Ich stimme zu, Merkel ist nur das Symptom, aber m. E. von zwei Phänomenen.
Einmal, wie wie im Beitrag richtig beschrieben, die Meinung vieler Landsleute, wir wären ein Land, wo keine unmittelbare Gefahr droht, die schnelles Handeln erfordert. Die meisten setzen z. B. einfach als selbstverständlich voraus, dass in Mitteleuropa Frieden herrscht. Und das wir uns mit viel arabischer Zuwanderung irgendwann auch arabische Verhältnisse einhandeln können, sieht kaum einer so. Dass der Strom aus der Steckdose kommt und sich das nicht ändern kann, setzen die Energiewendeideologen stillschweigend voraus.
Problem Nummer 2 ist die totale Dominanz der Linken. Was allzu sehr vom linken Mainstream abweicht, ist mindestens rechtspopulistisch. Rechts darf man sich schon gar nicht mehr nennen. Hier ist die aktuelle Krise auch eine Chance. Zum ersten Mal regt sich deutlich Widerstand gegen linksgrüne Politik. Das ist die Chance, den linken Konsens aufzubrechen.
Zitat von TF im Beitrag #4Problem Nummer 2 ist die totale Dominanz der Linken. Was allzu sehr vom linken Mainstream abweicht, ist mindestens rechtspopulistisch.
Ich würde eher sagen, dass das was Sie Problem Nummer 2 nennen nur ein anderer Name für das Problem Nummer 1 ist.
Das was die meisten heutzutage meinen, wenn sie von linkem Mainstream sprechen, von linker Politik, hat eigentlich nichts mehr mit wirklich linker Politik zu tun, wie man sie historisch verstehen würde. Ich habe einmal einen interessanten Aufsatz darüber gelesen, ich glaube sogar von Maxeiner/Miersch, warum linke Politik heute nicht mehr "klassisch links" ist. Es geht nicht mehr um eine Interessenvertretung für den klassischen Arbeitnehmer, sondern um die Moralisierung der Welt. Warum man das heute links nennt, mag daran liegen dass diese Bewegung aus den / über die Grünen enstand und diese Gruppierung Wurzeln in den kommunistischen Bewegungen der 60er/70er Jahre hatte.
Die Art und Weise, wie sich diese ursprünglich kommunistisch angehauchte Bewegung nach heute hin entwickelte, war aber nur in einer Wohlstandsgesellschaft wie der unseren möglich, in der Milch und Honig fliesen. Um es überspitzt zu formulieren: Es gab hier ab den 70er/80er Jahren für Menschen, die die Welt verbessern wollten, nur noch das Moralisieren als Aufgabe, denn besser wurde unsere Welt (fast) von alleine.
In diesem Sinne könnte man es als eine Laune der politischen Entwicklung hierzulande sehen, dass wir den Mainstream aktuell links nennen / er sich selbst für links hält. Er ist das Produkt einer Generation, welche niemals gezwungen war in einer Notlage zu handeln, weil sie im Überfluss und ohne echte Not groß wurde, sich aber ständig (nach eigenem Empfinden) in der größtmöglich anzunehmenden Notlage wähnte, die sie grade eben noch so abwenden konnte. Merkels Politik ist die Manifestierung dieses Lebensgefühls, das in meinen Augen im Wesentlichen durch Realitätsverlust charakterisiert ist.
Es steht für mich dabei ausser Frage, dass Merkel eine besonders fragwürdige Figur in der aktuellen Situation abgibt (möglicherweise ist sie dabei sogar die perfekte Kulminierung dieses beschriebenen Lebensgefühls), aber ich bin nicht wirklich davon überzeugt, dass eine andere politische Führung die entscheidenden, notwendigen Dinge tun könnte / würde. Die Politik würde mit anderer Führung sicher anders klingen und möglicherweise auch graduell anders handeln: Grenzen schließt man im Zweifel aber nicht durch Lichterketten und ich bin mir alles andere als sicher, das unsere Gesellschaft damit umgehen kann.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Heute morgen laß ich einen Beitrag in der FAZ von Herrn Reinhard Müller, siehe hier: Deutsche Parallelwelten
Man kann diesen Artikel als eine durchaus kritische Auseinadersetzung mit der aktuellen deutschen Einwanderungspolitik verstehen. Und dort liest man diesen Satz:
Zitat von Deutsche ParallelweltenDie Regierung muss jetzt jene Tatkraft zeigen, die sie in der Energiepolitik und bei der Abschaffung der Wehrpflicht an den Tag legte.
