Werter Ulrich, du kannst Bauhaus ruhig ablehnen, das kratzt mich nicht. Ich mag viele Sachen aus dieser Tradition - aber das darf gern jeder anders sehen. Aber zu behaupten, dass Bauhaus keinen Einfluss gehabt hätte; das ist schon eine steile These.
Es geht nicht darum, uns zu erhöhen oder über andere Nationen oder Kulturen zu stellen. Aber der umgekehrte Weg ist genau so falsch. Das besondere der neudeutschen Selbstgeisselung ist ja, jeden positiven Einfluss Deutschlands zu verneinen.
Andere Nationen machen es genau andersrum: da wird noch jeder Hundefurz zur "geschichtsträchtigen Änderung der Weltgeschicke" hochgejubelt. Und was soll ich sagen? Genau so funktioniert "Nation building". Man muss den Menschen positive Symbole geben; etwas verbindendes.
Aber in Deutschland ist das einzig erlaubte Verbindungselement der Status als "Hitlers Kinder".
Und deswegen wird die deutsche Kultur und das deutsche Volk untergehen. Wir lösen uns einfach auf in Selbsthass und Beliebigkeit.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Dass es unter Künstlern bisweilen "merkwürdige" (nicht abwertend gemeint!) Weltanschauungen gibt, das ergibt sich aus der Natur der Sache. Das war auch vor dem Bauhaus, bzw. danach nicht unbedingt sehr anders. Ich erinnere nur an sowas wie das "Futuristische Manifest". Es lassen sich auch Beispiele aus jüngerer Zeit finden, sie sind mir nur nicht präsent. Insofern betrachte ich das nicht als Gegenargument.
Was die Gebrauchskunst angeht: Sowas gab es schon vorher und zwar sogar in größeren Ausmaß als wir es uns vorstellen. Stichwort: Kunsthandwerk oder sogar Landwirte, welche neben ihren bäuerlichen Beruf in den Wintermonaten noch Schnitzereien in Falschen herstellten und es verkauften.
Ich wünsche allen Lesern ein besseres und erfolgreiches Jahr 2023
Zitat von Frank2000 im Beitrag #576Aber zu behaupten, dass Bauhaus keinen Einfluss gehabt hätte; das ist schon eine steile These.
Klingt zunächst so, deckt sich aber mit den Tatsachen. Das fällt einem schon auf, wenn man sich mit dem Avantgarden-Kuddelmuddel so zwischen 1900 und 1930 befaßt. Wobei das ein bißchen früher beginnt, nämlich Mitte der 90er Jahre. Und die erste Bewegung, die in der "Breite zündet," ist der Art Nouveau, vulgo Jugendstil. Dann der Expressionismus, interessanterweise gerade literarisch. Der Futurismus hat 3, 4 Zentren, wo ein paar Cliquen für auf ein paar Jahre "auf diese Masche machen." Der letzte in den 20ern war das Art Deco. Wir haben in diesen Jahren solche Zentren & "Bewegungen" noch & nöcher, von Tokyo über Shanghai bis zum Ultraísmo in Buenos Aires. Die meisten sind Eintagfliegen geblieben. Und das gilt eben auch für das Bauhaus. Es wirkt nicht nach. Es zeigt keine innere Entwicklung.
Wenn man meint, das Bauhaus habe Wirkungen gezeigt, dann liegt eine kleine Verwechslung vor (was verzeihlich ist, da sich das alles überlappt & zeitgeitlich brodelt). Nämlich mit dem "International Style," dem Baustil der Moderne, der sich in diesen Jahren herausbildet und der sich um die Namen Mies van der Rohe, Le Corbu(sier), Alvar Aalto und Walter Gropius zentriert, mit Frank Lloyd Wright als leicht exzentrischem US-Ableger. Gropius ist natürlich mit dem Bauhaus assoziiert.
