Wahrscheinlich werden viele Zimmerleute von dem Vandalismus von zwei Mitgliedern der T̶e̶r̶r̶o̶r̶Klimaschutzorganisation "Just Stop Oil" gehört haben, bei dem heute Mittag drei der senkrecht stehenden Steine mit orangefarbenem Farbpulver besprüht worden sind. Laut den Angaben der Organisation handelt es sich bei den Tätern um Niamh Lnych (21) und Rajan Naidu (73). Der Kleine Pedant merkt an, daß auch die beiden älteren Damen, die vor 5 Wochen versucht haben, in der British Library das dort ausgestellte Exemplar der Habeas-Corpus-Urkunde zu beschädigen, zu den "Granny Gangs" zählen, vor denen die Monty Pythons bereits im Dezember 1969 gewarnt haben ("Hell's Grannies" in Folge 8): Reverend Sue Parfitt (82) und die ehemalige Biologielehrerin Judy Bruce (85).
Der Termin für den Stonehenge-Vandalismus ist mit Vorbedacht gewählt worden, da dort morgen aus Anlaß der Sommersonnenwende ein riesiges Volksfest mit tausenden von Teilnehmern stattfindet. Bei der Recherche, um festzustellen, WELCHE Steine denn in Mitleidenschaft gezogen worden sind, zeigt sich: Es handelt sich um die Sarsen-Steine 57 und 58 (die dem daraufliegenden Lintel-Stein 158 als Pfeiler dienen) und den gleich nördlich davon stehenden breiten Sarsenstein 060 am Nordwestrand des inneren Steinzirkels.
Und bei diesem Trilithon (57-58-158), wie William Stukeley das genannt hat, der 1740 die erste detaillierte Beschreibung verfaßt hat, handelt es sich um einen Megalithbogen, der noch gar nicht so lang wieder aufrecht steht. Die Steinsetzung ist am 3. Januar 1797 nach zwei Wochen hartem Dauerfrost und plötzlich einsetzendem Tauwetter, nachdem sie schon in den Äonen vorher in Schräglage geraten war, umgestürzt und erst im Zuge der ersten großen Restaurierungsarbeiten 1958 wieder aufgestellt worden.
Der Bericht darüber ist am 29. Juni 1797 auf der Tagung der Royal Society verlesen worden.
Zitat On the third of the month already mentioned some people employed at the plough, full half a mile distant from Stonehenge, suddenly felt a considerable concussion, or jarring, of the ground, occasioned, as they afterwards perceived, by the fall of two of the largest stones and their impost. That the concussion would have been so sensible will not appear incredible when I state the weight of these stones; but it may be proper to mention, first, what part of the structure they composed, and what were their respective dimensions.
Of those five sets, or compages, of stones (each consisting of two uprights and an impost) which Dr. Stukely expressively termed trilithons, three had hitherto remained in their original position and entire, two being on the left hand side as you advance from the entrance towards the altar-stone, and one on the right. The last mentioned trilithon[1] is now levelled with the ground. It fell outwards, nearly in a western direction, the impost in its fall striking against one of the stones of the outer circle, which, however, has not been thereby driven very considerably out of its perpendicularity. The lower ends of the two uprights, or supporters, being now exposed to view, we are enabled to ascertain the form into which they were hewn. They are not right-angled, but bevilled off in such a manner that the stone which stood nearest to the upper part of the adytum is 22 feet in length on one side, and not quite 20 on the other; the difference between the corresponding sides of the fellow-supporter is still greater, one being as much as 23, and the other scarcely 19 feet, in length. The breadth of each is (at a medium) 7 feet 9 inches, and the thickness 3 feet. The impost, which is a perfect parallelopipedon, measures 16 feet in length, 4 feet 6 inches in breadth, and 2 feet 6 inches in thickness. Now, a cubic inch of the substance[2] of which the above stones are composed, weighing, according to my experiments, 1 ounce 6 pennyweights, the ponderosity of the entire trilithon will be found to be nearly 70 tons. The impost alone is considerably more than 11 tons in weight. This stone, which was projected about 2 feet beyond the supporters, made an impression in the ground to the depth of seven inches, or more; it was arrested in its tendency to roll by the stone it struck whilst falling.
Diese Nachricht hatte ich eben beim Kollegen Danisch entdeckt und mich bemüßigt gefühlt, ihm per e-mail mitzuteilen dass das Ganze eine herrliche Ironie hat weil's die Eiche nicht juckt, wenn die Sau sich an ihr reibt.
