Der Mehltau schwindet wieder ein bisschen: Hamburg könnte der Auftakt zu einer Diskussion über linke Gewalt und deren Billigung in Teilen des linken Lagers werden. Ein moment bloguical.
so sehr ein Schwinden des politischen Mehltaus zu begrüßen wäre - so wenig mag ich ein solches Weichen auszumachen. Was unterscheidet denn die Ausschreitungen in Hamburg von jenen in Hannover der 90er oder Berlin seit ca. 2000? Die Tatsache, daß sämtliche dieser linken Ausschreitungen am Ende von staatlich alimentierten "NGOs" finanziert werden und in deren medialen Rauschen dann allenthalben weitere freiheiteinschränkende Maßnahmen durchgepaukt werden, läßt mich arg zweifeln, daß da außer den üblichen Verlautbarungen noch viel kommen mag.
Merkel hingegen hat sich (für mein Dafürhalten das erste Mal überhaupt) ganz öffentlich als die eiskalte und zynische Machtpolitikerin präsentiert, die sie schon immer war. G20 ausgerechnet im versifften Hamburg? Geradezu genial!
MfG M. S. ____________________________________ Alle Menschen sind gleich - mir jedenfalls.
Genau umgekehrt dürfte ein Schuh draus werden. So wie Köln eben nicht zu einem Umlenken des medialen Diskurses ins Offene, Faktengestützte jenseits der Sprachverbote und PC-Tabus geführt hat - das war den lokalen Berichten (also lauter Einzelfälle™) und der Kriminalstatistik für dieses Jahr vorbehalten (also "versendet sich"™; Aufmerksamkeitsdauer die mittlerweile üblichen 48 Stunden). Der Mehltau ist da und bildet mittlerweile eine unaufbrechbare Kruste. Das Gegacker im medialen Hühnerhof sollte nicht über das Factum brutum hinwegsehen lassen, daß es eben so folgenlos ist wie das Gegacker in einem wirklichen Hühnerhof. Es wird weder eine stringente Ursachenanalyse erfolgen, es wird nicht auf das jahrzehntelange Dulden linksextremistischer Mentalität und schulterzuckend hingenommener Gewaltfolklore eingegangen werden. "1968", dessen Ausfluß das ist, hat sich trotz des gnadenlosen Scheiterns aller Illusionen einen Platz als Gründungsmythos gegenüber allen, was zuvor kam, behauptet. So "eine kleine Lokalposse" wird das nicht ändern. Denn dazu müßte man den gesamten Linken Mythos entzaubern.
Es wird auch aus einem anderen Grund keinerlei Konsequenzen zeitigen: weil es in diesem Stadium, in den sich dieses System (nicht nur die Politik, die ist nur ein Aspekt, sondern die Gesellschaft überhaupt), dieser Komplex aus Politik als reinem Selbstzweck und reiner Selbstinszenierung, als Medienhallraum ohne Wirklichkeitfundierung und Durchideologisierung aller gesellschaftlichen Multiplikatoren von Kirche bis Kita keine Konsequenzen mehr gibt. Wir haben es hier nicht mehr mit einem an Zielen und pragmatischen Machbarkeit Management der realen Verhältnisse zu tun, sondern mit Haltung als Selbstzweck, also eben Ideologie. In denen sind, das gehört zu ihrer Natur, etwa Rücktritte nicht vorgesehen. Wenn die 48/72 Stunden der medialen Aufregung vorbei sind, bleiben nur die Worthülsen "..mit aller Konsequenz...", "...nicht wiederholen..." Wenn selbst Massaker mit LKWs exakt null Konsequenzen im Umgang mit dem Thema islamische Gewalt haben, gilt dies hier erst recht. Die Kosten werden auf die Allgemeinheit umgelegt, ansonsten gilt Bastiat: die Glaser schieben Überstunden und befeuern die Wirtschaft.
Die allermeisten Strafverfahren werden ausgesetzt. Der eine oder andere wird einfahren - etwa der Junge mit dem Laserpointer, der da lustig einen Heli-Absturz in eine Menschenmenge riskierte. Auf das schreiende Mißverhältnis zwischen Gewaltentfesselung und tatsächlicher Sanktionierung können wir uns wie gewohnt einstellen.
