Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #44Aber die Gefahr schätze ich ungleich höher ein als Sie, lieber AldiOn. Al-Qaida war und ist eine große Gefahr für Europa und Amerika
Meinen sie das wirklich ernst? Leute, die ab und zu mal jemanden umbringen oder den ÖPNV stören?
Die Älteren von uns hatten sich daran gewöhnt an der Frontstelle zweier Weltmächte zu wohnen an der jederzeit ein atomarer Konflikt ausbrechen könnte und der mit Sicherheit alle großen Städte in Mitteleuropa ausgelöscht hätte. Das nenne ich mal eine große Gefahr.
Diese Syrienfahrer sind doch eher ein Beschäftigungsprogramm für die Polizei.
So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. In der Tat, die atomare Bedrohung im kalten Krieg schätze ich im Nachhinein als geringere Gefahr ein.
Es soll in Wien Gespräche zwischen den USA und dem Iran zwecks inoffiziellerZusammenarbeit gegen ISIS gegeben haben. Das macht doch die US- oder wessen auch immer Außenpolitik zur Farce. Ich kann keinen sinnvollen Plan erkennen. Oder soll durch die kalte Küche der Iran zur Strecke gebracht werden?
So, wie es sich zur Zeit darstellt, gibt es genug Potential, dass sich die Auseinandersetzungen über die ehemaligen, nun islamisch orientierten, Sowjetrepubliken bis Pakistan ausbreitet. Dann wird Putin ein gefragter Gesprächspartner.
Wenn also die ehemaligen Regimes im Irak usw. nicht tolerabel waren (wertfrei), die Folgen einer Intervention aber ISIS und Al Qaida (+deren Fusion an der irakisch-syrischen Grenze) sind, werden in jedem Fall sinnlos Menschen sterben und Geld wird auch keins gespart. Der Terror wird zusätzlich bei uns ankommen.
Warum wird die arabische Welt und der Nahe Osten nicht einfach in kleinstmögliche Staaten bzw. Verwaltungseinheiten zerlegt, die wirtschaftlich autark und wohlhabend werden können, aber militärisch handlungsunfähig sind?
Letztlich ähnelt es Deutschland nach dem ersten WK: Nicht zerschlagen und international gesellschaftlich nicht eingebunden. Vielleicht hat jemand eine Erklärung?
Zitat von Reisender im Beitrag #53Warum wird die arabische Welt und der Nahe Osten nicht einfach in kleinstmögliche Staaten bzw. Verwaltungseinheiten zerlegt, die wirtschaftlich autark und wohlhabend werden können, aber militärisch handlungsunfähig sind?
Und wer spielt den Zerleger? Wer wird militärisch von einem arabischen Land bedroht?
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Syrien bombadiert die "syrischen Freiheitskämpfer" = "irakischen Terroristen" der ISIS im Irak. Bagdad ist dankbar für die Hilfe. Der Iran hilft dem Irak mit Waffen. Müssen wir Putin dankbar sein, dass er Syrien gestützt hat?
Btw: Wo kommen die ISIS plötzlich und unbemerkt her? Ihre Fahrzeuge sind neu. Warum hat kein Nachrichtendienst etwas davon bemerkt? ...wie im Tollhaus.
Zitat von Reisender im Beitrag #55...wie im Tollhaus.
Nicht wie im Tollhaus. Diese Maßnahmen sind ja der reinen Verzweiflung geschuldet, Sandsäcke gegen eine Flut, die vor nichts halt macht. Auch nicht vor Teheraner Mullahs. Das Muster, das wir hier sehen, ist ja nicht neu. So, genau so, sind die Einfälle der Mongolen verlaufen, der Hunnen und übrigens auch die Ausbreitung des Islams-selbst. Nur ist man das im furchtbaren Halbmond seit der Einnahme Bagdads durch Hülägü 1258 nicht mehr so gewohnt. Die Transportmittel fressen gecrackte Kohlenwasserstoffe statt Steppengras & die Kurzbogen sind durch AK-47 ersetzt, ansonsten gleicht sich das Bild bis zu den Massakern der Sieger. Ein grimmiger Zyniker könnte vermerken, daß die unablässige Kreuzzugsrhetorik, mit der der Westen aus Teheran & Umfeld bedacht worden ist, die Eiferer nun in Form eines passenderen historischen Re-enactments heimsucht.
