Zitat von xanopos im Beitrag #71Im Ernst, das sich das nicht verkauft, dürft ein erster Linie am Preis liegen, wenn ich 1,5 Millionen für Immobilien hätte, würde ich mehr haben wollen als nur ein 650 m² Grundstück.
Das ist für diese erstklassige Lage und Größe ein ortsüblicher Preis. Besonders, weil das Gelände ziemlich vollständig überbaut werden durfte, das wäre heute kaum noch möglich.
Abgesehen von den schon diskutierten Problemen des Gebäudes vermute ich aber auch, daß bei diesem Baujahr noch erhebliche Renovierungskosten gerechnet werden müssen (alleine schon, um dieses abgrundtief häßliche Bad zu ersetzen).
Aber der Besitzer ist hartnäckig und wartet und wartet, bis endlich mal jemand seinen Preis zahlen will.
Zitat von xanopos im Beitrag #71Im Ernst, das sich das nicht verkauft, dürft ein erster Linie am Preis liegen, wenn ich 1,5 Millionen für Immobilien hätte, würde ich mehr haben wollen als nur ein 650 m² Grundstück.
Das ist für diese erstklassige Lage und Größe ein ortsüblicher Preis. Besonders, weil das Gelände ziemlich vollständig überbaut werden durfte, das wäre heute kaum noch möglich.
Das mag schon sein, ich verstehe es nicht, warum gerade solche Mini-Grundstücke so begehrt sein sollen. Ich verstehe es wirklich nicht. Wenn ich das Geld hätte, würde ich Ruhe und maximale Distanz zu den Nachbarn wollen.
Zitat von xanopos im Beitrag #77Das mag schon sein, ich verstehe es nicht, warum gerade solche Mini-Grundstücke so begehrt sein sollen.
Wir reden hier von Großstadt und Rhein-Main-Gebiet. Da sind 650 qm kein Mini-Grundstück, sondern schon deutlich überm Schnitt. Noch größere Grundstücke gibt es in einigen alten Villengebieten, aber das kostet dann richtig Geld und kommt auch sehr selten auf den Markt. Wir reden hier ja über "nur" 1,5 Millionen. Für ein bißchen mehr Rasenmähen muß man schon locker eine halbe Million mehr hinlegen - und dann hat man noch kein Schwimmbad, das ist auch selten erhältlich und teuer.
Zitat von R.A. im Beitrag #65 Hier ein Beispiel, das noch gut erhalten ist.
Der Einzelfall belegt nicht den Regelfall. Ich kann Dir mindestens ebenso viele Straßenzüge zeigen, die deutlich differenzierter sind. Ich habe auch nie bestritten, das Häuser in einem Straßenzug alle vergleichsweise gleich hoch sind, das war früher so und ist heute so und ist auch international vergleichsweise üblich. Aber Farben sind nicht gleich gewesen, Baumaterialien folgten dem, was der Besitzer für richtig hielt und Fassaden wurden so gestaltet wie man wollte. Das sind die Differenzierungen, die heute eben in Deutschland eben kaum noch möglich sind. Das Häuser insgesamt eine Ähnlichkeit aufweisen ist vergleichsweise trivial, sie dienen ja auch alle einem ähnlichen Zweck. Die meisten Autos haben auch vier Räder. Deswegen sind sie nicht gleich geformt, haben die selbe Farbe und haben den selben Motor. Sollten wir das nicht auch zum Gesetz machen? Das würde das Straßenbild doch auch verbessern, oder nicht?
Zitat Du persönlich hast die eine Vorstellung, die Stadtgesellschaft hat eine andere. Im Zweifelsfall will die nämlich ein schönes Stadtbild (und oft auch ein Tourismus-geeignetes).
Das interessiert mich bloß nicht die Bohne. Die Stadtgesellschaft muss da nicht wohnen, ich wohne da. Und die Stadtgesellschaft bezahlt auch nicht das Haus, ich tu das. Ich kann verstehen, dass man auf seine direkten Nachbarn eine gewisse Rücksicht nehmen muss (vonwegen der Freiheit, die bei der Freiheit des anderen endet). Aber das betrifft dann eben Gebäudehöhen, Lärmschutz oder ähnliche Dinge. Nicht die Farbe des Hauses oder die Ziegelfarbe. Die Stadtgesellschaft kann mir mal den Puckel runterrutschen und unten bremsen. Ich glaube an Eigentum und Individualität. Nicht an die Stadtgesellschaft.
Zitat In allen halbwegs zivilisierten Ländern gibt es Bauleitplanung mit Gestaltungsvorgaben. Mit ziemlich ähnlichen Vorstellungen von "stilistisch zusammenpassend".
Dann sind die Amis aber erstaunlich unzivilisiert. Naja, das würden heute vielleicht sogar viele unterschreiben. Würden die aber auch unterschreiben, dass Deutschland erst seit 40 Jahren zivilisiert ist?
Zitat Und die verbreitete Einschätzung ist, daß viele der damals entstandenen Baugebiete ziemlich schrottig aussehen und man so nicht weitermachen sollte.
Wer hat das denn eingeschätzt? Doch sicher nicht die Leute, die da wohnen. Kollektivisten vielleicht, die meinen ihre Vorstellungen von schön anderen aufdrücken zu können. Und das auch noch auf derer Kosten.
Zitat von R.A. im Beitrag #64Hat vielleicht mit praktischer Erfahrung zu tun ;-) Wir haben das damals sehr genau durchgerechnet, mit Architekt und konkreten Angeboten von Baufirmen.
Dann weisst Du ja, dass ich Recht habe. :)
Zitat Natürlich ist ein schlichter Betonabstellraum billiger als ein Wohnraum.