Die Steinklumpen stehen da seit 3.000 Jahren rum, die werden auch dann noch rumstehen, wenn die Klimaspinner entweder vernünftig geworden oder am Klimawandel gestorben sind. Es bedarf schon unfassbarer Blödheit, als Symbol für die Vergänglichkeit der Menscheit ausgerechnet ein Monument auszuwählen, dem das Schicksal der Menschheit und des Planeten völlig egal sein kann.
Keine Ahnung, ob andere hier das genauso sehen, ich war jedenfalls köstlich amüsiert...
Ich bin gerade beim Sichten des Materials wieder 1x recht baß erstaunt, wie trümmerhaft die beiden Steinkreise vor den Restaurationen ausgesehen haben. Da haben sich auch schon Generationen von Mauerspechten betätigt. Auf X (aka TMAFKATW: The Media App Formerly Known As Twitter) wird die Frage gestellt: wie mit diesen Taugenichtsen am besten zu verfahren sei. Stukeley hat das in seiner Schrift "Stonehenge a Temple Restor'd to the British Druids," wie aus dem Titel ersichtlich, als erster nicht dem Mittelalter oder den Römern zugeschrieben, sondern den ollen Druiden. Wobei über diese Druiden außer den Beschreibungen bei Caesar (und ein bisserl bei Strabo) nichts näheres bekannt war, was sie natürlich im 19. Jahrhundert zu einer prächtigen Projektionsfläche für romantische Phantasien der Gebührenklasse "nos ancêtres les Gaulois" gemacht hat, vor allem in Wales. Auf irgendeinem vergessenen Regalbrett oxidiert in meiner Sammlung noch ein Exemplar von A. L. Owens "The Famous Druids. A Survey of Three Centuries of English Literature on the Druids" vor sich hin, in dem das mal gebündelt worden ist.
Und in diesen antiken Quellen werden ihnen natürlich massenhaft Menschenopfer zu geschrieben - gerade zur Sommersonnenwende (Robin Hardys Film "The Wicker Man" von 1973 läuft ja auf ein solches Reenactment hinaus: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Wicker_Man_(1973)
De Bello Gallico, 16,1-5: "1 Natio est omnis Gallorum admodum dedita religionibus, 2 atque ob eam causam, qui sunt adfecti gravioribus morbis quique in proeliis periculisque versantur, aut pro victimis homines immolant aut se immolaturos vovent administrisque ad ea sacrificia druidibus utuntur, quod, pro vita hominis nisi hominis vita reddatur, 3 non posse deorum immortalium numen placari arbitrantur, publiceque eiusdem generis habent instituta sacrificia. Alii immani magnitudine simulacra habent, 4 quorum contexta viminibus membra vivis hominibus complent; quibus succensis circumventi flamma exanimantur homines. 5 Supplicia eorum qui in furto aut in latrocinio aut aliqua noxia sint comprehensi gratiora dis immortalibus esse arbitrantur; sed, cum eius generis copia defecit, etiam ad innocentium supplicia descendunt."
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Apropos Stonehenge & Technik. Als etwas obergärigem Genre-Leser fällt mir dazu Harry Harrisons Kurzgeschichte "The Secret of Stonehenge" aus The Magazine of Fantasy & Science Fiction ein (erschienen im Juni 1968). In der Erzählung konstruieren Wissenschaftler eine Vorrichtung, die ein Zeitfenster in die Vergangenheit öffnet und Filmaufzeichnungen bis von vor 10.000 Jahren ermöglicht. Als Testlauf und zum Kalibrieren zeichnen sie den Bau von Stonehenge on vor der ersten Steinsetzung bis einige Jahrhunderte nach der Fertigstellung (also über gut 1500 Jahre) auf. Allerdings stellt sich im Lauf dieser Erprobung heraus, daß das Zeitportal am Zielpunkt einen irisierenden Umriß des Portals in der Luft erzeugt.
Zitat "Correct. The golden glow of the machine caused by all those stops must have been visible on and off for years. It gave me a jolt when I first saw it, and it must have been much more impressive to the people then." "It fits," Lanning said, smiling happily and beginning to repack the machine. "They built Stonehenge around the image of the device sent back to see why they built Stonehenge. So that's solved." "Solved! The problem has just begun. It's a paradox. Which of them, the machine or the monument, came first?" Slowly, the smile faded from Dr. Lanning's face.
