Zitat von HajoWas soll das? Meint denn jemand hier ernsthaft, daß sich die terroristische Internationale a) Auf einem Schiff sammelt b) Ihre Absicht die Blockade zu brechen dick und breit ankündigt c) Dann mit Schwingschleifern und einem Krummdolch kommt, um d) sich dann zusammenschießen zu lassen? Ist das der Plot?
Exakt das. Man wollte Israel in eine Situation bringen, in der es nur verlieren konnte. Hätte man die Schiffe durchgelassen, wäre das nicht nur ein Propaganda-Triumph gewesen, sondern es hätten danach auch weitere Friedensfreunde Waffen in den Gaza-Streifen bringen können. Griff Israel ein, dann passierte das, was jetzt zu besichtigen ist.
Diese "Aktivisten", lieber Hajo, sind ja keine Dummköpfe. Es sind Islamisten und Kommunisten samt ihren jeweiligen Fellow Travellers. Die Sache war schon gut ausgeheckt. Es ging um geht um die Weltmeinung, und die wurde wieder einmal erfolgreich gegen Israel gedreht.
Zitat von HajoDer Plot war, und nur so macht es Sinn, daß die lieben Friedensfreunde lustig auf dem blauen Meer gen Gaza schippern, wo sie den armen, unter dem Embargo der grausamen Besatzer geknechtetet Palästinensern, ein paar milde Gaben vom voll gedeckten Tisch des reichen Westens abgeben wollen, woran sie natürlich gehindert werden, es kommt zu Prügeleien, alle sehen was für ein unmenschliches Regime in Tel Aviv herrscht und damit wäre eine schön geplante PR-Aktion beendet gewesen.
Völlig richtig. Und das funktioniert so gut, weil die gesamte internationale Presse mitspielt.
Zitat von HajoIsrael hat hier nicht nur mitgespielt, sondern sich dabei auch noch selbst geschadet.
Ich habe schon einmal gefragt, wie Israel Ihrer Meinung nach reagieren hätte sollen. Sie erklärten daraufhin, das Problem sei nicht der Umgang mit diesem konkreten Blockadebrecher, sondern allgemein die israelische Politik gegenüber Gaza. Dazu habe ich auch rückgefragt, aber leider noch keine Antwort von Ihnen bekommen.
Deswegen frage ich noch einmal: wie hätte sich Israel Ihrer Ansicht nach anders verhalten sollen? Wahlweise in diesem konkreten Fall oder grundsätzlich gegenüber Gaza?
-- El liberalismo pregona el derecho del individuo a envilecerse, siempre que su envilecimiento no estorbe el envilecimiento del vecino. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GansguoterWes Geistes Kind die "Aktivisten" sind, ist auch daran zu sehen, dass Familie Schalit angeboten hat, sich für eine Durchfahrt einzusetzen, wenn sich die "Aktivisten" für Gilad Schalit einsetzen würden. Das haben sie verweigert.
Quelle?
Natürlich ist es nicht Ihre Aufgabe, jede Behauptung eines anderen Diskussionsteilnehmers nachzuprüfen. Aber eine einfache Google-Suche nach "shalit family convoy" liefert mehrere seriöse Treffer, etwa hier:
Zitat von ynetnewsGilad Shalit's family offered to support the international flotilla to Gaza if its participants would demand that Hamas permit various organizations to visit the kidnapped Israeli soldier and allow him to receive packages.
Man beachte: Shalits Familie war gar nicht so frech zu verlangen, dass sich die "Friedensaktivisten" dafür einsetzen, dass er freigelassen wird oder auch nur Familienmitglieder sehen darf. Es ging ihnen darum, dass er vom Roten Kreuz besucht wird und Briefe und Pakete bekommen darf.
-- El liberalismo pregona el derecho del individuo a envilecerse, siempre que su envilecimiento no estorbe el envilecimiento del vecino. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat Nun, die Teilnehmer der propalästinensischen Kreuzfahrt wirkten auf mich eher wie Gutmenschen, denen die Unterstützung eines gewissen bewaffneten Widerstands eher fremd sein dürfte. Hier sind aber sowohl Sie wie auch ich auf vermutungen angewiesen, die wir aber auch so kennzeichnen sollten.