Letztendlich IST Hamburg ein kleines Vorkommnis. Aber es zeigt eine weitere Facette des Dysfunkionalwerdens dieses Systems, eine weitere Stufe des Abgleitens in die Anarchie. Die G20-Treffen haben seit 1999 ein Dutzend Mal stattgefunden, immer in Metropolen (soviel zum Narrativ: kann man heute nicht mehr da abhalten); 1999 und 2004 in Berlin. Das ist aber nie außer Kontrolle geraten. Jetzt ja.
Daß das Linksterroristenpotential da kleiner ist bzw. war, überlassen wir mal als Behauptung den Genossen. Es kommt, mal ganz nebenbei, nicht darauf an, Mehltau wegzubrennen, sondern um Handlungsfähigkeit der Politik. Und die ist schlicht nicht mehr gegeben.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Bin gespannt, wie Hamburg in die Liste der Linken Gewalt aufgenommen wird.
Ich befürchte, es wird wahrscheinlich überhaupt nicht gezählt, denn allein Hamburg würde die gesamte Anzahl der rechten Straftaten der letzten 2 oder 3 Jahren übertreffen.
Es wird wohl enden wie mit Köln. Nur ein paar Fälle werden in die “richtige“ Statistik aufgenommen. Der Rest kam ja nicht mit rein, da keine Verurteilungen usw. usw.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3Es wird auch aus einem anderen Grund keinerlei Konsequenzen zeitigen: weil es in diesem Stadium, in den sich dieses System (nicht nur die Politik, die ist nur ein Aspekt, sondern die Gesellschaft überhaupt), dieser Komplex aus Politik als reinem Selbstzweck und reiner Selbstinszenierung, als Medienhallraum ohne Wirklichkeitfundierung und Durchideologisierung aller gesellschaftlichen Multiplikatoren von Kirche bis Kita keine Konsequenzen mehr gibt. Wir haben es hier nicht mehr mit einem an Zielen und pragmatischen Machbarkeit Management der realen Verhältnisse zu tun, sondern mit Haltung als Selbstzweck, also eben Ideologie. In denen sind, das gehört zu ihrer Natur, etwa Rücktritte nicht vorgesehen. Wenn die 48/72 Stunden der medialen Aufregung vorbei sind, bleiben nur die Worthülsen "..mit aller Konsequenz...", "...nicht wiederholen..." Wenn selbst Massaker mit LKWs exakt null Konsequenzen im Umgang mit dem Thema islamische Gewalt haben, gilt dies hier erst recht. Die Kosten werden auf die Allgemeinheit umgelegt, ansonsten gilt Bastiat: die Glaser schieben Überstunden und befeuern die Wirtschaft.
Die allermeisten Strafverfahren werden ausgesetzt. Der eine oder andere wird einfahren - etwa der Junge mit dem Laserpointer, der da lustig einen Heli-Absturz in eine Menschenmenge riskierte. Auf das schreiende Mißverhältnis zwischen Gewaltentfesselung und tatsächlicher Sanktionierung können wir uns wie gewohnt einstellen.
Letztendlich IST Hamburg ein kleines Vorkommnis. Aber es zeigt eine weitere Facette des Dysfunkionalwerdens dieses Systems, eine weitere Stufe des Abgleitens in die Anarchie. Die G20-Treffen haben seit 1999 ein Dutzend Mal stattgefunden, immer in Metropolen (soviel zum Narrativ: kann man heute nicht mehr da abhalten); 1999 und 2004 in Berlin. Das ist aber nie außer Kontrolle geraten. Jetzt ja.
Daß das Linksterroristenpotential da kleiner ist bzw. war, überlassen wir mal als Behauptung den Genossen. Es kommt, mal ganz nebenbei, nicht darauf an, Mehltau wegzubrennen, sondern um Handlungsfähigkeit der Politik. Und die ist schlicht nicht mehr gegeben.
