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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 176 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 09:06
#26 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von Manfred Sachs im Beitrag #25
Zitat von schattenparker im Beitrag #18
[...]so daß nur günstige Winde nicht 30 Millionen Leute zum Opfer einer wie aus dem Nichts entstandenen Havarie machte.

Was soll man dazu noch sagen... Vielleicht müßte man - wenn man denn schon am deutschen Zwangsschulsystem festhält - Physik und Chemie zu Pflichtfächern erklären...
Verstehe ich das richtig, man kann Abi machen ohne Physik/Chemie gehabt zu haben?

Manfred Sachs Offline




Beiträge: 109

28.10.2013 09:12
#27 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #26
Verstehe ich das richtig, man kann Abi machen ohne Physik/Chemie gehabt zu haben?

Nicht ganz ohne. Aber man kann diese Fächer ab der 9. Klasse abwählen. Naja für angehende Sozialpädagogen reicht ja auch Deutsch-Bio für die Hochschulzulassung...

MfG
M. S.
---
"[N]icht darauf kommt es an, daß die Menschen sich zum Liberalismus bekennen, sondern darauf, daß sie liberal werden und daß sie liberal denken und handeln." (Ludwig von Mises, Liberalismus, 1927)

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

28.10.2013 09:39
#28 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von schattenparker im Beitrag #18
... die simple Kombination von Erdbeben und ein bißchen Welle ...

Das ist ein aussichtsreicher Kandidat für die "Verharmlosung des Jahrhunderts".
Dann war die Ursache für das Nördlinger Ries ein "kleiner Meteoriteneinschlag", Stalingrad ein "kleines Scharmützel", der 1. Weltkrieg "ein paar Reibereien" ...

Hätte ich einen Betroffenheitsmodus, könnte ich in diesen umschalten und die menschenverachtende Verhöhnung der Opfer der Tohoku-Katastrophe beklagen.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

28.10.2013 09:49
#29 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #24
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #21
Zitat von xanopos im Beitrag #20
Warum handelt Obama, Hollande oder Cameron nicht so?


Die Liste wäre um einiges zu verlängern - um die Politiker jedes Landes, in dem mindestens 1 AKW steht.
Hust, Österreich, hust, hust.


Österreich hatte nie ein KKW am Netz - wer nicht einsteigt, der kann auch nicht aussteigen.

Aber Sie haben in so fern Recht, als das Österreich hier noch am ehesten Deutschland ähnelt.

Mal abgesehen davon trifft vieles auf Österreich zu, was ansonsten nur auf Deutschland zutrifft. Man spricht trotzdem von einer deutschen Besonderheit und nicht von einer deutsch-österreichischen Besonderheit. Die Österreicher sind in solchen Fällen halt meistens implizit mit gemeint.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 10:08
#30 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #29
Österreich hatte nie ein KKW am Netz - wer nicht einsteigt, der kann auch nicht aussteigen.
Wir haben unser KKW fertig gebaut, aber nie in Betrieb genommen, wir sind fast eingestiegen, und unseren "Ausstieg" haben wir gleich zur offiziellen Staatsreligion erklärt, pro-Kernkraft wird heute hierzulande ungefähr mit Pädophilie gleichgesetzt. Der deutsche Ausstieg folgt einer gewissen Rationalität, der österreichische Ausstieg war ein Zufall, das Ergebnis der Volksabstimmung war etwa 50:50, ohne die Nein-Stimmen von Vorarlberg (als direkt Betroffene) wäre das KKW in Betrieb gegangen.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

28.10.2013 10:15
#31 Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von schattenparker im Beitrag #18
Na gut, muß ich mich mal wieder unbeliebt machen, und ein wenig Wasser in den Argumentationswein schütten:

Fukushima war ein Unfall zuviel



wonach entscheidet sich das denn, wann ein Unfall "zuviel" ist?

Zitat
, zumal in einem Staat, von dem man annahm, daß er "sichere" AKW´s baue. Und bei dem man komplett erschüttert feststellen mußte, daß die simple Kombination von Erdbeben und ein bißchen Welle ein AKW zur Bedrohung so ziemlich der halben Nation machte, Tokio mit eingeschlossen, so daß nur günstige Winde nicht 30 Millionen Leute zum Opfer einer wie aus dem Nichts entstandenen Havarie machte.



Also, erst einmal war es nicht "ein bißchen Welle", es war das Ergebnis eines Jahrhunderterdbebens, die Welle hatte mehr als 10.000 Tote verursacht, durch Strahlung kam niemand um. Zweitens hätte es auch bei anderen Winden nicht 30 Millionen Opfer gegeben.

