Bevor man sich selbst im Vergleich zum Rest als moralisch geadelte, potenzielle Widerstandskämpfer feiert, sollte man jedoch folgendes unterscheiden: 1. Die faktische Lageeinschätzung 2. Die "moralische Einschätzung" 3. Die psychologische Situation ]
1. Die faktische Lageeinschätzung von wem? Und welche Fakten?
Zitat von HR2 im Beitrag #261. Die faktische Lageeinschätzung von wem? Und welche Fakten?
Die faktische Einschätzung, werte(r) @HR2 , ob eine gefährliche Pandemie vorlag oder eben nicht.
Wenn wir uns darin einig sind, dass z. B. Ebola Ausgehverbote usw. gerechtfertigt hätte, dann können wir die Frage nach dem Totalitarismus darauf reduzieren.
Die faktische Einschätzung, werte(r) @HR2 , ob eine gefährliche Pandemie vorlag oder eben nicht.
Das ist doch aber genau der Casus knacksus der Coronazeit: Die Fakten haben ganz klar und eindeutig belegt, dass keine gefährliche Pandemie vorlag. Die Fakten wurden von der Regierung und ihren Beratern jedoch ignoriert, um die Simulation einer gefährlichen Seuche weiterzuspielen. Was nützen Fakten, wenn bspw. ein Herr Lauterbach diese einschätzt und Herr der Maßnahmen ist?
Zitat von Johanes im Beitrag #22 Okay, gesetzt, wir haben jetzt Ebola oder eine ähnliche Erkrankung, und die Regierung muss mit Quarantänen und Ausgangssperren dagegen vorgehen. Immer noch falsch?
Vermutlich schon, aber aus anderen Gründen. Oder glauben Sie ernsthaft diese Truppe der gesammelten Inkompetenz wäre in der Lage es mit einer ernsthaften Bedrohung aufzunehmen? Machen Sie sich keine Illusionen: Bei einer Ebola-artigen Epidemie sind wir schlicht tot. Aber wie man es auch dreht und wendet, der Schuh wird nicht draus: Wir hatten es nicht mit Ebola zu tun. Und zu keinem, zu keinem(!) Zeitpunkt, selbst als 2020 noch fast alles unklar war, hat sich auch nur geringste Hinweis darauf ergeben, dass es sich um etwas auch nur entfernt vergleichbares handeln könnte. Kein Hinweis. Corona infizierte die Gäste der Diamond Princess im Februar 2020. Und damit war im März 2020, vor allen Maßnahmen, vor aller Panikmache, vor allem gelauterbach, vollkommen klar, dass es sich um eine respiratorische Infektion handelte mit einer Letalität im Bereich einer schweren Grippe (was sich später im Rahmen der Altersanfälligkeit noch einmal deutlich senkte). Sie kriegen den Ausweg Ebola nicht, sorry.
Zitat Sie versuchen hier die sachliche Frage auszuklammern und verstricken sich in Widersprüche, weil sie das Vorgehen bei einer "echten Gefahr" vermutlich als gerechtfertigt ansehen.
Die Widersprüche sind ganz auf ihrer Seite und zwar zwischen Realität und Panikmache. Die von Ihnen beschriebene "echte Gefahr" hat es in 2000 Jahren Geschichtsschreibung nicht gegeben. Das ist Hollywood, schlicht und einfach. Und nein, selbst bei einer tödlichen Gefahr halte ich Totalitarismus nicht für geboten. Man kann das Kind nicht retten indem man es umbringt.
Zitat Beurteilt man den Charakter einer Person, so muss man also auch fragen, ob die Person der Ansicht war, dass eben keine echte Gefahr vorlag.
Es lag keine echte Gefahr vor, das konnte auch jeder wissen, und wer es nicht wusste, hätte wenigstens die Verpflichtung gehabt sich zu informieren bevor er den Totalitären hinterherläuft. Die Ausrede nichts gewusst zu haben hat auch unsere Urgroßeltern nicht aus der Verantwortung entlassen. Zumal die massivsten Übergriffe in einer Zeit stattfanden, als die Spatzen es von den Dächern riefen.
Zitat Ich befürchte jedoch, dass Sie da nicht in der Mehrheit wären.
Ich war nie in der Mehrheit. Das ist doch der Witz der Sache. Das ist mein Grund für den Bruch mit der deutschen Gesellschaft. Ich war nie in einer Mehrheit von Leuten die bereit sind aus Angst dem Totalitarismus nachzulaufen. Ich weiß das. Was ich nicht wusste war, wie fruchtbar der Totalitarismus in Deutschland angenommnen würde. Das finde ich erschreckend. Ich war wirklich arrogant genug zu glauben, dass gerade in Deutschland eine gewisse Resilienz gegen eine völlig übergriffige Politik und gegen faschistoide Ideen herrschen würde. Und da habe ich mich schwer geirrt. Wenn heute mich jemand fragt: Wie konnte es zum dritten Reich kommen? Wie konnten unsere Großeltern nur? Dann gebe ich die Antwort von Henryk M. Broder: Weil sie genauso waren wie ihr heute seid. Und diese Erkenntnis, in ihrem vollen Zynismus, ist der schlimmste Eulenspiegel, den die deutsche Gesellschaft in 80 Jahren BRD je gesehen hat.
Und auch wenn das ein bischen über das Thema hinausgeht: Ich frage mich, ob das eine neue Entwicklung ist. Waren die Deutschen 80 Jahren lang nicht gegen Totalitarismus gefeiht oder war die Gesellschaft vor vielleicht 40 Jahren wirklich resilient dagegen? Hat mithin die ganze Linksbewegung der deutschen Gesellschaft durch die letzten 25 Jahre (die ja mithin ein weltweites Phänomen ist), die Basis dafür gelegt? Dann wäre der Schaden, denn die linken Bewegung angerichtet hat, viel größer als ein paar Atomkraftwerke und einige Billionen Euro.
Zitat Eine der Merkmale, die ich bei Freiheitseinschränkungen zur Seuchenbekämpfung sehe, ist die zeitliche Beschränktheit. Eine Maßnahme für immer und ewig ist noch mal etwas völlig anderes in meinen Augen.
Ja, weil Totalitaristen und Diktatoren ja auch immer verkünden, dass das ab jetzt immer so ist. :) Wenn etwas einmal gebrochen ist, dann bricht es immer wieder. Sie haben ihre Grundrechte ab den letzten Jahren noch genau so lange, wie der Staat das wünscht. Und wenn er das nicht wünscht, dann zieht er den nächsten Schachtelteufel aus der Tasche. Und warum auch nicht? Sie haben ihre Grundrechte ja abgegeben, warum sollte er sie ihnen permanent gewähren müssen? Sie haben sich nicht gewehrt. Diese Geschichte ist uralt. Oder glauben Sie die Mauer war für die Ewigkeit gebaut? Nein, sie war rein temporär, bis zum Sieg des "Menschenrechtes". Die Reisesperren auf Kuba? Temporär. Das Aussetzen von Wahlen? Temporär. Alles ist temporär. Und wenn es nicht mehr temporär ist, wird man ihnen das nicht sagen.
Zitat Die Isolation griff ja nur bis zur Herstellung von Herdenimmunität.
Die bei respiratorischen Erkrankungen nie erreicht werden kann.
Zitat Durchaus ein Punkt, aber ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich das Thema gemieden. Zudem mein Medienverhalten sich während Corona verändert hat.
Das ist dann aber Vogel-Strauss Politik. Und das war noch nie eine gute Argumentation.
Zitat Jetzt finden Sie mich überrascht. Das ist doch das, was unter dem Namen "Cancel Culture" diskutiert und dessen Existenz bestritten wird.
Bei aller Verachtung der Cancel-Culture, so ist das Einsperren ohne ernsthafte Ermittlungen, das Anklagen von abstrusen Anschuldigungen und das Verfolgen aufgrund politischer Äußerungen keine Cancel Culture sondern reiner, in diesem Fall staatlicher, Totalitarismus.
Zitat Sofern es strafrechtliche Verfolgung wegen einer Meinungsäußerung (zu Corona) gab, finde ich das auch hochgradig problematisch. Da pocht mein liberaler Instinkt hoch. Eine Debatte sollte im Idealfall ausschließlich durch rationale Argumente und niemals durch Zensur oder Androhung von Repressionen gegen bestimmte Teilnehmer entschieden werden. Nur, damit Sie mich nicht falsch verstehen, auch die Leute, die glauben, Corona verbinde einen mit dem Zentralserver von Bill Gates, haben in meinen Augen ein Recht auf Meinungsfreiheit. Nur in der Rolle der mutigen Widerstandskämpfer gegen den Totalitarismus kann ich sie nicht sehen.
Weil es unangenehm ist, wenn die Spinner etwas richtig machen, was man selber falsch macht. Die Widerständler gegen Hitler, gegen Stalin, gegen Mao, gegen Castro oder auch nur Honnecker und Mielke sind auch des öfteren Spinner gewesen. Was nichts daran ändert, dass sie sich gewehrt haben. Sie haben sich für ihre, aber auch für Ihre(!) Recht eingesetzt. Die Motive spielen dabei nicht die erste Geige, entscheidend ist erst einmal, DASS sie sich gegen den Totalitarismus engagiert haben. Natürlich sind da Leute drunter, die wirklich glauben Signale vom Planeten Zempf zu empfangen. Aber das ändert nichts daran, dass sie auf diesen Demos waren. Wenn Sie staatlich verfolgt werden, gesellschaftlich isoliert werden, wenn Ihnen die Menschlichkeit abgesprochen wird, dann freuen Sie sich über jeden "Spinner", der sich für ihre Rechte einsetzt.
Zitat Mal im Ernst: Reichenweiteneinschränkungen für "falsche Accounts" in sozialen Medien, nicht-mehr-eingeladen-werden in Talkshows, Rechtsstreits wegen der Herausgabe von Büchern ("Sarrazin v Random House") und dergleichen, das ist doch nicht erst seit Corona so, oder?
Faschistoide Politiker und Totalitaristen gabe es auch schon vorher. Aber man hat ihnen nicht die selbe Macht eingeräumt. Es gab ja auch vor der Machtergreifung 33 eine Menge Gewalt durch Nationalsozialsten. Ebenso durch Kommunisten. Was aber nichts daran änderte, dass sich das durch die jeweiligen Machtergreifungen noch einmal massiv verstärkte. Google, Facebook, Twitter gingen mit dem Corona-Regime DEUTLICH massiver und rücksichtsloser gegen alle Meinungen vor, die nicht mit dem Narrativ konform gingen.
Zitat Das sehe ich anders.
Sie können sich dran klammern, aber dadurch kommt es nicht zustande. Sie werden das merken, wenn Sie das nächste Mal zu denen gehören, die nicht im Narrativ liegen.
Zitat von Llarian im Beitrag #29 Die Widerständler gegen Hitler, gegen Stalin, gegen Mao, gegen Castro oder auch nur Honnecker und Mielke sind auch des öfteren Spinner gewesen. Was nichts daran ändert, dass sie sich gewehrt haben. Sie haben sich für ihre, aber auch für Ihre(!) Recht eingesetzt. Die Motive spielen dabei nicht die erste Geige, entscheidend ist erst einmal, DASS sie sich gegen den Totalitarismus engagiert haben.