Auch in der FAZ ist man nicht in der Lage Tatkraft von Aktionismus bzw. notwendiges Handeln von politischem Marketing zu unterscheiden. Auch hier scheint man nicht zu verstehen was "mittelbare" und "unmittelbare" Probleme unterscheidet. Es scheint in Fleisch und Blut übergangen zu sein, dass es diesen Unterschied nicht gibt.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von TF im Beitrag #4 Hier ist die aktuelle Krise auch eine Chance. Zum ersten Mal regt sich deutlich Widerstand gegen linksgrüne Politik. Das ist die Chance, den linken Konsens aufzubrechen.
Wenn es nicht so todtraurig wäre - es wäre eine perfekte Vorlage für ein surrealistisches Theaterstück. Denn die sich selbst "Links" nennende vorherrschende Bewegung in Deutschland will sich gegen eventuelle Gegenreaktionen des tumben, durch die linke Elite zu führenden Wahlvolks absichern. Dazu geht man gezielt auf eingebürgerte islamische Migranten zu. Das ist nun mal die größte bisher nicht politisch vertretene Gruppe in Deutschland und umfasst je nach Bundesland schon 5% der Wahlstimmen. Das die AfD dort nichts holen kann, ist klar. Das speziell die Grünen da eine Zeitlang überproportional gewinnen könnten ist eben so klar.
SPD und CDU rangeln dann um den Rest.
Das tragigkomische dabei ist aber, dass die Politiker noch immer nicht verstanden haben, dass ein Großteil der islamischen Einwanderer sich nicht integrieren WILL. Und damit entfällt auch langfristig die Möglichkeit, dass eine der heutigen Parteien diese Bevölkerungsgruppe vertreten könnte. Vielleicht eine kurze Zeit lang; aber je stärker diese Gruppe wird, desto mehr steigt absolut zwangsläufig das Bedürfnis nach einer Islampartei in Deutschland. Diese Entwicklung ist absolut gar nicht aufzuhalten, wie wir jetzt erst wieder in der Türkei gesehen haben.
Das Umwerben der eingebürgerten islamischen Migranten (die sich selbst nicht als im klassischen Sinn "Deutsche" verstehen) führt also nur noch schneller dazu, dass die Parteien sich einen Gegner erschaffen, der nicht so leicht medial zu knechten ist wie die Reps, AfD, StadtPartei und wie die Neugründungen alle hießen. Diese Islampartei (deren Existenz ich in den nächsten 20 Jahren voraussage) wird dann erst so richtig unsere Gesellschaft verändern.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Die Flüchtlingskrise öffnet den Bürgern die Augen für die Deformationen der Politik Vielleicht brauchte es diese Tragödie, damit den Bürgern in Europa die Augen geöffnet werden. Zu viele Politiker geniessen es, grosszügig zu sein, Menschen zu helfen und die Welt zu retten, meistens mit Geld, das ihnen nicht gehört, meistens mit Entscheiden, deren Konsequenzen sie nie tragen müssen, weil sie weit in der Zukunft liegen. Sie sagen sehr oft Ja, selten sagen sie Nein.
[...]
Es ist der heutigen Generation von Politikern meisterhaft gelungen, Verantwortlichkeiten zu verwischen: Deshalb entziehen sie sich so gerne den Entscheidungsprozessen des Nationalstaates, wo sie als Regierende klar zu verorten sind, und flüchten sich in die höheren Sphären des Supranationalen, wo alle und keiner zuständig ist.
Ob das alles den Bürgern die "Augen öffnen wird", bleibt aber abzuwarten. Der Gedanke, dass nicht alle zu uns kommen können, liegt mittlerweile natürlich so sehr auf der Hand, dass sich fast jeder zu ihm bekennt. Es wird sich allerdings erst entscheiden wie groß die derzeitge Kluft zwischen aktueller Regierung und Regierten wirklich ist, wenn es darum geht die Schlußfolgerungen dieses Gedankens zu akzeptieren. Ist die Kluft gefühlt oder substanziell, inhaltlich? Ich persönlich fürchte, es ist ersteres.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Problem und Symptom schließen sich nicht unbedingt aus. Im konkreten Fall würde ich daher die "oder"-Frage in Bezug auf Merkel beantworten mit: Sie ist Beides.