Atomkraftgegner begründen ihre Haltung auch gerne mit einer Unglaubwürdigkeit der KKW-Industrie, um der Sachdebatte auszuweichen und auf die Meta-Ebene und die Bewertung von Personen zu springen. In Medienarbeit liegt dann auch die Hauptkompetenz vieler KKW-Gegner. Aber wie steht es mit der Glaubwürdigkeit der Kernkraftwerksgegner? Keine unseriöse Äußerung scheint deren Ruf zu schaden.

Zitat

Wenn ich Kanzler gewesen wäre, ich hätte genauso wie Merkel gehandelt: die Technik ist nicht sicher, nicht ausgereift, nicht verantwortbar! Abschalten !!!



Wäre ich Kanzler gewesen hätte ich auch gehandelt: Aller Kraftwerke, die vor den 80ern gebaut wurden, abgeschaltet und stattdessen Neubauten genehmigt.

In der Regel wird - wenn nicht jeder Wasserrohrbruch auf der Toilette als Kraftwerksunfall hoch stilisiert wird, sofern er nur auf einem Kraftwerksgelände geschieht - von Kernkraftgegnern angeführt, dass es bisher schon drei GAUs gegeben habe. Dabei kann man eigentlich nur bei Tschernobyl von einem wirklichen Super-GAU mit annähernd den ausgemalten apokalyptischen Szenarien reden, die uns ständig versprochen wurden. Aber betrachten wir ruhig alle drei Fälle nennenswerter Kernkraftwekrsunfälle und sehen uns mal den Baubeginn aller drei hier beteiligten Kraftwerkskomplexe an:

Reaktor: Bau-/Projektbeginn
Kernkraftwerk Fukushima Daiichi: 1966
Three Mile Island: 1968
Kernkraftwerk Tschernobyl: 1970

Und der Baubeginn ist entscheidend für die Frage nach dem Stand der Technik, der in den Bauplänen und der Kraftwerkskonstruktion Eingang fand, nicht die Fertigstellung.
Alle drei Kraftwerke wurden in den 70ern fertig gestellt, davon zwei in den 60ern begonnen, Tschernobyl quasi zum Wechsel des Jahrzehnts.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

28.10.2013 10:18
#32 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat
pro-Kernkraft wird heute hierzulande ungefähr mit Pädophilie gleichgesetzt.



Sie übertreiben doch bestimmt, oder?

Zitat
war ein Zufall, das Ergebnis der Volksabstimmung war etwa 50:50



Das klingt Gesamtgesellschaftlich eigentlich doch recht Hoffnungsvoll.

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― Robert A. Heinlein

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 10:24
#33 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #31
In der Regel wird - wenn nicht jeder Wasserrohrbruch auf der Toilette als Kraftwerksunfall hoch stilisiert wird, sofern er nur auf einem Kraftwerksgelände geschieht - von Kernkraftgegnern angeführt, dass es bisher schon drei GAUs gegeben habe. Dabei kann man eigentlich nur bei Tschernobyl von einem wirklichen Super-GAU mit annähernd den ausgemalten apokalyptischen Szenarien reden, die uns ständig versprochen wurden. Aber betrachten wir ruhig alle drei Fälle nennenswerter Kernkraftwekrsunfälle und sehen uns mal den Baubeginn aller drei hier beteiligten Kraftwerkskomplexe an:

Reaktor: Bau-/Projektbeginn
Kernkraftwerk Fukushima Daiichi: 1966
Three Mile Island: 1968
Kernkraftwerk Tschernobyl: 1970

Und der Baubeginn ist entscheidend für die Frage nach dem Stand der Technik, der in den Bauplänen und der Kraftwerkskonstruktion Eingang fand, nicht die Fertigstellung.
Alle drei Kraftwerke wurden in den 70ern fertig gestellt, davon zwei in den 60ern begonnen, Tschernobyl quasi zum Wechsel des Jahrzehnts.

Auch Anfang der 70er Jahre hätten einfache bauliche Maßnahmen gereicht um die Notstromaggregate von Fukushima Daiichi tsunamifest zu machen.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 10:29
#34 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #32

Zitat
pro-Kernkraft wird heute hierzulande ungefähr mit Pädophilie gleichgesetzt.


Sie übertreiben doch bestimmt, oder?


