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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 108 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Llarian Offline



Beiträge: 7.127

29.02.2020 09:41
Corona Antworten

Corona. Jetzt auch in Zettels kleinem Zimmer.

Ueberseebaecker ( gelöscht )
Beiträge:

29.02.2020 11:56
#2 RE: Corona Antworten

In Neuseeland wurde schon vor Wochen der Reiseverkehr aus Festlandchina eingeschränkt. Es gibt seit gestern leider auch hier den ersten Fall, kam mit einem Flug aus dem Iran. Diese Flüge sind auch eingeschränkt seitdem, leider etwas zu spät. Die Regierung/das Gesundheitsministerium gibt sich Mühe. Alles in allem ist die Informationslage ok und Führung erkennbar. Der Blick nach Deutschland ist nur noch schrecklich - ich kann immer weniger verstehen, warum Qualifizierte nicht auswandern. Es ist nahezu ALLES besser in Neuseeland (als eine Beispielsdestination), von Ausnahmen wie den Bierpreisen und dem Fehlen an fränkischer Küche einmal abgesehen . Ich vermisse alte Freunde und teilweise Familie, aber das kann man kompensieren.

Beste Grüsse

Bäcker aus Übersee

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.292

29.02.2020 13:02
#3 RE: Corona Antworten

Jetzt springt der (das?; einigen wir uns auf *) Virus selbst auf Webserver über, das Ende naht!

Falls Sie mir ein paar Anmerkungen erlauben:

Zitat
Jeder Idiot kann sich überlegen, dass ein Virus, der im Vlies hängt einer ist, der nicht in die Lunge gerät.



Beruht das auf der Annahme, dass die Aufnahme von mehr Viren grundsätzlich immer das Infektionsrisiko erhöht? Wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Wenn geschätzte 10-20% der eingeatmeten Luft nicht durch das Vlies gehen, dürfte für eine Infektion mehr als genügend Virusmaterial übrigbleiben, selbst wenn der Rest in der Maske hängt. Bei derart hohen Zahlen sollte es keinen signifikanten, proportionalen Zusammenhang mehr geben.

Das wäre in etwa wie die Behauptung, dass Brillenträger besser vor einer Infektion über die Augen geschützt wären - welche bei diesem Virus m.W. übrigens auch möglich ist, wodurch die OP-Masken noch sinnloser werden.

Zitat
Und von all dem ab wird sich die Situation in ein paar Wochen beruhigen. Nicht weil es aufhört (im Gegenteil) sondern weil die Gewöhnung einsetzt.



Falls sich das Ganze ähnlich verhält wie übliche Grippe-Epidemien, kann man davon ausgehen, dass sich das Thema bei steigenden Temperaturen - die aus verschiedensten Gründen eher ungünstig für Viren sind - tatsächlich von selbst erledigt. Zumindest soweit, dass Quarantänemaßnahmen wieder effektiver werden. Man gewinnt dann im schlechtesten Fall zumindest Zeit um Impfstoffe zu erforschen und herzustellen. Und lange kann's nicht mehr dauern bis es wärmer wird, die Welt verbrennt ja schließlich.

Wobei ich Ihnen natürlich uneingeschränkt zustimme ist die Vermutung, dass man von unserer "Regierung" keinerlei positives Wirken in der Angelegenheit erwarten darf.

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

29.02.2020 13:33
#4 RE: Corona Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #3
Beruht das auf der Annahme, dass die Aufnahme von mehr Viren grundsätzlich immer das Infektionsrisiko erhöht? Wage ich ernsthaft zu bezweifeln.

Statistisch ist dem aber so. Sonst wären die Mundschütze generell überflüssig (da werden ihnen die meisten Ärzte und gerade Virologen was anderes erzählen). Es macht mit Sicherheit keinen großen Unterschied ob sie 1000 oder 100 Viren einatmen, im Endeffekt reicht eines. Aber wenn in der kontaminierten Luft nur 10 sind, dann spielt die Statistik eine ganz entscheidende Rolle.

Zitat
Das wäre in etwa wie die Behauptung, dass Brillenträger besser vor einer Infektion über die Augen geschützt wären -


Dem ist mit einiger Sicherheit so, es ist nur eine Frage der Signifikanz. Ich würde zu der Vermutung neigen, dass die Signifikanz bei Brillen sehr gering ist (hart am Rande der statistischen Erfassungsmöglichkeiten), bei Mundschützen dagegen recht hoch. Denn nur weil eine Ansteckung über die Augen möglich ist, heißt das nicht, dass es wahrscheinlich ist. Prinzipiell kann man HIV per Kuss übertragen. Kommt aber statistisch praktisch nicht vor. Genauso wie alle jetzt Panik schieben wegen den "9 Tagen auf glatten Flächen". Kann passieren. Ist aber ungewöhnlich.

Zitat
Falls sich das Ganze ähnlich verhält wie übliche Grippe-Epidemien, kann man davon ausgehen, dass sich das Thema bei steigenden Temperaturen - die aus verschiedensten Gründen eher ungünstig für Viren sind - tatsächlich von selbst erledigt.


Das wollen wir hoffen, die spanische Grippe lehrt uns allerdings das Gegenteil. Und die zweite Welle war schlimmer.

Zitat
Und lange kann's nicht mehr dauern bis es wärmer wird, die Welt verbrennt ja schließlich.


Hmmmm, wenn ich jetzt schreibe "Wers glaubt" bin ich wieder so ein Klimaleugner... :)

Zitat
Wobei ich Ihnen natürlich uneingeschränkt zustimme ist die Vermutung, dass man von unserer "Regierung" keinerlei positives Wirken in der Angelegenheit erwarten darf.


Ich glaube das die Dekadenz unserer heutigen Gesellschaft sich in unserer Regierung ganz hervorragend manifestiert. Man hat jahrelang so viele Phantomprobleme zu Katastrophen hochgejazzt, dass man mit echten Gefahren gar nicht mehr umgehen kann. Nehmen wir im Unterschied zu Klimahysterie, Dieselwahn und Waldsterben mal ein paar echte Katastrophen wie eben Pandemien, aber auch Erdbeben, Riesenstürme oder Kriege dazu, dann erkennt man leider, dass "wir" für echte Probleme nicht nur nicht vorbereitet sind, sondern schlicht die Vorbereitungen der vergangenen Jahrzehnte in die Tonne gekloppt hat.

Eloman Offline



Beiträge: 251

29.02.2020 15:44
#5 RE: Corona Antworten

Zitat
Wobei ich Ihnen natürlich uneingeschränkt zustimme ist die Vermutung, dass man von unserer "Regierung" keinerlei positives Wirken in der Angelegenheit erwarten darf.


