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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 93 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Doeding Offline




Beiträge: 2.612

11.03.2022 17:35
#26 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #21
Keine Ahnung. Der politische Plan für so eine vorhersehbare Situation (siehe auch: Pandemie) ist in Deutschland natürlich nicht vorhanden jenseits von "der Russe hat doch bisher immer geliefert".

Könnte natürlich auch genau darauf hinauslaufen. Wir gehen hier, getreu dem Motto: aufs Beste hoffen, aufs Schlimmste vorbereiten (zurecht!) von einer Art worst case Szenario aus. Die militärische Entwicklung spricht für mich momentan aber eher dagegen. Auch die zunehmend einlenkende Kommunikation aus dem Kreml spricht für mich nicht dafür, daß sich das über das ganze Jahr hinziehen wird.

Aus rein wirtschaftlichen Gründen (der Krieg kostet Putin einen Haufen Geld) dürfte seine Schwelle, Europa tatsächlich abzuschneiden recht hoch sein. Er hat ja sonst nichts. Was einerseits erfreulich wäre, andererseits würde ich dann den anderen worst case befürchten, nämlich daß die deutschen Bemühungen nach größerer Energieautarkie rasch erlahmen, nach dem Motto "guckt mal, so schlimm ist der Putin ja doch nicht".

Herzliche Grüße,
Andreas

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Llarian Offline



Beiträge: 7.120

11.03.2022 17:36
#27 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #20
Zitat von Krischan im Beitrag #6
Und ich habe meine persönliche Finanzministerin und Facility Managerin gebeten, die Option "Kaminofen im Wohnzimmer" zu evaluieren. Damit kriegen wir zumindest einen gewissen Teil des Hauses warm. Holz gibts bei uns genug . Der kluge Mann baut vor...
Auch ich bin in meinen diesbezüglichen Verhandlungen inzwischen in einem fortgeschrittenen Stadium angelangt .

Denk dran: Du hast nicht ewig Zeit. Das ist wie beim Klopapier: Wenn die breite Masse begreift was passiert, wirst Du keinen Ofen mehr kriegen.

Zitat
Meine Hauptsorge gilt allerdings, Emulgator hat es bereits erwähnt, den Wasserleitungen/Heizungskreislauf.


Halt dein Haus mit deinem Ofen bei 10 Grad, dann passiert Dir das nicht.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

11.03.2022 17:43
#28 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #27

Zitat
Meine Hauptsorge gilt allerdings, Emulgator hat es bereits erwähnt, den Wasserleitungen/Heizungskreislauf.

Halt dein Haus mit deinem Ofen bei 10 Grad, dann passiert Dir das nicht.

Die Hütte ist leider ziemlich groß, einschl. gewerblicher Vermietung. Ich brauche eigentlich mind. drei Öfen

Herzliche Grüße,
Andreas

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Llarian Offline



Beiträge: 7.120

11.03.2022 18:22
#29 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #28
Zitat von Llarian im Beitrag #27

Zitat
Meine Hauptsorge gilt allerdings, Emulgator hat es bereits erwähnt, den Wasserleitungen/Heizungskreislauf.

Halt dein Haus mit deinem Ofen bei 10 Grad, dann passiert Dir das nicht.
Die Hütte ist leider ziemlich groß, einschl. gewerblicher Vermietung. Ich brauche eigentlich mind. drei Öfen

Herzliche Grüße,
Andreas


Das ist dann dein Problem. :)
Ernsthaft: Das hängt natürlich vom Winter ab. Aber nehmen wir mal an, dass der nächste Winter nicht der Jahrtausendwinter sein wird, sondern ganz brav ala deutschen Verhältnissen irgendwo bei leichten Minusgraden, maximal bei -8 Grad raus kommt (isch komm ja aus deiner Ecke, ich weiss wie kalt es da wird). Da braucht es nicht die gewaltigen Mengen um ein Haus mit halbwegs vernünftiger Isolation bei leichten Plusgraden zu halten, Du musst ja nicht das ganze Haus auf 22 Grad aufheizen. Und unterschätz mal so einen Ofen nicht, der hat ja schon das eine oder andere Kilowatt. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Du drei Öfen brauchst.

Um nicht zu sehr daher zu schwatzen: Das Problem ist die Integration in den Wasserkreislauf. In aller Regel sind Öfen, die mit Wasserkreislauf arbeiten schweineteuer. Außerdem nutzt Dir das ganze nur dann was, wenn die Pumpe noch arbeitet. Bei Stromausfall nützt Dir dein wasserführender Ofen nicht allzuviel, jedenfalls die Wasserführung nicht. Und ich würde mit Stromausfällen rechnen, und zwar aus einem ganz simplen Grund: Ich bin ganz bei dem, was hubersn weiter vorne schreibt, da der Industriestrom zuerst abgestellt wird, sollte für den Haushalt genug da sein. ABER: Wenn das Gas ausgeht, was werden wohl Millionen Haushalte in Deutschland als erstes tun? Richtig, die schalten ihre Heizlüfter auf volle Pulle. Und dann spätestens geht das Stromnetz endgültig in die Knie.