Mir fällt kein Politiker, oder eine andere in der Öffentlichkeit stehende Person ein, die in den letzten 20 Jahren pro-Kernkraft argumentiert hätte. Hierzulande gilt es schon als Charakterschwäche, wenn ein ehemaliger Bundeskanzler im Aufsichtsrat eines Unternehmens sitzt, das Kernkraftwerke betreibt.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 10:36
#35 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #32

Zitat
war ein Zufall, das Ergebnis der Volksabstimmung war etwa 50:50


Das klingt Gesamtgesellschaftlich eigentlich doch recht Hoffnungsvoll.

Das war 1978. Heute ist das undenkbar: http://ec.europa.eu/public_opinion/archi.../ebs_324_de.pdf

edit: Die Umfrage fand vor Fukushima statt, da ein Großteil der Bevölkerung (lt. Umfrage) die Informationen zu Thema Kernkraftnutzung aus dem Fernsehen holt, welches nicht sehr ausgewogen berichtet hat, ist die Bevölkerung heute wahrscheinlich um einiges kritischer zum Thema KKW eingestellt, zumindest im deutschsprachigem Raum.

schattenparker Offline



Beiträge: 150

28.10.2013 10:59
#36 RE: Einige Klarstellungen Antworten

aus Beitrag 31

Zitat Techniknörgler: wonach entscheidet sich das denn, wann ein Unfall "zuviel" ist?


Ich entscheide das. Für mich.


Ich war früher ziemlich energischer Befürworter der Kernkraft, dann kam Three Miles Island mit dem Fast-Gau und einer erheblichen Bedrohung vieler Leute, dann Tschernobyl.

Wir wohnten damals in München, über das ja ca. eine Woche nach dem Unfall eine dicke dunkle Regenwolke etliches an Strahlung abgeladen hatte, hatten ein kleines Kind und waren beunruhigt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß an der stählernen Milchkuh im Tengelmann lange Zeit Zettel hingen, die die Strahlenbelastung der Milch angaben - in Becquerel, ein Wort, das mir bis dato unbekannt gewesen war (trotz Physik-Leistungskurs, Chemie hatte ich nebenbei auch, um mal den doch ziemlich unverschämten Wortmeldungen zu entgegnen, die insinuieren, wer gegen Atomkraft sei, könne keine Ahnung von Naturwissenschaften haben).

Gleichzeitig verbot man den Leuten in Schweden und Finnland, wilde Beeren und Pilze zu pflücken. Der Unfall hatte also Auswirkungen auf halb Europa, eine Dimension, die bisher unbekannt gewesen war.

Tschernobyl wurde dann lange diskutiert und mit unentschuldbarem Fehlverhalten, überalterter sowjetischer Technik etc. erklärt, und so langsam schliefen dann die Befürchtungen wieder ein.

Fukushima war dann keine sowjetische Technik, sondern eine aus einem "technisch versierten" Land, es gab kein Fehlverhalten, sondern es war eine Kombination aus einer vorhersehbaren Ursache (Erdbeben) und einer daraus resultierend vorhersehbaren Folge (Welle), die das AKW schachmatt gesetzt hat.

Und es ist wenig interessant, ob jemandem etwas passiert IST, entscheidend ist, was hätte passieren können, und Tokio war nach den Analysen von Experten durchaus von einer strahlenden Wolke bedroht, die wohl ein paar mehr Becquerel abgeladen hätte als die, die damals München getroffen hat.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.322

28.10.2013 11:13
#37 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #31
Und der Baubeginn ist entscheidend für die Frage nach dem Stand der Technik, der in den Bauplänen und der Kraftwerkskonstruktion Eingang fand, nicht die Fertigstellung.


Für Tschernobyl - der einzige wirkliche Ernstfall - gilt das nur bedingt. Man darf nicht vergessen, daß die Havarie dort höchst fahrlässig herbeigeführt wurde, in Kombination mit unfähigem Bedienungspersonal. Es gab eine doppelte Sicherheitsabschaltung, die stillgelegt wurde, um eine neue Version zu testen - weswegen der Reaktorblock 4 auf leichte Überlast gefahren wurde. Als der Reaktor kritisch wurde, gab es Unklarheit über notwendige Reaktion: Das Bedienungshandbuch gab an, die Brennstäbe seien in den Block einzufahren; die Anweisung war durchgestrichen & handschriftlich durch "Herausfahren" ersetzt; diese wiederum gestrichen & durch "einfahren" ersetzt (dies nach dem 1. Bericht der UN-Untersuchungskommission). Die irrige Analogie zum Gasgeben/Abbremsen führte dann zum völligen Ausfahren der Kernbrennstäbe. Korrekt wäre das völlige Einfahren gewesen: das Blei des zentralen Blocks eines AKW hat die Aufgabe, den Neutronenfluß zu absorbieren.