Mir persönlich fällt zu dem Thema immer nur meine "Studienreise" in der 12. Klasse nach Malta ein... war für die Schüler immer ein schönes Reiseziel (aus relativ nachvollziehbaren Gründen), und auch kulturell ein Overkill, aufgrund der Lage als Verbrecherhafen im Mittelmeer.
In Erinnerung ist mir der Trip auf den Berggipfel der Insel Gozo geblieben, wo man den angelbich ältesten Tempel Europas vorfindet, durch den man mit einem Touristenführer geleitet wird der nicht die geringste Ahnung davon hat, welchen Zweck dieser bizarre Steinhaufen mal erfüllt hat. Wieder nix gelernt.
Um einen meiner Schlenker ins völlig Abgefahrene zu vollziehen (und wofür ich erst mal 3 Kapitel Propädeutikum liefern muß, damit der Witz überhaupt verständlich wird).
Stichwort Harry Harrison. 1925-2006, Älteren SF-Lesern als Schöpfer von Bolivar di Griz, der Stahlratte, geläufig, ansonsten als SF-Satiriker und als Kollaborator von Brian W. Aldiss. Harrison hat einen weiteren Text über Stonehenge verfaßt, diesmal im Romanlänge. "Stonehenge: Where Atlantis Died" (Charles Scribner's Sons, 1972, 254 S.). Kein SF-Roman, sondern ein in der Brozezeit angesiedelter historischer Roman, in dem Stonehenge von Überlebenden von Atlantis errichtet wird. Diesen Inselkontinent identifiziert er in diesem Fall mit Santorin, mit dem Ende der minoischen Kultur also (das war Stand 1970; mittlerweile haben viele Archäologen Zweifel angemeldet, daß der Vulkanausbruch auf Thera um 1600 v.Chr. das Ende der minoischen Kultur eingeleitet hat; liegt v.a. an der Datierung des Ausbruchs). Mitautor an dem Roman was Leon E. Stover (1929-2006), mit dme Harrison vier Jahre zuvor die Anthologie "Anthropofiction" hersusgegeben hat.
Szenenwechsel 1: Der Name Cordwainer Smith wird vielleicht noch älteren SF-Leser vage im Gedächtnis spuken. Von seiner ersten Veröffentlichung 1950 bis zu seinem Tod 1966 wußte niemand, wer der Verfasser der gut 30 phantasmagorischen, skurrilen und nachgerade surrealistischen Erzählungen einer Zukunftsgeschichte der Menschheit, der "Instrumentalität" war, die vom Tonus her zwischen griechischen Mythen, Legenden, Traumbericht und historischer Chronik changieren und die Entwicklung über die nächsten 20.000 Jahre schildern. Erst nach seinem Tod stellte sich heraus, daß dahiner der amerikanische Diplomat Paul M.A. Linebarger steckte, 1913 im China geboren und zeitweise zum Beraterstab Tschiang Kai-Cheks gehörig, ansonsten Dozent für Militärgeschichte.
Szenenwechsel 2: Der Name Robert M. Lindner wird niemandem etwas sagen. Ein amerikanischer Psychiater, der 1944 aus den Erfahrungen seiner Seelenklempnerpraxis ein Psychogramm der US-Amerikanischen Jugend unter dem Titel "Rebel Without a Cause" destilliert hat, dessen filmische Umsetzung mit James dean in der Hauptrolle nicht ganz so verschollen sein dürfte. Lindner (Robert, nicht Christian) nun hat im Dezember 1954 eine weitere Fallstudie veröffentlicht, "The Jet-Propelled Couch: The Story of Kirk" (ein Jahr später in die Sammlung "The Fifty-Minute Hour" aufgenommen). In dieser Studie berichtet er davon, wie er kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs einen Patienten in Sprechkur behandelt hat, dem er den Namen "Kirk Allen" gibt, der in Regierungsdiensten stand und dessen zwanghafte Phantasievorstellungen ihm die Ausübung seiner Tätigkeit fast unmöglich machten. In diesen obsessiven Tagträumen durchlebte "Kirk" eine zweite Existenz auf einem fernen Planeten im Zentrum eines galaktischen Imperiums, dessen Details, Technik und Geschichte er sich in minuitiöser Weise auf mehr als 12.000 Seiten ausgemalt hatte. Lindner hat diese Zwangsvorstellungen Kirks so behandelt, daß er sich mehr als zwei Jahre lang auf diese "längeren Gedankenspiele" (wie Arno Schmidt das bezeichnet hat) eingelassen hat und ihn dabei unterstützt hat, die imaginierten Konflikte im Rahmen dieser Vorstellungen beizulegen.
