Zum Thema Waffenbesitz ist es schwierig Schuld zu suchen und zu finden. Der Vater hatte alle Waffen in einem Panzerschrank eingeschlossen. Das ist absolut korrekt. Selbst mit gelagerter Munition von mir aus im Keller, bei eingeschlossenen Waffen, hätte kein Unfug passieren können, denke ich und ich nehme an der Vater dachte so auch.
Die eine Pistole die im Schlafzimmer im Nachtschrank verwahrt wurde, ist wie in vielen anderen Schlafzimmern deponiert, ja auch nichts ungewöhnliches. Aus diesem Grunde haben ja viele "Häuslebesitzer einsam im Grünen" einen Waffenschein, eine Erlaubnis auf Waffenbesitz. Diese Waffe nutzt ja nichts, wenn sie im Keller verwahrt wird. Sie soll doch zur Verteidigung sein. Da stellt sich mir die Frage, ist das wirklich so, darf man die Waffe zur Selbstverteidigung bei einem Überfall nutzen?
Zitat von Nola Aus diesem Grunde haben ja viele "Häuslebesitzer einsam im Grünen" einen Waffenschein, eine Erlaubnis auf Waffenbesitz.
Werte Nola, das ist mir neu. Seit wann kann man einen Waffenschein für eine 9mm-Waffe samt Erlaubnis, diese im Privatbesitz aufzubewahren, damit begründen, man würde sich in seinem abseits gelegenen Haus zu unsicher fühlen?
Ich dachte, man müsse eine konkrete Bedrohungssituation nachweisen (zum Beispiel als Wertguttransporteur). MfG Frank
Das, lieber Frank, weiß ich ja eben auch nicht. Außerdem kenne ich mich mit Waffen nicht aus und habe darum auch schlicht von Pistole gesprochen, vermutlich sagt man ja auch Revolver, Handschußwaffe oder ähnl.
Mich interessiert, wenn man mit Erlaubnis (Waffen- oder Berechtigungsschein) so ein Teil zu Hause hat, darf man es dann zur Selbstverteidigung benutzen oder wird das Recht zur Benutzung erst im Nachhinein bewiesen, durch den ebenfalls bewaffneten Überfall.
1.) Ja, man darf die Waffe zur Selbstverteidigung nutzen, wenn gerade nichts anderes zur Hand ist. Man darf aber natürlich keinen Autodieb erschießen. Die genauen Fitzeligkeiten des Notwehrrechts sollte man lieber bei einem Anwalt erfragen... 2.) Die Waffe darf selbstverständlich NICHT im Schlafzimmer aufbewahrt werden, sodnern gehört in den Tresor. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn man einen entsprechenden Waffenschein hat. Für diesen müßte man aber nachweisen, daß man im eigenen Schlafzimmer einer tödlichen Bedrohung ausgesetzt ist. Geldboten bekommen beispielsweise einen Waffenschein, aber nur für den Transport des Geldes. Als Mitglied im Schützenverein hatte der Vater mit Sicherheit keinen Waffenschein sondern nur eine Waffenbesitzkarte. Und mit dieser darf die Waffe nur zum lizenzierten Zweck - Sportschießen- schießtauglich gemacht werden, und nur für diesen Zweck aus dem Tresor entnommen werden.
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Ah ja, nun weiß ich das auch. Dennoch könnte ich mir vorstellen, das so einige Mitbürger ihre Nachttischschublade hierfür verwenden. Aber seisdrum, das war schon mal die Antwort meiner Frage. Danke Califax.
Zumindestens ist das hier der Fall gewesen. Und es ist genau das passiert, weswegen die Pistole im Schlafzimmer verboten ist.
Der Vater wird gegrillt werden. Seine Waffen ist er auf jeden Fall los, die Sportschützenkarriere ist beendet, eine neue WBK bekommt er vermutlich in den nächsten 10-20 Jahren, vielleicht lebenslang, nicht mehr.
Ernsthafter werden die zivilrechtlichen Konsequenzen: Schadensersatz, Schmerzensgeld.
Wenn die Opfer und deren Versicherungen ernst machen, ist der Mann vollständig ruiniert.
