Zitat von Nikolaus Fest, 13.01.2017Es ist die alte Schwäche des Liberalismus: Er ist eine Schönwetterveranstaltung. Wenn es hart wird, wenn er auf Antiliberale stößt, die Terror wollen und Parallelgesellschaften, dann hat er keine Antwort. Und deshalb, ganz grundsätzlich: Liberale Menschen sind angenehme Leute. Aber den Liberalismus als politisches Programm braucht niemand. Und noch weniger braucht irgendjemand eine programmatisch ausgebrannte, ideenlose, wutlose, mutlose FDP. Wer wie Christian Lindner nur zwei Wochen nach dem Berliner Anschlag in seiner wichtigsten Rede von „Datenautobahnen" spricht, der ahnt das vermutlich selbst.
Selbstverständlich ist der Liberalismus keine Schönwetterveranstaltung. Er setzt schließlich außer auf Individualismus, Bürgerrechte etc. auch auf den modernen souveränen absolutistisch-bürokratisch-militärischen Territorialstaat, also den dicksten Knüppel, der bislang erfunden wurde. (Vgl. zum Beispiel die Gründung der GSG 9 durch den Innenminister Genscher. Hätte Fest Lindners Rede gehört, wüsste er davon.) *)
Von "Datenautobahnen" hat Lindner überhaupt nicht gesprochen, sehr wohl aber über den Berliner Anschlag. Genausowenig trifft zu, dass Wirtschaftsthemen in der Bundesrepublik keine Rolle mehr spielen, bloß weil im Gesichtsfeld zwischen den Festschen Scheuklappen nur noch der Islam zu sehen ist.
*) Beim Libertarismus mit seinen privaten Sicherheitsversicherungen kann man allerdings eher vermuten, dass er schwere Zeiten nicht überstehen würde.
Zitat von Kallias im Beitrag #101Selbstverständlich ist der Liberalismus keine Schönwetterveranstaltung. Er setzt schließlich außer auf Individualismus, Bürgerrechte etc. auch auf den modernen souveränen absolutistisch-bürokratisch-militärischen Territorialstaat, also den dicksten Knüppel, der bislang erfunden wurde. (Vgl. zum Beispiel die Gründung der GSG 9 durch den Innenminister Genscher. Hätte Fest Lindners Rede gehört, wüsste er davon.)
Lese ich da die Worte Liberalismus, Genscher und Lindner in unmittelbarem Zusammenhang?
Selbstverständlich ist der Liberalismus eine Schönwetterveranstaltung. Aber die FDP vertritt ihn ja auch nicht in Reinform, sondern benutzt ihn nur als Steinbruch für einige ihrer Positionen. Wäre es anders, könnte sie sich nicht nur nicht an Koalitionsregierungen beteiligen, sie würde womöglich auch definitiv niemals in Parlamenten vertreten sein. Der wahre Liberale bedauert das. Ich nicht, denn eine solche FDP ist in diesem, unseren Land zur heutigen Zeit die einzige Chance, andere Parteien von allzu viel Unsinn abzuhalten. Und sich selbst auch. Mehr zu erhoffen wäre absurd.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von Werwohlf im Beitrag #102 Selbstverständlich ist der Liberalismus eine Schönwetterveranstaltung.
Zitat von Kallias im Beitrag #101Selbstverständlich ist der Liberalismus keine Schönwetterveranstaltung.
Liberalism at its best. So musses sein......selbstverständlich
Zitat von Werwohlf im Beitrag #102Aber die FDP vertritt ihn ja auch nicht in Reinform
Mit der Reinform isses halt so 'ne Sache. Den Schlamassel sehen Sie ja schon oben: Zwei Parteien ,
Geht halt nicht anners. Es sei denn, es gibt da so jemanden, der datt mit der REINFORM ex cathedra endlich mal klipp und klar klärt, so dass keiner mehr was zu meckern hat.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #102Der wahre Liberale bedauert das
Och, das war auch in diesem Forum schon öfters zu lesen. Jemand, der einen Liberalismus ohne zusätzliche Wieselworte vertritt. Einen Liberalismus folglich mit Betonung auf individueller (Eigentums-)Freiheit, der höchstens einen Minimal-Staat vorsieht. So ungefähr jedenfalls wäre das meine Definition nach zehn Jahren Diskussion im sich selbst als liberal betrachtenden Umfeld. Es gibt zwar Leute, die sehen sich selbst als Liberale und würden die obige Definition trotzdem nicht unterschreiben. Die haben dann aber meist auch keine Probleme mit einem der populären Wieselwörter dazu und kämen daher auch nie auf die Idee, sich selbst als "wahre Liberale" zu bezeichnen.
