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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 90 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Nobster Online




Beiträge: 291

24.10.2021 15:41
#51 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #48
Aber Energie wird nicht auf "Vor-Corona-Niveau" kommen, Immobilien auch nicht und große, internationale Aktienfonds (->MSCI World) auch nicht.

Da gehe ich jede Wette ein, dass der MSCI-World Index am 31.12.2021 höher sein wird als am 31.12.2019 (1.168,47)

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

25.10.2021 00:01
#52 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #48

Zitat
Der Welt-Artikel, den Sie wohl meinen, ist hinter der Bezahlschranke und ich habe darauf keinen Zugriff.

Er war lange genug hoffen.




Aha, und nun? Wollen Sie mich jetzt überführen, meine Argumente bei der Welt abgelesen zu haben?
Mich als Papagei darstellen und so davon ablenken, daß Sie diesen Sachverhalt in Ihren Einlassungen zur Inflation schlicht unterschlagen.
NICE TRY!
Das interessante Detail der Driftzonen habe ich übrigens bei Focus gelesen. Wussten Sie von Driftzonen?
Stand das auch in dem Weltartikel?

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

25.10.2021 00:14
#53 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #48

Zitat
Und lassen Sie es, mir hier Prognosen zu unterstellen, denn dann können Sie sich auch Ihr Triumphieren sparen.

Ich unterstelle die nicht, die sind da. Vollkommen egal, ob Sie sich jetzt hinter Wortklaubereien wie "Einschätzung statt Prognose" zu verstecken suchen. Ihre Aussagen sind in diesem, unseren Zimmer abrufbar. Und wer denen gefolgt ist, hat deutliche Verluste gemacht, da beißt die Maus keinen Faden ab.




Das ist mal ein wirklich origineller Angriff. Dann mal los: Rufen Sie mal meine "Prognosen" ab und zitieren diese hier.
Ich der Finanzberater in dessen Gefolgschaft man Verluste eingefahren hätte...ehrlich, Ihre Fantasie ist komisch...zum Lachen...

Und jetzt suchen Sie mal...

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

25.10.2021 00:19
#54 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Nobster im Beitrag #51
Zitat von Llarian im Beitrag #48
Aber Energie wird nicht auf "Vor-Corona-Niveau" kommen, Immobilien auch nicht und große, internationale Aktienfonds (->MSCI World) auch nicht.

Da gehe ich jede Wette ein, dass der MSCI-World Index am 31.12.2021 höher sein wird als am 31.12.2019 (1.168,47)


Und am 31.12.2022 wird er höher sein als am 31.12.2021. Wenn nicht, dann haben wir ein Problem,
das grösser ist als die hier diskutierten.

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

25.10.2021 00:23
#55 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #48

Zitat
Ich gehe von sinkenden Preisen in einem Jahr aus, wenn die sinkende Nachfrage auf ein Überangebot trifft, dem Schweinezyklus folgend. Das ist keine Prognose, sondern eine Einschätzung.

Das werden wir in einzelnen Bereichen auch sehen, da habe ich keinen Zweifel. Und das ist eine Prognose. Und auch eine Einschätzung. (Nur um weitere Wortklaubereien zu vermeiden, ich habe nämlich keine Angst vor meinen eigenen Aussagen, ich irre mich öfter, ist kein Drama). Aber ich prognostiziere weiter, dass sich das nicht auf die Gesamtheit beziehen wird. Ja, die Preise für Transporte werden wieder etwas sinken, Holz- und Stahlpreis werden auch nicht bei 200% Steigerung bleiben, die wir dieses Jahr schon gesehen haben. Und Mirkocontroller werden wieder bezahlbar werden. Alles kein Thema. Aber Energie wird nicht auf "Vor-Corona-Niveau" kommen, Immobilien auch nicht und große, internationale Aktienfonds (->MSCI World) auch nicht.




Na also. Ein gewisses Maß an Demut ist bei Ihnen ja doch vorhanden. Das ist einen gute Basis für weitere Diskussionen.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

25.10.2021 01:15
#56 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #49
Wie erklären Sie sich die Entwicklung des Dollars oder die der japanischen Währung?

Japan kann ich nichts zu sagen. Der Dollar geht die selbe Entwicklung, weil die amerikanische Regierung unter ihrem inzwischen offen dementen Präsidenten, eine Kamikaze-Politik fährt, gegen die die EZB (fast) noch harmlos anmutet. Im Prinzip macht er aber genau das selbe: Geld drucken bis das Wasser in den Augen kocht. Mit den selben Resultaten.

Zitat
Aber ein Fond, der z. B. stur den DAX abbildet hätte zumindest bisher relativ guten Gewinn gemacht.


Bisher. Aber das ist eben keine Garantie. Ich halte ja auch Aktien für die bessere Investition. Aber das Risiko ist eben größer als bei Gold.

Zitat
Das ist bei Gold doch im großen und ganzen eh der Fall.


Nein. Gold ist kein Fiat Geld, es ist aus natürlichen Gründen begrenzt, es ist technisch wertvoll, es ist recht fälschungssicher, es kann nicht nachverfolgt werden und bricht vor allem dann nicht zusammen, wenn jemand einen revolutionären Hash-Algorithmus entwickelt. Das hat nichts mit Bitcoins gemeinsam.

Zitat
Ich würde vermuten: Der Landwirt, der Goldschmuck, Kunstwerke usw. gegen was zu essen eingetauscht hat.


Schönes Argument, leider wendet es sich gegen Sie: Denn offenkundig räumt der Landwirt dem Gold einen Wert ein. Und deswegen bleibt es eben dabei: Mit Gold sind Sie deutlich besser aufgestellt als mit einem Haufen Papier.

Zitat
Schlimmstenfalls würden seine Mitmenschen ihn das Gold ganz einfach abnehmen.


Und das ist genau das selbe Argument, sogar noch deutlicher: Wenn jemand einem das Gold abnehmen will, dann bedeutet das im direkten Schluss, dass jemand dem Gold einen erheblichen Wert zumisst.

Zitat
Wobei ich hier die Schuld auch bei ganz anderen Dingen sehe: Überbürokratisierung, zu starke Regulierung, kein wirklicher Zweckoptimismus mehr.


Das sind alles Argumente, die EU krankt nicht nur an einer Ecke. Aber die derzeitige, exponentiell zunehmende Enteignung des Mittelstandes ist eben eins der Probleme.

Zitat
Das wirklich traurige ist, dass Deutschland trotz allem in Sachen Forschung und Lehre weltweit vorne dabei ist. Hier verschenken wir unglaublich viel Potenzial.


Dabei war(!), lieber Johannes. Heute sind wir das bei aller Liebe nicht mehr. Deswegen fallen auch solche Ausnahmen wie eben der Biontech-Impftstoff so auf. Wir sind das gar nicht mehr gewohnt. Im Bezug auf fast alle modernen Technologien, von Digitalisierung, KI, Biotechnologie, etc. sind wir schon ziemlich abgehängt. Deutschland hatte bis dato noch zwei Industriebereiche, die international was gerissen haben, das waren Automobil- und Maschinenbau. Ersterer hat in Deutschland beschlossen Selbstmord zu begehen und zweiterer ist, das erlebe ich live, derzeit dabei sich schwer zu internationalisieren. Deutsche Firmen verlagern selbst ihre Forschung zunehmend ins Ausland. Ich sehe auch das Potential immer weniger, wenn ich sehe was für Absolventen von den Hochschulen kommen, die zwar Triggerwarnings kennen und "Kompetenzen" ganz toll finden, aber teilweise an einem einfachen Dreisatz scheitern. Von Infratruktur, Energiesicherheit und politischer Stabilität will ich nicht einmal anfangen.