Da stellt sich die alte Frage, ob der Feind meines Feindes mein Freund ist.
Zitat von Llarian im Beitrag #29Google, Facebook, Twitter gingen mit dem Corona-Regime DEUTLICH massiver und rücksichtsloser gegen alle Meinungen vor, die nicht mit dem Narrativ konform gingen.
Man soll sich ja nicht selbst loben, aber ich finde meinen Beitrag dazu immer noch grandios und stehe weiterhin zu jedem Satz.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Llarian im Beitrag #29Oder glauben Sie ernsthaft diese Truppe der gesammelten Inkompetenz wäre in der Lage es mit einer ernsthaften Bedrohung aufzunehmen?
Kein Kommentar, um nicht ein neues Fass aufzumachen.
Zitat Sie kriegen den Ausweg Ebola nicht, sorry.
Es geht ums Prinzip.
Die Frage ist, ob Sie den Leute eine Charakterschwäche oder "nur" Leichtgläubigkeit vorwerfen können.
Wenn die Maßnahmen bei Ebola okay wären, dann, wie gesagt, geht es nur noch um die Frage, ob eine vergleichbare Seuche vorlag. 2020 bis 21 waren sehr viele Leute schlicht in Panikmodus. Mit dem Ukrainekrieg ist das dann aus den Massenmedien verschwunden.
Zitat Ich war nie in einer Mehrheit von Leuten die bereit sind aus Angst dem Totalitarismus nachzulaufen.
Sie haben mein Zitat aber falsch interpretiert. Es ging um die grundsätzliche Frage, ob Grundrechte zur Bekämpfung von Seuchen eingeschränkt werden können. Egal wie begründet. Ich vermute, dass die Mehrheit der Leute das ausnahmsweise als zulässig sehen würden. Eben um ernsthafte Seuchen abzuwehren.
Weiter oben haben Sie sogar eingeräumt, selbst zu dieser Mehrheit zu gehören, beim Beispiel Ebola.
Zitat Sie haben ihre Grundrechte ab den letzten Jahren noch genau so lange, wie der Staat das wünscht.
Ich fürchte, hier haben wir zwei unterschiedliche Beobachtungen der Realität.
Meine Möglichkeit, gegen eine staatliche Maßnahme zu klagen, ist heute genauso wenig eingeschränkt wie vor 5 Jahren. Im Grunde genommen konnte man auch während Corona den Rechtsweg beschreiten.
Zitat Bei aller Verachtung der Cancel-Culture, so ist das Einsperren ohne ernsthafte Ermittlungen, das Anklagen von abstrusen Anschuldigungen und das Verfolgen aufgrund politischer Äußerungen keine Cancel Culture sondern reiner, in diesem Fall staatlicher, Totalitarismus.
Ich denke, wir stimmen hier alle darin überein, dass jemand wegen einer abweichenden Meinung zu Corona nicht inhaftiert oder angeklagt werden sollte.
Insofern rennen Sie bei mir offene Türen ein.
Zitat Sie können sich dran klammern, aber dadurch kommt es nicht zustande. Sie werden das merken, wenn Sie das nächste Mal zu denen gehören, die nicht im Narrativ liegen.
Wenn die Maßnahmen bei Ebola okay wären, dann, wie gesagt, geht es nur noch um die Frage, ob eine vergleichbare Seuche vorlag. 2020 bis 21 waren sehr viele Leute schlicht in Panikmodus. Mit dem Ukrainekrieg ist das dann aus den Massenmedien verschwunden.
Und das ist doch der Kern vom Argument. Es lagen genügend Fakten vor, bereits im Frühjahr 2020, dass Corona eben keine Pandemie ist, sondern vergleichbar einer schweren (später leichten) Influenza, mit ähnlichen Fallzahlen. Und hier hätte eben auch faktenbasiert entschieden werden müssen (haben ja andere Länder auch so gemacht - siehe Schweden). Nur: Genau das ist nicht passiert, Horrorszenarien von entvölkerten Landstrichen wurden an die Wand gemalt; Kindern (!) wurde eingeredet, dass sie ohne Maske ihre Großeltern umbringen (!) würden; Alte sind einsam im Pflegeheim oder Krankenhaus gestorben, weil ihre Angehörigen nicht zu ihnen gelassen wurden; Spielplätze wurden wegen Ansteckungsgefahr geschlossen. Und die hässlichen Blockwarte kamen aus ihren Löchern gekrochen, die dann Corona-Pässe akribisch kontrolliert haben und die sinnlosesten Regeln "durchgesetzt" haben, aus reiner Freude an der Machterhaltung.
Wie gesagt, die erste Reaktion (Lockdown, Masken) war ja OK, und nachvollziehbar. Lieber zuviel als zuwenig. Aber spätestens im Sommer 2020 war die Evidenz eine andere.
Zitat Meine Möglichkeit, gegen eine staatliche Maßnahme zu klagen, ist heute genauso wenig eingeschränkt wie vor 5 Jahren. Im Grunde genommen konnte man auch während Corona den Rechtsweg beschreiten.
Natürlich können Sie klagen. Gegen jede einzelne Blockwart-Maßnahme können Sie klagen. Und wenn Sie Glück haben, gelangen Sie an einen widerborstigen Richter, der Ihnen Recht gibt. Nur: Ich erwarte von einer fähigen Regierung, dass Regeln so bestimmt werden, dass der Klageweg nur seltenst beschritten werden muss. Ansonsten gilt "the process is the punishment". Und bei Ihnen kommt der Staat dann nicht durch, aber bei allen anderen, die nicht klagen oder keine Zeit oder kein Geld dafür haben. So stirbt der Rechtsstaat scheibchenweise.
Und ganz ehrlich: Glauben Sie, dass sich eine linke Kamarilla von Klagen einschüchtern lässt? Dieses Argument ist ein Strohmann :-)
Zitat von Llarian im Beitrag #29Was ich nicht wusste war, wie fruchtbar der Totalitarismus in Deutschland angenommnen würde.
Ich habe darauf hingewiesen; seit 2017 war das immer wieder mein Thema.
Deutschland war schon immer sehr kollektiv bzw "konsensdemokratisch", wie das verbrämt wurde. Liberale und rechtsstaatliche Elemente waren schon IMMER nur zweitklassige Grundrechte. Tatsächlich ist bereits in der allerersten Version des Grundgesetzes Sozialismus, Kollektivismus und betreutes Denken angelegt. (In so weit widerspreche ich zB Danish, der ausgerechnet das nicht versteht).
Aber trotz den 68ern, trotz Antifa, trotz Merkel und ähnlichen totalitären Denkern und Opportunisten war Deutschland eine friedliche und rechtsstaatliche Demokratie. Die RAF zB wurde von einer deutlichen (!) Mehrheit abgelehnt und deren Bekämpfung befürwortet. Im Alltag waren abweichende Meinungen und Lebensentwürfe toleriert (! das ist was andere als "akzeptiert") - genau das war ja der Grund, warum die linke Bewegung über Jahrzehnte hinweg wachsen konnte.
Ich bin schier verzweifelt, dass selbst so triviale Fakten inzwischen weg-ge-cancelt werden (Ozeanien ist nie im Krieg gewesen mit...): die heute so übermächtig erscheinende linke Bewegung war vor 40 Jahren eine absolute Minderheitenposition, die von nicht mal 10% der Wähler geteilt wurde. Und diese linke Bewegung konnte nur deswegen wachsen und in einer stillen Revolution alle Schaltstellen der Macht erobern, weil die TOLERIERT wurden. Weil sie diskutieren durften, weil ihre Thesen und radikalen Forderungen in den Nachrichten und Zeitungen zu Wort kamen!
Selbst komplett totalitäre Positionen führten nie, zu keinem einzigen Zeitpunkt, dazu, dass "Links" so entmenschlicht und bekämpft wurde, wie das heute der Fall ist ("Kampf gegen Rechts" usw)!
Die Zivilisationsbruch war 2017.
Die Gründung der AfD war eine VÖLLIG NORMALE Reaktion auf eine CDU, die alle bürgerlichen Positionen geräumt hatte. Die Forderungen der AfD waren geradezu trivial: sei es die Einhaltung der Schuldenbremse auf EU-Ebene, die Wertschätzung der Familie usw. Das waren alles völlig triviale, normale politische Ziele, die nur minimal (!!!!!) bürgerlicher bzw konservativer waren, als eben die Ziele der nach Links gerückten CDU.
Und die Reaktion darauf war ein entmenschlichender Vernichtungskrieg. Und jetzt kommt der Knackpunkt:
GEGEN DIESE ENTMENSCHLICHUNG DER AFD UND IHRER WÄHLER IST NIEMAND AUFGESTANDEN.
Das war der Beginn des neuen deutschen Faschismus. Niemand. Kein Journalist, kein Richter, kein Politiker, kein Bundespräsident, kein Künstler, kein Autor. Die deutsche Gesellschaft hatte kollektiv beschlossen, die AfD, ihre Mitglieder und Wähler zur Vernichtung freizugeben.
DAS war die Zeitenwende und das war vor Corona. Das war 2017. Ich weiß es genau, weil ich genau das hier beschrieben habe.
Corona war dann nur noch eine fast schon konsequente Wiederholung von bereits 2017/2018 eingeübten Mechanismen. Auf dem Papier hatte sich nur wenig geändert. Aber die Gesellschaft war eine andere. Ab diesem Zeitpunkt wurden Grundrechte und Co "modern" interpretiert.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Johanes im Beitrag #32Meine Möglichkeit, gegen eine staatliche Maßnahme zu klagen, ist heute genauso wenig eingeschränkt wie vor 5 Jahren.
Ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt Widerspruch um des Widerspruch Willens ist oder ob du das wirklich glaubst.
Aber Totalitarismus bzw Faschismus wurde noch nie am Papier festgemacht, denn Papier ist geduldig. Auf dem Papier nannte sich auch die DDR eine Demokratie und Gerichte gab es da auch.
Nicht Buchstaben verteidigen meine Freiheit nur Menschen tun das. Und wenn eine Gesellschaft in ihrer Gesamtheit beschließt, bestimmte Grundrechte für eine Teilgruppe einfach nicht mehr anzuwenden, dann ist das der Kern und die Substanz von Totalitarismus. Bei uns gibt es seit 2017 eine geteilte Gesellschaft:
Diejenigen, für die die Grundrechte noch beschützt und durchgesetzt werden (Meinungsfreiheit, Demonstrationsrecht, Versammlungsfreiheit, Recht zur politischen Willensbildung, Schutz der Wohnung, Schutz vor Überwachung usw und so fort).
Und diejenigen, für die all dies nicht mehr beschützt und durchgesetzt wird. Kein Polizist wird einen AfD-Politiker beschützen. Kein Richter zugunsten eines AfD-Wählers entscheiden.
Und exakt das ist die wahre Definition von "Totalitarismus". Die Ausgrenzung der "Spaziergänger" oder der "Querdenker" ist die Wiederholung von 2017/2018, nicht der Beginn.
