Zitat Schauen Sie einmal bei Vollmond auf die Oberfläche des Monds, oder sehen Sie sich Fotos vom Mars an. Dann wissen Sie ungefähr, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß ein Himmelskörper unseres Sonnensystems von einem Asteroiden getroffen wird.
Diese Aussage ist zwar nicht ganz falsch, aber irreführend.
Die Anzahl an vagabundierenden Himmelskörpern war in der Frühzeit des Sonnensystems wesentlich größer als heutzutage. (Einfach deshalb, weil ja immer wieder Himmelskörper durch Einschlag in Planeten oder die Sonne verschwinden, der Nachschub aber begrenzt ist). Der Mond hat allerdings praktisch keine natürliche Erosion (mangels Atmosphäre und mangels Plattentektonik). Entsprechend sind die auf dem Mond sichtbaren Krater ganz überwiegend uralt. Sie eignen sich daher nicht gut für eine einfache Abschätzung der aktuellen Gefahr eines Asteroideneinschlags.
(Wenn man die Funktion kennt, mit der die im Sonnensystem vorhandenen Asteroiden abnehmen, kann man natürlich schon die Mondoberfläche für eine Wahrscheinlichkeitsberechnung des Asteroideneinschlags benutzen. Das ist aber eine relativ komplexe Berechnung und nicht einfach eine Abschätzung nach Augenschein, wie Sie sie anregen).
Zitat von Solus im Beitrag #44Ersetzen Sie für den Fall hier einfach "Pferdefleisch" mit "Hundefleisch" oder "Katzenfleisch", dann dürfte Ihnen der Wirbel, der darum gemacht wird, vielleicht etwas verständlicher werden.
Nun, da füge ich als Großstadtkind hinzu, dass es so etwas in Deutschland durchaus zu essen gibt, nur nicht für Deutsche.
Vor einigen Jahren beim Insidertipp-Thailänder fiel mir auf, dass eine bestimmte Seite in der Speisekarte ohne englische Übersetzung gesetzt worden ist. Ich, immer neugierig auf seltsames Essen, frage den Kellner, was das für Gerichte sind.
[quote="Fluminist"|p90293In England hat Pferdefleisch eben (im Gegensatz zu den mediterranen Ländern) keinerlei Tradition, das sieht man schon daran, daß es für Rind-, Hirsch- und Schweinefleisch eigene Wörter (beef, venison, pork) gibt, für Pferdefleisch nicht.[/quote]
Alles Worte aus der Sprache der Normannen - dem Französischen. Im Sächsischen der eigentlichen "Engländer" (nicht Briten - die Kelten bzw. Waliser und Bretonen wurden ja von den Angelsachsen auch beherrscht oder assimiliert) gibt es diese Worte nicht. Wie schreibt Sir Walter Scott so schön im Ivanhoe:
Zitat “And swine is good Saxon,” said the Jester; “but how call you the sow when she is flayed, and drawn, and quartered, and hung up by the heels, like a traitor?” “Pork,” answered the swine-herd. “I am very glad every fool knows that too,” said Wamba, “and pork, I think, is good Norman-French; an so when the brute lives, and is in the charge of a Saxon slave, she goes by her Saxon name; but becomes a Norman, and is called pork, when she is carried to the Castle-hall to feast among the nobles; (…) there is old Alderman Ox continues to hold his Saxon epithet, while he is under the charge of serfs and bondsmen such as thou, but becomes Beef, a fiery French gallant, when he arrives before the worshipful jaws that are destined to consume him. Mynheer Calf, too, becomes Monsieur de Veau in the like manner; he is Saxon when he requires tendance, and takes Norman name when he becomes matter of enjoyment.”
Lieber Zettel, eine Frage sei mir gestattet: ist Wamba eine Reminiszenz Ihrerseits auf eben diesen Narren Wamba aus dem Ivanhoe?
Zitat von R.A. im Beitrag #41Das würde erklären, warum Pferdefleisch in Süddeutschland und den romanischen Ländern - aber auch in Skandinavien - durchaus gegessen wird, aber nicht im Gebiet dazwischen.
Hier oben in (diesem Teil) Niedersachsen(s) ist der Verzehr von z.B. Pferdewurst anscheinend etwas völlig Normales. Aus Brandenburg kenne ich das so nicht, allenfalls aus Erzählungen "von früher" (also aus den ersten Jahren der DDR). Für Nds scheint's mir aber auch notwendig zu sein, denn irgendwo muss man ja mit den ganzen Gäulen auch mal hin, die hier auf -zig Koppeln rund um jedes Dorf stehen.