Zitat
Ich würde nicht ausschließen, dass irgendwelche Fond-Manager oder Beratungsfirmen da zu den exakt gleichen Schlussfolgerungen gekommen sind. Demographie lügt nicht.


Doch, das tut sie. Sogar an mehreren Stellen. Wenn wir uns die Prognosen, dass wurde hier bereits von einem anderen Zimmermann erwähnt, aus den 80er Jahren anschauen, also nach dem Pillenknick, dann sollten wir heute nicht 82 Millionen sein, sondern deutlich weniger. Dummerweise hatte man die Zuwanderung nicht eingerechnet. Zuwanderer übrigens, die sich sehr gut vermehren. Ende nicht abzusehen. Ebenso hatten die Demographen nicht den Trend zum Zug in die Städte auf dem Schirm. Wir haben die Immobilienpreisexplosion ja nicht in der Uckermark sondern vor allem in den Städten ab 100.000 Einwohnern. Der Druck in die Städte ist gewaltig, nicht einmal die Alten wollen auf dem Land bleiben. Das Dritte was Demographen nicht auf dem Schirm hatten war der irrsinnige Druck zum energetischen Bauen und Sanieren. Heute gelten hunderttausende, wenn nicht bald Millionen, ältere Gebäude gar nicht mehr als bewohnbar. Nimmt man all das zusammen (und die Auflistung ist nicht vollständig), dann stellt man fest, dass demographische Abschätzungen ein solches Problem nicht im Ansatz vernünftig erfassen. Deswegen haben wir ja die derzeitige Entwicklung. Die Markterwartung, und das ist nicht die meine spezielle, ist eine deutliche Preissteigerung.

Zitat
Letztere Vorhersage hätte ich mir nicht zugetraut.


Man muss auch mal den Mut haben sich zu irren. :)
Aber ich glaube ich steh ganz gut da und der Erwartungswert hier recht zu behalten ist recht hoch.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

25.10.2021 01:21
#57 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #55
Na also. Ein gewisses Maß an Demut ist bei Ihnen ja doch vorhanden. Das ist einen gute Basis für weitere Diskussionen.

Ich glaube nicht, dass wir eine solche Basis haben, lieber HR2 (deswegen habe ich mir diesmal auch erlaubt ihre doch etwas emotionalen Wallungen, für die Sie wieder drei Beiträge gebraucht haben, nicht mehr zu zitieren). Sehen Sie sich mal den Unterschied zwischen unserer Debatte und den anderen Beiträgen und Diskussionen in diesem Thread an. Wenn Sie den Unterschied bemerken, dann könnten wir eine Basis finden. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass Ihnen daran gelegen ist.

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

25.10.2021 01:46
#58 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #57
Zitat von HR2 im Beitrag #55
Na also. Ein gewisses Maß an Demut ist bei Ihnen ja doch vorhanden. Das ist einen gute Basis für weitere Diskussionen.

Ich glaube nicht, dass wir eine solche Basis haben, lieber HR2 (deswegen habe ich mir diesmal auch erlaubt ihre doch etwas emotionalen Wallungen, für die Sie wieder drei Beiträge gebraucht haben, nicht mehr zu zitieren). Sehen Sie sich mal den Unterschied zwischen unserer Debatte und den anderen Beiträgen und Diskussionen in diesem Thread an. Wenn Sie den Unterschied bemerken, dann könnten wir eine Basis finden. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass Ihnen daran gelegen ist.


Ne, klar. Meine drei Beiträge (na und?) sind emotionale Wallungen auf die der überaus disziplinierte und rationale Llarian nicht antwortet.
Er hat es dann ganz gerne mit einem Stil, den er selber nicht wahrt.

Meine "verlustbringende" Prognosen wollen Sie mir aber schon hier zitieren? Nicht?
Wollen Sie Ihre Unterstellungen belegen?
Oder genügen Ihnen Ihrer Unterstellungen als Selbstzweck?

Johanes Online




Beiträge: 2.636

25.10.2021 12:30
#59 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #56
Bisher. Aber das ist eben keine Garantie. Ich halte ja auch Aktien für die bessere Investition. Aber das Risiko ist eben größer als bei Gold.


Das hängt eben auch von den Umständen ab, wie ich nicht müde werde zu betonen.

Zitat

Zitat
Das ist bei Gold doch im großen und ganzen eh der Fall.


Nein. Gold ist kein Fiat Geld, es ist aus natürlichen Gründen begrenzt,




Soweit ich weiß gibt es auch bei Gold eine Art künstliche Verknappung, weil Banken, Staaten und Minengesellschaften übereingekommen sind, eine gewisse Menge an Gold "Auf Lager" zu halten, damit die Preise nicht kollabieren.
Aber gut, das gehört wohl in den Graubereich zur Verschwörungstheorie.

Zitat
es kann nicht nachverfolgt werden



Das stimmt nicht.
Jeder Goldbarren in der EU hat meines Wissens eine Markierung, die nachvollzogen werden kann. Der Händler muss den Behörden mitteilen, wenn z. B. Johanes oder LLarian diesen Baren kaufen. Es steht zu befürchte, dass... wenn es hart auf hart kommt... der Staat sehr genau nachfragen wird.

Zitat
Schönes Argument, leider wendet es sich gegen Sie: Denn offenkundig räumt der Landwirt dem Gold einen Wert ein. Und deswegen bleibt es eben dabei: Mit Gold sind Sie deutlich besser aufgestellt als mit einem Haufen Papier.



Das ist korrekt.

Aber den räumt er z. B. auch anderen Dingen ein wie Kunstwerken usw. Jedenfalls sind mir Geschichten bekannt, in dem genau das passiert sein soll.

Wirklich gut ist Gold eigentlich nur, wenn man es irgendwo verstecken und aushaaren kann. Um auszuharren gibt es aber andere Strategien.

Zitat
Im Bezug auf fast alle modernen Technologien, von Digitalisierung, KI, Biotechnologie, etc. sind wir schon ziemlich abgehängt.



In Bezug auf Stammzellen (von Embryonen) kann ich das sogar nachvollziehen. Ähnlich sieht es mit der grünen Gentechnik aus.

In anderen Bereichen kann ich es einfach nicht ganz nachvollziehen. Digitalisierung ist ein zweischneidiges Schwert, ja, aber wir bekommen die ja so oder so. Wir können nur entscheiden, ob wir dabei eine Rolle spielen wollen oder eben nicht.
Besonders in Sachen "KI" erlebe ich persönlich die Diskussion als lächerlich.

Zitat
[...]was für Absolventen von den Hochschulen kommen, die zwar Triggerwarnings kennen und "Kompetenzen" ganz toll finden, aber teilweise an einem einfachen Dreisatz scheitern.



Zweckoptimismus. Es mag letztlich irrational sein, aber es gehört für mich inzwischen mehr und mehr dazu.

Zitat
Aber ich glaube ich steh ganz gut da und der Erwartungswert hier recht zu behalten ist recht hoch.



Eines ist aber mal klar: Wenn die Aktienwerte massiv sinken, dann haben wir andere Probleme.
Es gibt nämlich eine Verbindung zwischen Fundamentalwert und Aktienwert. Diese Verbindung ist nicht 1:1, aber sie hängen doch zusammen. Besonders, weil es eine ganze Schule von Aktionären gibt, die sich darauf spezialisieren, genau darauf zu achten.