Wenn ich Bundeskanzler wäre, hätte ich auch reagiert: als Deutscher steht man doch in der Pflicht, sich durch Konsequenz auszuzeichnen. Aufgrund der Havarie der Costa Concordia wäre die gesamte Schiffahrt einzustellen; im Gefolge von Eschede der Bahnverkehr; der 11. September & das Ende der Concorde haben die Risiken der Luftfahrt hinreichend belegt; 1,3 Millionen Todesopfer jährlich im Straßenverkehr lassen nur eine Konsequenz zu; das Ende der Love-Parade rechtfertigt das Verbot von Menschensammlungen von mehr als 2 Personen; die nie aufgeklärten Anthrax-Anschläge im Gefolge des 11. September die Einstellung der Privatpost. Die Zeitungen & TV-Sender haben im Gefolge von Fukushima gezeigt, daß sie unfähig sind, die objektive Informierung ihrer Leser/Zuschauer zu gewährleisten & das Internet ist unheilbar spionageverseucht. "Sofort abschalten!" Dann wäre endlich Ruhe im Karton.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 11:18
#38 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #37
Aufgrund der Havarie der Costa Concordia wäre die gessmte Schiffahrt einzustellen
Nein, nur gewisse Spezialmanöver. Einen Linienpiloten, der eine Rolle fliegen würde, bleibe in Zukunft am Boden.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

28.10.2013 11:34
#39 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von schattenparker im Beitrag #36
Wir wohnten damals in München, über das ja ca. eine Woche nach dem Unfall eine dicke dunkle Regenwolke etliches an Strahlung abgeladen hatte, hatten ein kleines Kind und waren beunruhigt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß an der stählernen Milchkuh im Tengelmann lange Zeit Zettel hingen, die die Strahlenbelastung der Milch angaben - in Becquerel, ein Wort, das mir bis dato unbekannt gewesen war (trotz Physik-Leistungskurs, Chemie hatte ich nebenbei auch, um mal den doch ziemlich unverschämten Wortmeldungen zu entgegnen, die insinuieren, wer gegen Atomkraft sei, könne keine Ahnung von Naturwissenschaften haben).

Zur selben Zeit habe ich in München Physik studiert. Im Institut für Physik gab es damals (vielleicht noch heute) eine Arbeitsgruppe, die u.a. regelmäßig den Niederschlag auf Radioaktivität untersuchte: Was immer vom Himmel auf einen gewissen Quadratmeter niederfiel, wurde gesammelt und gemessen. Da konnte man den durch Tschernobyl verursachten Anstieg der Radioaktivität, der damals in aller Munde war, schön beobachten.

Allerdings: diese Arbeitsgruppe gab es damals schon seit ein paar Jahrzehnten, also reichte die Datenkurve weiter zurück. Und siehe da, der Tschernobyl-Buckel war ein Maulwurfshügelchen an der abfallenden Bergflanke des radioaktiven Niederschlags der frühen 60er Jahre (oberirdische Kernwaffentests), das lokale Radioaktivitätsmaximum nach Tschernobyl nur ein Bruchteil des radioaktiven Niederschlags, der über München herabregnete als z.B. ich mich im Embryonal- und Säuglingszustand befand.

Wenn man diesen Graphen, der zwar uns Physikstudenten, aber leider nicht der Öffentlichkeit gezeigt wurde, gesehen hatte, dann wurde man viel gelassener angesichts der radioaktiven Bedrohung.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.322

28.10.2013 12:05
#40 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von schattenparker im Beitrag #36
in Becquerel, ein Wort, das mir bis dato unbekannt gewesen war (trotz Physik-Leistungskurs...


Die Umstellung der Maßeinheiten 1985 hat in der Berichterstattung über Tschernobyl zusätzlich für beachtliches Chaos gesorgt; selbst bei Medien, die man eigentlich für sorgfältig gehalten hatte.

http://www.welt.de/print/die_welt/politi...nd-Sievert.html

"Die Anzahl der Maßeinheiten, die im Zusammenhang mit Radioaktivität und Strahlendosen verwendet werden, ist groß. Da gibt es unter anderem Curie, rem, Röntgen, Becquerel, Sievert, rad, Gray und noch manche Einheit mehr. Ein Grund für diese unübersichtliche Vielfalt ist eine Ende 1985 erfolgte Umstellung des internationalen Einheitensystems. Seitdem werden nicht nur die neuen, sondern vielfach auch noch alte Dimensionen verwendet."