Ich finde übrigens, dass Pferdewurst nicht so unbedingt der Kracher ist. Bissl zu bissfest mit einem etwas "trockenen" Kaugefühl, geschmacklich aber durchaus okay.
Die niederländische "Frikandel" besteht auch aus Pferdefleisch, was ich lange Zeit gar nicht wusste.
Es ist wirklich sagenhaft, welcher Dreck zum Skandal aufgeblasen wird. Das ist mit Abstand der dämlichste Lebensmittel-"Skandal". Erinnert sich noch jemand an Acrylamid oder Rinderwahn??? Was gab es da für ein großes Geschrei um nichts, aber selbst da war noch weit mehr dahinter als jetzt. Wenn es aber um "Bio"-Produkte geht, schaut man weniger scharf hin (siehe Nitrofen, Ehec oder Listeriose, die beiden Letzteren sorgten tatsächlich schon für einige Todesfälle).
Aber welcher Grüne verzichtet schon aufs Schifahren, Autofahren oder Tauchen, obwohl das alles Lichtjahre gefährlicher ist als alle eingebildeten Gefahren vom Atomtod bis Gentechnik zusammen? Würde er rational abwägen, wäre er ja kein Grüner.
Zitat Schauen Sie einmal bei Vollmond auf die Oberfläche des Monds, oder sehen Sie sich Fotos vom Mars an. Dann wissen Sie ungefähr, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß ein Himmelskörper unseres Sonnensystems von einem Asteroiden getroffen wird.
Richtig, man muss die beiden Aspekte (Käufertäuschung und angebliche Gesundheitsgefahr) voneinander trennen. Auf nichts anderes wollte ich mit meinem Beitrag hinaus.
Sehen Sie, wenn diese - pardon - Rosstäuscherei die Ausmaße hat, die in den Medien kolportiert werden, dann halte ich diese Angelegenheit für einen Skandal (jedenfalls im zeitgeistig-inflationären Gebrauch dieses Wortes), aber eben aus vertrags- und wettbewerbsrechtlicher Sicht.
Zitat von Solus im Beitrag #44Ersetzen Sie für den Fall hier einfach "Pferdefleisch" mit "Hundefleisch" oder "Katzenfleisch", dann dürfte Ihnen der Wirbel, der darum gemacht wird, vielleicht etwas verständlicher werden.
Nun, da füge ich als Großstadtkind hinzu, dass es so etwas in Deutschland durchaus zu essen gibt, nur nicht für Deutsche.
Vor einigen Jahren beim Insidertipp-Thailänder fiel mir auf, dass eine bestimmte Seite in der Speisekarte ohne englische Übersetzung gesetzt worden ist. Ich, immer neugierig auf seltsames Essen, frage den Kellner, was das für Gerichte sind.
Er, trocken: "Das ... möchten Sie nicht wissen."
Ich hätte ja gedacht, dass das ob des unseligen Verbots in Deutschland nicht ganz so offen gemacht würde. Danke für den Hinweis, das war mir neu.
War denn das Tunguska-Ereignis 1908 nicht auch eine (Art?) Explosion eines Meteoriten in der Luft? Zumindest spricht man hier von einer Explosion ...
Nee, das war ein schwarzes Loch, ein außerirdisches Raumschiff, etc.
Ach was? (Loriot)
"Perhaps the earliest widely-held theory for the Tunguska explosion was that the world was about to end. As the minutes passed, this theory was dropped in favour of other, less final theories, until today one is hard-pressed to find anyone who truly believes the world ended on the morning of 30 June 1908..." — Kevin Zahnle, "Leaving No Stone Unturned"
Zuerst formuliert von Aleksandr Kasantsev in der Erzählung "Die Explosion" von 1946 (neben Ivan Efremov, soweit ich sehe, der einzige Autor, der während der Hochzeit des Stalinismus so etwas wie "utopisch-technisches" veröffentlichten konnte; offiziell war ja die Spekulation über die lichte Zukunft unter Verdikt gestellt bis zum Sputnik: schließlich brauchte man über die Zukunft nicht mehr zu phantasieren: die wurde ja in Sibirien handfest gebaut - so Ernst Bloch im "Prinzip Hoffnung", mehrmals.) Kasantsev hat das in mehreren spekulativen "Sach"-Büchern à la Däniken später behandelt: er glaubte an die havarierten ETs. Von daher war dieser topos unbedenklich & taucht ab & zu in der Ost-SF auf: u.a. im ersten Science-Fiction-Film der DDR, Der schweigende Stern, 1960:
"Es stellt sich heraus, dass die Venuszivilisation sich offensichtlich bereits während der Vorbereitungen zum Überfall der Erde selbst in einem thermonuklearen Krieg bekämpft und ausgelöscht hat. Es stellt sich ebenso heraus, dass der Tunguska-Meteor (Tunguska-Ereignis) ein venusischer Atomangriff auf die Erde war."