Und dann stellt sich noch die Frage nach strafrechtlichen Konsequenzen. Auf der Pressekonferenz wurde bereits erwähnt, daß man zunächst auf fahrlässige Tötung prüft. Wenn der erste Schock nachläßt, werden Polizei und Staatsanwaltschaft wohl sehr gründlich die Paragraphenliste durchgehen und schauen, was alles anwendbar sein könnte.
Würde mich nicht wundern, wenn er sich demnächst aufhängt...
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Pistole stimmt schon. Aus unerfindlichen Gründen machen manche Leute einen Unterschied zwischen großkalibrigen Pistolen (>= 8mm Kaliber) und kleinkalibrigen Pistolen (<= 6mm). Wahrscheinlich, weil die 9mm durch Filme ein Machoimage bekommen hat und auch gegen Bären und Wildschweine wirkt. Gegen Menschen ist Kleinkaliber genauso tödlich aber viel preiswerter, leiser, handlicher und bei nicht sofort tödlichen Wunden viel fieser.
Zur Selbstverteidigung darf man so eine Waffe auch ohne Waffenschein benutzen - wenn man es inmitten einer akuten lebensbedrohlichen Lage schafft, den Waffentresor aufzumachen und die Waffe zu laden, ist alles legal. Man wird vom Gesetz nicht zur Wehrlosigkeit verpflichtet, aber eben zur Aufbewahrung der Waffe im Tresor.
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Eigentlich hat Tim K. genügend Signale vor dem Amoklauf gesendet. Eigenartig, daß Menschen immer wieder glauben, solche Signale nicht ernst nehmen zu müssen.
Man sollte vorsichtig sein in der Wahl seiner Feinde: Früher oder später wird man ihnen ähnlich.
Richtig, es wird eigentlich so gut wie nie ueberprueft ob jemand seine Schusswaffen auch entsprechend sicher lagert.
Aber man sollte sich auch mal ueberlegen dass die relativ strikten Gesezte zum Waffenbesitz in Deutschland ziemlich "weich" werden sobald jemand in einen Sportschuetzenclub eintritt. Zum Vergleich: Ein Jaeger in D darf maximal zwei Faustfeuerwaffen besitzen (viele Jaeger haben gar keine weil sie sie nicht brauchen), aber als "Sportschuetze" darf man eine praktisch unbegrenzte Zahl an Pistolen etc besitzen.
Schliesse mich hier Frank2000 an: Ich sehe nicht warum jemand ein ganzes Arsenal an grosskalibrigen Schusswaffen zu Hause ansammeln muss/darf. Ohne dass die sichere Aufbewahrung dann wenigstens kontrolliert wird, was eh in vielen Faellen nicht moeglich ist.
Das trifft ja in diesem Fall nicht wirklich zu. Die Waffen waren verschlossen im Panzerschrank, egal wie groß.
Das könnte sich sogar noch mildernd auswirken, weil bis dahin alles ordnungsgemäß und die Einstellung des Vaters bis dahin auch gesetzeskonform.
Diese Eine Waffe im Schlafzimmer, deshalb ja auch meine Frage, war sicherlich zur Selbstverteidigung gedacht. Bei einem Sportschützen liegt das wahrscheinlich auch näher, als ein Messer dort zu deponieren, wie ein Normal ängstlicher Bürger das vielleicht tut.
Messer zum Beispiel gibts in jedem Haushalt und das in allen Größen und sind potentielle Waffen. Auch bei Tötungsabsicht. Dabei ist es abstrakt betrachtet unerheblich ob 3 Tötungen mit einem Messer oder 16 mit Pistole. Machbar und möglich ist beides. Nur keiner wird zuhause die Messer wegschliessen, jedenfalls nicht mehr in dem Alter höchstens bei Kleinkindern. Der Anreiz zu diesem Amoklauf müßte also erstmal geklärt werden, war es "einfach" um zu töten, war es die Lust Waffen auszuprobieren ... ich meine einen Amoklauf mit einem Riesenbrotmesser hätte fast ähnliche Folgen, nur der Täter hätte um diese Tatwaffe effektiv einzusetzen sich anders verhalten, aber gehen würde es auch. D. h. die Verteidigung müßte nachweisen, das diese Tat nur und ausschließlich wegen der "freizugänglichen" Waffe geschehn ist bzw. nicht.