Was 2020 von 2017/2018 unterscheidet, ist was anderes: dass es bei Corona ausdrücklich auch Linke (!!!!) getroffen hat. Die Teilnehmer der Corona-Demonstrationen speiste sich zu extrem hohen Prozentsatz auch aus Menschen, die vorher ausdrücklich im linken Lager angesiedelt waren. Und die dann im Verlauf von Corona zu "Rechten" bzw "Nazis" umgeschrieben wurden.
Die Ausgrenzung von Teilgruppen und deren Entmenschlichung begann schon 2017; aber 2021 traf es erstmals auch dezidiert Linke.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Und wie der Zufall es will, hat heute Danish den gleichen Gedanken formuliert:
"Das ist das, was ich vor Jahren schon angesprochen hatte – allerdings in Bezug auf die Justiz und nicht die Schulen. Weder hat unsere Justiz die Kapazität, noch – durch Verzicht auf körperliche Strafen – ausreichende Strafmaße, um eine Zivilisation am Laufen zu halten. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Zivilisation bestand auf einem gesellschaftlichen Konsens, auf Erziehung, auf Ächtung von gesellschaftsfeindlichem Verhalten. „Das macht man nicht.“ Die allermeisten Leute begingen von sich aus schon keine Straftaten, und bei einer Verurteilung war der Vorgang als solcher meist von größerer Wirkung als die Strafe selbst. „Vorbestraft“ ein absolutes No-Go. "
Das ist exakt meine Wahrnehmung: der gesellschaftliche Bruch kann nicht am Papier festgemacht werden. Sondern am gesellschaftlichen Konsens, was man macht und was nicht. Ob Entmenschlichung und Gewalt genutzt werden sollte oder nicht.
Und 2017 war dieser Bruch. Seit dem gilt das als akzeptabel. Sorry, das wiederholen zu müssen: aber ich hatte das damals gespürt, dass sich in Deutschland was geändert hat. Und war sogar hier im ZkZ völlig allein mit meiner Wahrnehmung.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Frank2000 im Beitrag #36Und wie der Zufall es will, hat heute Danish den gleichen Gedanken formuliert:
"Das ist das, was ich vor Jahren schon angesprochen hatte – allerdings in Bezug auf die Justiz und nicht die Schulen. Weder hat unsere Justiz die Kapazität, noch – durch Verzicht auf körperliche Strafen – ausreichende Strafmaße, um eine Zivilisation am Laufen zu halten. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Zivilisation bestand auf einem gesellschaftlichen Konsens, auf Erziehung, auf Ächtung von gesellschaftsfeindlichem Verhalten. „Das macht man nicht.“ Die allermeisten Leute begingen von sich aus schon keine Straftaten, und bei einer Verurteilung war der Vorgang als solcher meist von größerer Wirkung als die Strafe selbst. „Vorbestraft“ ein absolutes No-Go. "
Es geht ja noch weiter: Industrie wandert ab oder hört auf zu produzieren. Der Sozialstaat braucht aber Geld. Die Schüler sind oft nicht qualifiziert für Innovationen und bahnbrechende Erfindungen. Damit können sie aber nicht den Sozialstaat am Leben erhalten oder in andere Länder ausweichen und müssen hierbleiben. Wohnungen gibt es nicht in ausreichender Anzahl. Wie will man den Mangel verwalten? Man kann auch das Ruder nicht herumreißen, da das Personal und damit langfristig das know how fehlt. Irgendwann reicht das Bürgergeld nicht mehr aus, die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Plakativ könnte man sagen, wer grün wählt, wählt Bürgerkrieg, zumindest Einer gegen den Anderen bzw. eine Großfamilie. Der Stärkste gewinnt.
Wenn die Maßnahmen bei Ebola okay wären, dann, wie gesagt, geht es nur noch um die Frage, ob eine vergleichbare Seuche vorlag. 2020 bis 21 waren sehr viele Leute schlicht in Panikmodus. Mit dem Ukrainekrieg ist das dann aus den Massenmedien verschwunden.
Und das ist doch der Kern vom Argument. Es lagen genügend Fakten vor, bereits im Frühjahr 2020, dass Corona eben keine Pandemie ist, sondern vergleichbar einer schweren (später leichten) Influenza, mit ähnlichen Fallzahlen.
Dann ist das Problem aber nicht die Mitläufermentalität oder der latente Totalitarismus der Deutschen, was besonders schon deshalb fragwürdig wäre, weil Corona weltweit zu Einschränkungen führte, sondern der fundamentale Irrtum über die Gefährlichkeit von Corona. Vielleicht verbunden mit Sturheit beim Verharren im Irrtum oder Leichtgläubigkeit gegenüber den Massenmedien.
Aus meiner Sicht beides traurige Befunde, die wir schon vorher hatten.
Falls diese Anmerkung gestattet ist: Das ist für mich aber ein vergleichbarer Fall zu anderen Experteneinschätzungen. Es ist zwar theoretisch möglich, dass man sich x Fachpaper über Epidemiologie und Virologie usw. reinzieht, um dann zu einem Urteil über Corona zu kommen, das mehr ist als die Übernahme von dem, was ein anderer sagt. Doch wer macht das schon, bzw. kann es tun?
Aus meiner Sicht bleiben zwei Dinge festzustellen, sofern wir unbewiesene Spekulationen über eine etwaige Beteilung des Labors unterlassen, was anzuraten ist wenn man kein Verschwörungstheoretiker sein will: 1. Es gab schon vor 2019 Warnungen über eine potenzielle Zoonose, insbesondere wegen den Bedingungen an Tiermärkten in China. 2. Die Viren, die von Fledermäusen ausgehen, gelten als besonders gefährlich. Es gibt verschiedene Berichte von Leuten, die mit Fledermausunrat in Kontakt kamen und daran verendeten. 3. Soweit ich das mitbekommen habe, schien die Mehrheit der Experten hier einer Meinung zu sein, dass Corona wahrscheinlich eine globale Gefahr ist.
Gegen Argument (3) kann man gerne anführen, dass es einzelne Experten gab, die anderer Meinung waren. Es ist jedoch aus verschiedenen Gründen eine bessere Wette, auf die Mehrheit der Experten zu setzen als auf die Minderheit, falls sonst keine Informationen vorliegen. Das setzt aber, ich wiederhole mich, voraus, dass die Experten auch unabhängig zu einem Urteil kommen und dies nicht ungeprüft aus den Massenmedien oder der internen Kommunikation mit Kollegen übernehmen. An dieser Stelle, ich betone es, wäre meines Erachtens eine gehaltvollere Diskussion möglich.
Zitat von Krischan(haben ja andere Länder auch so gemacht - siehe Schweden)
Sehr viele Länder außer Schweden falle mir jetzt nicht ein. In anderen Ländern hatte man schlicht die Ressourcen nicht, um einen Lockdown durchzuführen.
Zitat von KrischanGegen jede einzelne Blockwart-Maßnahme können Sie klagen.
Damit haben Sie durchaus einen Punkt.
Warum soll das seit Corona soviel anders sein? Ist doch bei Vorratsdatenspeicherung oder anderen kleinen "Unrechten" genauso. Man muss oft warten, bis jemand vor den einschlägigen Instanzen einen juristischen Sieg erringt. Dann legen sich die Politiker wieder für eine weitere Legislaturperiode schlafen.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #35Nicht Buchstaben verteidigen meine Freiheit nur Menschen tun das.
Zustimmung.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #35Bei uns gibt es seit 2017 eine geteilte Gesellschaft
Sie haben, werter Herr Frank2000, 2017 ins Spiel gebracht!
Zitat von Yago im Beitrag #37Man kann auch das Ruder nicht herumreißen, da das Personal und damit langfristig das know how fehlt.
Das Grund-knowhow in vielen Fälle ist nachweislich noch da.
Zitat Irgendwann reicht das Bürgergeld nicht mehr aus, die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Plakativ könnte man sagen, wer grün wählt, wählt Bürgerkrieg, zumindest Einer gegen den Anderen bzw. eine Großfamilie. Der Stärkste gewinnt.
Jain.
Aus meiner Sicht hatten wir schon vorher Verteilungskonflikte, die aber befriedigt wurden, weil es trotzdem immer mehr wurde. Egal wie groß das Stück vom Kuchen war, der Kuchen insgesamt wurde größer. Jetzt stehen wir zum ersten Mal vor der Möglichkeit, dass es anders werden könnte.
Zitat von Johanes im Beitrag #32 Wenn die Maßnahmen bei Ebola okay wären, dann, wie gesagt, geht es nur noch um die Frage, ob eine vergleichbare Seuche vorlag. 2020 bis 21 waren sehr viele Leute schlicht in Panikmodus. Mit dem Ukrainekrieg ist das dann aus den Massenmedien verschwunden.
Im Panikmodus waren unsere Urgroßeletern auch, nachdem sie aus der Weltwirtschaftskrise nahtlos in den Nationalsozialismus geglitten sind. Die Entschuldigung galt damals schon nicht. Angst entschuldigt keinen Faschismus. Auch nicht die Angst vor Ebola. Was wir im Corona-Regime gesehen haben ist doch nicht auf ein paar Quarantänen oder eine Schulschliessung beschränkt. Wir haben jede Menge "Maßnahmen" gesehen, die eineindeutig rein dem Gehorsam gegenüber dem Regime dienten, wir haben jede Menge Maßnahmen gesehen, die rein dazu dienten die Andersdenkenden in ihrer Freiheit zu beschneiden und ihnen das Leben so richtig unangenehm zu machen, wir haben staatliches, brutales Vorgehen gegen Systemkritiker erlebt, das Absprechen von Menschenrechten von Andersdenkenden, das Hetzen gegen eben diese und die Ausheblung von minimalen rechtsstaatlichen Standards. Nichts davon lässt sich mit "Angst" rechtfertigen. Was wir erlebt haben war etwas gänzlich anderes: Es war Hetze. Und Hetze funktioniert. Hetze gegen alle, die sich diesem wohligen und äußerst deutschen Gefühls der gemeinsamen Anstrengung entgegen gestellt haben, Hetze gegen die, die nicht mitmachen wollen, Hetze gegen die, die sich gegen die Hetze gestellt haben. Wir könnten auch Ebola haben und wären trotzdem Faschisten, wenn wir uns dieser Hetze bedienen würden. Wir könnten Ebola haben und wären trotzdem Mitläufer, wenn wir den Totalitaristen hinterherlaufen.
Zitat Es ging um die grundsätzliche Frage, ob Grundrechte zur Bekämpfung von Seuchen eingeschränkt werden können. Egal wie begründet.
NEIN. Darum mag es Ihnen gehen, aber das ist gerade nicht der Kern der Debatte. Von einem grundsätzlichen Standpunkt ist bereits eine allgemeine Verkehrskontrolle eine Einschränkung der grundgesetzlich garantierten Handlungsfreiheit. Wir akzeptieren diese Einschränkung, weil sie im Verhältnis zum Nutzen steht, weil sie nicht diskriminierend ist und weil sie auf realen Daten beruht. All das ist beim Corona Regime nicht der Fall gewesen. Die Maßnahmen waren unverhältnismäßig, ungeeignet, diskriminierend, unbegründet. Und selbst wenn wir Ebola hätten würde das allenfalls etwas an der Verhältnismäßigkeit und Begründung ändern, nichts an ihrem diskriminierenden Character und nichts an ihrer Uneignung. Das Wesen des Totalitarismus ist aber weniger die Frage der Begründung sondern vor allem eine Frage ihres Umgangs mit Abweichung.