Zitat von Reisender im Beitrag #55Btw: Wo kommen die ISIS plötzlich und unbemerkt her? Ihre Fahrzeuge sind neu. Warum hat kein Nachrichtendienst etwas davon bemerkt? ...wie im Tollhaus.
Unbemerkt ja in erster Linie von Ihnen. Bereits seit Januar gab es in allen Zeitung kleinere Berichte über die kritische Lage in der irakischen Provinz Anbar. Die Sache geriet ja erst in die Schlagzeilen, als eine große Stadt wie Mossul betroffen war. Im Irak selber war der Vorstoß der ISIS vermutlich sogar erwartet worden. Für alle überraschend war wohl nur der - so schnelle - Zusammenbruch der irakischen Streitkräfte.
Das die ISIS-Truppen trotz der umfangreichen Beute noch weit von einer richtigen Armee entfernt sind, kann man auf auf diesen "Selfies" von denen sehen: Die Bewaffnung der ISIS-Truppen Schützenpanzer und leichte Artillerie aber auch Kindersoldaten auf Pritschenwagen. Insgesamt eine heterogene Truppe mit einer zusammengestoppelten Ausrüstung, die in erster Linie die Möglichkeit der schnellen Verschiebung von Kräften bringt. Jede beliebige ausreichend motivierte normale Armee würde diese ISIS-Einheiten in der offenen Feldschlacht zusammenschießen. Das eigentliche Problem ist doch, daß die quantitativ und qualitativ massiv überlegene irakische Armee Schwierigkeiten hat, die ISIS-Truppen auch nur aufzuhalten, sie nur punktuell zurückdrängen kann und wohl keine Möglichkeit sieht, sie zu vernichten.
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Zitat von AldiOn im Beitrag #57Das die ISIS-Truppen trotz der umfangreichen Beute noch weit von einer richtigen Armee entfernt sind, kann man auf auf diesen "Selfies" von denen sehen: Die Bewaffnung der ISIS-Truppen Schützenpanzer und leichte Artillerie aber auch Kindersoldaten auf Pritschenwagen.
Die militärische Ausrüstung ist von der irakischen Armee erbeutet und amerikanischen Ursprungs. Ich sehe M198 Haubitzen. 155mm ist keine leichte Artillerie. Heutzutage ist es sogar das größte Kaliber für Geschütze überhaupt. Dann noch ein gepazertes Fahrzeug: M1117, das würd eich nicht als Schützenpanzer bezeichnen. Dazu noch ein paar erbeutete Humvees. Und große Mengen an zivilen Geländewagen. Ein neuer Toyota Hilux kostet hierzulande ab 27.000€. Gebrauchtwaagen weniger. Wer gut mit modernen Panzerabwehrlenkwaffe versogt ist, für dem sind ein paar Geländewagen sicher kein Problem. Ich frage mich da eher, können die die M198 irgendwie sinnvoll nutzen. Wenn so weiter geht hat eine Terrororganisation wie ISIS bald mehr Rohrartillerie als ein kleiner europäischer Staat. Östereich hat momentan noch 54 Stück M109 Haubitzen, leider wurde die halbe Munition schon vor ein paar Jahren vernichtet.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #56So, genau so, sind die Einfälle der Mongolen verlaufen, der Hunnen und übrigens auch die Ausbreitung des Islams-selbst. Nur ist man das im furchtbaren Halbmond seit der Einnahme Bagdads durch Hülägü 1258 nicht mehr so gewohnt.
Es gibt also eine Kontinuität im Handeln. Dann scheint mir die Folgerung, dass in Deutschland kein Moscheen gebaut werden sollten, recht sinnvoll.