Eierkopp Offline



Beiträge: 226

11.03.2022 18:30
#30 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #28
Ich brauche eigentlich mind. drei Öfen

Da die Finanzministerin ja oft in Personalunion auch das Gesundheitsministerium führt, ist die Erwähnung des zusätzlich benötigten Fichtenmopeds kontraproduktiv.

p.s.: Wärmepumpe würde ich nie ohne Backup (z.B. Kaminofen) haben wollen.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

11.03.2022 18:39
#31 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #25
Zitat von hubersn im Beitrag #18
Stromerzeugung aus Steinkohle wieder hochfahren.

Letzteres geht nicht. Die Schächte sind hin, die Flöze damit im Wesentlichen unzugänglich. Das muss einem grundsätzlich klar sein, wenn man ein Steinkohlebergwerk runterfährt: Das lässt sich nie wieder öffnen, die Schächte sind voll gelaufen, instabil und nicht mehr zugänglich. Aber für Stromproduktion ist meines Wissens nach ohnehin Braunkohle deutlich sinnvoller und günstiger.


Nur zur Klarstellung: "Stromerzeugung aus Steinkohle wieder hochfahren" bezog sich hier auf den bestehenden Kraftwerkspark und zu importierende Kohle, nicht hierzulande geförderte Steinkohle.

Braunkohle ist brennstoffkostentechnisch deutlich preiswerter, aber die Kraftwerke teurer. Alles aus bestehenden Kraftwerken da rausholen ist naheliegend und scheitert derzeit nur am CO2-Preis. Neue Kraftwerke rechtzeitig bauen: eher schwierig, da ist erhöhter Steinkohleimport allemal sinnvoller.

Und die Ex-Bergwerke wieder in Betrieb zu nehmen mag schwierig bis unmöglich sein - ich habe da zuwenig Ahnung, ob der bisherige Standpunkt, dass das nicht geht, nur eine Preisfrage war oder ob es da sozusagen physikalische Grenzen gibt. Nichtsdestotrotz weiß man genau wo die Kohle liegt, und mir kann keiner erzählen, dass man nicht binnen 6 Monate ein Bergwerk in Betrieb nehmen kann. Ob man das auch im BER-Land Deutschland schafft, bleibt freilich dahingestellt. Aber wenn wir vom Status Quo CO2-Preis plus Regulierungsdichte plus bisheriges Preisniveau plus Klimaschutz um jeden Preis ausgehen, sind wir eh verloren, da können wir noch so kreativ sein.

Mal ein Beispiel: man vergleiche die Bauzeiten eines gewöhnlichen Wohnblocks mit den Bauzeiten einer Flüchtlingsunterkunft. Wenn man die diversen Vorschriften etwas flexibel auslegt, ist einiges möglich. Glaube ich daran, dass unsere Regierung (oder auch die EU) das auf die Reihe kriegt? Nein. Zumindest nicht rechtzeitig. Spinnen wir es mal ganz weit: Notunterkünfte neben bestehenden kalorischen Kraftwerken zwecks integrierter Nahwärmeversorgung für Gasheizungsbesitzer? Extrem hässlich, aber möglich und denkbar.

Gruß
hubersn

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Doeding Offline




Beiträge: 2.612

11.03.2022 18:39
#32 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #29
Zitat von Doeding im Beitrag #28
Zitat von Llarian im Beitrag #27

Zitat
Meine Hauptsorge gilt allerdings, Emulgator hat es bereits erwähnt, den Wasserleitungen/Heizungskreislauf.

Halt dein Haus mit deinem Ofen bei 10 Grad, dann passiert Dir das nicht.
Die Hütte ist leider ziemlich groß, einschl. gewerblicher Vermietung. Ich brauche eigentlich mind. drei Öfen

Herzliche Grüße,
Andreas

Das ist dann dein Problem. :)


Schon klar :)

Zitat
Richtig, die schalten ihre Heizlüfter auf volle Pulle. Und dann spätestens geht das Stromnetz endgültig in die Knie.


Ich hatte ernsthaft an Nachtstromspeicheröfen als Alternative überlegt (nachdem ich mich davon überzeugt habe, daß die noch nicht verboten sind), denn preislich, zumindest gemessen an der Gaspreisentwicklung könnte das sogar funktionieren, falls die Holzöfen ausverkauft sind. Und nachts sollte das Risiko für einen Blackout, auch in dem von Dir skizzierten Szenario, eher unwahrscheinlich sein, vermute ich zumindest.