Zunächst mal ist wichtig, dass Beton billiger ist als Kalksandstein mit Wärmeverbundsystem und Verklinkerung. Der Innenausbau ist ja nicht das, was den Hausbau am Ende so teuer macht. Die paar Leitungen im Keller verlege ich Dir noch selber, davon mal ab, dass die mit dem Fertigkeller schon von alleine kommen. Nein, die Kosten, die ich angesetzt habe, meinte ich durchaus genau so, sie erhöhen sich nicht von 600 auf 1600 Euro, weil man ein paar Leitungen in die Wände legt und eine Treppe installiert. Aussenwand kostet gewaltig Geld, Fenster kosten Geld, Isolation kostet Geld, Steine kosten mehr als Beton. Das alles ist es, was sich gewaltig summiert. Die Erdarbeiten fallen zusätzlich an, das ist richtig. Und wenn man die Erde entsorgen lassen muss, dann kostet das auch noch mal erheblich. Kann die Erde dagegen verwendet werden (Aufschüttung), dann ist das lediglich das Ausbaggern der Baugrube. Daran wirst Du nicht arm. Aber weisst Du was das schöne daran ist: Das kann jeder für sich entscheiden. Wenigstens beim Keller werden einem heute noch vergleichsweise wenig Vorschriften gemacht.
Zitat Das ist richtig, man spart anteilig Dachfläche. Braucht dafür aber mehr Treppenhaus, vernünftige Treppen sind auch nicht nachgeworfen.
Betontreppe in den Keller? Ich bitte Dich. Das liefert der Kellerbauer schon fast mit, kein Vergleich zum Aufwand eines Dachstuhls, der Dämmung oder der Dachziegel.
Zitat Aber nein. Ein Quadratmeter Dachdeckung mit Dämmung kostet je nach Qualität 50 - 100 €.
Flachdach. Gute Idee. Und wenns Dir in 20 Jahren rein regnet, dann weisst Du auch warum. In meinem Bekanntenkreis wurde gerade ein Dach saniert. Dachstuhl noch völlig in Ordnung, Kosten waren also Isolation, Dampsperre und Neueindeckung inklusive einer neuen Dachlattung. Waren etwas über 400 qm Dachfläche. Kostenpunkt 70.000€+. Bei einem echten Dach liegst Du mit Dachstuhl und allem Zipp und Zapp ganz schnell bei 200-250€ pro qm. Und so ein Dach hält so um die 40 Jahre. Das macht deinen Bungalow dann ganz schnell sehr teuer.
Allerdings gebe ich Dir mit einem recht: Man kann, wenn man sich unbedingt tot sparen will, einen Bungalow ohne Keller bauen und das wird sicher bei gleicher Fläche dann vom Invest unter einem Haus mit anständigem Dach und mit Keller liegen. Und es wird eine sehr schlechte Investition sein.
Zitat von Krischan im Beitrag #66 Also Bungalow. Grundstück hat ~600m², passt also kein 200m² Bungalow hin mit ausreichend Fläche für Eltern, zwei Kinder, Arbeitszimmer (Home Office), Gästezimmer. Und bisschen Terrasse möchte man ja auch, von Carport, Einfahrt und Abstellkammer für Gartengeräte etc. ganz zu schweigen. Also Unterkellerung, vielleicht auch Teilunterkellerung.
Zwei Anmerkungen: Ob die 200 qm nicht passen hängt von der Grundflächenzahl ab. Wenn die natürlich nur 0,2 beträgt, dann haben sie rechht, bei 0,3 kommen sie schon die Nähe und bei 0,4 geht das durchaus, wenn das Baufenster das erlaubt. Zum anderen: Ich habe (noch) kein Haus gebaut, aber nach einiger Recherche kann ich sagen, eine Teilunterkellerung lohnt sich praktisch nie. Nicht nur das man den Murks mit einer dem Keller verbundenen Bodenplatte bauen muss, man hat auch den Aufwand für die Baugrube und nutzt es dann nichtmal. Wenn Keller dann auch richtig, sonst lässt mans besser ganz.
Zitat Und ein Betonkeller hat wohl auch nicht die Abdichtungsprobleme wie ein gemauerter Keller, aber das wissen die Ingenieure hier sicher besser
Das ist fast richtig. Entscheidend ist die Frage wo der Wasserspiegel liegt. Wenn Sie eine schwarze Wanne (oder gar keine) brauchen, dann kann man durchaus normal mauern und das von aussen abdichten. Benötigen Sie dagegen eine weisse Wanne ist das ohnehin eine Betonwand, da noch zu mauern würde keinen Sinn machen. Es macht aber ohnehin nicht so viel Sinn einen Keller heute noch zu mauern. Sie können heute einen Fertigkeller durchkonfektionieren und sich liefern lassen, da ist die weisse Wanne dann schon nicht mehr der Aufwand. Zudem macht es die Planung leichter und ist erstaunlich günstig. Ich bin ein großer Anhänger von Fertigteilen, ich mag nur keine Fertighäuser, weil die aus Holz sind. Aber für den Keller: Perfekt. (Nebenbei bemerkt: Ich habe so viele feuchte Keller gesehen, auch in Gebieten, die angeblich alle so trocken sind, ich würde immer einen Keller abdichten lassen. Nachträgliche Sanierung ist richtig teuer.)
Zitat von xanopos im Beitrag #71Im Ernst, das sich das nicht verkauft, dürft ein erster Linie am Preis liegen, wenn ich 1,5 Millionen für Immobilien hätte, würde ich mehr haben wollen als nur ein 650 m² Grundstück.
