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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 134 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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notquite Offline



Beiträge: 506

09.10.2013 12:36
#101 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von patzer im Beitrag #97
http://www.youtube.com/watch?v=BwzM0D7oR3A

Ich empfehle dringend die Sek.30-50.


Frage: “Wie kann man mit einer Partei zusammenarbeiten, nämlich der CSU in diesem Fall, die diametral entgegengesetzte Vorstellungen hat? Kann das gehen?”,
Antwort Göring-Eckhardt: „Also, ich glaube, das geht ja um zwei Punkte in diesem Bereich. Es geht einerseits darum, sind wir ein Land, was für Migrantinnen und Migranten offen ist, was Leute anzieht. Die wir übrigens dringend brauchen. Nicht nur die Fachkräfte, sondern weil wir, weil wir auch Menschen hier brauchen, äh die äh in unseren Sozialsystemen zu Hause sind und sich auch zu Hause fühlen können.

Und das von der ehemaligen Spitzenkandidatin, die uns - selbst von der FAZ, remember? - über Wochen und Monate als "bürgerlicher" Gegenpol zum linken Trittin verkauft wurde.

Man ist geneigt, das als Dummheit oder Versprecher abzutun, aber die Vermutung ist wohl nicht ganz falsch, dass sie wirklich so denkt. Alle sind willkommen, wirklich alle. In der TIMES konnte man gestern auf der ersten Seite einen Artikel über einen durch US-Streitkräfte getöteten AL Quaida - Anhänger lesen. Der gute Mann hätte, bei weniger stark ausgeprägten Überzeugungen, einfach in Großbritannien gut leben können. Dort war er, der frühere (auf Anweisung von Gadhaffi Anfang der 90er aus dem Sudan herausgeschmissene) und spätere Terrorist, nämlich mit der schönsten Selbstverständlichkeit als politisch Verfolgter und Asylant anerkannt worden.

Und da schließt sich meiner Meinung nach auch der Kreis zum Artikel von Andreas Doeding: JA, wir Europäer tragen Verantwortung für diese Katastrophen, JA, es ist unsere Schuld, weil wir es zulassen, dass die deutschen Sozialsysteme vom ersten Tag für Neuankömmlinge jeglicher Couleur anstrengungsfreien (relativ zur Heimat) Wohlstand GARANTIEREN und dies von Spitzenpolitikern sogar noch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen angepriesen wird, das natürlich auch von den so Ausgeplünderten finanziert werden darf. Für einen verzweifelten Kontinent, dem dieses Versprechen Tag für Tag beinahe eingeprügelt wird, sind die Konsequenzen doch klar. Was sind schon 100, 200 Tote, wenn jeden Tag hunderte überleben und es ins Schlaraffenland schaffen?

Es ist an Inhumanität nicht zu überbieten, wenn jedes Jahre hunderttausende Menschen nach Europa importiert werden, die hier nie eine andere Rolle als die des Fremden und Bittstellers haben werden.

Einfach nur ohne Worte.

notquite Offline



Beiträge: 506

09.10.2013 12:49
#102 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #99
Gerade im Radio: Österreich solle angesichts der Tragödie seine Entwicklungshilfe fast verdreifachen (von 0.28% des BIP auf 0.7% des BIP). Woher das Geld kommen soll wurde nicht genannt. Österreich sei ein reiches Land und könne sich das leisten. Mit dem Geld anderer Leute kann man das ja machen. Was kürzen wir, die Hochschulausgaben, die Heizkostenzuschüsse, die Mindestsicherung?



Ich finde diese Forderung ehrlich gesagt vernünftig unter der Voraussetzung, dass

a) die Entwicklungshilfe nicht in Staatshaushalte oder über irgendwelche privaten Kanäle einbezahlt wird, sondern ausschließlich für nach westlichen Maßstäben geführte Projekte ausgegeben wird und

b) damit ganz konkrete Forderungen verbunden werden nach (Wieder)Aufnahme von Flüchtlingen (200 Mio Entwicklungshilfe gegen Aufnahme und Versorgung von x Flüchtlingen). Bevor jetzt der Einwand kommt, wie schrecklich inhuman und undemokratisch das doch wäre - meines Wissens haben Israel und Australien schon in diesem Jahr einige Testballons in diese Richtung gestartet.

