Meanwhile, huge stocks of weapons and hoards of cash have fallen into the hands of the victors; ISIS is now the richest as well as the most successful terror group in the world. It is unlikely that these victories will make its leaders more moderate in their aims or gentler in their methods. ... The worst news about Iraq comes from Washington, where we learn in the pages of the Wall Street Journal that senior White House officials acknowledge that these events have surprised them. They apparently had no idea that the Iraqi army was a hollow shell, that ISIS was planning something, and that the sectarian war was about to take a dramatic lurch for the worse.
It is amazing what this White House does not know. It did not know that Putin was planning to take over Ukraine; indeed, it thought that its policy of a reset with Russia was paying off and that Russia was becoming a partner for peace. It did not know that Saudi Arabia was preparing to help the Egyptian army oust a democratically elected government the United States was determined to support.
One wonders what else the wizards now running American foreign policy don’t know.
PJ Media, Spengler, 10 June "Mosul’s Fall the Inevitable Consequence of the ‘Surge’"Four years ago I predicted that the result of America’s apparently successful effort to contain violence in Iraq through the so-called “surge” would be a devastating and uncontrollable civil war in Iraq. I titled the essay “Gen. Petraeus’ Thirty Years War,” arguing that
"Petraeus created a balance of power between Sunnis and Shi’ites by reconstructing the former’s fighting capacity, while persuading pro-Iranian militants to bide their time. To achieve this balance of power, though, he built up Sunni military power to the point that – for the first time in Iraq’s history – Sunnis and Shi’ites are capable of fighting a full-dress civil war with professional armed forces."
Um so mehr verwundern den Autor dieser Zeilen Einschätzungen folgender Art:
Vielleicht sollte man den Bürgerkrieg im Zweistromland zulassen und auf ein Ende des Staates setzen. Nur so mag Stabilität erreicht werden.
Der zitierte Satz von Jacques Schuster ist nicht allein wunderlich, er ist eine Ungeheuerlichkeit. Man kann sich ausmalen, was den besetzten Gebieten bevorsteht, was eine Gruppe, gegen die die Taliban so "human" erscheinen wie Maos Rote Garden gegen die Khmer rouge, an Stabilität mit sich bringt. Auch wohl, daß das wohlfeile Barmen von geistigen EU-Totalsklerotikern, die nicht einmal fähig sind, Putins Landraub beim Namen zu nennen, irgendeinen Unterschied macht. Aber man spuckt nicht auf frische Gräber á la "beim Aufbau den Sozialismus wird halt grob gehobelt". Was hätte solch eine Kreatur bei früheren Gelegenheiten geschrieben? "Vielleicht ist Pol Pot das Beste, um Kambodscha nach der Beunruhigung durch des Vietnamkrieg die nötige Ruhe zu verschaffen"? "Vielleicht ist Maos Großer Sprung endlich der Beginn von Industrie und Wohlstand"?
Mal gut das hier ein anderer Gesichtspunkt in die Diskussion gebracht wird.
Zitat von aus dem BlogbeitragAnstatt Schuldige für die desaströse Entwicklung zu suchen, kann eines gefunden werden: Optimale Bedingungen für multinationale Terrorarmeen.
Diese Bedingungen liegen in Kriegen wie dem in Syrien, welche ein Land nicht einfach nur destabilisieren, sondern auflösen. Bürgerkriege tendieren nicht selten zu Religionskriegen, das war auch auf dem Balkan so, aber sie müssen nicht zur Brutstätte von Terrorarmeen werden, die selbst die Schlagkraft von Al-Qaida in den Schatten stellen. Jedenfalls nicht zwangsläufig.
Da ist allerdings zu ergänzen, daß für Muslime die Nation an sich völlig bedeutungslos ist. Die sowieso nach dem 1. WK aufgezungenen Grenzen sind ja echte Völkergefängnisse von Gruppen, die sich hassen - sehr ähnlich dem ehemaligen Jugoslawien. Ukraine, Syrien, Irak und Jugoslawien vielleicht auch Libyen, Nigeria und Sudan - es ist die Frage zu stellen ob wir da nicht ein Muster sehen.