Das ist für diese erstklassige Lage und Größe ein ortsüblicher Preis. Besonders, weil das Gelände ziemlich vollständig überbaut werden durfte, das wäre heute kaum noch möglich.
Abgesehen von den schon diskutierten Problemen des Gebäudes vermute ich aber auch, daß bei diesem Baujahr noch erhebliche Renovierungskosten gerechnet werden müssen (alleine schon, um dieses abgrundtief häßliche Bad zu ersetzen).
Aber der Besitzer ist hartnäckig und wartet und wartet, bis endlich mal jemand seinen Preis zahlen will.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann wartet er noch heute. Ich finde die Preisvorstellung absurd. Nicht weil ich das Haus nicht schön finde, ich finde es durchaus recht attraktiv, denn die Betonfestung ist ja nur vorne als solche zu sehen, innen und zum Hof sieht das ja sehr nett aus (außer den Badezimmern, da kriegt man ja Augenkrebs). Aber anderthalb Millionen bei 600 qm Grundstück? Darmstadt mag teuer sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bodenrichtwert da über 1000 Euro liegt. Und selbst wenn er da liegt, dann ist das Grundstück 600.000 Euro wert, was dem Haus einen Wert von einer Million zuschreibt. Also gut 3000 Euro pro umbauten Quadratmeter bei einer Gebrauchtimmobilie von 1974. Die Energiewerte sprechen dafür, dass das Haus nie renoviert worden ist, und eigentlich an einigen Stellen saniert werden müsste (Flachdach eben). Wer immer das kauft darf dafür gerne nochmal 100.000-200.000 Euro zurechnen (wenn das reicht), um auch nur auf einen mittleren Energiestandard zu kommen. Und das Bad muss schon aus volksgesundheitlichen Gründen raus und irgendwo verbuddelt werden.
Wer soll das kaufen? Wer so viel Geld hat, kann es sich für weniger Geld leisten ein Haus nach seinen Vorstellungen zu bauen. Und zwar mit modernem Energiestandard.
Zitat von Llarian im Beitrag #80Zunächst mal ist wichtig, dass Beton billiger ist als Kalksandstein ...
Eben. Deswegen kann man nicht den schlichten Beton-Abstellraum im Keller mit dem gemauerten Wohnraum oben vergleichen. Schlichte Betonfertigteile kannst Du auch oben haben, es gibt solche Fertighäuser. Billig, aber nicht wirklich empfehlenswert. Und umgekehrt kann man den Keller schön gemauert als Wohnraum errichten lassen. Dann ist er teurer als oben die gleiche Qualität.
Zitat Betontreppe in den Keller?
Nochmal: Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn ich Wohnqualität im Keller haben will, dann ist es keine Betontreppe. Wenn ich nur Abstellräume haben will (die eben in der Größe nur wenige brauchen), dann liegt der Preisvorteil nicht am Kellerdasein, sondern am Qualitätsverzicht.
Zitat Flachdach. Gute Idee. Und wenns Dir in 20 Jahren rein regnet, dann weisst Du auch warum.
Ein Flachdach kann durchaus eine gute Idee sein - Dachschrägen sind nicht sehr effizient. Und ja, nach 20 Jahren muß man das sanieren. Das klassische Dach hält doppelt so lange. Und dann kostet die Sanierung auch das Doppelte. Gibt sich am Ende nichts.
Zitat Man kann, wenn man sich unbedingt tot sparen will, einen Bungalow ohne Keller bauen und das wird sicher bei gleicher Fläche dann vom Invest unter einem Haus mit anständigem Dach und mit Keller liegen.
Niedrigerer Preis bei gleicher Fläche ist schonmal eine gute Investition. Insbesondere auch deswegen, weil beim Bungalow bessere Grundrißgestaltung möglich ist. Daß man das oft nicht macht liegt schlicht am größeren Flächenverbrauch.
Zitat von Llarian im Beitrag #82Ich finde die Preisvorstellung absurd.
Sie ist hoch, weil nur jemand diesen Preis zahlen wird, der mit den recht ungewöhnlichen Eigenschaften dieses Hauses zufrieden ist. Und wahrscheinlich müßte man noch die Renovierungskosten runterhandeln - ich bin durchaus bei Deiner Schätzung, daß da noch sechsstellig etwas fällig wird. Aber es ist kein absurder Preis für das hiesige Niveau.
Zitat innen und zum Hof sieht das ja sehr nett aus
Richtig. Ich finde das sogar eine sehr interessante Gestaltung. Man hat eine gut gestaltete Gartenanlage, die trotzdem nicht sehr viel Arbeit macht. Und der Gartenbereich ist völlig privat und von außen nicht einsehbar. Ehrlich gesagt bräuchte ich keine paar hundert teuer bezahlte Rasenmähfläche zusätzlich vor dem Haus.
Zitat Aber anderthalb Millionen bei 600 qm Grundstück? Darmstadt mag teuer sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bodenrichtwert da über 1000 Euro liegt.
Der offizielle Bodenrichtwert liegt für dieses Viertel bei 700, aber das ist Theorie - es ist schon viele Jahre mehr kein Baugrundstück dort verkauft worden. Die 1000 passen grundsätzlich, falls die hohe Grundstücksausnützung heute noch so bebaubar wäre, würde ein leeres Baugrundstück dieser Lage und Größe noch mehr bringen.
Zitat Wer soll das kaufen? Wer so viel Geld hat, kann es sich für weniger Geld leisten ein Haus nach seinen Vorstellungen zu bauen. Und zwar mit modernem Energiestandard.