Egal von welcher Seite man es betrachtet, es ist ein ganz ganz schlimmes, wohl nie wieder zu regenerierendes Erlebnis und so schlimm es sich anhört, am schlimmsten für die Eltern, die damit weiterleben müssen, daß ihr Kind so etwas angerichtet hat. Alle Betroffenen Eltern haben ihre Kinder verloren, alle sind in großem Schmerz und Trauer. Ich frage mich, wie würde Freud berechtigte Trauer, Trauer in Gut und Böse oder auch in Recht und Unrecht trauern unterscheiden oder erklären. Darf man in diesem Zusammenhang überhaupt sagen, daß die Eltern von Tim wahrscheinlich trotz allem am schlimmsten dran sind?
"Die Waffen waren verschlossen im Panzerschrank, egal wie groß."
Aber eben nicht alle. Und die Munition offenbar gar nicht denn angeblich hatte der Taeter die Taschen voll davon.
"Diese Eine Waffe im Schlafzimmer, deshalb ja auch meine Frage, war sicherlich zur Selbstverteidigung gedacht. Bei einem Sportschützen liegt das wahrscheinlich auch näher, als ein Messer dort zu deponieren, wie ein Normal ängstlicher Bürger das vielleicht tut."
Und als Jaeger liegt es nahe ein Gewehr dort zu deponieren? Und "Selbstverteidigung" vor was und wem? Fuehlten sich die Eltern bedroht? Und schlieslich, der Vater hatte eben KEINE Erlaubnis Waffen zur Selbstverteidigung zu besitzen sondern nur zum "Sport" - woran sich zeigt wie loechrig und letztlich unsinnign das ganze "Sportschuetzen duerfen/muessen Waffen besitzen" ist.
"...ich meine einen Amoklauf mit einem Riesenbrotmesser hätte fast ähnliche Folgen..."
DAS bezweifele ich. Zwischen einem noch so grossen "Riesenbrotmesser" und einer 9mm Pistole besteht schon noch ein grosser Unterschied. Dass man mit beiden Gegensaenden jemand toeten kann steht ausser Frage, aber da hoert die Gemeinsamkeit auch schon auf.
"Darf man in diesem Zusammenhang überhaupt sagen, daß die Eltern von Tim wahrscheinlich trotz allem am schlimmsten dran sind?"
Darf man schon (ist ein freies Land) aber Sinn ergibt es trotzdem nicht. Die Eltern der Kinder die ohne Grund sterben mussten sind wohl immer noch am schlimsmsten dran, wenn man ueberhaupt eine solche Rangfolge des Leids aufstellen will.
Hallo john j. nein, ich wollte keine Rangliste aufstellen. Beim Schreiben kam mir nur die Frage, gibt es berechtigte bzw. unberechtigte Trauer oder aber, gesteht man den Eltern von unschuldigen Kindern die Trauer zu und den Eltern des schuldigen Kindes nicht.
Also das mit dem Gewehr, ist ja nun Humbug.
Ich habe versucht, mich in die Situation hineinzuversetzen und wieso und warum ist was wie passiert, und habe als erstes dabei im Kopf, was wäre, wäre es mein Kind gewesen, also der Täter und auch die Opfer. Ich wüßte nicht wie ich damit weiterleben könnte.
Zitat von LiberoEigentlich hat Tim K. genügend Signale vor dem Amoklauf gesendet. Eigenartig, daß Menschen immer wieder glauben, solche Signale nicht ernst nehmen zu müssen.
"Beim Schreiben kam mir nur die Frage, gibt es berechtigte bzw. unberechtigte Trauer oder aber, gesteht man den Eltern von unschuldigen Kindern die Trauer zu und den Eltern des schuldigen Kindes nicht."
Ich bin nicht sicher ob ich den Satz richtig verstehe aber ich denke niemand spricht irgendwelchen Eltern das Recht zur Trauer ab. Abgesehen davon bin ich der Meinung dass der Vater des Taeters strafrechtlich belangt werden sollte, denn er stellte seinem Sohn die Schusswaffe fahrlaessig und widerrechtlich zur Verfuegung. Das hat aber mit dem "Recht" auf Trauer auch dieses Vaters gar nichts zu tun.