Das europäisch-westliche Modell der Staatsorganisation wird und wurde in diesen Fällen auf die Probe gestellt. Dies auch deshalb, weil mittlerweile als gesichert gelten kann, daß ein muslimisch dominierter Staat nur als Chaos oder Diktatur in Erscheinung treten kann. Das trifft ja sogar auf die europäischen Staaten Bosnien-Herzegowina (70 Ministerien, die sich gegenseitig blockieren) und Kosovo (im Kern von Verbrecherorganisationen gelenkt) zu.
Wie schon in Jugoslawien und Somalia wird der Nahe Osten in viele kleine Ministaaten und Clanstrukturen zerfallen. Bald schon wird das winzige Israel uns als Großer unter und neben vielen kleinen Nervensägen erscheinen.
Wobei... Katalonien, Schottland, Venetien....
__________________________________________ Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren
Zitat von AldiOn im Beitrag #4Das europäisch-westliche Modell der Staatsorganisation wird und wurde in diesen Fällen auf die Probe gestellt. Dies auch deshalb, weil mittlerweile als gesichert gelten kann, daß ein muslimisch dominierter Staat nur als Chaos oder Diktatur in Erscheinung treten kann.
Nun ist das diktatorische Prinzip der Staatsorganisation ja durchaus auch europäisch-westlich, da braucht man sich nur die 30er Jahre anschauen. Vielmehr ist das westliche demokratische Prinzip der entscheidenden absoluten Mehrheit in Frage gestellt, wenn man stark voneinander abgegrenzte Bevölkerungsteile hat und ein Teil die absolute Mehrheit stellt. Kritisch ist dabei, wenn das Mehrheitsvolk ca. 60% ausmacht. Diese Situation verdammt beide Seiten, streng nach Stammeszugehörigkeit zu wählen. Durch die starke Abgrenzung ist eine gezielte Ausbeutung/Benachteiligung eines Teils möglich. Das Volk, das die Regierung stellt, muß deswegen aufpassen, daß es seine Mehrheit nicht zersplittert, sonst kommt das andere Volk an die Regierung und unterdrückt die Mehrheit. Insbesondere darf keine Opposition gewählt werden. Deswegen gibt es in so einem Land zwangsläufig eine Diktatur. Das Minderheitenvolk muß alles daransetzen, diese Mehrheitsdiktatur zu zerstören.
Ausnahmen bei der Zuteilung von Parlamentssitzen für Minderheiten in europäischen Ländern, Iran oder Libanon begegnen diesem Problem ein bißchen. Aber man muß bedenken, daß dies strenggenommen ein Widerspruch zum Prinzip der gleichen Repräsentation nach Köpfen ist.
The American Interest, 12 June 14, "The worst news from Iraq" Meanwhile, huge stocks of weapons and hoards of cash have fallen into the hands of the victors; ISIS is now the richest as well as the most successful terror group in the world. It is unlikely that these victories will make its leaders more moderate in their aims or gentler in their methods.
Zitat von AldiOn im Beitrag #4Mal gut das hier ein anderer Gesichtspunkt in die Diskussion gebracht wird.
Zitat von aus dem BlogbeitragAnstatt Schuldige für die desaströse Entwicklung zu suchen, kann eines gefunden werden: Optimale Bedingungen für multinationale Terrorarmeen.
Diese Bedingungen liegen in Kriegen wie dem in Syrien, welche ein Land nicht einfach nur destabilisieren, sondern auflösen. Bürgerkriege tendieren nicht selten zu Religionskriegen, das war auch auf dem Balkan so, aber sie müssen nicht zur Brutstätte von Terrorarmeen werden, die selbst die Schlagkraft von Al-Qaida in den Schatten stellen. Jedenfalls nicht zwangsläufig.
Da ist allerdings zu ergänzen, daß für Muslime die Nation an sich völlig bedeutungslos ist. Die sowieso nach dem 1. WK aufgezungenen Grenzen sind ja echte Völkergefängnisse von Gruppen, die sich hassen - sehr ähnlich dem ehemaligen Jugoslawien. Ukraine, Syrien, Irak und Jugoslawien vielleicht auch Libyen, Nigeria und Sudan - es ist die Frage zu stellen ob wir da nicht ein Muster sehen.
Das europäisch-westliche Modell der Staatsorganisation wird und wurde in diesen Fällen auf die Probe gestellt. Dies auch deshalb, weil mittlerweile als gesichert gelten kann, daß ein muslimisch dominierter Staat nur als Chaos oder Diktatur in Erscheinung treten kann. Das trifft ja sogar auf die europäischen Staaten Bosnien-Herzegowina (70 Ministerien, die sich gegenseitig blockieren) und Kosovo (im Kern von Verbrecherorganisationen gelenkt) zu.