Wenn die Akienmärkte im Keller sind, ist das also derzeit auch nicht so schlimm, weil der Rest der Wirtschaft ebenfalls im Keller sich befindet. Man kann sich also auch weniger kaufen, nur gehört man dann vielleicht noch zu den Glücklicheren im allgemeinen Unglück.

Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters
07.10. Medien sprechen von der Ampel-Koalition to be continued

Johanes Online




Beiträge: 2.636

25.10.2021 12:41
#60 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von zwerg im Beitrag #50
Das Argument, dass man den Markt nicht besiegen kann, kommt von der in Realität NICHT gültigen Effizienzmarkthypothese.


Mit dem Argument haben Sie recht, werter Herr @zwerg.

Ich will meine Behauptung umformulieren: Der Kleinanleger haben im Grunde keine reelle Chance, gegen den Markt zu gewinnen, jedenfalls langfristig.
Die andere Seite hat einfach schon strukturelle Vorteile. Wir haben es bei Games Shop gesehen.
Das wird vermutlich eine einmalige Sache bleiben, die niemals wiederholt werden kann.

Zudem der Kleinanleger, der nebenbei noch eine reguläre Arbeit hat und auch gar nicht die Masse an Geld besitzt, wahrscheinlich nicht gut damit fährt, zu hoffen die Profis mit Millardenbeträgen zu schlagen. Das ist keine Strategie, das ist höchstens Zufall.

Zitat von zwerg
Ob Europa oder die USA weiter in Richtung Verrücktheit geht, ist noch in Entwicklung.



Ich weiß gar nicht unbedingt. Wir betrachten ja nur eine Seite der Entwicklung haben wahrscheinlich gar nicht das historische Bewusstsein, wie es in den 1950ern, 60ern oder 80er Jahren aussah.
Wahrscheinlich sah die Welt sah die Welt für einen Betrachter schon immer verrückter aus.

Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters
07.10. Medien sprechen von der Ampel-Koalition to be continued

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

25.10.2021 23:45
#61 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #59
Soweit ich weiß gibt es auch bei Gold eine Art künstliche Verknappung, weil Banken, Staaten und Minengesellschaften übereingekommen sind, eine gewisse Menge an Gold "Auf Lager" zu halten, damit die Preise nicht kollabieren. Aber gut, das gehört wohl in den Graubereich zur Verschwörungstheorie.

Das denke ich auch. Gold ist von so hohem technischen Wert, dass ich eine solche Politik für sehr fragwürdig hielte. Eine echte Verknappung eines weltweit vorkommenden Rohstoffs ist bisher nur beim Öl gelungen und gelingt dort auch nur mehr schlecht als recht. Das dann auch noch im Dunkeln zu machen....

Zitat
Jeder Goldbarren in der EU hat meines Wissens eine Markierung, die nachvollzogen werden kann. Der Händler muss den Behörden mitteilen, wenn z. B. Johanes oder LLarian diesen Baren kaufen. Es steht zu befürchte, dass... wenn es hart auf hart kommt... der Staat sehr genau nachfragen wird.


Das Goldregister ist mir bekannt und sagt mal wieder viel über den Zustand der Republik aus. Aber praktikabel ist es nicht: Jeder Idiot mit einem Bunsenbrenner kann Gold einschmelzen und neu giessen. Und auch wenn der Staat inzwischen genau kontrolliert wieviel Gold jemand kauft, kann er niemandem verbieten damit zu machen, was er will.

Zitat
Aber den räumt er z. B. auch anderen Dingen ein wie Kunstwerken usw. Jedenfalls sind mir Geschichten bekannt, in dem genau das passiert sein soll.


Natürlich ist dem so. Menschen handeln gerade in Krisenzeiten mit allem, was irgendwie wertvoll erscheint. Nur ist Gold im Unterschied zu Kunstwerken deutlich praktischer zu transportieren und zu handhaben.

Zitat
In anderen Bereichen kann ich es einfach nicht ganz nachvollziehen. Digitalisierung ist ein zweischneidiges Schwert, ja, aber wir bekommen die ja so oder so. Wir können nur entscheiden, ob wir dabei eine Rolle spielen wollen oder eben nicht.


Wie wollen Sie das denn entscheiden? Sicher nicht in dem sie Geld drauf werfen. Man kann Google nicht gründen, indem man mit dem politischen Zauberstab wedelt. Man hätte sicher vor Jahren bessere Weichen stellen können (hat man auch, allerdings in die genau gegenteilige Richtung), aber man kann Digitalisierung nicht herhexen, zumindest nicht die Entwicklung davon. Ich mag BigTech nicht besonders, weil sie zunehmend zu einer Gefahr für Grundrechte und Demokratie auflaufen, aber ich bin mir schon darüber im klaren, dass die Fortschritte im Bereich KI vor allem dort passieren. Und mal ab von SAP existiert in Deutschland BigTech nahezu gar nicht mehr (und SAP ist jetzt auch nicht unbedingt ein besonders guter Vertreter).

Zitat
Besonders in Sachen "KI" erlebe ich persönlich die Diskussion als lächerlich.


Das müssten Sie erklären.

Zitat
Ich weiß gar nicht unbedingt. Wir betrachten ja nur eine Seite der Entwicklung haben wahrscheinlich gar nicht das historische Bewusstsein, wie es in den 1950ern, 60ern oder 80er Jahren aussah.
Wahrscheinlich sah die Welt sah die Welt für einen Betrachter schon immer verrückter aus.


Das ist eine interessante These. Und gut denkbar ist es auch, Entwicklungen sehen von althergebrachter Sicht oftmals verrückt aus. Aber ich denke es gibt schon einen fundamentalen Unterschied zwischen Entwicklungen der 50er, 60er, der Zeit davor und späteren Jahrzehnten. In früheren Zeiten war eine Gesellschaft immer auf ihren eigenen Fortschritt bedacht und ging zwar davon aus, dass sich Dinge ändern, aber die Bemühung war immer die Gesellschaft zu verbessern oder wenigstens zu erhalten. Selbst die zunehmende Dekadenz seit den 70er Jahren war zwar von Dummheit, aber immer noch mit dem Wunsch besetzt die Dinge zum Besseren zu wenden. Das nennenswerte Gesellschaftsströmungen bewusst den kollektiven Selbstmord anstreben, das erscheint mir neu zu sein und schon eine neue Form von Wahnsinn zu definieren.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.540

26.10.2021 02:32
#62 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #61

Das ist eine interessante These. Und gut denkbar ist es auch, Entwicklungen sehen von althergebrachter Sicht oftmals verrückt aus. Aber ich denke es gibt schon einen fundamentalen Unterschied zwischen Entwicklungen der 50er, 60er, der Zeit davor und späteren Jahrzehnten. In früheren Zeiten war eine Gesellschaft immer auf ihren eigenen Fortschritt bedacht und ging zwar davon aus, dass sich Dinge ändern, aber die Bemühung war immer die Gesellschaft zu verbessern oder wenigstens zu erhalten. Selbst die zunehmende Dekadenz seit den 70er Jahren war zwar von Dummheit, aber immer noch mit dem Wunsch besetzt die Dinge zum Besseren zu wenden. Das nennenswerte Gesellschaftsströmungen bewusst den kollektiven Selbstmord anstreben, das erscheint mir neu zu sein und schon eine neue Form von Wahnsinn zu definieren.