Schon jetzt ist das Strassenbild in vielen europäischen Städten (ich nenne nur mal Marseille, Brüssel oder bestimmte Teile von Berlin) nicht mehr mit dem zu vereinbaren, was traditionell als Europa verstanden wurde. Diese Entwicklung wird sich auch ohne weitere massive Zufuhr von aussen fortsetzen und würde mit dieser wohl zum vollständigen Kippen der Bevölkerungsstruktur führen.

Was sind dagegen schon ein paar Milliarden Euro?

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.425

09.10.2013 12:50
#103 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #101
Einfach nur ohne Worte.


Bettina Röhl gestern in der Wirtschaftswoche:

"Die grüne Partei ist eine ausgeprägte Hass-Partei, die mit den vielen positiv besetzten Öko-Blümchen daher kommt. Der gelegentlich erklärte, aber ansonsten nonverbal in die Politik durchgedrückte, Grenzen überschreitende Hass der Grünen auf Deutschland im Besonderen und den Westen im Allgemeinen ist die Ur-Motivation dafür, dass die Grünen eine Zuwanderung initiieren wollen, die das Thema Deutschland erledigt. Es geht den Grünen nicht um das Schicksal der zuwandernden Menschen, jedenfalls nicht in erster, zweiter oder dritter Linie. Die Möchtegern-Moralmonopolisten der Grünen haben mit Moral wenig am Hut. Die Euro-und die Europa-Politik der Grünen ist in Wahrheit eine First-step-Politik Deutschland in Europa untergehen zu lassen und dann Europa mit dem Westen gleichsam zu versenken. Auch die Idee den Menschen zum Pflanzenfresser umbauen zu wollen, ist Ausdruck eines Hasses auf die Menschen, wie sie nun einmal sind und ein hilfloser Versuch einen Schritt auf der Entwicklung des Neuen Menschen, der durch die linken Ideologien seit eh und je als feste Größe geistert, voran zu kommen."

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

09.10.2013 12:59
#104 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #102
Zitat von xanopos im Beitrag #99
Gerade im Radio: Österreich solle angesichts der Tragödie seine Entwicklungshilfe fast verdreifachen (von 0.28% des BIP auf 0.7% des BIP). Woher das Geld kommen soll wurde nicht genannt. Österreich sei ein reiches Land und könne sich das leisten. Mit dem Geld anderer Leute kann man das ja machen. Was kürzen wir, die Hochschulausgaben, die Heizkostenzuschüsse, die Mindestsicherung?



Ich finde diese Forderung ehrlich gesagt vernünftig unter der Voraussetzung, dass

Die Forderung die Entwicklungshilfe drastisch zu erhöhen stammt von NGOs.

Zitat
a) die Entwicklungshilfe nicht in Staatshaushalte oder über irgendwelche privaten Kanäle einbezahlt wird, sondern ausschließlich für nach westlichen Maßstäben geführte Projekte ausgegeben wird und

Angeblich, ich hab da keinen Einblick, wird schon heute das österreichische Geld ganz vernünftig in ganz konkrete Projekte, in ländliche Entwicklung, Armutsbekämpfung und EE ausgegeben. Allgemeiner geht es kaum, aber gut. Natürlich braucht es mehr Geld. Warum? Ich höre immer nur den Ruf nach mehr Geld. Egel ob in der Bildung, der Forschung, der Entwicklungshilfe, im Sozialsystem, egal welche Probleme, mehr Geld löst sie.

Zitat
Was sind dagegen schon ein paar Milliarden Euro?

Im Jahr, pro EU-Staat, das summiert sich auf hunderte Mrd.!

