Es geht doch gar nicht um einen konservativen Flügel, der angeblich ausgestorben wäre (ganz ohne aktives Zutun ging das nicht), sondern:
1. Teile der Union auf sozialistische Gesellschaftsreformen umschwenken, wie z.B. die zur Ministerin gewordene Tochter Ernst Albrechts
2. Teile der Union fundamentale menschliche Werte einfach über Bord werfen - führend sind hier Merkel und Schäuble, während andere wie Schawan Hilfsdienste leisten
3. selbst eine solch gewendete Union in der Regierung hilflos ist und der SPD in allem nachgiebt
Friedrich Merz war durchaus kein Konservativer, sondern ein Liberaler, allerdings einer für den humane Werte noch etwas galten (sie seine Abstimmung zur Stammzellfrage) - das unterscheidet ihn von solch "Konservativen" wie Schäuble.
"Konservativ" ist ohnehin ein sich ewig wandelndes Phänomen, weil der Konservative von heute ja das verteidigt, was der Konservative von gestern noch bekämpft hat. Insofern sind die glatten Karrieristen die wahren Konservativen.
Wenn etwas richtig ist, ist es übrigens nie ein Argument eine Position aufzugeben, weil es ja andere gäbe, die diese auch einnähmen. Der umgekehrte Disraeli geht eben nicht auf.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
Zitat von Zettel Der Kanzler der ersten Großen Koalition, Kurt-Georg Kiesinger, hat sich einmal einen "wandelnden Vermittlungsausschuß" genannt.
Daran möchte ich eine weitere Runde "Zitateraten" anschließen.
In Antwort auf:The Old Testament prophets did not say `Brothers, I want a consensus.' They said, `This is my faith; this is what I passionately believe; if you believe it too, then come with me.'
In Antwort auf:Zitat Zettel Glos wirkte in der Finanzkrise so, als ginge ihn das alles gar nicht an. Guttenberg hat Steinbrück ganz schön die Butter vom Brot genommen.
Lieber Zettel, ich habe Ihr Zitat jetzt einfach mal mit in ein anderes "Zimmer" genommen. (Ist aus dem Thread Guttenberg) aber weil es grade so gut paßt. Denn ich denke, Steinbrück merkt die fehlende Butter auf seinem Brot auch und das läßt ihn vielleicht ein wenig ausrasten. Anders kann ich mir das bald nicht erklären:
In Antwort auf:http://www.ngz-online.de/public/article/politik/deutschland/686482/Schweizer-Zeitung-beschimpft-Steinbrueck.html
Auf einer Pressekonferenz hatte Steinbrück darüber gesprochen, "die Indianer in Angst und Schrecken zu versetzen". Er meinte damit das Steuerparadies Schweiz. Die Schweizer Außenministerin Michelin Calmy-Rey rügte die Worte als "inakzeptabel, aggressiv und beleidigend"
Auf der Suche nach Kapital ist jetzt jedes Mittel recht. Auch die verbale Erpressung. Eigentlich ist es dreist, wenn er nicht akzeptiert, dass andere Demokratien andere Spielregeln haben, als die der deutschen Steuerdiktatur.
Ganz zu schweigen davon, das immer mehr, international renommierte Wissenschaftler uns eine veraltete und auch undemokratische Steuergestzgebung bescheinigen. Ich verweise nur auf stattfindenden Vollzug durch die Finanzbehörden auch wenn bei fehlerhaften Bescheiden, eine Beschwerde läuft und die Justiz noch gar nicht entschieden hat. Es gäbe also viel zu tun, da sollte man erst mal im eigenen Land anfangen.