Stimmt. Das hat aber einen Vorlauf. Das eine ist, daß, und zwar ziemlich genau ab da, als die "68er" ihren Siegeszug durch die Institutionen, besonders die Lehrerzimmer, antraten, das Herkommen, die eigene Vergangenheit als Ganzes, nur noch negativ gesehen wurde: "Preußen" als Vorläufer & Vorbedingung von "33", Friedrich der. Gr. & Luther wurden dann auch da einsortiert. Da war dann nichts mehr mit inneren Widersprüchen und Verstehen aus den damals gegebenen Bedingungen, sondern nur noch der Blick durch die Moralbrille, und immer negativ. Das gab es nichts mehr im tiefen Brunnen der Vergangenheit (Thomas Mann), das bewahrenswert war. (Und typisch 68 war eben auch, daß dieses Verfahren typisch für die linken Weltmeuordnungen ist, nach denen das Bisherige komplett entsorgt werden & der "neue Mensch" her muß. Die Tätärä hat das ja auch so gehalten, dann aber, recht genau um 1980-81 herum zum Preußen-Gedenkjahr, viele westdeutsche Linke verschreckt, als sie die Bewertung umdrehte und "Preußen" wieder positiv sahen, schon, um sich selbst als würdigen Nachfolger zu reklamieren.

Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite ist seit dem Beginn der Nachkriegszeit alle Vorstellung von "Zukunft" systematisch und flächendeckend entwertet & vergiftet worden. Die "technischen Visionen" gab es bis Mitte der 60er noch: "die Weltraumfahrt," "die Automatisierung," die uns demnächst im Jahr 2000 Arbeitstage von 2 Stunden einbringt. "Das Atom." Das war aber alles sehr vage & skizzenhaft, daran konnte sich nichts festmachen. Und vor allem ging dem jede faßbare, die Phantasie anregende Konkretheit ab. Und vor allem: auch das ist ab Ende der 50er ebenfalls alles negativ besetzt worden: es gab 2 große Kampagnen gegen "die Automatisierung" 1959 und 1964, in allen großen Medien, von FAZ bis Spiegel; "der Überwachungsstaat" dann im Zuge der RAF-Rasterfahndung (Friedrich Zimmermann läßt grüßen); das berüchtigte Wahlprogramm der Grünen von 1986 ist nicht aus dem Nichts gekommen.

Was "die Zukunft" aber konkret androhte, war dagegen ziemlich einprägsam: ab Kriegsende "die Bombe", die menschengemachte Apokalypse. Die Überbevölkerung. Die Ressourcenerschöpfung à la Grenzen des Wachstums & Global 2000. Totalüberwachung. Biotechnik als Teufelszeug. Atomkraft als Teufelszeug. Chemie als Teufelszeug. Gene als Teufelszeug. Das Jahr 2000 entweder als flächendeckende Betonwüste oder als planetenweite Giftmüllhalde; Sauerstoff wird an Passanten in Flaschen verkauft. Wir haben jetzt die 4. Generation, die noch nie etwas davon gehört hat, daß "die Zukunft" lebenswert oder irgendwie "besser" sein könnte als die Gegenwart, sondern nur, daß uns das Ende rabenschwarz bevorsteht. Es fällt ja auf, daß das FfF-Geschrei hier vollkommen inhaltsfrei daherkommt und nur noch auf der sturen Wiederholung einfältigster Phrasen beruht: das ist die letzte, infantile Schwundstufe dieser mentalen Regression. Die schreien nur: Abschalten! Aber wie sie sich so "ein Leben im einmal hergestellten Gleichgewicht" vorstellen - oder gar über Generationen hinweg aufrechterhalten: da kommt nichts, das ist ohne Bilder, ohne Inhalte. Das ist wie beim Sozialismus, wenn man nach dem Übergang zum Paradies der klassenlosen Gesellschaft fragte. Bilderverbot. Deshalb ist es prinzipiell unmöglich, sich mit diesen Kindern von 8 bis 88 auf einer inhaltlichen Ebene, ganz gleich auf welcher, zu verständigen.

Das ist aus der internen Perspektive dieses Infantilismus auch nur folgerichtig: wenn das irgendeinen positiven Aspekt hat, macht das das Narrativ kapuut, die Dringlichkeit. Es könnte ja was Gutes bereits existieren; wir könnten es womöglich ohne den absoluten Bruch mit der Vergangenheit, den die fordern, die Zukunft zu bewältigen. Das ist auch der Grund, warum die absolut geschichtslos daherkommen und sich etwa mal ansehen, was denn aus ihren Sprüchen von vor 50 oder 30 Jahren geworden ist. Es sind Sektenmentalitäten, die keinen Abgleich mit der Wirklichkeit vertragen. Sie können nur im Nunc Stans der ewigen Gegenwart bestehen. Ja, es ist auf Selbstmord gestellt. Das ist eine kollektive Psychose. Die ist von innen heraus, aus eigener Kraft, nicht heilbar. Genausowenig wie die Energiewende und das "Refutschies wälkomm!", die sich aus den gleichen Quellen speisen. Aber sie kommt nicht aus dem Nichts.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Online




Beiträge: 2.636

26.10.2021 12:40
#63 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #61
Das dann auch noch im Dunkeln zu machen....


Dazu schreibe ich vielleicht mal was, wenn ich nachgeschlagen habe.

Zitat von Llarian
Das Goldregister ist mir bekannt und sagt mal wieder viel über den Zustand der Republik aus. Aber praktikabel ist es nicht: Jeder Idiot mit einem Bunsenbrenner kann Gold einschmelzen und neu giessen. Und auch wenn der Staat inzwischen genau kontrolliert wieviel Gold jemand kauft, kann er niemandem verbieten damit zu machen, was er will.



Wenn ich mir das mal vorstelle: Es ist über das Register zu 100% klar, dass Sie irgendwann Goldbaren XY gekauft haben. Jetzt will der Staat diesen Baren einziehen und Sie argumentieren, dass Sie den Baren weiterveräußert haben.
Ich weiß nicht, zu welchem Ergebnis das führen würde....

Zitat von Llarian
Man kann Google nicht gründen, indem man mit dem politischen Zauberstab wedelt.



Da stimme ich Ihnen sogar zu. (Auch wenn der Fall wohl komplizierter ist.)

Zitat von Llarian

Zitat
Besonders in Sachen "KI" erlebe ich persönlich die Diskussion als lächerlich.


Das müssten Sie erklären.




"Lufttaxies". Ich habe den Verdacht, dass da eine Technologie von Leuten bewertet wird, die diese Technologie weder verstehen, noch sich dafür interessieren.
(Wobei der Standpunkt des Investors natürlich anders ist als der des Politikers. Der Investor muss die Technologie nicht in der Tiefe verstehen, er muss nur wissen, wie diese eingesetzt werden kann. Der Politiker will aber die Folgen der Technologie einschätzen.)

Ich wundere mich allgemein über die Diskussionen über "Algorithmen".

Zitat von Llarian
In früheren Zeiten war eine Gesellschaft immer auf ihren eigenen Fortschritt bedacht und ging zwar davon aus, dass sich Dinge ändern, aber die Bemühung war immer die Gesellschaft zu verbessern oder wenigstens zu erhalten.



Gut, das Wort "Fortschritt" ist natürlich ein Zauberwort. Jeder projiziert da seine eigenen Vorstellungen hinein.
Ich kann Ihnen versichern, dass die Linken sich ganz bestimmt für fortschrittlich halten und die "Bremser" für irgendwelche "ideologisch indoktrinierte Dinosaurier".

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #62
Da war dann nichts mehr mit inneren Widersprüchen und Verstehen aus den damals gegebenen Bedingungen, sondern nur noch der Blick durch die Moralbrille, und immer negativ.


Der Standpunkt ist aber nicht falsch im Sinne von 1+1=5, sondern es handelt sich um eine andere Interpretation.
Und die Beurteilung über die Schlechtigkeit des Menschen ist so neu nicht.