AldiOn Offline




Beiträge: 983

09.10.2013 13:12
#105 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #101
Frage: “Wie kann man mit einer Partei zusammenarbeiten, nämlich der CSU in diesem Fall, die diametral entgegengesetzte Vorstellungen hat? Kann das gehen?”,
Antwort Göring-Eckhardt: „Also, ich glaube, das geht ja um zwei Punkte in diesem Bereich. Es geht einerseits darum, sind wir ein Land, was für Migrantinnen und Migranten offen ist, was Leute anzieht. Die wir übrigens dringend brauchen. Nicht nur die Fachkräfte, sondern weil wir, weil wir auch Menschen hier brauchen, äh die äh in unseren Sozialsystemen zu Hause sind und sich auch zu Hause fühlen können.

Und das von der ehemaligen Spitzenkandidatin, die uns - selbst von der FAZ, remember? - über Wochen und Monate als "bürgerlicher" Gegenpol zum linken Trittin verkauft wurde.

Wenn ich mal den advocatus diaboli (und ich halte die Grünen wirklich für Teufel) spielen darf: Mit "in unseren Sozialsystemen zu Hause" ist wohl die ganze Palette und eben auch der Status als Einzahler gemeint. Es wird sicher den einen oder anderen "Flüchtling" geben, der mittlerweile einem ordentlichen Beruf nachgeht und hier in größerem Umfang Steuern und Sozialabgaben zahlt. Solche wird Frau Göring-Eckhardt kennen und mit ihrer etwas ungeschickten Formulierung auch gemeint haben.

notquite Offline



Beiträge: 506

09.10.2013 13:33
#106 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #105
Zitat von notquite im Beitrag #101
Frage: “Wie kann man mit einer Partei zusammenarbeiten, nämlich der CSU in diesem Fall, die diametral entgegengesetzte Vorstellungen hat? Kann das gehen?”,
Antwort Göring-Eckhardt: „Also, ich glaube, das geht ja um zwei Punkte in diesem Bereich. Es geht einerseits darum, sind wir ein Land, was für Migrantinnen und Migranten offen ist, was Leute anzieht. Die wir übrigens dringend brauchen. Nicht nur die Fachkräfte, sondern weil wir, weil wir auch Menschen hier brauchen, äh die äh in unseren Sozialsystemen zu Hause sind und sich auch zu Hause fühlen können.

Und das von der ehemaligen Spitzenkandidatin, die uns - selbst von der FAZ, remember? - über Wochen und Monate als "bürgerlicher" Gegenpol zum linken Trittin verkauft wurde.

Wenn ich mal den advocatus diaboli (und ich halte die Grünen wirklich für Teufel) spielen darf: Mit "in unseren Sozialsystemen zu Hause" ist wohl die ganze Palette und eben auch der Status als Einzahler gemeint. Es wird sicher den einen oder anderen "Flüchtling" geben, der mittlerweile einem ordentlichen Beruf nachgeht und hier in größerem Umfang Steuern und Sozialabgaben zahlt. Solche wird Frau Göring-Eckhardt kennen und mit ihrer etwas ungeschickten Formulierung auch gemeint haben.


Nice try, aber dagegen spricht doch, dass diese Personengruppe schon im ersten Teil dieses Satzes ("Nicht nur als Fachkräfte") klar benannt ist. Im Kontext der ganzen Aussage ist man meines Erachtens nur dann "zu Hause", wenn man versorgt wird, also als Leistungsempfänger. Wieso Deutschland diese "braucht" und aus aller Herren Länder importieren sollte, dürfte das Geheimnis von Frau Göring-Eckhardt bleiben.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

09.10.2013 13:51
#107 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #106
Nice try,
Toll, nicht? Hätte ich mir auch nicht träumen lassen diese Tusse mal verteidigen zu wollen.