Fox Mulder & Dana Scully haben der Sache wenigstens ein ordnungsgemäßes Aktenzeichen verpaßt: "Tunguska" (1998, 9. Episode der 4. Staffel)
Die umfangreichste Volte, die das als Startpunkt nimmt, ist Vladimir Sorokin "Eis"-Trilogie, 2002-2004. Es KANN natürlich auch sein, daß Nikola Tesla Schuld war, weil er beim Drehen am Raum-Zeit-Kontinuum die Feinjustierung vergeigte (er konnte Einsteins relativistische Nebeneffekte halt noch nicht einkalkulieren). sh. Thomas Pynchon, Against the Day.
(2013: Oder jemand höheren Orts war erzürnt & hatte eigentlich nach dem Vatikan gezielt?) Der Schneider im Himmel "O du Schalk, sprach der Herr, wollt ich richten, wie du richtest, wie meinst du, daß es dir schon längst ergangen wäre? Ich hätte schon lange keine Stühle, Bänke, Sessel, ja keine Ofengabel mehr hier gehabt, sondern alles nach den Sündern hinabgeworfen."
Am wahrscheinlichsten freilich: es handelte sich 1908 um einen Zeitreisenden Historiker, der in geraumer Zukunft wegen der ungeklärten Sache in der steinigen Tunguska vor Ort nachzusehen werden gemocht haben wird. Solange so eine Zeitmaschine nämlich läuft, geht die Sache an. (Nennen wir sie ZMneg.) Aus dem Referenzrahmen des Reisenden. Vom Referenzrahmen der Umgebung freilich ist der Zeitrahmen der Maschine in Aktion umgekehrt, Ursache & Wirkung vertauscht, Entropie in Negentropie verkehrt pp. Vor allem geht aus den Einstein'schen Gleichungen hervor; daß die als Wirkung erscheinende Geschwindigkeit größer als c (= Lichtgeschwindigkeit) sein muß, um im Bezug auf den umgebenden Referenzrahmen die Zeit tnegativ werden zu lassen. Entsprechend groß ist die Energie, die das Vehikel beim Reisen hat. Nun bremst der Reisende ab, ZMneg (Richtung rückwärts, 200 Jahre in, na, wenigen Stunden) wird zu ZMpos (Reise im Zeitstrahl nach vorn, mit 60 Sek. pro Min.): beides am gleichen Ort & zum selbigen Zeitpunkt . Kein Wunder, daß es mächtig knallt. Das "Ende der Saurier" war dann wahrscheinlich eine spätere Anwendung des Prinzips. Es dürfte sich erweisen, daß, wenn dies niemand niemals unternimmt, die Saurier nicht aussterben (werden)& die Säugetiere kleinhalten; also wird es notwendig werden, dies herbeizuführen, um die Bedingung der eigenen Existenz zu ermöglichen: Verschärftes Großvaterparadoxon. Da die Anlaufstrecke entsprechend größer war/ist/sein wird/gewesen sein wird - 65 Mio Jahre anstatt 200, knallt es natürlich entsprechend heftiger. ("Es starb zur selbigen Stunde / Die ganze Saurierei,/ Sie kamen zu tief in die Kreide, / da war es natürlich vorbei." - Viktor v. Scheffel) Man wird aber aus "1908" gelernt haben & keinen Piloten opfern.
Bezüglich der Gefahrenabschätzung möchte ich zwei kleine Beobachtungen einbringen:
1. Eines der vielen Youtube-Videos aus Russland (leider finde ich es nicht mehr) war ungeschnitten. Der Filmer beobachtet die Spur des Meteors etwa 110 Sekunden lang, bevor er den Donnerschlag registiert. Er muss also mindestens 36 Km von der Explosion entfernt gewesen sein, vielleicht auch viel mehr. Trotzdem hört man zumindest eine Scheibe zerbrechen, Alarmanlagen losgehen etc.