Herzliche Grüße,
Andreas

How about another joke, Murray?

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

11.03.2022 18:48
#33 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #32
Ich hatte ernsthaft an Nachtstromspeicheröfen als Alternative überlegt (nachdem ich mich davon überzeugt habe, daß die noch nicht verboten sind), denn preislich, zumindest gemessen an der Gaspreisentwicklung könnte das sogar funktionieren, falls die Holzöfen ausverkauft sind. Und nachts sollte das Risiko für einen Blackout, auch in dem von Dir skizzierten Szenario, eher unwahrscheinlich sein, vermute ich zumindest.

Leider nein. Wann wirds denn kalt? Nicht Mittags.

Natürlich wird nachts normalerweise weniger Strom verbraucht, die Industrie fährt runter und die Leute schlafen. Aber nachts wirds eben auch kalt, d.h. wenn kein Gas da ist, dann werden die Leute nachts ihre Heizlüfter anmachen. Nachtspeicher machen heute einfach keinen Sinn mehr (ich kenne auch keine Anbieter, die überhaupt noch Nachttarife anbieten). Nicht mehr nachdem Merkel die Grundlastkraftwerke hat schreddern lassen.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

11.03.2022 19:16
#34 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #25
Zitat von hubersn im Beitrag #18
ich würde in Frage stellen, ob das selbst bei optimaler Ausnutzung jedes Stücks Überproduktion mehr als 0,1% der russischen Gas-Importe sibstituieren könnte (aber das darf gerne jemand recherchieren und widerlegen).

Das kann ich gerne tun, aber das dauert. Ich denke aber wenn ich die Zahlen realistisch überschlage reden wir hier über etwas zwischen zwei und fünf Prozent. Was ja auch nicht null ist.



"sibstituieren" - ich sollte wirklich die Posts nochmal vorher korrekturlesen

Ich versuche es mal mit einer ganz groben Grobabschätzung. Daten von 2020, habe für den Stromexport auf die Schnelle nichts neueres gefunden. 2020 wurden 19 TWh netto exportiert, zu einem Durchschnittspreis von etwa 13€/MWh, was bei einem "normalen" Day-Ahead-Strompreis von 30€/MWh schon streng nach "Verklappung von Überschussstrom von EE" riecht. Natürlich gibt es hier Feinheiten - es wird ja teilweise auch abgeregelt wenn das Netz an Grenzen kommt, und es wird natürlich im Einzelfall auch konventionell (vor allem Braunkohle/KKW) einfach durchproduziert, weil man auch mit niedrigen Preisen noch Geld verdienen kann.

Also gehen wir der Einfachheit halber von diesen 19 TWh als "Überschussstrom" aus, den wir prima in "Windgas" wie es so schön heißt synthetisieren können. Grob überschlägig rechnet man mit 50% Wirkungsgrad bei der Methanerzeugung, aber diese Angabe schwankt auch stark - wirkungsgraderhöhende Maßnahmen gehen halt üblicherweise mit einer sehr viel teureren Anlage einher, von daher ist der Wirkungsgrad auch eine Funktion des Preises und daher schwer abzuschätzen ohne die Rahmenbedingungen besser festzulegen. Aber nehmen wir mal die 50%. Bleiben also 10 TWh übrig. Der gesamte Gasverbrauch in Deutschland lag in den letzten Jahren so bei etwa 1000 TWh. Import aus Russland: ca. 50% unseres Gasbedarfs (Tendenz steigend). Also kommen wir bei etwa 2% raus, die wir substituieren könnten, wenn wir den kompletten Überschussstrom in Gas umwandeln könnten. Da lag Llarian gar nicht schlecht (und ich über eine Größenordnung daneben), wir überschlagen also ähnlich

Gruß
hubersn

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Llarian Offline



Beiträge: 7.120

12.03.2022 01:39
#35 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #34

Ich versuche es mal mit einer ganz groben Grobabschätzung. Daten von 2020, habe für den Stromexport auf die Schnelle nichts neueres gefunden. 2020 wurden 19 TWh netto exportiert, zu einem Durchschnittspreis von etwa 13€/MWh, was bei einem "normalen" Day-Ahead-Strompreis von 30€/MWh schon streng nach "Verklappung von Überschussstrom von EE" riecht. Natürlich gibt es hier Feinheiten - es wird ja teilweise auch abgeregelt wenn das Netz an Grenzen kommt, und es wird natürlich im Einzelfall auch konventionell (vor allem Braunkohle/KKW) einfach durchproduziert, weil man auch mit niedrigen Preisen noch Geld verdienen kann.