Ich selbst verwende den Begriff übrigens keinesfalls gläubig, sondern spöttisch-distanziert, weil der einzige -ismus, dem ich überhaupt etwas abgewinnen kann, der Zynismus ist.
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Och, das war auch in diesem Forum schon öfters zu lesen. Jemand, der einen Liberalismus ohne zusätzliche Wieselworte vertritt.
Ähm…....war ich hier ständig lese ist "liberalkonserativ" oder umgekehrt, also mit Wieselwort, oder wird "konservativ" ex cathedra entwieselt?
Die schlechte Nachricht: Wieselei kann man bei politischen Positionsbestimmungen überhaupt nicht vermeiden, denn die sind IMMER weich und glitschig bzw. Raussaugen und Reinpusten (obwohl das der Wiesel nicht macht) geht immer. Dass Liberalismus selbst ein Wieselwort ist, beweist die windungsreiche Begriffsgeschichte. Eine solche dürfte es gar nicht geben, wenn nicht ständig gewieselt würde. Mit der Historizität hat man schon den Wiesel am Hals.
Tempora mutantur, nos et mutamur in illis. Die Wieselworttheorie ist also schon älter - und der Gegenstand derselben muss nicht unbedingt als bug gedacht werden, denn Begriffe kommen nun mal aus unseren wieselig angelegten Gehirnen und nicht aus der Ewigkeit da draußen - falls es die gibt.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #104 Ich selbst verwende den Begriff übrigens keinesfalls gläubig, sondern spöttisch-distanziert, weil der einzige -ismus, dem ich überhaupt etwas abgewinnen kann, der Zynismus ist.
Gefällt mir durchaus. Das ist sozusagen die institutionalisierte Wieselei . Führt aber am Ende das Tages zum Paradoxon der Skepsis (sinngemäß). Wieso wird der Zynismus selbst nicht auch durch den zynischen Fleischwolf gedreht? Und falls das geschieht, ist dessen Daseinsgrund auch wech
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #105Wieselei kann man bei politischen Positionsbestimmungen überhaupt nicht vermeiden, denn die sind IMMER weich und glitschig....
... und obendrein unnötig bis hin zu kontraproduktiv. Wozu über Positionen theoretisieren, wenn durch Beurteilen von Forderung und Handlung, jeder durchschnittlich begabte zu einer eigenen Meinung fähig sein sollte?
Die politische Etttikettierung bietet lediglich dem wahlweise, denkfaueln, eingeschüchterten, unmündigen, orientierungslosen Untertan, identitätsstiftende Gruppenuniformität und Entscheidungs- & Orientierungshilfe bei Fragen, die man ihm / er sich alleine zu beantworten nicht zutraut.
Die Welt ohne politische Ettiketiereung würde sich wahrscheinlich stark vereinfachen, weil offensichtliches sich nicht mehr hinter Ettiketten verstecken könnte.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von R.A. im Beitrag #107Der "wahre Liberale" ist das Pendant zum "wahren Sozialismus" ..... Changiert also nach persönlichem Geschmack.
Die Definition des Wahren, Wissenschaftlichen, Korrekten, Zutreffenden & von den Musen des geschichtlichen Wirkkräften ausgeguckten Sozialismus obliegt immer dem Ratschluß der immerrechtgehabthabenden Partei. Nicht dem wankelmütigen Urteil des fehlgeleiteten Individuums. Auf solch bourgoise Fehlschlüsse können nur wahre Liberale verfallen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #105Wieso wird der Zynismus selbst nicht auch durch den zynischen Fleischwolf gedreht? Und falls das geschieht, ist dessen Daseinsgrund auch wech
Keine Ahnung, das kommt erst im nächsten Level. Noch habe dieses lange nicht durchgespielt.
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Zitat von Dennis the Menace im Beitrag #105Wieselei kann man bei politischen Positionsbestimmungen überhaupt nicht vermeiden, denn die sind IMMER weich und glitschig
Das würde ich aber bezweifeln wollen. Weich und glitschig wird es erst immer bei Realitätskontakt. Ohne kann man hehr und rein bleiben.
Deswegen liebe ich die libertären Ideen doch so sehr. Wenn ich auf Leute stoßen, die dieser elenden, natürlich aus deren Sicht durch und durch "kapitalistischen" oder "neoliberalen" Welt ihre linke Utopie entgegenstellen, macht es immer einen Heidenspaß, dann eine anarcho-kapitalistische Position einzunehmen, die gleichermaßen zur Voraussetzung hat, dass die Katze ein Pferd wäre. Die Antwort, die von Linken nach dem Verweis auf gescheiterte real-sozialistische Experimente kommt, kann man dann wunderbar auf die Gegenwart anwenden. "Wie - Kapitalismus? Das ist doch kein Kapitalismus!" - Friedman-Buch schwenkend - "Das ist Kapitalismus!" Muss man sich ungefähr so vorstellen wie hier.