Zitat von Johanes im Beitrag #577 Was die Gebrauchskunst angeht: Sowas gab es schon vorher und zwar sogar in größeren Ausmaß
Das ist etwas anderes, nämlich der Unterschied zwischen Trichterbecher- und Glockenbecherkultur. Das Bauhaus hat da andere Ansprüche: nämlich die Durchformung letztlich aller Lebensbereiche im "Zeichen einer neuen Zeit," um "die Menschheit, die entgleist ist" (sie hat ja gerade den Großen Krieg veranstaltet), auf Vordermann zu bringen. Insofern darf man diese Westentaschen-Gurus mit Fug & Recht in die Ahnenreihe der Grünen stellen, die solche utopischen Programme heute beerbt haben. Und exakt da liegt die Radix, aus der ich bei solchen Leuten sofort Ausschlag bekomme.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Apropos Gropius. Ich erinnere mal an diesen Chanson von Tom Lehrer aus dem Jahr 1965.
Zitat (Gesprochenes Intro) Last December 13th, there appeared in the newspapers the juiciest, spiciest, raciest obituary that has ever been my pleasure to read. It was that of a lady by the name of Alma Mahler Gropius Werfel who had, in her lifetime, managed to acquire as lovers practically all of the top creative men in Central Europe. And among these lovers - who were listed in the obituary by the way, which was what made it so interesting - there were three whom she went so far as to marry: one of the leading composers of the day: Gustav Mahler, composer of "Das Lied von der Erde" and other light classics; one of the leading architects, Walter Gropius of the Bauhaus School of design and one of the leading writers, Franz Werfel, author of "The Song of Bernadette" and other masterpieces.
It's people like that who make you realize how little you've accomplished. It is a sobering thought, for example, that when Mozart was my age he had been dead for two years. It seemed to me as I'm reading this obituary that the story of Alma was the stuff of which ballads should be made so here is one.
The loveliest girl in Vienna Was Alma, the smartest as well Once you picked her up on your antenna You'd never be free of her spell
Her lovers were many and varied From the day she began her beguine There were three famous ones whom she married And God knows how many between
Alma, tell us! All modern women are jealous Which of your magical wands Got you Gustav and Walter and Franz?
The first one she married was Mahler Whose buddies all knew him as Gustav And each time he saw her he'd holler: "Ach, that is the fraulein I must have!"
Their marriage, however, was murder He'd scream to the heavens above "I'm writing Das Lied von der Erde And she only wants to make love!"
Alma, tell us! All modern women are jealous You should have a statue in bronze For bagging Gustav and Walter and Franz.
While married to Gus, she met Gropius And soon she was swinging with Walter Gus died, and her tear drops were copious She cried all the way to the altar.
But he would work late at the Bauhaus And only came home now and then She said, "what am I running? a chow house? It's time to change partners again."
Alma, tell us! All modern women are jealous Though you didn't even use Pond's You got Gustav and Walter and Franz
While married to Walt she met Werfel And he too was caught in her net He married her, but he was carefull 'cause Alma was no Bernadette.
And that is the story of Alma Who knew how to receive and to give The body that reached her embalmer Was one that had known how to live.
Alma, tell us! How can they help being jealous? Ducks always envy the swans Who get Gustav and Walter You never did falter With Gustav and Walter and Franz!
Zitat von Johanes im Beitrag #579Dieses Jahr habe ich mir ein paar kleine Protestknaller gekauft.
Seien Sie vorsichtig. Wer sich in ZkZ rumtreibt und Sprengstoff hortet, muss heutzutage damit rechnen dass morgen 250 Polizisten und der Staatsschutz vor der Tür stehen
Zitat von Johanes im Beitrag #579Dieses Jahr habe ich mir ein paar kleine Protestknaller gekauft.
Seien Sie vorsichtig. Wer sich in ZkZ rumtreibt und Sprengstoff hortet, muss heutzutage damit rechnen dass morgen 250 Polizisten und der Staatsschutz vor der Tür stehen
Ich achte ab jetzt darauf, ob ein Haufen von Journalisten vor meinem Haus rumlungert und auf irgendwas wartet.
Achso, es gibt erste unzuverlässige Berichte über vorsätzlichen Einsatz von Böllern und Co... Na, mal schauen. Falls ich was zitierbares finde, werde ich es hier reinstellen.
Ich wünsche allen Lesern ein besseres und erfolgreiches Jahr 2023
Ich finde die Diskussion um Feuerwerk auch sehr gut, und bin immer froh, wenn das Thema mal in den Medien landet.