Wie schon in Jugoslawien und Somalia wird der Nahe Osten in viele kleine Ministaaten und Clanstrukturen zerfallen. Bald schon wird das winzige Israel uns als Großer unter und neben vielen kleinen Nervensägen erscheinen.
Wobei... Katalonien, Schottland, Venetien....
Vielen Dank für Ihre Antwort, lieber AldiOn. Genau darum ging es mir u.a. in meinem Beitrag. Die ISIS baut in ihren kontrollierten Gebieten ja durchaus ein sehr striktes Regime auf, einen Staat also. Sie versucht zu destabilisieren wie die Zerstörung der Askari-Moschee im nordirakischen Samarra. Mit diesem Anschlag begann der Krieg zwischen Schiiten und Sunniten im Irak und der Aufstieg des ISIS. Er wurde dann ein Jahr später erst einmal wieder beruhigt. Bis sich die Gelegenheit in Syrien bot. Ein Regime, eng verbunden mit dem Zentrum des schiitischen Glaubens im Iran, sah sich einer Rebellion gegenüber. Sie wurde genutzt um den Religionskrieg zwischen diesen beiden Richtungen des Islam neu zu entfachen. Al-Qaida wie auch der ISIS wollen ein wahhabitisches Kalifat errichten, wie einst in Afghanistan. Das notwendigerweise aufzubauende Feindbild welches diesem Ziel dienen soll wechselt dabei durchaus in seiner Fokussierung. Allerdings sind die Schiiten klassische Feinde des Wahhabismus und generieren mindestens so viel finanzielle Unterstützung wie das Feindbild des Westens. Eher mehr. Vor allem wenn es um Geldgeber aus Saudi Arabien und Katar geht. Einen Staat brauch es um Stabilität aufrechtzuerhalten und sich gegen Feinde von außen schützen zu können. Das wird, denke ich, im Nahen Osten ebenfalls so gesehen. Nur ist das Ziel die absolute Macht. Um sie zu erreichen wird gekämpft, um sie zu erhalten wird geknechtet und wenn sie verloren geht wird wieder gekämpft um sie zu erringen. Wenn es denn mal eine Einigung zwischen Schiiten und Sunniten gibt, kann es auch eine Phase der Prosperität geben - wie im Libanon. Die wurde aber mit dem von Syrien verübten Attentat auf den libanesischen Rafiq al-Hariri im Jahr 2005. Der bestehende und immer wieder von beiden Seiten angeheizte Hass zwischen Schiiten und Sunniten wird im Westen völlig unterschätzt und regelrecht ignoriert. Das ist mit ein Grund warum viele "Nahostexperten" zu keiner tragfähigen Beurteilung der komplizierten Lage in den Spannungsgebieten dort kommen. Sie blenden den Faktor der Religion aus und äußern sich abschätzig über den Wissenschaftler der ihn erkannt hat und deshalb auch zu einer besseren Beurteilung kam: Samuel Huntington. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass eine Teilung des Irak in ein schiitischen und einen sunnitischen Teil die Lösung wäre. Aber so künstlich sind solche Staaten nun auch wieder nicht. Und es ist auch keine Frage der Größe oder von Grenzen. Auch ein geteilter Irak kann und wird Krieg führen, wenn es um die Religion geht.
Sehr guter Artikel und jetzt weiß ich auch, warum es ein wenig gedauert hat, dieser Aktualität Aufmerksamkeit hier im Blog zu verschaffen. Sie haben sehr gut recherchiert und Sie haben das Problem in seiner ganzen Tiefe erkannt. Das braucht Zeit, aber diese haben Sie exzellent genutzt. Bravo.
Ich würde gern noch die Rolle der Türkei anfügen, welche nämlich genauso mitverantwortlich ist. Die Rebellen in Syrien sind nicht nur gegen Assad in Stellung gegangen, sondern waren von der ISIS schon unterwandert bzw. haben diese verstärkt. Mit Hilfe der Türkei, die Waffen, Ausbildung und Rückzugslager (auf dem Gebiet der Türkei entlang der syrischen Grenze) zur Verfügung stellte. Die Isis hatte sich von der Al-Quaida als "Oberkommando" gelöst und verfolgt eigene Ziele.