Zitat von notquite im Beitrag #106
aber dagegen spricht doch, dass diese Personengruppe schon im ersten Teil dieses Satzes ("Nicht nur als Fachkräfte") klar benannt ist. Im Kontext der ganzen Aussage ist man meines Erachtens nur dann "zu Hause", wenn man versorgt wird, also als Leistungsempfänger. Wieso Deutschland diese "braucht" und aus aller Herren Länder importieren sollte, dürfte das Geheimnis von Frau Göring-Eckhardt bleiben.
Aus den bekannten und hier ja schon diskutierten moralischen Gründen. Wenn man davon absieht, daß es etwas holperig formuliert ist, sind eben die beiden (von Linken) verwandten Gründe für Einwanderung zusammengefaßt: Der - angebliche - Bedarf an Fachkräften und die - angebliche - Sorge um die Benachteiligten dieser Welt.

Das dabei wieder die politischen Flüchtlinge mit legalen Arbeitsmigranten durcheinandergewürfelt werden steht auf einem anderen Blatt. Solche Leute wie ich kommen ja ab und zu zu dem Schluß, daß die Grünen die ethnischen Deutschen hassen und darum möglichst viele (vorzugsweise muslimische) Einwanderer reinkarren wollen. Aber gerade dieser Satz von Frau Göring-Eckhardt läßt diesen Schluß eben nicht zu. Ich halte die youtube Kommentare und auch die Interpretationen hier im Thread für bösartig (wenngleich sie mir gerade deswegen doch sehr gefallen).

vivendi Offline



Beiträge: 663

09.10.2013 14:54
#108 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #96
[quote="R.A."|p103061]Man muss nicht mit dem Rücken zur Wand stehen um seinem Leben mehr Chancen geben zu wollen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. In meinem Freundeskreis gab es zudem auch "Flüchtlinge". Ich kenne einige dieser Lebensgeschichten. Es ist der Youth Bulge der die Menschen in die Boote bringt. Diese Ursache kann gar nicht von Europa behoben werden. Wir könnten aber Wege finden um davon zu profitieren, dann müsste man allerdings die Instrumentalisierung aufgeben die nur das Ziel der Ausweitung der Sozialindustrie hat.

Ich selbst bin mehrfacher Auswanderer. Meine Eltern sind, mit mir, am Ende des Kriegs aus Deutschland ausgewandert, weil mein Vater eine Arbeit in der Schweiz angeboten bekam. In Deutschland hatten meine Eltern Hab und Gut verloren, weil eine Bombe ihre Wohnung zerstört hatte. Ich bin nach meinem Studium nach Deutschland aus-(zurück-)gewandert, weil ich eine interessante Stelle gefunden hatte. Aus Deutschland bin ich nach mehreren Jahren wieder ausgewandert, weil ich in der Schweiz ein interessante Stelle angeboten bekam. Jetzt, nach dem ich den Ruhestand erreicht habe, bin ich nach Frankreich ausgewandert, weil ich mir in der franz. Schweiz mit der Rente keine angemessene Wohnung mehr leisten konnte (Wirtschaftsflüchtling?); ich bewohne jetzt ein eigenes Haus.

Mein Bruder ist aus der Schweiz nach Australien ausgewandert, weil er dort eine interessante Stelle gefunden hat und weil dort die Sonne (fast) immer scheint. Meine Tochter ist aus der Schweiz nach Frankreich ausgewandert, weil sie dort ihren Lebenspartner gefunden hat.

Was ich damit sagen will: Aus- und Einwandern ist dann möglich, wenn man etwas mitbringt und an das Gastland keine Forderungen stellt. Wer allerdings hofft, dass er im Gastland mit offenen Armen und Geldbeuteln empfangen wird, ist schlecht beraten.

vivendi Offline



Beiträge: 663

09.10.2013 15:58
#109 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #102
[quote="xanopos"|p103068]b) damit ganz konkrete Forderungen verbunden werden nach (Wieder)Aufnahme von Flüchtlingen (200 Mio Entwicklungshilfe gegen Aufnahme und Versorgung von x Flüchtlingen). Bevor jetzt der Einwand kommt, wie schrecklich inhuman und undemokratisch das doch wäre - meines Wissens haben Israel und Australien schon in diesem Jahr einige Testballons in diese Richtung gestartet.