Und dazu die einfältige Logik des Innenministers nach Wiki (Kritik am Austragungsort):
Zitat Der Bundesminister des Innern Thomas de Maizière wies am letzten Tag des Gipfels darauf hin, dass der Staat allein entscheide, wo ein Gipfel stattfinde, und dass er sich nicht von potentiellen Gewalttätern den Tagungsort diktieren lasse. Daher sei Hamburg eine gute Entscheidung gewesen.[11]
Die linke Sichtweise geht doch so: Von den 70000 Demonstranten waren nur ein paar Hundert gewalttätig und die wurden von Polizisten in Zivil ("agents provocateuers")angestachelt und geleitet. Und viele friedliche Teilnehmer wurden von der Polizei provoziert dadurch das die im Vorhinein drangsaliert wurden (indem sie ihnen Essen und Schlafen verweigerte). Und sowieso waren die größeren Verbrecher die Gipfelteilnehmer, die ja in Größenordnungen mehr Schaden anrichten (wobei: das stimmt ja sogar).
So wie Sarrazins Buch, diverse Attentate und die Kölner Sylvestervorfälle rein gar nichts geändert haben wird auch diese Sache keinesfalls zu einem Umdenken führen. Ein einfaches Kriterium für ein Umdenken wäre das Streichen der Finanzierung der Kämpfe gegen Rechts. Diese Mittel fließen nämlich mehr oder weniger geradewegs in die Taschen derer, die sich da in Hamburg so schön profiliert haben. Wir werden sehen, ob sich da was tut. Bislang gibt es keine Diskussion dazu.
Die anderen Vorschläge (europäische Extremistendateien und so) sind völliger Unsinn.
Noricus irrt - leider.
__________________________________________ Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren
Zitat Die drastischen Worte richten sich nicht nur gegen die Gewalttäter vom Schwarzen Block und deren Sympathisanten. Sie richten sich auch gegen ein ganzes Milieu, das politisch unbequem ist. Gegen Protestformen, die zwar gewaltfrei, aber nicht immer regelkonform sind. ... Die alternative Szene unter Generalverdacht zu stellen, das ist das Ziel. Dabei sind viele Linke mindestens genauso sauer über den Irrsinn der Randalierer. Mit dem Unterschied, dass sie dafür am Wochenende - im Wortsinn - auf die Fresse bekommen haben.
Nö, alter Schwede. Seit Jahren wart IHR, das journalunkische juste milieu, immer vorweg mit, und gerade der Spiegel: Pegida hat mitgestochen, geistige Brandstifter, N***s in Nadelstreifen. Immer voraus im Diskreditieren. Und die haben keine Stadtteile in Brand gesetzt. Und nebenbei: in all den Stunden hab ich nicht einen einzigen Friedensvogel gesehen, der da einem Steinewerfer auch nur in den Arm zu fallen versuchte. Ach ja: und wieviele von euch haben "in die Fresse bekommen"? Oder schmückt ihr euch mal wieder mit fremden Federn?
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Zitat von AldiOn im Beitrag #7Und sowieso waren die größeren Verbrecher die Gipfelteilnehmer, die ja in Größenordnungen mehr Schaden anrichten (wobei: das stimmt ja sogar).
Das konkrete Ergebnis des Treffen: Putin + Trump vereinbaren Waffenruhe für Syrien. Das Ende des Blutvergießens dort unten darf die Linke nach eigener Logik getrost als Verbrechen buchen. Denn gegen Terror und Mord im Namen des Islams hat von denen noch keiner den A*sch auch nur 1 Zentimeter huh bekommen.
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Auf FOCUS Online wird schon berichtet, dass Rechte mitrandaliert haben. Mir scheint, die Spin-Doktoren sind schon unterwegs, auch wenn es ein bisschen gedauert hat.
Am Ende wird die Geschichtsschreibung festgehalten haben, dass die Polizei nicht deeskaliert hat, dann unschuldige Demonstranten verprügelt hat und am Ende ein paar Rechtsradikale marodierend durch die Straßen gezogen sind, während der Schwarze Block sich vor Angst in leerstehende Gebäude zurückgezogen hat, um vor den Rechten zu flüchten. Und dann wurden sie dort wiederum brutal von der Polizei vertrieben! Anstatt die Rechtsradikalen von der Randale abzuhalten!