Feuerwerk ist zwar ziemlich trivial, aber, wie Rieck es auch erklärt (wobei ich nicht sehe, warum das entscheidungstheoretisch relevant sein soll, der Mann kapert einfach jedes Thema um seinen Youtube-Kanal zu pushen) hat man hier einen typischen Interessenskonflikt innerhalb eines Volkes: Spaß gegen alles andere. Und wie immer, kommt Vater Staat und will für alle das Beste, auf Kosten der individuellen Entfaltung. Ich finde das Thema deshalb sehr wichtig, weil es im Gegensatz zur "großen" Politik, die nach dem selben Schema läuft und zu den selben Resultaten führt - für jedermann greifbar und erfahrbar ist. Der Staat nimmt dir den Spaß. Dir und tausenden anderen, damit der Hund von Tante Erna am 31. Dezember nicht 10 Minuten lang Angst haben muss, oder damit wir nicht alle vom Feinstaub gesensenmannt werden. In der Thematik ist für jedermann greifbar, dass das Sicherheitsargument nur Bullshit ist.
Zitat von Johanes im Beitrag #585Entscheidungstheoretisch kann man das durchaus betrachten. Man kann im Grunde jede Entscheidungssituation auf diese Weise modellieren.
Naja, genau das macht Rieck , aber das ist m.E. Quatsch. Entscheidungstheoretische Überlegungen machen nur dann Sinn, wenn es eine Informationsasymetrie gibt oder Informationen komplett fehlen. Z.B. wenn Regierungen miteinander verhandeln, und beide Parteien nicht wissen, wie kompromissbereit der Gegner ist. Das ist beim Thema Feuerwerk aber nicht der Fall, weil es auch keine Verhandlung zwischen den Subjekten gibt, die irgendwas ändern würde. Und der Staat hat die Daten, er muss sich nur für eine Seite entscheiden. Da ist keine Unsicherheit.
Zitat von Johanes im Beitrag #462Abgesehen davon sehe ich hier den Start einer Eskalationsspirale. Die Aktivisten bekommen Aufmerksamkeit, aber es ändert sich nichts. Da liegt es doch nahe, unter dem Motto "Viel hilft viel" immer noch ein bisschen nachzulegen.
"Über den Internetzugang in den Schulen der US-Metropole New York und auf gestellten Geräten darf der KI-Textgenerator ChatGPT nicht mehr genutzt werden. Das berichtet das Branchenblatt Chalkbeat. Begründet werde das damit, dass die Technik 'negative Auswirkungen auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler' haben könne." Quelle: heise-de, New York City: Größter US-Schulbezirk sperrt Zugang zu ChatGPT Von Martin Holland (heute)
Kommentar: Man sollte mal realisieren, wie krass das ist. Zwar kann man anscheinend KI-erzeugte Texte nach wie vor erkennen, unter anderem auch daran, dass die KI-Systeme ihre Texte als solche kennzeichnen (siehe hier).
Was viele Leute auch nicht realisieren, ist, dass es bald völlig neue Anwendungen für solche Module geben könnte. Als der Computer erfunden wurde, hat auch niemand damit gerechnet, dass es mal solche Dinge wie Browsergames, Onlinehandel oder Streamingdienste geben würde. Nach der rein technischen Entwicklung folgt häufig eine zweite (oder dritte) Phase, in der dann vielleicht weniger innovative, dafür aber ebenfalls kreative Leute anfangen völlig neue Verwendungszwecke für die neue Technologie zu finden.
Wir können uns heute gar nicht vorstellen, welche Anwendungsfelder für Künstliche Intelligenz zu Drei Heilige Könige 2033 erschlossen sein werden.
Ich finde das sehr cool. Es gibt ja inzwischen auch die Möglichkeit, mit genug Arbeit dehinter, den Kanzler Scholz zu sagen lassen dass er Russen liebt und Juden hasst.
Ich hatte die Disussion an Silvester mit meinem Vater, mal über die Zukunft der Kommunikation: Ich glaube in Zukunft wird 1 on 1 Treffen nötiger werden, weil man nichts mehr vertrauen kann, das computertechnisch erzeugt wurde.
Ich dachte eher an eine selektivere Anwendung. Ein Beispiel: Wegen unseres sehr sehr guten und weltweit vorbildlichen "Leistungsschmutzrechts", ich meine natürlich "Leistungsschutzrechts" kann Google in Deutschland nur die Überschriften auf news.google.de verlinken. Diese Überschriften tendieren dazu nichts weiter als Clickbait zu sein.