Australien leidet seit Jahren unter einem schier unaufhaltbaren Zustrom von Boat People, die aus Indonesion von Schleppern "verschifft" werden. Es sind aber nicht etwa vorwiegend Indonesier, die nach Australien wollen, sondern Menschen aus anderen Ländern, insbesondere aus dem Nahen Osten (arabische Länder)". In der Regel gerieten die Flüchtlingsboote auf der halben Strecke in Seenot (oder gaben es oft zumindest vor) und wurden von der australischen Marine "gerettet" und auf das australische Festland oder in letzter Zeit auf das 500 km weit entfernte Papua-Neuguinea oder Christmas Islands in Flüchtlingslager gebracht, womit die Flüchtlinge ihr Ziel mit australischer Hilfe erreicnt haben. Es handelt sich um über 16'000 Flüchtlinge im letzten Jahr. Über 1000 liessen ihr Leben auf See.

Unter der jetzt durch das Volk abgewählten grün-roten Regierung von Julia Gillard wurden alle abgefangenen Boote nach Autralien geleitet. Die neue Regierung unter Abbott hat mit Indonesien ausgehandelt, dass die abgefangenen Flüchtlinge an ihren Ausgangsort Indonesien zurückgeleitet werde. Damit werden die Schlepper praktisch "ausgebootet", der Anreiz für die Flüchtlinge wird geringer.

Die Probleme die wir mit dem Nahen Osten haben, plagen Australien schon seit Jahren.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

09.10.2013 16:41
#110 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #105
Wenn ich mal den advocatus diaboli (und ich halte die Grünen wirklich für Teufel) spielen darf: Mit "in unseren Sozialsystemen zu Hause" ist wohl die ganze Palette und eben auch der Status als Einzahler gemeint. Es wird sicher den einen oder anderen "Flüchtling" geben, der mittlerweile einem ordentlichen Beruf nachgeht und hier in größerem Umfang Steuern und Sozialabgaben zahlt. Solche wird Frau Göring-Eckhardt kennen und mit ihrer etwas ungeschickten Formulierung auch gemeint haben.
Papperlapapp. Wie du mir Westerwelle ("spätrömische Dekadenz") so ich dir Göring-Eckardt. Gesagt ist gesagt, und wenn man jemanden wegen Interpretationen an den Pranger stellen kann, die dem Wortlaut nicht mal gerecht werden ("In Wirklichkeit hat er das aber so gemeint!"), dann erst recht, wenn der Wortlaut eindeutig ist. Wohlwollende Interpretationen gegen den Wortlaut gestehe ich Grünen erst dann zu, wenn diese selbst bei ihren Empörungsorgien wenigstens mal ab und an das berücksichtigten, was der von ihnen Angegriffene tatsächlich gesagt hat.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

rubars25 Offline



Beiträge: 42

09.10.2013 16:43
#111 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von patzer im Beitrag #97
http://www.youtube.com/watch?v=BwzM0D7oR3A

Ich empfehle dringend die Sek.30-50.


Der Satz blieb nicht unbemerkt.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...e_sozialsysteme

Nola Offline



Beiträge: 1.719

09.10.2013 16:55
#112 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #110
Papperlapapp. Wie du mir Westerwelle ("spätrömische Dekadenz") so ich dir Göring-Eckardt. Gesagt ist gesagt, und wenn man jemanden wegen Interpretationen an den Pranger stellen kann, die dem Wortlaut nicht mal gerecht werden ("In Wirklichkeit hat er das aber so gemeint!"), dann erst recht, wenn der Wortlaut eindeutig ist. Wohlwollende Interpretationen gegen den Wortlaut gestehe ich Grünen erst dann zu, wenn diese selbst bei ihren Empörungsorgien wenigstens mal ab und an das berücksichtigten, was der von ihnen Angegriffene tatsächlich gesagt hat.



Genial!