Den Vogel dürfte unter den deutschsprachigen Medien damals die ZEIT abgeschossen haben, die es fertigbrachte, auf 8 Seiten jegliche Klarheit restlos zu beseitigen.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 13:10
#41 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von schattenparker im Beitrag #36
Wir wohnten damals in München, über das ja ca. eine Woche nach dem Unfall eine dicke dunkle Regenwolke etliches an Strahlung abgeladen hatte, hatten ein kleines Kind und waren beunruhigt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß an der stählernen Milchkuh im Tengelmann lange Zeit Zettel hingen, die die Strahlenbelastung der Milch angaben - in Becquerel, ein Wort, das mir bis dato unbekannt gewesen war (trotz Physik-Leistungskurs, Chemie hatte ich nebenbei auch, um mal den doch ziemlich unverschämten Wortmeldungen zu entgegnen, die insinuieren, wer gegen Atomkraft sei, könne keine Ahnung von Naturwissenschaften haben).
Nach wie vielen Jahren nach dem Abi war das? Da ist es verständlich nicht mehr alle Einheitendefinitionen zu wissen, fragen Sie mal in Ihrem Bekanntenkreis wie Lux, Lumen und Candela definiert sind.
Von Henri Becquerel haben sie sicher irgendwann in der Schullaufbahn gehört.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.000

28.10.2013 13:38
#42 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Sehr geehrter Schattenparker,

verzeihung wenn auch ich Ihnen widerspreche, da in diesem Forum ohnehin viel Widerspruch zu erwarten ist / war. Aber auf diese Dinge Aufmerksam zu machen, ist mir doch sehr wichtig:

Zitat von schattenparker im Beitrag #36
hatten ein kleines Kind und waren beunruhigt……..Zettel hingen, die die Strahlenbelastung der Milch angaben - in Becquerel, ein Wort, das mir bis dato unbekannt gewesen war….

Sie beschreiben hier etwas von sich selbst, was typisch ist für die „Atomdebatte“. Eine Emotionalisierung und Entsachlichung. Sie waren / sind beunruhgit. Grund für diese Beunruhigung sind / waren Meldungen, die als bedrohlich wahrgenommen werden. Sie sagen selbst, Sie konnten mit der Einheit Bequerel nichts anfangen, aber es beunruhigte Sie, was da auf dem Zettel stand. Warum beunruhigte es sie? Was machte Sie sicher, dass diese Zettel Informationen beinhalteten, die auch wirklich eine Bedrohung beschrieben? Würde es sie auch beunruhigen, wenn im Supermarkt XY eine Blechkuh stünde auf der die Menge der Keime pro Liter Milch angegeben wäre? Das dürften selbst bei bester Qualität meines Wissens einige Millionen sein. Was sagt uns das?
Interessant dazu wären vielleicht auch die Reaktionen auf eine Blechkuh, die die Strahlenbelastung für die Milch angibt, hervorgerufen durch die C14 Isotope des Kuhskeletts – ohne zu bennen, woher diese Belastung kommt. Ich bin mir sicher: Niemand würde mehr die Milch kaufen.

Es gibt Gebiete im Schwarzwald, die strahlen aufgrund natürlicher Uranvorkommen stärker als "radioaktiv verseuchte Gebiete um Fukushima". Aber das interessiert, warum auch immer, niemanden. Ein Beispiel von vielen welches zeigt, wie Angst vor Unbekanntem eingesetzt wird, um politische Interessen durchzusetzen.


Zitat von schattenparker im Beitrag #36
Gleichzeitig verbot man den Leuten in Schweden und Finnland, wilde Beeren und Pilze zu pflücken. Der Unfall hatte also Auswirkungen auf halb Europa, eine Dimension, die bisher unbekannt gewesen war.

Die beiden Fragen sind:
- Wie schlimm sind diese Auswirkungen (wenn man einmal einen Herbst lang keine Pilze pflückt)? Ich habe das noch nie getan. Und Beeren pflücke ich ohnehin nicht, wegen des Fuchsbandwurms.

- Wieviel an diesen Verboten ist angemessen, wieviel Hysterie oder Aktionismus?

