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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 132 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

04.05.2016 09:52
#126 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #124
Für diese These gibt es sogar einen theoretischen Unterbau, das Stichwort lautet "Ethnopluralismus".

Vielen Dank für den Hinweis! - Eine ähnliche Sichtweise scheint sich neuerdings irgendwo am anderen Ende des politischen Spektrums zu entwickeln, bei denen, die "kulturelle Aneignung" anprangern und aufschreien oder ausrasten, wenn z.B. ein Amerikaner ersichtlich europäischer Abstammung Yogaübungen macht, sich eine Rastafarifrisur anschafft oder Jazzmusik spielt. Ein weiterer Beleg dafür, daß man sich die politische Spektrallinie (wenn man sie schon eindimensional sehen will) weniger als Gerade, sondern mehr als geschlossene Kreislinie vorstellen sollte und der praktische Unterschied zwischen AntiXYismus und XYismus oft nicht so groß ist.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

04.05.2016 11:04
#127 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #110
Wie verhält es sich denn mit Parteienfinanzierung ...

Die ist (zumindestens auf dem Papier) deutlich restriktiver, als ich mir das wünschen würde. Grundsätzlich geht es den Staat m. E. überhaupt nichts an, wie sich irgendwelche politischen Gruppen finanzieren - regulieren kann er nur die staatliche Finanzierung.

Zitat
Absatz 3b würde also z.B. die unbegrenzte Finanzierung einer Partei der Roma (anerkannte nationale Minderheit) durch Rumänien gestatten.


Nein, Rumänien grenzt nicht an die Bundesrepublik an.
Eigentlich deckt dieser Absatz ziemlich wenig ab. Die Dänen können aus Dänemark finanziert werden, die Friesen aus den Niederlanden, und die Roma/Sinti aus allen Nachbarstaaten Deutschlands, in denen sie auch leben (wohl alle). Die Sorben haben keinen anderen Staat.

Zitat
Der Geldgeber eines möglichen Ablegers des Einigen Russland dagegen müsste zumindest einen Briefkasten in Luxemburg haben.


Oder irgendeine Geldwäsche-Firma in Deutschland. Oder er geht über deutsche Privatpersonen.

Das zeigt: Die Einschränkungen sind nicht nur inhaltlich problematisch, sondern auch praktisch unwirksam.
Schon früher hat der Ostblock ziemlich alles finanziert, was an anti-westlichen Aktivitäten in Deutschland aktiv war. Von der "Friedensbewegung" über diverse Hochschulgruppen bis hin zur DKP.
Und Putins Dienste machen das immer noch. Man kann davon ausgehen, daß sowohl die Linke wie die AfD davon profitieren, wie ihre Freunde in anderen europäischen Ländern. Und bei Agitprop-Gruppen wie Campact ist auch zweifelhaft (und nicht überprüft), ob die jährlich verwendeten Millionen wirklich alle von deutschen Privat-Kleinspendern stammen.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

04.05.2016 12:07
#128 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #124

Für diese These gibt es sogar einen theoretischen Unterbau, das Stichwort lautet "Ethnopluralismus":
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnopluralismus
Gruß Petz


Für mich liest sich der Wikipedia-Artikel eher wie ein Pamphlet einer MultiKulti-Truppe. Neutral geht anders. Ehrlich gesagt müsste ich erst mal recherchieren, ob die "Neue Rechte" (Uuuh, vorsicht: DAS BÖSE) diesen Begriff tatsächlich selbst ins Spiel gebracht hat oder ob da nicht eher wieder von Links ein Popanz aufgebaut wird, den man dann bekämpfen kann. So im Sinne von "Die reden zwar nicht wie Rassisten und stellen auch keine rassistischen Forderungen, aber Rassisten sind es doch!"

Schon Sarrazin musste erleben, was mit Diskussionsteilnehmern passiert, die eine Parallelwelt jeder nur denkbaren Kultur zur gleichen Zeit am gleichen Ort als je nach Umständen unlösbare Aufgabe sahen. Die zur Zeit in Deutschland einzig zulässige Sichtweise scheint mir zu sein, dass es so etwas wie Kultur nicht gibt (wir erinnern uns an den medialen Feldzug als die "deutsche Leitkultur" beschworen wurde).

___________________
Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

04.05.2016 12:29
#129 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #127
Zitat von Meister Petz im Beitrag #110
Wie verhält es sich denn mit Parteienfinanzierung ...

Die ist (zumindestens auf dem Papier) deutlich restriktiver, als ich mir das wünschen würde. Grundsätzlich geht es den Staat m. E. überhaupt nichts an, wie sich irgendwelche politischen Gruppen finanzieren - regulieren kann er nur die staatliche Finanzierung.



Geld ist Macht, und wenn man sich mal vorstellt, dass ein Staat oder ein reicher Oligarch sich ein Land 'einverleiben' wollen, dann können Fremdinteressen durchaus das Schicksal eines Volkes dominieren. Der Machteinfluss muss ja nicht bei Parteien halt machen, das kann genauso die Medienhoheit betreffen. Es geht einen souveränen Staat also durchaus an, ob er fremdbestimmt oder selbstbestimmt agieren kann.