Wichtigste Lehre aus Hamburg: Dieser Staat ist komplett hilflos. GdP-Chef Wendt (falls ich das aus dem Augenwinkel richtig zuordne): Wir hatten 20.000 Leute vor Ort, mehr war nicht drin. Auf welche Zahl von Militanten ist die Gegenseite mittlerweile geschrumpft? "Ein paar Hundert?" 1000?
Die hatten mehr als 8 Monate Zeit; das Gelände war allen Planern und Einsatzleitern bekannt; das Zeitfenster kurz, Anspruch maximal (nur die Regierungschefs der 15+ wichtigsten Länder), V-Leute, beliebiges Anforderungsprofil - und die schaffen es 3 Tage nicht, einen plündernden Mob einzudämmen. Die habens nicht mal geschafft, Feldbetten für Wechselschichten zu organisieren und die Leute auf dem Fußboden schlafen lassen. Da knnen Politik + Orgaleitung noch so jaulen: das ist ein schlichter Offenbarungseid. Laß das an einem halben Dutzend Orten gleichzeitig ausbrechen, und zwar nicht als wüsten Karneval, sondern Stil Mumbai 2008, und diese Staatssimulation kollabiert. Und an Kandidaten dafür haben wir mittlerweile hunderttausende im Land. Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat am 12. April 2017 exakt vorausgesagt, was hier am Wochenende abgegangen ist.
Natürlich wirds 'ne pro-forma-Untersuchung geben. Hat es zu Amri übrigens 2x gegeben (von denen ich zumindest weiß, 1x mit Zenrtum und, 1x Pol NRW). Das Ergebnis können sie aus denen gleich abschreiben: Politik, Verwaltung und vor allem Polsterei haben alles immer und überall richtig gemacht. Und sie hätten überhaupt nie nicht anders handeln können.
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Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #11Laß das an einem halben Dutzend Orten gleichzeitig ausbrechen, und zwar nicht als wüsten Karneval, sondern Stil Mumbai 2008,
Ist aber die Frage wer das machen soll. Nicht nur die Polizei sondern auch die Antifa hat ja in Hamburg alles aufgefahren was sie hatten. Und die Polizei mußte ja in Hamburg auch noch dieses Tross an Regierungschefs schützen. Eine Mumbai-Stil Attacke würde genau so ablaufen wie in Mumbai: Erst würden die Terroristen jede Menge Leute umlegen aber am Ende wären sie selber dran. Und um unsere Politiker müssen wir uns keine Sorgen machen - die haben jede Menge Bodyguards. Und ein Putsch in Deutschland (wieder: wer überhaupt soll das machen???) ist 1.) ausgeschlossen und würde 2.) auch rein gar nichts ändern. Selbst wenn Gauland plötzlich Bundeskanzler würde, müßte er genau wie Trump erst einmal eine ganze Weile mit der Verwaltung kämpfen.
Der Mehltau in so gut wie allen parlamentarischen Demokratien besteht ja eher darin, daß es gar nicht so einfach ist das Ruder rumzureißen. Sogar in den USA fehlt schlicht das Personal dafür (Trump hat z.B. bislang die allermeisten Botschaftsposten noch nicht neu besetzen können!).
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Zitat von hubersn im Beitrag #10Auf FOCUS Online wird schon berichtet, dass Rechte mitrandaliert haben.
Ja. Und das Schöne ist, daß es dafür keinerlei Beweis braucht. Die Behauptung an sich ist schon Beleg genug. Kommt hinzu, daß bei der Klientel, die da Dritte Halbzeit spielt, es seit gut 25, eher 30 Jahren wild durcheinander geht, was die Symbolik angeht. Es geht ja nicht um irgendeine Haltung, sondern um Bambule, ums Zerschlagen, um den Staat nach Kräften vorzuführen. Da kommt seitdem schon mal ein Pali-Tuch ("links") mit einem Thor-Steinar-Shirt ("rechts") zusammen, Che und Springerstiefel. Deswegen beißt sich auch der Konsumfetischismus, angefangen beim Galaxy 7, nicht mit der Vernichtungslust auf den "Kapitalismus". Das wurde übrigens bei Occupy vor 6 Jahren schon grell deutlich. Ebenso der völlige Mangel an Konzepten oder Zielen, den die 68er ja noch für sich meinten reklamieren zu müssen. Der Aufruhr als reiner Selbstzweck ist hier zu sich gekommen.