In Antwort auf:http://www.ngz-online.de/public/article/politik/deutschland/686482/Schweizer-Zeitung-beschimpft-Steinbrueck.html
Auf einer Pressekonferenz hatte Steinbrück darüber gesprochen, "die Indianer in Angst und Schrecken zu versetzen". Er meinte damit das Steuerparadies Schweiz. Die Schweizer Außenministerin Michelin Calmy-Rey rügte die Worte als "inakzeptabel, aggressiv und beleidigend"
Auf der Suche nach Kapital ist jetzt jedes Mittel recht. Auch die verbale Erpressung. Eigentlich ist es dreist, wenn er nicht akzeptiert, dass andere Demokratien andere Spielregeln haben, als die der deutschen Steuerdiktatur.
Ich kann nicht sehen, daß Herrn Steinbrücks Worte irgendwie daneben werden. Und "verbale Erpressung"? Wenn die Schweiz bestimmte Bedingungen zum eigenen Vorteil nutzen kann - warum darf das Deutschland nicht auch? Die Schweiz ist übrigens nicht fundamental verschieden von der deutschen "Steuerdiktatur", was auch immer das Wort heißen soll. Etwa, daß nicht jeder selbst bestimmt, was er an Steuern zahlt? Gut, dann ein Hoch auf die deutsche Steuerdiktatur!
In Antwort auf:Ganz zu schweigen davon, das immer mehr, international renommierte Wissenschaftler uns eine veraltete und auch undemokratische Steuergestzgebung bescheinigen.
Wie gut, daß wir nicht von international renommierten Wissenschaftlern regiert werden!
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Zitat von FTT_2.0Daran möchte ich eine weitere Runde "Zitateraten" anschließen.
In Antwort auf:The Old Testament prophets did not say `Brothers, I want a consensus.\' They said, `This is my faith; this is what I passionately believe; if you believe it too, then come with me.\'
Wer hat´s gesagt?
Nun, ich verrate es nicht, denn ich war neugierig und habe die Antwort ergoogelt.
Aber es ware diejenige Person, die nach Regierungsantritt erstmal den Heiligen Franziskus zitiert hat.
Sicher eine mutige Person, wenn auch nicht in allem bejubelnswert und am Ende zu verbohrt.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Zwei Wochen, nachdem ich den Artikel "Nützliche Idioten" geschrieben habe, bewahrheitet sich, daß die Merkel-Kritiker dem Franz Müntefering eine Steilvorlage für seinen Wahlkampf geliefert haben.
Daß Müntefering nicht im Kabinett ist, erweist sich jetzt als Vorteil für die SPD: Er kann draufklatschen, während Steinmeier den Staatsmann gibt. Das klassische Spiel good cop, bad cop.
Die Kanzlerin ist wie selten zuvor auf die Loyalität ihrer Partei angewiesen. Im Augenblick ist davon wenig zu sehen.
Wenn die CDU diese Wahlen verliert, dann nicht wegen einer schlechten Politik, schon gar nicht wegen der Kanzlerin. Sondern deshalb, weil es offenbar in ihr die Lust am Untergang gibt.
Im zweiten Absatz zitieren Sie von einer "Koaltion". Das ist aber offensichtlich sozialdemokratische Orthographie, vielleicht wollen Sie ein "sic" spendieren.
Sie meinten zumindest unlängst, für Rechtschreibungshinweise dankbar zu sein...
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von GorgasalIm zweiten Absatz zitieren Sie von einer "Koaltion". Das ist aber offensichtlich sozialdemokratische Orthographie, vielleicht wollen Sie ein "sic" spendieren.
Ich habe es korrigiert. Das "sic" würde ich verwenden, wenn es entweder auf philologische Genauigkeit ankommt, oder wenn der Fehler irgendwie entlarvend ist.
Zitat von GorgasalSie meinten zumindest unlängst, für Rechtschreibungshinweise dankbar zu sein...
Absolut, lieber Gorgasal. Hier im Forum unterlaufen uns allen Tippfehler; manchmal korrigiere ich meine, manchmal lasse ich sie stehen. Aber in ZR strebe ich schon Qualität an - wenigstens in Bezug auf die Orthographie.