Doch was machen diese Verlage eigentlich?
Irgendwelche Meldungen von DPA usf. einfach übernehmen.
Zitat von Johanes im Beitrag #590 Doch was machen diese Verlage eigentlich?
Das können Sie in Fritz Leibers Roman "The Silver Eggheads" von 1962 nachlesen. Die dt. Übersetzung von 1972 hatte den Titel "Die programmierten Musen."
Zitat GASPARD DE LA NUIT — human journeyman writer. He has problems with his rampant lover, Heloise Ibsen (assigned to him by his publisher). What he really loves is the giant computer-word-machine that produces his novels—read by other humans—which he oils with devoted care. His closest friend is
ZANE GORT — a fine, upstanding, self-employed robot writer. Zane writes books for other robots and is madly in love with
MISS BLUSHES — a censor-robix (female robot) of delicate pink. Miss Blushes is something of a prude and rather hysterical: very logical when you consider that her circuits are wired for censorship, but it makes life difficult for Zane.
Das Vorbild für Miss Blushes war übrigens Katherine Tarrant, Sekretärin von John W. Campbell, dem Herausgeber von "Astounding Science Fiction," die wie ein Schießhund darüber wachte, daß in der Texten der Autoren auch nicht die geringste unn-ann-stännndiche Ansspielung vorkam. Raymond F. Jones hat sich die Bewunderung der Stammautoren erworben, weil er in einer Erzählung den Protagonisten eine "ball-bearing mousetrap" erwerben ließ und sich drei Seiten später herausstellte, daß es sich um einen Kater handelte.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Johanes im Beitrag #590 Doch was machen diese Verlage eigentlich?
Nachtrag.
Zitat von Ansible #426, 2023/1John Scalzi tested a cutting-edge writing AI by instructing it to create a short story in his style: ‘Once upon a time, in a far-off galaxy, there was a planet called New Earth. It was a lush, verdant world, teeming with life in all its forms. The inhabitants of New Earth were a diverse and intelligent species, known for their quick wits and even quicker reflexes. They lived in harmony with their environment, taking only what they needed to survive and thriving in the process.’ And so on for six more bland paragraphs with no dialogue and thus no swearing. Mr Scalzi reckons that ‘I may keep my gig until the next iteration at least.’ (Twitter, 5 December)
Zitat March of the Robots. ‘Hey @torbooks why tf are you using AI art on your covers,’ expostulated Corey Brickley (Twitter, 9 December). Christopher Paolini’s Fractal Noise (May 2023) has a cover generated by Midjourney AI and touched up by someone at Tor who added legs to the original’s sketchily rendered astronaut. Despite the policy ‘Shutterstock does not accept AI-generated content from our contributors’, stock images there may include AI productions based on – not to say plagiarized from – the vast masses of online artwork from which Midjourney and its peers ‘learned’. The image in question is from the Shutterstock portfolio of one ‘ufuk kaya’, seemingly all AI-produced. Artists are feeling threatened, while writers nervously watch the advances of ChatGPT and its ilk.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Heinsohns Theorie geht davon aus, dass es zu (Bürger-)Kriegen kommt, weil es einen Überschuß an jungen Männern gibt, die keine Stellung innerhalb der Gesellschaft bekommen können usw.usf.
Ist diese Theese durch die Russland-Ukraine-Krieg nicht komplett widerlegt?
Zitat von Johanes im Beitrag #593Heinsohn widerlegt?
Heinsohns Theorie geht davon aus, dass es zu (Bürger-)Kriegen kommt, weil es einen Überschuß an jungen Männern gibt, die keine Stellung innerhalb der Gesellschaft bekommen können usw.usf.
Ist diese These durch die Russland-Ukraine-Krieg nicht komplett widerlegt?
Nein, das gälte, wenn überhaupt, nur dann, wenn die These wäre, dass es nur deshalb zu (Bürger-)Kriegen kommt, weil es einen Überschuß an jungen Männern gibt, die keine Stellung innerhalb der Gesellschaft bekommen können usw.usf. (mit Betonung auf nur) und sonst nicht.
So wie es oben formuliert ist, ist das eine einfache Implikation: wenn A gilt, dann folgt B Diese Implikation ist unwahr, wenn man zeigen kann: wenn A gilt, dann gibt es Fälle, in denen B nicht folgt Da die Bedingung A nicht erfüllt ist, kann sowohl B als auch nicht B folgen.