Fremdeinflüsse lassen sich nicht 100%ig unterbinden, aber man kann sie zumindest transparenter machen, und man kann sie erschweren. Man sollte sich vor Augen halten, dass es Staaten gibt, die weniger BSP erwirtschaften, als mancher Oligarch oder Scheich an Vermögen hat.

Gruß, Martin

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

04.05.2016 12:30
#130 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #128
Zitat von Meister Petz im Beitrag #124

Für diese These gibt es sogar einen theoretischen Unterbau, das Stichwort lautet "Ethnopluralismus":
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnopluralismus
Gruß Petz
Für mich liest sich der Wikipedia-Artikel eher wie ein Pamphlet einer MultiKulti-Truppe. Neutral geht anders. Ehrlich gesagt müsste ich erst mal recherchieren, ob die "Neue Rechte" (Uuuh, vorsicht: DAS BÖSE) diesen Begriff tatsächlich selbst ins Spiel gebracht hat oder ob da nicht eher wieder von Links ein Popanz aufgebaut wird, den man dann bekämpfen kann. So im Sinne von "Die reden zwar nicht wie Rassisten und stellen auch keine rassistischen Forderungen, aber Rassisten sind es doch!"

Hier eine Originalquelle (im Sinne der Forumsregeln nur zu Demonstrationszwecken, um Franks Frage zu beantworten):

Zitat
In klarer Abgrenzung zur und Überwindung der Alten Rechten (Nationalisten, Rassisten, Neonazis etc.) stützt sich die IB dabei auf das Konzept des Ethnopluralismus: Die Anerkennung und Achtung einer jeden Ethnie und Kultur und ihrer Souveränität auf ihrem geschichtlich gewachsenen Gebiet. Dies gilt für uns für die Völker und Stämme in Asien oder im Amazonasgebiet ebenso wie für die Völker Afrikas oder Europas. Wir lehnen den westlich-liberalen Universalismus mit seiner Globalisierung genau so ab, wie andere religiöse oder politische Utopien, die dem Rest der Welt (notfalls mit Gewalt) ihr Lebenskonzept aufzwingen und so aus Profitgier oder falsch verstandener Moral ethnokulturelle Traditionslinien zerstören.

http://www.identitaere-bewegung.de/idee-tat/

Hier bestätigt sich auch schön die Vermutung des Fluministen, wie nahe sich die linken Gegner der kulturellen Aneignung und die Identitären sind. Übrigens ist der Identitäre Kubitschek ein guter Kumpel von André Poggenburg, sie haben gemeinsam den Wahlsieg mit Jürgen Elsässer gefeiert (habe ich schon mal verlinkt).

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Martin Offline



Beiträge: 4.129

04.05.2016 14:38
#131 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zum Thema Fremdeinflüsse nun auch dieser Artikel: http://www.achgut.com/artikel/die_tuerke...ng_deutschlands

Es gibt sicher weitere Hebel als die der Finanzierung, um einer stillen Unterwanderung des Rechtsstaats zuvorzukommen. Nicht alle Hebel, die die AfD angesprochen hat mögen dazu tauglich sein. Die AfD hat es aber zum Thema gemacht, von anderen Parteien lese ich dagegen wenig.

Gruß, Martin

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

04.05.2016 19:52
#132 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #130

Hier eine Originalquelle (im Sinne der Forumsregeln nur zu Demonstrationszwecken, um Franks Frage zu beantworten):
Gruß Petz


Danke. Wieder was gelernt - mit so merkwürdigen... Subkulturen kommen ich normalerweise nicht in Berührung.

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Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Johanes Offline




Beiträge: 2.414

07.05.2016 12:40
#133 RE: Das grosse Fressen Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #113
Besinnt man sich auf die Familie oder die Gruppe in einer überschaubare Größe zurück, dann geschieht der Zusammenhalt nicht über ein gemeinsames Bekenntnis zu einer Ideologie, sondern über die zwischenmenschlichen Beziehungen und - wenn man so will - über abgesteckte claims.[...]Ein Land hat zwar nicht die überschaubare Größe, trotzdem bleiben in der Bevölkerung vergleichbare Verhaltensweisen, sodass in der Regel das gemeinsame 'Revier' mit einigen Opfern verteidigt wird. Das scheint ausnahmsweise in Deutschland nicht sehr ausgeprägt zu sein.