Nein, kann er nicht. Wir reden hier nicht von einer Immobilie im quasi-failed-state NRW ;-) Grundstücke dieser Größe kommen unbebaut eigentlich überhaupt nicht mehr auf den Markt. Bei den wenigen Neubaugebieten sind die Parzellen maximal halb so groß (eher kleiner), wenn nicht überhaupt Geschoßwohnungsbau geplant wird. Die einzige Chance sind normalerweise alte Villengrundstücke mit einem relativ kleinen Altbau, den man dann abreißt. Und da daß ja eigentlich brauchbare Häuser sind, kosten die auch.
Schau' Dir mal das aktuelle Angebot an: Das erste ist eine ganz miese Lage, gleich nebenan sind die Plattenbauten mit sozialem Brennpunkt. Das zweite ist so ein Abrißgrundstück. Gute Lage, aber m. E. nicht so gut wie der Betonbunker. Und wenn man die Abrißkosten mitrechnet, bist Du locker schon bei 1,3-1,4 Millionen. Nur fürs Grundstück! Das dritte ist im Gewerbegebiet und nicht wirklich fürs Wohnen nutzbar.
Ich verfolge ja die Szene etwas - mehr als ein Dutzend halbwegs brauchbarer Grundstücke gibt es pro Jahr eigentlich nicht. Viele davon haben Macken, der Rest ist sehr teuer. Da ist der Betonbunker für 1,6 nur leicht überhöht - immerhin bietet er ein Schwimmbad, das ist auch sehr selten möglich.
Zitat von R.A. im Beitrag #84 Eben. Deswegen kann man nicht den schlichten Beton-Abstellraum im Keller mit dem gemauerten Wohnraum oben vergleichen.
Das tu ich nicht, das unterstellst Du mir nur die ganze Zeit. Ich rede explizit von einem bewohnbaren Keller. Und den muss man nicht mauern. Im Unterschied zu oberirdischen Räumen:
Zitat Schlichte Betonfertigteile kannst Du auch oben haben, es gibt solche Fertighäuser. Billig, aber nicht wirklich empfehlenswert. Und umgekehrt kann man den Keller schön gemauert als Wohnraum errichten lassen.
Bei dem Keller kann man problemlos mit Beton arbeiten, das Mauern hat da wenig bis keine Vorteile. Oberirdisch ist das anders. Der Beton mag weder die Temperatursprünge, die oberirdisch herschen, noch kann er die Isolation erreichen, die heute notwendig ist. Im Keller kann ich eine Betonwand sehr simpel nachisolieren, das ist oberirdisch nicht wirtschaftlich. Das hat nichts mit der Qualität von Kalksandstein und Beton zu tun, sondern schlicht mit anderen Anforderungen an die Substanz. Und Beton ist deutlich(!) billiger, kann gegossen werden und muss sich, wenn es vernünftig gemacht ist, nicht großartig setzen. Oberirdisch wirtschaftlich unvernünftig. Unterirdisch dagegen schon.
Zitat Dann ist er teurer als oben die gleiche Qualität.
Das ist schlicht falsch. Aber da kommen wir auch nicht weiter. Ich weiß ziemlich genau was mein bewohnbarer Keller kosten wird. Und seine Kosten pro Fläche betragen gerade mal die Hälfte von oben.
Zitat Nochmal: Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn ich Wohnqualität im Keller haben will, dann ist es keine Betontreppe.
Ja, watt denn sonst? Das ist ja gerade der Vorteil dessen, DASS ich mit Beton arbeiten kann. Eine Betontreppe ist monsterstabil, billig und hält ewig. Die will ich oben nicht haben, weil mir die Fläche darunter vielleicht wichtig ist, weil Beton in oberen Räumen nicht gewünscht wird, weil es Mischmauerwerk wird und die Anpassung an den Sandstein oder das Poroton aufwendig ist. Aber der Bewohnbarkeit des Kellers tut das keinen Abbruch. Das kann problemlos mit Holz verschalt werden, ich kann es fliesen, wenn ich will oder auch einfach nur streichen. Und nein, das ist durchaus bezahltbar. Der Keller hat einen einzigen Nachteil, den man nicht wegdiskutieren kann und das ist, dass er eben weniger Licht hat. Das ist ein qualitativer Unterschied. Aber der Rest: Nee. Sehe ich nicht. Nicht im Ansatz. In dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, gab es zwei Treppen. Eine aus Beton, eine aus Holz. Die Betontreppe war gefliesst. Von Wohnkomfort war das kein Unterschied, der einzig reale Unterschied war, dass die Betontreppe absolut fest gestanden hat, während eine Holztreppe immer schwingt.
Zitat Ein Flachdach kann durchaus eine gute Idee sein - Dachschrägen sind nicht sehr effizient. Und ja, nach 20 Jahren muß man das sanieren. Das klassische Dach hält doppelt so lange. Und dann kostet die Sanierung auch das Doppelte. Gibt sich am Ende nichts.
Das klassische Dach muss in der Regel nur neu gedeckt werden. Und ich kenne viele Dächer, die deutlich älter sind und trotzdem dicht. Ich bin da von der Wirtschaftlichkeit ziemlich überzeugt, aber ich muss davon auch niemanden überzeugen.
Zitat von R.A. im Beitrag #85Aber es ist kein absurder Preis für das hiesige Niveau.
Die Wette wäre schwer zu prüfen, aber es würde mich überraschen, wenn der überhaupt eine siebenstellige Summe dafür bekommt.
Zitat Der offizielle Bodenrichtwert liegt für dieses Viertel bei 700, aber das ist Theorie - es ist schon viele Jahre mehr kein Baugrundstück dort verkauft worden. Die 1000 passen grundsätzlich, falls die hohe Grundstücksausnützung heute noch so bebaubar wäre, würde ein leeres Baugrundstück dieser Lage und Größe noch mehr bringen.