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Zitat von Noricus im Beitrag #1Der Mehltau schwindet wieder ein bisschen
Richtig. Es ist schon recht deutlich, daß die mediale Diskussion ganz überwiegend auf die kriminellen Aktivitäten der Linksextremen fokussiert und die üblichen Ausreden á la "die Polizei hat provoziert" nur noch rituell wiederholt, aber nicht mehr geglaubt werden. Interessant dazu auch die Facebook-Diskussionen selbst auf den Seiten von Leuten wie Wagenknecht oder irgendwelchen Obergrünen: Da überwiegt klar die Kritik und die Freunde des schwarzen Blocks sind in aufgelöster Defensive.
Besonders entlarvend und peinlich dabei das öffentliche Statement des Rote-Flora-Anwalts Beuth, von wegen die Randale wäre ja grundsätzlich, aber doch bitte nicht im eigenen Backyard. Das wird man noch viele schöne Jahre gegen die Linken verwenden können, weil es so entlarvend ist. Im übrigen wird interessant, was er sich damit eingebrockt hat - sowohl eine Anzeige wegen Volksverhetzung als auch ein ständrechtliches Verfahren vor der Anwaltskammer sind unterwegs.
Beuths Frust zeigt auch, daß die Polizei ihre wesentlichen Ziele erreicht hat: Der G20-Gipfel ist völlig ungestört abgelaufen, den Demonstranten ist es nicht annähernd gelungen, irgendetwas zu blockieren oder zu verhindern. Auch das "normale" Hamburg ist ungeschoren davon gekommen (von den Verkehrsstaus abgesehen), dem frustrierten schwarzen Block blieb am Ende nur noch, seine Aggressionen gegen das eigene Umfeld im linken Schanzenviertel zu richten.
Zitat von R.A. im Beitrag #14 Auch das "normale" Hamburg ist ungeschoren davon gekommen (von den Verkehrsstaus abgesehen), dem frustrierten schwarzen Block blieb am Ende nur noch, seine Aggressionen gegen das eigene Umfeld im linken Schanzenviertel zu richten.
Das stimmt ja so nicht ganz: Die Randale in der Elbchaussee (durchaus "normales" Hamburg) können die Autonomen sicher als vollen Erfolg verbuchen. Dass da Polizei und Feuerwehr erst nach über einer Stunde eintrafen, um die brennenden Autos zu löschen, hat die Gewaltbereiten eher motiviert, in der Schanze damit weiterzumachen. Die Gewalt richtete sich dann wohl nicht in erster Linie gegen das eigene Umfeld, sondern weil man glaubte, das eigene Umfeld dabei hinter sich zu haben. Das ist, wie sich jetzt herausstellt, nach hinten losgegangen, denn die Bewohner der Schanze fanden das wohl nicht so lustig, dass ihr Stadtteil derart zur anarchistischen Zone wurde.
Zitat von R.A. im Beitrag #14 Da überwiegt klar die Kritik und die Freunde des schwarzen Blocks sind in aufgelöster Defensive.
Bemerkenswert, dass wir mit R.A. und Noricus auch hier bei Zettel zwei Vertreter der These haben, "Reden" wäre das gleiche wie "Tun". Ich kann nicht mal ansatzweise erkennen, dass da irgendwas verschwinden würde, denn dazu müsste a) sich in den Köpfen der Menschen etwas ändern und b) diese geänderte Haltung sich im gesellschaftlichen Leben auswirken. Weder a noch b sind auch nur am Horizont in Sicht.