Damit ist die o.a. These nicht zu widerlegen.
Wenn das Aussprechen der Wahrheit »den Falschen« nutzt, dann stimmt etwas mit »den Richtigen« nicht. - Dushan Wegner Ich bin nicht antisemantisch. Einige meiner besten Freunde sind Wörter. Die deutschen Medien informieren mich umfassend und wahrheitsgemäß – außer auf dem Gebiet, von dem ich etwas verstehe.
Zitat von Johanes im Beitrag #588Blüten der künstlichen Intelligenz
Zitat von 7 Jan 2023In a world first, an AI system is set to help a defendant contest a parking ticket in a U.S. court of law next month. The company behind the “RobotLawyer” program, DoNotPay, claims that the AI system will provide a more affordable option for legal representation in cases such as parking and speeding tickets.
New Scientist reports that an artificial intelligence program is set to assist a defendant in a US court case next month in a groundbreaking move. The program, which will be run on a smartphone and supply appropriate responses to the defendant through an earpiece, has been developed by DoNotPay, a company founded in 2015 to help individuals fight against large organizations. While the identities of the defendant and the court remain undisclosed, it is known that the case involves a speeding ticket.
This marks the first time that DoNotPay, which describes itself as a RobotLawyer, has used its AI program to defend a case in court. The program will analyze data from past cases to prepare the defense for the individual and respond to questions raised in court. If the AI’s advice does not help the client, DoNotPay has agreed to pay for the speeding ticket.
DoNotPay’s CEO, Joshua Browder, told New Scientist that the company had found a court where listening via an earpiece was within the rules, even though it might be outside the spirit of the rules. However, whether other courts will accept AI as legal counsel in the short term remains to be seen.
"U.S. Border Patrol made more than 2.2 million arrests at the U.S.-Mexico in the 2022 fiscal year, which ended last September, the most ever recorded. But many of those were individual migrants who tried to cross multiple times after being caught and rapidly expelled back to Mexico under a COVID-era order known as Title 42." Quelle: MSN, Explainer-Why are migrants crossing the U.S.-Mexico border in record numbers?, vor 8h, von Mica Rosenberg.
Meine Übersetzung: "Die US-Borderpatrol hat im US Fiskaljahr 2022, welches letzten September endete, mehr als 2,2 Millionen Personen unter Arrest gestellt, die bisher größte Zahl. Doch viele dieser waren individuelle Migranten, die mehrfach versuchten die Grenze zu überschreiten, nachdem sie wegen einer unter den Titel 42 bekannten Order aus der Covidzeit gefangen und schnell nach Mexiko zurück abgeschoben wurden."
Kommentar: Ich habe keine Ahnung, wie man das kommentieren soll. Es ist auf jeden Fall wert, notiz von dieser Entwicklung zu nehmen. Ich wusste weder etwas von Order 42, noch von den Massenabschiebungen, noch von den Versuchen, wieder in das Land einzureisen. Offenbar wollte Biden diese Regel bereits wieder zurücknehmen, wurde aber von einem Gericht aufgehalten.
Nein. Das ist eine schlichte Zusammenfassung von Lepenies' Buch darüber, wie es historisch dazu kam, daß das BIP überhaupt ermittelt wurde und dann zur entscheidenden Kenngröße der Wirtschaftsleistung wurde. Daß weder Königin Viktoria noch Wilhelm II. wußten, wie leistungsfähig ihre Volkswirtschaften waren, ist ein alter ökonomischer Gemeinplatz. Mit der obligatorischen Ja-Aber-Drehung am Schluß, ohne die solche Medienfeatures nicht auskommen. Das ist etwas anderes als die "Weg-mit-dem-Wachstum!"-Appelle, die seit "1968" zum Standartrepertoire der Linken gehören. Mutatis mutandis haben wir hier eine makroökonomische Entsprechung zu der Erkenntnis der österreichischen Schule, daß der Preis als Ressourcenindikator völlig ausreicht. Oder in der Psychologie der IQ. Das Buch ist 2013 erschienen, der Radiobericht stammt von 2020.