Zitat
Ich glaube das die Dekadenz unserer heutigen Gesellschaft sich in unserer Regierung ganz hervorragend manifestiert. Man hat jahrelang so viele Phantomprobleme zu Katastrophen hochgejazzt, dass man mit echten Gefahren gar nicht mehr umgehen kann. Nehmen wir im Unterschied zu Klimahysterie, Dieselwahn und Waldsterben mal ein paar echte Katastrophen wie eben Pandemien, aber auch Erdbeben, Riesenstürme oder Kriege dazu, dann erkennt man leider, dass "wir" für echte Probleme nicht nur nicht vorbereitet sind, sondern schlicht die Vorbereitungen der vergangenen Jahrzehnte in die Tonne gekloppt hat.



Der überwiegende Teil der heute in Deutschland lebenden ist in so einer Art Ponyhof-Welt aufgewachsen und völlig außerstande, Risiken halbwegs korrekt zu bewerten. Politische Vertretung dieser Weltsicht sind die Grünen.

Was mich allerdings am meisten wundert und auch erbost, ist, dass es schon seit geraumer Zeit ein Planspiel für den Ablauf einer Pandemie gibt, aber anscheinend keiner der Verantwortlichen daraus auch nur minimale Konsequenzen gezogen hat. In punkto Fürsorge für die Bevölkerung (was ja ihre Pflicht wäre. Wozu sollten wir uns auch sonst den ganzen Apparat leisten), und das betrifft ja auch alle Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind unsere Schönwetterpolitiker absolute Vollversager.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

29.02.2020 16:06
#6 RE: Corona Antworten

Zitat von Eloman im Beitrag #5
In punkto Fürsorge für die Bevölkerung (was ja ihre Pflicht wäre. Wozu sollten wir uns auch sonst den ganzen Apparat leisten), und das betrifft ja auch alle Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind unsere Schönwetterpolitiker absolute Vollversager.


That's not a bug, that's a feature. Wir sehen das Muster nämlich, flächendeckend & ausnahmslos, seit 2010. Es ist der natürliche Ausfluß des Staats- und Selbstverständnisses, und zwar nicht nur der Classe politique, sondern auch der Agora der Medien. Ferdinand Knauss hat dieses Verständnis von Natur & Zweck eines "Staats" heute auf TE prägnant umrissen:

Zitat
Das Coronavirus und die wohl im Entstehen begriffene neue Migrationswelle über die Türkei und den Balkan treffen in Europa und insbesondere in Deutschland auf Gesellschaften, die mit existentiellen Bedrohungen und Krisen keine Erfahrungen mehr haben. Und sie treffen auf Regierungen und politisch Verantwortliche, die den ursprünglichen Daseinszweck des Staates (und damit ihrer selbst) nicht nur vernachlässigt, sondern auch diskreditiert haben: den Schutz der eigenen Bürger vor inneren und äußeren Bedrohungen.

Der moderne, europäische Staat hat seine Wurzeln in den Erfahrungen solcher Bedrohungen, konkret waren es die Schrecken der Religionskriege des 16. und 17. Jahrhunderts. Der Philosoph Thomas Hobbes hat in seinem Buch „Leviathan“ (1651) diesen Gegensatz herausgestellt: zwischen dem Naturzustand der absoluten Freiheit und absoluten Unsicherheit, in dem nach Hobbes »der Mensch des Menschen Wolf« ist, einerseits und der Unterwerfung unter die Macht des Staates, die Sicherheit und Schutz verspricht, andererseits. Hobbes benennt den Naturzustand nach dem biblischen Ungeheuer Behemoth, den Staat nach dem biblischen Ungeheuer Leviathan. Man kann am Gegensatz dieser beiden Prinzipien – absolute Freiheit/Anarchie gegen unbedingte Ordnung/ totale Herrschaft – bis heute die gegensätzlichen politischen Bedürfnisse ordnen.
...
Die gesamte Nachkriegsgeschichte kann man als Fort-Schritt, fort vom Leviathan, vom starken Machtstaat interpretieren. Schließlich hatte dieser in den totalitären Staaten der Nazis und der Bolschewiki zuvor überdeutlich offenbart, welchen Schrecken er mit sich bringen kann. Nach 1945 und erst recht nach 1989 schien sich der Staat im Westen nun ganz auf seine jüngere, friedliche Funktion konzentrieren zu sollen und zu können: Die Schaffung „sozialer Gerechtigkeit“. Aus dem schützenden war ein versorgender Staat geworden, aus Leviathan eine Milchkuh.

Angela Merkel und die mit ihr Regierenden sind Produkte einer Politikergeneration, die nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums keine Bedrohungen mehr kannten oder kennen wollten. Für Merkel und Co ist das Bedürfnis der eigenen Bürger nach Schutz deswegen keine Kategorie. Es spielt in ihrer Taktik zur Erlangung und Bewahrung der Macht keine Rolle – und für ihre Wähler wohl auch nicht. Das Bedürfnis nach einem schützenden Staat schien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vor allem nach 1989 obsolet. Der Glaube an die Selbstverständlichkeit einer Welt ohne Feinde und des Rechts aller Menschen auf ein Leben mit Wohlfahrtsgarantie ist die Geschäftsgrundlage merkelscher Moralpolitik. Eine historische Ausnahmesituation, die nun zu Ende geht. Aber wie das mit Epochen, die zu Ende gehen, so ist: Vor allem, wenn es angenehme Epochen waren, will man ihr Ende nicht gerne wahr haben.



https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/k...sen-auf-einmal/

Ich habe zigmal hier umrissen, daß sich in sämtlichen Verhaltensweisen, mit der Reaktion auf Fukushima im Sommer 2011 als Intitialzündung, immer nur das eine Muster zeigt: kein Augenmaß, keinerlei realitätsbasierte Analyse, Ad-Hoc-Maßnahmen, die sich einzig im planlosen Hinauswerfen immer größerer Fantastilliardensummen beschränken, um die eigene vollständige Handlungsunfähigkeit zu kaschieren. Ersetzung alles klassischen politischen Kalküls durch aufgeladene Hypermoral. Meint: Infantilisierung. Zwischen Sedierung (das symbolische Schlafwandeln von Merkel & Co. ist da nur sichtbarer Ausdruck) und durchgeknallter Hysterie bei passend erscheinenden Einzelfällen wie in Hanau haben die NICHTS mehr im Portfolio.

Genau aus diesem Grund auch das Ignorieren der Studie des RKI von 2012 (https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf; hier Punkt 2.3): Implementierung von Maßnahmen hätte "leviathanisches Handeln" erfordert, aktive Prävention. Für unsere Politik gibt es nur noch die unmittelbare Gegenwart. Entwicklungen, die sich aus Weichenstellungen, auch durch Unterlassen, ergeben, sind ihr im Wortsinn undenkbar. Deshalb ist das einzige Ziel die Verlängerung des momentanen Ist-Zustands in die Zukunft. Daß sie durch die externen Faktoren, die reingrätschen - seien es Viren oder bockige Wähler - dazu nicht in der Lage sind, macht die Sache rund.

PS. Ich zitiere mal. Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012," S. 78.