Die von der ISIS entführten Türkischen LKW-Fahrer im Irak fallen nun Erdogan auf die politischen Füße, da kann sein Außenminister noch so sehr drohen. Mit der Eskalation im Irak zeigt sich, dass der Versuch der türkischen Regierung, sich als führende Regionalmacht zu etablieren, vorerst gescheitert ist. Erdogan wollte dabei "helfen", die Konflikte im Nahen Osten zu lösen - und dabei selbst als stärkste Nation in der Region dastehen.
Doch mittlerweile liegt die Türkei mit vielen der Nachbarn im Streit. Vor allem der Bürgerkrieg in Syrien führte zu erheblichen Spannungen zwischen Teheran und Ankara. Der Iran steht hinter der schiitischen Regierung in Bagdad und dem Regime von Bashar al-Asad. Die Regierung von Erdogan unterstützt in beiden Ländern die Sunniten und unterhält im Irak zudem beste Beziehungen mit den Kurden. Aber dennoch belasten Probleme mit der türkisch-kurdischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) die Beziehung zwischen Ankara und Teheran, weil Erdogan der Regierung Irans vorwirft, die Rebellen, die auch in Syrien stark sind, mit Waffen zu unterstützen.
Der iranische Präsident Rohani, ist am vergangenen Montag (9.6.) zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Ankara gewesen. Nach 18 Jahren ein Präsidentenbesuch des Iran in der Türkei. Ganz sicher hatte neben Wirtschaft und Energie das Thema der Bürgerkriege Priaorität.
Obama hatte sich erst diese Woche mit "wir werden keine Bodentruppen einsetzen" geäußert, ob er gedenkt, überhaupt tätig zu werden blieb offen. Mir kann auch keiner erzählen, das die Vorgänge im Irak sicherheitstechnisch und von den Geheimdiensten unbemerkt blieben.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Sehr guter Artikel und jetzt weiß ich auch, warum es ein wenig gedauert hat, dieser Aktualität Aufmerksamkeit hier im Blog zu verschaffen. Sie haben sehr gut recherchiert und Sie haben das Problem in seiner ganzen Tiefe erkannt. Das braucht Zeit, aber diese haben Sie exzellent genutzt. Bravo.
Ich würde gern noch die Rolle der Türkei anfügen, welche nämlich genauso mitverantwortlich ist. Die Rebellen in Syrien sind nicht nur gegen Assad in Stellung gegangen, sondern waren von der ISIS schon unterwandert bzw. haben diese verstärkt. Mit Hilfe der Türkei, die Waffen, Ausbildung und Rückzugslager (auf dem Gebiet der Türkei entlang der syrischen Grenze) zur Verfügung stellte. Die Isis hatte sich von der Al-Quaida als "Oberkommando" gelöst und verfolgt eigene Ziele.
Die von der ISIS entführten Türkischen LKW-Fahrer im Irak fallen nun Erdogan auf die politischen Füße, da kann sein Außenminister noch so sehr drohen. Mit der Eskalation im Irak zeigt sich, dass der Versuch der türkischen Regierung, sich als führende Regionalmacht zu etablieren, vorerst gescheitert ist. Erdogan wollte dabei "helfen", die Konflikte im Nahen Osten zu lösen - und dabei selbst als stärkste Nation in der Region dastehen.
Doch mittlerweile liegt die Türkei mit vielen der Nachbarn im Streit. Vor allem der Bürgerkrieg in Syrien führte zu erheblichen Spannungen zwischen Teheran und Ankara. Der Iran steht hinter der schiitischen Regierung in Bagdad und dem Regime von Bashar al-Asad. Die Regierung von Erdogan unterstützt in beiden Ländern die Sunniten und unterhält im Irak zudem beste Beziehungen mit den Kurden. Aber dennoch belasten Probleme mit der türkisch-kurdischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) die Beziehung zwischen Ankara und Teheran, weil Erdogan der Regierung Irans vorwirft, die Rebellen, die auch in Syrien stark sind, mit Waffen zu unterstützen.
Der iranische Präsident Rohani, ist am vergangenen Montag (9.6.) zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Ankara gewesen. Nach 18 Jahren ein Präsidentenbesuch des Iran in der Türkei. Ganz sicher hatte neben Wirtschaft und Energie das Thema der Bürgerkriege Priaorität.