Also gehen wir der Einfachheit halber von diesen 19 TWh als "Überschussstrom" aus, den wir prima in "Windgas" wie es so schön heißt synthetisieren können. Grob überschlägig rechnet man mit 50% Wirkungsgrad bei der Methanerzeugung, aber diese Angabe schwankt auch stark - wirkungsgraderhöhende Maßnahmen gehen halt üblicherweise mit einer sehr viel teureren Anlage einher, von daher ist der Wirkungsgrad auch eine Funktion des Preises und daher schwer abzuschätzen ohne die Rahmenbedingungen besser festzulegen. Aber nehmen wir mal die 50%. Bleiben also 10 TWh übrig. Der gesamte Gasverbrauch in Deutschland lag in den letzten Jahren so bei etwa 1000 TWh. Import aus Russland: ca. 50% unseres Gasbedarfs (Tendenz steigend). Also kommen wir bei etwa 2% raus, die wir substituieren könnten, wenn wir den kompletten Überschussstrom in Gas umwandeln könnten. Da lag Llarian gar nicht schlecht (und ich über eine Größenordnung daneben), wir überschlagen also ähnlich

Leider habe ich mir die Mühe gemacht, auch noch ein bischen weiter zu überschlagen (jetzt wirds blutig) und muss meine Aussagen deutlich revidieren.

Also, der Wirkungsgrad von Power-To-Gas Anlagen liegt wirklich so um die 50% (wird mit bis zu 64% angegeben, aber wenn wir ehrlich sind, werden es eher 50 sein). Wir haben derzeit in Deutschland etwa 100 GW installierte Leistung an Zappelstrom. Die produzieren zwar ihre 19TWh "zuviel" (eigentlich erstaunlich wenig angesichts der irren installierten Leistung, entspricht ja gerade 190 Stunden Vollbetrieb), leider tun sie das aber ja nicht regelmäßig. Wollte man allen Zappelstrom auffangen, so müsste man entsprechend auch etwa 100 GW Anlagen installieren (denn es nützt ja nichts, wenn der Wind bei Sonne voll bläst, die 100 GW erreicht werden, wir aber nur 50GW an Umwandlungsanlagen haben). Jetzt werden solche Anlagen mit ungefähr 2.500 bis 3.500 Euro pro kW Leistung geschätzt (echte Großanlagen hat ja noch keiner gebaut). Rechnen wir optimistisch mit 2500 Euro. Dann müsste man, um die 100 GW aufzufangen, jetzt wirds teuer, Anlagenkosten von 250 Milliarden Euro hinnehmen (nein, da habe ich keine 0 reingemogelt). Das wär mal ein Werk. Jetzt könnte man ja sagen: So what? Einmal 250 Milliarden, dafür alles gut, ABER: Das sind am Ende ja trotzdem nur die 19TWh, bzw. nach hubersns Überschlag ja real nur 10TWh in Strom. Speicherkosten lassen wir mal außen vor. Und Transportkosten für den Zappelstrom auch (Leitungen fallen ja bei der Energiewende vom Himmel). Wenn nun die Erzeugung von Methan für 10 TWh 250 Milliarden Euro kosten, dann kosten 10GWh 250 Millionen, 10MWh 250.000 oder am Ende eine Kilowattstunde 25 Euro (Investition). Wenn die Anlage über 20 Jahre abgeschrieben wird, ist das immer noch ein Preis von mehr als einem Euro für eine Kilowattstunde Energie. Das ist der mehr als fünffache Preis, als der, der derzeit von Endkunden in Deutschland verlangt wird.

Anders gesagt: Das ist so weit außerhalb des Wirtschaftlichkeitsfensters, dass man solche Kosten selbst in einer Null-Zins Zeit kaum rechtfertigen kann. Aber es hat mal Spass gemacht es durchzurechnen.

Johanes Online




Beiträge: 2.636

12.03.2022 09:35
#36 Die Wirkung Antworten

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...e-iran-105.html
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...aketen-105.html

Es wird sich zeigen, ob der Weg von Trump in dem Fall nicht der richtige war. Wer garantiert uns denn, dass das Regime in Iran nicht weiterrüstet, nur eben im Geheimen?