Zitat
Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen sind hier nicht konkret abschätzbar, können allerdings immens sein (13). Da im gesamten Ereignisverlauf mindestens 7,5 Millionen Menschen sterben, ist trotz der Altersverteilung der Letalitätsrate mit dem Tod einer Vielzahl von Erwerbstätigen zu rechnen. Sollten z.b. vier Millionen Erwerbstätige versterben, wären dies ca. zehn Prozent aller Erwerbstätigen, dieser Verlust wäre volkswirtschaftlich deutlich spürbar und mit einem hohen Einbruch des Bruttoinlandsproduktes verbunden.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

29.02.2020 16:47
#7 RE: Corona Antworten

Fortsetzung; Beispiel für Verfertigung der Gedanken beim Schreiben. Ist noch nicht spruchreif, daher nur stichwortig angerissen.

Daß wir mit tatsächlichen Pandemien institutionell, aber auch medial nicht angemessen umgehen können, liegt zum einen in der Natur der Sache. Kulturhistorisch gibt es nur zwei Optionen, darauf zu reagieren (meint nicht: im FalldesFalls zu handeln, sondern das, in Literatur wie Kunst, zum Thema zu machen): Fatalismus - schließt das Protokollieren ein (startet mit Thukydides' Beschreibung der Pest von Athen, setzt sich fort mit Defoes Journal of the Plague Year bis zu Camus) oder Apokalypse - Poes "Maske der roten Todes" und dann die endlosen Trivialstniederungen der "Zombie-Apocalpyse".

Medizinhistorisch hatten wir schlicht keine Pandemie mehr, seit die moderne Präventionsmedizin auf dem Plan erschienen ist. Der letzte Seuchenzug in unseren Gefilden war der Choleraausbruch 1831-32 (1826 in Kalkutta gestartet); die isolierten beiden folgenden Ausbrüche - London 1854 und Hamburg 1892 - waren lokal und haben zu massiven Konsequenzen in der Bestimmung der Ursachen und der Prävention geführt. Was dann kam, wurde nicht als "Seuche" im öffentlichen Bewußtsein registriert - das gilt schon für die Spanische Grippe 1918/19. Wenn man die Zeitungsberichte durchgeht, ist immer nur von lokalen Präventionsmaßnahmen zu lesen: da fallen Karnevalsumzüge & dgl. aus, da werden etwa Städte wie Houston zwei Wochen nicht mehr von Zügen angefahren; Krankenhauspersonal wird mit Schutzmasken abgelichtet, ansonsten beschränken sich die Lokalmeldungen auf den Tenor "die diesjährige Grippewelle ist besonders heftig - in Boston in dieser Woche 50 Tote". Nirgendwo in den Magazinen, in den Tagebüchern, den Briefen (von Hemingway über Fitzgerald über Tucho über Thomas Mann, Virginia Woolf und und und, you name them), findet sich eine Erwähnung oder Einschätzung als "Seuche". Auch nicht in der medizinischen Fachliteratur. Eine Repräsentation als verheerende Pandemie mit 25-50 Millionen Toten hat es erst aus der historischen Rückschau - und zwar erst in den 1970er Jahren gegeben; bis dahin war die Episode völlig aus dem Gedächtnis verschwunden. Hochgehende Wellen "spektakulärer" Infektionskrankheiten wurden immer als zwar alarmierend gesehen, beschränkten sich aber auf bestimmte Risikogruppen: die Kinderlähmung in den 40er Jahren steht exemplarisch dafür - erst mit der Entwicklung der Eisernen Lunge und dann mit der Entwicklung von Salks Impfstoff und den folgenden weltweiten Impfkampagnen. (3 davon, wenn ich richtig zähle, ohne das jetzt gecheckt zu haben: Anfang der 50er, ab 53, Ende der 50er und 1962-65). AIDS/HIV reiht sich da ein. Bei Polio wie TBC, Lepra und Malaria auch, war die Sicht stets: kein hereinbrechender Seuchenzug, sondern eine beständige Hintergrundbedrohung, der die moderne Präventionsmedizin jetzt endlich beikommen kann.

PS. Just for the record. Stand DE. Tag 1 (Mi, 26.2.): 10 Fälle, Tag 2 29, Tag 3 (gestern): 79 nach momentaner Listung des Johns Hopkins CSSE (die zählen die Fälle aus dem isolierten bayerischen Cluster von vor 2 Wochen in die Gesamtsumme).



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

dirkole Offline




Beiträge: 15

29.02.2020 18:56
#8 RE: Corona Antworten

„Viren kennen keine Grenzen“.

Es sind dieselben Dilettanten am Werk, die auch schon 2015 agiert haben. Folglich werden wir auch ähnliche Resultate bekommen.
Fluggäste müssen Aussteigerkarten ausfüllen. Dies wird genauso zielführend sein wie die Fragebogen im Asylverfahren, die anstatt einer Anhörung durchgeführt wurden.
Hat es Konsequenzen, wenn ich so einen Fragebogen nicht wahrheitsgemäß ausfülle? Ich gehe nicht davon aus.

Hab ein Jahr in Wuhan gewohnt. Freunde dort haben berichtet, dass die offiziellen Zahlen der chinesischen Regierung Mumpitz sind. Z.B. wurden die Test Kits in den Kliniken rationiert bzw. waren nicht genug vorhanden. Unsere Regierung muss dies doch auch bewusst gewesen sein, Stichwort Aufklärung.

Lebe in Pretoria, bin gespannt wann es hier losgeht.



Nimm das, du räudiger Jedi! Oh, was hab ich gesagt?!

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.292

29.02.2020 19:26
#9 RE: Corona Antworten

Zitat von Eloman im Beitrag #5
Zitat:Der überwiegende Teil der heute in Deutschland lebenden ist in so einer Art Ponyhof-Welt aufgewachsen und völlig außerstande, Risiken halbwegs korrekt zu bewerten. Politische Vertretung dieser Weltsicht sind die Grünen.


Etwas off-topic:

Reisen bildet. Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Wobei ich "reisen" hier nicht als zweiwöchigen Sauf- oder Kultururlaub verstanden wissen will.

Ich kann nur jedem, der die Möglichkeit hat (was in einem Land wie Deutschland wirklich auf jeden halbwegs intelligenten, jungen Erwachsenen zutrifft) empfehlen, sich mal für einige Monate oder Jahre aus dem bekannten und erlernten Kulturkreis zu verabschieden; dabei lernt man nämlich sehr schnell, dass vieles von dem, was hierzulande als (linke) politische Selbstverständlichkeit gilt, völlig naiv und realitätsfern ist. Die Leute die ich kenne, die das gemacht haben sind allesamt von einem starken Pragmatismus geprägt; egal aus welchem Land sie ursprünglich stammen.

Wenn man dann nach einigen Jahren wieder nach Deutschland kommt, denkt man wirklich "die sind alle verrückt geworden".

