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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 116 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Tristram Shandy Offline



Beiträge: 46

13.02.2022 00:12
#101 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Prof. Rieck hat den Ukrainekonflikt soeben spieltheoretisch modelliert:

Ukraine-Konflikt - Spieltheorie erklärt: Gibt es Krieg? (Modell mit reinen Strategien)
https://www.youtube.com/watch?v=gphoRPhipjE

Sehenswert!



Heute gehört uns Deutschland, und morgen der ganzen Welt...

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

13.02.2022 10:47
#102 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Das Video ist in der Tat sehr interessant. Wenn auch simplifiziert.
Es entsteht der Eindruck, Putin und "der Westen" seien jeweils Schachspieler.

Ich könnte vor aber vorstellen, dass in Putins individuelle Kalkül noch eine Rolle spielt, ob er als "starker Führer" erscheint oder nicht. Wenn er jetzt zurückzieht, könnte ihn das innenpolitisch schwächen.
Zufälligerweise hat Biden grade die Midterms. Natürlich würde ich niemals behaupten, dass ein US-Präsident außenpolitische Konflikte anheizen würde, um von inneren Problemen abzulenken. Wenn man sich aber den Zustand der Nation drüben ansieht... dann erkennt man ja wie unwahrscheinlich das ist.

Zudem gibt es sowohl in der russischen als auch in der westlichen "Sphäre" verschiedene Gruppen, die anders profitieren.



"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)
"Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)

Eierkopp Offline



Beiträge: 226

13.02.2022 12:21
#103 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #102
..., ob er als "starker Führer" erscheint oder nicht.


Meiner Meinung geht es eher darum, Investitionen in der Ukraine zu verhindern. Und dabei spielt ihm die Kriegsrhetorik des Westens perfekt in die Karten. Ein Einmarsch ist dazu gar nicht nötig.

Edit: Link korrigiert

Morn Offline




Beiträge: 173

13.02.2022 20:52
#104 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

In der Tat, ein sehenswertes Video.

Vor allem auch, dass er die Gruppe "Der Westen" etwas differenziert und die USA gesondert bedrachtet aber auch die durch die "Energiewende" getriebenen deutschen Interessen bedenkt.

Wo sich für mich aber eine Frage stellt die ich gerne hier weiterreichen würde, ist seine Erklärung zur NATO-Osterweiterung.
Ab 21:35 bittet er, die sog. Osterweiterung aus Sicht der Russen zu betrachten, was ja durchaus legitim ist. Er stellt sich vor, Russland würde eine Art "Warschauer Pakt" aufleben lassen und als erste Mitglieder Kuba und Mexiko aufnehmen. Das klingt für mich so, als wäre seinerzeit die NATO werbend umhergezogen und hätte um Aufnahme neuer Mitglieder geworben (ab 21:52).

Waren es denn nicht vielmehr die ehemaligen Sowjetrepubliken und Ostblockstaaten die in die NATO wollten

Gruß
Morn <><
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1987, L. Cohen

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

14.02.2022 00:55
#105 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #99
Die gleichen Leute, die damals komplett falsch lagen, aber einen Landkrieg vom Zaun brachen, die in Afghanistan vor einem halben Jahr komplett falsch lagen, erklären uns jetzt: diesmal haben wir 100% recht. Weil wir das sagen.
Nein, das sind nicht dieselben Leute. Colin Powell, der 2005 im UN-Sicherheitsrat von den Massenvernichtungswaffen im Irak gesprochen hat (übrigens selber eigentlich ein Kriegsgegner gewesen), ist letzten Oktober an COVID-19 gestorben. Seit 2005 haben die USA auch einige Personalwechsel in der Regierung erlebt. Und vor allem: In den Nachrichtendiensten sind unterschiedliche Leute für unterschiedliche Aufklärungsmittel und Länder zuständig. Russische Quellen sind auch in gewisser Weise einfacher zu gewinnen als Mitglieder einer Stammesgesellschaft. Und wie gesagt, es gibt öffentlich zugängliche Quellen, darunter nicht zuletzt die russische Propaganda.


Zitat von Eierkopp im Beitrag #103
Meiner Meinung geht es eher darum, Investitionen in der Ukraine zu verhindern. Und dabei spielt ihm die Kriegsrhetorik des Westens perfekt in die Karten. Ein Einmarsch ist dazu gar nicht nötig.
Das ist richtig. Hier ist eine klassische Zwickmühle: Falls man sich auf Krieg vorbereitet, leidet die Wirtschaft bis zum Ruin. Falls man die Kriegsgefahr konsequent ignoriert, würden Putins Truppen auf weniger Widerstand stoßen, wenn die ukrainische Wirtschaft zur unmittelbaren Beute wird. So oder so ist für Putin gut.
So ist auch zu verstehen, warum Selenskyis abwiegelt. Es ist der Versuch, der sich abzeichnenden Finanzklemme der Ukraine vorzubeugen.