(Wobei, nebenbei gesagt, diese mir immer schwerer fällt. Ich versuche, bei der alten Rechtschreibung - also der Ortho-Graphie - zu bleiben; aber das ständige Lesen von Texten in Neuschreib hinterläßt natürlich seine Spuren. )
Zitat von Zetteldas ständige Lesen von Texten in Neuschreib hinterläßt natürlich seine Spuren.
"Steter Tropfen höhlt die Leber."
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von ZettelWenn die CDU diese Wahlen verliert, dann nicht wegen einer schlechten Politik, schon gar nicht wegen der Kanzlerin. Sondern deshalb, weil es offenbar in ihr die Lust am Untergang gibt.
Wenn die CDU diese Wahlen, dann wegen ihrer Politik, der Kanzlerin und auch der Lust am Untergang. Bedenklich ist, dass heute Franz Walter in Frontal 21 - übrigens eine schreckliche Sendung - sinngemäß erklärt hat, für die CDU laufe es eigentlich ganz gut. Das hat er im Endeffekt mit dem spiegelverkehrten Argument begründet, mit dem er der SPD immer empfehlen will, das linke Spektrum der Linkspartei zu überlassen und selber in die Mitte zu rücken.
Zitat von FTT_2.0Bedenklich ist, dass heute Franz Walter in Frontal 21 - übrigens eine schreckliche Sendung - sinngemäß erklärt hat, für die CDU laufe es eigentlich ganz gut.
Autsch. Das läßt sich nur ertragen, wenn er im Gegenzug der FDP ein Desaster prophezeit.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von FTT_2.0 ... für die CDU laufe es eigentlich ganz gut. Das hat er im Endeffekt mit dem spiegelverkehrten Argument begründet, mit dem er der SPD immer empfehlen will, das linke Spektrum der Linkspartei zu überlassen und selber in die Mitte zu rücken.
Eine Volkspartei kann nur erfolgreich sein, wenn sie den Spagat hinbekommt, sowohl die eigenen Anhänger zu mobilisieren als auch unentschiedene Wähler der Mitte zu gewinnen. (Obama hat das vorbildhaft geschafft; McCain hat die Mitte zu gewinnen versucht und die Mobilisierung vernachlässigt, bis er dann in letzter Minute Palin dafür einzusetzen versuchte).
Wenn die SPD ausschließlich auf die Mitte sieht und ihr klassisches Thema "soziale Gerechtigkeit" den Kommunisten überläßt, kann sie nicht mobilisieren und auch die Mitte nicht begeistern. Die Strategie, die Walter empfiehlt, läuft allein auf eine Stärkung der Kommunisten hinaus, was ihm vermutlich nicht unlieb wäre.
Bei der CDU liegen die Dinge komplizierter. Sie hat nicht nur konservative, sondern auch liberale und christlich-soziale Stammwähler. Alle drei Gruppen muß sie mobilisieren.
Am besten ist das der CDU historisch gelungen, wenn sie die Themen "Soziale Marktwirtschaft" und "Freiheit" in den Mittelpunkt stellte. Mit dem Slogan "Freiheit statt Sozialismus" erreichte sie mitten in den "roten" siebziger Jahren bei den Wahlen 1976 nicht weniger als 48,6 Prozent; noch erfolgreicher war nur Adenauer 1957 gewesen.
Im jetzigen Wahlkampf sollte die CDU meines Erachtens besonders auf die Mobilisierung der konservativen und der christlich-sozialen Wähler achten; um die liberalen kümmert sich schon die FDP. (Das ist das Körnchen Wahrheit in Walters Gerede).
Den Konservativen in der CDU käme es zu, ihre Klientel anzusprechen und zu mobilisieren. Statt dabei mitzuhelfen, die eigene Vorsitzende zu demontieren.
Systematisch setzt die SPD den Heil-Plan um: Die Kanzlerin soll persönlich fertiggemacht werden; als unglaubwürdig, als entscheidungsschwach usw. dargestellt werden. Heute kann man hier die aktuelle Meldung zu dieser Strategie lesen, die die SPD offenbar mit generalstabsmäßiger Präzision umsetzt.