"9:10 PM Channel 1 reporting. 50 flotilla terrorists turn out to be suspected Al Qaeda mercenaries. Over $1 million dollars in cash found on the boat."
Zitat Vielleicht lesen Sie den Artikel, den Sie verlinkt haben, erst einmal selbst? Das der Iran Waffen an die Hamas geliefert haben soll geht daraus jedenfalls nicht hervor.
Aus dem Artikel geht sehr wohl hervor, dass die Waffen offensichtlich aus dem Iran stammen und für die Palästinenser bestimmt waren:
"During November 2001 they sailed to the Hodeida port in Yemen. Afterwards the ship was loaded with weapons by the Iranians and the Hizbullah, but while in transit it was manned by personnel of the Palestinian Authority. The objective was to transport the weapons to the Palestinian Naval Police near the Gaza beaches. During December 2001 Mughrabi gave the ship detailed instructions to sail to the beaches of Qeshm Island, Iran.[1][2] There a ferry approached it—most likely from Iran. This ferry contained the weapons stored in 80 large wooden crates, which were transferred onto the ship. The personnel of the ship then placed these weapons in special waterproof containers—which were produced only in Iran. These containers are floatable and have a configurable system that determines how deep they are submerged."
Zitat Hamas ist ein enges Buendnis mit dem Iran eingegangen. Von dort erhaelt sie Gelder und Waffen.
Ach? Seit wann unterstütz die islamisch-persische Revolution eigentlich die Muslimbrüder, die sich in Gaza "Hamas" nennen? Sind sie nicht "ein wenig" verfeindet, my dear?
Sogar die Wikipedia, die in politischen Dingen nun wirklich nicht immer sehr verlässlich ist, schreibt, dass die Hamas vom Iran finanziert wird.
Und umgekehrt:
Zitat von Al-Jazeera, 2005The Palestinian group Hamas will step up attacks against Israel if it takes military action against Iran. Khaled Meshaal also praised Mahmoud Ahmadinejad, the Iranian president, for his "courage" in having dismissed the Holocaust as a myth and calling for Israel to be moved out of the Middle East to Europe or North America.
"Just as Islamic Iran defends the rights of the Palestinians, we defend the rights of Islamic Iran," Meshaal told reporters in Tehran on Thursday. "We are part of a united front against the enemies of Islam.
Nein, das hört sich nicht nach "ein wenig" verfeindet an. Und ich finde es etwas erstaunlich, dass ein regelmäßiger Leser von ZR und ZKZ das nicht weiß.
-- El liberalismo pregona el derecho del individuo a envilecerse, siempre que su envilecimiento no estorbe el envilecimiento del vecino. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalDeswegen frage ich noch einmal: wie hätte sich Israel Ihrer Ansicht nach anders verhalten sollen? Wahlweise in diesem konkreten Fall oder grundsätzlich gegenüber Gaza?
Darf ich Ihnen an dieser Stelle den von mir - trotz seiner oftmals äußerst einseitigen Ansichten - sehr geschätzten David Goldman zitieren.
Zitat The Jewish state lost the propaganda battle the moment the floating time bomb disguised as a humanitarian mission sailed from Turkey. If Israel had denounced the matter as a provocation and withdrawn its ambassador from Turkey, warning that the object of the exercise was to provoke violence and open the way for weapons deliveries to Hamas, the outcome might have been quite different.
Zitat von HajoDarf ich Ihnen an dieser Stelle den von mir - trotz seiner oftmals äußerst einseitigen Ansichten - sehr geschätzten David Goldman zitieren.
Zitat The Jewish state lost the propaganda battle the moment the floating time bomb disguised as a humanitarian mission sailed from Turkey. If Israel had denounced the matter as a provocation and withdrawn its ambassador from Turkey, warning that the object of the exercise was to provoke violence and open the way for weapons deliveries to Hamas, the outcome might have been quite different.
Frage 1: Und dann hätte Israel den Konvoi ungehindert nach Gaza fahren lassen sollen? Und den nächsten Konvoi auch? Und den übernächsten? Möglicherweise mit iranischen Waffen an Bord?
Frage 2: Einige der Schiffe sind meines Wissens von Irland und von Griechenland aus aufgebrochen. Wikipedia zeigt, unter welchen Flaggen die Schiffe gesegelt sind. Hätte Israel seinen Botschafter auch aus Irland, Griechenland und den USA abberufen sollen?