"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)
"Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

12.03.2022 14:23
#37 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #22


Strategisch würde ich folgende Ersatzlösung zum Embargo vorschlagen: wir importieren weiter aus Russland, wo es preislich Sinn macht. Die Ersparnis gegenüber den derzeit explodierenden Weltmarktpreisen investieren wir in vernünftige Waffen, die wir kostenlos an die Ukraine abgeben. So ist allen geholfen




So sehe ich das auch, denn andernfalls verlieren wir, der freie Westen, nicht nur die Ukraine, sondern auch das russische Volk.
Die Sanktionen schaden Deutschland und der EU massiv und stärken gleichzeitig den Rückhalt der Russen für Putin.
Massive Waffenlieferungen würden nicht nur den militärischen Sieg Putins verhindern, sondern ihn innenpolitisch an die Wand stellen,
wenn mehr und mehr Soldaten in Särgen heimkehren und kein Sieg in Sicht ist. Wahrscheinlich haben wir das aber verschlafen, SCHANDE!




edit: Großbuchstaben

Florian Offline



Beiträge: 3.179

12.03.2022 14:49
#38 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #35

Anders gesagt: Das ist so weit außerhalb des Wirtschaftlichkeitsfensters, dass man solche Kosten selbst in einer Null-Zins Zeit kaum rechtfertigen kann. Aber es hat mal Spass gemacht es durchzurechnen.




Sehr schöne Berechnung, vielen Dank.

Im Detail ließe sich hier die Wirtschaftlichkeit sicher optimieren.
Wie Sie richtig schreiben wird das ganze ja deshalb so unwirtschaftlich, weil die Power-to-Gas-Anlagen nur relativ wenige Stunden pro Jahr voll laufen und entsprechend der Investitionsaufwand auf wenig produziertes Gas verteilt wird.
Je weniger "Spitzenlast" man mit diesen Anlagen abfedern will, desto mehr Stunden können die Anlagen laufen und desto wirtschaftlicher wird das ganze.
(Wenn man statt 100GW Leistung nur z.B. 20GW installiert, dann sinken die Investitionskosten auf 20%. Aber die produzierte Menge Gas vielleicht nur um 50% (weil einem nur die echten Spitzen verloren gehen).
Und für diese Spitzen kann man ggf. andere billigere Zwischenspeicher finden. Vielleicht Pumpspeicherkraftwerke, die die Energie für ein paar Tage zwischespeichern, bis die "Spitzenlast" vrbei ist und die Power-to-Gas-Anlagen wieder Produktionsreserven haben.

Aber das sind Optimierungs-Möglichkeiten im Detail, die den Preis vielleicht bestenfalls halbieren könnten.
Llarians Berechnung hat aber gezeigt, dass Power-to-Gas EXTREM weit von jeder Wirtschaftlichkeit entfernt ist (und dass bereits, wenn man nur die Investitionskosten berücksichtigt und die laufenden Kosten ausblendet). Diese Technologie wird uns also leider auch nicht retten.

Es wäre übrigens wichtig, genau in diesem Bereich mehr Daten zu haben.
Ich kenne ein paar Leute, die in der Energiebranche tätig sind und die natürlich erkennen, dass der Ausbau von Wind+Gas wegen deren Schwankungen die Versorgung nicht sichert. Gerade diese Leute setzen aber sehr deutlich auf Power-to-Gas als möglichen Puffer für die Schwankungen von Wind+Gas.
Eine Berechnung wie die von Llarian würde da vielleicht einige Augen öffnen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

12.03.2022 22:21
#39 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #38
Je weniger "Spitzenlast" man mit diesen Anlagen abfedern will, desto mehr Stunden können die Anlagen laufen und desto wirtschaftlicher wird das ganze.
(Wenn man statt 100GW Leistung nur z.B. 20GW installiert, dann sinken die Investitionskosten auf 20%. Aber die produzierte Menge Gas vielleicht nur um 50% (weil einem nur die echten Spitzen verloren gehen).
Und für diese Spitzen kann man ggf. andere billigere Zwischenspeicher finden. Vielleicht Pumpspeicherkraftwerke, die die Energie für ein paar Tage zwischespeichern, bis die "Spitzenlast" vrbei ist und die Power-to-Gas-Anlagen wieder Produktionsreserven haben.



Llarians Berechnung hat ja bewusst die gesamte Leitungs-Thematik ausgeblendet, um die Berechnung einfacher zu machen. Nur funktioniert es in der Realität eben auch nicht so, dass das Gas, das bei gutem Wind mittags im Hochsommer produziert wird, sofort bei Abnehmern ankommt die es brauchen; d.h. es ist durchaus auch denkbar (und sehr realitätsnah), dass es lokal (denken Sie an Windparks in der Nordsee) kurzfristig zu einem hohen Überschuss kommt, den man auch irgendwie speichern und transportieren muss. Zusätzlich Kosten. Und die Pumpspeicher sind zwar theoretisch sehr elegante Lösungen, aber da wären wir dann wohl im Bereich von 1-5 Euro / kWh. Kann man machen, wenn man Norwegen regiert und im gesamten, gigantischen Land immer ein Gebirge im Umkreis von 200km hat...