Zitat Weiter oben haben Sie sogar eingeräumt, selbst zu dieser Mehrheit zu gehören, beim Beispiel Ebola.
Ich werde auch bei Ebola den Totalitaristen nicht nachlaufen. Hoffe ich zumindest, denn im Unterschied zu 21/22, kann ich das nur hypothetisch beantworten.
Zitat Ich fürchte, hier haben wir zwei unterschiedliche Beobachtungen der Realität.
Ich fürchte eher wir haben einen Unterschied zwischen Beobachtung und Wunsch. Ich bin mir bewusst, dass der Wunsch nach einem Rechtsstaat diesen nicht wieder herbeiführt. Sie klammern sich daran ihn nicht verloren zu haben.
Zitat Meine Möglichkeit, gegen eine staatliche Maßnahme zu klagen, ist heute genauso wenig eingeschränkt wie vor 5 Jahren.
Und ebenso sinnlos. Die Gerichte haben sich bei Corona eindeutig auf die Seite der Regierung geschlagen, mit teilweise erschreckenden und abstossenden Begründungen. Analog zur DDR sollte man sich kaum auf Juristen verlassen, wenn es darum geht Grundrechte zu wahren. Meine Querelen sind am Ende auch weniger bei den Richtern, die gerade in Deutschland Teil der Regierung sind, meine Querelen sind mit meine Mitmenschen, die den Totalitaristen nachgelaufen sind.
Zitat Im Grunde genommen konnte man auch während Corona den Rechtsweg beschreiten.
Oh ja, so wie die alleinerziehende Mutter aus Leipzig, die beim dortigen Familiengericht anfragte die Maskenpflicht für ihre Kinder auszusetzen (nur fürs Protokoll: Aktenzeichen 335 F 1187/21 und 335 1209/21). Die Entscheidung fiel am selben Tag: Man drohte ihr den Entzug der Kinder an und setze ihr zudem eine Rechnung über (kein Witz) 30.711 Euro an. Das ist übrigens kein verrutschtes Komma, das Gericht wollte wirklich mehr als dreißigtausend Euro für seine Entscheidung haben, dass eine Mutter, die Zweifel an den Masken für ihre Kinder hat, das Wohl ihrer Kinder gefährdet. DAS ist der Rechtsweg im Corona Regime. Und der liebe Richter ist mit Sicherheit noch im Amt, ich würde mich nicht einmal wundern, wenn er dafür eine ordentliche Beförderung bekommen hat. Oder das Oberlandesgericht Oldenburg, dass anregte eine Ärztin zu verfolgen, weil diese einem Kind ein Trauma attestiert hatte, weil dieses Kind mit Gewalt und gegen seinen Willen zwangsgeimpft wurde. "Im Grunde genommen" schreiben Sie. Ja, im Grunde genommen konnte man auch in der DDR einen Ausreiseantrag stellen und in den Westen kommen. Im Grunde genommen.
Zitat Tue ich doch häufig genug.
Nein, tun Sie nicht. Sie haben vielleicht eine andere Meinung als der Mainstream. Aber Sie sind dafür vermutlich noch nicht verfolgt worden. Man hat Sie nicht ausgeschlossen, ihre Kinder ausgeschlossen, ihnen gedroht, was Ihnen demnächst alles passiert, wenn Sie sich nicht fügen. Ich glaube nicht, dass Sie das erfahren haben. Aber keine Sorge: Das wird schon kommen. Die Weichen sind ziemlich eindeutig. Aber da gibts durchaus noch Erfahrungen, auf die Sie sich noch freuen dürfen.
Als 2018 ausgewanderter muss ich sagen das ich nie in meinem Leben so froh war diesen Schritt getan zu haben wie während der Hochzeit der "Corona krise" und noch nie waren die Unterschiede in der Mentalität so greifbar wie zu dieser Zeit. Auch wenn wir in den USA eine sehr lautstarke Minderheit (inkl Regierung) hatten die für alle möglichen Maßnahmen und totalitären Späße gerne zu haben war, in der Bevölkerung waren diese Maßnahmen nie so populär oder befürwortet wie in Deutschland (und auch nie so streng). Noch deutlicher wurde es als ich im Januar 21 vom super liberalen New Jersey zurück ins mehrheitlich rote Pennsylvania gezogen bin.
Der Wahnsinn wurde hier von zumindest der Hälfe der Bevölkerung offen abgelehnt und offen mit zivilem ungehorsam angegangen.
Zitat von herki im Beitrag #40Als 2018 ausgewanderter muss ich sagen das ich nie in meinem Leben so froh war diesen Schritt getan zu haben wie während der Hochzeit der "Corona krise" und noch nie waren die Unterschiede in der Mentalität so greifbar wie zu dieser Zeit.
Gute Entscheidung, guter Zeitpunkt!
Zitat Auch wenn wir in den USA eine sehr lautstarke Minderheit (inkl Regierung) hatten die für alle möglichen Maßnahmen und totalitären Späße gerne zu haben war, in der Bevölkerung waren diese Maßnahmen nie so populär oder befürwortet wie in Deutschland (und auch nie so streng).
Kommt vermutlich auch darauf an, wo. In Kalifornien wären Sie vermutlich auch nicht glücklich geworden. Aber es gibt natürlich einen massiven Unterschied zwischen Amerikanern und Deutschen: Die Deutschen wollen immer irgendwie alles gemeinsam machen. Und wenn einer nicht mitmacht, ist er böse. Eine sehr treffende Beschreibung der Deutschen habe ich mal gelesen: Deutsch sein bedeutet eine Sache um ihrer selbst willen zu tun. Und das Corona-Regime hat diese deutsche Eigenschaft natürlich massiv angesprochen. Man konnte für die gute Sache hetzen und hassen. Und gleichzeitig dieses wohlige Gemeinschaftsgefühl spüren. Für mich ist tatsächlich 21/22 das erste mal wirklich fühl- und greifbar geworden, warum faschistoide Ideen wie Kommunismus oder Nationalsozialismus in Deutschland so erfolgreich sein konnten.
Sie selbst, werter Herr @Llarian , sprechen jetzt von der Beziehung von Kosten und Nutzen.
Wenn wir die Möglichkeit überhaupt einräumen, in der es eine Art "kollektives Gut" gibt wie eben Herdenimmunität oder was auch immer, dann scheint es mir seltsam, "gemeinsame Anstrengung" mit "Totalitarismus" in eins zu setzen.
Was die Möglichkeit, vor Gericht zu gehen, angeht: Es geht letztlich um den Unterschied zwischen vor und nach Corona.
Ich selbst kann Corona nicht als "metaphysisches Ereignis" sehen, das die Welt in vorher und nachher einteilt. Ja, es gibt inzwischen Tendenzen, die die Meinungsfreiheit einschränken und dergleichen, aber die Grundrechtseinschränkungen durch Corona sind bisher ebensowenig ein Präzidenzfall wie eine Verkehrskontrolle.
Zitat von Johanes im Beitrag #42 Sie selbst, werter Herr @Llarian , sprechen jetzt von der Beziehung von Kosten und Nutzen.
Kontext? Ich spreche gerne von Kosten und Nutzen aber eher weniger im Zusammenhang mit Totalitarismus und Rechtssprechung. Im Bezug auf Corona und die Maßnahmen fällt mir allenfalls ein: Kosten massiv, Nutzen null.
Zitat Wenn wir die Möglichkeit überhaupt einräumen, in der es eine Art "kollektives Gut" gibt wie eben Herdenimmunität oder was auch immer, dann scheint es mir seltsam, "gemeinsame Anstrengung" mit "Totalitarismus" in eins zu setzen.
Das Problem an der "gemeinsamen Anstrengung" ist immer(!) die Frage wie man mit denen umgeht, die sich nicht gemeinsam anstrengen, bzw. mit denen, die die gemeinsame Anstrengung für falsch halten. Was letztere betrifft kann man sie ignorieren, überzeugen oder man kann ihnen mit Gewalt, Ausschluß, Strafen und allem möglichen Kokolores drohen. Lezteres nennen wir gemeinhin Totalitarismus. Mithin kann man feststellen, dass Totalitarismus eine Summe aus dem Willen zur gemeinsamen Anstrengung und der Abwesenheit einfacher ethischer Normen und Verhaltensweisen gegenüber Andersdenkenden ist. Es ist nicht eins, aber das erste ist eine sehr gute Vorraussetzung für zweiteres.
Zitat Was die Möglichkeit, vor Gericht zu gehen, angeht: Es geht letztlich um den Unterschied zwischen vor und nach Corona.
Watt? Sie meinen ernsthaft mir zu verkaufen vor Corona wurden alleinerziehende Mütter mit dem dem Entzug ihrer Kinder gedroht, weil sie deren Gesicht nicht mit einer Maske bedecken wollten? Sie wollen mir verkaufen, dass man vor Corona sozial Schwachen Rechnungen über 30.000 Euro und mehr ausgestellt hat, weil sie einem Gericht eine Frage gestellt haben? Und sie wollen mir verkaufen, dass man vor Corona Organisatoren von Demos für ein Jahr ohne ernsthafte Anklage ins Gefängnis gesteckt hat? Das würde ich gerne alles mal belegt haben wollen. Ich kann sicher so manchen deutsche Justizirrsinn repetieren, so wie der Umgang mit Cornelius Gurlitt oder das Urteil gegen Beathe Zschäpe. Aber das man so offen Kritiker des politischen Mainstreams verfolgt hat, das ist mir so nicht bekannt und riecht nicht nach DDR Justiz, das IST DDR-Justiz. Und das ist KEIN Zufall.
Zitat Ich selbst kann Corona nicht als "metaphysisches Ereignis" sehen, das die Welt in vorher und nachher einteilt. Ja, es gibt inzwischen Tendenzen, die die Meinungsfreiheit einschränken und dergleichen, aber die Grundrechtseinschränkungen durch Corona sind bisher ebensowenig ein Präzidenzfall wie eine Verkehrskontrolle.
Jetzt sind wir bei dem Frosch im Glas. Es gibt kein einzelndes Zündereignis wie die Machtergreifung 33 oder den Mauerbau 61, ab dem der Rechtsstaat in Deutschland aufgehoben wurde. Aber man kann durchaus sehen, dass die Zerstörung des deutschen Rechtsstaates in 21 und 22 exponentiell und gewaltig beschleunigt wurde. Wenn ein Mensch sich mit Essen umbringt, dann gibt es auch nicht den Zeitpunkt wo die Frikadelle zuviel war. Was nichts daran ändert, dass es Leute gibt, die sich, nachdem sie ihre Jugend rank und schlank verbracht haben, in wenigen Jahren sprichwörtlich "totfressen". Bei den Klimafuzzis wird inzwischen gerne von irgendwelche "Kipppunkten" phantasiert, ab dem eine bis dahin lineare Entwicklung in eine exponentielle wechselt. Beim Klima ist das Blödsinn, aber in Politik und Wirtschaft kann man das durchaus beobachten. Und Corona, bzw. das Corona-Regime war ein solche Kipppunkt. Man kann nicht auf den Tag sagen, wo es anfing, genauso wie man auch nicht auf den Tag sagen kann, ab wann jemand zu dick wird. Aber man kann feststellen, dass das Herz irgendwann im Eimer ist.