Obama hatte sich erst diese Woche mit "wir werden keine Bodentruppen einsetzen" geäußert, ob er gedenkt, überhaupt tätig zu werden blieb offen. Mir kann auch keiner erzählen, das die Vorgänge im Irak sicherheitstechnisch und von den Geheimdiensten unbemerkt blieben.
Vielen Dank für Ihre Antwort liebe Nola,
klar, die Türkei hat die "sunnitischen" Kämpfer massenweise über ihre Grenzen gelassen und ihren Teil zum Krieg gegen die Schiiten beigetragen; bis sie bemerkten, dass der ISIS auch für sie eine Gefahr darstellt. Dann wurden Raketenabwehrbasen installiert. Die Türkei als sunnitisches islamisches Land ist mit Sicherheit nicht neutral in diesem Konflikt und hat ihn auch mit angeheizt. Unbemerkt ist da nichts geblieben. Man konnte das auch verfolgen. Es gab erhebliche Verstimmungen zwischen Amerika und der Türkei über den ungebremsten Eintritt sunnitischer Kämpfer über die Grenze der Türkei zu Syrien. Diese gingen zu einem großen Teil zum ISIS.
Obama ist mit dieser Situation offenbar überfordert. Aber ich hoffe damit falsch zu liegen.
Für Freunde des schwarzen Humors hier ein echter "Steinmeier":
Zitat von http://www.welt.de/politik/deutschland/a...eg-im-Irak.htmlUnd das in Jahren, in denen internationale Hilfen reichlich geflossen sind. Deutschland hat in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 400 Millionen Euro bereitgestellt, andere Länder noch mehr.
Zitat von http://blogs.wsj.com/riskandcompliance/2...sis-takes-429m/The terror organization ISIS is said to have looted $429 million from the central bank in Mosul after it took control of the Iraqi city, making it the world’s richest terror group. (International Business Times)
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #9Obama ist mit dieser Situation offenbar überfordert.
Wie wir seit dem letzten Wahlkampf wissen, ist Häuptling Leerer Stuhl damit überfordert, einen korrekten & vollständigen Relativsatz in seiner Muttersprache zu formulieren, wenn er ihn nicht vom Teleprompter ablesen kann.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2we learn in the pages of the Wall Street Journal that senior White House officials acknowledge that these events have surprised them. They apparently had no idea that the Iraqi army was a hollow shell, that ISIS was planning something, and that the sectarian war was about to take a dramatic lurch for the worse.
Da das Wall Street Journal, auf das The American Interest verlinkt, hinter einer Bezahlschranke liegt, ebenso wie Foreign Policy, auf das sich das WSJ bezieht, hier ein Reposting des FP-Artikels aus den [kanadischen] Salt Spring News: "Takfiri gains in Iraq blindside American spies", 12 June 2014:
The speed and ease with which well-armed and highly trained ISIS fighters took over Mosul, Iraq’s second-largest city, and Tikrit, the birthplace of former Iraqi ruler Saddam Hussein, have raised significant doubts about the ability of American intelligence agencies to know when ISIS might strike next, a troubling sign as the Islamist group advances steadily closer to Baghdad. And it harkened back to another recent intelligence miscue, in February, when U.S. spy agencies failed to predict the Russian invasion of Crimea. Both events are likely to raise questions about whether the tens of billions of dollars spent every year on monitoring the world’s hot spots is paying off — and what else the spies might be missing. ... “We got caught flat-footed. Period,” said Daveed Gartenstein-Ross, a terrorism analyst and senior fellow at the Foundation for Defense of Democracies, who studies ISIS and other al Qaeda-linked groups.
Schon 2003 tauchten syrische "Kämpfer" im Irak auf. Nachzulesen etwa in "Generation Kill". Ich hab den Verdacht, dass da Assad junge Extremisten möglichst billig entsorgen wollte. Nur die Geister, die er rief wurden, wurden dann für ihn selbst ein Problem.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #9bis sie bemerkten, dass der ISIS auch für sie eine Gefahr darstellt. Dann wurden Raketenabwehrbasen installiert.
Ich glaube nicht, dass ISIS über Raketen oder Flugzeuge verfügt, die ins Beuteschema einer PAC-3 passen. Vielmehr wurde der syrischen (und der israelischen) Luftwaffe der türkische Luftraum verwehrt.