Es gibt diese beschriebene Mentalität, die Realität nicht voll wahrzunehmen und Schönwetter-Politik betreiben zu wollen. Diese Mentalität gibt es in allen Ländern und sorgt auch dort für konsequent schlechte Politik. Und darüber hinaus hat jedes Land sein speziellen Macken, in Deutschland ist das halt die Gutmenschen-Übertreibung.
Merkel ist Symptom dieser unpolitischen Art, Politik zu betreiben.
Aber sie ist gleichzeitig auch speziell Problem, weil sie keine eigene inhaltliche Agenda hat, daher im wesentlichen mit Demoskopie navigiert. Das verstärkt natürlich das Symptom. Und da sie verständlicherweise nicht zugeben kann, daß sie eigentlich nicht führt, sondern nur folgt, fehlen ihr die inhaltlichen Begründungen, um Fehlentscheidungen korrigieren zu können. Auch andere Politiker sind starrköpfig oder wollen Gesichts wahren - aber im Fall Merkel nimmt das Formen an, die ungewöhnlich sind.
Zitat von R.A. im Beitrag #9 (...) Aber sie ist gleichzeitig auch speziell Problem, weil sie keine eigene inhaltliche Agenda hat, daher im wesentlichen mit Demoskopie navigiert. Das verstärkt natürlich das Symptom. Und da sie verständlicherweise nicht zugeben kann, daß sie eigentlich nicht führt, sondern nur folgt, fehlen ihr die inhaltlichen Begründungen, um Fehlentscheidungen korrigieren zu können. Auch andere Politiker sind starrköpfig oder wollen Gesichts wahren - aber im Fall Merkel nimmt das Formen an, die ungewöhnlich sind.
Nach und nach im laufe des nun viele Jahre gemeinsamen Merkel-Mitlaufens, Mitunterstützen und Mitverschweigen und untereinander Ausspionierten werden so manche Leichen im Keller auch bei altgedienten "Mitarbeitern" zu finden sein, so daß jedes Contra zu jeder Zeit das eigene Grab bedeutet hätte. Am Anfang war vielleicht noch der Glaube an ein Sternenleuchten, welche schon längst einzeln herabgepurzelt sind, und damit das Wissen um den eigenen Fall voraussehbar ist.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Merkel ist Symptom dieser unpolitischen Art, Politik zu betreiben.
Aber sie ist gleichzeitig auch speziell Problem, weil sie keine eigene inhaltliche Agenda hat, daher im wesentlichen mit Demoskopie navigiert. Das verstärkt natürlich das Symptom. Und da sie verständlicherweise nicht zugeben kann, daß sie eigentlich nicht führt, sondern nur folgt, fehlen ihr die inhaltlichen Begründungen, um Fehlentscheidungen korrigieren zu können. Auch andere Politiker sind starrköpfig oder wollen Gesichts wahren - aber im Fall Merkel nimmt das Formen an, die ungewöhnlich sind.
Dazu (und zu vielem mehr) ein, wie ich finde, journalistisches Leckerchen von Hans-Hermann Tiedje, bezeichnenderweise nicht in einem deutschen Publikationsorgan erschienen, sondern in der NZZ. Wein einschenken, anschnallen und genießen:
Zitat von R.A. im Beitrag #9Problem und Symptom schließen sich nicht unbedingt aus. Im konkreten Fall würde ich daher die "oder"-Frage in Bezug auf Merkel beantworten mit: Sie ist Beides.
Da stimme ich Ihnen zu lieber R.A.. Ich wollte mit meinem Beitrag auch keine exklusive Erklärung bieten, auch wenn es sich möglicherweise so liest. Mir kommt es nur so vor, dass man bei dem aktuellen "Schuldkult", welcher um Merkel betrieben wird, die eigenen Nase gerne vergißt, an welche man aber durchaus auch fassen kann. Dies mehr ins Bewußtsein zu rücken, war Intention meines Beitrags.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
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Zitat von Doeding im Beitrag #11http://www.nzz.ch/meinung/merkeldaemmerung-1.18639497
Genießen kann man ein solches Thema ja leider nur schwerlich lieber Doeding aber den will ich sehen, der vor der innerern Befriedigung gefeit ist, seine eigene Ohnmacht von einer so trefflichen Anklageschrift überwunden zu finden.
Spaß beiseite.