Skurrilerweise nutzt so gut wie niemand in Deutschland diese Möglichkeit, abgesehen von einigen Top-Akademikern, die berufsbedingt viel rumkommen. Die Kids machen dann (wenn überhaupt) ihr freiwilliges Jahr bei irgendeiner deutschen Hilfsorganisation die kein Mensch braucht, haben aber keinerlei "unbeaufsichtigten" Kontakt zu Einheimischen, weil das ja zu gefährlich wäre (was es nach meiner Erfahrung nicht ist, wenn man nicht anfängt zu missionieren). Und finden daher auch nur ihre gefestigte Meinung bestätigt.

Ich denke mir jedenfalls oft, auch im Freundes- und Bekanntenkreis: Hättest du gemacht was ich gemacht habe, würdest du heute nicht grün wählen. Das wäre für dich völlig undenkbar.

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

29.02.2020 20:17
#10 RE: Corona Antworten

Man kann Spahn insofern in Schutz nehmen, daß er nicht für jeden Leichtsinn in Sachen Corona verantwortlich ist.
In Düsseldorf steht z:B die ProWein-Messe an, zu der auch sehr viele Aussteller und Besucher aus der Corona-Hotspot-Region
Norditalien erwartet werden. Die Entscheidungskompetenz diese Messe abzusagen liegt beim örtlichen Gesundheitsamt.
Das hat gestern verlautbaren lassen, daß es sich verbitte ihm Empfehlungen zu geben. Man sei hier vor Ort bestens informiert
und sehe überhaupt keinen Grund den Messetermin zu verschieben. Es folgte ein fast trotziges Loblied auf den Föderalismus.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

29.02.2020 20:51
#11 RE: Corona Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #10

Das hat gestern verlautbaren lassen, daß es sich verbitte ihm Empfehlungen zu geben. Man sei hier vor Ort bestens informiert
und sehe überhaupt keinen Grund den Messetermin zu verschieben.


https://rp-online.de/nrw/staedte/duessel...en_aid-49184045

Der Ponyhof wird gerade rabiat durch die Realität geerdet. Ich bekomme seit zwei Tagen über FB-Kontakte Wasserstandsmeldungen von Leuten, die als Rettungssanitäter da an der Quelle erfahren, was der Stand des Vorbereitetseins ist. Da heißt es: "a. Limitierung von Schutzanzügen auf 1 pro Sanitäter. b. Die gleiche Limitierung von FFP3-Filtermasken. c. A und B können vor Ort nicht ansatzweise erfüllt werden. d. Desinfizierung/Dekontaminierung pro Einsatzfahrzeug nicht mehr nach jeder Fahrt, sondern nur noch 1x pro Tag." Köln hat sich vor zwei Tagen dicke damit getan, sie hätten 10 Isolierungsbetten und seien damit top vorbereitet. Es gibt nicht einmal ansatzweise eine ausreichende Anzahl von Beatmungsgeräten: genau das war der Faktor, der in Wuhan die Letalität auf 4,9 statt der sonst registrierten von 2,0 hochgetrieben hat. Daß das in den anderen Gebieten in China eingefangen scheint - die Neufallzahlen sind seit 10 Tagen überall prozentual rückläufig, wenn das angesichts der immer breiteren Sockelbasis sich immer noch in recht hohen Zahlen niederschlägt - verdankt sich einzig der rigorosen Abschottungspolitik. Die mangelnde Ausstattung der Krankenhäuser in Wuhan hat zur Folge gehabt, daß sich Ärzte & Schwestern die Schutzmasken selbst basteln mußten, mit bislang 1700 Infizierten unter dem medizinischen Personal.

Was ich Spahn und dem ganzen Haufen dieser Riesenstaatsmänner ankreide, ist neben ihrer offenkundigen Unfähigkeit auch der demonstrative Unwille, sich hier kompetent zu informieren und präventiv zu handeln, zumal seit etlichen Wochen klar ist, daß es die einzig wirksame Strategie ist, das möglichst klein zu halten. Statt dessen werden Blauäugigkeiten und Leerfloskeln zu Markte getragen und es gilt mal wieder, daß der Weltrest keine Ahnung hat und die Deutschen, in Gestalt ihrer Superpolitiker, die einzigen auf Terra III sind, die wissen, wie die Natur funktioniert. Deren Kenntnis auf diesem Gebiet dazu geführt hat, daß die Existenz eines dritten Geschlechts gesetzlich vorgeschrieben wurde.

PS. Danisch gerade:

Zitat
Wir haben gerade das totale Politikversagen. Gesundheitsminister Jens Spahn kommt erst dann, als alle Masken und Kittel ausverkauft sind (mir schreibt gerade einer aus einem Krankenhaus, dass die Pfleger dort jetzt schon nicht mehr genug Masken und Kittel haben, um die Vorschriften einzuhalten, normalerweise müssten sie sie nach jedem Besuch beim isolierten Patienten entsorgen, aber es heißt „nur noch eine Maske pro Pfleger und Schicht” und Kittel oft gar nicht mehr), mit der Idee um die Ecke, man könnte die jetzt mal horten und im Land behalten, vielleicht beschlagnahmen oder Exportverbote einrichten (jetzt, wo alles weg ist).

Ist Euch mal aufgefallen, dass es hier auch keine klaren Handlungsanweisungen an die Bevölkerung gibt?



https://www.danisch.de/blog/2020/02/29/d...A6dbAqd_uilWKFc



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

29.02.2020 21:35
#12 RE: Corona Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #11
Der Ponyhof wird gerade rabiat durch die Realität geerdet.


Dann wollen wir mal hoffen, dass der erwartete Blackout vorerst ausbleibt. In solchen Situationen wie jetzt wünscht man sich kein unnötiges zusätzliches Risiko, wie dieses, worauf unsere Regierung zielstrebig zugearbeitet hat.

Gruß
Martin

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

29.02.2020 21:45
#13 RE: Corona Antworten

Zitat von ZR
Man liest in der Presse China sei die Apotheke der Welt.



Noch besser. Zahlen & Butter bei die Fische. Das Zentrum der Pharmaproduktion liegt in Wuhan. Einige der Mittel, die sich als wirksam bei der Eindämmung von 2019-nCoV (new Corona Virus; das ist das Virus; die Krankheit, die es hervorruft, läuft unter CoViD-19, Corona Virus Disease 19), werden dort produziert.

Zitat von salon.com, 17 Feb 2020
Today, about 80% of pharmaceuticals sold in the U.S. are produced in China. This number, while concerning, hides an even greater problem: China is the largest and sometimes only global supplier for the active ingredient of some vital medications. The active ingredients for medicines that treat breast cancer and lung cancer and the antibiotic Vancomycin, which is a last resort antibiotic for some types of antimicrobial resistant infections, are made almost exclusively in China. Additionally, China controls such a large market portion of heparin, a blood thinner used in open-heart surgery, kidney dialysis and blood transfusions that the U.S. government was left with no choice but to continue buying from China even after a contamination scandal in 2007.