-- El liberalismo pregona el derecho del individuo a envilecerse, siempre que su envilecimiento no estorbe el envilecimiento del vecino. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
mir ist irgendwie nicht ganz klar, wieso Sie diese lang vorbereitete Provokation, nicht in ihrer eigentlichen Zielstellung erkennen wollen. Es geht doch hier wirklich nicht um die Tatsache, daß Israel mit Gewalt eine humanitäre Hilfe verhinderte. Hier wurde auf tragische Weise ein klares Stop gesetzt, zu dem es keine Alternative mehr gab. Man sollte sich ähnliche Aktionen mal an den verschiedensten Krisenherden der Welt vorstellen. Vielleicht ist Ihnen auch nur nicht klar genug, für wen Sie hier Partei ergreifen oder Sie gehören einfach nur dazu und halten generell linke, radikale Aktionen für angemessen, weil es einer "guten" Sache dienen könnte.
Beste Grüße B.
---------------------------------------------------- Bibliotheken sind eine gefährliche Brutstätte des Geistes
Zitat von FTT_2.0...in irgendwelchen Flüchtlingslager in der Gegend dort unterwegs und war in diesem Zusammenhang auch einige Male im Gaza-Streifen. Möglicherweise ist ja jetzt alles besser, aber damals hat sich nach ihren Augenzeugenberichten die Situation schon, sagen wir, als sehr, sehr problematisch (aus medizinischer Sicht) dargestellt.
Hat sie denn Vergleichsmöglichkeiten mit anderen arabischen Ländern?
Jordanien. Dort "wohnen" die UNO-Mitarbeiter offenbar.
Zitat Ich habe jetzt keine auf Gaza runtergebrochenen Ergebnisse gefunden, aber - selbst wenn es ein Argument wäre - haben bei den Wahlen 2006 in den Autonomiegebieten 55 Prozent (nach den Verhältnisstimmen) NICHT die Hamas gewählt.
Völlig unabhängig vom Wahlergebnis speziell für den Gazastreifen ist es eine nicht zu leugnende Tatsache, dass dort eine zum Äußersten entschlossene Terrorbande regiert. Im März 1933 haben auch nur 43,9 % der Wähler der NSDAP gewählt, und trotzdem war Deutschland dann eine menschenverachtende Diktatur.
Ich habe auf die Aussage geantwortet, dass man im Gaza-Streifen die Hamas gewählt hätten und deswegen nun quasi kollektiv die Konsequenzen zu tragen hätten.
Zitat Ach? Seit wann unterstütz die islamisch-persische Revolution eigentlich die Muslimbrüder, die sich in Gaza "Hamas" nennen? Sind sie nicht "ein wenig" verfeindet, my dear? Und seit wann unterstützen Schiiten die Suniiten überhaupt? Lauter spannende Fragen, auf die man eigentlich nur spannende Antworten geben kann.
Da Sie sich als langjaehrigen Kenner meines Blogs bezeichnen, kann ich davon ausgehen, dass Ihre Frage nicht auf Unwissenheit beruht, sondern auf ideologischer Verblendung.
Der Leitkommentar unserer Regionalzeitung (leider nicht im Web verfügbar) schreibt heute doch allen Ernstes, seit Israels letztem Eingreifen in Gaza (Operation "gegossenes Blei") wäre die Hamas völlig friedlich und hätte keinerlei Angriffe mehr gestartet.
Von mir bislang unbemerkt hat sich auch Frau Merkel gemeldet und Israel aufgefordert die Blockade zu beenden. Damit hat die Bundesregierung es jetzt endueltig geschafft, das letzte bisschen Unterstuetzung meinerseits zu verlieren.
Laut der Deutschen Welle soll sie Israels Vorgehen ausserdem als "Unproportional" bezeichnet haben. Was soll eigentlich immer der Unsinn mit der Proportionalitaet? Und was bedeutet das ueberhaupt? Soll Israel nach Meinung von Leuten die sowas sagen, vielleicht dazu uebergehen, z.B. Selbstmordattentate auf israelische Zivilisten gleichermassen (also mit Selbstmordattentate auf palaestinensische Zivilisten) zu vergelten?