Man gut das es hin und wieder etwas zu lachen gibt,

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

09.10.2013 17:54
#113 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Vielen Dank für das Willkommenheißen. Ob es bei dem politischen Instrumentalisieren des Bootsunglücks wirklich nur um die Interessen der Sozial- und Asyllobby geht, weiß ich nicht. Ist da nicht auch eine Portion Selbsthaß dabei? Ich komme darauf, wenn ich daran denke, wie haßerfüllt über die eigenen Vertriebenen (u. a. von C. Roth) gesprochen und geschrieben wurde, als es um das von Erika Steinbach und Peter Glotz angestoßene Projekt, das Zentrum gegen Vertreibungen, ging. Der Tenor war dabei: Selbst schuld, alle Ostdeutschen sowieso Nazis, gerechte Strafe etc.- Sehr interessant war für mich das Erläutern der verschiedenen Bedeutungen von Migrant und Flüchtling. Daß da auch ein rechtlicher Unterschied bestehen könnte, hatte ich mir vorher nicht klargemacht. Auch der Text von N. Warszawski, auf den verwiesen wurde, ist in diesem Zusammenhang eine hilfreiche Erläuterung.

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

09.10.2013 18:11
#114 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von Prospero im Beitrag #98
Zitat von patzer im Beitrag #97
http://www.youtube.com/watch?v=BwzM0D7oR3A

Ich empfehle dringend die Sek.30-50.

"Weil wir Menschen brauchen, die in unseren Sozialsystemen zu Hause sind und sich auch zu Hause fühlen."
Das ist wahrscheinlich der schlimmste Satz, den ich seit langem gehört habe.

Mögen diese Worte sie ewig verfolgen, diese oberste Vertreterin des realpolitischen Lagers der Grünen.

Ist das eigentlich nur Dummheit oder echte Verblendung?

-------------------------------------------------------
Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

09.10.2013 18:12
#115 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #108

Was ich damit sagen will: Aus- und Einwandern ist dann möglich, wenn man etwas mitbringt und an das Gastland keine Forderungen stellt. Wer allerdings hofft, dass er im Gastland mit offenen Armen und Geldbeuteln empfangen wird, ist schlecht beraten.

Natürlich, da bin ich ganz Ihrer Meinung, lieber vivendi.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

09.10.2013 18:14
#116 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #114
Zitat von Prospero im Beitrag #98
Zitat von patzer im Beitrag #97
http://www.youtube.com/watch?v=BwzM0D7oR3A

Ich empfehle dringend die Sek.30-50.

"Weil wir Menschen brauchen, die in unseren Sozialsystemen zu Hause sind und sich auch zu Hause fühlen."
Das ist wahrscheinlich der schlimmste Satz, den ich seit langem gehört habe.

Mögen diese Worte sie ewig verfolgen, diese oberste Vertreterin des realpolitischen Lagers der Grünen.

Ist das eigentlich nur Dummheit oder echte Verblendung?

Überzeugung! Sie weiß wovon sie redet. Sie und ihre Partei lebt von den Menschen die sich in unseren Sozialsystemen zu Hause fühlen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

09.10.2013 18:33
#117 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Hier einer der ersten leidlich vernünftigen und ausgewogenen Kommentare zum Thema, der mir in den Mainstreammedien begegnet ist.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/ar...ngsdebatte.html

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Carlo M Dimhofen Offline



Beiträge: 186

09.10.2013 18:49
#118 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #106
aber dagegen spricht doch, dass diese Personengruppe schon im ersten Teil dieses Satzes ("Nicht nur als Fachkräfte") klar benannt ist. Im Kontext der ganzen Aussage ist man meines Erachtens nur dann "zu Hause", wenn man versorgt wird, also als Leistungsempfänger. Wieso Deutschland diese "braucht" und aus aller Herren Länder importieren sollte, dürfte das Geheimnis von Frau Göring-Eckhardt bleiben.