Aus SPON-Sicht ist klar: natürlich wird der Extremismus nicht unterschätzt, sondern gesellschaftlich realistisch berücksichtigt. Ich muss hoffentlich nicht hier begründen, warum das eine völlig absurde These ist.
Deswegen rechne ich eigentlich damit, dass Hamburg 2017 letztlich der radikalen Linken sogar helfen wird (genau so wie Köln der Islamisierung geholfen hat): Als Identifikationspunkt, als Alamo - letztlich als Beweis dafür, dass man selbst flächendeckenden Terror ausüben kann und die Antwort aus Politik und Gesellschaft sind Laber-Rituale und ein paar Bauernopfer. Selbst wenn der Anwalt sich ins Knie geschossen hat - was soll das beweisen? Soll ich mal aufzählen, was ein "Aufbrechen des Mehltaus" wäre?
- Wenn SPON sich von Augstein trennt wegen "mit der Verlagslinie nicht vereinbarer radikaler Äußerungen" - Wenn Merkel und Scholz zum "Kampf gegen Links" aufrufen - Wenn die staatliche Förderung linksradikaler Projekte eingestellt werden - Wenn Künstler auf einem Konzert der Menge zurufen, dass "linke Brandstifter" keine Zukunft in diesem Land haben dürfen - Wenn Pfarrer eine Predigt halten, dass "wir alle" Mitschuld seien, weil wir nicht Flagge gezeigt hätten gegen die menschenfeindlichen linken Gedanken
DAS wäre ein Aufbrechen des Mehltaus. Bis jetzt sehe ich nur ein paar verschmitzte Pro-Forma-Entschuldigungen. Aber die linken Strukturen, die Brandstifter, die menschenfeindlichen Ideologien: das ist doch alles intakt. Ehrlich gesagt vermute ich, dass nur Menschen, die sich selbst auch eher politisch links zu Hause fühlen, so etwas als ein Aufbrechen linker Ideologien betrachten können.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von pettibone im Beitrag #15Das stimmt ja so nicht ganz: Die Randale in der Elbchaussee (durchaus "normales" Hamburg) können die Autonomen sicher als vollen Erfolg verbuchen.
Im Prinzip ja - wenn sie nicht danach in der Schanze weitergemacht hätten.
Zitat Dass da Polizei und Feuerwehr erst nach über einer Stunde eintrafen, um die brennenden Autos zu löschen, hat die Gewaltbereiten eher motiviert, in der Schanze damit weiterzumachen.
Schon richtig, die Stunde Verspätung war ein Problem (für die Leute an der Elbchaussee) - aber ich würde nicht von "Motivation" der Kriminellen sprechen. Die sind ja nur in die Schanze, weil sonst nichts mehr ging, d.h. weil die Polizei das verhindert hat.
Zitat Das ist, wie sich jetzt herausstellt, nach hinten losgegangen, denn die Bewohner der Schanze fanden das wohl nicht so lustig, dass ihr Stadtteil derart zur anarchistischen Zone wurde.
Und das könnte noch sehr interessant werden, falls der Senat sich doch zu einer Räumung der Flora durchringt. Ohne Rückhalt durch die Szene hat die Flora keine Chance.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #16Bemerkenswert, dass wir mit R.A. und Noricus auch hier bei Zettel zwei Vertreter der These haben, "Reden" wäre das gleiche wie "Tun".
Bemerkenswert eine solche These aufzustellen, obwohl weder Noricus noch ich so etwas auch nur in Ansätzen behauptet haben.
Zitat Ich kann nicht mal ansatzweise erkennen, dass da irgendwas verschwinden würde ...
Ja, das könnte ein Problem sein: Daß Du doch recht wenig von dem erkennst, was sich im Lande tut. Sondern nur einen Filter verwendest, der negative Nachrichten durchläßt die Dein Weltbild bestärken.
Die Veränderung in der öffentlichen Diskussion ist m. E. schon ziemlich deutlich - wenn man diese verfolgt. Und das wird auch nicht dadurch widerlegt, daß einige Leute (auch bei SpOn) immer noch gegenhalten.