Wie so oft erscheint mir (zumindest hierzulande), ist alleine die Tatsache einer staatlichen Anordnung absolut hinreichend für die sachliche Richtigkeit zugrunde gelegter Annahmen.

Und folgt noch eine
Zitat von schattenparker im Beitrag #36
Analysen von Experten
, wird noch klarer, was ohnehin jeder hierzulande weiß:

Die moralische Integrität staatlicher Organisation ist genauso selbstverständlich, wie der Umstand, dass "der Staat" für seine Bürger immer nur das Beste und Richtige will und dabei unfehlbar ist. Oder ander formuliert: Dass Menschen unfehlbar werden und ohne Eigeninteresse handeln, sobald sie den Staat vertreten.



In Ihrem Text beschreiben Sie durchgehend ihren Gefühlszustand und worauf Sie ihn begründen, und bei den Begründungen ist nicht ein einziges Argument dabei, welches (nach meinen Erfahrungen) ein gewissenhaft arbeitender Naturwissenschaftler als hinreichend für das Erkennen einer echten Bedrohung gelten lassen würde. Sie versuchen (nach meinem Verständnis) dieses Empfinden und was es bedingte, als sachliches Argument gegen Atomkraft zu bemühen und das ist es nicht. Es ist ein rein emotionales Argument und emotionale Argumente dienen nicht der Findung sachlicher richtiger Lösungen.

Wenn wieder jemand davon spricht wie gefährlich Atomkraft ist, machen sie doch einmal meinen Lieblingstest:
Fragen Sie ihn einfach, wie viele Arten des Radioktiven Zerfalls es gibt, wie sie ausschauen und welche Wirkung sie auf einen lebenden Organismus haben.

Es wäre sicherlich erheiternd, wenn man diese Frage einmal Frau Roth, Frau Göring Eckardt oder Herrn Özdemir bei Illner stellen würde – die es sogar schaffen das Atom in der Öffentlichkeit zu moralisieren (das böse Atom).
Die Antworten wären ganz sicher in hohem Maße lustig – nur würden die allerwenigsten das überhaupt erkennen. Gelacht würde sicherlich nicht.

Herzlichst


Nachdenken_schmerzt_nicht

\\\"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit.\\\" - Montesquieu

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

28.10.2013 14:26
#43 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #30
Der deutsche Ausstieg folgt einer gewissen Rationalität, der österreichische Ausstieg war ein Zufall, das Ergebnis der Volksabstimmung war etwa 50:50, ohne die Nein-Stimmen von Vorarlberg (als direkt Betroffene) wäre das KKW in Betrieb gegangen.

Wieso direkt betroffene? Von Zwentendorf? Das steht doch in NÖ?

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

Paul Offline




Beiträge: 1.285

28.10.2013 14:35
#44 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #37

Wenn ich Bundeskanzler wäre, hätte ich auch reagiert: als Deutscher steht man doch in der Pflicht, sich durch Konsequenz auszuzeichnen. Aufgrund der Havarie der Costa Concordia wäre die gesamte Schiffahrt einzustellen; im Gefolge von Eschede der Bahnverkehr; der 11. September & das Ende der Concorde haben die Risiken der Luftfahrt hinreichend belegt; 1,3 Millionen Todesopfer jährlich im Straßenverkehr lassen nur eine Konsequenz zu; das Ende der Love-Parade rechtfertigt das Verbot von Menschensammlungen von mehr als 2 Personen; die nie aufgeklärten Anthrax-Anschläge im Gefolge des 11. September die Einstellung der Privatpost. Die Zeitungen & TV-Sender haben im Gefolge von Fukushima gezeigt, daß sie unfähig sind, die objektive Informierung ihrer Leser/Zuschauer zu gewährleisten & das Internet ist unheilbar spionageverseucht. "Sofort abschalten!" Dann wäre endlich Ruhe im Karton.




Etwas ganz ganz wichtiges haben Sie noch vergessen, lieber Ulrich Elkmann:

"Am deutschen Wesen soll die Welt genesen."

Da kann man sich doch nur wünschen, dass der "Wind sich bald dreht."