Zitat von Reisender im Beitrag #55Btw: Wo kommen die ISIS plötzlich und unbemerkt her? Ihre Fahrzeuge sind neu. Warum hat kein Nachrichtendienst etwas davon bemerkt? ...wie im Tollhaus.
Unbemerkt ja in erster Linie von Ihnen. Bereits seit Januar gab es in allen Zeitung kleinere Berichte über die kritische Lage in der irakischen Provinz Anbar. Die Sache geriet ja erst in die Schlagzeilen, als eine große Stadt wie Mossul betroffen war. Im Irak selber war der Vorstoß der ISIS vermutlich sogar erwartet worden. Für alle überraschend war wohl nur der - so schnelle - Zusammenbruch der irakischen Streitkräfte.
Nun es wahr aber nicht mal hier zu lesen, dass die irakische Demokratie kurz vor der Auslöschung steht. Wenn aber selbst vom Irak, also auch von den USA ein Vorstoß der ISIS erwartet worden ist - ja, das erfasse ich wirklich nicht. Zuerst wird der Irak durch die USA befreit und dann läßt man ihn wieder pulverisieren. Dazu wurden im Irak Bargeld, Waffen und Wegzehrung ausgereicht. Einzige vernünftige Erklärung könnte sein, dass die ISIS Syrien und den Iran sturmreif schießen sollen. Der Irak ist dann der Lohn für das ISIS Kalifat. Wobei man sich damit einen Bärendienst erweisen wird.
Zitat von Reisender im Beitrag #55Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Syrien bombadiert die "syrischen Freiheitskämpfer" = "irakischen Terroristen" der ISIS im Irak.
Das ist aber nun nicht überraschend. Assad läßt sowieso alles bombardieren, was in Syrien nicht auf seiner Linie liegt - also auch die ISIS. Und er bombardiert sie dort, wo sie zu kriegen sind. Jetzt also auch im Irak, da es keine von der irakischen Armee verteidigte Staatsgrenze mehr gibt.
Zitat Der Iran hilft dem Irak mit Waffen.
Da sich im Irak die schon immer Iran-geneigten Schiiten durchgesetzt haben - durchaus folgerichtig.
Zitat Müssen wir Putin dankbar sein, dass er Syrien gestützt hat?
Nur weil die Cholera ausbricht, um man einem Pest-Verbreiter nicht dankbar sein.
Zitat Wo kommen die ISIS plötzlich und unbemerkt her?
Wieso plötzlich und unbemerkt? Die sind seit Jahren aktiv, seit zwei Jahren die wesentliche syrische Bürgerkriegsgruppe und schon länger auch im Irak tätig.
Zitat Zuerst wird der Irak durch die USA befreit und dann läßt man ihn wieder pulverisieren.
Das ist schlicht Folge des Regierungswechsels. Unter Bush wurde der Irak befreit, und Obama hat dann (populistisch und viel zu früh) den Abzug betrieben.
Zitat Einzige vernünftige Erklärung könnte sein, dass die ISIS Syrien und den Iran sturmreif schießen sollen. Der Irak ist dann der Lohn für das ISIS Kalifat.
Sturmreif für wen? Für die USA? Das wäre eine völlig abstruse Vermutung.
Zitat von Reisender im Beitrag #55http://www.faz.net/aktuell/politik/irak-maliki-begruesst-syrische-luftangriffe-gegen-isis-13011489.html
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Syrien bombadiert die "syrischen Freiheitskämpfer" = "irakischen Terroristen" der ISIS im Irak. Bagdad ist dankbar für die Hilfe. Der Iran hilft dem Irak mit Waffen. Müssen wir Putin dankbar sein, dass er Syrien gestützt hat?
Btw: Wo kommen die ISIS plötzlich und unbemerkt her? Ihre Fahrzeuge sind neu. Warum hat kein Nachrichtendienst etwas davon bemerkt? ...wie im Tollhaus.