Die Frage ist, warum lies sich das deutsche Volk bereits über 10 Jahre von so einem Kanzler regieren? Warum lies sich eine Partei zum "Hofstaat eines Sonnenkönigs umfunktionieren"? Und das alles bei tendenziell wachsender Beliebtheit in der Bevölkerung. Denn: Dass Merkel eine prinzipienlose, planlose Populistin ist, war spätestens seit Fukushima klar.
Meine Gedanken im Beitrag sind ein Versuch mir selbst zu erklären was da geschehen ist und noch geschieht, obwohl ich es eigentlich unerklärlich finde.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
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Zitat von Frank2000 im Beitrag #7 Das Umwerben der eingebürgerten islamischen Migranten (die sich selbst nicht als im klassischen Sinn "Deutsche" verstehen) führt also nur noch schneller dazu, dass die Parteien sich einen Gegner erschaffen, der nicht so leicht medial zu knechten ist wie die Reps, AfD, StadtPartei und wie die Neugründungen alle hießen. Diese Islampartei (deren Existenz ich in den nächsten 20 Jahren voraussage) wird dann erst so richtig unsere Gesellschaft verändern.
Wir haben Glück, lieber Frank, dass die Muslime kein monolithischer Block sind, sondern fast jede Moschee mit fast jeder anderen sich im Konkurrenzkampf befindet. Sie sind noch nicht mal in der Lage einen gemeinsamen Zentralratzu bilden, also ein Organ, dass für die Anliegen der Muslime in Deutschland sprechen kann.
Wenn man sich alleine die Zerstrittenheit der Shiiten und Sunniten ansieht, von den anderen Gemeinschaften innerhalb des Islam mal ganz abgesehen, dann sehe ich die Gefahr der Bildung einer schlagkräftigen Partei des Islam nicht. Selbst den Muslimbrüdern (dort Ziff2.3.), ich bezeichne sie mal als den politischen Arm des Islam, ist es bisher nicht gelungen einheitliches Handeln in Deutschland zu organisieren. Der verlinkte WELT-Artikel ist von 2007, hat aber m.E. an Aktualität nichts eingebüßt.
Deshalb halte ich die Bildung einer größeren Partei für relativ unwahrscheinlich. Das ist unser Glück. Wie sich das entwickelt, wenn Türken visafrei unser Land "fluten" können, vermag ich nicht zu sagen. Zu befürchten ist, dass dies das politische Handeln der Muslime sehr fördern würde.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #13Die Frage ist, warum lies sich das deutsche Volk bereits über 10 Jahre von so einem Kanzler regieren? Warum lies sich eine Partei zum "Hofstaat eines Sonnenkönigs umfunktionieren"? Und das alles bei tendenziell wachsender Beliebtheit in der Bevölkerung.
http://www.dubistdeutschland.de/ - <= das erklärt alles. Nicht zuletzt die Regredierung, die es hinnimmt, daß "Regieren" darin besteht, daß mit dem Souverän im Duktus & Gehalt so gesprochen wird wie von einer Kindergärtnerin mit ihren 5-jährigen Chargen. Ein Mosaiksteinchen. Im Cicero, eigentlich seit Mitte 2004, aber dann den Sommer vor der Wahl mit steigender Amplitude, ging das über die Titelbildmotti "Deutschland tau dich": Mehltau über DE, verharzt (ohne t), piefig; Frau Merkel ist als massentaugliche Alt-68erin verkauft worden. Der Bewährungstest war die Finanzkrise 2008/09, als Hinz'n'Kunz ein 1929 2.0 proklamierten; samt Vogelgrippe & EHEC davor als Signum, daß die Pest von uns gewendet wird, solange Unsere Liebe Frau unverrückbar die Wacht hält. Das Nichts war als eiserne Lady mit Lotuseffekt beschichtet; selbst die Laufzeitverlängerung 2010, damals die so ziemlich härtest denkbare Nuß, ist ja nicht mal mit leisem Murren verbucht worden: das hat der Hosenanzug ganz zurecht als Aushändigung der 007-Lizenz gesehen; die 1. Griechenrettung die Bestätigung: jawoll, "du bist Deutschland," also ist "ich schaffe das" serienmäßig eingebaut.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat Deshalb halte ich die Bildung einer größeren Partei für relativ unwahrscheinlich. Das ist unser Glück. Wie sich das entwickelt, wenn Türken visafrei unser Land "fluten" können, vermag ich nicht zu sagen. Zu befürchten ist, dass dies das politische Handeln der Muslime sehr fördern würde.