Ihr Verweis auf "White Stream" bringt auch ein interessantes Puzzlestück, nämlich zur Frage "warum jetzt", am südlichen Ende der Pipeline, bei Aserbaidschan. Im Juli 2020 brachen Kämpfe ausgerechnet im nördlichen Abschnitt der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan aus, der eigentlich mit dem Bergkarabachkonflikt wenig zu tun hat. Die Gaspipeline von Aserbaidschan nach Gerorgien läuft dort aber entlang.


Zitat von Morn im Beitrag #104
Vor allem auch, dass er die Gruppe "Der Westen" etwas differenziert und die USA gesondert bedrachtet aber auch die durch die "Energiewende" getriebenen deutschen Interessen bedenkt.
Hier im Forum wurde der Hinweis gebracht, dass für die USA wohl vernachlässigbar ist, was man in Europa als neue Gaskunden gewinnen könnte.

Zitat von Morn im Beitrag #104
Wo sich für mich aber eine Frage stellt die ich gerne hier weiterreichen würde, ist seine Erklärung zur NATO-Osterweiterung.Ab 21:35 bittet er, die sog. Osterweiterung aus Sicht der Russen zu betrachten, was ja durchaus legitim ist. Er stellt sich vor, Russland würde eine Art "Warschauer Pakt" aufleben lassen und als erste Mitglieder Kuba und Mexiko aufnehmen. Das klingt für mich so, als wäre seinerzeit die NATO werbend umhergezogen und hätte um Aufnahme neuer Mitglieder geworben (ab 21:52).Waren es denn nicht vielmehr die ehemaligen Sowjetrepubliken und Ostblockstaaten die in die NATO wollten
Richtig, allerdings braucht es ja zwei Willen: Den der NATO und den des Neumitgliedes. Aber als besonderes Bonbon: Es gab auch die Zustimmung Rußlands. Man hatte parallel nämlich den NATO-Rußland-Rat gegründet.

Es fehlen aber noch zwei andere Aspekte, die Rieck nicht betrachtet. Es gab nämlich nie eine Symmetrie zwischen NATO und Warschauer Pakt. Während die NATO immer als ein Defensivbündnis verfaßt war, hatte die Sowjetunion ihre kommunistische Perspektive. Erstens ist die russisch-sowjetische Verteidigungsdoktrin gewesen, einen Krieg möglicht auf dem Territorium des Feindes zu führen. Zweitens war das Ziel der gewaltsamen Ausbreitung der Weltrevolution trotz des Todes Trotzkis nicht ganz vom Tisch. Drittens war es kommunistischer Glaubenssatz, daß jederzeit die Handlanger des Kapitalismus kommen könnten.

Außerdem war die NATO-Osterweiterung eher als Vorstufe einer EU-Integration gedacht. Militärische Integration sollte die jungen Demokratien festigen, solange eine EU-Mitgliedschaft noch nicht möglich war. Eine Bedrohung Rußlands ist da nirgends zu sehen.

Florian Online



Beiträge: 3.179

14.02.2022 16:14
#106 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Prof. Rieck ist eigentlich ein sehr guter unabhängiger Geist, den man politisch auch in keine Schublade stecken kann.

Umso erschreckender finde ich dieses Video.

Erstens aus den schon genannten Gründen.
Er scheint mir die außenpolitische Realität sehr blauäugig wahrzunehmen.
Incl. einem sehr befremdlichen Ausmaß an Antiamerikanismus.
Die Folge sind dann Aussagen, die eines VWL-Professors eigentlich unwürdig sind.
Angeblich würden die USA ganz gewaltig wirtschaftlich von einem Krieg in Europa profieren. Ernsthaft?

Zweitens ist seine Überlegung m.E. auch aus rein spieltheoretischer Sicht zu kurz gegriffen.
Er geht nämlich spieltheoretisch von einem "Ein-Runden-Spiel" aus.
Die Realität ist aber anders: Wir sind hier in einem "Multi-Runden-Spiel".
Das bedeutet: Was in dieser Runde passiert wird Auswirkungen haben auf die nächsten Runden.
Wenn wir in dieser Runde Russland zeigen, dass es keinerlei Nachteile erleiden muss wenn es die Ukraine erobert - dann ist das ein Signal, dass er das gleiche in der nächsten Runde noch mal machen kann (die nächste Runde wäre dann Transnistrien, dann Moldawien, dann das Baltikum. Alles Länder mit großen russischen Minderheiten. Alles Länder, die früher zu Russland gehörten. Warum sollte der gleiche Mechanismus, der im Falle der Ukraine funktioniert hat nicht genauso auch in diesen Fällen funktionieren.) Die "Kosten" für den Westen sind dann aber gewaltig höher, als in den naiven Überlegungen von Pof. Rieck.