Professionelle Historiker tendieren dazu (vereinfacht), die Vergangenheit durch die Maßstäbe der Epoche selbst zu sehen, um sie zu verstehen. Das scheint mir durchaus legitim.
Das ist aber nicht selbstverständlich. Meines Wissens wurde z. B. schon Alexander der Große im Altertum selbst heftig kritisiert, wegen seines "Drangs zur Größe".

Zitat von Ulrich Elkmann
Auf der anderen Seite ist seit dem Beginn der Nachkriegszeit alle Vorstellung von "Zukunft" systematisch und flächendeckend entwertet & vergiftet worden.



Das ist meines Erachtens ein sehr, sehr interessantes Thema. Besonders wenn man die naive Science-Fiction bedenkt oder das Werk von E. Bloch.

Zitat von Ulrich Elkmann
Deshalb ist es prinzipiell unmöglich, sich mit diesen Kindern von 8 bis 88 auf einer inhaltlichen Ebene, ganz gleich auf welcher, zu verständigen.



Ich habe dabei ja den Verdacht, dass die "Vordenker" sich durchaus eine Vorstellung der Zukunftsgesellschaft machen. Diese ist aber für das Individuum derart unattraktiv, dass man dazu gezwungen ist, es hinter Phrasen, Wunschvorstellungen usw. zu verstecken. Beispielsweise: "Mangel an Waren" = "Ende des Konsumterror".
"Weniger Mobilität" = "Man lernt die eigene, lokale Umgebung besser kennen"
"Zusammenbruch der Industrieproduktion" = "Wieder mehr eigentliche Produkte, mit Bedeutung".

Auf der anderen Seite muss man aber auch zugeben, dass nicht alle Probleme, die diese Bewegung anspricht, imaginär sind. Es gibt eine Unzufriedenheit mit dem Jetzt-Zustand.

Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters
07.10. Medien sprechen von der Ampel-Koalition to be continued

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.540

26.10.2021 22:15
#64 RE: Inflation reloaded Antworten

Corona war erst der Anfang. Wie schon verschiedenenorts gemutmaßt, wird das auf "Klima" umgeprägt, sobald die Karte "Pandemie" nicht mehr sticht.

Zitat
Forderungen der Maschinenbauer

„Im Sinne des Klimaschutzes müssen nun auch Bürgerrechte beschnitten werden“

Trotz Material- und Lieferproblemen wachsen die deutschen Maschinenbauer. Die Aussichten bleiben zwar gut. Doch der Verbandschef mahnt zügiges politisches Handeln an – und nennt ein brisantes Beispiel.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wird stetig schlechter. Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts jedenfalls ist im Oktober schon den vierten Monat in Serie gefallen. „Lieferprobleme machen den Firmen zu schaffen“, begründet Ifo-Präsident Clemens Fuest den Einbruch des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers.

Das gilt auch für den Maschinenbau. „Das eine oder andere Unternehmen hat gerade operativen Stress“, berichtet Karl Haeusgen, der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und nennt als Begründung Materialengpässe und Logistikprobleme.
...
Und die Aussichten bleiben grundsätzlich gut für die kommenden Jahre, wie Haeusgen betont. „Der Maschinenbau ist ein Möglichmacher“, sagt der Unternehmer und nennt an erster Stelle den Kampf gegen den Klimawandel. „Wir können von der Erzeugung erneuerbarer Energien über die Errichtung von Verteilernetzen bis hin zur Speicherung von Energie und der Wiederverwertung von Stoffen die benötigten Anlagen liefern.“

Allerdings müsse die Politik nun endlich auch die entsprechenden Rahmenbedingungen für das Thema Klimaschutz setzen. In Deutschland gelte das insbesondere für Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Die entsprechenden Technologien sind da. Sie müssen aber auch zur Anwendung kommen.“

"Im Sinne des Klimaschutzes müssen nun auch Bürgerrechte beschnitten werden.“ Die „Nicht-in-meinem-Garten-Mentalität“ in Deutschland müsse jedenfalls aufhören. „Sonst segeln wir hierzulande weit am Thema vorbei.“




https://www.welt.de/wirtschaft/article23...rstuetzung.html

Mittlerweile neige ich zu der Aussage: es war in der DDR so einiges besser als in der jetzigen Berliner Republik. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Kombinatsleiter der VEB Plaste und Elaste Schkopau mit der Forderung angetanzt wäre, den Bürgern des Arbeits- und Bauernstaates ihre unfänglich verbrieften Rechte zu beschneiden.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Online




Beiträge: 2.636

27.10.2021 00:01
#65 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #64
Mittlerweile neige ich zu der Aussage: es war in der DDR so einiges besser als in der jetzigen Berliner Republik. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Kombinatsleteir der VEB Plaste und Elaste Schkopau mit der Forderung angetanzt wäre, den Bürgern des Arbeits- und Bauernstaates ihre unfänglich verbrieften Rechte zu beschneiden.


Man sollte das Ganze vielleicht ein bisschen niedriger hängen.

Es geht letztlich nicht um Bürgerrechte wie das Recht auf ein faires Verfahren, sondern man will Leuten eine Windkraftanlage in den Vorgarten setzen.
Ich bin da nicht im Bilde wegen Infraschall usw. Das ist sicherlich auch nicht ideal und auch verurteilenswert, aber nicht das selbe wie die Aufhebung der Bürgerrechte.

Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters
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Ulrich Elkmann Online




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27.10.2021 00:49
#66 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #65
Das ist sicherlich auch nicht ideal und auch verurteilenswert, aber nicht das selbe wie die Aufhebung der Bürgerrechte.


Wir sind seit einigen Jahren unterwegs in das, wofür Ernst Fraenkel 1941 den Begriff "Doppelstaat" geprägt hat - was dan später auf die de facto Verfaßtheit der DDR übertragen worden ist (die ja den §§ nach allen ihren Bürgern die töftesten Rechte zugestand). Auf dem Papier herrschen geordnete juristische Zustände, und in der Praxis in den allermeisten Bereichen auch (Hühnerdiebe wurden auch im Vorläufer in einer Weise verrknackt, die nicht zu beanstanden war) - nur in bestimmten Bereichen, und/oder für manche Gruppen galt das nicht, gab es die Vorgaben von Partei und Parteiführung. Das eben macht einen Rechtsstaat aus: das seine Regeln ohne Ausnahme gelten und nur der unabhängigen Rechtssprechung unterliegen. Schutz des Einzelenen gegen den Machtanspruch von oben.

Und wir sind mittlerweile in einem Zustand, in dem jeder Dahergelaufene, wenn er nur Funktionär einer Interessenverbands oder Intendant ist, mal fröhlich die Einschränkung von Meinungsfreheit, die Aberkenung von Bürgerrechten bis zur Berufsausübung fordern darf - und beileibe nicht nur mit dem Windrad im Vorgarten -, ganze Berufsgruppen mit einem Vokabular diffamieren darf, das seit 45 bzw. 89 schlicht tabu sein sollte, daß an Leuten, die sich da aus der Deckung wagen, öffentlich Exempel zelebriert werden. Ganz unverstellt. Wenn die falschen, spricht die als "rechts" Gebranntmarkten sich auch nur ein Bruchteil davon erlauben, werden sie von genau diesen Anklägern bis in den BT als "Nazis" tituliert. Da wird schon mal ein Boden bereitet. Als Zwischenschritt steht ein Apartheitsregime mit "Ungeimpften" und dannn "Boosterlosen" (die ihren Status verlieren) als Pariahs. Am Ende dann die Klimaschweine gegen die Weltretter. Ich habe den distinkten Eindruck, daß das völlig willkürliche Austauschen & Verschieben von R-Zahl, Grenzwerten, Inzidenzen ein Trockenlauf ist, um den anstehenden Klimahebel ebenfalls von allen Zahlen und Werten zu entkoppeln.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



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27.10.2021 02:06
#67 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #63
Wenn ich mir das mal vorstelle: Es ist über das Register zu 100% klar, dass Sie irgendwann Goldbaren XY gekauft haben. Jetzt will der Staat diesen Baren einziehen und Sie argumentieren, dass Sie den Baren weiterveräußert haben. Ich weiß nicht, zu welchem Ergebnis das führen würde....