Davon ausgehend würde ich sagen, wäre der Meteor in einem deutschen Ballungsgebiet niedergegangen, hätten wir jetzt eine Menge Menschen mit Gehörschäden. Es scheint mir nicht zu hoch gegriffen, von einigen Zehntausend auszugehen. Das ist keine Kleinigkeit.
2. Der Asteroid DA14, der heute so dicht an der Erde vorbeischoss, war mindestens dreimal größer und hätte wirklich eine Katastrophe nationalen, sogar kontinentalen Ausmaßes auslösen können. Er wurde aber erst vor rund einem Jahr entdeckt. Mit anderen Worten, zu einer Kollision mit der Erde hätte nicht viel gefehlt, wir hätten nichts dagegen tun können und wir wissen offensichtlich nicht einmal, was in ein paar Monaten passieren kann. Ich glaube nicht, dass die Menschheit hier schon das Optimum an Vorsorge getroffen hat.
Es ist schon seltsam, wie das Vorsichtsprinzip in manchen Fällen exzessiv überhöht (Atomkraft, Klima) und in anderen Fällen völlig ignoriert wird (iranische Atombombe, Asteroiden). Der Grund liegt natürlich darin, dass man mit den letzteren keine linken Politfetischismen befriedigen kann. Rational ist das jedenfalls nicht. Asteroidenabwehr ist im Vergleich zur gezielten Weltklimamanipulation eine relativ klare physikalsiche Aufgabenstellung. Nur politisch gesehen ist sie nicht sexy.
Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #2Was wäre denn so schlimm daran, ein paar Fasern Pferdefleisch mitzuessen?
Wo doch Pferdefleisch vollkommen Bio ist und man mit dem Verzehr ein mutiges und engagiertes Zeichen gegen Massentierhaltung setzt.
Die Tip-Lasagne liest sich auf dem Beipackzettel auch nicht so, dass man vorher den Arzt oder Apotheker fragen müsste, allerdings kann man 1,25 € für 400 Gramm zumindest eine vollständige und richtige Deklaration erwarten, selbst wenn es einem ansonsten egal ist, was drin ist.
Zitat Bolognese: 1 rote Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, je 200 g Möhren und Knollensellerie, 2 EL Butterschmalz, 500 g gemischtes Hackfleisch (am besten Bio*), Salz, frisch gemahlener Pfeffer, 1 gehäufter EL Tomatenmark, 100 ml trockener Rotwein, 1 Lorbeerblatt, 2 Dosen gehackte Tomaten (à 400 g Einwaage), 1 Bund Oregano, 1 Prise Zucker Béchamelsoße: 50 g Butter, 50 g Mehl, 600 ml Gemüsefond oder -brühe, 100 g Schlagsahne, 100 g frisch geriebener Parmesan-Käse, frisch geriebene Muskatnuss
Und: etwa 12 helle Lasagneblätter (aus der Packung, nicht vorgekocht), 20 g Butter
Das sind jetzt etwa 3 Kilo Material (inklusive Teigblätter und Brühe) für 6 Personen zum Preis von geschätzten 12 Euro, also etwas teurer als die Tip-Pampe, eine versaute Küche und mindestens eine Stunde Arbeit ohne Einkauf.
*aber klar doch, warum nicht gleich ein ganzes Pferd.
Zitat von WFI im Beitrag #64Es ist schon seltsam, wie das Vorsichtsprinzip in manchen Fällen exzessiv überhöht (Atomkraft, Klima) und in anderen Fällen völlig ignoriert wird (iranische Atombombe, Asteroiden). Der Grund liegt natürlich darin, dass man mit den letzteren keine linken Politfetischismen befriedigen kann. Rational ist das jedenfalls nicht.
So ist es.
Die bemannte Raumfahrt, der ich ja sonst kritisch gegenüberstehe, könnte durch die Abwehr von Asteroiden gerechtfertig werden.
Es gibt seit Langem verschiedene Konzepte. Sprengen mittels einer Nuklearbombe ist schlecht, denn dann hat man den debris, die Einzelteile.
Man muß den Asteroiden aus seiner Bahn lenken. Indem man vielleicht einen Raketenantrieb auf ihm anbringt. Besser wahrscheinlich, indem man in seiner Nähe eine richtig berechnete Explosion zündet.