Und drittens:
Seine ganzen Überlegungen zur deutschen Perspektive haben die Grundannahme, dass die Energiewende genau so durchgeführt werden muss wie geplant.
Was eigentlich schon krass ist: Er erkennt und beschreibt im Video ganz klar, dass wir uns durch die Energiewende in eine außenpolitisch ungünstige Lage manövriert haben.
Und zieht dann daraus die Schlussfolgerung, dass wir die sich daraus ergebenden Kröten dann eben schlucken müssen.
Eine wie auch immer geartete Abweichung vom derzeitigen Energiewende-Plan zieht er nicht einmal als Option in Erwägung.
Wie gesagt: Prof. Rieck ist ein heller und kluger Kopf. Aber selbst für jemanden wie ihn ist die Energiewende einfach unumstößlich.
Lieber nimmt man einen Krieg (!) und eine gewaltsame Gebietsannexion in Europa in Kauf, als dass man irgendwelche Abstriche an der Energiewende auch nur in Erwägung zieht.

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

16.02.2022 19:58
#107 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Ich mache noch mal über etwas aufmerksam:
https://magazin.nzz.ch/international/jen...aege-ld.1669478

Meines Erachtens sagt das schon alles...



"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)
"Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

17.02.2022 09:42
#108 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #106
Angeblich würden die USA ganz gewaltig wirtschaftlich von einem Krieg in Europa profieren. Ernsthaft?

Geopolitisch wäre das jedenfalls so; Europa wäre in diesem Fall und im Falle anschließender harter Sanktionen gezwungen, sich wieder stärker transatlantisch zu orientieren, zunächst politisch und in dessen Gefolge wohl auch wirtschaftlich. Ist im Interesse der USA. Nicht im Interesse der USA ist dagegen eine stärkere politische und wirtschaftliche Verflechtung Europas mit Rußland.

Zitat
Zweitens ist seine Überlegung m.E. auch aus rein spieltheoretischer Sicht zu kurz gegriffen.


Das wiederum kommt darauf an, was Putin wirklich will. Will er eine Restauration der Sowjetunion, dann mag das so sein (am Baltikum wäre dann aber so oder so Schluß, da bereits Teil der NATO). Ich glaube dagegen eher an ein Einrundenspiel, in dem es darum geht, jeder weiteren NATO-Erweiterung einen Riegel vorzuschieben. Vielleicht auch um die Umsetzung der (durch die Ukraine im Minsker Abkommen ja zugesicherten) Teilautonomie der Ostukraine. Mehr kann ich aktuell nicht erkennen. Man darf auch nicht vergessen, daß die ganze Aktion Putin jeden Tag ordentlich Rubel kostet. Geht er aus der Sache innenpolitisch als Sieger hervor, wird sich dieser Erfolg nicht beliebig wiederholen lassen, bei gleichbleibenden oder sogar steigenden Kosten.

Zitat
Seine ganzen Überlegungen zur deutschen Perspektive haben die Grundannahme, dass die Energiewende genau so durchgeführt werden muss wie geplant.
Was eigentlich schon krass ist: Er erkennt und beschreibt im Video ganz klar, dass wir uns durch die Energiewende in eine außenpolitisch ungünstige Lage manövriert haben.
Und zieht dann daraus die Schlussfolgerung, dass wir die sich daraus ergebenden Kröten dann eben schlucken müssen.



Ich verfolge Riecks Kanal schon länger, und er ist alles andere als ein Energiewende-Apologet. Hier vermutet er, meiner Meinung nach zurecht, daß für die deutsche Regierung, die mediale Öffentlichkeit und große Teile der Bevölkerung die Energiewende sakrosankt ist und daß es hier deutlich mehr als eines europäischen Krieges bedürfte, um diese in ihrem Kern zur Disposition zu stellen (denn genau darum ginge es; nicht nur um ein paar Stellschrauben). Hierfür bräuchte es wohl die Katastrophe eines großflächigen, langandauernden Blackouts, "idealerweise" aggressiv herbeigeführt durch Putin. Letzteres wiederum erkenne ich noch nicht mal schemenhaft am Horizont; da sind wir aktuell (und glücklicherweise) noch etliche Eskalationsstufen von entfernt.

Herzliche Grüße,
Andreas

How about another joke, Murray?

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

17.02.2022 11:44
#109 Energiewende als Faktor Antworten

Nach meiner Einschätzung der Sachlage bin ich jedenfalls eher bereit, mich in die energetische Abhängigkeit von Russland oder, falls das zu riskant ist, den USA zu begeben, als von einer andere brüchigen Weltregion. Da fließt das Geld nämlich voraussichtlich in andere, finstere Kanäle.