Aus der Sicht der Grünen macht das Sinn - die Sozialindustrie, m.E. eine grüne Kernklientel, braucht eben gerade keine Facharbeiter, sondern die am Arbeitsmarkt chancenlosen Zuwanderer, die dann entsprechend betreut und versorgt werden müssen. Und das lässt die Kassen klingeln, zumindest bei diesen Kreisen. Da wird die Zuwanderungspolitik zur Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Sozialpädagogen et al.

Beste Grüße,

Carlo M Dimhofen

patzer Offline



Beiträge: 359

10.10.2013 18:43
#119 RE: Nachtrag Göring-Eckardt Antworten

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Mail.

Frau Göring-Eckardt hat sich gestern im Morgenmagazin versprochen und das kommt eben auch bei den besten PolitikerInnen vor. Sie wollte eigentlich sagen: „…die in unsere Sozialsysteme einzahlen und sich auch in Deutschland zuhause fühlen können …“.

Mit freundlichen Grüßen

Büro Göring-Eckardt

Deutscher Bundestag
Büro Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, MdB

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

10.10.2013 19:18
#120 RE: Nachtrag Göring-Eckardt Antworten

Zitat von patzer im Beitrag #119
Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Mail.

Frau Göring-Eckardt hat sich gestern im Morgenmagazin versprochen und das kommt eben auch bei den besten PolitikerInnen vor. Sie wollte eigentlich sagen: „…die in unsere Sozialsysteme einzahlen und sich auch in Deutschland zuhause fühlen können …“.

Mit freundlichen Grüßen

Büro Göring-Eckardt

Deutscher Bundestag
Büro Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, MdB




Ist diese Antwort echt? Haben Sie selbst im Büro von Frau Göring-Eckardt nachgefragt?
Ich habe nämlich noch diesen Gesetzentwurf der Grünen zur Einwanderung von Fachkräften via Punktesystem (nach ihrem Nutzen) gefunden, der überraschenderweise fast liberal klingt:
http://www.bundestag.de/dokumente/textar...teeinwanderung/

HR ( gelöscht )
Beiträge:

10.10.2013 22:17
#121 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat Stefanolix:

"6. Der Zustand Griechenlands, Bulgariens oder Rumäniens (um drei sehr arme EU-Staaten zu nennen, Spanien und Portugal sind schon besser dran) ist in keiner Weise vergleichbar mit dem Elend Somalias oder Äthiopiens. Manche EU-Staaten sind relativ arm, Somalia und Äthiopien sind absolut arm und elend. In diesen Ländern hätten vernünftig eingesetzte Hilfsressourcen von z. B. 50 Mrd. Euro einen viel größeren Effekt. "

Das erscheint mir sehr optimistisch.Eine solch große Summe Geld verhält sich wie Wasser(-druck).Es findet undichte Stellen.Und wo es tropft wird dann kräftig aufgebohrt.
Armut ist immer relativ.Und die Armut in Griechenland ist relativ hoch.Diese relative Armut wächst und gedeiht in Südeuropa.Sollte wir nicht erstmal "unseren" Kahn
versuchen dicht und seetüchtig zu bekommen?
Zudem fließt das Geld ja in Strömen als "Entwicklungshilfe" nach Afrika.Ist es nicht anmaßend zu meinen,einen afrikanischen Staat von Europa aus aufbauen zu können?

AldiOn Offline




Beiträge: 983

10.10.2013 22:29
#122 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Die EU denkt - ausnahmsweise - mal so wie ich. Das Stichwort heißt EUROSUR und heißt Drohnen, Satellitentechnologie und Vernetzung. Vermutlich läuft es tatsächlich darauf hinaus, daß das Mittelmeer lückenlos überwacht wird und jedes Schiff, daß irgendwie ein Flüchtlingsschiff sein könnte, angefahren wird. Vernetzung könnte heißen, daß wenn ein unangemeldetes Schiff die nordafrikanische Küste verläßt eine Drohne hingeschickt wird, die bei Erkennung eines Flüchtlingsschiffes die örtlich zuständigen Kräfte alarmiert, die das dann zurückholen.