Zitat Deswegen rechne ich eigentlich damit, dass Hamburg 2017 letztlich der radikalen Linken sogar helfen wird (genau so wie Köln der Islamisierung geholfen hat)
Köln hat der Islamisierung geholfen? Das ist schon ziemlich krass.
Zitat Soll ich mal aufzählen, was ein "Aufbrechen des Mehltaus" wäre?
Das beschriebene Szenario wäre kein" Aufbrechen des Mehltaus", sondern die völlige Konversion der politischen Linken zu konservativen Grundsätzen. Keine sehr realistische Erwartung.
Zitat Ehrlich gesagt vermute ich, dass nur Menschen, die sich selbst auch eher politisch links zu Hause fühlen, so etwas als ein Aufbrechen linker Ideologien betrachten können.
Das würde bedeuten, daß Noricus und ich sich eher "politisch links zu Hause fühlen". Kann man vergessen.
Zitat von R.A. im Beitrag #17Das ist, wie sich jetzt herausstellt, nach hinten losgegangen, denn die Bewohner der Schanze fanden das wohl nicht so lustig, dass ihr Stadtteil derart zur anarchistischen Zone wurde.
Zitat Und das könnte noch sehr interessant werden, falls der Senat sich doch zu einer Räumung der Flora durchringt. Ohne Rückhalt durch die Szene hat die Flora keine Chance.
Und man kann ja auch was dafür tun, dass der Stimmungsumschwung nachhaltig wird...
Zitat von Manfred Sachs im Beitrag #2so sehr ein Schwinden des politischen Mehltaus zu begrüßen wäre - so wenig mag ich ein solches Weichen auszumachen.
Ich denke, große Veränderungen geschehen nicht stetig sondern in Sprüngen, welche sich vorher durch kleine Risse im Status Quo andeuten.
Diese Einschätzung kann Hoffnung und Drohung zugleich sein. Hoffnung darauf, dass etwas geschieht, wie auch die Drohung, dass dies eine Überreaktion werden wird. Es sind nie die Gemäßigten, welche eine Veränderung treiben.
Meines Ermessens ist die Situation in der Bundesrepublik 2017 fast schon grotesk verzerrt, was die Wirkung des Mehltaus betrifft. Während Ministerin Schwesig Linksextremismus als aufgebauschtes Problem bezeichnete und Schröders Extremismusklausel aufhob, kommen derweil auch solche Verbindungen von Bundesministern mit Personen ans Tageslicht, denen man durchaus faschistoides Verhalten attestieren kann.
Um die Schlagseite des Diskurses, in dem wir uns derzeit befinden, zu erkennen, muß man sich nur einmal die Aussagen Stegners, die Gewalt habe nichts mit „links“ zu tun, unter umgekehrten Vorzeichen und die dazu entstehende „Sauenjagd im Dorf“ vorstellen.
Diese Schlagseite, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Diskurs langsam Risse bekommt und leck läuft. Die entscheidende Frage ist allerdings wie sich das auflöst.
Meine Hoffnung wäre, dass eine durch Merkel entpolitisierte CDU, wieder zu politischen, wertkonservativen Positionen zurückfindet, so dass sich zwischen diesen Positionen und anderen ein Lösungsfeld für gesellschaftliche Kompromisse einpendeln kann.
Meine Berfürchtung wäre, dass die CDU so lange an ihrer Entpolitisierung um der Macht willen fest hält, dass eine radikale, politische Kraft die derzeit heimatlosen, wertkonservativen Wähler in Teilen absorbiert und so nur das Vorzeichen des Mehltaus umgekehrt wird.
Das Dilemma ist und bleibt: Es sind nie die Gemäßigten, welche eine Veränderung treiben.
Und ganz ehrlich gesagt: Auch ich bin Mensch und habe damit Gefühle. Und es gibt nun einmal Momente in denen ich mir wünsche, dass Leuten wie Schwesig, Maas, Merkel, Altmaier oder Kauder endlich einmal „heimgeleuchtet“ wird.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #20Ich denke, große Veränderungen geschehen nicht stetig sondern in Sprüngen, welche sich vorher durch kleine Risse im Status Quo andeuten.