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Zitat von Werwohlf im Beitrag #12Exakt. ich kann nicht genau unterscheiden, was Symptom und was Ursache ist, aber der Unterschied besteht schon mal im Wesentlichen darin, dass es damals mit der SPD immer ein starkes und auch legitimes Gegenmodell gab, das zudem gesellschaftlich (wie die anderen Parteien auch) in Milieus verankert war.
Über welchen Zeitraum reden wir hier eigentlich? Was bedeutet "früher"? Zur Adenauerzeit hatte die SPD mit der Westbindung so ihre Probleme, teilweise mit der sozialen Marktwirtschaft und wollte sich an Moskau orientieren. Zumindest waren diese Auffassungen verbreitet.
Zitat eine staatlich herangezüchtete Klasse an Menschen, die versuchen, nach ihrem Gusto neue Identitäten herzustellen, frei nach dem Motto: Anything goes.
Ist das so?
Zitat Die Neue Linke, also diejenige, die Mehrwert- durch Identitäts-Diskussionen ersetzt hat, hat das ökonomische Feld kampflos preisgegeben und reagiert, wenn sie von Alten Linken darauf aufmerksam gemacht wird, reichlich verzweifelt und panisch. Es bräuchte eine kohärente Wirtschaftspolitik für die wertschaffende Klasse, also qualifizierte Arbeitnehmer und innovative Unternehmer, und die müsste zudem überzeugend kommuniziert werden.
Die "neue Linke" (wir wissen hier offenbar alle, was gemeint ist), hat vor allen Dingen mal die "Arbeiterklasse" und ihre Interessen aufgegeben. Vorher war es vielleicht oft so, dass die Arbeiterinteressen instrumentalisiert wurden, um die "Systemfrage" zu stellen. Dennoch waren sie ein wichtier Bezugspunkt. Heute hat man diese Gruppe weitgehend aufgegeben, sieht sie eher als Störfaktor an, der eine fortschrittliche Politik verhindert. Genauso wie auf der anderen Seite des politischen Spektrums übrigens die Religion und die rigide Sexualmoral fallen gelassen wurden. Beides bezieht sich natürlich auf die Situation in der "westlichen Welt". Außerhalb dieser mag die Lage anders aussehen, die kommunistische Partei Chinas redet wahrscheinlich intern immer noch vom Klassenkampf, im Nahen Osten dagegen ist die Sexualmoral oft sehr streng.
Zitat von R.A. im Beitrag #84Und der Mindestlohn ist selbstverständlich nur für untere Einkommensschichten relevant (zu denen Ihre Bekannten wahrscheinlich nicht gehören). Aber das war ein zentrales SPD-Wahlkampfthema.
Der Mindestlohn ist - neben seiner Funktion als Beschäftigungsverbot für Geringqualifizierte - de facto nichts weiter als eine Abgabenerhöhung für Unternehmer, für die Betroffenen bleibt von der Lohnerhöhung m. E. real nichts übrig, nur der Aufstockungsbetrag dürfte niedriger werden.
Das ist lediglich Thema für ökonomische Analphabeten, für die die Wahlentscheidung ein innerer moralischer Reichsparteitag ist, und solche Leute wählen ja ohnehin links - entsprechend ist dann ja auch das Ergebnis der SPD bei der Wahl ausgefallen.