Leon Stover, dessen zweites Standbein neben der Anthropologie die Sinologie war, und der an der Universität studiert hatte, an der Linebarger in den frühen fünfziger Jahren als Dozent tätig war, hat Harrison Anfang der 1970er Jahre im Vertrauen erklärt, daß es sich bei "Kirk Allen" um Paul Linebarger gehandelt hat. Harrison hat dies wiederum im Vertrauen an seinen Freund Brian Aldiss weitergegeben, und als Aldiss die zweite, erweiterte Fassung seiner Literaturgeschichte der SF, "Billion Year Spree" (zuerst 1973; 2. Fass. 1986 in Zusammenarbeit mit David Wingrove) publiziert hat, hat er die Anekdote, wenn auch an etwas versteckter Stelle (Fußnote 7 zu Kap. VII, in der Ausgabe bei Gollancz auf S. 457), an die Öffentlichkeit weitergereicht. Stover hat Aldiss diesen Vertrauenbruch nie verziehen.
Zitat Stover responded with a cordial but ambiguous letter, telling me little except that he felt bitter toward Aldiss for unexplained reasons. In subsequent letters, Stover said his remark to Aldiss about the Lindner-Linebarger connection had been intended as a private confidence, and he sternly ordered me not to mention his name “at all” in my research. He implied that I was reaching for secret government stuff and had better back off.
Finally, several years ago, he relented and identified his principal source: Robert Lindner himself. For a time Stover had been a graduate student at Harvard under a leading Sinologist, John K. Fairbank. As Stover told me, “At all events, it was at a cocktail party in Fairbank's on-campus home that I met Dr. Lindner. This must have been somewhen in 1951 or 1952. And we did talk about SF and Linebarger in particular; but whether or not Lindner mentioned C[ordwainer] S[mith] as his patient, my memory is hazy. I think this was dropped as a confidence, considering the company I was in among the top China people, but I am no longer absolutely sure, and would rather not be quoted.” A few days later, Stover wrote again to say about Lindner, “When I met him, he had not yet written the book [The Fifty-Minute Hour], but he obviously had already taken on CS as a patient since he mentioned him by name. I am haunted by the memory that he also used the term ‘patient,’ but I cannot be sure whether this is a false memory or not. If your own research bears out that fact, then I am willing to let you quote me to that effect, since the memory will then have been proved not to be false. At this distance in time I cannot be absolutely certain; and since this is such a crucial point, you will understand my wariness in reporting all that passed between Dr. Lindner and myself. I never thought it would be important; nor do I recall exactly what I told Brian Aldiss.”
Zitat Allen suffered from the delusion that he was spending part of his life on another planet. As the first step in his treatment, Dr. Lindner got his life history: Allen was the only child of an elderly father, the U.S. Commissioner of a small Pacific island, and a young mother who neglected him. As a small boy he had an affectionate Polynesian nurse, and at eleven he was prematurely introduced to sex by his white governess. At twelve he stumbled on a series of science- fiction books whose interplanetary hero had the same name as his own. Identifying himself with the legendary Kirk Allen, he began to believe the books were his own life history. Then he invented new adventures for this Kirk Allen which he believed he was “remembering.” He continued these fantasies through school and college in America, and even after he became a scientist. At last he found that he could at will “become” the other Kirk Allen.
Meanwhile Kirk turned over to me all of his records.
It is impossible to convey more than a bare impression of these. There were, to begin with, about 12,000 pages of typescript comprising the amended “biography” of Kirk Allen. This was divided into some 200 chapters and read like fiction. Appended to these pages were approximately 2,000 more of notes in Kirk’s handwriting, containing corrections necessitated by his more recent “researches,” and a huge bundle of scraps and jottings on envelopes, receipted bills, laundry slips.