Wenn -- wie von Professor Rieck in den Raum gestellt in der vorherigen Episode -- die Energiewende Mitteleuropa mittel- bis langfristig unabhängig in Sachen Energieversorgung macht, weil das angeblich nur Fixkosten aber kaum Betriebskosten verursacht, dann finde ich die Energiewende gar nicht so übel.

Es ist wie leider so häufig in diesen Themenfeld auch eine Frage der Begründung.
Man kann eine gute Idee mit einer schlechten Begründung vertreten und dadurch dann doch verlieren oder eine schlechte Sache mit brillanter Begründung, aber leider falsch.

Es ist nun mal so, dass insbesondere Westeuropa wegen seiner Energieversorgung abhängig ist von Weltregionen, deren politisches System (vorsichtig formuliert) fraglich ist. Wäre diese Abhängigkeit aufgehoben, könnte man da viel freier manövrieren und vielleicht die ein oder andere Rücksichtnahme einschränken. Aus strategischer Sicht, natürlich.
Wobei ich auch kein Freund dieser "Sanktionen gegen alle"-Doktrin bin. Und zwar weil es am Ende ja nicht die verantwortlichen Politiker, sondern das Volk trifft.




Um es noch mal zu wiederholen: Falls die Energiewende Europa eine Autonomie in Sachen Energie verschafft, selbst wenn nur in 10 Jahren, dann halte ich sie für einen cleveren Schachzug. Das würde auch erklären, warum gewisse Akteure langsam nervös werden. Die sehen da ihre Fälle davonschwimmen.

Eine Frage, die ich mir allerdings schon stelle: Wenn wir schon die Grenzen des bisher möglichen erweitern wollen, wieso versucht man dann nicht irgendwie die Geothermie aus Island auf den Kontinent zu schaffen oder gar diese Energieform in Zentraleuropa anzutasten?
Ich bin da zu wenig Experte, um das sachlich einschätze zu können, aber unsinniger als die Nord- und Ostsee zum Großwindpark zu machen scheint mir die Idee nun auch nicht. Und wenn sie in Island sogar Gehwege beheizen, könnte man die Energie doch in Methan oder Wasserstoff umwandeln und über Leitungen auf den Kontinent schaffen. Wo ist denn der Unterschied zu Nord Stream? Wenn es prinzipiell solche Unterwasserleitungen über Kilometer gibt, dann...

Ich habe die Befürchtung, solche Unternehmungen werden deshalb nicht in Erwägung gezogen, weil die Verantwortlichen schlicht nicht drauf kommen.



"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)
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Florian Online



Beiträge: 3.179

17.02.2022 16:02
#110 RE: Randnotiz: Trampolina droht Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #108
Zitat von Florian im Beitrag #106
Angeblich würden die USA ganz gewaltig wirtschaftlich von einem Krieg in Europa profieren. Ernsthaft?

Geopolitisch wäre das jedenfalls so; Europa wäre in diesem Fall und im Falle anschließender harter Sanktionen gezwungen, sich wieder stärker transatlantisch zu orientieren, zunächst politisch und in dessen Gefolge wohl auch wirtschaftlich. Ist im Interesse der USA. Nicht im Interesse der USA ist dagegen eine stärkere politische und wirtschaftliche Verflechtung Europas mit Rußland.


Was Rieck hier allerdings skizziert hat war nicht der spieltheoretische Nutzen von Sanktionen. Sondern wirklich von KRIEG.
Und nein, die USA ziehen aus einem Krieg in Europa per Saldo ganz sicher keinen Nutzen.
Eine solche Unterstellung hat ganz klar keine realwirtschaftliche Basis. Sondern basiert m.E. nur auf dem typischen europäischen antiamerikanischen Geraune.


Zitat
Seine ganzen Überlegungen zur deutschen Perspektive haben die Grundannahme, dass die Energiewende genau so durchgeführt werden muss wie geplant.
Was eigentlich schon krass ist: Er erkennt und beschreibt im Video ganz klar, dass wir uns durch die Energiewende in eine außenpolitisch ungünstige Lage manövriert haben.
Und zieht dann daraus die Schlussfolgerung, dass wir die sich daraus ergebenden Kröten dann eben schlucken müssen.