In Deutschland gibt es (Stand 2014) ca. 2,8 Mio türkischstämmige Einwohner, davon knapp die Hälfte deutsche Staatsbürger. Die Zahl ist übrigens seit 2005 rückläufig, d.h. jedes Jahr gehen mehr Türken in die Türkei zurück als nach Deutschland kommen, obwohl es für Türken nicht gerade schwer ist, nach Deutschland einzuwandern. Wo sehen Sie also die Gefahr der Flut?
Zitat Deshalb halte ich die Bildung einer größeren Partei für relativ unwahrscheinlich. Das ist unser Glück. Wie sich das entwickelt, wenn Türken visafrei unser Land "fluten" können, vermag ich nicht zu sagen. Zu befürchten ist, dass dies das politische Handeln der Muslime sehr fördern würde.
In Deutschland gibt es (Stand 2014) ca. 2,8 Mio türkischstämmige Einwohner, davon knapp die Hälfte deutsche Staatsbürger. Die Zahl ist übrigens seit 2005 rückläufig, d.h. jedes Jahr gehen mehr Türken in die Türkei zurück als nach Deutschland kommen, obwohl es für Türken nicht gerade schwer ist, nach Deutschland einzuwandern. Wo sehen Sie also die Gefahr der Flut?
Gruß Petz
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Flut trifft es hier sicher nicht, gleichwohl ergeben sich wohl möglicherweise erhebliche Probleme aus der sozioökonomischen Struktur der Ein- und Auswanderer. Wenn die auswandernden Deutschtürken tendenziell hochqualifiziert und an sich gut integriert sind (was der Fall ist), während die einwandernden Türken eher Türkinnen sind, für die seinerzeit das unschickliche Wort "Importbraut", mit ausgesprochen schlechten Integrationsaussichten, geprägt worden ist (was wohl zumindest tendenziell der Fall ist), dann verändert sich die sozioökonomische Struktur auf lange Sicht in einer Weise, bei der es letztlich egal ist, ob 2020 netto ein paar weniger türkischstämmige Mitmenschen unter uns weilen oder nicht.
Was das langfristig für mögliche politische Interessensvertretungen bedeutet, kann man schlecht spekulieren. Der Eindruck ist aber, daß jemand wie Erdogan hier tendenziell mehr und radikalere Anhänger hat als in der Türkei (siehe letzte Quelle unten, auch wenn sie Schwächen aufweist, da die Wählenden nicht repräsentativ für die community sind ). Wenn Erdogan also die Politik repräsentiert, die von Türken und Deutschtürken in diesem Land mehrheitlich goutiert wird, dann gute Nacht Adele...
Zitat von TF im Beitrag #4Ich stimme zu, Merkel ist nur das Symptom, aber m. E. von zwei Phänomenen.
Einmal, wie wie im Beitrag richtig beschrieben, die Meinung vieler Landsleute, wir wären ein Land, wo keine unmittelbare Gefahr droht, die schnelles Handeln erfordert. Die meisten setzen z. B. einfach als selbstverständlich voraus, dass in Mitteleuropa Frieden herrscht. Und das wir uns mit viel arabischer Zuwanderung irgendwann auch arabische Verhältnisse einhandeln können, sieht kaum einer so. Dass der Strom aus der Steckdose kommt und sich das nicht ändern kann, setzen die Energiewendeideologen stillschweigend voraus.
Hallo, den letzten Satz verstehe ich nicht ganz.Ich denke, daß der Ausstieg aus der Atomenergie überstürzt war, weil bei uns keine Tsunamis drohen, und dadurch unnötig teurer wird. Vielleicht hat Frau Merkel geglaubt, daß sie nur unter dem Eindruck von Fukushima die CDU auf diesen Weg bringen kann, der in der Sache schon richtig ist, wie ich glaube.
Zitat Problem Nummer 2 ist die totale Dominanz der Linken. Was allzu sehr vom linken Mainstream abweicht, ist mindestens rechtspopulistisch. Rechts darf man sich schon gar nicht mehr nennen. Hier ist die aktuelle Krise auch eine Chance. Zum ersten Mal regt sich deutlich Widerstand gegen linksgrüne Politik. Das ist die Chance, den linken Konsens aufzubrechen.