Das ist ein Punkt, über den sich niemand der Verantwortlichen Gedanken zu machen scheint: Was wird das Ergebnis sein? Die Guten nähern sich den Bösen immer weiter an. Das ist die Folge von Heimlichkeit (=unredliches Handeln?) und Ausblendung von Teilen der Realität. Sonst könnte ein "Krieger" in multiple choise tests nicht selbst darüber befinden müssen, ob er etwa möglicherweise (übermäßig) aggressiv sei.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3Der zitierte Satz von Jacques Schuster ist nicht allein wunderlich, er ist eine Ungeheuerlichkeit.
Volle Zustimmung. Bei diesem Satz ist mir auch ziemlich die Klappe runtergefallen. Einen Bürgerkrieg "zulassen", der etwa so geführt wird wie nebenan in Syrien, ist ein ganz zynisches Ignorieren von massenhaftem Leid. Mit diversen häßlichen Nebeneffekten für unsere Sicherheit und natürlich einem neuen riesigen Flüchtlingsproblem.
Zitat von AldiOn im Beitrag #4Da ist allerdings zu ergänzen, daß für Muslime die Nation an sich völlig bedeutungslos ist.
Das würde ich nicht sagen. In der Theorie gibt es natürlich das staatenübergreifende Prinzip der "Umma" - wie es auch in der christlichen Welt eine übergreifende Idee gab, die aber im Alltag weitgehend ignoriert wurde. De facto gibt es auch unter Muslimen einen heftigen Nationalismus, Einigungsversuche à la VAR sind ja auch konsequent gescheitert.
Zitat Die sowieso nach dem 1. WK aufgezungenen Grenzen sind ja echte Völkergefängnisse von Gruppen, die sich hassen - sehr ähnlich dem ehemaligen Jugoslawien.
Ich würde mal eher sagen: Das "Nationalstaatsprinzip" funktioniert im Nahen Osten genausowenig wie es in Europa funktioniert hat. Es ist halt ein völlig theoretisches Konstrukt, in der Praxis gibt es fast keine ethnisch einheitlich bevölkerten Gebiete auf dieser Erde. Es ist immer nur die Frage, wie man das Zusammenleben diverser Nationalitäten in einem Staat so organisiert, daß sich keine Gruppe unfair behandelt fühlt.
Zitat It is amazing what this White House does not know
Betonung wohl auf "white house". Ohne Belege angeben zu können: Ich gehe nicht davon aus, daß die amerikanischen Dienste das alles überhaupt nicht mitbekommen haben. Aber in üblicher Weise werden die nach oben wandernden Berichte wohl den dortigen Erwartungen angepaßt worden sein. Weil die Offiziellen im Weißen Haus keine Lust auf Schwarzmaler hatten, die ihr rosa Weltbild durch realistische Einschätzungen stören.
Es wird immer sichtbarer, wie stark Obama den USA in seiner Amtszeit geschadet hat. Sein katastrophales Erbe wird noch viele Nachfolger belasten.
Zitat von R.A. im Beitrag #17 Es wird immer sichtbarer, wie stark Obama den USA in seiner Amtszeit geschadet hat. Sein katastrophales Erbe wird noch viele Nachfolger belasten.
Und es wird immer sichtbarer, wie weit sich die deutsche Bevölkerung aus der Realpolitik verabschiedet hat. Wenn man die Leserkommentare von SPON, WO und ZO liest, dann zieht sich wie ein roter Faden folgende Argumentation durch die Beiträge:
- Obama ist ein toller Hecht und hat alles richtig gemacht, weil er nichts gemacht hat - in dieser Sichtweise also kein Kriegstreiber ist - Die islamischen Sadisten dürfen nicht nach westlichen moralischen Maßstäben beurteilt werden; damit verbietet sich auch jedes Urteil über deren Taten - "Der Westen" ist ja genau so schlimm, siehe a) die Verbrechen des Christentums und b) die Verbrechen der USA - Schuld an allem ist sowieso die USA und speziell Busch. Würden die nicht immer versuchen, Weltpolizist zu spielen und dabei doch nur finsterste Machtpolitik zum eigenen Vorteil betreiben, dann wäre die welt ein besserer Ort. Würde man also die USA wegzaubern, vernichten, irgendwie auslöschen, dann würde sich die meisten Probleme von allein lösen.