Ich verfolge Riecks Kanal schon länger, und er ist alles andere als ein Energiewende-Apologet. Hier vermutet er, meiner Meinung nach zurecht, daß für die deutsche Regierung, die mediale Öffentlichkeit und große Teile der Bevölkerung die Energiewende sakrosankt ist und daß es hier deutlich mehr als eines europäischen Krieges bedürfte, um diese in ihrem Kern zur Disposition zu stellen (denn genau darum ginge es; nicht nur um ein paar Stellschrauben). [/quote]

Aber das ist ja auch genau das, was mich so bedrückt:
Rieck ist ganz klar ein unabhängig denkender Kopf der die Energiewende sicher auch nüchtern einschätzen kann.
Aber selbst so einer wie er denkt nur noch innerhalb der Parameter der Energiewende. Für ihn ist sie praktisch unumstößlich. Nicht unbedingt weil er persönlich sie so toll findet, sondern weil er sie in Deutschland für unverhandelbar hält.
Und genau so wie Sie es schreiben sieht er es: Es bräuchte "deutlich mehr als einen europäischen Krieg" (!), um hier noch etwas verändern zu können.
(Wobei m.E. Nordstream2 KEIN integraler Bestandteil der Energiewende ist. Die würde mit Gas aus anderen Weltregionen genauso gut oder schlecht funktionieren wie mit russischem Gas. Vielleicht wäre amerikanisches Gas ein paar Milliarden pro Jahr teurer. Aber selbst diese paar Milliarden Kosten scheinen ihm in Deutschland als Preis für Frieden in Europa nicht vermittelbar.
Vielleicht hat er auch da recht. Fände ich dann aber erschütternd).

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

17.02.2022 17:20
#111 RE: Energiewende als Faktor Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #109
Wenn -- wie von Professor Rieck in den Raum gestellt in der vorherigen Episode -- die Energiewende Mitteleuropa mittel- bis langfristig unabhängig in Sachen Energieversorgung macht, weil das angeblich nur Fixkosten aber kaum Betriebskosten verursacht, dann finde ich die Energiewende gar nicht so übel.

Ich kenne Rieks Vorträge nicht (ich finde ihn, wohl im Unterschied zu manch anderem hier, nicht so spannend), aber aus Ingenieurssicht ist das schlicht Mumpitz. Die "Energiewende" macht Europa von gar nichts unabhängig. Weil sie schlicht und einfach technisch nicht funktioniert. Es ist ein Konzept von Spinnern für Spinner, das wirklich simpleste und klare Grundregeln der Physik als auch der Ökonomie schlicht missachtet in der Hoffnung die Realität zu besiegen. Der einzige, betont einzige(!), Grund, warum die Deutschen mit ihrer Energiewende noch nicht krachend vor die Wand gefahren sind, besteht darin, dass wir Nachbarstaaten haben, die den "deutschen Weg" gerade nicht gehen und die Energie in dem Moment vorhalten, wo sie hier nicht erzeugt wird. Ohne das Ausland wären wir in Deutschland schon mehrfach in wenigstens stundenlange, im dümmsten Fall tagelange, Blackouts gefahren. Mit all den lustigen Folgen die sowas hat.
Und selbst unabhängig von den wirklich simplen Problemen wie Dunkelflaute und Speicherproblem, stimmt selbst die obige Aussage nicht im Ansatz. Nämlich das Windkraftwerke oder Solarkraftwerke keine oder nur geringe Betriebskosten aufweisen würden. Das ist Unsinn, bzw. würde nur dann Sinn machen, wenn die Investitionskosten vom Himmel fallen und dann nie wieder aufgebracht werden müssen, weil die Anlagen ewig halten. Das ist aber grundfalsch. Ein Solarmodul hält nicht ewig, gemessen an anderen Kraftwerkstypen sogar lächerlich kurz. Und dann muss es ersetzt werden. Das selbe gilt für Windkraftrotoren, Transformatoren, etc. pp. Wenn man diese Kosten regulär abschreibt, dann sieht man, dass die Sonne sehr wohl eine Rechnung schreibt. Sogar eine ziemlich saftige.
Die Energiewende ist ein Schwachsinnsprojekt, wie es sich nur völlig merkbefreite und ungebildete Grüne ausdenken konnten. Die große Kunst bestand darin eine große Masse den Unsinn glauben zu lassen. Aber funktionieren wird das in den nächsten 50, wenn nicht 100, Jahren im Leben nicht.

Zitat
Es ist nun mal so, dass insbesondere Westeuropa wegen seiner Energieversorgung abhängig ist von Weltregionen, deren politisches System (vorsichtig formuliert) fraglich ist.


Das ist schlicht nicht richtig, bzw. nur unter der falschen Prämisse richtig, nämlich der Prämisse der Energiewende. Deutschland konnte sich früher problemlos mit Kohle versorgen. Das ist politisch gebrochen worden. Und Uran kommt zu guten Teilen aus durchaus stabilen Staaten wie Australien. Europa könnte heute ohne weiteres vollkommen unabhängig vom Ausland sein. Wenn man den Energieschwachsinn gelassen hätte und stattdessen vernünftige Kernkraftwerke gebaut hätte.

Zitat
Um es noch mal zu wiederholen: Falls die Energiewende Europa eine Autonomie in Sachen Energie verschafft, selbst wenn nur in 10 Jahren, dann halte ich sie für einen cleveren Schachzug.