Eine linke Dominanz sehe ich nicht, wo ist sie? Aber gerade dann sollten wir das Fähnlein der FDP hochhalten. Seit die aus dem Bundestag (und aus dem bairischen Landtag) geflogen ist, wird sie von den Medien weitgehend totgeschwiegen.
Zitat von Peter Zeller im Beitrag #18Eine linke Dominanz sehe ich nicht, wo ist sie?
Lieber Peter Zeller, in den Medien nehme ich eine links-grüne Dominanz wahr. (SPD ist bei mir links. Die CDU noch nicht. Noch nicht!)
Also nur ein Beispiel: Gestern (später Abend) in der Tagesschau oder Heute ( weiß nicht mehr so genau wo), schloss der Bericht über die Einigung mit der SPD mit der Feststellung des Journalisten, dass sich die Ansicht der SPD durchgesetzt habe. Das ist für mich linke Berichterstattung. Kann sein, dass ich zu empfindlich bin und durch meine rechte Brille, mit meinem rechten Auge etwas verzerrt wahrnehme? Aber, ich nehme es so wahr und Andere auch. Ach so, diese Meinungsäußerung lief nicht als Kommentar, sondern war Bestandteil der Tatsacheninformation. Und dafür bezahle ich nun meine Zwangsabgabe!
LG, Paul
PS: Nachtrag: Die seriöse Berichterstattung hätte damit schließen müssen, dass sowohl CDU/CSU als auch die SPD der Meinung sind, dass sie sich in dem Kompromiss durchgesetzt hätten. Jeder Seher hätte dann selbst unbeeinflusst entscheiden können, wie er den Kompromiss bewertet.
In einem gesonderten Kommentar hätte dann die linke Meinung begründet werden können und anschließend die rechte auch. Der ÖR soll informieren und nicht agitieren. Das erwarte ich jedenfalls.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #15 http://www.dubistdeutschland.de/ - <= das erklärt alles. Nicht zuletzt die Regredierung, die es hinnimmt, daß "Regieren" darin besteht, daß mit dem Souverän im Duktus & Gehalt so gesprochen wird wie von einer Kindergärtnerin mit ihren 5-jährigen Chargen.
Hallo, Herr Elkmann,
das Wort 'Regredierung' gibt es im Deutschen nicht, deshalb bin ich überrascht, es bei Ihnen zu finden. Vielleicht sollten Sie 'Regression' nehmen, von lat. regredior (von 'gradior') - zurückgehen; der Wortstamm(?)ist auch enthalten im bekannten Gradus (ad Parnassum). Mackensen übersetzt Regression u.a. mit 'Rückbewegung'. Richtiger wäre wohl 'Regressus', bei Mackensen 'Weg von der Wirkung zur Ursache'.
Zitat von Peter Zeller im Beitrag #18und dadurch unnötig teurer wird.
Er ist nicht nur teuer, er birgt Risken, die denen eines Reaktorunfalls durchaus vergleichbar sind. Hier gibt es zum Beispiel Betrachtungen dazu: Kaskadeneffekte der Energiewende
Und dabei sind in diesem Beitrag beleuchteten Risiken noch nicht einmal alls. Eine andere Frage ist zum Beipiel, welche Folgen es hat, sich von einem bestimmten Technologiezweig als Land mehr oder weniger komplett zu verabschieden: In Forschung, Produktion und Anwendung.
Meines Wissens wird übrigens gerade heute verhandelt, inwiefern und von wem (Bund oder Land) Atomkraft Betreiber in Hessen aufgrund von Rechtsbrüchen im Rahmen der Stilllegung seitens der Regierung zu entschädigen sind.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
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Zitat von Peter Zeller im Beitrag #18Eine linke Dominanz sehe ich nicht, wo ist sie?
Lieber Peter Zeller, in den Medien nehme ich eine links-grüne Dominanz wahr. (SPD ist bei mir links. Die CDU noch nicht. Noch nicht!)
Also nur ein Beispiel: Gestern (später Abend) in der Tagesschau oder Heute ( weiß nicht mehr so genau wo), schloss der Bericht über die Einigung mit der SPD mit der Feststellung des Journalisten, dass sich die Ansicht der SPD durchgesetzt habe. Das ist für mich linke Berichterstattung.