Ist aber nicht. Aber gut, nehmen wir die 1000 Euro an. Dann bleibt immernoch das Problem, dass die Hütte ne Million wert sein soll. Ich finde sie ist kaum die Hälfte wert.
Zitat Grundstücke dieser Größe kommen unbebaut eigentlich überhaupt nicht mehr auf den Markt.
Ah, iwo. Das stimmt ja nun nicht, oder sagen wir, es stimmt nur dann, wenn Du explizit in eine Wohngegend ziehen willst, in der kaum noch gebaut wird. In den Bereichen wo ich suche werden gerne Grundstücke mit mehr als 1000qm verkauft (leider auch entsprechend teuer). Auch zwei Grundstücke zu kaufen und diese zu vereinigen ist auch kein Problem, so lange die Gemeinden noch keine Baufenster festgelegt haben. Das geht schon, wird nur eben teuer. Aber eben nicht so teuer wie dieses Haus dort. Und nebenbei: Im failed state NRW wären solche Bodenrichtwerte, wie ich jetzt bei Darmstadt gesehen habe, traumhaft günstig. Beste Lage für 700 Euro, da kann ich von träumen.
Nur weil andere auch überzogene Vorstellungen haben, macht das den einen nicht besser. Ohnehin werden die wenigsten echten Baugrundstücke über Immoscout gehandelt (normalerweise weit(!) über Marktpreis). Ich kanns für Darmstadt nicht beurteilen, hier kostet der Baugrund im Vorort so zwischen 300 und 500 Euro. Und da sind wir bei einem 1000qm Grundstück bei 300.000-500.000 Euro. Und ein Haus von 300qm kann man auch für eine halbe Million bauen (okay, nochmal 100.000 für den Keller oben drauf. :) ).
Zitat Da ist der Betonbunker für 1,6 nur leicht überhöht - immerhin bietet er ein Schwimmbad, das ist auch sehr selten möglich.
Auch dafür musst Du erst einmal einen Liebhaber finden (ich habe diese Planschbecken im Privathaus nie richtig nachvollziehen können). Das Problem an dem Betonbunker ist aber nicht seine Lage oder sein Aussehen. Sondern der Baustandard. Und der ist katastrophal. Selbst für die 70er Jahre sind die Energiewerte schlecht. Du hast neulich hier doch mal die Anzeige von diesem Wasserturm gepostet. Ich wage die Aussage, dass der sich eher verkaufen lässt als dieses Ding zu dem Preis.
Zitat Da ist der Betonbunker für 1,6 nur leicht überhöht - immerhin bietet er ein Schwimmbad, das ist auch sehr selten möglich.
Auch dafür musst Du erst einmal einen Liebhaber finden (ich habe diese Planschbecken im Privathaus nie richtig nachvollziehen können).
In München gibt es einen ziemlich ähnlichen Betonbunker, der in den 60ern oder 70ern von einem damals ziemlich geldigen Radiologenehepaar gebaut worden ist, das meine Eltern gekannt haben. Der hat auch ein großzügiges Schwimmbad im Keller.
Und der Hausherr hat (zu damaliger Kaufkraft) immer gesagt: "Einmal reinspringen kostet mich 100 Mark". Weil nämlich gerade bei großen Pools die Heizung so teuer ist - nicht nur des Badewassers, sondern vor allem des Raums drumrum, der immer zwei Grad wärmer sein sollte, sonst dampft's.
Fazit: Wer einen Pool im Haus hat, sollte sich über so was wie Preis-Leistungsverhältnis eh keine Gedanken machen.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #89 Und der Hausherr hat (zu damaliger Kaufkraft) immer gesagt: "Einmal reinspringen kostet mich 100 Mark". Weil nämlich gerade bei großen Pools die Heizung so teuer ist - nicht nur des Badewassers, sondern vor allem des Raums drumrum, der immer zwei Grad wärmer sein sollte, sonst dampft's.
Fazit: Wer einen Pool im Haus hat, sollte sich über so was wie Preis-Leistungsverhältnis eh keine Gedanken machen.
Das war eben auch das Problem der Isolation von früher. Da heizt man sich tot, und wenn man dann eben die 30 Grad braucht und halten muss, tja.... (Btw. in dem hier diskutierten Betonbunker ist die Isolation richtig(!) schlecht) ABER: Ich würde mich nur zum Teil an den Kosten stören. Was ich so absurd finde ist eher: Ich mach drei Schwimmstösse und dann bin ich am anderen Ende. Wieviel hat so ein privater Pool? Sieben Meter? Acht? Im Höchstfall zehn. Das ist doch kein Becken in dem man schwimmen kann, da kann man nur planschen. Für Kinder ist es toll, keine Frage, aber für Erwachsene? Wenn ich ein schönes, großes Haus sehe, mit schönem Garten, viel Platz, viel Sonne, Technik und Finesse, dann kann auch ich ein gewisses, archaisches Neidgefühl nicht immer vermeiden. Aber auf einen solchen Pool bin ichs nicht.
Zitat Für Kinder ist es toll, keine Frage, aber für Erwachsene?
Du hast den wichtigsten Zweck vergessen: Für Heranwachsende - private Poolparties sind mit nix zu vergleichen . Allerdings hat der einzige Kollege bei mir am Gym, dessen Eltern einen hatten, das irgendwann eingestellt, weil er es leid war, das ganze verschüttete Bier wieder rauszukriegen...
Zitat von Llarian im Beitrag #88Ich finde sie ist kaum die Hälfte wert.