Alles das wird seit Jahrzehnten diskutiert. Aber ins öffentliche Bewußtsein ist es nicht gedrungen, weil weder der Kapitalismus noch der Weiße Mann für diese Gefahr verantwortliich gemacht werden kann.
Zitat von Calimero im Beitrag #43 Aus Brandenburg kenne ich das so nicht, allenfalls aus Erzählungen "von früher" (also aus den ersten Jahren der DDR).
Mitte der 50er gab es auf Usedom, ich glaube es war in Heringsdorf eine Gaststätte, die Pferdefleisch auf dem Speiseplan hatte. Wir sind deswegen meilenweit gelaufen. Das Essen war billig und es gab riesige Portionen. Sauerbraten und Bouletten waren der Renner.
Mitte der 60ger gab es in Halle noch eine Pferdemetzgerei.
Danach gab es soweit ich weiß in der DDR kein Pferdefleisch mehr zu kaufen. Die Pferde wurden als Schlachtpferde verkauft. Ich weiß nicht wohin. Sie waren aber Devisenbringer.
Zitat von Solus im Beitrag #44Zettel: Ersetzen Sie für den Fall hier einfach "Pferdefleisch" mit "Hundefleisch" oder "Katzenfleisch", dann dürfte Ihnen der Wirbel, der darum gemacht wird, vielleicht etwas verständlicher werden. Wobei es natürlich völlig unsinnig bleibt, darum so ein Aufhebens zu machen, da stimme ich Ihnen zu.
Lieber Solus, wie heißt es so schön? "In der Not frißt der Teufel Fliegen."
Der Mensch ist da anders. Nein, Fliegen ißt er nicht. Aber sonst? Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass es nach 1945, jedenfalls hier in Berlin, sehr wenig Katzen und Hunde zu sehen gab. Raten Sie mal warum?
Ein Verstoß gegen die Deklarationspflicht liegt vor. Das ist richtig. Rechtfertigt das aber die Vernichtung der Ware? Oder was passiert mit der aus den Regalen entfernten Lasagne? Wird sie womöglich als Sondermüll entsorgt?
Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #2Was wäre denn so schlimm daran, ein paar Fasern Pferdefleisch mitzuessen?
Die Tip-Lasagne liest sich auf dem Beipackzettel auch nicht so, dass man vorher den Arzt oder Apotheker fragen müsste, allerdings kann man 1,25 € für 400 Gramm zumindest eine vollständige und richtige Deklaration erwarten, selbst wenn es einem ansonsten egal ist, was drin ist.
Irgendwo habe ich gelesen, dass 2% Pferdefleisch untergemischt worden sein sollen. Auch wenn es absolut 2% sind, also nur 5,6% Rindfleisch enthalten sind, rechtfertigt dies die Vernichtung der Ware? Wäre es nicht besser gewesen die Inhaltsangabe entsprechend zu verändern und es dann für z.B. 0,99€ zu verkaufen? Also ich hätte es gekauft und sicherlich andere auch. Aber nein, wir haben es ja. Es muss vernichtet werden. Wenn dies das Ergebnis unseres Wohlstandes ist, dann möchte ich lieber wieder arm sein.
Noch etwas. In Berlin wurde in der Lasagne kein Pferdefleisch festgestellt. Sie wurde vorsorglich aus dem Handel genommen. Bisher habe ich auch noch nicht gelesen, dass in Berlin überhaupt Pferdefleisch festgestellt wurde.
Ja sind denn jetzt alle wahnsinnig geworden? Bin ich der einzige Normale? (Nun gut, hier im Blog gibt es noch mehr Normale. Das tröstet mich.)
Darf ich hier mal einen kleinen off-topic Meckerbeitrag schreiben? Ich bin in den letzten 5-6 Jahren einigermassen rumgekommen in der Welt, und habe kein einziges Land gesehen, in dem Lebensmittel so absurd billig sind wie in Deutschland, nicht mal annaehernd (und das trotz all der Qualitaetskontrollen und der 20% Umsatzsteuer).
Um's kurz zu machen: Wenn Sie 400g Lasagne fuer 1,25 bekommen, sollten sie auf Knien dem Lieben Gott danken, voellig egal, aus welchem Tier das Gericht gemacht ist
Zitat von Paul im Beitrag #67Mitte der 50er gab es auf Usedom, ich glaube es war in Heringsdorf eine Gaststätte, die Pferdefleisch auf dem Speiseplan hatte.
