeugungen einstehen" fallen da sehr häufig.
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