China is not only the dominant global supplier of pharmaceuticals, but it is also the largest supplier of medical devices in the U.S. These include things like MRI equipment, surgical gowns, and equipment that measures oxygen levels in the blood. Supplies of these essential products have not yet been severely disrupted by the coronavirus, but if China is no longer will or able to supply them to the U.S., thousands of Americans could die.
...
About six weeks into international recognition of the epidemic in China, there are already shortages of vital personal protective equipment in both China and the U.S. UPS has transported more than 2 million masks and 11,000 gowns to Wuhan to help alleviate the shortage. But what happens when everyone runs out of protective equipment?



https://www.salon.com/2020/02/17/the-sil...ticals_partner/

Zitat von ZR
Die Letalität liegt damit immer noch einen Faktor 10 bis 20 über der "normalen" Grippe



Äh, nein. Der Eindruck ergibt sich aus dem kriminellen Schwachfug von "20.000 Toten pro Saison", den unser BGI und expertöse Schwätzer durch alle Medienkanäle blasen. Die tatsächlich nachgewiesenen Zahlen liegen um 3-4 Standardabweichungen darunter.

Zitat
Influenza: Woher kommt die Zahl der Todesfälle?
Dtsch Arztebl 2015; 112(23): A-1052

In einer großen FS-Dokumentation des NDR konnte man 2014 erfahren, dass in Deutschland jedes Jahr 20 000 Menschen an der Grippe sterben. Diese Tatsachenbehauptung wurde mehrfach wiederholt. Im österreichischen Fernsehen (3sat) erfuhr man gleichzeitig, dass 30 bis 70 Menschen gegen Grippe (alias Influenza) geimpft werden müssen, damit eine (!) einzige (!) Ansteckung verhindert wird. Aber 20 000 Tote?! Wer hat das ermittelt?

Der oben genannte Beitrag verrät uns, dass es tatsächlich nur 5 000 bis 8 000 Tote sind. Und dass nur einmal, nämlich in der Saison 2012/13 so viele, nämlich 20 000 Tote, zu beklagen waren.

Wenn man sich diesen Artikel dann aber genauer ansieht, bemerkt man, dass als Quellenangabe nur Folgendes zu finden ist: „Literatur im Internet: www.aerzteblatt.de/lit1115

Geht man dann ins Internet, findet man dort das Robert Koch-Institut. Und als Quellenangabe ein Bulletin und ein Bericht des Robert Koch-Instituts.

Aber im Kleingedruckten auf Seite 38 ff. erfahren wir dann, dass die 20 000 Toten bloß geschätzt (!) worden sind. Dass sich die Herren Experten nämlich die . . . Freiheit genommen haben, die empirische Realität nach eigenem Gutdünken zu interpretieren (!). Angeblich sei in Deutschland in die real existierenden Totenscheine „häufig nicht“ die richtige Todesursache eingetragen worden (!). Das wird einfach behauptet, und zwar ohne jede Begründung. Es wird tatsächlich behauptet, dass in diese realen Totenscheine fälschlich (!) Herz-Kreislauf, Diabetes oder Lungenentzündung (anstatt Grippe) als Todesursache angegeben worden ist . . .
Und wie erhält man dann aber, trotz dieser angeblich betrügerischen (?) oder zumindest unzuverlässigen (?) Totenscheine Einblick in die Realität der realen Todesursache? Ganz einfach, nämlich: „mittels statistischer Verfahren“ (!). Mit diesen „statistischen Verfahren“, werden „Gesamttodesfälle oder Statistiken zu Pneumonie bedingten Todesfällen herangezogen.“ Auf diese Weise erhält man dann die sogenannte „Exzess-Mortalität“ und die liegt eben bei 5 000 bis 20 000 Toten durch Grippe („Influenza“). Freundlicherweise verraten uns die Experten der AG Influenza, beziehungsweise des Robert Koch-Instituts aber auch, wie viele Menschen wirklich empirisch nachweisbar an Influenza gestorben sind. „Laborbestätigte Todesfälle“ durch Influenza in den Jahren 2010 bis 2013: 26 bis 198 pro Saison . . .

Dr. Roman Landau, 22249 Hamburg



https://www.aerzteblatt.de/archiv/170864...der-Todesfaelle



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

29.02.2020 22:10
#14 RE: Corona Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #13

Zitat von ZR
Die Letalität liegt damit immer noch einen Faktor 10 bis 20 über der "normalen" Grippe


Äh, nein. Der Eindruck ergibt sich aus dem kriminellen Schwachfug von "20.000 Toten pro Saison", den unser BGI und expertöse Schwätzer durch alle Medienkanäle blasen. Die tatsächlich nachgewiesenen Zahlen liegen um 3-4 Standardabweichungen darunter.



Ich hatte in meinem benachbarten DUH-Thread schon mal die 2017 1.000 nachgewiesenen Grippetoten referenziert. Die geschätzte Zahl war 25.000 nach einem Bericht des RKI https://www.tagesschau.de/inland/grippe-129.html

Was es mit den Zahlen auf sich hat, erläutert dieser Beitrag: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Epi.../03/Art_01.html

Es gibt sogenannte exzessive Tote, vorzeitige Sterbefälle. Das sind geschwächte Menschen, deren Leben am seidenen Faden hängt, und die die Sterbestatistik leicht verschieben.

Solche Fälle sind schlecht mit den Toten zu vergleichen, die aus einem relativ gesunden und stabilen Zustand durch ein Virus versterben.

Gruß
Martin

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

01.03.2020 00:13
#15 RE: Corona Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #13

Zitat von ZR
Die Letalität liegt damit immer noch einen Faktor 10 bis 20 über der "normalen" Grippe


Äh, nein. Der Eindruck ergibt sich aus dem kriminellen Schwachfug von "20.000 Toten pro Saison", den unser BGI und expertöse Schwätzer durch alle Medienkanäle blasen. Die tatsächlich nachgewiesenen Zahlen liegen um 3-4 Standardabweichungen darunter.


Nur basiert meine Angabe nicht auf diesen Zahlen. Sie wären auch unsinning, denn um zu einer Letalität von einem Promille zu kommen müssten sich bei 20.000 Toten jedes Jahr 20 Millionen Deutsche an Grippe infizieren. Es sind mit Sicherheit weit weniger. Die Angabe stammt stattdessen aus den langjährigen Mitteln die man für Influenza schätzt, auch durchaus aus Laborbefunden. Und da ist ein Promille wohl etwa realistisch. Und nebenbei: Wer mal eine richtige Grippe gehabt hat, kann das auch gut nachvollziehen.