"Also das mit dem Gewehr, ist ja nun Humbug."
Finden sie? Ich fand ihren Satz mit der Pistole neben dem Bett ein bisschen...naja unsinnig. Wer "Sportschuetze" ist legt sich eine Pistole neben das Bett, wer bspw Metzger ist, ein Fleischerbeil, und wer Jaeger ist, warum nicht ein Gewehr? Lief ihre Argumentation nicht darauf hinaus?
Zitat von john jEin Jaeger in D darf maximal zwei Faustfeuerwaffen besitzen (viele Jaeger haben gar keine weil sie sie nicht brauchen), aber als "Sportschuetze" darf man eine praktisch unbegrenzte Zahl an Pistolen etc besitzen.
Lieber John,
ein mit mir befreundeter Jäger hat mir mal erzählt, dass er nie ohne seine Magnum auf die Saujagd geht. Das Problem ist nämlich, dass ein Wildschwein ein Einschuss aus einem normalen Jagdgewehr in der Regel nicht sonderlich interessiert, geschweige denn tötet. Wenn aber die verwundete Sau auf einen zurennt, hat man im wahrsten Sinne des Wortes nur noch einen Schuss, ansonsten gravierende Probleme. Wenn ich mich richtig erinnere, darf man laut Jagdgesetz in der Fangschusswaffe auch nur 3 Schuss Munition haben. Auch sonst glaube ich nicht, dass viele Jäger keine Fangschusswaffe brauchen, da es waidgerecht ist, ein verwundetes Tier zu erlösen.
Zitat von AnakondaSie ging mit ihrer Angst zur Polizei und erstattete Anzeige... mit dem Ergebnis, dass ihr Ex-Mann angeschrieben wurde!!!
Dieser Typ ist zu Hause wohl im Besitz von mehreren scharfen Waffen, die zwar nach rechtlichen kriterien gelagert werden, aber kontrolliert hat dies seit über 20 (in Worten ZWANZIG) Jahren NIEMAND !!!
Würde denn, liebe Anakonda, in diesem Fall eine Kontrolle etwas nützen? Auch wenn er die Waffen ordnungsgemäß im Tresor hat, kann er sie doch herausnehmen, wenn er jemanden bedrohen will.
In Antwort auf:Finden sie? Ich fand ihren Satz mit der Pistole neben dem Bett ein bisschen...naja unsinnig. Wer "Sportschuetze" ist legt sich eine Pistole neben das Bett, wer bspw Metzger ist, ein Fleischerbeil, und wer Jaeger ist, warum nicht ein Gewehr? Lief ihre Argumentation nicht darauf hinaus?
Nee, lieber John, so wars nun doch nicht gemeint, konnte man aber so verstehen. Ich bin davon ausgegangen, was wohl in diesem ganzen Zusammenhang naheliegend gewesen ist. Ich kann nicht mal aus eigener Überzeugung von Waffen reden, da ich keine besitze, es sei denn das Brotmesser. Vielleicht schaue ich ja zuviel TV und lese zuviele Krimis, aber die Waffe in der Nachttischschublade scheint beinahe normal. (diese Angaben sind ohne Gewe(ä)hr)
Schon richtig, die Saujagd ist da eine Ausnahme, aber selbst da braucht man nicht unbedingt eine Pistole.
"Das Problem ist nämlich, dass ein Wildschwein ein Einschuss aus einem normalen Jagdgewehr in der Regel nicht sonderlich interessiert, geschweige denn tötet."
Das stimmt allerdings eher nicht.
"Wenn aber die verwundete Sau auf einen zurennt, hat man im wahrsten Sinne des Wortes nur noch einen Schuss, ansonsten gravierende Probleme."
Richtig, aber das kommt auch sehr selten vor.
"Auch sonst glaube ich nicht, dass viele Jäger keine Fangschusswaffe brauchen, da es waidgerecht ist, ein verwundetes Tier zu erlösen."
Natuerlich ist es das, aber dazu braucht man eben nicht zwingend eine Pistole.