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

12.03.2022 23:25
#40 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat Llarian:

Joachim Gauck, seines Zeichens ehemaliger Bundespräisdent, versuchte es diese Woche mit seinem Churchill Moment und verkündete seinerseits:

„Wir können auch einmal frieren für die Freiheit und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.“


Um die Alliteration fortzuführen: Fordern Fürsten Frieren für Freiheit, fördert das Frust im fröstelnden Folk.

Ganz übel stößt mir der pastorale Klang auf, der hier "Lebensglück" und "Lebensfreude" der Zimmertemperatur zuschreibt.
War die Zimmertemperatur unter Greta Thunfisch nicht zu vernachlässigen für ein erfülltes und glückliches Leben?

Allerdings ist es auch stupid, politischen Entscheidungsträgern dieses Landes ihr Gehalt vorzuwerfen,
ihre Aussagen daran zu messen, deren Glaubwürdigkeit in Zweifel zu ziehen.
Die glauben alle das, was sie sagen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

12.03.2022 23:35
#41 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Ich frage mich ja auch, wie dieser Satz bei Leuten ankommt, die gerade zwei Jahre mit reduziertem Lebensglück und reduzierter Lebensfreude hinter sich haben, und zwar nicht für die Freiheit, sondern für die Infektionsschutz-Diktatur.

Naja, Polit-Personal. Man darf einfach nicht davon ausgehen, dass die auf dem Planeten Erde leben, den sie regieren...

zwerg Offline



Beiträge: 80

13.03.2022 11:53
#42 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Was mir bei so Forderungen von Gauck auffällt, ist, dass wir ja schon lange nicht mehr ein Land sind, in der die Bevölkerung zum Land und zu sich untereinander steht. Wir sind doch nur ein Haufen von Hierlebenden, die miteinander nichts verbindet.

Daher wird das mit einer starken Bundeswehr schwer und es kann auch ziemlich bitter laufen, wenn wir nicht geordnet runterfahren wie im Lockdown, sondern wenn tagelang ungeordnet wirklich mal nichts mehr geht.

crastro Offline



Beiträge: 212

14.03.2022 14:15
#43 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Lese sehr häufig von

Zitat von HR2 im Beitrag #37
Massive Waffenlieferungen


Darf ich da mal ganz ketzerisch fragen,wie das in der Praxis aussehen soll?
Derzeit hat Russland doch wohl die Lufthoheit in der Ukraine.Damit einher geht sicher auch die Überwachung.
Da werden einzelne PKWs vermutlich nicht wirklich registriert,ein Konvoi (oder brauchen selbige Lieferungen nicht viel Platz?)aber sehr wohl.
Da werden die Russen das erprobte Mittel der Bombardierung benutzen.
Das dürfte es dann gewesen sein mit besagter Lieferung.

Oder liege ich einfach falsch und so etwas ist nicht zu kontrollieren?

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

14.03.2022 15:09
#44 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von crastro im Beitrag #43
Derzeit hat Russland doch wohl die Lufthoheit in der Ukraine.Damit einher geht sicher auch die Überwachung.
Nein.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

14.03.2022 16:33
#45 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von crastro im Beitrag #43
Lese sehr häufig von
Zitat von HR2 im Beitrag #37
Massive Waffenlieferungen


Darf ich da mal ganz ketzerisch fragen,wie das in der Praxis aussehen soll?
Derzeit hat Russland doch wohl die Lufthoheit in der Ukraine.Damit einher geht sicher auch die Überwachung.



Beides wurde schon am zweiten Tag der Ukraine-Invasion von russischer Seite behauptet. Allerdings vermeldet Russland seither jeden Tag Luftsiege gegen die ukrainische Luftwaffe, was nun eher dafür spricht, dass die ukrainische Luftwaffe eben nicht geschlagen ist. Es gab wohl auch keine entsprechenden Luftschläge gegen ukrainische Militärflughafen mit nachhaltiger Wirkung - da muss man schon die ganz großen Geschütze auffahren, und die Russen konnten oder wollten das nicht.

Ob das nun an den fehlenden Fähigkeiten der russischen Luftwaffe liegt, oder an der noch intakten ukrainischen Luftabwehr, oder an der latenten MANPADS-Gefahr, oder an der Strategie des russischen Angriffs (klassische sowjetische Militärdoktrin: Panzer und Infanterie, egal was in der Luft unterwegs ist) generell - keine Ahnung. Aber ohne Unterbindung des ukrainischen Nachschubs wird sich der Krieg für die Russen noch unangenehm in die Länge ziehen. Stimmen die von diverser Seite vermeldeten russischen Verluste an Flugzeugen und Hubschraubern auch nur annähernd, sind die Russen sehr sehr weit weg von Lufthoheit.

Zitat

Da werden einzelne PKWs vermutlich nicht wirklich registriert,ein Konvoi (oder brauchen selbige Lieferungen nicht viel Platz?)aber sehr wohl.
Da werden die Russen das erprobte Mittel der Bombardierung benutzen.
Das dürfte es dann gewesen sein mit besagter Lieferung.