LG, Paul

In dubio, pro reo.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

28.10.2013 14:47
#45 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #42
Wenn wieder jemand davon spricht wie gefährlich Atomkraft ist, machen sie doch einmal meinen Lieblingstest:
Fragen Sie ihn einfach, wie viele Arten des Radioktiven Zerfalls es gibt, wie sie ausschauen und welche Wirkung sie auf einen lebenden Organismus haben.
Nach meinem Eindruck geht schon diese Frage zu weit. Mehre Leute, die ich für ganz vernünftig hielt (bis ich erfuhr, daß sie gegen AKWs demonstrieren) wußten gar nicht, daß für einen radioaktiven Zerfall auch was da sein muß, was zerfällt. Da kommt dann so was wie "Radioaktivität geht überall durch". Es gibt da vielerorts wohl nur ganz verschwommene Vorstellungen davon wie Radioaktivität entsteht. Das macht natürlich eine Diskussion enorm schwierig.
Deshalb kamen die damals damit auch ohne weiteres damit durch, daß in Tokio (vermutlich auf Schrottplätzen) gefundene Radioaktivität ganz sicher aus Fukushima stammen müsse. Dies obwohl es ja gar keine Wasserverbindung gab und auch recht wenig radioaktives Material in die Luft entlassen wurde.

Wobei: Vielleicht erinnern Sie sich, daß bei der Fukushima-Havarie ein US-amerikanischer Flugzeugträger in der Nähe war, der dorthin beordert wurde, um die Wasserzufuhr zu unterstützen. Und da war es doch tatsächlich so, daß der Kommandant sich weigerte - wegen der Strahlung - in den 30 KM Radius reinzufahren. Das von dem Kommandant eines Schiffes, der einen eigenen Reaktor immer dabei hat....

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

28.10.2013 14:49
#46 RE: Einige Klarstellungen Antworten

Zitat

Ich entscheide das. Für mich.



Sie wollen es aber auch für andere entscheiden, oder? Und das bedarf dann doch einer sachlichen Begründung und keiner Emotionen.

Genau das ist es aber, was Sie im folgenden beschreiben (wie hier bereits von "nachdenken schmerzt nicht" ausgeführt wurde, weshalb ich das jetzt nicht alles wiederhole). Sie beschreiben ihr Gefühl der Nervosität, der Angst, wie Sie die Lage verunsichert hat. Aber daraus entstehende Befürchtungen haben nun mal keinen Beweiswert für die Sache.

Sie beschreiben ihre emotionale Achterbahn. Das ist für sich genommen erst einmal in Ordnung. Daraus eine politische Entscheidung zu einem technischen Thema treffen zu wollen aber nicht.

Es passt aber zu einer Gesellschaft, die technische Fragen in einer Ethikkommision mit Bischöfen, Theologen, Philosophen und Sozialwissenschaftlern klären möchte.

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schattenparker Offline



Beiträge: 150

28.10.2013 15:16
#47 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

aus #42: "Wenn wieder jemand davon spricht wie gefährlich Atomkraft ist, machen sie doch einmal meinen Lieblingstest:
Fragen Sie ihn einfach, wie viele Arten des Radioktiven Zerfalls es gibt, wie sie ausschauen und welche Wirkung sie auf einen lebenden Organismus haben."

Ohne jetzt irgendwo nachgeschaut zu haben: Alpha (schnelle Protonen, ziehen ganze Scharen von Elektronen hinter sich her und zerstören so Verbindungen), Beta (Neutronen, nicht sonderlich schädlich, es sei denn für spaltbare Isotopen), Gamma (Photonen, die eigentliche "Strahlung", sehr energiereich und zerstört ebenfalls chemische Verbindungen).



Natürlich ist meine Sicht auf Atomkraft auch von Emotionen geprägt, diese stehen aber zur Zeit nicht im Widerspruch zur Ratio. Wenn man als Höhlenmensch weiß, daß eine bestimmte Ecke der Savanne mit Löwen besetzt ist, geht man dieser Ecke besser aus dem Weg, das sagen dann sowohl Emotion als auch Ratio.

Ich glaube nicht, daß jemand hier behaupten will, Atomkraft sei tatsächlich ja eigentlich ganz harmlos. Und daß man als Bürger immer Opfer der Meinungsmanipulation ist, einmal von seiten derjenigen, die, "um Panik zu verhindern", stark untertreiben (alles ganz harmlos), sei es durch diejenigen, die stark übertreiben (Katastrophe, größter anzunehmender Unfall, Langfristschaden etc.) ist mir wohl genauso klar wie allen anderen Diskussionsteilnehmern hier. Tatsächlich hätte ich mich nach Tschernobyl besser gefühlt, wenn ich, wie Fluminist, Zugang zu Daten gehabt hätte, die die Höhe der Belastung in München relativierten, hatte ich aber nicht.