"Negative Campaigning" heißt das in den USA, und dort ist es nicht sehr beliebt, weil die Wähler einen Sinn für Fairneß haben. In Deutschland kann man da wohl nicht so sicher sein.
Die CDU hat dem nichts entgegenzusetzen. Nicht nur unterstützen Prominente aus der Union diese Taktik der SPD; sondern es gibt auch keine Spur eines Gegenangriffs.
Wo sind denn die persönlichen Attacken gegen Steinmeier? Je mehr die SPD die Kanzlerin erfolgreich in der öffentlichen Meinung herabwürdigt, umso heller dürfte dessen Stern strahlen.
Steinmeier war zusammen mit kommunistischen Genossen Redakteur einer Zeitschrift, die im DKP-nahen, von der DDR abhängigen Pahl-Rugenstein Verlag erschien. Siehe hier und hier.
Hätte Angela Merkel eine auch nur annähernd so große Nähe zu den Kommunisten gehabt, dann hätte die SPD das längst lanciert. Die CDU ist zu anständig, vor allem die Kanzlerin ist es, um mit solchen Mitteln zu arbeiten.
Wenn die Sache so weiterläuft, dann werden viele Wähler, die aus dem Bauch heraus wählen, sagen: Die Merkel, das ist doch die aus dem Osten, die mal so redet und mal so, die ihre Partei nicht im Griff hat, die entscheidungsschwach ist. Und Steinmeier, das ist ein vornehmer Mann, einer ohne Fehl und Tadel. Also wählen wir den.
Nola
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.03.2009 09:21
#90 RE: Und weiter geht die Demontage von Angela Merkel
Wenn der Müntefering sich nun schon Gerhard Schröder, den schlechtesten Bundeskanzler aller Zeiten, als Regierungschef zurückgewünscht hat, dann muss die SPD aber wirklich auf dem letzten Loch pfeifen. Das sollte die CDU doch jetzt mal ausnutzen;-)
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Momentaufnahme der Abstimmung: Wäre Gerhard Schröder in der Krise der bessere Kanzler im Vergleich zu Angela Merkel? Ja ... 38% Nein ... 62% Ja, ich weiß, dass solche Umfragen Nonsens sind. Die 38 Prozent kann ich wirklich nicht nachvollziehen;-)
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Zitat von stefanolixWenn der Müntefering sich nun schon Gerhard Schröder, den schlechtesten Bundeskanzler aller Zeiten, als Regierungschef zurückgewünscht hat, dann muss die SPD aber wirklich auf dem letzten Loch pfeifen. Das sollte die CDU doch jetzt mal ausnutzen;-)
Ich denke, lieber Stefanolix, auch da verhält sich der ausgebuffte Stratege Müntefering sehr geschickt. Das Image von Merkel als zaudernd, als unbestimmt in ihren Ansichten, als führungsschwach soll dadurch befestigt werden, daß ihm dasjenige des Basta-Kanzlers gegenübergestellt wird.
Es geht ja nicht darum, Schröder zurückzuholen, sondern Merkel zu demontieren. Die Leute sollen sich sagen: Stimmt eigentlich, Hartz IV war zwar Mist, aber entscheiden konnte er wenigstens, der Schröder. Dagegen Merkel ...
Nola hat hier im Forum Müntefering mit Herbert Wehner verglichen. Ich habe dazu geschrieben, daß da viel dran ist, auch wenn Wehner als Kommunist oder vielleicht Ex-Kommunist ein ganz anderes Kaliber war, was Heimtücke angeht.
Aber eine Portion davon hat Müntefering schon. Er will Merkel fertigmachen, mit welchen Mitteln auch immer. Und es wird ihm, fürchte ich, gelingen, denn die CDU wehrt sich erstens nicht und hilft zweitens, worauf ich gern insistieren möchte, in Teilen bei der Demontage mit.