Lieber Reisender, hätten Sie meine Beiträge in Zettels Raum zu Syrien gelesen, wüssten sie bereits seit einem Jahr dass die ISIS (früher ISIL, L für Levante anstatt S für Syrien) im Syrienkrieg nach Assads Regime die wichtigste Rolle spielt. Und hätten Sie den Beitrag gelesen der dieser Diskussion zugrunde liegt, wüssten Sie, dass die ISIS bereits 2004 im Irak sehr terroraktiv war, und zwar dort, wo sie auch jetzt ihr Zentrum haben - in der Anbar Provinz. Was sich geändert hat, ist die Haltung der sunnitischen Stämme die jetzt mit der ISIS zusammenarbeiten. Der irakische Präsident Maliki, und selbstverständlich der Iran, haben beständig auf eine Ausweitung des syrischen Religionskrieges in den Irak hingearbeitet, in dem sie den Sunniten die einst versprochene Mitbestimmung im Gegenzug für deren Kampf gegen Al-Qaida, versagten. Nun haben die Sunniten die Seiten erneut gewechselt. Diese Situation wäre im Übrigen auch ohne den dritten Irakkrieg eingetreten - nur eben früher.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #62Diese Situation wäre im Übrigen auch ohne den dritten Irakkrieg eingetreten - nur eben früher.
Diese Situation wäre - analog Syrien - auch ohne jeden Irakkrieg eingetreten. Mit dem feinen Unterschied das der Schwiegersohn von Saddam Hussein (Chemie-Ali)keinesfalls so zurückhaltend mit dem Einsatz von Chemiewaffen gewesen wäre wie das offenbar in der Assad-Familie üblich ist.
In Syrien, Irak und Libyen hat eine Minderheit über eine Mehrheit regiert was unter arabisch-islamischen Verhältnissen eine ganz brauchbare Konstruktion ist. Da diese Sachlage von den jeweils nicht regierenden ab und an als illegitim wahrgenommen wird, muß dann gelegentlich gezeigt werden wo der Hammer hängt was der alte Assad im Hama auch mit ganz konventionellen Waffen gemacht hat (10000 Tote).
Wenn bei der ISIS tatsächlich noch alte Kader von Saddam dabei sind werden die wohl gerade dabei sein die eroberte Chemiewaffenanlage daraufhin zu durchforsten ob nicht doch noch was brauchbares da rum liegt.
Es könnten ja doch noch mal US-Truppen vorbeikommen und gegen die Iraner hat sich das Zeug bestens bewährt....
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Ich weiß nicht ob man das ein "Großoffensive" nennen kann aber zumindest zeigt die irakische Armee was sie (noch) so hat:
Zitat The Ramadan counter-offensive, military sources in Erbil said, involves large elements of the country’s single armoured division, backed by Mi-17 armed helicopters. The Army has also pushed forward several of its eight motorised infantry brigades. Its forces are also using 10 Scan Eagle drones, as well as Hellfire ground-to-air missiles mounted on Cessna turbo-prop aircraft, provided by the United States in December.
Zitat Hamburg/Bagdad - ISIS-Rebellen haben sich in der irakischen Stadt Tikrit offenbar erfolgreich gegen das Großaufgebot der irakischen Armee wehren können. Die Regierungstruppen haben sich laut einem BBC-Bericht in die Vorstadt Dijla, 25 Kilometer südlich von Tikrit, zurückgezogen. Es habe heftige Gefechte mit vielen Toten auf beiden Seiten gegeben, berichteten demnach Augenzeugen und Journalisten.
Die irakische Armee hatte am Samstag eine Großoffensive zur Rückeroberung von Tikrit begonnen. Mit tausenden Soldaten, Kampfflugzeugen, Artillerie, Panzern und Bombenräumkommandos waren die Regierungstruppen auf die Stadt vorgerückt. Augenzeugen zufolge sollen sie auf dem Weg in die Stadt von einer großen Anzahl improvisierter Sprengsätze behindert worden sein. ISIS-Kämpfer sollen zudem einen irakischen Hubschrauber abgeschossen und den Piloten gefangen genommen haben.
Die Regierungstruppen haben also am Samstag angegriffen und am Sonntag sich wieder auf eine Position 25 km vor dem Angriffsziel zurückgezogen.