Zitat von Johanes im Beitrag #42Ich selbst kann Corona nicht als "metaphysisches Ereignis" sehen, das die Welt in vorher und nachher einteilt. Ja, es gibt inzwischen Tendenzen, die die Meinungsfreiheit einschränken und dergleichen, aber die Grundrechtseinschränkungen durch Corona sind bisher ebensowenig ein Präzidenzfall wie eine Verkehrskontrolle.
Corona hat nichts eingeschränkt. Politiker haben dies getan. Ich bin mir sicher, wäre nicht Corona sondern die Schweinegrippe statt 2009 im Jahr 2020 aufgetaucht, wäre die politische Reaktion eine ähnliche wie man sie bei Covid-19 gesehen hat. 2009 waren Smartphones aber eben nicht weitverbreitet und die Welt war generell weniger hysterisch. 2020 sah die Welt ganz anders aus. Zudem, und den Punkt will ich besonders unterstreichen: Ich denke nicht, dass es ursprünglich um politische Malevolenz bei der Einführung der Maßnahmen ging. Vielmehr hatte man 2019 gerade in global koordinierten Gruppen eine Pandemie-simulation durchgespielt, sehr gut vernetzte Spieler wie Gates hatten ebenfalls kurz zuvor in mRNA-Technologie investiert. Und wenn man sich gerade einen Hammer gekauft hat und eine globale Hammer-simulation durchgespielt hat, ja dann sieht alles irgendwie nach nem Nagel aus, erst recht wenn man hysterisch ist.
___________________ Fiat iustitia, ne pereat mundus.
Zitat von alpha_beta im Beitrag #442009 waren Smartphones aber eben nicht weitverbreitet und die Welt war generell weniger hysterisch. 2020 sah die Welt ganz anders aus.
Zitat von Johanes im Beitrag #42 Sie selbst, werter Herr @Llarian , sprechen jetzt von der Beziehung von Kosten und Nutzen.
Kontext? Ich spreche gerne von Kosten und Nutzen aber eher weniger im Zusammenhang mit Totalitarismus und Rechtssprechung. Im Bezug auf Corona und die Maßnahmen fällt mir allenfalls ein: Kosten massiv, Nutzen null.
Zitat von Llarian im Beitrag #39Von einem grundsätzlichen Standpunkt ist bereits eine allgemeine Verkehrskontrolle eine Einschränkung der grundgesetzlich garantierten Handlungsfreiheit. Wir akzeptieren diese Einschränkung, weil sie im Verhältnis zum Nutzen steht, weil sie nicht diskriminierend ist und weil sie auf realen Daten beruht.
Zitat von LlarianLezteres nennen wir gemeinhin Totalitarismus.
Also ist auch sowas wie "wer will nicht deichen, der muss weichen" schon totalitär?
Zitat von LlarianSie meinen ernsthaft mir zu verkaufen vor Corona wurden alleinerziehende Mütter mit dem dem Entzug ihrer Kinder gedroht, weil sie deren Gesicht nicht mit einer Maske bedecken wollten?
Nun, ich bin nicht über die Rechtssprechung in jedem Detail informiert. Sicherlich wird es keine Verfahren wegen der damals nicht bestehenden Maskenpflicht gegeben haben. Zudem ich auch diesen Einzelfall nicht beurteilen kann.
Nach Ihrer Schilderung klingt es jedefalls nach einem drakonischen Unrecht.
Zitat von LlarianJetzt sind wir bei dem Frosch im Glas.
Zur Erinnerung, wir waren schon Anfang der 2010er Jahre der Frosch im Glas, mit schrittweiser Überwachung usw.
Zitat von LlarianAber man kann durchaus sehen, dass die Zerstörung des deutschen Rechtsstaates in 21 und 22 exponentiell und gewaltig beschleunigt wurde.
Ich sehe dazu keine Belege. Die Dinge, die man zurecht kritisieren könnte, waren schon vor C. angelegt und wurden durch die Pandemie eher unterbrochen als beschleunigt.
Zitat von Johanes im Beitrag #322020 bis 21 waren sehr viele Leute schlicht in Panikmodus.
Nur so ganz nebenbei: wenn sehr viele Leute im "Panikmodus" waren für etwas, was in der alltäglichen Praxis nur in den Nachrichten stattfand (den praktisch niemand hat während Corona tatsächlich links und rechts seine Nachbarn sterben sehen):
Was dürfen wir dann erwarten, wenn mal WIRKLICH etwas passiert; wenn WIRKLICH in jeder Straße jemand stirbt? Sorry, das so brutal sagen zu müssen, aber für 80% der Deutschen bestand Corona doch maximal darin, dass ein 80jähriger im Altersheim starb.
Ich zB kenne in meinem GESAMMTEN BEKANNTENKREIS ÜBERHAUPT NIEMANDEN der an Corona gestorben ist (und die fehlenden Übersterblichkeit in der Statistik bestätigt das ja).
Also was dürfen wir bei einer ECHTEN Gefahr erwarten? Ich schlage vor:
- Abschaffung von Wahlen - Abschaffung des Demonstrationsrechts - Abschaffung der freien Berufswahl und Wechsel zur Planwirtschaft - Standgerichte - Corona-Sterne - Konzentrationslager - Entzug von Kindern - Öffentliche Erschießungen ("finalen Rettungsschuss")
Und wenn du irgendwas in dieser Liste für übertrieben hälst, dann hast du das Problem nicht verstanden.
Zitat von Johanes im Beitrag #45Also ist auch sowas wie "wer will nicht deichen, der muss weichen" schon totalitär?
Es kann ein Baustein sein. Das hängt davon ab, was in den Köpfen stattfindet. Wir haben doch jetzt schon mehrmals erklärt, dass nicht das Papier den Totalitarismus ausmacht, sondern die Einstellung in den Köpfen. Und wenn den Deichgegnern von der öffentlichen Lufthoheit die Menschlichkeit abgesprochen wird, dann kann das Totalitär sein.
Du versuchst ständig Llarian und mich verbal in die Ecke zu drängen mit dem Argument "Ja, aber solches Verhalten ist doch NORMAL..."...
Wir haben nie behauptet, dass Totalitarismus SELTEN wäre. Im Gegenteil ist Intoleranz, Arroganz, Unterdrückung und Ausbeutung untrennbar mit der menschlichen Gesellschaft verbunden. Die Verfechter von Liberalismus, Aufklärung und Rechtsstaat sind dagegen eine Minderheit - und zwar eine deutliche Minderheit.
Wir haben lediglich festgestellt, dass Deutschland bis vor wenigen Jahren im freiheitlich-demokratisch-rechtsstaatlichen Lager angesiedelt war und jetzt zum totalitären Lager gehört.
Was die Situation für Menschen wie Llarian und mich doppelt unerträglich macht, ist die orwellsche Umdefinition von Begriffen. Wir dürfen das totalitäre Denken und Handeln nicht mal mehr als solches bezeichnen, sonst werden wir nach Faesers Plänen wegen "Verächtlichmachung des Staates" verfolgt. Und zwar mit totalitären Methoden verfolgt; also ein Großteil dieser Verfolgung würde verdeckt und auf Umwegen erfolgen (Kontensperre, geheimdienstliche Überprüfung, Anschwärzen beim Arbeitgeber, öffentliche Beschuldigungen...)
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Johanes im Beitrag #45 Also ist auch sowas wie "wer will nicht deichen, der muss weichen" schon totalitär?
Das kann es sein, insbesondere dann, wenn der weichen muss, der erst einmal der Meinung ist, dass keine Sturmflut von 10 Metern kurz bevor steht, die niemals eintrifft. Dem Totalitarismus ist ja nicht per se staatliches Handeln allein zu eigen, sondern vor allem staatliches Handeln mit Unterdrückung der Meinung, dass dieses staatliche Handeln falsch sein könnte. Totalitarismus ist nicht alleine Handlung sondern die Erzwingung, dass alle das selbe zu denken(!) haben. Der größte "Feind" der Mediengesellschaft im Jahr 21 und 22 war nicht alleine "der Ungeimpfte" an sich, sondern vor allem der "Querdenker", der es auch noch wagte die staatliche Segnung in Frage zu stellen. Michael Ballweg wurde nicht eingesperrt, weil er nicht geimpft war. Er wurde eingesperrt, weil er Demos gegen die staatlichen Übergriffe organisierte. Um wirklich mal den Deich-Weich Kram auf die Füße zu stellen: Der Deich soll ja vor allem die schützen, die einen Deich gebaut haben. Also kann, wenn der Vergleich ernsthaft bemüht wird, niemand eine ganze Gemeinde, die alleine in ihrem Tal lebt, dazu zwingen einen Deich für sich anzulegen, der keinen anderen betrifft. Oder anders gesagt: Hamburg kann nicht Lübeck dazu zwingen zu deichen. Aber hier ging es ja um etwas GANZ anderes: Nämlich das Hamburg Lübeck zwingen kann, eben weil Hamburg größer ist. Oder mehr Waffen hat. Was würde es die Geimpften jucken, wo sich die Ungeimpften treffen? Das geht die einen feuchten Sch...dreck an. Aber da wurde dann eben die Übergriffigkeit deutlich, denn es ging eben nie darum irgendwelche Geimpften zu schützen (die sich ja sogar sicher wähnten) sondern darum denen, die was anderes dachten, einen über zu braten. Der ganze Hass, der sich auch gerade öffentlich abspielte, kann problemlos nachgelesen werden. Und er ergoß sich primär auf die, die es wagten zu widersprechen.
Zitat Zudem ich auch diesen Einzelfall nicht beurteilen kann.
Immer wenn ich das Wort Einzelfall höre oder lese bekomme ich Bauchkrämpfe. Natürlich gibt es Einzelfälle. Wenn der frühere SPD-Minister Jochen Wolf dabei erwischt wird, wie er versucht einen Auftragsmord an seiner Frau zu bauftragen, dann bin ich gewillt an einen echten Einzefall zu glauben und gehe davon aus, dass die meisten Minister eher keine Auftragskiller anheuern, weil es doch recht grotesk ist. Aber die meisten als solche bezeichneten Einzelfälle sind das gerade nicht. Und die Corona Justiz 21 und 22 war eben nicht von Einzelfällen sondern von Regelfällen durchsetzt. Die Justiz hat sich ganz brav zum Büttel der Regierung gemacht, von Flensburg bis nach Oberammergau, vom kleinen Amtsrichter bis zum Verfassungsgericht. Was ich hier herausgestellt habe sind nur die krassesten Fälle, aber Gerichte haben aller Orten Übergriffe abgesegnet, abstruse Urteile gegen Andersdenkende gesprochen und den gesellschaftlichen Totalitarismus deutlich unterstützt.
Zitat Nach Ihrer Schilderung klingt es jedefalls nach einem drakonischen Unrecht.