Zu gar keinem. Der Staat kann ja nicht einfach "Goldbarren einziehen", zumindest kein freiheitlicher Rechtsstaat. Wenn er damit anfängt sind wir ohnehin nicht mehr auf dem Boden eines solchen und ich würde tunlichst versuchen mich einem solchen Staat zu entziehen, vollkommen unabhängig von seinem Goldregister. Das Gold wäre dabei vermutlich sehr hilfreich. Ernsthaft: Soll man wirklich das Verhalten eines endgültig und offen totalitären Staates diskutieren?

Zitat
"Lufttaxies". Ich habe den Verdacht, dass da eine Technologie von Leuten bewertet wird, die diese Technologie weder verstehen, noch sich dafür interessieren. (Wobei der Standpunkt des Investors natürlich anders ist als der des Politikers. Der Investor muss die Technologie nicht in der Tiefe verstehen, er muss nur wissen, wie diese eingesetzt werden kann. Der Politiker will aber die Folgen der Technologie einschätzen.)


Das passiert eben wenn man Leuten das Regieren überlässt, denen man in der freien Wirtschaft nicht einmal den Job eines Abteilungsleiters anvertrauen würde. Und Frau Bär ist schon ein echter Extremfall.

Zitat
Ich wundere mich allgemein über die Diskussionen über "Algorithmen".


Was meinen Sie wie sich das erst für den Informatiker anfühlt. Da kommen Leute und erzählen etwas zu Basisbegriffen, deren Definition sie nicht einmal verstanden haben und machen anschließend Gesetze dazu. Das zieht einem echt die Schuhe aus.

Zitat
Ich kann Ihnen versichern, dass die Linken sich ganz bestimmt für fortschrittlich halten und die "Bremser" für irgendwelche "ideologisch indoktrinierte Dinosaurier".


Das mag wohl sein, nur der Unterschied ist trotzdem vorhanden. Die frühere Linke hatte gewisse Vorstellungen wie eine bessere Gesellschaft aussehen sollte, und viele waren daran orientiert, es "dem kleinen Mann" besser gehen zu lassen. Die heutige Linke ist etwas ganz anderes, man könnte fast sagen die Linke ist unterwandert worden. Das sieht man auch exemplarisch sehr gut bei dem Streit zwischen SED und Sarah Wagenknecht. Wagenknecht ist noch eine Stalinistin alter Schule, die im Prinzip die Reichen vernichten will um den Armen zu geben. Die neue Linke dagegen glaubt schon nicht einmal mehr an den Menschen sondern an ganz abstrakte Werte. Oder ganz plakativ: Einem radikalen Grünen ist Mutter Gaia mehr wert als die Existenz des Menschen. Ich sehe da schon einen gewaltigen Unterschied. Ich habe auch mit der alten Linken wenig gemein, aber ich attestiere ihr wenigstens den Willen etwas besser zu machen. Das kann ich bei der neuen Linken immer weniger sehen, da geht es inzwischen mehr um Glaubensinhalte als um konkrete Probleme.

Zitat
Auf der anderen Seite muss man aber auch zugeben, dass nicht alle Probleme, die diese Bewegung anspricht, imaginär sind. Es gibt eine Unzufriedenheit mit dem Jetzt-Zustand.


Unzufriedenheit ist aber nicht gleich bedeutend mit echten Problemen. Im Gegenteil: Es gibt etliche Multimillionäre, die nahezu keine Probleme haben müssten, die aber sehr unzufrieden mit ihrem Zustand sind. Ich für meinen Teil sehe gerade was die "Probleme" der Linken angeht eine unglaubliche Dekadenz: Früher kämpfte die Linke um Wohlstand für den kleinen Arbeiter. Den hat der in westlichen Ländern heute. Sogar extremen Wohlstand, der Lebensstandard eine heutigen, einfachen Arbeiters, entspricht dem eines Adeligen im Mittelalter. Dann ging es der Linken um Umweltprobleme. Der heutige Zustand der, wieder westlichen, Umwelt, ist weit besser als vor 50 oder gar 100 Jahren. Dann geht es den Linken gegen Rassismus. Der Rassismus, den man heute wirklich noch sieht, ist gerade mal ein Schatten dessen, was in früheren Jahrzehnten, oder gar Jahrhunderten, völlig normal war. Die (heutige) Linke lebt eigentlich davon längst gelöste Probleme künstlich aufzublasen und sie zu gigantischen Katastrophen zu überhöhen. Es muss am Ende frustrierend sein, wenn man feststellt, dass all die wirklichen Probleme bereits vor Jahrzehnten von den bösen rechten Kapitalisten gelöst worden sind. Da muss man sich in Phantasien versteigen.

Das absurdeste am Ganzen ist aber, wenn ich mir das noch erlauben darf, dass durch dieses Aufbauschen, die absurden Maßnahmen gegen Pseudoprobleme, genau diese als tatsächliches Problem zurück kehren. Die Wirtschaftsvernichtungspolitik der Grünen führt zu großer Armut, und nicht bei den Reichen. Der immer größer werdende Druck zu mehr Migration, bringt uns Rassismus und Antisemitismus zurück. Die absurde Umweltpolitik sorgt dafür, dass mehr Umwelt zerstört wird.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

27.10.2021 08:13
#68 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #64
Mittlerweile neige ich zu der Aussage: es war in der DDR so einiges besser als in der jetzigen Berliner Republik. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Kombinatsleiter der VEB Plaste und Elaste Schkopau mit der Forderung angetanzt wäre, den Bürgern des Arbeits- und Bauernstaates ihre unfänglich verbrieften Rechte zu beschneiden.
Es werfe den Unternehmern keiner vor, dass sie nicht lernfähig seien. Die Bevölkerung hat gerade bewiesen, dass sie mit dem richtig positionierten Narrativ bereitwillig ihre Freiheit opfern wird. Dann setzt man eben einen drauf. In der DDR gab es sicher keine echten Unternehmer, wer einem Betrieb vorstand, hat wohl eher gewartet, was von oben verkündet wurde.

Gruß
Martin

Krischan Offline




Beiträge: 642

27.10.2021 13:11
#69 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #68
Es werfe den Unternehmern keiner vor, dass sie nicht lernfähig seien. Die Bevölkerung hat gerade bewiesen, dass sie mit dem richtig positionierten Narrativ bereitwillig ihre Freiheit opfern wird. Dann setzt man eben einen drauf. In der DDR gab es sicher keine echten Unternehmer, wer einem Betrieb vorstand, hat wohl eher gewartet, was von oben verkündet wurde.