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Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #51 So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. In der Tat, die atomare Bedrohung im kalten Krieg schätze ich im Nachhinein als geringere Gefahr ein.
Diese unterschiedliche Wahrnehmung von Realität, Chancen und Risiken durchzieht doch schon seit Jahren die gesammte Diskussion in Mitteleuropa. Und es scheint so, als hätte die Fraktion die öffentliche Meinung im Griff, die AKWs, Klimawandel, die US-amerikanischen Atomraketen (aber nicht die russischen) sowie "den Kapitalismus" als größte Gefahr der Menschheit ausgemacht zu haben glauben. Ich weiß: hier will´s keiner mehr hören und es klingt ja auch depressiv. Aber Europa ist so naiv, selbstzerstörerisch und realitätsabstinent, dass ich für diesen Kulturraum keine Zukunft sehe. Wir werden auf jeden Fall in die Bedeutungslosigkeit versinken; falls nicht schlimmeres.
Die gleichen Leute, die "den Amerikaner an und für sich" als tumben, schießwütigen Egoisten und Rassisten verunglimpfen, fordern massiv ein, wir sollten und endlich mit unseren "russischen, chinesischen und islamischen Freunden" zusammentun. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich k... könnte. Wie kann es sein, dass Menschen in Deutschland aufwachsen (einem der freiesten, wohlhabensten und demokratischsten Staaten der Erde) und die dann absolut sadistische, brutale, unterdrückerische Regime als "Freunde" betrachten?
Zitat von Frank2000 im Beitrag #65... die US-amerikanischen Atomraketen (aber nicht die russischen) ..
Sind Atomraketen in der öffentlichen Diskussion tatsächlich präsent? Das erkenne ich überhaupt nicht. Diskutiert werden höchstens iranische oder nordkoreanische.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #65... die US-amerikanischen Atomraketen (aber nicht die russischen) ..
Sind Atomraketen in der öffentlichen Diskussion tatsächlich präsent? Das erkenne ich überhaupt nicht. Diskutiert werden höchstens iranische oder nordkoreanische.
Es ging da um meine Diskussion mit Erling Plaethe was denn eine "große Gefahr" sei. Und ich vertrat da die Meinung, daß wer die sowjetischen Atomraketen als Drohung erlebt hat unmöglich ein paar durchgeknallte Terroristen als ebenbürtige Gefahr ansehen kann. Der Iran ist ja auch eine Gefahr für den Weltfrieden aber auch nur eine mindere. Im Zweifel werden unsere israelischen Freunde mit Hilfe der von Deutschland kostengünstig gelieferten U-Boote das Problem schon irgendwie in den Griff kriegen.
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Zitat von Frank2000 im Beitrag #65... die US-amerikanischen Atomraketen (aber nicht die russischen) ..
Sind Atomraketen in der öffentlichen Diskussion tatsächlich präsent? Das erkenne ich überhaupt nicht. Diskutiert werden höchstens iranische oder nordkoreanische. Gruß, Martin
Ich habe die Diskussion der letzten 40 Jahre zusammengefasst. Und da gab es 500.000 Menschen die gegen die "gefährlichen US-Atomraketen" auf die Straße gingen, aber nur ein paar tausend Leute, die sich über die russischen Raketen Sorgen machten. Wer die hasserfüllten Anti-USA-Demos der "Friedensbewegung" und deren unstillbaren Hunger nach Unterwerfung unter den "russischen Freund" miterlebt hat, der wird sich nicht mehr wundern, wie es im Mittelalter zu den Hexenverbrennungen kommen konnte. Oder wieso im Iran die Frauen wieder freiwillig den Schleier angezogen haben.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #68Wer die hasserfüllten Anti-USA-Demos der "Friedensbewegung" und deren unstillbaren Hunger nach Unterwerfung unter den "russischen Freund" miterlebt hat, der wird sich nicht mehr wundern, wie es im Mittelalter zu den Hexenverbrennungen kommen konnte. Oder wieso im Iran die Frauen wieder freiwillig den Schleier angezogen haben.