Wie ich schon andeutete, es wäre eine lustige Recherche mal heraus zu finden was der Richter heute macht, bzw. was die Konsequenzen des "drakonischen Unrechts" gewesen sind. Mit Sicherheit (und darauf würde ich eine hohe Summe verwetten) keine negativen Folgen sondern eher eine Beförderung.
Zitat Ich sehe dazu keine Belege. Die Dinge, die man zurecht kritisieren könnte, waren schon vor C. angelegt und wurden durch die Pandemie eher unterbrochen als beschleunigt.
Wenn man selber nicht auf der schwachen Seite stand, mag man den Eindruck vielleicht bekommen. Oder man war selber eher in einer Illusion gefangen und hat die ganze Misere vorher nicht gesehen, das mag auch zutreffen. Am Ende bleibt es sich aber fast gleich: Ein gesellschaftler Totalitarismus in dem Grundrechte kaum das Papier wert sind auf dem sie stehen und eine Gesellschaft ohne ethisches Fundament.
"Wie lange hätten Sie mitgemacht?" Schwer zu sagen. Ich weiß, daß ich keine "Mitmacherin" bin. Ich habe mich dem Corona-Unfug entzogen, war damals auch in der glücklichen Lage, daß mir das möglich war, habe dabei allerdings auch auf vieles verzichtet (z.B. Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurantbesuche, Einkäufe in Geschäften, Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, soweit während dieser Zeit überhaupt eines stattfinden durfte). Wenn aber Gefängnis gedroht hätte oder ähnliches, dann wäre ich eingeknickt oder besser gesagt: Ich hätte nachgegeben. Einerseit wäre es mir lieber gewesen, nicht solchen Maßnahmen unterzogen zu werden, andererseits hätte ich es für mich auch für klüger gefunden. Schließlich ist überhaupt keine Spur von Widerstand mehr zu leisten, wenn man sich ganz aus dem Verkehr ziehen läßt ...
Die Corona-Zeit war mir eine Bestätigung dafür, daß unser Linksstaat das ist, wofür ich ihn halte. Erstaunlich fand ich nur, daß viele Zwangsmaßnhmen damals einfach so schnell durchgesetzt werden konnten, wie ich es kaum für möglich gehalten hätte (vor allem der Maskenzwang).
Die grundsätzliche Frage: „Wie weit hätten Sie mitgemacht?“ könnte man heute auch bei den hysterischen Massendemonstrationen stellen. Selbst wenn man die AfD nicht mag, muß man sie in einer echten Demokratie doch tolerieren.
-frühere Mitgliedschaft in Zettels Raum reaktiviert -
Wo ist die Grenze? Bezogen auf die Corona-Zeiten eine wichtige und interessante Frage, für deren Beantwortung ich zunächst einmal die Vergangenheitsform nutzen möchte. Wo war meine Grenze? Und wo hätte ich sie vielleicht anders ziehen müssen? Bei der Beantwortung dieser Frage kann ich neben den zwangsläufig eher flüchtigen eigenen Erinnerungen noch auf eine Art von Zeugen zurückgreifen. Ich fotografiere sehr gerne und veröffentliche einen Teil der Bilder in der Fotocommunity Ipernity. In den letzten Tagen habe ich mir gezielt noch mal die Bilder aus der Zeit zwischen Anfang 2020 und Mitte 2022 angeschaut. Verbunden mit den Erinnerungen wird ein Gesamtbild daraus, das sicherlich nicht unbedingt schmeichelhaft für den Verfasser dieser Zeilen ist. Allein: jede Grenze, die man zieht, ist immer auch abhängig von dem gesellschaftlichen und politischen Kartenmaterial, das einem zur Verfügung steht. Dass man eventuell anderes Kartenmaterial hätte hinzuziehen können, ist wieder eine andere Sache.
Ich weiss nicht mehr genau, wann ich das Wuhan-Virus das erste Mal wahrgenommen habe. Das muss irgendwann um den Jahreswechsel 2019/20 gewesen sein. Aufmerksam geworden bin ich sicherlich nicht durch Berichte deutscher Medien, denn hierzulande wurde die neuartige Atemwegskrankheit erst mal weitgehend ignoriert. Es war meine Gattin, geboren in der früheren Sowjetunion, die aus russophonen Medien von dem neuen Virus hörte, lange bevor das Thema bei uns aufgegriffen wurde. Bestätigt wurden ihre Erzählungen von einem russlanddeutschen Kollegen - und ich erinnere mich gut an die ungläubigen Blicke anderer Kollegen, als dieser erstmals während unserer morgendlichen Teambesprechung von dieser Krankheit in China berichtete. Leider gibt es in Deutschland immer noch viel zu viele Leute, die ihre Informationen ausschließlich aus Tagesschau, Heute-Journal und dem Kölner Stadt-Anzünder beziehen. Ich selber hatte meinen Medienkonsum schon Jahre zuvor diversifiziert; neben liberal-konservativen Mainstream-Medien griff ich auf alternative Angebote wie die Achse oder Tichy zurück. Wann immer mir die Diskrepanz zwischen Mainstream und Alternativmedien zu groß war, wagte ich einen Blick über die Grenzen. Oftmals war das, was ich in NZZ, Times oder NRC Handelsblad fand, den deutschen Alternativmedien näher als beispielsweise der FAZ. Während der Coronakrise sollte sich dann aber zeigen, dass diese Art der Verifizierung diesmal nicht so richtig funktionierte.
Wir waren im Spätsommer 2019 nach Bad Neuenahr gezogen, und dem fotografischen Teil meines Gedächtnisses kann ich entnehmen, dass ich Ende Februar die Karnevalszüge in Bad Neuenahr und Ahrweiler besuchte. Ich meine mich zu erinnern, dass es damals bereits Leute gab, die vor dem närrischen Treiben warnten - ich hielt solche Leute für die üblichen Spaßbremsen, und ich denke, damit lag ich richtig. Auch Anfang März waren wir noch relativ locker, machten Spaziergänge - natürlich ohne Maske - und bei einer dieser Gelegenheiten fotografierte ich einige Leute, die in Kajaks stromabwärts fuhren.
Doch bereits Mitte März - da war zumindest das offizielle Deutschland meines Wissens noch weit von irgendwelchen Maßnahmen entfernt - beschlichen mich erstmals Bedenken. Nach einer Wanderung in der Nähe von Adenau kam ich auf dem Rückweg am Nürburgring vorbei, und wie es der Teufel wollte bogen unmittelbar vor mir drei Autos auf einen der stark frequentierten Parkplätze ab - ausgerechnet mit Heinsberger Kennzeichen. Das hat mich damals ziemlich geärgert, ich gebe es gerne zu. Mussten diese Seuchenvögel jetzt unbedingt weite Ausflüge machen? Immerhin kamen sie aus dem ersten deutschen Corona-Hotspot. Und so sehr ich zugeben muss, dass viele Deutsche jeden Unfug mitmachen, den die Obrigkeit ihnen vorgibt, so sehr sehe ich auch die andere Schwäche dieses Volkes. Es hat große Probleme mit dem eigenständigen Denken. Man stelle sich eine kurvige Gebirgsstraße ohne Leitplanken vor - Franzosen, Italiener, wer auch immer: sie werden ihre Fahrweise diesen Verhältnissen anpassen. Viele Deutsche dagegen werden ungerührt das lokale Tempolimit ausreizen, und wenn sie deshalb von der Straße abkommen und in die Tiefe stürzen, werden ihre Hinterbliebenen lauthals den Staat anklagen, nicht für die nötigen Leitplanken oder ein strengeres Tempolimit gesorgt zu haben. Der gemeine Deutsche kommt, so fürchte ich, ohne Knute nicht aus.
Ja, zu Beginn von Corona störten mich in erster Linie die nicht vorhandenen Maßnahmen. Es sei daran erinnert: auch spätere Anhänger von "Zero-Covid" sprachen sich noch im März 2020 gegen das Tragen von Schutzmasken aus. Ein beliebtes Argument in den Medien lautete damals: "Hundertprozentigen Schutz gibt es eh nicht." Das hat mich nie überzeugt. Als jemand, der 25 Jahre lang in der FDP war, wusste ich, dass fünf Prozent schon besser sind als vier komma neun. Meine Gattin bastelte uns also aus Stoff ein paar Masken, und manches Mal wurde ich im Supermarkt von anderen Kunden deshalb angegiftet. Es würde mich nicht wundern, wenn die gleichen Figuren wenige Wochen später jeden angingen, der seine dann vorgeschriebene Maske nicht korrekt trug.
Wohlgemerkt: auf die Obrigkeit habe ich mich in keiner Phase der Coronazeit verlassen. Dafür war mir viel zu bewusst, dass der Staat eine Maulhure ist, die im Zweifelsfall alles verspricht, dafür viel kassiert, und dann nichts leistet. Die ersten sogenannten Maßnahmen in Deutschland waren teils an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Erinnert sich noch jemand an diese Kontaktnachweiskarten, die in Deutschland ankommende Flugreisende ausfüllen mussten? Soweit mir bekannt ist, landeten diese Karten in Berlin überwiegend in Papierkörben, da sie niemand den Passagieren abnahm. An weniger schlecht organisierten Flughäfen liegen diese Karten wahrscheinlich heute noch unausgewertet in irgendwelchen Rumpelkammern.
Die Privatwirtschaft dagegen sah im Vergleich zum Staat deutlich besser aus - gut, das ist in Deutschland nicht so schwer... Bereits im März begann mein Kunde, ein Versicherungskonzern, Mitarbeiter ins Home Office zu schicken. Dazu muss man wissen, dass dieser Konzern mit dem Thema Home Office vorher wenig anfangen konnte - selbst in der IT-Tochter war es bestenfalls üblich, an Freitagen mal von zu Hause zu arbeiten. Angesichts einer Krankheit, von der man eben noch nicht so richtig wusste, wie riskant sie war, wurden nun zunächst einmal ältere und kränkliche Mitarbeiter mit Home Office fähigem Equipment ausgestattet und nachhause geschickt - in meinem Projekt beispielsweise ein jüngerer Kollege mit einer relevanten Vorerkrankung. Ich fand das richtig und finde bis heute, dass mein Kunde hier im Sinne der Sicherheit seiner Mitarbeiter gehandelt hat. Natürlich hatte man nicht genügend Equipment, um mehrere tausend Mitarbeiter ins Home Office zu schicken - aber auch für die anderen fand sich bald eine Lösung.
Etwa zu dieser Zeit, Mitte März 2020, äußerte ich mich erstmals im Begleittext zu einem Foto zum Thema Corona. Die Unsicherheit, die diese Krankheit bei mir auslöste, passte nicht zum recht milden und Hoffnung machenden Frühlingswetter. Auf dem morgendlichen Weg zum Casino-Parkhaus - unsere eigene Tiefgarage war aufgrund von Bauarbeiten an unserer Straße nicht zugänglich - hörte ich die zurückgekehrten Singvögel, gleichzeitig war da aber immer der Gedanke an dieses Virus in meinem Kopf. Die Büroetage bei meinem Kunden leerte sich zusehends, irgendwann hatte ich eine halbe Etage mit gut 20 Büros, mehreren Besprechungsräumen, drei Toiletten und drei Teeküchen fast für mich alleine. Anfang April schließlich hatte eine Arbeitsgruppe der internen IT-Tochter die VPN-Infrastruktur soweit aufgebaut, dass auch die verbliebenen Mitarbeiter die Möglichkeit bekamen, sich am privaten Computer zuhause auf den Rechner am Arbeitsplatz aufzuschalten. Dass dieser Kraftakt relativ schnell umgesetzt war, fordert mir immer noch Respekt ab.