Und was sagt es Ihnen, dass wir seit 20 Jahren den Irrsinn wie die Blöden fördern, jedes Jahr mehr als 30 Milliarden Euro dafür verschleudern und nicht ein bischen weiter gekommen sind? Elon Musk hat auf die Aufforderung er solle mehr Steuern bezahlen, um den Welthunger zu heilen, mit der treffenden Frage reagiert, warum sie meinen seine Milliarden würden irgendetwas anderes bewirken, als das Geld, dass sie bis dato verschleudert haben. Danach war ziemlich Ruhe. Und jetzt stelle ich die Frage an Sie, wieso sie glauben noch mehr Geld würde irgendetwas daran ändern, dass es schon die letzten 20 Jahre nicht funktioniert hat.

Zitat
Das würde auch erklären, warum gewisse Akteure langsam nervös werden. Die sehen da ihre Fälle davonschwimmen.


Welche sollten das sein? Sicher nicht die Energieindustrie, die haben es längst geschafft sich das Geld vom Steuerzahler zu holen. Der einzige, der den ganzen Hirnriss bezahlt, ist der Stromkunde. Und das der nervös wird bei Preisen von 50 Cent pro Kilowattstunde finde ich nachvollziehbar. Aber nicht irgendwelcher schwimmender Felle.

Zitat
Eine Frage, die ich mir allerdings schon stelle: Wenn wir schon die Grenzen des bisher möglichen erweitern wollen, wieso versucht man dann nicht irgendwie die Geothermie aus Island auf den Kontinent zu schaffen oder gar diese Energieform in Zentraleuropa anzutasten?


Weil das schon wieder gegen die Physik und die Ökonomie verstößt. Die Wärme können Sie über solche Strecken nicht ernsthaft transportieren, da kommt nix mehr an. Schon die hiesige Fernwärme lässt sich allenfalls einige Dutzend KM transportieren, mit sinkendem Wirkungsgrad, Fernwärme über 1000 Kilometer (oder mehr) ist abwegig. Die Umwandlung in andere Energieformen ist allerdings auch nicht besser: Mit 80 Grad Wasser und einer Außentemperatur von meinetwegen 0 Grad ist der Carnot-Wirkungsgrad unter 20%. Und das ist ein Maximalwert. Dumme Physik halt. Oder anders gesagt: Der Wirkungsgrad ist mit extrem mies noch gestrunzt ausgedrückt. Die Isländer mögen ihre Bürgersteige damit beheizen, weil das Wasser eben fast kostenlos zur Verfügung steht, aber die Stromausbeute ist mässig. Um vielleicht eine Vorstellung zu geben (ja, das musste ich selbst nachschlagen): Alle isländischen Geothermalkraftwerke zusammen (alle!), haben nicht ein Drittel der elektrischen Leistung eines deutschen Kernkraftwerkes. Selbst die Isländer beziehen gerade mal ein Viertel ihres Stromes aus diesen Kraftwerken, der weit überwiegende Teil stammt aus gewöhnlichen Wasserkraftwerken. Und das ist sogar noch ohne Transportverluste durch Wasserstoff oder Methan gerechnet.

Zitat
Ich habe die Befürchtung, solche Unternehmungen werden deshalb nicht in Erwägung gezogen, weil die Verantwortlichen schlicht nicht drauf kommen.


Äh, doch. Sie würden sich wundern auf welche Ideen Ingenieure alles schon gekommen sind, von Gezeitenkraftwerke über Aufwindkraftwerke bis zu orbitalen Solarspiegeln. Ingenieure sind sehr kreative Leute. Die aber eben auch rechnen können. Und das allermeiste was man sich ausdenkt, trägt am Ende eben nicht. Und das ist der Unterschied zu den grünen Theoretikern. Wenn der Ingenieur berechnet hat, dass es nicht geht, sucht er andere Lösungen. Der grüne propagiert dagegen den Unsinn, weil es doch so schön wäre, wenn es funktionieren würde. Ich habe solche Diskussionen selber erlebt: Da sitzen Sie mit jemandem am Tisch, der Ihnen erzählt, wie schön das alles sein könnte. Und wenn Sie dann einwenden, dass dieses oder jenes physikalisch nicht funktioniert, dann werden die Leute patzig (schönen Gruß von Trampolina) und unterstellen einem, man wolle nur ihre tolle Idee kaputt machen. Das ist echt abstrus.

Morn Offline




Beiträge: 173

17.02.2022 18:27
#112 RE: Energiewende als Faktor Antworten

Meine wirklich einzige Hoffnung in Bezug auf diese sog. „Energiewende“ ist, dass sie bei den Ländern um uns herum denkbar abschreckend wirkt.
Das würde erstmal bedeuten, dass die Energieversorgung durch diese Länder uns noch eine Weile am Leben halten kann, bis es halt dann ordentlich kracht.