Jein. Der todesmutige Kampf gegen den Atomtod lief ja auf zwei Schienen: zum einen auf den Umzügen & Aufläufen - & da fiel der Augenschein oft dahingehend aus; das andere Standbein waren die endlosen Diskussionen & Podiumsaussitzungen (wobei die ersten 3 Reihen im Hörsaal ausnahmslos von Betroff_Innen okkupiert waren, die allesamt strickten): & da konnte man die Genossen mit Garantie zur Weißglut bringen, wenn man ihnen Nähe zum Kasernenkommunismus vorhielt. (Sozialismus hättens schon gern gehabt, aber das angesagte Modell war das nicaraguanische.) Da wurde ganz=streng auf vermeintliche Äquidistanz gepocht; der Rest der Zeit verging mit dem Herunterbeten der immergleichen dürftigen Formeln, daß Waffen zu Gewalt führen, daß noch nie ein Krieg..., daß man miteinander reden müsse. Und der unablässigen gegenseitigen Versicherung, daß "man Angst habe". Kirchentag halt. Die Friedensbewegung 2.0 zeichnete sich stets durch ein gerütteltes Maß an ostentativer Doofheit aus. Den allermeisten war der tatsächliche Zustand des Realsoz & seine Geflogenheiten Hekuba; nähere Detailkenntnis machte den Betreffenden nur verdächtig (Revanchist; Heimatvertriebener - das war zu der Zeit ja eine Injurie) - die verirrten sich sowieso nie in solche Molkereien der frommen Denkungsart.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #69Jein. Der todesmutige Kampf gegen den Atomtod lief...
schon alles richtig aber sagen wir es doch kürzer. Die Organisatoren (VVN, DKP u.v.m.) waren ausnahmslos bezahlte Einflußagenten der DDR und des KGB.
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PS: Was die Suche nach dem Ursprung der "edlen Seelen" so auswirft...
Zitat Der Spiegel 18/1991 machte sich in Deutschland eine klammheimliche Enttäuschung breit. Was im Golfkrieg geschehen war, war schlimm, aber eben nicht schlimm genug. Die erwartete Apokalypse fand nicht statt, allen Ängsten und Hoffnungen zum Trotz kam es nicht zu einem dritten Weltkrieg, auch die globale Klimakatastrophe blieb aus. Und vor allem: Der Ölteppich auf dem Golf konnte schon weit vor Sylt gestoppt werden. Der ganz normale Alltag kehrte zurück. Die schmuddelig gewordenen Bettlaken wurden von den Balkonen wieder eingeholt, die noch nicht verteilten Nachrufe auf "unsere geliebte Mutter, die Erde" landeten im grünen Altpapier-Container, die Frage "Wann sind wir die Wüste?" verschwand vom Eingangsportal der Humboldt-Universität, die Aufforderung "Hupt gegen den Krieg!" stand ganz plötzlich verloren im sinnleeren Raum. So weit wie gehabt. Aber:
ZitatGefragt, wie er das Verhalten der Briten beurteilt, sagte Gerhard Schröder: "Ich find' das ein tolles Land, und ich hab', weil die Kneipen da immer um halb elf zumachen, wenn ich da war, mir manchen unsinnigen Fernsehfilm angeschaut, das hat mich aufgeregt, wie wir 40 Jahre lang abgemalt worden sind als besonders kriegerisch und kriegslüstern, und ich hab' das nie richtig gefunden und auch nie das richtige Bild der Deutschen. Aber jetzt, jetzt sagen die Deutschen in ihrer Mehrheit ,Wir sind gegen den Krieg', und jetzt ist das auch wieder nicht richtig. Wissen Sie was, mich ärgert diese britische Kampagne, und ich halte es für würdelos, wie aus Deutschland darauf reagiert wird, nämlich eingeknickt und in der Einschätzung, die hätten da recht. Die haben da nicht recht, die Briten verarbeiten nicht nur diesen Konflikt, sondern ein paar andere Dinge gleich mit, und es ist wirklich an der Zeit, daß man ihnen mal sagt, und ich tu' das sehr gerne: Organisiert mal 'ne vernünftige, sozial gestaltete Gesellschaft, dann können wir uns als Europäer von gleich zu gleich auch kritisch über solche Fragen auseinandersetzen..."