Oder liege ich einfach falsch und so etwas ist nicht zu kontrollieren?



Kommt drauf an, was für Waffen man liefert.

Kleine Abwehrsysteme für den Ein-Mann-Einsatz, also MANPADS und Panzerfaust? Ein paar schwere MGs? Munition für Sturmgewehre? Da passt unglaublich viel in einen einzelnen LKW. Ist m.E. selbst bei vollständiger Lufthoheit und weitestgehender Kontrolle des gesamten Landes schwer zu unterbinden. Kann man die Amis fragen bezüglich der Situation in Vietnam.

Bei schweren Waffen wie Artillerie, Raketenwerfer, Haubitzen, Panzer usw. sieht es natürlich anders aus, aber für den Verteidigungskampf der Ukraine sind selbige schwere Waffen glaube ich nicht besonders tauglich.

Gruß
hubersn

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Martin Offline



Beiträge: 4.129

14.03.2022 19:43
#46 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #44
Zitat von crastro im Beitrag #43
Derzeit hat Russland doch wohl die Lufthoheit in der Ukraine.Damit einher geht sicher auch die Überwachung.
Nein.
Vielleicht ist das Rätsel einfach zu lösen. Natürlich muss Russland mit einem Abschuss rechnen. Ein Abschuss gäbe möglicherweise den USA Gelegenheit, technische Informationen zu gewinnen, und Russland will das vermeiden. Ich erinnere an den Abschuss des US-Tarnkappenbombers über Jugoslawien. Es geht das Gerücht, dass die Chinesen damals an Materialproben der Oberflächenbeschichtung gekommen sind und die USA deshalb 'versehentlich' deren Botschaft bombardiert haben.

Gruß
martin

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.540

14.03.2022 20:42
#47 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #46
Natürlich muss Russland mit einem Abschuss rechnen. Ein Abschuss gäbe möglicherweise den USA Gelegenheit, technische Informationen zu gewinnen, und Russland will das vermeiden. Ich erinnere an den Abschuss des US-Tarnkappenbombers über Jugoslawien.


Wir lesen zwar alle nur als wiedergeborene Kreml-Astrologen im Kaffeesatz, aber mich überzeugen solche Ad-hoc-Erklärungen nicht. Putin hat mit seinem Überfall an drei Fronten die Brücken hinter sich abgebrochen; eine Rücksichtnahme auf zivile Ziele ist, wie der Einsatz von Vakuumbomben zeigt, mittlerweile weggefallen, es gilt das gesteckte Ziel mit allen Mitteln zu erreichen. Ein Verzicht auf solche Wunderwaffen bringt keinen Vorteil. Im Gegenteil: Putins Ziel war offenkundig, das Überraschungsmoment auszunutzen und die Sache, wenn möglich, in wenigen Tagen abzumachen. Da macht es keinen Sinn, die maximale Feuerkraft zurückzuhalten - nach dem Motto: Schicken wir den Schrott vor, und wenn der Schrott liegenbleibt, holen wir das 007-Arsenal hervor.

Es gibt in der Durchführung eines Feldzuges drei Aspekte: Strategie, Taktik und Logistik. In Sachen Strategie - was soll am Ende erreicht werden (in diesem Fall Einkesselung der Metropolen und großer Teile des ukrainischen Materials), scheint das Kalkül möglicherweise aufzugehen, wenn auch erheblich langsamer und mit erheblich größeren Verlusten als geplant. Bei der Taktik - das konkrete Vorgehen in den einzelnen Konfrontationen, Deckung, Sicherung - und der Logistik (Nachschub, Kommunikation zwischen den Einheiten, besonders den Bodentruppen an der Front, der Luftaufklärung und der Luftunterstützung) - sehen wir ein blamables Ergebnis. Das KANN natürlich der russischen Tradition geschuldet sein: Seit dem Krieg gegen Polen von 1920 zieht sich das wie ein roter Faden (SCNR) durch die sowjetisch/russischen Militäroperationen. Oder aber: ich habe ja im ersten Wippchen-Beitrag auf die Potemkinschen Dörfer und das Täuschungsmanöver mit dem Молот/Bison-Bomber verwiesen: ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß hier, schon um nicht als unfähig & "schuldig" darzustehen, vor der politischen Führung eine solche Kulisse aufgebaut worden ist, schon weil man nicht damit gerechnet hatte, daß außerhalb einiger begrenzter Einsätze wie in Syrien tatsächlich einmal das gesamte gelistete Arsenal angefordert werden würde - und daß die Hangars tatsächlich leer sind und der Schrott das Höchste der Gefühle.