Ich arbeitete fortan gut die Hälfte der Tage von zuhause, und den Rest vom Büro aus. Dank des schönen Frühlings wurden die vielen Wanderwege rund um Bad Neuenahr schon bald so etwas wie mein Fluchtpunkt, ich verbrachte so viel Zeit wie möglich im Freien. Das Dashboard des RKI gab es noch nicht - Daten bezüglich der Infektionszahlen besorgte ich mir auf der Homepage der Kreisverwaltung. Der regelmäßige Vergleich mit den Daten meines früheren Heimatkreises Euskirchen und anderen Nachbarn versetzte mich regelmäßig in Erstaunen - der Kreis Ahrweiler war deutlich weniger vom Infektionsgeschehen betroffen als die Kreise in der nahen Umgebung. Dies zog sich durch die gesamte Coronazeit, und war dann später im Dashboard auch deutlich leichter zu visualisieren. Meinen letzten Blick auf die Seite des RKI warf ich dann irgendwann Mitte 2022 - und immer noch war beispielsweise die Zahl der vermeintlichen Corona-Toten im Kreis Ahrweiler, bezogen auf die Einwohnerzahl, deutlich geringer als in Euskirchen, in Mayen-Koblenz, in Neuwied etc.pp. Nun mag man dieses Zahlengewerk des RKI sehr kritisch sehen - denjenigen aber, die diese Zahlen erhoben und veröffentlicht haben, sollten derartige Diskrepanzen aber doch irgendwann auffallen. Und mein Heimatkreis ist bestimmt nicht der einzige derartige Ausreisser im ganzen Land. Sollte da nicht eine Behörde wie das RKI schon alleine in Bezug auf mögliche zukünftige Pandemien ein Interesse daran haben, den Grund derartiger Diskrepanzen herauszufinden. Allein, ich fürchte nichts von alledem wird passieren. Da, wo staatliche Akteure eigentlich handeln sollten, tun sie es eben gerade nicht. Schon gar nicht, wenn es mit Arbeit verbunden ist. Es spricht ja für sich, dass wir der Heinsberg-Studie von Hendrik Streeck die Erkenntnis verdankten, dass ein Teil der mit Corona infizierten keinerlei Symptome entwickelten. Auch solchen Hinweisen ist aber von Seiten der zuständigen Behörden, soweit mir bekannt ist, kaum nachgegangen worden.
Die vergleichsweise niedrigen Fallzahlen in meiner Heimat führten dann dazu, dass wir aus Gründen des Selbstschutzes das Kreisgebiet sehr selten verließen. Der Kreis Ahrweiler hat ja eine recht große Ausdehnung, er zieht sich vom Rheinufer und dem Laacher See bis zum Nürburgring. Auf dem Rückweg von einer Wanderung, es muss an den Ostertagen gewesen sein, kam mir vom Kreuz Meckenheim aus eine Blechlawine aus ganz NRW entgegen. Darunter auch ein PKW aus Höxter. Ich schüttelte den Kopf; wir befanden uns bereits im Lockdown, alle Restaurants und Cafés waren geschlossen. Wie bescheuert muss jemand sein, dachte ich, der sich in dieser Lage auf einen mehrstündigen Weg an die Ahr macht? Derartiges Handeln erschien mir widersinnig - man sieht, ich gehörte ohne staatliche Anweisungen zu den Vorsichtigen im Land. Man mag nun einwenden, im Frühjahr 2020 hätte man bereits sehen können, dass Corona nicht die Todesseuche war, als die es von Seiten der regierungsnahen Medien verkauft wurde. Ganz ehrlich: ich vermochte das nicht. Die Gegenstimmen, z.B. von Dr. Gunther Frank auf der Achse, erschienen mir auf ihre Art nicht weniger irrational als die Einlassungen der Regierung. Ich bin schließlich weder Virologe noch Allgemeinmediziner. Und meine übliche Strategie, der Blick in die Auslandsmedien, half mir hier auch nicht. Wäre nun nur die deutsche Regierung im Panikmodus gewesen - aber im Gegenteil gab es ja in einigen Nachbarländern noch weitaus panischere und übertriebenere Reaktionen der Obrigkeit. Sicher: das ausgerechnet Schweden, diese Ausgeburt an staatlicher Gängelung, seinen bekannten Sonderweg ging, gab mir schon zu denken. Aber ein Schweden alleine reichte mir nicht.
Den Sommer 2020 habe ich generell als eher entspannt in Erinnerung. Regelmäßige Restaurantgänger sind meine Frau und ich eh nicht, wir kochen beide gerne und gut, und somit war der einzige Verzicht - auch nach dem Ende des ersten Lockdowns - derjenige auf Besuche im Kaffeehaus. Und auch das änderte sich im September - wir wussten, dass mein Vater seinen Geburtstag im Restaurant feiern würde. Also ließen wir Vorsicht Vorsicht sein und besuchten mal wieder das eine oder andere Café. Schon bald aber schlug der Staat wieder zu, und erstmalig feierten wir Weihnachten nicht bei meinen Eltern, sondern alleine zuhause. Das war wirklich ein Verzicht.
Das ziemlich verregnete Frühjahr 2021 nutzte ich, wann immer das Wetter es zuließ, wieder zu Fluchten ins Freie. Natürlich konnte ich trotz dieser Fluchten nicht übersehen, dass die verschiedenen Ebenen der Obrigkeit immer verrücktere Einschränkungen erfanden. Ein Beispiel bei uns war die Maskenpflicht im Freien, die im Zentrum von Bad Neuenahr von Freitag Vormittag bis Sonntag Abend galt. Besonders albern daran war, dass sie auf den vergleichsweise breiten Straßen der Fußgängerzone galt, nicht aber auf den schmalen Gehwegen am Ahrufer. Ich witzelte damals: "Corona kommt aus Bad Neuenahr, ist die Woche über aber irgendwo anders auf Montage." Dem Foto eines anderen Mitglieds von Ipernity konnte ich dann entnehmen, dass Corona wohl in Kiel arbeitete - da galt nämlich die Maskenpflicht im Freien von Montag bis Freitag. Aber wie bereits erwähnt: auch andere Länder hatten solche offenkundig schwachsinnigen Regelungen, zu erwähnen ist jener Bürgermeister in Frankreich - ich glaube, das war Sanary-sur-Mer - der saftige Geldstrafen für jeden erließ, der beim Bäcker weniger als drei Baguettes kaufte.
Es kam die Zeit der Impfungen. Ich gebe zu: ich war zunächst einmal froh, dass es Impfstoffe gab. Die Artikel über drohende Impfschäden, insbesondere auf der Achse, hielt ich für genauso übertrieben wie die Panikmache der Gegenseite. Und bei allem Respekt: vom Tonfall her waren sie das häufig auch. Und all jenen, die bezüglich dieses Themas eine politische oder auch juristische Aufarbeitung fordern, entgegne ich: in anderen Ländern, übrigens inklusive Schwedens, findet diese auch nicht statt, von ein paar sehr konservativen Bundesstaaten der USA vielleicht abgesehen. Wenn mich in der Anfangszeit der Impfphase etwas störte, dann die Lahmarschigkeit, mit der die deutsche Obrigkeit auch dieses Thema anging. Andere Länder, mir fallen da besonders Großbritannien und Israel ein, waren deutlich schneller unterwegs. Nebenbei: gerade diese beiden Länder wurden seinerzeit ja von Männern regiert, denen ich politisch weitaus mehr Vertrauen entgegenbrachte als einer gewissen Dame aus der Uckermark. Langer Rede kurzer Sinn: im Gegensatz zu meiner Gattin, die sich gegen die Impfung entschied, wollte ich die Impfung ohne Wenn und Aber. Ich meldete mich, sowie die Risikogruppen versorgt waren, bei der Impfzentrale des Landes Rheinland-Pfalz an, aber auch bei meinem Hausarzt und bei einem Lungenarzt, bei dem ich mich Anfang des Jahres wegen eines hartnäckigen Hustens hatte durchchecken lassen. Letzendlich war es aber das Impfangebot des betriebsärztlichen Dienstes meines Kunden, über den ich Mitte Juni 2021 meine Erstimpfung bekam. Auch hier also war der Privatsektor zumindest schneller unterwegs als der Staat.
Mitte Juli verdrängte die Flutkatastrophe an der Ahr das Thema Corona weitgehend aus unserem Leben. Da auch das Appartmenthaus, in dem sich unsere Wohnung befindet, betroffen war, bot uns die Hausverwaltung für den Rest des Monats eine Unterbringung in einem Koblenzer Hotel an. Vor dem Check-in musste ich zum ersten Mal einen Coronatest machen lassen. Vorher hatte es dafür nie einen Grund gegeben.
Zwei Wochen nach der Flut stand dann die Zweitimpfung an. In der Zwischenzeit waren aus den Ländern, die beim Impfen schneller als Deutschland gewesen waren, die sogenannten Impfdurchbrüche bekannt geworden - de facto der Beweis, dass die Impfungen zumindest keine klinische Immunität zur Folge hatten. Und das Gespräch mit der Impfärztin vor der Zweitimpfung war vielleicht der Knackpunkt bei meiner persönlichen Entwicklung in Sachen Corona - vom der Regierung gegenüber skeptischen, aber grundsätzlich vorsichtigen Befürworter von Masken, Impfung, Kontaktreduktion zum zunehmend kritischen Beobachter des Geschehens. Die Worte der Ärztin werde ich wahrscheinlich nie vergessen: "Nach dieser Zweitimpfung sind Sie dann vollständig immunisiert." - Ich stutzte. Verfolgte diese Frau keinerlei Nachrichten? Hatte sie wirklich noch nichts von den Infektionen zweimal geimpfter Personen in Israel oder England gehört?
Ab Herbst 2021 verfiel die Politik in Deutschland dann, trotz oder vielleicht gerade wegen Omikron, in vollständige Panik. Während andere Länder, wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht, bereits ein wenig die Sinnhaftigkeit all der Einschränkungen zu hinterfragen begannen, drehten die Deutschen richtig am Rad. Und ich sage bewußt: die Deutschen. Denn es waren meinem Empfinden nach nicht nur Politik und Medien, sondern auch weite Teile des Volkes, die völlig kritiklos die These übernahmen, die Ungeimpften seien Schuld daran, wenn Geimpfte sich infizieren. Es gibt einige Kollegen, die ich seither etwas anders beurteile als zuvor. Kollegen, die - fürchte ich - auch dann zustimmend nicken würden, falls die Tagesschau mit der Meldung aufmachte: "Nichtraucher sind schuld daran, wenn Raucher krank werden." Gerade diese Zeit, Ende 2021 und Anfang 2022, hat in meinem Verhältnis zum Land meiner Geburt einiges zerstört.