Aber ich will mich eigentlich nicht ueber Einzelheiten der Jagd auslassen.
Mein Argument ist dass Jaeger, die ja durch den Erwerb des Jagdscheins ziemlich gut ausgebildet sind nur 2 Fuastfeuerwaffen haben duerfen. Warum darf ein "Sportschuetze" ein ganzes Arsenal davon ansammeln?
was ich mit meinem Beitrag ausdrücken wollte, ist eine Kritik an der Exekutive, dieses unseren Landes!
Ja ich denke schon, dass bei mehr Kontrolle des gültigen Waffengesetzes, solcherlei Ausschreitungen weitestgehend vermieden werden könnten. Sicherlich nicht in jedem Fall, aber gerade hier wird einmal mehr deutlich, dass der Vater sich an der Straftat seines Sohnes ursächlich mitschuldig gemacht hat!
Mir liegt es fern, grundsätzlich sämtliche Jäger und Sportschützen vorzuverurteilen! Im Gegenteil; für die Hege von Wild (dazu gehört eben auch die Bejagung selbigen) benötigen wir in Deutschland s.g. "Hilfsorgane", die sich in aller Regel auch gesetzteskonform verhalten, da es zu wenige staatliche Förster und Jäger gibt.
Dennoch weiß ich, von einer Reihe Bekannter, die Jäger oder Sportschützen (nun, jeder sollte sich nach seinen Möglichkeiten in diesem Land frei entfalten können!) sind, dass man es mit der Lagerung von Waffen und Munition nicht immer so ganz genau nimmt: "Das sieht ja jetzt keiner!" Und diese Situationen sind garnicht so selten, wenn der betreffende Personenkreis mal ehrlich ist!
Mit der Anmerkung in Bezug auf meine Freundin, wollte ich nurmehr untermauern, dass selbst, wenn es eine amtliche Eingabe (hier nämlich eine Anzeige!) gibt, sich niemand dazu berufen fühlte, den Herren zu Hause aufzusuchen und sich von der ordnungsgemässen Lagerung bzw. dem Besitz der Waffen zu überzeugen; auch das wirkt bekannterweise deutlich eindringlicher, als ein Brief seitens des Staatsanwaltes, dass sich der Mann wegen seiner Äusserungen/seines Ansinnens strafbar machen könne!!!
"Wenn sich die Juh zu wohl fühlt, geht sie auf's Eis!"
Schon im Kleinen ist es doch so, dass wenn ich Regeln und Verbote erstelle, diese aber nicht kontrolliere, es nicht lange dauern wird, bis selbige übertreten werden! Dann kann ich mir diese nämlich gleich sparen! Nur für den Fall der Fälle, habe ich dann eine Handhabe - na super!
Auch ist mir klar, dass sich nahezu aus jedem Gebrauchsgegenstand eine Waffe machen lässt. Hier liegt es an der Gewaltbereitschaft des Täters! Aber mal ehrlich, mit einem Küchenmesser wäre so ein "Auftritt" doch äusserst uncool! und... mit Sicherheit ist es wesentlich einfacher, kurz den Finger krumm zu machen, als im Nahkampf einen anderen mit dem Messer tötlich zu verletzen. Die psychopathologische Seite möchte ich garnicht näher beleuchten!
Zitat von john jIch sehe nicht warum jemand ein ganzes Arsenal an grosskalibrigen Schusswaffen zu Hause ansammeln muss/darf. Ohne dass die sichere Aufbewahrung dann wenigstens kontrolliert wird, was eh in vielen Faellen nicht moeglich ist.
Und das ist das, was ich immer mit Anmaßung und Gummizellensehnsucht meine. Es ist schlicht irrelevant, ob Sie meinen, was ein Ihnen völlig fremder Mensch haben dürfe oder müsse. Mit dieser Einstellung landen sie prompt in einer staatlichen Gummizelle mit Schießbefehl am Grenzzaun, denn schließlich muß auch niemand ein modernes Auto (20.000 Tote pro Jahr) haben, oder Glühbirnen (Klimakatastrophe und Weltuntergang) oder gar die Frechheit, eine Regierung absetzen zu wollen. Sie maßen sich wegen eines einzelnen Fehlverhaltens und einer einzelnen Katastrophe an, Millionen gesetzestreuer Menschen vorschreiben zu wollen, was ihnen amtlich kraft Ihro Majestät John zustehen soll. Das ist anmaßend und steht Ihnen genauso wenig zu wie es Ihnen zusteht ein Verbot von Audis und BMWs zu fordern.