PS. Stichwort Kaffeesatz. Über die Verluste läßt sich ja aus unserer Perspektive ebenfalls nichts Genaues sagen, aber wir können davon ausgehen, daß die russischen Verluste immens sind. Die ukrainischen Stellen sprechen Stand heute von bis zu 12.000 getöteten russischen Soldaten, die Schätzung der USA beliefen sich - vor 5 Tagen - auf zwischen 3500 und 6000. In 15 Tagen. Um das einmal ins Verhältnis zu setzen: in Afghanistan (wo, wie erwähnt, die endlose Dauer und die fortlaufenden Benachrichtigungen an die Hinterbliebenen der eingesetzten Wehrpflichtigen für ganz tiefe Verbitterung gesorgt haben), sind 14.500 sowjetische Soldaten gefallen. In einem Zeitraum von 9 Jahren. Wir haben es hier mit einem Einsatz zu tun, der mindestens 50 mal, womöglich gar 200 mal so tödlich für die russischen Truppen verläuft.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

14.03.2022 21:25
#48 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #46
Zitat von Emulgator im Beitrag #44
Zitat von crastro im Beitrag #43
Derzeit hat Russland doch wohl die Lufthoheit in der Ukraine.Damit einher geht sicher auch die Überwachung.
Nein.
Vielleicht ist das Rätsel einfach zu lösen. Natürlich muss Russland mit einem Abschuss rechnen. Ein Abschuss gäbe möglicherweise den USA Gelegenheit, technische Informationen zu gewinnen, und Russland will das vermeiden. Ich erinnere an den Abschuss des US-Tarnkappenbombers über Jugoslawien. Es geht das Gerücht, dass die Chinesen damals an Materialproben der Oberflächenbeschichtung gekommen sind und die USA deshalb 'versehentlich' deren Botschaft bombardiert haben.



Könnte man sich schon vorstellen. Die Peinlichkeit, modernes Fluggerät gegen ein - militärisch gesehen - Drittweltland zu verlieren wäre auch nicht zu unterschätzen. Ist den Amis mit der F-117A damals ja auch so gegangen, wobei die ja beim Abschuss im Jugoslawien-Konflikt auch schon gut 20 Jahre auf dem Buckel hatte - es wäre erschreckend, wenn da die Chinesen noch wichtige Erkenntnisse draus gezogen hätten.

Allerdings ist dann die Frage, gegen wen die Russen dann denn überhaupt ihr modernes Kriegsgerät aus der Schublade holen würden. Das Rätsel um die Nichtteilnahme des modernen T-14 am Krieg ist ja zumindest gelöst: es gibt praktisch keine davon. Ein gewichtiger Grund für den Einsatz alten, bewährten Materials wäre auch: das neue taugt gar nix, und man will die Fassade der modernisierten Armee gegenüber dem Westen um jeden Preis aufrechterhalten. Die angeblich unbezwingbare Langstrecken-Luftabwehr mit der S-400 scheint ja auch nicht in der Lage zu sein, die ukrainischen Luftoperationen vollständig zu unterbinden.

Immerhin hat Russland ja jetzt eine Flieger-Heldengeschichte vermeldet, allerdings damit gleichzeitig zugegeben, dass die ukrainische Luftabwehr doch noch Restschlagkraft hat.

So traurig so ein Krieg auch ist, die nächste Entwicklung als beinahe unbeteiligter Beobachter ist unglaublich spannend zu verfolgen.

Gruß
hubersn

--
Mein Politik-Blog: http://politikblog.huber-net.de/
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Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.540

14.03.2022 22:00
#49 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

RE: Blood, sweat & tears. Venezuela had Washingtons Anfrage an Öl abblitzen lassen.

Zitat
March 14, 20229:08 PMUpdated an hour ago

U.S. oil imports from Venezuela not an 'active conversation' right now, White House says

White House press secretary Jen Psaki said on Monday the prospect for U.S. oil imports from Venezuela was “not an active conversation at this time.”


https://www.reuters.com/article/venezuel...e-idAFW1N2US045



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

14.03.2022 23:19
#50 RE: Blut, Schweiß und Tränen Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #40

Zitat von crastro im Beitrag #43
Lese sehr häufig von[quote="HR2"|p165335]Massive Waffenlieferungen


Darf ich da mal ganz ketzerisch fragen,wie das in der Praxis aussehen soll?



Wir haben das verschlafen, die Praxis.

P.S.: Ich bin gefühlt ein Ukrainer im Keller in Kiew bei Spirituskocher und Kartoffel,
Frau und Kind in Polen, Haus kaputt. Da habe ich noch Glück sogar.
Bald geht es in den Straßenkampf. Ich bin bereit zu sterben für die Freiheit meiner Heimat.

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