Und je mehr die Obrigkeit, die Medien und Teile der Öffentlichkeit an Maß verloren, umso mehr waren wir bereit, Regeln zu ignorieren oder zumindest Grenzen auszuloten. Ich erinnere mich noch gut an einen Moment im Februar; in der Online-Ausgabe einer Zeitung fand ich einen Bericht über Friseurbesuche deutscher Kunden in Luxemburg. Bei uns waren die Salons noch geschlossen, offenbar fuhren Leute sogar aus dem Ruhrgebiet nach Luxemburg. Das wunderte mich ein bisschen - die Medien erweckten bei mir oft den Eindruck, jedwede Form von Grenzübertritt sei etwas hochgradig verbotenes. Ich erkundigte mich auf den offiziellen Seiten der Behörden; das war in Luxemburg und Belgien auch kein Problem. In Deutschland fühlten sich gleich drei Ministerien für das Thema Auslandsreisen zuständig - und das Gesundheitsministerium schrieb etwas anderes als das Aussenministerium, und das eigentlich zuständige Innenministerium spendierte noch eine dritte Auslegung. Immerhin inklusive des Hinweises, für den kleinen Grenzverkehr seien die Bundesländer zuständig. Dem Internetauftritt meines Bundeslandes konnte ich entnehmen, dass von reinen Privatreisen wie Ausflügen und Shopping zwar abgeraten wurde - verboten waren sie aber nicht. Allerdings war seinerzeit die sogenannte Inzidenz in Luxemburg deutlich höher als in Deutschland. Nun mag man auch von dieser vielzitierten Kennzahl nicht viel halten. Aber selbst wenn man sie für aussagekräftig hält: sie hängt natürlich vom Testgeschehen ab. Einfach ausgedrückt: wenn ich überhaupt nicht teste, ist meine Inzidenz zwingend Null. Die Zahl der seit Pandemiebeginn durchgeführten PCR-Tests fand ich dann auf einer Seite namens Statista. Ich zog mir die Zahl für Deutschland, seine Nachbarländer und einige andere Länder meines Interesses. Und siehe da: bezogen auf die Einwohnerzahl hatten die ach so besorgten deutschen Behörden ziemlich wenige Tests durchgeführt. Wenn ich mich recht entsinne, waren es etwa 500 je 1000 Einwohner. Bei Luxemburg lag der Wert sechsmal höher. Deutschland hatte also mal wieder, wie so oft in der Ära Merkel, in erster Linie versucht, Bella Figura zu machen. Und kam leider damit durch.
Der Shopping-Trip nach Luxemburg hatte etwas Befreiendes. Lehrreich war dann etwas später die Erfahrung, dass wir alle in meiner Familie im Frühjahr 2022 eine Corona-Infektion durchmachten. Und unabhängig vom Impfstatus verlief sie bei allen ziemlich gleich: wie ein zwar vergleichsweise langwieriger und etwas wankelmütiger, letztendlich aber harmloser grippaler Infekt. Besonders interessant waren in diesem Zusammenhang zwei Zahlen; ich hatte vier Monate nach der Zweitimpfung einen Antikörpertest machen lassen. Sieben Monate nach der Infektion wiederholte ich diesen Test. Der Vergleich ist ziemlich eindeutig: der recht lange nach der Infektion gemessene Wert war fast sechsmal so hoch wie der kurz nach der Impfung. Viel mehr muss ich persönlich über die Qualität dieser Impfung gar nicht mehr wissen.
Sehr interessant fand ich auch die Zeit nach der Aufhebung der Maskenpflicht in Supermärkten. Wir lebten damals noch im Weilerswister Exil - trotz der Aufhebung waren in der Zeit unmittelbar danach die meisten Kunden noch maskiert. In den Supermärkten von Euskirchen und Erftstadt war das Bild schon anders - und es zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der Maskierung zwischen Biodeutschen und Migranten. Überrascht war ich dann, als ich bei einem Kontrollbesuch in Bad Neuenahr einen dortigen Supermarkt aufsuchte - hier verzichteten schon deutlich mehr Kunden auf die Maske, besonders unter den Älteren. Ich denke, dies könnte mit der Erfahrung der Flut zu tun haben. Das Ahrtal hat in einer einzigen Flutnacht mehr Menschenleben verloren als in zweieinhalb Jahren Corona. Das schafft eine besondere Perspektive. Für Erheiterung sorgte in jener Zeit bei meiner Gattin und mir ein Einkauf in einem großen Supermarkt in Bonn. Der Laden war an einem Samstag gut besucht - und abgesehen von ein paar Mitarbeitern waren wir die einzigen Leute ohne Maske. Die Großstädter schienen also etwas ängstlicher zu sein als der Rest.
Abermals befreiend wirkten dann im Mai zwei Shoppingtouren nach Roermond und ein paar Tage später nach Luxemburg. Selbst die meisten deutschen Kunden ließen die Maske in der Tasche. Als wir Mitte Juni eine Woche lang Besuch von Nichte und Neffe hatten, wirkte fast alles wieder normal, so als habe es die finstere Coronazeit nie gegeben. Nur Aachen machte eine unrühmliche Ausnahme. Bereits im Dom wurden wir aufgefordert, eine Maske zu tragen - wir taten so, als verstünden wir weder Deutsch noch Englisch, und irgendwann gab der Domschweizer seine Versuche auf. Hartnäckiger war man im Rathaus, und so entging unseren Verwandten der Blick auf den Krönungssaal. Ein Aachener Kollege erklärte mir in der Folgewoche, dass die Stadt eine den Grünen nahestehende Bürgermeisterin hat. Na, wenn man sowas wählt: selber schuld.
Damit das jetzt nicht zu positiv endet: auch heute noch fällt es uns bisweilen schwer, die bereits abgebauten Zäune zu ignorieren, in die man uns zwei Jahre lang gepfercht hatte. Und ich fürchte, damit stehen wir nicht alleine. Ilse Aichingers "Der Gefesselte" habe ich seinerzeit als Gymnasiast nicht verstanden - ich bilde mir ein, dies nun zu tun. Es sind kleine Schritte, sich die über Jahrzehnte gewohnten Freiräume wieder zu erschließen. Das hätte ich so nicht erwartet.
Was nun meine Grenze angeht - sie ist ungefähr da, wo sie in der Coronazeit war, wobei hoffentlich klargeworden ist, dass sie sich in diesen Zeiten auch immer wieder mal verschob. Nicht schlagartig und ausgreifend, das widerspräche auch meinem Naturell. Was sich noch mal gesteigert hat, ist der Argwohn, um nicht zu sagen Verachtung gegenüber den meisten Formen der Staatlichkeit. Und das bezieht sich nicht nur auf Corona, sondern auf das Gesamtbild unter Berücksichtigung der Flut oder auch des Krieges in der Ukraine. Immer wieder kommen mir die Worte in den Sinn, die Ronald Reagan wohl mal als den schlimmsten Satz bezeichnet hat, den man hören kann: "Guten Tag, ich komme vom Staat und möchte Ihnen helfen."
Ich persönlich unterscheide zwischen der Freiheit des Denkens und der Freiheit des Handelns. Und was mich persönlich am meisten ankotzt ist die selbstverschuldete Unmündigkeit der Deutschen - die freiwillige Aufgabe der Freiheit des Denkens.
Ich bin kein guter Widerstandskämpfer. Im Großen und Ganzen will ich meine Ruhe. Da ich in der Corona-Zeit kein Risiko bei den Zwangsmaßnahmen gesehen habe, habe ich diese weitgehend mitgemacht. Ich habe pro forma Maske getragen und die dabei so locker auf das Gesicht gesetzt, dass mit 100% Sicherheit keinerlei "Schutzwirkung" oder "Filterung" erfolgen konnte. Ich kann nur schwer durch die Masken atmen, ich fand die von Anfang unangenehm. Also habe ich das Mistding vor dem Gesicht rumwackeln lassen und niemand hat mich angemacht. Übrigens habe ich das ganz oft gesehen; ich behaupte mindestens jeder Vierte hat die Dinger nur pro forma aufgesetzt und an der Maske vorbeigeatmet.
Ich bin geimpft und sehe da bis heute auch nur ein geringes Risiko drin. Ja, inzwischen glaube ich tatsächlich, dass die Impfung mehr geschadet als genutzt hat! Aber dieser Schaden ist für mich persönlich immer noch unter der Handlungsschwelle.
Ganz anders dagegen die geistige Haltung in der Coronazeit. Diese für mich unerträgliche Arroganz und Feindlichkeit in den Gesprächen und gegenüber Andersdenkenden.
Denn es ging - auch in meinem engsten Bekanntenkreis!! - nicht allein darum, dass die Menschen sich an die Gesetze hielten.
SONDERN DIE MENSCHEN SOLLTEN DIE ZWANGSMASSNAHMEN RICHTIG FINDEN.
Das war der Hauptstreitpunkt und das ist der Grund, warum ich in meiner Menschenfeindlichkeit bestärkt wurde. Der Mensch im Allgemeinen und der Deutsche im Besonderen ist ekelhaft.
Wenn man in Diskussionen die offiziellen Coronamaßnahmen oder die offiziellen Corona-Fallzahlen bezweifelte; wenn man die Todeszahlen relativierte oder die Maßnahmen für unsinnig deklarierte; dann war das für viele Menschen wie Holocaust-Leugnung. Die Menschen wurden aggressiv und es kamen so Sprüche wie "deinetwegen soll mein Großvater sterben?" oder "nur asoziale Leute und Rechtsradikale behaupten solche Verschwörungstheorien". Denn jede Relativierung der offiziellen Darstellungen (was auch immer gerade in der Tagesschau als Wahrheit des Tages verkauft wurde) galt als "Verschwörungstheorie". Weil man ja behauptete, dass Politiker der Regierung dumm, korrupt oder ideologisch verblendet sein könnten; und so was würden nur Verschwörungstheoretiker behaupten.
Und weil man (ich) behauptet hat, es gäbe so etwas wie "Realität durch eigene Wahrnehmung". Darauf haben die Menschen superallergisch reagiert. Wenn man gefragt hat, wo denn die "Zehntausenden von Toten" wären, dann war das so, als ob man über die Hohlerde oder Aliens reden würde. Für die Leute spielte es ÜBERHAUPT KEINE ROLLE, dass sie selbst niemanden kannten (oder nur über 5 Ecken vom Hören sagen), der an Corona verstorben war. Es spielte überhaupt keine Rolle, dass 99% der Leute eine Coronainfektion kaum mehr spürten als einen heftigen Schnupfen (grippalen Infekt). Kopfweh, Müdigkeit, Gliederschmerzen. Fertig. Dafür wurde schon vor 50 Jahren (!!!!) für Wick Medinight geworben - und das sage ich jetzt im völligen Ernst: diese Symptome sind so lächerlich normal bei grippalen Infekt oder Grippe, dass es dafür sogar Life stile-Medikamente gab.
Aber bei Corona... da war anders. Die Menschen glaubten jedes Wort in der Tagesschau; jedes verdammte Wort als wäre es eine göttliche Offenbarung. Und wer daran zweifelte war ein Ketzer, ein Asozialer und ein "Rechter".
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
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