Davon ab kann ich die Methode der exzessiven Mortalität absolut nachvollziehen und finde es eher fragwürdig sowas angreifen zu wollen indem man permanent das Wort Statistik in Anführungszeichen setzt. Ich halte jedenfalls deutlich mehr von diesem Ansatz als von der Idee die Zahlen an nachgewiesenen Infektionen festzumachen, wenn nur verschwindende Bruchteile von Toten auf Influenza getestet werden. Totenscheine sind keinen feuchten Schmiss wert, da interessiert am Ende nur ob "natürlicher Tod" oder Fremdverschulden. Ob Opa an der Grippe gestorben ist oder am Alter ist völlig irrelevant, so lange ihm niemand ein Kissen auf den Kopf gedrückt hat.

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

01.03.2020 00:22
#16 RE: Corona Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #10
Man kann Spahn insofern in Schutz nehmen, daß er nicht für jeden Leichtsinn in Sachen Corona verantwortlich ist.
In Düsseldorf steht z:B die ProWein-Messe an, zu der auch sehr viele Aussteller und Besucher aus der Corona-Hotspot-Region
Norditalien erwartet werden. Die Entscheidungskompetenz diese Messe abzusagen liegt beim örtlichen Gesundheitsamt.

Das mag formal so sein, aber wenn eine Kanzlerette aus fernen Landen mal eben in wenigen Stunden eine Wahl "rückgängig" machen kann, dann würde ich auch erwarten, dass ein Gesundheitsminister eine Messe absagen kann. Nicht weil ihm die formale Macht dazu gegeben ist, sondern einfach weil er es kann. Als ob sich irgendein Ländergesundheitsfuzzi hinstellen würde und sich offen gegen die Bundesregierung und ggf. seine Partei stellen würde. Gerade(!) im Rheinland.

Und nebenbei, es mag in der theoretischen(!) Macht des lokalen Fuzzis liegen eine Messe nicht abzusagen. Aber wer über die Landesgrenzen kommt, entscheidet immer noch die Bundesregierung. Ich bin zu Zeiten von SARS nach China geflogen, da standen in jedem Terminal Körperscanner, die die Temperatur einer Person gemessen haben. Und wer landete und das Pech hatte mehr als 38 Grad zu haben, der durfte sich erst einmal auf zwei Wochen Isolation freuen (böse Zungen würden sagen, deswegen war die Paracetamol Tablette im Handgepäck nichts besonders seltenes mehr). Wo sind die Scanner an der deutschen Grenze? Gibts die überhaupt? Gibt es überhaupt irgendetwas was die tun? Nee. Und das ist meine Kritik. Es muss kein wilder Aktionismus sein, aber ich würde erwarten, dass die was tun. Tun die auch. Die kümmern sich um den nächsten CDU Vorsitzenden.

Llarian Offline



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01.03.2020 00:31
#17 RE: Corona Antworten

Zitat von Ueberseebaecker im Beitrag #2
Der Blick nach Deutschland ist nur noch schrecklich - ich kann immer weniger verstehen, warum Qualifizierte nicht auswandern. Es ist nahezu ALLES besser in Neuseeland (als eine Beispielsdestination), von Ausnahmen wie den Bierpreisen und dem Fehlen an fränkischer Küche einmal abgesehen . Ich vermisse alte Freunde und teilweise Familie, aber das kann man kompensieren.

Ist zwar völlig off-topic, aber ein Thema für sich. Gründe gibt es sicher einige, ein paar sind:
- Bequemlichkeit (klar)
- Kosten
- Soziales Netz
- Lebensstandard

Wenn ich heute nach Neuseeland wollte würde mein Lebensstandard erst einmal gewaltig sinken. Ich kann kaum erwarten dort das selbe zu verdienen wie hier. Die medizinische Versorgung wäre erst einmal schlechter. Und ich würde mein komplettes soziales Umfeld verlieren. Freunde, Bekannte, Verwandte, Sportvereine. Das kann man natürlich irgendwie kompensieren, aber das ist genau der Punkt: Es ist eine Kompensation.

Unabhängig von mir glaube ich auch, dass und nur das ist der tatsächliche Grund, warum die Republik überhaupt noch funktioniert. Die Kosten (soziale wie reale) für die Leistungsträger sind ab einem bestimmten Alter sehr hoch. Wäre dem nicht so, wären die vermutlich nahezu alle weg. Die Republik lebt eigentlich nur von der Existenz dieser Kosten. Aber umso gewaltiger der Leidensdruck ist, und umso niedriger die kosten, umso mehr machen die Biege. Und das passiert ja auch. Wer heute Mitte zwanzig ist und gut qualifiziert ist, ist eigentlich ein Depp, wenn er da bleibt.

Gruss nach Neuseeland. Wenn ihr endlich mal ein ordentliches Stahlwerk baut, komme ich auch. :)

Ulrich Elkmann Offline




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01.03.2020 01:21
#18 RE: Corona Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #17
Und das passiert ja auch.


Aus der Lamäng habe ich ad hoc (Tautologie, jawoll) gerade drei Beispiele in petto. Zwei, die dagegen sprechen, eins dafür. Vergleichbare Situationen haben wir fürs Rußland der 90er, bis heute. Und für Irland nach dem großen Hunger 1844-48. Da sind auch Millionen aufgebrochen, nur eben nicht vorrangig Leistungsträger (oder jedenfalls nicht flächendeckend, weil die damit noch am besten zurechtkamen).

Und, bestätigend, Norddeutschland, Dänemark, alles was unter "Siedlungsgebiet der Angeln und Sachsen" fiel, im 5. & 6. Jhdt. In der Niedersächsischen Landesausstellung "Saxones" (am 2.2. in Braunschweig zu Ende gegangen) ist viel Wesens darum gemacht worden, endlich olle doofe Legenden aus dem knastrigen 19. Jhdt. zu widerlegen. Die übliche Schiene "neuer Blick". Dazu zählte nach den Vorstellungen der Organisatoren auch die Legende, diese Gebiete seien nach Hengist & Horsa, also so ab spätestens 480, recht komplett entvölkert gewesen, leeres Land, weil die mit Mann & Maus auf die Insul rübergemacht hätten. Dumm nur, wenn man dann im Katalog bodenarchäologische Befunde präsentiert, die GENAU das belegen: nämlich einen Rückgang der Agrikultur durch das ganze 6. Jhdt. hindurch um mindestens 95% anhand der Pollenanalyse. Und das im Vergleich zu den Jahrhunderten davor und danach.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

01.03.2020 08:46
#19 RE: Corona Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #15


Davon ab kann ich die Methode der exzessiven Mortalität absolut nachvollziehen und finde es eher fragwürdig sowas angreifen zu wollen indem man permanent das Wort Statistik in Anführungszeichen setzt. Ich halte jedenfalls deutlich mehr von diesem Ansatz als von der Idee die Zahlen an nachgewiesenen Infektionen festzumachen, wenn nur verschwindende Bruchteile von Toten auf Influenza getestet werden.




Das Totenscheine als Todesursache in der Regel Unsinn enthalten, ist allgemein bekannt.