Unabhängig davon, dass ich diesen speziellen Bau persönlich potthässlich finde:
Ich weiß, dass das für Leute außerhalb bestimmter Ballungsräume manchmal nicht nachvollziehbar ist, aber Marktpreis ist Marktpreis - unabhängig davon was man darüber denkt.
Ich hatte vor einiger Zeit ein Gespräch mit einem Immobiliengutachter. Es ging um eine Immobilie im Rhein main Gebiet, die zum Verkauf stand. Er schätze den Wert dieser Immobilie auf 30% unterhalb des geforderten Kaufpreises. Er sagte aber auch, dass er mir trotzdem keine Immobilie in diesem Gebiet nennen könne, die für den tatsächlichen Wert gehandelt würde. Die verkauften sich immer mit deutlichen Aufschlägen. Der Verkäufer der betreffenden Immobilie bekam schließlich den geforderten Preis.
Es gibt Regionen, für die kann man entscheiden ob man dort Wohneigentum erwerben will oder nicht. Wenn man sich dafür entschieden hat, sind Argumentarien über Bodenrichtwerte und Baukosten sinnlos. Der Markt ist extrem begrenzt und der Preis bestimmt sich im Wesentlichen durch die Finanzkraft der Klientel, die dort wohnen möchte. Wenn diese hoch ist, sind auch die Preise hoch. "Take it or leave it." Was anderes gibts da nicht.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #92 Ich weiß, dass das für Leute außerhalb bestimmter Ballungsräume manchmal nicht nachvollziehbar ist, aber Marktpreis ist Marktpreis - unabhängig davon was man darüber denkt.
Vollkommen korrekt und zwar in beide Richtungen (allerdings den Hinweis auf die Leute außerhalb von Ballungsgebieten hättest Du Dir sparen können). In meiner Erfahrung haben die meisten Hausbesitzer eine vollkommen überzogene Vorstellung vom Wert der eigenen Immobilie. Das liegt oftmals daran wieviel eigenes Herzblut man investiert hat und wie gut einem die Immobilie (sie ist ja für einen selbst "perfekt" gewesen) vorher gefallen hat. Das trifft übrigens sowohl Verkaufsimmobilien wie auch Wohnungsvermietungen. Und dann werden Mondpreise verlangt. Mit der Folge das es keiner kauft, respektive mietet. Und dann passiert etwas sehr fatales: Es setzt ein Abwärtsspirale ein. Entweder hält der Verkäufer seinen Preis und wird es nicht los, oder er muss runter gehen. Und wirds dann auch erst mal nicht los. Weil die potentiellen Interessenten das auch sehen. Und warten bis es weiter geht. Das hat was von Beamtenmikado. Jeder Immobilienmakler der sein Pulver wert ist wird Dir beim Verkauf einer Immobilie einen sehr wichtigen Tip geben: Es ist verdammt wichtig direkt den richtigen Preis zu treffen. Das ist ad hoc erst einmal keine Verhandlung bei der man sich runterhandeln lassen kann und deshalb dick einsteigen darf. Eine überzogene Erwartung entwertet die Immobilie deutlich.
Zitat Ich hatte vor einiger Zeit ein Gespräch mit einem Immobiliengutachter. Es ging um eine Immobilie im Rhein main Gebiet, die zum Verkauf stand. Er schätze den Wert dieser Immobilie auf 30% unterhalb des geforderten Kaufpreises. Er sagte aber auch, dass er mir trotzdem keine Immobilie in diesem Gebiet nennen könne, die für den tatsächlichen Wert gehandelt würde. Die verkauften sich immer mit deutlichen Aufschlägen. Der Verkäufer der betreffenden Immobilie bekam schließlich den geforderten Preis.
Und ich kann Dir diverse Beispiele nennen wo das dicke schief ging. Und das kostet. Jedes Jahr, die die Immobilie leer steht, hast Du einen Verlust zwischen 5 und 10 Prozent. Durch Nebenkosten, Verfall und nicht zuletzt durch Opportunitätskosten. Zugegeben, in der Draghi-Zeit ist der letzte Posten geringer geworden. Aber gerade dieser Betonbunker frisst Energie wie Popcorn. Und wenn man dann ein, zwei, drei Jahre wartet und dann doch runter muss, dann hat man ordentlich Geld verloren. Das sehe ich übrigens bei Vermietungen noch viel deutlicher. Da kann es schonmal ein Jahr dauern, bis der Vermieter begreift, dass 13 Euro pro Quadratmeter dann eben doch keiner in der Gegend zahlt. Und das hat gekostet, nicht zu knapp.
Zitat Wenn man sich dafür entschieden hat, sind Argumentarien über Bodenrichtwerte und Baukosten sinnlos.
Ganz im Gegenteil. Mit drei Ausrufezeichen. Wer sich nicht damit beschäftigt was Vergleichspreise sind und Alternativen, der kann irgendwann nur bei der teuersten Lösung rauskommen. Das ist in meinen Augen sehr, sehr dumm. Wir reden hier von einer Investition, die die meisten in ihrem Leben vielleicht einmal gestemmt kriegen. Und ein Fehler kann hier schnell mehrere Jahresgehälter kosten. Natürlich sind Immobilien eine begrenzte Ressource. Aber die Nachfrage ist eben auch begrenzt. Und ändert sich noch dazu. Die Idee, das Immobilien super preisstabil sind und eh nur nach oben gehen hat 2008 ja denkwürdig belegt.
Zitat "Take it or leave it."
So und nicht anders. Aber leave it ist eben auch eine gute Option. Es sind noch andere Fische im Teich.