Hallo, Paul,
ich finde, es ist einfach nur schlechter Journalismus. Guten kenne ich nicht; die Lektüre von Spiegel und Süddeutscher Zeitung habe ich schon vor langer 'Zeit' (auch die!) aufgegeben.
(Mit Regeln zur Anrede komme ich noch nicht klar; ich bin für jeden Hinweis dankbar.)
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #15 http://www.dubistdeutschland.de/ - <= das erklärt alles. Nicht zuletzt die Regredierung, die es hinnimmt, daß "Regieren" darin besteht, daß mit dem Souverän im Duktus & Gehalt so gesprochen wird wie von einer Kindergärtnerin mit ihren 5-jährigen Chargen.
Hallo, Herr Elkmann,
das Wort 'Regredierung' gibt es im Deutschen nicht, deshalb bin ich überrascht, es bei Ihnen zu finden. Vielleicht sollten Sie 'Regression' nehmen, von lat. regredior (von 'gradior') - zurückgehen; der Wortstamm(?)ist auch enthalten im bekannten Gradus (ad Parnassum). Mackensen übersetzt Regression u.a. mit 'Rückbewegung'. Richtiger wäre wohl 'Regressus', bei Mackensen 'Weg von der Wirkung zur Ursache'.
Hallo lieber Peter Zeller, entschuldigen Sie bitte die Einmischung eines Ungebildeten. Habe über Google den Duden aufgerufen und unter "regredieren" das gefunden.
Zitat Bedeutungsübersicht
1.(Psychologie) auf Früheres zurückgehen, zurückgreifen 2.(Rechtswissenschaft) Regress (1) nehmen
Oder ist es nicht gestattet, das Substantiv zu bilden?
Mein Freund, ein Ethnologe, der am Grimm'schen Wörterbuch mitgearbeitet hat, hat mir vermittelt, dass unsere Sprache lebt. Neue Wörter werden registriert und wenn sie ein paar mal an unterschiedlichen Stellen vorkommen in den Wortschatz aufgenommen. In der Tradition der Gebrüder Grimm hat mein Freund überall nach neuen Wortschöpfungen gesucht. Sogar auf Käseverpackungen. Die hat er dann in dem von den Gebrüdern angelegtem Archiv deponiert. Da es sich so unwahrscheinlich anhört: das ist kein Quatsch. Das hat er wirklich gemacht.
Ulrich Elkmann ist es auch gestattet wortschöpferisch zu wirken. Macht er recht häufig, wie ich bemerkt habe. Hauptsache ist dabei wohl: der Sinn des Gemeinten muss erkennbar sein.
Zitat von Peter Zeller im Beitrag #20das Wort 'Regredierung' gibt es im Deutschen nicht
Lieber Herr Zeller,
bei der Verwendung sive Prägung sive Variation solcher Vokabeln kommt es weniger auf das "Kramen im Wortstamm" an (wie Dieter E. Zimmer das genannt hat, als die ZEIT noch eine lesbare Postille war), als auf die Assonanzen & bisherige Verwendung. Charles Sanders Pierce hat seine formalistisch ausgelegte Philosophie unter den Begriff "Pragmatizismus" (pragmaticism) subsumiert, um sie von den Spielarten des Pragmatismus bei James oder Schiller zu trennen, und um einem Velwechsern mit dem alltagsprachlichen Modus operandi vorzubeugen. Gemeint ist bei der Regredierung zwar der Vorgang, den die Psychoanalyse unter "Regression" kennt, aber die Verwendung könnte nahelegen, daß ich mit der Libidotheorie des Doktor Sigmund d'accord bin, mich gar auf sie beziehe; während in diesem Fall eher die Kategorien Gustave le Bons zum Tragen kommen. Das ludische Element tut ein Übriges.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Peter Zeller im Beitrag #22 (Mit Regeln zur Anrede komme ich noch nicht klar; ich bin für jeden Hinweis dankbar.)
Da konnte ich bisher keine Regeln ausmachen. Aber ich bin auch noch neu hier, weil ich erst seit 3 Jahren dabei bin. Schauen Sie einfach, wie es die Anderen machen und suchen Sie sich etwas Passendes aus. Ich kopiere ein wenig, manchmal, nicht immer, den altmodischen Stil des Gründers. Der hat mir gefallen.
Paul
PS: Mit dem Gruß zum Schluss ist es genau so in das Belieben des Einzelnen gestellt. Nur Siezen muss man sich hier. (Das stört mich. Aber nichts ist perfekt.)
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