Offtopic: Natürlich gab es auch in der DDR Unternehmer, deren Beziehung zum Staat von einer gegenseitigen Haßliebe geprägt war. Einerseits war der Unternehmer der Feind, der Kapitalist, dem ja durchaus das Leben schwergemacht wurde (Steuersatz von 90+%, Enteignung), andererseits waren lokal gerade die selbständigen Handwerker und Kleinbetriebe die, die den Laden am Laufen hielten. Gerade die ganzen kleinen Metallbuden bei uns im Mittelgebirge haben hochwertige Sachen gemacht, die an den Westen verkauft wurden für billig Geld und Westmark. Und das konnte jeder Bezirks- und Kreisleiter der SED gut gebrauchen. Und natürlich haben die sich auch vom selbständigen Installateurmeister das Bad neu richten lassen.

Hat man sich natürlich angepasst, schwarz gearbeitet, und Beziehungen gepflegt.

Freundlichst,
Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Johanes Online




Beiträge: 2.636

28.10.2021 12:16
#70 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #66
Das eben macht einen Rechtsstaat aus: das seine Regeln ohne Ausnahme gelten und nur der unabhängigen Rechtssprechung unterliegen. Schutz des Einzelenen gegen den Machtanspruch von oben.


Ein Risiko in diese Richtung sehe ich durchaus. Dass bezüglich Klimawandel und anderer Dinge Maßnahmen wichtiger als Rechte werden können usw.
Wenn sich aber das Klima ändert, muss auch was dagegen tun. Die Niederlande gelten als liberal, aber dort gibt es ein starkes Gemeinbewusstsein, um die Deiche.

Zitat von Llarian im Beitrag #67
Zitat von Johanes im Beitrag #63
Wenn ich mir das mal vorstelle: Es ist über das Register zu 100% klar, dass Sie irgendwann Goldbaren XY gekauft haben. Jetzt will der Staat diesen Baren einziehen und Sie argumentieren, dass Sie den Baren weiterveräußert haben. Ich weiß nicht, zu welchem Ergebnis das führen würde....

Zu gar keinem. Der Staat kann ja nicht einfach "Goldbarren einziehen", zumindest kein freiheitlicher Rechtsstaat. Wenn er damit anfängt sind wir ohnehin nicht mehr auf dem Boden eines solchen und ich würde tunlichst versuchen mich einem solchen Staat zu entziehen, vollkommen unabhängig von seinem Goldregister. Das Gold wäre dabei vermutlich sehr hilfreich. Ernsthaft: Soll man wirklich das Verhalten eines endgültig und offen totalitären Staates diskutieren?


In den USA herrschte lange genug ein Verbot des privaten Besitzes von Gold. In dieser Zeit fanden Wahlen statt, nahmen Leute Freiheiten und Rechte wahr.

Wäre ein gedachter, hypothetischer Staat, der alle Rechte und Freiheiten hat, die wir auch haben, nur mit dem Verbot von Gold, kein liberaler Staat mehr?
Falls ja, was ist mit demselben Staat mit einem Verbot von Edelsteinen, von Kupfer... von Drogen?
Wo ziehen wir die Grenze? Und warum?

Zitat von Llarian
Was meinen Sie wie sich das erst für den Informatiker anfühlt. Da kommen Leute und erzählen etwas zu Basisbegriffen, deren Definition sie nicht einmal verstanden haben und machen anschließend Gesetze dazu. Das zieht einem echt die Schuhe aus.



Meine Befürchtung ist, dass wir in Sachen KI und dergleichen grade auf einen zweiten Digitalisierungsschub zusteuern und dass die Europäer das wieder mal abwürgen.
Genauso in der sog. "grünen und roten Gentechnik". Diese sind nach meiner Einschätzung auch ethisch durchaus akzeptabler als Stammzellenforschung.

Zitat von Llarian
Ich habe auch mit der alten Linken wenig gemein, aber ich attestiere ihr wenigstens den Willen etwas besser zu machen. Das kann ich bei der neuen Linken immer weniger sehen, da geht es inzwischen mehr um Glaubensinhalte als um konkrete Probleme.



Ich verstehe das Problem mit der "woke left", auch wenn ich es anders formulieren würde und mir in Teilen noch eine Meinung bilden werde.

Das Problem scheint mir aber weniger ein Kampf zwischen Glaubensinhalten und realer Verbesserung zu sein, auch die Altlinken waren z. T. durch den Glauben geprägt. Nur waren die Glaubenssätze andere. Beispielsweise Geschichtsdialektik, Klassenkampf, die Lehre vom falschen Bewusstsein usw.
Diese Glaubensinhalte wurden heute eben ausgetauscht gegen andere. Es gab aber auch damals schon Pragmatiker, die eine Verbesserung des Lebens ihrer realen Mitmenschen wünschten, und "Theoretiker" (Ideologen), die eine möglichst perfekte Umsetzung der Lehre befürworteten.
Ich möchte die Pragmatiker durchaus nicht in den Himmel loben und die andere Seite verdammen, zudem die Grenzen fließend waren. Aus Sicht der letzteren Seite konnte es z. B. sinnvoll sein, die Lage der Armen und Unterdrückten noch zu verschlimmern, damit endlich der Klassenkampf offen hervortritt und die revoltierende Arbeiterklasse den Spuk beendet.

Vielleicht, stelle ich mal in den Raum, ist ja der Unterschied, dass die heutigen Pragmatiker die Glaubensinhalte gar nicht mehr voll unterschreiben können?
Wenn ich mir z. B. die Abschaffung der Polizei denke oder die neueren Debatten im Bereich des Feminismus.

Zitat von Llarian

Zitat
Auf der anderen Seite muss man aber auch zugeben, dass nicht alle Probleme, die diese Bewegung anspricht, imaginär sind. Es gibt eine Unzufriedenheit mit dem Jetzt-Zustand.


Unzufriedenheit ist aber nicht gleich bedeutend mit echten Problemen. Im Gegenteil: Es gibt etliche Multimillionäre, die nahezu keine Probleme haben müssten, die aber sehr unzufrieden mit ihrem Zustand sind.




Armut ist ein Grund für die Unzufriedenheit, aber nicht der einzige Grund.

Wir Zimmerleute mögen es nur als ein irrationales Wohlstandsphänomen begreifen, aber es gibt Leute, die sich als Abhängig von der Technik erleben statt als Befreit durch sie, die den Konsum als fürchterlich erleben und dergleichen mehr.
Wie zu Ende gedacht das alles ist, darüber muss man im Einzelfall urteilen. Kaum einer dieser Bewegung macht sich klar, was uns ein "Zurück" kosten würde.

Wir argumentieren, dass das Verschwinden von Arbeitsplätzen durch Automatisierung nicht so schlimm ist, weil schon neue Arbeitsplätze entstehen werden. Doch argumentieren die Grünen nicht ähnlich, wenn es um das Ende der z. B. Autoindustrie geht?
Ich habe mal auf einem Online-Portal ernsthaft den Vorschlag gelesen, dass die Arbeiter doch in die Pflege gehen sollen...

Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters
07.10. Medien sprechen von der Ampel-Koalition to be continued

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.540

28.10.2021 14:49
#71 RE: Inflation reloaded Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #70
Wenn sich aber das Klima ändert, muss auch was dagegen tun. Die Niederlande gelten als liberal, aber dort gibt es ein starkes Gemeinbewusstsein, um die Deiche.