Wundert sich noch wer, daß die SPD was gegen Google hat?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #56eine Flut, die vor nichts halt macht. Auch nicht vor Teheraner Mullahs.
The American Interest, 30 June 2014, "From ISIS to IS" By proclaiming a caliphate, ISIS is declaring all existing governments, and especially all existing Muslim governments, illegitimate. This is a declaration of war, not just against the Shia in Iraq and the Alawites in Syria, but also against Jordan, Saudi Arabia, and the Gulf states.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #65... die US-amerikanischen Atomraketen (aber nicht die russischen) ..
Sind Atomraketen in der öffentlichen Diskussion tatsächlich präsent? Das erkenne ich überhaupt nicht. Diskutiert werden höchstens iranische oder nordkoreanische. Gruß, Martin
Ich habe die Diskussion der letzten 40 Jahre zusammengefasst.
Uuups, das war nicht ganz einfach erkennbar, dass die Jahrzehnte zu Jahren geschrumpft wurden ,
Zitat ..durchzieht doch schon seit Jahren die gesammte Diskussion ..
sonst wären mir noch ein paar zusätzliche Themen eingefallen. Immerhin haben wir ja inzwischen die Wiedervereinigung geschafft.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #56eine Flut, die vor nichts halt macht. Auch nicht vor Teheraner Mullahs.
The American Interest, 30 June 2014, "From ISIS to IS" By proclaiming a caliphate, ISIS is declaring all existing governments, and especially all existing Muslim governments, illegitimate. This is a declaration of war, not just against the Shia in Iraq and the Alawites in Syria, but also against Jordan, Saudi Arabia, and the Gulf states.
Genau, lieber Ulrich Elkmann. In dem von mir besprochenen Artikel von Stratfor ging es ja auch um die Aussage von ISIS "Sykes-Picot" zu zerstören. Das war vor der Ausrufung des Kalifats und ein Beleg für das Geschichtsbewusstsein dieser Terrorarmee und ihren unbedingten Willen nicht nur einen Staat zu gründen, sondern alle Grenzen in Arabien neu zu ziehen.
Diese Entwicklung stellt für uns eine ganz erhebliche Gefahr dar. Keine, die darin besteht, ob jemand aus Versehen einen roten Knopf drückt. Oder aus Nervosität. Was sich dort formiert ist die Art Barbarei welche das Ende der zivilisierten Welt darstellt. Sollte in diesem Religionskrieg die ganze Region in solch eine Barbarei versinken, hat der Westen es mit einem Gegner zu tun, der, anders als die Russen damals, Rationalität nur in der Menge und in der öffentlichkeitswirksamen Bedeutung der abgeschlachteten "Ungläubigen" sieht. Die ISIS schlachtet keine Gegner heimlich ab, sondern sucht im Gegenteil so viel Öffentlichkeit wie nur irgend möglich. Wer davor wegrennt, flüchtet vor Monstern. Man stelle sich mal vor, gegen solch einen Gegner die Söhne (und Töchter) eines westlichen Landes mobilisieren zu wollen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #74Diese Entwicklung stellt für uns eine ganz erhebliche Gefahr dar.
Ganz sicher nicht.
Bevor die die österreichisch-deutsche Grenze überschreiten müssen sie weit vorher mit der Türkei, dem Iran, Jordanien, Assad-Syrien und - vor allem - Israel fertigwerden. Das werden sie nicht schaffen. Maximal werden die ein Kaliphat auf dem jetzt eroberten Territorium und damit eine Art Somalia errichten können und ab und an ein paar Terroristen schicken. Das ist es dann aber auch.
Viel gefährlicher - aber auch das in engen Grenzen - ist sowieso der Iran.
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