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dem stimme ich aus eigener Erfahrung (ich habe einige Jäger und Sportschützen im Bekanntenkreis) ansatzweise durchaus zu! Nunja, nicht jeder lagert seine Waffe neben dem Bett, aber es ist bei vielen so, dass "kleinere Gesetzesüberschreitungen" hier vom betreffenden Personenkreis durchaus tolleriert werden!
Und wie ich bereits anmerkte, durchaus auch von der Exekutive in unserem Land! Daher sind wir eben vor solchen Massakern unzureichend geschützt! Aber eben NICHT wegen mangelnder Gesetze, sondern wegen der Überprüfung selbiger!
Und wenn man hier Zitate der Polizeigewerkschaft hinzu zieht, so magelt es wohl deutlich an der Durchführung von Kontrollen!
Anmassend (und unpassend) finde ich vor allem ihren Tonfall.
"Mit dieser Einstellung landen sie prompt in einer staatlichen Gummizelle mit Schießbefehl am Grenzzaun,..."
Geht's auch mit weniger hyperbole? So ziemlich alle Demokratien haben Beschraenkuneg in irgendeiner Form was privaten Waffenbesitz angeht. Von da zur Dikatatur ist ein weiter Weg.
"Sie maßen sich wegen eines einzelnen Fehlverhaltens und einer einzelnen Katastrophe an, Millionen gesetzestreuer Menschen vorschreiben zu wollen, was ihnen amtlich kraft Ihro Majestät John zustehen soll."
Einzeln? Erfurt, Emsdetten und jetzt Winnenden? Und ausserdem nicht "kraft Ihro Majestät John" sondern wie jedes Gesetz halt durch Parlamentsbschluss. Aussderm eght es hier darum dass ein Gesetz in einem wichtigen Teil (der Kontrolle der sicheren Aufbewahrung von Schusswaffen) gar nicht befolgt werden kann.
"...und steht Ihnen genauso wenig zu wie es Ihnen zusteht ein Verbot von Audis und BMWs zu fordern."
Was mir zusteht oder nicht entscheiden nicht sie. Und ich habe selber einen BMW, also fordere ich wenn schon ein Verbot von Lexus und Infiniti...als Anfang.
Zitat von Anakonda Aber mal ehrlich, mit einem Küchenmesser wäre so ein "Auftritt" doch äusserst uncool!
Trotzdem hat es in Berlin einer gemacht und in der Einkaufsmeile Leute abgestochen. War ihm gerade cool genug. Samuraischwerter, Spieße und selbstgebaute Flammenwerfer wurden auch schon benutzt.
Sicher ist das, was die meisten Schulmassaker von herkömmlichen Jugendgewaltexzessen unterscheidet, die Show. Schwarze Klamotten, Maskierung (aber man will erkannt werden!), Sonnenbrillen, langsames Vorgehen wie im Actionfilm. Die Pressekonferenz hat gezeigt, daß es dem Täter gar nicht darauf ankam, möglichst viele Menschen zu töten. Das war ihm eher wurscht. Er ist ruhig in den Raum spaziert und hat das komplette Magazin ohne genaues Zielen auf einzelne Personen abgefeuert. Dann hat er den Raum verlassen, ohne sich um die anderen im Raum zu kümmern. Inszeniert wie eine Filmszene. Das ist ritualisierte Gewalt. Andere Männer - denn das sind keine kleinen Kinder, sondern halbstarke Männer - gründen Räuber- und Dealerbanden, foltern Unterlegene zu Tode, stecken nachts Häuser in Brand, gehen auf Menschenjagd, veranstalten lebensgefährliche Chickenruns in der Innenstadt... Nur wollte sich dem hier eben keiner anschließen. Er blieb mit seiner Selbsterhebung über die anderen allein. Wer weiß, was er angerichtet hätte, hätte er Gefolgsleute gehabt.