There also were a glossary of names and terms that ran to more than 100 pages; 82 full-color maps carefully drawn to scale, 23 of planetary bodies in four projections, 31 of land masses on these planets, 14 labeled “Kirk Allen’s Expedition to —,” the remainder of cities on the various planets; 161 architectural sketches and elevations, all carefully scaled and annotated; 12 genealogical tables; an 18-page description of the galactic system in which Kirk Allen’s home planet was contained, with four astronomical charts, one for each of the seasons, and nine star-maps of the skies from observatories on other planets in the system; a 200-page history of the empire Kirk Allen ruled, with a three-page table of dates and names of battles or outstanding historical events; a series of 44 folders containing from 2 to 20 pages apiece, each dealing with some aspect–social, economic, or scientific–of the planet over which Kirk Allen ruled. Finally, there were 306 drawings of people, animals, plants, insects, weapons, utensils, machines, articles of clothing, vehicles, instruments, and furniture.
The reader can imagine my dismay at the sheer bulk of this material; I do not know if he can appreciate with what misgivings I approached the task of weaning this man from his madness. Aside from everything else, he was my patient under the most inauspicious possible conditions, for he had not come of his own volition. The authorities had sent him, demanding he be treated not only for his sake but because they feared that in his disturbed condition he was a poor security risk who could neither be kept on the job nor discharged.
Letzte Woche wurde ja auch ein Hungerstreik zum Thema Klima und Kanzler beendet, und zwar, weil die Forderungen der Hungerstreiker von Scholz nicht erfüllt worden waren.
Nun gut, ich muss gestehen, innerlich mir bei meinen Gedanken dazu wie ein Caesar in der Circusloge vorgekommen zu sein, der mit dem Daumenzeichen einen Gladiator sterben läßt. Bei Beginn des Hungerstreiks gedachen die Streikenden jedenfalls noch einer an einem anderen Hungerstreik verstorbenen thailändischen Kämpferin gegen die dortige Militärdiktatur. Bobby Sands und neun andere IRA-Häftlinge starben für ihre Forderung nach Behandlung als politische Gefangene. Die Forderung muss einem gar nicht so wichtig sein. Das Strafmaß der meisten hätte eine Haftentlassung vorgesehen. Wenn man hingegen meint, am Klimawandel sowieso sterben zu werden, dann gibt es eigentlich gar keinen Grund, einen Hungerstreik abzubrechen.
Die Idee hinter den Klimaaktivismus ist, kurz gesagt, die Öffentlichkeit so lange zu nerven, bis sie Druck auf die Politik aufbauen, damit diese der Öffentlichkeit endlich Dinge wie Flugreisen, Autoverkehr usw. verbietet.
Mit anderen Worte: Die Alternative der Klimakleber ist so schlecht, dass ihre Forderung demokratisch praktisch nicht durchsetzbar ist. Ich bin mir nicht 100% sicher, wie das alles zu werten ist. Entweder sollen die Grünen mehr zum Handeln getrieben werden, oder, was ironisch wäre, die Grünen haben bereits einen Plan, um Autofahren usw. zu verbieten durch die Hintertür und die Klebespezialisten haben das Memo nicht bekommen.
Wie lange wird uns das Denken wohl noch erlaubt bleiben?
Zitat von Johanes im Beitrag #8Ich bin mir nicht 100% sicher, wie das alles zu werten ist.
Doch, das dürfte klar sein. Es ist ja nicht so, daß hinter diesen Aktionen ein zielgerichtetes Kalkül steckt, mit der halbwegs aussichtsreichen Absicht, ihre erklärten Ziele auf diesem (oder sonst einem Weg) auch erreichen zu können. In ihren nüchternen Momenten dürfte selbst einem Teil der Klimaspacken klar sein, daß sie mit ihrem Vandalismus, wenn überhaupt, nicht die geforderte sofortige Demontage der Industriegesellschaft erreichen werden, sondern höchstens, auch noch den letzten Rest der arbeitenden Bevölkerung gegen sich aufzubringen. Aber darum geht es gar nicht: es geht um ein "Zeichensetzen", um grell Aufmerksamkeit-Erregen, um ihrer selbst willen. Und das im Kontext eines Alarmismus, einer Befindlichkeit, die seit Jahrzehnten von den Medien, den Schulen, der Politik bedient wird. Und der sich selbst schon bis ins Hysterische, und damit Ausweglose, hochgesteigert hat. Und mit der größten Agenda überhaupt, nämlich dem "Überleben der Menschheit", dem "ihr müßt euer ganzes Leben ändern!" hausieren geht. Sonst droht der Weltuntergang. Und gemäß an diesem Anspruch des "Retten wir die Menschheit, den Planeten" ("oder die Planetin, je nachdem," wie der Spruch einer dieser Spitzentörinnen lautet) klafft natürlich eine ziemliche Lücke zwischen den Kanzelpredigten und dem praktizierten Ablaßhandel mit Veggie-Day und Radwegen in Peru. Und in diese Lücke stoßen diese Vandalen. Es handelt sich um ein Wiederaufleben der Geißlerprozessionen des Spätmittelalters. Wenn man das Defilieren der "Letzten Generation" in Scharlach-Kostümierung durch irgendwelche Museen oder Flughäfen ansieht, fällt die Übereinstimmung besonders frappant ins Auge.