Richtig. Wobei die "kleinen Risse" dadurch entstehen, daß sich schon vorher (durchaus eher stetig) Einstellungen verschoben haben. Aber daß wird erst richtig sichtbar, wenn ein Anlaß kommt, das zu artikulieren.
Zitat Während Ministerin Schwesig Linksextremismus als aufgebauschtes Problem bezeichnete ...
Das hat sie wohl so nie gesagt - aber für den Mehltau von 2014 war diese Verkürzung wohl durchaus bezeichnend.
Zitat ... kommen derweil auch solche Verbindungen von Bundesministern mit Personen ans Tageslicht, denen man durchaus faschistoides Verhalten attestieren kann.
Das ist deswegen ein interessantes Beispiel, weil genau dieser faschistoide Hetzer nun von der ZEIT gefeuert wurde. Ich gehe davon aus, daß Maas nun nachzieht und ihm die Gelder sperrt.
Diese Reaktion der traditionell nach linksaußen sehr duldsamen ZEIT finde ich schon interessant und einen Beleg für die Eingangsthese.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #16- Wenn Künstler auf einem Konzert der Menge zurufen, dass "linke Brandstifter" keine Zukunft in diesem Land haben dürfen
Heiko Maas ist schon soweit:
Zitat Maas: "Ich würde mir auch wünschen, dass jegliche Form von politischem Extremismus, der umschlägt in sinnlose Gewalt – mit Straftaten bis hin zum versuchten Mord – nicht ohne gesellschaftliche Reaktion bleibt. Wir sind viel zu lange …" BILD: „Also Sie wünschen sich ein ‚Rock gegen links‘?“ Maas: „Ja, ein ‚Rock gegen links‘ oder was auch immer. Das werden diejenigen entscheiden müssen, die das dann auf die Beine stellen. Aber so etwas kann doch nicht ohne gesellschaftliche Reaktion bleiben."
Nun genießt der Bundesminister einen Shitstorm von links...
Zitat von Frank2000 im Beitrag #16 Soll ich mal aufzählen, was ein "Aufbrechen des Mehltaus" wäre?
Das beschriebene Szenario wäre kein" Aufbrechen des Mehltaus", sondern die völlige Konversion der politischen Linken zu konservativen Grundsätzen. Keine sehr realistische Erwartung.
Ehrlich gesagt habe ich jetzt dort nur völlig selbstverständliche Dinge gelesen, sofern man eine Gleichbehandlung der beiden politischen Extreme für wünschenswert hält. Das erfordert keinerlei "Konversion" der politischen Linken, sondern nur die Einkehr des gesunden Menschenverstandes. Jeder "normale" konservative kann sich ja weder mit der Linksextremen noch mit der Rechtsextremen anfreunden, oder?
Aus Ihrer jetzigen formulierten Position würde ich eher schließen, dass...
Zitat
Zitat Ehrlich gesagt vermute ich, dass nur Menschen, die sich selbst auch eher politisch links zu Hause fühlen, so etwas als ein Aufbrechen linker Ideologien betrachten können.
Das würde bedeuten, daß Noricus und ich sich eher "politisch links zu Hause fühlen". Kann man vergessen.
...diese Beobachtung von Frank nicht weit von der Wahrheit entfernt ist. Aber vielleicht ist es auch nur ein Missverständnis und ein Problem der ungenauen Formulierung? Oder wir sehen bei Franks Formulierung irgendwie andere Voraussetzungen? Ich jedenfalls habe seine Ausführungen nicht so verstanden, dass "Gegen Links" "Gegen Rechts" vollständig ablösen soll.
Zitat von R.A. im Beitrag #21Das hat sie wohl so nie gesagt
Zitat von Welt, 30.06.2014„Linksextremismus ist ein aufgebauschtes Problem“
Das Problem sei „aufgebauscht“ worden, ohne dass dafür eine effektive politische Lösung angeboten worden sei, resümierte Schwesig. Schlimmer noch: Das Programm gegen Linksextremismus habe die „Gräben vertieft“ und die Arbeit vor Ort behindert.
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