Ohne Gedankenkontrolle mit präventiver Gefängnisstrafe wird man sowas nie vollständig ausschließen können. Nur die Vorbilder und die Formen der Gewalt werden sich ändern. Passieren wird es immer wieder.
Zitat von Anakonda und... mit Sicherheit ist es wesentlich einfacher, kurz den Finger krumm zu machen, als im Nahkampf einen anderen mit dem Messer tötlich zu verletzen.
Aus so kurzer Entferung? Mit der Pistole sieht man dem Opfer auch in die Augen. Und spätestens nach dem ersten Opfer hat man genau begriffen, wieviel Blut und Gewalt man auslöst. Das ist nicht, als ob man sein Ziel aus großer Entfernung, vielleicht gar nur als dunklen Strich, durch eine Optik sieht. Da kriegt man selbst Hirnmasse und Blut ins Gesicht. Der war schon lange vorher soweit, daß ihm andere Menschen völlig egal waren.
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Zitat von AnakondaJa ich denke schon, dass bei mehr Kontrolle des gültigen Waffengesetzes, solcherlei Ausschreitungen weitestgehend vermieden werden könnten.
Soweit ich die Diskussion hier verstehe (ich verfolge die diesbezüglichen Nachrichten nicht), lag eine Handfeuerwaffe sowie Munition des Vaters in dessen Schlafzimmer, und das ist illegal. Soweit gut.
Mir ist nur nicht ganz klar, wie man diesem Problem mit verstärkter Kontrolle begegnen kann. Die einzige Möglichkeit wären meines Erachtens unangemeldete Kontrollen bei allen Waffenbesitzern (was ungemeldete und illegale Waffen natürlich auch nicht erfasst) - wenn die Kontrolle vorher angemeldet wird, dann räumt man natürlich die Waffe vorher in den Tresor. Damit würde man allerdings mit dem Erwerb einer Waffe das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung komplett aufgeben.
Nun kann man aber auch erstmal durch den Spion schauen, wer denn da vor der Tür steht, und wenn es jemand ist, den man nicht kennt, dann stellt man sich abwesend oder räumt die Waffe wieder weg, bevor man öffnet. Wieder ist der Zweck der Kontrolle verfehlt. Außer man gesteht den Kontrolleuren das Recht zu, die Tür ggfs. schnell aufzubrechen, aber das will ich nun wirklich nicht...
Zusammenfassend: ich fürchte, dass hier nur die Strafandrohung hilft, konkret die Strafe für den Vater des Mörders - aber das leider eben nur nach dem Amoklauf. Möglicherweise motiviert das aber viele andere Waffenbesitzer, ihre Waffen ordnungsgemäß wegzupacken.
Was meinen Sie dazu, werte Anakonda? Oder neigen Sie eher zu den unangemeldeten Kontrollen für Waffenbesitzer? Würde mich interessieren.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von john j Einzeln? Erfurt, Emsdetten und jetzt Winnenden?
Im Vergleich zu dem Blutzoll, den BMW-Fahrer auf unseren Straßen anrichten, ist das nicht viel. Und ich sehe gar nicht ein, warum jemand so ein tödliches Auto haben muss, besonders, wenn er auch die Bahn nehmen könnte.
Zitat von john j Aussderm eght es hier darum dass ein Gesetz in einem wichtigen Teil (der Kontrolle der sicheren Aufbewahrung von Schusswaffen) gar nicht befolgt werden kann.
Unangekündigte Kontrollen mit sofortiger Einziehung bei Regelverstoß reichen aus. Sind auch nach Gesetz schon möglich.
Zitat von john j Was mir zusteht oder nicht entscheiden nicht sie.
Natürlich nicht. Denn sie entscheiden natürlich, wem es zusteht, welche Waffen zu besitzen, gelle?
Zitat von john j Und ich habe selber einen BMW, also fordere ich wenn schon ein Verbot von Lexus und Infiniti...als Anfang.
Jaja, gefährlich sind halt immer die anderen, denen muß man immer ganz, ganz schnell alles wegnehmen, was gefährlich werden könnte. Aber man selber? Nein, nie! Denn ein John ist eben jemand ganz anderes. ;)
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