[quote="Llarian"|p139470Die Wette wäre schwer zu prüfen, aber es würde mich überraschen, wenn der überhaupt eine siebenstellige Summe dafür bekommt.[/quote] Führe mich nicht in Versuchung - mit etwas Aufwand könnte ich es rauskriegen. Natürlich wird er wegen der Bausubstanz nicht die volle Wunschsumme kriegen, aber wenn er überhaupt mal runtergeht (was er schon seit einem Jahr nicht tut) würde er bei 1,3-1,4 verkaufen können.
Zitat Das stimmt ja nun nicht, oder sagen wir, es stimmt nur dann, wenn Du explizit in eine Wohngegend ziehen willst, in der kaum noch gebaut wird.
Und das ist eben in der kompletten Stadt Darmstadt und vielen anderen Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet der Fall. D.h. es wird schon noch gebaut, aber im wesentlichen nur als Umnutzung vorhandener Flächen oder als Baulückenschließung. Die früher übliche Ausweisung ganzer Baugebiete ist längst vorbei. Und das macht die vorhandenen Hütten natürlich teurer.
Zitat Ohnehin werden die wenigsten echten Baugrundstücke über Immoscout gehandelt ...
Es gehen auch noch einige unter der Hand weg, an Freunde oder Nachbarn. Darauf kannst Du Dich aber auch nicht verlassen, wenn Du eine Alternative zum Betonbunker bauen willst.
Zitat Auch dafür musst Du erst einmal einen Liebhaber finden (ich habe diese Planschbecken im Privathaus nie richtig nachvollziehen können).
So verschieden sind die Geschmäcker. Für mich wäre das der Traum (natürlich mit Gegenstromanlage). Jeden Morgen vor dem Frühstück eine halbe Stunde Schwimmen - optimal.
Zitat von Llarian im Beitrag #93Und dann passiert etwas sehr fatales: Es setzt ein Abwärtsspirale ein. Entweder hält der Verkäufer seinen Preis und wird es nicht los, oder er muss runter gehen. Und wirds dann auch erst mal nicht los. Weil die potentiellen Interessenten das auch sehen. Und warten bis es weiter geht.
Bei marktgängigen Häusern würde das so passieren (die werden aber auch selten überteuert angeboten). Und es stimmt schon, immer wieder mal verwechselt jemand seine persönlichen Traumhaus-Vorstellungen von Anno Toback mit dem aktuellen Marktpreis. Aber die meisten Verkäufe gehen immer noch über Makler, und die haben ein hohes Eigeninteresse an einem realistischen Preisangebot.
Hier sind wir aber nicht im marktgängigen Segment - und da können sich die potentiellen Interessenten nicht so viel Zeit lassen. Passende Objekte kommen nur selten auf den Markt und entsprechen selten 100% (oder auch nur 70%) den eigenen Vorstellungen. Wenn dann mal halbwegs etwas paßt, gerät man unter Zugzwang - oder muß weitere Jahre warten. Das führt dann oft dazu, daß eben doch "überteuert" gekauft wird. Oder wenigstens sofort zugeschlagen wird, wenn sich der Verkäufer bewegt.
Zitat Jedes Jahr, die die Immobilie leer steht, hast Du einen Verlust zwischen 5 und 10 Prozent.
Richtig. Stört manche Leute komischerweise nicht sehr.
Zitat Wer sich nicht damit beschäftigt was Vergleichspreise sind und Alternativen, der kann irgendwann nur bei der teuersten Lösung rauskommen.
Sicher. Aber wenn man sich damit beschäftigt hat und die Alternativen kennt, dann muß man vielleicht auch in den sauren Apfel beißen und etwas mehr Geld auf den Tisch legen.
Es gibt derzeit konkret vier Alternativen zum Betonbunker. Da sind die zwei Villen in Eberstadt ("Fine Art" und der Neubau, wohl auf einem Abrißgrundstück). Die kosten halt deutlich mehr. Das "exklusive EFH in bevorzugter Wohnlage" willst Du nicht. Und die Sache mit dem Weinkeller habe ich noch nicht lokalisieren können, ist aber extrem verdächtig. Wenn der Makler nur über die blöde Höhle schwafelt und das Haus nicht einmal abbildet, dürfte Letzteres ziemlicher Schrott sein. Wahrscheinlich auch ein Abrißgrundstück für 1,5 Millionen und in merkwürdiger Außenlage.
Zitat Wir reden hier von einer Investition, die die meisten in ihrem Leben vielleicht einmal gestemmt kriegen.
Richtig. Und die soll dann auch was taugen. Von den aktuellen fünf Angeboten würde ich keins haben wollen. Und es war im letzten Jahr auch sonst nichts Vernünftiges dabei. Sollte also dann doch endlich mal ein schönes Haus auftauchen (und ich die Million auf dem Konto haben ...), dann würde ich im Zweifelsfall auch zuschlagen, wenn der Preis theoretisch deutlich überhöht ist. Weil es einfach keine vernünftigen Alternativen gibt.
Zitat von Llarian im Beitrag #93allerdings den Hinweis auf die Leute außerhalb von Ballungsgebieten hättest Du Dir sparen können
Ein Hinweis darauf, dass ich mir meinen Hinweis eben nicht sparen kann, er aber auch nie verstanden wird. (Ich kenne diese Diskussion persönlich seit Jahren sehr gut).
Für bestimmte Ballungsräume, und das Rhein Main Gebiet um Frankfurt gehört dazu, sind das eben keine überzogene Preisvorstellungen. Sie sind „völlig überzogen“, vergleicht man sie mit anderen Gebieten Deutschlands. Aber sie werden eben in diesem Gebiet gezahlt, weil die Alternativen – will man dort schön wohnen - einfach fehlen.