Natürlich ist eine Blockade in einem solchen militärischen Konflikt eine legitime Handlung. Auch und gerade nach internationalem Recht.
Nicht legitim ist es, ohne militärische Ziele treffen zu wollen, (Kasam-)Raketen auf Zivilisten zu schießen. Aber der Hamas geht es ja auch darum möglichst viele Juden zu töten.
Piraterie ist natürlich laut internationalem Seerecht grundsätzlich ein Verbrechen. Und Piraten sind auch kein Staat.
In dem Pressestatement der Bundeskanzlerin heisst es interessanterweise
Zitat von Merkel Es stellt sich in dem Zusammenhang natürlich die dringende Frage der Verhältnismäßigkeit. Gerade deshalb ist die schnelle Aufklärung vonnöten. Es ist sicherlich ‑ und das wurde immer wieder gesagt ‑ wichtig, dass Hamas endlich das Existenzrecht Israels anerkennen muss. Aber genauso richtig ist auch, dass sowohl die Vereinten Nationen als auch die Europäische Union immer wieder darauf hingewiesen haben, dass eine Blockade des Gazastreifens nicht hilfreich ist und dass wir aus humanitären Gründen den Zugang zum Gazastreifen brauchen.
Ich frage mich ja, wie nach Frau Merkels Meinung Israel reagieren soll, falls das Unglaubliche geschieht, und die Hamas weiterhin darauf besteht, Israel vernichten zu wollen. Blockade geht schonmal gar nicht. Besetzung vermutlich auch nicht. Was bleibt? Vermutlich, sich einfach ins Meer treiben zu lassen...
Es ist so langsam nur noch traurig.
P.S. Frage an Zettel: Finden Sie Frau Merkel eigentlich immer noch gut?
Zitat von MerkelEs stellt sich in dem Zusammenhang natürlich die dringende Frage der Verhältnismäßigkeit.
Da hat Merkel ausnahmsweise mal eine vernünftige Frage gestellt: Wie sieht es mit der Verhältnismäßigkeit aus, wenn insbesondere auch unsere Bundesregierung Israel bei jeder Gelegenheit maßregeln will, ihr aber seinen Feinden gegenüber kaum ein Wort der Kritik einfällt? Wo bleibt die Verhältnismäßigkeit, die Freundschaft zu Israel zu betonen und das Existenzrecht als Teil deutscher Staatsräson zu erklären, aber gleichzeitig der größte Handelspartner derjenigen zu sein, die regelmäßig Israels Vernichtung zu ihrem Ziel erklären?
MfG
Austrian
(
gelöscht
)
Beiträge:
03.06.2010 00:01
#73 RE: Israel bringt einen Konvoi nach Gaza auf. Nebst einigen Hintergrundinformationen
Zitat von Gorgasal[quote="Hajo"]Und dann hätte Israel den Konvoi ungehindert nach Gaza fahren lassen sollen?
nicht, wenn sie die Blockade aufrecht erhalten wollen. Entweder alle neutralen Schiffe aufhalten oder keines. Das Aufbringen von neutralen Schiffen in internationalen Gewässern war so wie es hier offenbar gemacht wurde, d.h. mit vorheriger Warnung, jedenfalls zulässig. Aber das Kriegsvölkerrecht zu bemühen, ist maximal von akademischem Interesse, denn: es gibt ja völkerrechtlich erst mal schon gar keinen Krieg, weil den nur Staaten untereinander führen können und weder der Gazastreifen noch die Hamas sind bzw. vertreten einen Staat. Weiteres hat sich die Hamas noch nie auch nur entfernt an die Haager Landkriegsordnung oder sonstige Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts gehalten und daher bräuchte sich Israel auch nicht daran halten. Sie tun es, weil Israel der einzige Rechtsstaat in der Gegend ist, wo man nicht unter ein Mindestmaß an Humantität rutschen will, aber es bringt fast nur Nachteile. Es mag schon sein, daß auch Israel in der Hitze des Gefechts da und dort illegal im Sinne des Kriegsvölkerrechts agiert, aber würde es immer einen Aufschrei geben, wenn die Hamas das Recht bricht, dann würde Heiserkeit zur Volkskrankheit.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.