Das ist leider so falsch: 1. Der Mindestlohn hatte offenbar nicht dazu geführt, dass es für Geringqualifizierte schwerer ist, Arbeit zu finden. Jedenfalls sagen das die Statistiken als ich das letzte mal nachgeschaut habe. Das sollte vom Tisch sein, zumal andere Staaten damit ebenfalls nicht die Erfahrung gemacht haben. 2. Die Arbeiter müssen sowieso einen Job finden, der es ihnen ermöglicht, am Ende des Monats davon zu leben. Egal wie "geringqualifiziert" jemand ist, er KANN ganz einfach keinen Job annehmen, der unter dieser Grenze liegt. Deshalb würden in einer perfekten liberalen Modellwelt (dem liberalen Utopia) diese Leute auch in Billiglohnländer abwandern, wo die Lebenshaltungskosten entsprechend geringer sind. In der realen Welt tun sie das nicht, wegen Sozialstaat und weil es selbst dort noch Grenzen gibt. 3. Wenn der Staat Arbeitnehmer dazu zwingt, selbst Jobs anzunehmen von denen sie nicht leben können und ihnen den "Zusatzbetrag" dann qua Sozialversicherung bezahlt, haben wir es mit einer indirekten Subvention zu tun. Würde man sie Sache einfach laufen lassen, würden die Leute solche Jobs nicht annehmen und die Arbeitgeber müssten die Löhne entweder erhöhen (Angebot und Nachfrage, ein natürlicher Marktmechanismus) oder die Arbeit anders organisieren. Dass es Leute gibt, die am Ende des Monats trotzdem Geld vom Amt bekommen müssen, um davon zu leben, ist im Grunde auch eine künstliche Schöpfung des modernen Sozialstaates. Über Marktmechanismen würde sowas nicht entstehen. Der Staat hat diese Zustände auch nur entstehen lassen, weil er die Hoffnung hatte, dass die Leute so zumindest richtig bezahlte Arbeit finden würden oder aber weil er der Meinung war, die Leute sollten sich zumindest etwas beteiligen. Letztendlich könnte man diese Arbeitslosen aber genausogut in eine Art "Zivildienst" schicken, wo sie wichtigen Ehrenämter ausführen, um sich weiterhin an der Gesellschaft zu beteiligen. 4. Im Fall von Deutschland hat die Einführung des Mindestlohns also in erster Linie Kosten umverteilt. Von den Sozialsystemen hin zu den Unternehmen.
Zitat von Johanes im Beitrag #113Jedenfalls sagen das die Statistiken als ich das letzte mal nachgeschaut habe.
Ja, welche? Ich kenne da nur andere Auswertungen.
Zitat von Johanes im Beitrag #113Wenn der Staat Arbeitnehmer dazu zwingt, selbst Jobs anzunehmen von denen sie nicht leben können und ihnen den "Zusatzbetrag" dann qua Sozialversicherung bezahlt, haben wir es mit einer indirekten Subvention zu tun. Würde man sie Sache einfach laufen lassen, würden die Leute solche Jobs nicht annehmen und die Arbeitgeber müssten die Löhne entweder erhöhen (Angebot und Nachfrage, ein natürlicher Marktmechanismus) oder die Arbeit anders organisieren.
Sie vergessen die dritte Möglichkeit: Vom Markt verschwinden. Und das ist der Punkt: Vor die Frage gestellt, ob der Staat einen Teil des Lohns übernehmen soll oder den gesamten in Form von ALG, würde ich immer für die erste Möglichkeit plädieren, weil dadurch erstens Wertschöpfung entsteht und zweitens die Staatsausgaben geringer sind.
Zitat von Johanes im Beitrag #113Dass es Leute gibt, die am Ende des Monats trotzdem Geld vom Amt bekommen müssen, um davon zu leben, ist im Grunde auch eine künstliche Schöpfung des modernen Sozialstaates. Über Marktmechanismen würde sowas nicht entstehen.
Das ist richtig. Eine neue Sicht auf diesen Umstand ergibt sich allerdings, wenn man in ihrem Satz das "müssen" durch ein "können" ersetzt.
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Der MDR ist Danisch per Abmahnung und Aufforderung zu einer Unterlassungserklärung auf die Füße getreten, Anlass für ihn in eigener Sache aktiv zu werden und gleich ein Stück investigativen Journalismus anzufügen. Einschließlich Vortrag zum Zitatrecht, Hinweis auf nicht in das digitale Zeitalter passende Gesetzgebung, u.a.. Vor allem aber über den Sumpf des Öffentlich Rechtlichen Molochs, neueste Ansätze Internetmedien zu kontrollieren, möglicherweise in Synchronisation zur Gesetzgebung. Absolut lesenswert. Danisch ist für mich eine absolute Ausnahmeerscheinung, der Beitrag in Anbetracht der kurzen Zeit und der zugehörigen Anfragen eine enorme Arbeitsleistung. Respekt.
Gruß, Martin
PS: An Frank eine kleine Warnung: Der Beitrag ist nicht geeignet die nicht optimistische Grundstimmung über den Zustand unseres Landes zu heben .
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #116Danke für die Warnung, dann spare ich mir das.
So viel kann ich verraten: Danisch hat den ihn anmahnenden Anwalt angezeigt, und ihn (der sich als Spezialist in Medienrecht ausgibt) plausibel der Unprofessionalität überführt. Immerhin sind Leute wie Danisch ein Lichtpunkt.
Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Und die CDU liefert zu den großen Themen präzise NULL Aussagen, was sie zu tun gedenkt.* Und Merkel wird trotz (oder gerade wegen) dieser Informations-Verweigerung einen lockeren Sieg einfahren.
* Konkret: Ich habe mir gerade einmal die Homepage der CDU angeschaut.
Jetzt mal abgesehen vom inhaltlichen ist der CDU-Wahlkampf rein optisch übrigens wirklich gut gemacht: viel schwarz-rot-Gold. Aber nicht bieder-bräsig. Sondern sehr frisch daher kommend. (Was bei der Farbe Schwarz ja erst mal gar nicht so einfach ist).
Aber inhaltlich ein Trauerspiel. Das entscheidende Thema dürfte für viele Wähler ja vermutlich das Flüchtlingsthema sein. Unter "Themen" findet man zwar allerlei von "Inklusion" bis "Verbraucherschutz". Aber NULL zum Thema "Flüchtling" (es gibt ein Thema "Intergration, Zuwanderung, Aussiedler". Das ist aber erst einmal was anderes als "Flüchtlinge". Und wenn man drauf klickt gibt es auch keinen Unterpunkt, der sich irgendwie mit der Flüchtlingsthematik beschäftigen würde). Und wenn ich die Suchfunktion auf CDU.de bemühe, dann gibt es zum Thema "Flüchtlingspolitik" genau zwei Einträge: Und zwar zwei verlinkte Interviews von Generalsekretär Tauber mit dem Focus und mit der Stuttgarter Zeitung. (Beide ziemlich nichtssagend. Die Journalisten stellen ein paar oberflächliche Fragen - und selbst denen weicht Tauber noch aus. Beispiel-Zitat: FOCUS Online: Was ist mit der Obergrenze für Flüchtlinge? Tauber: Das müssen Sie Andreas Scheuer fragen.)
Und diese zwei Interview-Verlinkungen sind ungelogen ALLES, was man auf der CDU-Homepage zum Thema Flüchtlinge findet !!!! Das wichtigste Thema der letzten Jahre wird von der Union einfach totgeschwiegen. Und keiner regt sich drüber auf.
Es ist echt unglaublich: Da wird dem armen Martin Schulz vorgeworfen, seine Pläne seien zu wenig konkret. Dabei ist Schulz' Programm ja geradezu ein Musterbeispiel für konkrete Formulierungen, wenn man das mit Merkel vergleicht. Die einfach überhaupt nichts sagt. Und damit auch noch durchkommt.
Zitat von Florian im Beitrag #119Es ist echt unglaublich: Da wird dem armen Martin Schulz vorgeworfen, seine Pläne seien zu wenig konkret. Dabei ist Schulz' Programm ja geradezu ein Musterbeispiel für konkrete Formulierungen, wenn man das mit Merkel vergleicht. Die einfach überhaupt nichts sagt. Und damit auch noch durchkommt.
Das ist eben Politikverdrossenheit. Politik ist weder für Journalisten noch für Politiker interessant.
Zitat Warum "von wejen"? Wir haben ja immerhin schon 2017.
Werden hier etwa Menschen mit Brandenburger/Berliner Migrationshintergrund diskriminiert?
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat Warum "von wejen"? Wir haben ja immerhin schon 2017.
Werden hier etwa Menschen mit Brandenburger/Berliner Migrationshintergrund diskriminiert?
Mitnichten. Ich habe nur buchstabengetreu zitiert. Das j könnte auch durch ein g ersetzt werden.
Die Aussage meines (wie immer) völlig hoffnungslosen, aber nicht ernsten Beitrages findet sich ohnehin in Satz 2: Ob anno 2017 etwas schwindet, getraue ich mir noch nicht zu sagen, weil das so ein bisschen nach der Rezension eines Buches, das man noch nicht vollständig gelesen hat, klänge.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #122Werden hier etwa Menschen mit Brandenburger/Berliner Migrationshintergrund diskriminiert?
Viel schlimmer. Hier wird der Baliner Kodderschnauzenton von einem absolut Nichtzuständigen zur nichtgänsefüßchengemäßen Anwendung gebracht. Das ist Cultural Appropriation in Reinform, zeugt von eliminatorischen Mangel an Respekt gegenüber den Eingeborenen und wird mit einem Höllenkreis jenseits der obligatorischen Nr. 5 sensu Dante bestraft. Genauer: mit Bolgia 7, zwei Unterabteilungen hinter den korrupten Politikern. Sh. Inferno, Canto XXV. http://divinacommedia.weebly.com/inferno-canto-xxv.html
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