Hoffen wir, dass die innerparteilichen Gegner bis zur Wahl merken, worum es geht. Ich will keine Volksfront-Koalition nur aufgrund interner persönlicher Streitigkeiten zwischen CDU-Politikern haben.
Nein, ich unterschätze Müntefering nicht. Die schmutzige Kampagne gegen Paul Kirchhof war 2005 im Grunde sein Werk. Hartz-IV bedeutete zugleich Aufbau von Sozialleistungsansprüchen, Umverteilung unter den Bedürftigen (mit Siegern und Verlierern) und bürokratische Schikane. Mögen andere über das Gesamtwerk urteilen -- handwerklich schlecht war es allemal gemacht. Warum erinnert die CDU nicht an Müntefering als den Architekten der Hartz-Gesetze?
So bleibt hoffentlich eine Lehre für CDU und CSU: wenn sie nicht überzeugend und einigermaßen einig auftreten, dann wird der Müntefering sie noch mal auf der Zielgeraden abfangen. Und ob es danach weiter Schwarz/Rot oder Rot/Schwarz oder Rot/Grün/Dunkelrot geben wird, das steht in den Sternen.
Na ja, seit heute können sie sich wenigstens alle die Abwrackprämie an die Brust heften ;-)
Zitat von stefanolixNein, ich unterschätze Müntefering nicht. Die schmutzige Kampagne gegen Paul Kirchhof war 2005 im Grunde sein Werk. Hartz-IV bedeutete zugleich Aufbau von Sozialleistungsansprüchen, Umverteilung unter den Bedürftigen (mit Siegern und Verlierern) und bürokratische Schikane. Mögen andere über das Gesamtwerk urteilen -- handwerklich schlecht war es allemal gemacht. Warum erinnert die CDU nicht an Müntefering als den Architekten der Hartz-Gesetze?
Das frage ich mich auch, lieber Stefanolix. Die ganze Agenda 2010 wurde ja von Schröder als ein Willkürakt erlassen, so wie der Zar einst eine Ukas verkündete. Buchstäblich von einem Tag auf den anderen wurde das Ruder herumgerissen. Und dazu gehörte auch, daß Hartz IV in keiner Weise ordentlich vorbereitet war. Die Bürokratie war völlig überfordert.
Das war eben der Stil von Schröder; und Müntefering zog mit an den Strippen.
Warum also geht die Union nicht darauf ein? Ich sehe nicht, daß sie überhaupt bisher ein Konzept für den Wahlkampf hat. Sie läßt sich von der SPD vorführen, als säßen im Erich-Ollenhauer-Haus die Profis und in der CDU-Zentrale nur Amateure.
Zitat von ZettelWarum also geht die Union nicht darauf ein? Ich sehe nicht, daß sie überhaupt bisher ein Konzept für den Wahlkampf hat. Sie läßt sich von der SPD vorführen, als säßen im Erich-Ollenhauer-Haus die Profis und in der CDU-Zentrale nur Amateure.
Das frage ich mich in den BT-Wahlkämpfen seit 1998 auch. Meiner Auffassung nach war schon Stoibers Kampagne 2002 mies geführt, und zwar nicht nur erst seit bzw. wegen der Irak-Frage und den Überschwemmungen im Osten. Vorher hat diese Truppe um Spreng schon alles versucht, möglichst Stoibers Profil aller Konturen zu berauben.
Die CDU hat noch gar nicht richtig kapiert, daß der Wahlkampf schon längst begonnen hat. Seehofer schon. Pofallas Konter gegen Münte und Steinmeier könnte jetzt auch für die CDU den Startschuß liefern. Aber da Merkel nicht allzuhart gegen den Koalitionspartner schießen darf - wer soll das für die Union machen? Koch etwa? Der ist unbeliebt und könnte wie zuletzt in Hessen Unionswähler vertreiben. Personalprobleme gibt also auch.
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