Gerade aus der historischen Erfahrung heraus macht man sich dort wenig Sorgen um einen Meeresspiegelanstieg. Man weiß, daß 40% der Landesfläche unter dem Meeresspiegel liegen, teilweise um bis zu 6 m. Aber die wechselnden Rahmenbedingungen zeigen sich. Im Zug der Eindeichung der Zuiderzee war seit den 20er Jahren immer auch ein fünfter Polder an der Stelle des Markermeers geplant. Das ist 1975 auf den St. Nimmerleinstag verschoben & 2006 ganz ad acta gelegt worden. Es gab keinen Bedarf für zusätzliche Ackerflächen mehr, die Dörfer auf dem platten Land litten unter Landflucht, und natürlich sind die Arten, die auf solche Schlick-Tidenzonen spezialisiert sind, durch solche Maßnahmen sofort an diesem Standort gefährdet. Ab den 70er Jahren stand auch da die Ampel auf grün. Statt dessen sind seit 2012 die Inseln der Marker Wadden als Brutgebiete aufgeschüttet worden, mit bislang 1300 Hektar Fläche (5 waren ursprünglich geplant, 7 sind es bis jetzt, und es dürften noch mehr werden).



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

28.10.2021 16:41
#72 RE: Inflation reloaded Antworten

Zurück zum Thema Inflation. Bin gestern auf dem Königssee gefahren. Die haben eine Fahrgastflotte von 29 Booten. Das besondere dabei: diese Boote werden immer exakt nach dem gleichen Bauplan gebaut, in der eigenen Werft. Das heisst, ungefähr alle drei Jahre schwimmt da ein neues Boot raus, das exakt die gleichen Materialien benötigte, die gleichen Handwerkerleistungen und Dienstleistungen. Hier ist die Preisentwicklung:

Kosten des Bootes von 2015: € 650.000
Kosten des Bootes von 2019: € 750.000
Kosten des Bootes von 2022: € 950.000
Geplante Kosten des Bootes von 2025: € 1,25 Mio

Aber klar. Es gibt keine Inflation und wenn doch, dann ist Corona schuld.

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.540

28.10.2021 16:54
#73 RE: Inflation reloaded Antworten

Ich nehm' das mal als Anregung.

Zitat von Aug 14 2019
US 30-year Treasury yield falls to new historic low

After dipping to levels below 2%, the yield on the 30-year Treasury bond was last at 1.9689%.

The yield on the 30-year Treasury bond dropped to a record low in the morning of Asian trading hours on Thursday, breaching the 2% level for its first time, according to Reuters.


https://www.cnbc.com/2019/08/15/us-30-ye...first-time.html

Zitat von June 9, 2021
TREASURIES-Benchmark U.S. yield falls below 1.5% for first time since May

June 9 (Reuters) - U.S. Treasury yields fell on Wednesday for a second day as traders positioned for a large auction and inflation data due on Thursday, pushing the benchmark 10-year yield below 1.5% for the first time since May 7.
The yield on the 10-year note was last down 5.4 basis points at 1.4739% in morning trading.
The move also pulled down a closely watched part of the U.S.
Treasury yield curve measuring the gap between yields on two- and 10-year notes, seen as an indicator of economic expectations. It was at 133 basis points, about five basis points lower than Tuesday's close.



https://www.reuters.com/article/usa-bonds-idUSL2N2NR188

Zitat
Walter Bloomberg @DeItaone

*U.S. TREASURY 30-YEAR YIELD FALLS BELOW 20-YEAR FOR FIRST TIME

3:16 PM · Oct 28, 2021·TweetDeck



https://www.reuters.com/article/usa-bonds-idUSL2N2NR188

Heißt im Klartext: wir kommen in Zonen, wo der Staat kein Geld mehr durch langfristige Staatsanleihen generieren kann. In das Geschäftsmodell investiert dann niemand mehr.

Zitat
An inverted yield curve is a strong indicator of an impending recession.



https://www.investopedia.com/terms/i/invertedyieldcurve.asp



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Ulrich Elkmann Online




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06.11.2021 16:49
#74 RE: Inflation reloaded Antworten

Meldung aus der Etappe.

Zitat
Im Handel werden immer mehr Waren knapp

„Anhaltende Engpässe und Ausfälle“ auch bei Lebensmitteln.

Die Lieferkrise verschärft sich, meldet n-tv.de. Händler würden nicht nur Nachschubprobleme bei Non-Food-Waren melden, sondern auch „anhaltende Engpässe und Ausfälle“ bei Lebensmitteln. Das Füllen von Regalen sei ein „täglicher Kampf“, werde ein Edeka-Manager zitiert. Das Lieferketten-Chaos gehe im Lebensmittelhandel offenbar langsam ans Eingemachte. Nach Recherchen der „Lebensmittelzeitung“ beträfen die Nachschubprobleme inzwischen nicht mehr nur Non-Food-Waren, sondern auch das Kerngeschäft mit der Versorgung von Lebensmitteln.

Laut Recherchen der Zeitung hätten in den vergangenen Tagen mehrere Großhändler ihre Kunden über Lieferprobleme informiert. „Anhaltende Engpässen und Ausfälle“ habe demnach die zu Rewe gehörige Lekkerland-Gruppe eingeräumt, die vor allem Tankstellen und Kioske, aber auch Lebensmitteleinzelhändler beliefere. Über eine „angespannte Warenverfügbarkeit und Lieferfähigkeit der Industrie“ habe auch die auf Gewerbekunden fokussierte Transgourmet-Tochter Selgros berichtet. Es tröste wenig, zitiere die Lebensmittelzeitung aus einem Schreiben von Lekkerland , „dass wir nicht alleine sind: Andere Kanäle, beispielsweise der Lebensmitteleinzelhandel, sind gleichermaßen betroffen“. Es drohten zwar nicht flächendeckend leere Regale, heißt es, „aber wir werden Lücken sehen“, werde ein Manager von Edeka zitiert.

Grund für die Engpässe seien nicht nur Lieferkettenprobleme, sondern auch die Rohstoffkrise. Die Preise für Aluminium, das für Dosen benötigt werde, ebenso wie Edelstahl, Papier oder Plastik gingen seit geraumer Zeit durch die Decke. Die Hersteller wollen die steigenden Verpackungs- und Produktionskosten an Kunden weitergeben.



https://www.achgut.com/artikel/die_morge...1_11_06_samstag



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Ulrich Elkmann Online




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08.11.2021 23:06
#75 RE: Inflation reloaded Antworten

Die haben sich auch für die Version "Inflation? Supi!" entschieden.

https://twitter.com/MSNBC/status/1457804650162253828

Zitat
MSNBC @MSNBC

Why the inflation we're seeing now is a good thing

Zitat
msnbc.com

Opinion | What the media (still) gets wrong about inflation

The case for not painting the inflation we’re seeing as some mysterious disastrous affliction that’s descended on the economy.


9:18 PM · Nov 8, 2021·SocialFlow




Mit Link auf diesen Kommentar:

Zitat
What all this means is that American consumers are, relatively speaking, flush, and it’s that strong demand for goods and services that is sending prices higher. But it’s taking manufacturers and food producers time to increase supply after cutting back production during the pandemic. When you have high demand, and relatively low supply, prices go up. The inflation we’re seeing is not, then, some mysterious affliction that’s descended on the economy. It’s the predictable product of the economy’s rapid recovery, and its costs have been offset, to a large degree, by robust wage growth and government policies.

Providing that context, rather than just telling scary stories, is important not just because it’s accurate. It’s also important because when people see inflation as a force that’s disconnected from the underlying economy, their inflation expectations are likely to rise.



https://www.msnbc.com/opinion/how-covid-...sm_npd_ms_tw_ma

Und das unsere Medien & Politiker perfekte Papageien sind, macht euch schon mal auf die hiesige Variante gefaßt:

1. Ist Inflation ein gutes Zeichen, weil es zeigt, daß die Wirtschaft brummt.
2. Seid ihr die eigentlichen Treiber der Inflation. Was kauft ihr auch jetzt, und nicht nächten Monat, wenn die gleiche Menge das Doppelte kostet?



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