Und ich bin zunächst einmal nicht mißtrauisch, wenn ein Staat wie Finnland den Bürgern offiziell von bestimmten Handlungsweisen abrät - wenn die Leute keine Pilze essen sollen, halte ich in der Tat die Pilze für belastet. Das mag naiv sein. Ich bin aber nicht selbst vor Ort, habe keine Meßgeräte, sondern nur die Kakaophonie tatsächlicher und selbsternannter Experten. Da sind die Leute von Ministerien, Behörden und Forschungseinrichtungen doch meist die, denen ich noch am wenigsten unterstellen würde, interessegeleitet die Unwahrheit zu sagen (zumindest bei Reisewarnungen kann ich bestätigen, daß das AA sehr verantwortungsvoll damit umgeht und die meisten Warnungen durchaus berechtigt sind).

Ergo: einen Sachverhalt, den man nicht VOLL durchschaut (und wer tut das bei Atomkraft schon), auch emotional zu beurteilen, halte ich gar nicht für verkehrt. Erst wenn Zahlen (und wo kommen die dann her? Kann man denen vertrauen?) und ihre Interpretation durch Leute, die es beurteilen können sollten (Experten) dauerhaft eine andere Sprache sprechen als die Emotionen, wird man sich wohl umorientieren müssen.

Aber das sehe ich bei Atomkraft nicht.

schattenparker Offline



Beiträge: 150

28.10.2013 15:45
#48 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Das mit den Löwen in der Savanne möchte ich noch ein bißchen weiter elaborieren.

Hier im Kleinen Zimmer wird überwiegend betont: aber die Beeren in der Löwenecke sind so schmackhaft. UND nahrhaft! UND gesund. Und überhaupt: die dreckigen, kleinen Beeren, die Du in Deiner Nichtlöwenecke findest, sind giftig (kaskadierter Ausfall des Stromnetzes) und Du zahlst einen hohen Preis, weil Du nachher keine Sohlen mehr an den Füßen hast bei all den Dornen.

Und die Löwen sind klein. Und meist selten. Und sowieso zahnlos. Und die paar Leute, die gefressen worden sind, haben nicht aufgepaßt.



Jeder, der mal ein bißchen bei Grimms Märchen gestöbert hat, erkennt unschwer das Thema wieder. Lebe in Saus und Braus, solange es gut geht versus lebe etwas kümmerlicher, dafür aber sicher und lange.

Wozu hätte unsere lebensweise Oma geraten?? Aber das ist natürlich Emotion pur...

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2013 15:50
#49 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #43
Zitat von xanopos im Beitrag #30
Der deutsche Ausstieg folgt einer gewissen Rationalität, der österreichische Ausstieg war ein Zufall, das Ergebnis der Volksabstimmung war etwa 50:50, ohne die Nein-Stimmen von Vorarlberg (als direkt Betroffene) wäre das KKW in Betrieb gegangen.

Wieso direkt betroffene? Von Zwentendorf? Das steht doch in NÖ?

Gruß Petz

Paul Offline




Beiträge: 1.285

28.10.2013 15:55
#50 RE: Fukushima, die unendliche Geschichte Antworten

Zitat von schattenparker im Beitrag #47

Ich glaube nicht, daß jemand hier behaupten will, Atomkraft sei tatsächlich ja eigentlich ganz harmlos.


Das ist für mich ein Schlüsselsatz!

Diesen Satz kann ich doch beliebig abwandeln ohne dass er seinen Sinn verliert.

Statt "Atomkraft" kann ich viele andere Dinge einfügen:
z.B. Talsperre, Auto, Flugzeug, Schiff, Braunkohlekraftwerk, Elektrizität, Bergbau usw., usf.
Ja selbst das Küchenmesser ist nicht harmlos, oder behauptet das jemand? Ich glaube nicht.
Alles ist harmlos, wenn ich es beherrsche und verantwortungsvoll damit umgehe. Genauso ist alles nicht harmlos, wenn ich das nicht tue.

Aber nur weil es die Atombombe gibt, kann man doch die Atomkraft nicht als nicht harmlos bezeichnen.
Das Dynamit wäre dann ja auch nicht harmlos. Soll ich es deshalb verbieten?

An der Verwertung der Atomkraft muss weiter geforscht werden. Es gibt schon hoffnungsvolle Ansätze.

Oder hätten Sie, lieber Schattenparker, nach den ersten Autounfällen auch den Automobilbau verboten?

LG, Paul

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In dubio, pro reo.

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