In der gleichen Zeit eine eichsfelder "Ponny-Bar"; Pferde waren dort halt Nutztiere. mfG
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #70Darf ich hier mal einen kleinen off-topic Meckerbeitrag schreiben? Ich bin in den letzten 5-6 Jahren einigermassen rumgekommen in der Welt, und habe kein einziges Land gesehen, in dem Lebensmittel so absurd billig sind wie in Deutschland, nicht mal annaehernd (und das trotz all der Qualitaetskontrollen und der 20% Umsatzsteuer). Um's kurz zu machen: Wenn Sie 400g Lasagne fuer 1,25 bekommen, sollten sie auf Knien dem Lieben Gott danken, voellig egal, aus welchem Tier das Gericht gemacht ist Gruesse, Fonzo
Auch offtopic: Danke, Fonzo! Trifft den Kern dieser unseligen Pony-Diskussion.
Darf ich hier mal einen kleinen off-topic Meckerbeitrag schreiben? Ich bin in den letzten 5-6 Jahren einigermassen rumgekommen in der Welt, und habe kein einziges Land gesehen, in dem Lebensmittel so absurd billig sind wie in Deutschland, nicht mal annaehernd (und das trotz all der Qualitaetskontrollen und der 20% Umsatzsteuer).
Um's kurz zu machen: Wenn Sie 400g Lasagne fuer 1,25 bekommen, sollten sie auf Knien dem Lieben Gott danken, voellig egal, aus welchem Tier das Gericht gemacht ist
Zitat von WFI im Beitrag #642. Der Asteroid DA14, der heute so dicht an der Erde vorbeischoss, war mindestens dreimal größer und hätte wirklich eine Katastrophe nationalen, sogar kontinentalen Ausmaßes auslösen können. Er wurde aber erst vor rund einem Jahr entdeckt. Mit anderen Worten, zu einer Kollision mit der Erde hätte nicht viel gefehlt, wir hätten nichts dagegen tun können und wir wissen offensichtlich nicht einmal, was in ein paar Monaten passieren kann. Ich glaube nicht, dass die Menschheit hier schon das Optimum an Vorsorge getroffen hat.
Der russische Meteor wog um die 10 Tonnen, der Asteroid 2012 DA14 wiegt um die 190.000 Tonnen, das sind 4 Größenordnungen mehr, mit andern Worten er war mehr als zehntausend mal so groß. Ein Einschlag hätte eine Energie freigesetzt, die etwa einer 3 Mt-Atombombe entspricht, ausreichend um eine Großstadt (+ Vorstädte) zu verwüsten, mit hunderttausenden oder gar Millionen Toten, vergleichbar mit den schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen 100 Jahre, wenn dicht besiedeltes Gebiet getroffen wird.
Zitat Es ist schon seltsam, wie das Vorsichtsprinzip in manchen Fällen exzessiv überhöht (Atomkraft, Klima) und in anderen Fällen völlig ignoriert wird (iranische Atombombe, Asteroiden).
Alle 20 bis 50 Jahre gibt es einen Super-GAU, mit bis zu ein paar tausend Toten, und einer Zwangsumsiedlung für Hunderttausende (weniger als beim Drei-Schluchtendamm!). Das ist auf globalen Maßstab verkraftbar. Das iranische Atomwaffenprogramm wird ignoriert? Selbst wenn ein Klimawandelszenario nur eine Wahrscheinlichkeit von 1% hat, ist es immer noch um mehrere Größenordnungen wahrscheinlicher, als dass ein Asteroidenschlag mit globalen Folgen in den nächsten paar hundert Jahren passiert.
Zitat von xanoposSelbst wenn ein Klimawandelszenario nur eine Wahrscheinlichkeit von 1% hat, ist es immer noch um mehrere Größenordnungen wahrscheinlicher, als dass ein Asteroidenschlag mit globalen Folgen in den nächsten paar hundert Jahren passiert
Für die Wahrscheinlichkeit stimmt das sicher. Der maximal mögliche Schaden könnte aber bei einem Asteroidenschlag um Längen größer sein, so daß das Risiko (=Wahrscheinlichkeit x Schaden) wieder zugunsten des Asteroiden ausfallen dürfte. Anders gesagt: wenn ich wählen dürfte, ich wählte des Klimawandel. Herzlichen Gruß, Andreas Döding
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