Zitat von Llarian im Beitrag #93Wer sich nicht damit beschäftigt was Vergleichspreise sind und Alternativen, der kann irgendwann nur bei der teuersten Lösung rauskommen.
Ich beschäftige mich schon ausgesprochen lange mit der Immobiliensituation In Rhein Main, wahrscheinlich könnte ich mittlerweile dort ohne Probleme als Makler arbeiten. Und genau deswegen komme ich ja zu meinem Urteil: Da gibt es eben keine Alternativen. Es sei denn du ziehst in Retorten Reihenhaussiedlungen, die vielen nicht gefallen. So wie dir. Und selbst diese sind unverhältnismäßig teuer. Ein Reihenhaus, dass du sonst wo für 350 TEUR kaufst, kaufst du dort eben für mehr als das doppelte. Und wenn du es nicht tust, tut es ein anderer.
Natürlich kannst du auch „weit raus ziehen“, dann findest du irgendwann auch einen Bauplatz. Aber dann hast du dich eben gegen dieses „bestimmte Wohngebiet“ (von dem ich sprach) entschieden. Selbst im Speckgürtel von Frankfurt findest du kaum bis keine neu ausgewiesenen Grundstücke und für die selbst dort seltenen Abrissgrundstücke brauchst du unter 1000 EUR pro qm gar nicht anfangen nachzudenken. Über bauen im Frankfurter Stadtgebiet reden wir jetzt mal nicht.
Was vielen (glaube ich) nicht klar ist, ist die Auswirkung der Finanzkraft der Klientel die sich hier um ein sehr rares Gut „streitet“. Da werden Immobilien, teilweise aus dem Ausland heraus, ungesehen für hohe siebenstellige Summen gekauft.
Der Punkt ist: Es gibt immer Alternativen. Wenn du dich aber beim Wohnort festgelegt hast, sind deine Alternativen derzeit nicht, „es irgendwie selbst billiger“ hinzubekommen.
Klar kann das eine Blase sein. Klar kann das ein Blutbad geben, wenn die Zinsen steigen oder Deutschland in eine Rezession gleitet. Aber derzeit ist die Lage wie sie ist. Wenn du in Rhein Main wohnen willst, akzeptierst du dieses Preisniveau oder wohnst eben woanders.
Das Klientel, welches dort kauft, ist für monetäre Argumente, in dem Bereich in dem wir beide uns bewegen, recht insensitiv.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat Jedes Jahr, die die Immobilie leer steht, hast Du einen Verlust zwischen 5 und 10 Prozent.
Richtig. Stört manche Leute komischerweise nicht sehr.
Die Finanzkraft von der ich sprach. Das sind in der Regel Leute, die das sehr lange durchalten können. Die glauben daran, dass es ohnehin immer weiter nach oben geht und bekamen in den letzten Jahren damit ausschließlich recht.
Es geht nicht darum, ob das eine kluge Entscheidung ist oder nicht. Es geht darum, dass die Leute hier so entscheiden und man damit leben muß. Außer man ist (grün/schwarzer) Sozi. Dann werden Mietpreisbremsen eingeführt und (aktuellster "Schrei" in Frankfurt) es dürfen Neubauwohnungen nur noch unter 120 qm verkauft und gebaut werden.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #96Über bauen im Frankfurter Stadtgebiet reden wir jetzt mal nicht.
Klar, echte Baugrundstücke gibt es dort auch schon lange nicht mehr.
Aber das Erstaunliche für so eine große und reiche Stadt ist, daß man auch beim Altbestand nicht viel im besseren Segment kriegt. Die meisten Wohnviertel sind schlicht mies. Andere haben nur Geschoßbebauung, da bekommt man vielleicht ein schickes Penthouse, aber kein eigenes Haus. Alleinstehende Häuser im Stadtbereich findet man nur selten, und dann mit wenig Grundstück und extrem teuer. Das klassische Villenviertel ist Sachsenhausen, da finden sich auch noch viele schöne Häuser aus der Gründerzeit. Nur hat sich halt inzwischen etwas grundlegend geändert: Diese Villen stehen direkt unter der Einflugschneise eines der größten Flughäfen Europas. Da kann man auf der Veranda sitzen und alle drei Minuten auf fast Augenhöhe den Piloten zuwinken ...
Die besseren Wohnviertel Frankfurts liegen in den Taunusorten. Und da gibt es auch schöne Wohnlagen mit großen Grundstücken und Ausblick. Aber weitab jeder Infrastruktur. Ohne ein Auto pro Familienmitglied ist man da völlig aufgeschmissen.
Da ist der Betonbunker wieder im Vorteil: Zwar direkt am Wald und in ruhiger Lage, aber Bäcker, Metzger, Supermarkt in fußläufiger Entfernung und fünf Busstationen in die Innenstadt. Das ist auch ein geldwertes Stück Lebensqualität.
Wir haben in unserem Örtchen (Unistadt) ein Jahr gesucht. In diesem Jahr haben wir nicht ein Haus angeboten bekommen/ gesehen das uns gefallen hat.
Nicht wegen des Preises. Die Dinger waren so furchtbar, so billig hätten die die nie hergeben können.
Und dann haben wir per Zufall eines gefunden. Da feilscht man dann nicht mehr groß. Nebenbei gesagt hatten wir richtig Glück und der Verkäufer war anständig.
Aber bei so einem Markt, und das ist jetzt schon einige Jahre her, da kann ich n-s-n nur Recht geben: Wenn man da wohnen will muß man die überzogenen Preis zahlen oder sich einen anderen Wohnort suchen. Bei uns ist der Markt nicht mal leer, ich würde sagen es gibt gar keinen mehr.
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