Ich glaube, ich muss zumindest in diesem Forum nicht erklären, dass jede einzelne dieser Thesen nicht nur einfach falsch, sondern schlicht grenzenlos naiv und gefährlich ist. Wie sehr die Deutschen in ihrem LiLa-Launeland leben zeigt sich auch durch die Reaktion auf Gaucks These, militärische Mitttel dürften nicht von vorn herein ausgeschlossen werden. An sich ist das die simeplste Aussage der Welt. Und trotzdem rauscht es wieder im Blätterwald.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #18Wie sehr die Deutschen in ihrem LiLa-Launeland leben zeigt sich auch durch die Reaktion auf Gaucks These, militärische Mitttel dürften nicht von vorn herein ausgeschlossen werden. An sich ist das die simeplste Aussage der Welt. Und trotzdem rauscht es wieder im Blätterwald.
Sein Vor-Vorgänger hat wegen einer ähnlichen Aussage zurücktreten müssen.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #18Wie sehr die Deutschen in ihrem LiLa-Launeland leben zeigt sich auch durch die Reaktion auf Gaucks These, militärische Mitttel dürften nicht von vorn herein ausgeschlossen werden. An sich ist das die simeplste Aussage der Welt. Und trotzdem rauscht es wieder im Blätterwald.
2 Deutungsmöglichkeiten bieten sich an:
1) Die gleichen Nasen sahen das vor 45 leicht anders; aber die Partie ging nicht so aus wie gewünscht. Seitdem leiden sie an narzisstischem Gekränktsein.
2) Die Aufgabe war, den amoklaufenden Werwolf zum Veganer umzupolen. Angesichts der Krankengeschichte eine empfehlenswerte & notwendige Therapie. Die Operation kann als rundum gelungen bezeichnet werden. Daß dabei gewisse Komplexe wie Cäsarenwahn, Halluzinationen & Sich-für-den-Messias-Halten nur umgehängt wurden, ist vielleicht der Preis, den man dafür in Kauf nehmen muß.
Zitat von R.A. im Beitrag #16In der Theorie gibt es natürlich das staatenübergreifende Prinzip der "Umma" - wie es auch in der christlichen Welt eine übergreifende Idee gab, die aber im Alltag weitgehend ignoriert wurde.
Ha, ich habe es doch immer schon gewusst, dass der Ultramontanismus eine Erfindung der preußisch-protestantischen Propaganda (Alliteration intended) war!!
GRuß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Meister Petz im Beitrag #22Ha, ich habe es doch immer schon gewusst, dass der Ultramontanismus eine Erfindung der preußisch-protestantischen Propaganda (Alliteration intended) war!!
Du schätzt mich viel zu modern ein ;-) Ich meinte natürlich das christliche Europa vor der (von den Papisten verschuldete) Glaubensspaltung.
Zitat von R.A. im Beitrag #23Du schätzt mich viel zu modern ein ;-)Ich meinte natürlich das christliche Europa vor der (von den Papisten verschuldete) Glaubensspaltung.
Wieso? Du gibst doch einen hervorragenden Kulturkämpfer ab!
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Meister Petz im Beitrag #22Ha, ich habe es doch immer schon gewusst, dass der Ultramontanismus eine Erfindung der preußisch-protestantischen Propaganda (Alliteration intended) war!!
Du schätzt mich viel zu modern ein ;-) Ich meinte natürlich das christliche Europa vor der (von den Papisten verschuldete) Glaubensspaltung.
Die Idee einer "weltumspannenden Kirche" gibt es grundsätzlich auch noch heute. Die "katholische" Kirche ist im griechischen Wortsinne eine "alles umfassende" Kirche.
Interessant wird das z.B. beim Apostolischen Glaubensbekenntnis. Dort heißt es u.a. "ich glaube an die heilige katholische Kirche". Auch die meisten protetestantischen Konfessionen verwenden diese Formulierung. Weil es im ursprünglichen Wortsinn bei "katholisch" eben NICHT um eine Konfession in Abgrenzung zu anderen Konfessionen geht. Sondern um die Vorstellung, dass alle Christen unabhängig von Glaubens-Details letztlich Teil der einen Kirche von Jesus Christus sind. (Eine der wenigen Ausnahmen sind die deutschen Lutheraner, die das in "heilige christliche Kirche" umformuliert haben. Es sind hier also gerade nicht die "Papisten" die eine Ökumene verhindern, sondern die deutschen Lutheraner).
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