Ansonsten ist der Locus classicus der "kategorischen Ablehnung des unendlichen Wachstums" der Eröffnungssatz von Spenglers "Untergang des Abendlandes" mit dem Bild des zuwachsenden Seerosenteichs. Von Thorstein Veblen bis E. F. Schumachers "Small Is Beautiful" ist das mittlerweile zu einem Gemeinplatz geworden, der im Phantom "Überbevölkerung" und dann in den "Grenzen des Wachstums" in griffige Metaphern gefaßt worden ist. Das Stichwort ist Neomalthusianusmus. Seitdem wird das nur immer von neuem durch den medialen Wolf gedreht. Gestimmt hat es noch nie.
Lustig ist, daß diese Haltung, diese Ideologie (wie ich vor zwei Tagen betont habe, wirken solche Konzepte ja am besten "im Tiefschlaf"), die sich seit, na, 20 Jahren als "Degrowth" etikettiert, ebenfalls an einer einzigen Kennziffer festgemacht, von der die Skeptiker finden, daß sie äußert irrelevant ist, nämlich dem CO2-Gehalt der Erdatmosphäre.
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Der Artikel ist nicht komplett uninteressant, aber leider schafft es die Redaktion (wie gewohnt) nicht, das Thema "Wirtschaftswissenschaften" wirklich zu erfassen.
Dass in der VWL zunehmend Zahlen und Statistiken auftauchten und inzwischen (bis vor ca 20 Jahren) sogar zum Hauptmerkmal wurden, hat einen ganz trivialen Grund: Weil das überall so war, in allen Wissenschaften. In der "Vor Zahlen-Zeit" wurden selbst Brücken und Kirchen "nach Gefühl" gebaut. Betriebe wurden auf der Basis von Intuition und Lebenserfahrung geführt. Ärzte haben ihre Patienten getötet, weil "Medikamente" nach Tageslaune zusammengemischt wurden.
Es ist nun mal der historische Erfolg der westlichen Gesellschaften in den letzten Jahrhunderten die Verwissenschaftlichung aller Tätigkeiten durchgesetzt zu haben. Wo vorher nur Bauchgefühl und Berufspraxis existierte, gab es dann Fakten und Daten.
Und das gilt eben AUCH für die VWL.
Allerdings sind die Schlusssätze in dem Artikel natürlich wieder mal frei erfunden - linke Lügen. Denn "Debatten, die weh tun über Verteilungsfragen" werden schon seit 60 (!!!) Jahren in der VWL und der Politik geführt und etwa seit der Jahrtausendwende gibt es überhaupt kein anderes Thema mehr.
Daten und Fakten sind FLÄCHENDECKEND auf dem Rückzug. Keine Sau interessiert sich noch dafür, wie sehr das BIP zusammengelogen wird, wie hoch die Inflation wirklich ist, welche Reallöhne existieren, wie viel Subventionen fließen usw. Da wird gelogen, dass sich die Balken biegen, ich traue den Statistiken der letzten Jahre nicht weiter, als ich Spucken kann.
Da gibt es nirgends mehr Respekt vor Zahlen, keine Behörde, kein Amt, kein Mitarbeiter, der auch nur einen Funken Schuldgefühle ob der frei erfundenen Zahlen hätte. Was steht bei Statista? Die Inflation in Deutschland sei vor 2021 bei 0,5 % gewesen? Und für 2022 bei 3,5%? Wollt ihr mich verarschen? Egal, welche Zahl: Staatsquote, Neuverschuldung, BIP-Wachstum: alles frei erfunden.
Llarian hat schon mal darauf hingewiesen: wir hatten in den letzten zwei Jahren einen Reallohnverlust, der jetzt in Summe zweistellig sein müsste. Und jeder merkt das. Aber wird darüber eine gesellschaftliche oder politische Debatte geführt? Kein Stück. Wie kann man dann auf die steile These kommen, dass Zahlen und Fakten oder gar "Wachstum" noch irgendeine Rolle spielen könnte?
Statt dessen geht es NUR um Verteilungsfragen. Und da muss man nicht mal die Verstaatlichungsexzesse in Berlin bemühen. Quotenregeln, Subventionierung von linken Projekten, Neuregelung der Erbschaftssteuer, neue Auflagen für Autobesitzer vs Subventionen anderer Verkehrsmittel oder auch pathologisch zwanghaftes Importieren von kulturfremden Menschen ohne jede Möglichkeit des eigenständigen Lebensunterhalts... All das sind NUR Verteilungsfragen.