Zumal der Klimatismus ja die frühchristliche Parusie wiederbelebt hat: die Naherwartung des Weltendes: "Uns blieben 12 Jahre Zeit!" Das kontrastiert mit der offenkundigen völligen Wirkungslosigkeit ihrer Bußprozessionen. Die aber das einzige sind, die aus deren Sicht zur Verfügung stehen. M.a.W.: aus psychologischer Sicht haben wir es hier mit einem klassischen Double Bind zu tun, wie er sich in allen solchen Sekten-Dynamiken zeigt.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von 4 HOURS AGOTwo Just Stop Oil activists were arrested at the historic site in Wiltshire on Wednesday afternoon after spraying the monument with coloured cornflour.
They have since been bailed.
But on Thursday English Heritage chief executive Dr Nick Merriman said there appeared to be “no visible damage” to the world heritage site
“Our experts have already managed to clean the orange powder from the stones because we were really worried about what would happen if they got in contact with water.”
It comes as thousands are set to head to the site on Thursday evening and Friday morning to celebrate the summer solstice - the longest day of the year.
Dr Merriman said the site remains “open to the public again and for the solstice tomorrow”.
Zitat BBC correspondent, Paul Clifton, the first reporter to get to the scene shortly after the incident, said the three stones closest to the public path were "splattered" with the powder. He added that many of the tourists visiting the monument were "slightly bemused". "Stonehenge managers and security guards are standing by the path," he said. "I've heard a suggestion that because it is powder paint and the weather is dry and sunny, it may perhaps be removed without lasting damage, but they will need experts to inspect the stone before forming an opinion." ... The orange powder was removed from the stones using blown air, which has helped preserve the rare lichen on the surface of the stones, Mr Merriman confirmed. A spokesman for Wiltshire Police said: "We responded to a report that orange paint had been sprayed on some of the stones by two suspects.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #2 Die Steinklumpen stehen da seit 3.000 Jahren rum,
Kleine Detail-Anmerkung: Die Steine stehen dort nicht erst seit 3.000 Jahren. Sondern seit 5.000 Jahren. Sind also wirklich EXTREM alt.
(Im Zuge des jüngsten Vandalismus habe ich irgendwo sinngemäß gelesen, dass die Erbauer von Stonehenge solche Übeltäter wahrscheinlich durch Druiden hinrichten hätten lassen. Was natürlich historisch nicht richtig wäre: Auch für die keltischen Druiden war Stonehenge schon ein Monument aus grauer Vorzeit. Tausend Jahre älter als für uns moderne Menschen das Kolloseum in Rom).
Zitat von Florian im Beitrag #11 Die Steine stehen dort nicht erst seit 3.000 Jahren. Sondern seit 5.000 Jahren.
Ja-hein. Stonehenge hat 4 bis 5 Bauphasen durchlaufen. Die ältesten Steinsetzungen sind die des äußeren, relativ niedrigen Steinrings. Die sind tatsächlich um 3000 v.Chr. entstanden, als Doppelring, mit dem großen Erdwall, den man auf Luftaufnahmen gut sehen kann, als Umfriedung. Der innere Ring aus den großen, aufrechtstehenden Sarsensteinen und die hufeisenfömig angeordneten Trilithe, die "das eigentliche Stonehenge" bilden, das auf Bildern ins Auge fällt, ist zwischen 2500 und 2300 v. Chr. errichtet worden. Zu dem Zeitpunkt sind auch die Blausteine der Lintel, der aufliegenden Schwellensteine aus Dolerit, aus den Presli-Hügeln in Pembrokeshire über eine Entfernung von 240 km herbeigeschafft worden.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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