Vielleicht bin ich da ein bisschen falsch geprägt, aber ich halte Deutschlands Verhältnis zum eigenen (National-)Staat ohnehin für historisch problematisch. Das hängt wohl zum einen damit zusammen, dass es in Deutschland relativ stabile regionale Identitäten gibt (Bayern, Franken, Rheinländer) und es ein Problem war, daraus ein gemeinsames Zusammengehörigkeitsgefühl zu zimmern.
Auf der anderen Seite ist Deutschland auch ein "verspäteter Nationalstaat". Sogar die gemeinsame Hochsprache (in Abgrenzung zum Dialekt) würde man in heutigen Begriffen gesprochen wohl eine "Konstruktion" nennen, wenn man bedenkt wie spät Duden erst auftrat. Im Gegensatz zu England (bewusst nicht Großbritannien, das wäre ein anderes Thema) oder Frankreich gab es in Deutschland nie einen alles dominierende Hofstaat, von dem dann die Sprache übernommen wurde, keine Akademie, die bestimmt wie man die Wörter schreibt. Ironischerweise hat genau die Instanz, die die Rolle so eines Zentralhofstaates übernehmen könnte, die Habsburgermonarchie, sogar zu einer dauerhaften Abspaltung einiger deutschsprachiger Gebiete geführt.
Selbstverständlich spielt auch die besondere deutsche Geschichte eine Rolle.

Dass allerdings selbst der größe deutsche Antinationalist immer noch ein Deutscher ist, erfährt man spätestens im Ausland. Dort fällt einem die eigene Prägung wieder stark auf, wenn man z. B. im Restaurant völlig andere Tischsitten herrschen oder wenn man von einem Amerikaner oder Franzosen als Deutscher erkannt wird.
Es ist ja nicht so, als würde es im Ausland nicht gewisse Vorstellungen von Deutschland geben. Die mögen vielleicht größtenteils falsch oder allenfalls historisch verständlich sein, aber zumindest einige von ihnen beruhen ja auf Beobachtungen im Umgang mit Deutschen, sei es als Geschäftspartner, Touristen oder gar als Freunde und Liebhaber.

Zitat
Ich sehe im Liberalismus ein starkes Werkzeug, aber wie bei dem der nur den Hammer als Werkzeug kennt in jedem Problem einen Nagel sieht, kann leicht verloren gehen, dass nicht jedes Werkzeug für alle Probleme geeignet ist.



Zur Zettels Zeit hätte ich dem vielleicht vehement widersprochen und angedeutet, dass dieser Zweckliberalismus dem Ansehen des Liberalismus massiv schadet.

Inzwischen sehe ich ein, dass viele Liberale es sich doch zu einfach machen, indem sie einfach auf den Markt und wirtschaftlichen Wettbewerb verweisen, die das kreative Potential der Menschen entfachen und deshalb wie von selbst alle Probleme lösen und dabei nebenbei noch für Wohlstand, Gleichheit und Freiheit sorgen.
Zudem teilen einige Liberale sogar die Auffassung, dass es bei diesem Wettbewerb selbstverständlich auch verlieren geben müsse...
Das Beispiel China sollte einen da schon Zweifel wecken. Der freie Markt kann auch nur zur Bereicherung einer Elite dienen oder von einem autoritären Regime als Mittel zum Zweck angesehen werden.

Deshalb würde ich vorschlagen, den Wirtschaftsliberalismus tatsächlich nur als Werkzeug zu sehen, der für einige Aufgaben hervorragend funktioniert und für andere völlig ungeeignet ist und "Liberalismus" eher als eine unideologische Geisteshaltung ohne den Anspruch alle Probleme sofort lösen zu können zu sehen.

Zitat
Und Eigennutz hat mit Liberalismus recht wenig zu tun, der Mensch findet sich in vielen Umgebungen zurecht. Ich würde einer breiten Bildung und fairen Eigentumsrechten einen höheren Stellenwert zumessen. Es gibt nicht das gute oder schlechte System, sondern nur das bessere oder schlechtere.



Es gibt schon bestimmte Auffassungen des Liberalismus, die den Egoismus und den Konsum mehr in den Vordergrund stellen... Doch grundsätzlich stimmt das schon. Eines der Argumente, die meiner Person den Liberalismus schmackhaft gemacht haben, war das von der freiwilligen Hilfe durch Leute, die es sich leisten können. Selbstbestimmte soziale Projekte wie Bürgergruppen, die sich zusammentun um z. B. eine Straße zu putzen und dort Blumen zu pflanzen, gemeinsam Kinderbetreuung zu organisieren usw.
In der Praxis spielt diese Argumentation eine weit geringere Rolle und es wird mehr auf kommerzielle (auf Gewinnerzielung gerichtete) Lösungen gesetzt.

Dabei scheint es einer demokratischen Gesellschaft doch sowohl möglich als auch angemessen, dass die Bürger sich schon im Kleinen selbst organisieren und der Staat erst dann zu Hilfe kommt, wenn dieses Vorhaben versagt. Das ist aber selbstverständlich kein rein politisches Problem, sofern man darunter in erster Linie hoheitliches Handeln versteht, sondern auch ein Problem der Mentalität.



Man darf eine Sache natürlich nicht vergessen. Zettel hat sein selbst nämlich nicht einfach als Liberalen beschrieben, sondern als "Liberalkonservativen".
http://zettelsraum.blogspot.de/2007/01/a...e-ich-mich.html

Ich denke daher auch, dass Zettel sich den pauschalen Geschimpfe auf die "Bindestrich-Liberalen" nicht angeschlossen hätte.

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