Die im übrigen geschlossen zu Ungunsten des weißen, männlichen Steuerzahlers entschiedenen wurden.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Frank2000 im Beitrag #599Daten und Fakten sind FLÄCHENDECKEND auf dem Rückzug.
Richtig. Schon irre, wie sich die Dame ihre Parallelrealität zusammenschwätzt.
Zitat „Wichtig ist eigentlich für die meisten Leute nur: Gibt es Wachstum oder nicht? Und: Herrscht Vollbeschäftigung? Das ist das, was die Leute an sich interessiert“, sagt Ulrike Herrmann, Wirtschaftsjournalistin und Autorin diverser Bücher über das Wirtschaftssystem.
Also ich kenne niemanden, der sich für das BIP interessiert, ausser die Leute, die mit dessen Berechnung und die Berichterstattung darüber ihr Geld verdienen, wie z.B. Journalisten. Warum auch? Das ist doch aus individueller Perspektive völlig uninteressant. Daran sieht man schon, dass die ausser ihrem kleinen Journalismus-Biotop nichts kennt. Dementsprechend dürfte dann auch die Qualität ihrer Artikel und Bücher sein. Auch, ob man überhaupt einen Job findet, dürfte große Teile der Bevölkerung in Deutschland nicht interessieren, eben weil es aus deren individueller Sicht lohnender ist nix zu tun. Deshalb haben wir ja aktuell das Problem, dass händeringend Arbeitskräfte in allen Bereichen gesucht werden, und trotzdem Millionen Menschen vom Staat leben oder in Frührente gehen. So viel zum Thema, dass man mehr Umverteilung bräuchte.
Zitat „Auf eine Zahl, die steigt, wenn irgendwo ein Auto gegen einen Baum fährt und repariert werden muss.“
Gut, da weiss man dann auch alles über die Kompetenz. Bastiats Parabel über das eingeschmissene Fenster haben die meisten Leute nach 200 Jahren immer noch nicht verstanden, weil sie nicht dazu in der Lage sind zu erfassen, dass die für die Reparatur benötigten Ressourcen dann anderweitig fehlen. Ich kann nicht mehr mitzählen, wie oft ich das im Bekanntenkreis schon (durchaus intelligenten Leuten) erklären musste. Obwohl sich wohl niemand darüber freut, wenn seine Fenster eingeschmissen werden oder das Auto am Baum landet, scheint es unheimlich schwer zu sein die gedankliche Kurve zu bekommen, dass es auch gesamtwirtschaftlich nicht erstrebenswert ist, wenn der Kapitalstock kaputtgeht. Warum sprengen wir nicht einfach alles in die Luft und bauen es danach wieder auf? Damit wären doch dann alle Probleme gelöst...
Nachbemerkung: Die Behauptung, dass die BIP-Volatilität seit '29 immer stärker geworden ist (wie bspw. von Keynes prophezeiht) stimmt auch nicht. Und es ist auch nicht zwangsläufig gut, wenn sie niedriger ist. Fällt mir zufällig gerade ein, weil ich in der Uni mal ein empirisches Paper über die Volatilitäten des U.S.-BIP und der Wertpapierpreise unter verschiedenen Zentralbankregimen schreiben musste. Da gab es einen signifikanten Strukturbruch zu Anfang der Volcker-Greenspan-Zeit, mit deutlich geringeren Schwankungen über die gesamte Periode.
Die spannende Frage ist nur, ob man sich diese Glättung nicht mit anderen Problemen erkauft, die nicht sofort auftreten, dafür aber sehr viel massiver sein können; die Geldmenge zu manipulieren führt erfahrungsgemäß immer irgendwann zu massiven Verwerfungen, die sich aufstauen und dann in einem Crash enden. Das ist ein wenig wie bei den klassischen Hedgefonds-Strategien, mit denen man versucht, die Aktienmarktschwankungen mit irgendwelchen Bond-Options-Konstrukten aus den Portfolios zu bekommen. Das funktioniert schon, aber man tauscht das Preisrisiko eigentlich nur durch andere Risiken aus, wie bspw. geringe Liquidität, was sich dann in einem Crash wie 2008 böse rächen kann, weil der Preisverfall in solchen Situationen logischerweise stark mit der Liquidität korreliert.
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