Gruß
Morn <><
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1987, L. Cohen

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.540

17.02.2022 19:47
#113 RE: Energiewende als Faktor Antworten

Trampolina wie sie leibt & lebt.

Zitat
Außenminister Schallenberg schenkt Baerbock Wörterbuch, diese nennt ihn Strache

Es sind unfassbare Szenen beim bilateralen Treffen Deutschland-Österreich am 16. Februar. Nach dem Austausch einer Reihe von Floskeln und Worthülsen versuchte der österreichische Außenminister Schallenberg (ÖVP), seine grüne Amtskollegin bei den Themen Klimawandel und Atomkraft links außen zu überholen. Am Ende schenkte er der Deutschen, die für eine endlose Reihe von Versprechern und Wortfindungsstörungen bekannt ist, ausgerechnet ein Wörterbuch. Diese bedankte sich bei „Herrn Strache“ – letzterer hat die politische Bühne im Mai 2019 verlassen.

Ein Kommentar von Willi Huber

Wenn man es nicht selbst gesehen hat, glaubt man es nicht. Brisant: Alle Leitmedien verweigern die Berichterstattung, sogar im Video-Stream von Ruptly ist der Vorfall herausgeschnitten. Einzig die Aufzeichnung in Fellners OE24 zeigt auf der Homepage des Mediums als auch auf YouTube das unfassbare Maß an Peinlichkeit, das man unserer Sicht nach dringend dokumentieren und weiterverbreiten muss.

Wir haben den kurzen Ausschnitt zum Zweck der journalistischen Berichterstattung vom Monitor abgefilmt, damit er der Nachwelt erhalten bleibt. Konkret sagen die beiden Außenminister (im Original ab 9:30):

Schallenberg: Und ich habe als kleine Anekdote, damit es nie zu Missverständnissen zwischen uns kommt, ein kleines Wörterbuch Österreichisch-Deutsch mitgebracht.

Baerbock: Herzlichen Dank Herr Strache! Das ist sehr wichtig. <unverständlich> auf jeder Pressekonferenz.

Auch wenn die intellektuelle Glanzleistung der Grünen Baerbock in einer Reihe ähnlicher Leistungen nicht wesentlich überrascht, ist es ein Tiefpunkt deutscher Politik und deutscher Diplomatie. Heinz Christian Strache war im Zuge der so genannten Ibiza-Affäre, in welche auch deutsche Medien verwickelt sind, im Mai 2019 zurückgetreten. Er war auch nie Außenminister, zur Zeit seines Ausscheidens bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten und Ministers für öffentlichen Dienst und Sport.



https://aktuelle-nachrichten.app/aussenm...nt-ihn-strache/



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

17.02.2022 20:07
#114 RE: Energiewende als Faktor Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #113
Trampolina wie sie leibt & lebt.


Jesus Christus, das ist ein wesentlicher Grund, weshalb ich bei Facebook damals raus bin (neben dem Geschäftsmodell), weil selbst meine eigene, geschätzte Filterblase jeden Fake-Quark weiterverbreitet hat.

Wenn schon mein akustisches Wahrnehmungsvermögen als Beleg zur Ehrenrettung Baerbocks nicht ausreicht, dann möge die politisch in diesem Sinne unverdächtige Kronen-Zeitung das für sie tun:
https://www.krone.at/2631035

Meine Güte...wie zum Geier kann man das falsch hören (wollen!?)

P. S. übrigens kann man der "Rede" Baerbocks das völlige Unvermögen zur Beherrschung der deutschen Sprache entnehmen ("einzigste"; dutzende Fehler dieser Art); stattdessen sucht und verbreitet man den einzigen Nicht-Fehler, den sie verzapft hat. Herzlichen Glückwunsch.

Herzliche Grüße,
Andreas

How about another joke, Murray?

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

17.02.2022 20:11
#115 RE: Energiewende als Faktor Antworten

Nochmal Pointen nachfüllen: Baerbock fängt damit an, daß sie und Schellenberger sich schon in Brüssel begegnet seien.
Strache ist ja FPÖ-Mann, Schellenberger von der ÖVP Die erste Regierungskoalition der FPÖ auf Bundesebene, damals mit der ÖVP von Wolfgang Schüssel, wurde damals bös geschnitten auf europäischer Ebene, wegen Demokratie in Gefahr und so. Mit jemanden wie Strache hätte Baerbock damals gar nicht reden dürfen (gut, da hatte sie ja noch den Charakter einer Stipendiatin der Böll-Stiftung).
Mit der Zeit hat man sich aber an die FPÖ gewöhnt, und mit Sebastian Kurz war die FPÖ-Regierungsbeteiligung dann kein Problem mehr.