vivendi Offline



Beiträge: 663

11.10.2013 02:52
#123 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #122
Die EU denkt - ausnahmsweise - mal so wie ich. Das Stichwort heißt EUROSUR und heißt Drohnen, Satellitentechnologie und Vernetzung. Vermutlich läuft es tatsächlich darauf hinaus, daß das Mittelmeer lückenlos überwacht wird und jedes Schiff, daß irgendwie ein Flüchtlingsschiff sein könnte, angefahren wird. Vernetzung könnte heißen, daß wenn ein unangemeldetes Schiff die nordafrikanische Küste verläßt eine Drohne hingeschickt wird, die bei Erkennung eines Flüchtlingsschiffes die örtlich zuständigen Kräfte alarmiert, die das dann zurückholen.

Jedes Flüchtlingsschiff anfahren? Und wenn es dann ein Fischer ist, der zum Fang ausfährt?
Die örtlich zuständigen Kräfte alarmieren? Wer hält sich denn an dieser Küste für zuständig, und mit welchem Recht bechneidet man das Recht der Flüchtlinge auf Bewegungsfreiheit? So etwas ähnliches gab es doch schon einmal an der innerdeutschen Grenze: Flüchtlinge abfangen und dann einsperrren. Und so verhinderte Flüchtlinge wollen sicher nicht an der nordafrikanischen Küste bleiben, wo sie keine Chance auf ein besseres Leben haben.

Manfred Sachs Offline




Beiträge: 109

11.10.2013 08:44
#124 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #123
So etwas ähnliches gab es doch schon einmal an der innerdeutschen Grenze: Flüchtlinge abfangen und dann einsperrren.

Aus welchem Grund sollte man Leichen einsperren? Wer die DDR unerlaubterweise verlassen wollte dem drohte nicht die Festsetzung, sondern die physische Vernichtung - und dennoch gab es immer wieder Menschen, die dies Wagnis auf sich nahmen. Was, nebenbei gesagt, ein ganz guter Indikator für die Erfolgsaussichten sämtlicher Maßnahmen zur Verhinderung der Emigration vom schwarzen Kontinent ist...

MfG
M. S.
---
"[N]icht darauf kommt es an, daß die Menschen sich zum Liberalismus bekennen, sondern darauf, daß sie liberal werden und daß sie liberal denken und handeln." (Ludwig von Mises, Liberalismus, 1927)

AldiOn Offline




Beiträge: 983

11.10.2013 09:20
#125 RE: Das Bootsunglück vor Lampedusa Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #123

Jedes Flüchtlingsschiff anfahren? Und wenn es dann ein Fischer ist, der zum Fang ausfährt?
Die örtlich zuständigen Kräfte alarmieren? Wer hält sich denn an dieser Küste für zuständig, und mit welchem Recht bechneidet man das Recht der Flüchtlinge auf Bewegungsfreiheit?
Ich denke mal, daß mit dieser ausgefeilten Technik, die ja dann direkt von den Militärs übernommen wird, die schon unterscheiden können ob es ein Flüchtlingskahn oder ein Fischerboot ist. Das eine ist mit Menschen überladen während auf dem anderen nur eine Handvoll ist. Das läßt sich möglicherweise schon aus dem All unterscheiden aber spätestens mit einer Drohne. Und mit etwas Geld und vielleicht noch ein paar Küstenschutzbooten kann man die betreffenden Länder schon dazu bewegen ihren Schiffsverkehr unter Kontrolle zu halten und semiautomatisch alle illegitimen Boote innerhalb ihrer Küstengewässer einzusammeln.
So ähnlich macht man es ja schon vor der Küste Somalias. Und selbst da werden erkannte Piraten nicht einfach abgeknallt/versenkt obwohl da das eigentlich die richtige Vorgehensweise wäre. Da Libyen ja somalisiert ist, kann man da eigentlich alle gemachten Erfahrungen 1:1 auf einem deutlich kleineren Seegebiet umsetzen. Mit Libyen wird natürlich die Vernetzung nicht möglich sein (oder nur mit Teilen).

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