Das macht die Behauptung aber nicht besser, es gäbe Zehntausende Tote durch Grippe, so lange nicht genau gesagt wird, wie so ein Toter definiert wird. Aus der Versicherungswirtschaft und der volkswirtschaftlichen Risikorechnung kennen wir die absolut einzig zulässige Einheit: der Normtote, also die verloren Lebensjahre geteilt durch die durchschnittliche lokale Lebensdauer.

Aber weil die allermeisten Menschen irrationale, verblendete Dummköpfe sind, wehrt man sich gegen diese einzig sinnvolle Definition und zählt den 85 Jahre alten Opa mit Krebs in der Lunge genauso als "Grippetoten" wie das 3Jährige Mädchen? Weil ja jede Sekunde Leben wertvoll ist (noch nicht mal das stimmt)?

Welchen Effekt eine echte Katastrophe auf ein Gebiet hat, sieht man mit etwas Abstand, wenn man die Lebensaltertafel anschaut. Die Pest zum Beispiel, die war echt übel. Oder der 2. Weltkrieg. Aber das alte, kranke Menschen sterben, ist (bisher zumindest) völlig normal und im Zweifel nicht mal ein Problem.

Mein Vater hat schon Wochen vor seinem Tod zu mir gesagt, "das hat doch alles keinen Zweck mehr, wann hat das ein Ende".

Sogar der Tod kann eine Gnade sein.

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.

Martin Offline



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01.03.2020 09:27
#20 RE: Corona Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #11
Der Ponyhof wird gerade rabiat durch die Realität geerdet. Ich bekomme seit zwei Tagen über FB-Kontakte Wasserstandsmeldungen von Leuten, die als Rettungssanitäter da an der Quelle erfahren, was der Stand des Vorbereitetseins ist. Da heißt es: "a. Limitierung von Schutzanzügen auf 1 pro Sanitäter. b. Die gleiche Limitierung von FFP3-Filtermasken.


Ich weiß nicht, ob sich an diesem Zustand schnell etwas ändern wird. Am Beispiel der FFP3-Filtermasken würde ich zumindest mit den Herstellern Kontakt aufnehmen, bis zu welcher Temperatur diese ihre Funktion noch beibehalten. Parallel wäre zu prüfen, bei welcher Temperatur das Corona-Virus wie lange überlebt. Das sind Artikel für den Einmalgebrauch, die Lagertemperatur beispielsweise des 3M 8835 ist maximal 25°C. Wenn 60°C über Nacht im Backofen die Lebensdauer verlängerte wäre das besser als nichts. Üblicherweise testen Hersteller so etwas nicht, allerdings sieht die neue Medizinprodukteverordnung eine Aufbereitung von Einmalprodukten vor, auch wenn das vom Hersteller so nicht vorgesehen ist (der Aufbereiter wird dann zum Hersteller).

Gruß
Martin

Nola Offline



Beiträge: 1.719

01.03.2020 10:20
#21 RE: Corona Antworten

Zitat
Das sind Artikel für den Einmalgebrauch, die Lagertemperatur beispielsweise des 3M 8835 ist maximal 25°C. Wenn 60°C über Nacht im Backofen die Lebensdauer verlängerte wäre das besser als nichts. Üblicherweise testen Hersteller so etwas nicht, allerdings sieht die neue Medizinprodukteverordnung eine Aufbereitung von Einmalprodukten vor, auch wenn das vom Hersteller so nicht vorgesehen ist (der Aufbereiter wird dann zum Hersteller).



Die neue Medizinprodukteverordnung soll ab Mai 2020 nach vorheriger 3-Jahresübergangsfrist EU-weit definitiv umgesetzt werden.

Zitat
https://www.spectaris.de/fileadmin/Conte..._MDR_Vers04.pdf

(... Dem Gesundheitsmarkt werden künftig weniger Medizinprodukte zur Verfügung stehenCa. 70 Prozent der Medizintechnikunternehmen brauchen derzeit bereits eine Benannte Stelle1Die Anzahl der Produkte, die zur Erlangung der CE-Kennzeichnung unter die Aufsicht einer Benannten Stelle fallen, wird sich um den Faktor 2 bis 4 vervielfachen => deutlicher Anstieg des Anteils der MedTech-Unternehmen zu erwarten, die künftig eine Benannte Stelle benötigenAls Folge der Höherklassifizierung planen mehr als 10 Prozent der Medizintechnikunternehmen, Produkte aus ihrem Angebotsportfolio zu nehmen; weitere 10 Prozent sind sich diesbezüglich noch nicht sicher1Bezogen auf das gesamte Produktportfolio rechnen 50 Prozent der Firmen, bestehende Medizinprodukte nicht oder sehr wahrscheinlich nicht mehr fortzuführen2Der Prüfaufwandje Produkt für die Benannten Stellen wird sich massiv erhöhenBedrohliche Engpässe in der Versorgung mit Medizin-und IVD-Produkten sind zu erwarten (...)



Ob die EUDAMED wirklich hält, was sie verspricht, ist noch nicht ausgemacht. Fakt ist, derzeit sind Engpässe um nur zwei zu nennen, bei Antibiotika und Krebsmedikamenten zu verorten, lt. meiner Apotheke im Ort. Diverse andere Mittel sind gar nicht zu bekommen. Wenn ich mich richtig erinnere, nahm das aber alles seinen Anfang schon vor der jetzt zu erwartenden Pandemie.

Ein anderer Punkt ist die Wiederaufbereitung von Einmal-Medizinprodukten. Wie kann man vergessen, das dieses hochsensible Thema und die damit verbundene vor einigen Jahren häufig durchgeführte Praxis - stillschweigend in Krankenhäusern und Praxen - zu einer wachsenden Anzahl von Todesfällen führte, aber die genutzten Produkte lt. Herstellung definitiv für den Einmalgebrauch geartet war. In einem Interview vor 2/3 Tagen referierte Herr Spahn, das man die "fehlenden" Einmalschutzanzüge" doch mehrmals nach "Reinigung" verwenden könne. Also die Schutzanzüge, die jetzt schon auf Intensivstationen fehlen oder ungenügend vorhanden sind. Das war der Moment um zu erfahren, das die dringend nötigen Fachkräfte, die wir suchen und brauchen, am allermeisten unserer Regierung fehlen.

♥lich Nola

Martin Offline



Beiträge: 4.129

01.03.2020 11:15
#22 RE: Corona Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #21
Die neue Medizinprodukteverordnung soll ab Mai 2020 nach vorheriger 3-Jahresübergangsfrist EU-weit definitiv umgesetzt werden.


Die MDR, das 'Monster', wie die NZZ vor Jahren schrieb, das Fass wollte ich nicht aufmachen. Ich bin da bei der NZZ.

Zitat
Ein anderer Punkt ist die Wiederaufbereitung von Einmal-Medizinprodukten. Wie kann man vergessen, das dieses hochsensible Thema und die damit verbundene vor einigen Jahren häufig durchgeführte Praxis - stillschweigend in Krankenhäusern und Praxen - zu einer wachsenden Anzahl von Todesfällen führte, aber die genutzten Produkte lt. Herstellung definitiv für den Einmalgebrauch geartet war. In einem Interview vor 2/3 Tagen referierte Herr Spahn, das man die "fehlenden" Einmalschutzanzüge" doch mehrmals nach "Reinigung" verwenden könne. Also die Schutzanzüge, die jetzt schon auf Intensivstationen fehlen oder ungenügend vorhanden sind. Das war der Moment um zu erfahren, das die dringend nötigen Fachkräfte, die wir suchen und brauchen, am allermeisten unserer Regierung fehlen.



Das Thema ist sicher hochsensibel, da ist es grundsätzlich nicht falsch, eine bisher stillschweigend geduldete Praxis (Umweltideologen gegen Sicherheit) so zu regulieren, dass es Verantwortliche gibt, die notfalls ihren Kopf hinhalten müssen. Wobei mir unklar ist, wie man das gut kontrollieren will.

Nur, sollten wir tatsächlich einen kurzfristig nicht beseitigbaren Mangel haben, dann macht es Sinn, über eine zweitbeste Lösung nachzudenken und diese einigermaßen professionell vorzubereiten, selbst wenn das nach dritter Welt riecht. Formal ist das nicht schnell durchsetzbar, denn, wer immer für andere wiederaufbereitet, muss als Hersteller zertifiziert werden. Wäre ich aber Sanitäter, würde ich mir mir eventuell selbst behelfen. Dazu sollte aber jemand (die Regierung?) die notwendige Information liefern, eventuell Wirksamkeitstests durchführen.

Gruß
Martin

Nola Offline



Beiträge: 1.719

01.03.2020 11:25
#23 RE: Corona Antworten

Zitat
Formal ist das nicht schnell durchsetzbar, denn, wer immer für andere wiederaufbereitet, muss als Hersteller zertifiziert werden.



Ja genau, damit ist dann aber auch der Verantwortungsbereich oder die Regressionspflicht, ja eigentlich die Haftung klar festgelegt. Das allein ist schon das Zuschieben von Verantwortung der Gestzgeber an die Ausführenden, denen aus Mangel an Produkten gar nichts anderes übrigbleibt, als diesen ungenügenden Weg zu gehen.

♥lich Nola

Martin Offline



Beiträge: 4.129

01.03.2020 12:34
#24 RE: Corona Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #23

Zitat
Formal ist das nicht schnell durchsetzbar, denn, wer immer für andere wiederaufbereitet, muss als Hersteller zertifiziert werden.


Ja genau, damit ist dann aber auch der Verantwortungsbereich oder die Regressionspflicht, ja eigentlich die Haftung klar festgelegt. Das allein ist schon das Zuschieben von Verantwortung der Gestzgeber an die Ausführenden, denen aus Mangel an Produkten gar nichts anderes übrigbleibt, als diesen ungenügenden Weg zu gehen.



Wie die Regularien in einer Sondersituation noch funktionieren, wird eh spannend. Wir müssen am Ende froh sein, dass sich medizinisches Personal nicht reihum krank meldet. Wenn sich ein Sanitäter also mit entsprechender Information selbst behelfen kann, könnte das dem entgegenwirken. Er benutzt dann immerhin nur seine eigene Maske wieder. Maxeiner hat heute die Situation schön dargestellt: https://www.achgut.com/artikel/der_sonnt...enschleuderkurs

Es ist ja auch bei der Medikamentenzulassung spannend: Lässt man mögliche Gegenmittel nach Standardprozedur zu, dann sind die Patienten tot, bevor das Medikament zugelassen ist. Wie wollen Ethikkommissionen, die klinische Erprobungen genehmigen müssen, entscheiden? Wer testet freiwillig ein Medikament? Usw.. Mit 'same procedure every year' wird es schwer. Immerhin sollte es nicht an potentiellen Probanden fehlen.

Gruß
Martin

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

01.03.2020 16:10
#25 RE: Corona Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #17
Unabhängig von mir glaube ich auch, dass und nur das ist der tatsächliche Grund, warum die Republik überhaupt noch funktioniert. Die Kosten (soziale wie reale) für die Leistungsträger sind ab einem bestimmten Alter sehr hoch. Wäre dem nicht so, wären die vermutlich nahezu alle weg. Die Republik lebt eigentlich nur von der Existenz dieser Kosten. Aber umso gewaltiger der Leidensdruck ist, und umso niedriger die kosten, umso mehr machen die Biege. Und das passiert ja auch. Wer heute Mitte zwanzig ist und gut qualifiziert ist, ist eigentlich ein Depp, wenn er da bleibt.
Oben haben Sie die Globalisierung im Kontext der Personenfreizügigkeit kritisiert, und jetzt geben Sie (m)ein starkes Argument wieder, warum Freizügigkeit einen evolutorischen Druck zu besserer Regierung darstellt, von dem letztlich alle profitieren können (außer den Angehörigen und Profiteuren der Regierung). Damit die Nettosteuerzahler im Lande bleiben, muß die Regierung ihnen nämlich einen geeigneten Lebensrahmen bieten können (persönliche Freiheit, Sicherheit, Infrastruktur usw.).


Zitat
Nicht einmal das absolut kompetente China war bis dato in der Lage das Ding ernsthaft einzudämmen.

Soweit ich verstanden habe, war es gerade die rotchinesische Kompetenz auf dem Gebiet "das richtige Maß an Meinungsfreiheit" (Zitat: Zensursula), die dazu geführt hat, warnende Ärzte am Anfang lieber zu verhaften als ernstzunehmen.

Gehandelt hat man erst, als man die Lage nicht mehr weiter verheimlichen konnte, und auch da bleiben Fragen hinsichtlich der Sinnhaftigkeit. Medienwirksam ist es auf jeden Fall gewesen, in ein paar Tagen ein Großkrankenhaus aus dem Boden zu stampfen, weil die Medienleute sich wenig Gedanken darum machen, wie man ähnlich schnell das Personal dafür heranschafft (als Personalreservoir kann ich mir nur den Sanitätsdienst der Volksunterdrückungsarmee denken).

Noch eine andere Sache, damit wir auf demselben Stand sind: Die Bundesregierung ließ in meiner Erinnerung über die freien Medien verlautbaren, daß man keine Grenzschließungen oder ähnliches machen werde, als die ersten Fälle in Norditalien bekannt wurden. Es liegt hier also ein aktives Nichthandeln vor. D.h. man verschläft die Lage nicht, sondern man setzt sich durchaus mit Handlungsmöglichkeiten auseinander, um sie dann wissend bleiben zu lassen.

Wie man so etwas für vernünftig halten kann, ist mir völlig schleierhaft. Selbst wenn man glaubt, die Sache werde schon nicht so schlimm, könnte man als Politiker trotzdem Maßnahmen anordnen, um später das, was eigentlich schieres Glück war, als Erfolg der eigenen Entscheidung zu verkaufen.

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