Edit: "Ja, Sprache" konnte man an der Tonhöhe identifizieren. "Herr Strache" hätte man anders intoniert. Vielen Dank @Doeding

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

17.02.2022 20:45
#116 RE: Energiewende als Faktor Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #110
Und nein, die USA ziehen aus einem Krieg in Europa per Saldo ganz sicher keinen Nutzen.


Das ist aber das, was Rieck im Video sagt.
Wobei er mit den Hinweis auf die Rüstungsindustrie usw. sicher nicht völlig irrational argumentiert. Ein Schuh wird aus seinen Überlegungen mE erst, wenn man das Modell noch komplexer macht und zwischen den jeweils Herrschenden und den einfachen Volk unterscheidet.
Also, "Kriegstrommel wegen der Midterms", Putin der ins Ausland stärke demonstrieren will, das einfache Volk zwischen Patriotismus und Unwillen zum Kampf usw.

Wobei wir hier den Bereich einfacher Modelle verlassen und die Schlussfolgerungen immer willkürlicher auf Basis der Prämissen werden.

Zitat von Florian im Beitrag #110
Rieck ist ganz klar ein unabhängig denkender Kopf der die Energiewende sicher auch nüchtern einschätzen kann.
Aber selbst so einer wie er denkt nur noch innerhalb der Parameter der Energiewende.


Meines Erachtens ist das aber genau die Art von Realpolitik, wie man sie eigentlich braucht.

Zitat von Florian im Beitrag #110
Für ihn ist sie praktisch unumstößlich. Nicht unbedingt weil er persönlich sie so toll findet, sondern weil er sie in Deutschland für unverhandelbar hält.


Selbst wenn wir morgen früh die Energiewende für Schwachsinn erklären, brauchen wir noch Jahre, um wieder zurückzukommen. Und selbst wenn sind bereits Pflöcke eingebauen, die auch eine Bundesregierung nicht ohne Weiteres entfernen kann, etwa Bundesverfassungsgerichtsurteile.

Zudem muss man offen und ehrlich fragen: Wären die Abschreibungskosten nicht so groß, dass man angesichts dessen doch auf den Erfolg der Energiewende wetten würde?
Natürlich vorausgesetzt, dass sie überhaupt Erfolg haben kann. Das physikalisch unmögliche kann man nur schnell genug rückgängig machen.

Zitat von Llarian im Beitrag #111
Mit all den lustigen Folgen die sowas hat.




Zitat von Llarian
Das ist aber grundfalsch. Ein Solarmodul hält nicht ewig,



...und zwischendurch büßt es erheblich an Leistung ein. Jedenfalls meines Wissens.

Soweit ich die Argumentation verstanden habe, soll die Investition in Erneuerbare deren Technologie auch weiterentwickeln.

Ob da auch nur eine Spur ökonomischer Sachverstand dahinter steckt... jedenfalls schien der Professor im letzten Video diesen Punkt recht zu geben.

Zitat von Llarian
Europa könnte heute ohne weiteres vollkommen unabhängig vom Ausland sein.



Auch vom Erdöl?

Zitat von Llarian
Und jetzt stelle ich die Frage an Sie, wieso sie glauben noch mehr Geld würde irgendetwas daran ändern, dass es schon die letzten 20 Jahre nicht funktioniert hat.



1. Ich muss mich darauf zurückziehen: Meine Aussage war ein Wenn-Dann. Wenn Sie so wollen ein bedingter Konditionalsatz: Wenn wir Europa unabhängig von Energielieferanten kriegen können, dann sollten wir dieses Ziel anstreben.
2. Ich argumentiere gegenüber den Energiewenden-Fans ebenso kritisch. Da ich allerdings keine aus meiner Sicht neutrale, definitive Aussage kenne...

Zitat von Llarian
Welche sollten das sein?



Konkret meinte ich die OPEC.

Zitat von Llarian
Sie würden sich wundern auf welche Ideen Ingenieure alles schon gekommen sind, von Gezeitenkraftwerke über Aufwindkraftwerke bis zu orbitalen Solarspiegeln.



Sowas lese ich immer mit gemischten Gefühlen. Einerseits mag ich solche Ideen, andererseits hoffe ich, dass wir nicht die Entwicklungskosten tragen, anschließend feststellen, dass es nicht geht und andere von den Ergebnissen profitieren.

Zitat von Doeding im Beitrag #114
P. S. übrigens kann man der "Rede" Baerbocks das völlige Unvermögen zur Beherrschung der deutschen Sprache entnehmen ("einzigste"; dutzende Fehler dieser Art); stattdessen sucht und verbreitet man den einzigen Nicht-Fehler, den sie verzapft hat. Herzlichen Glückwunsch.


Es scheint ein gewisses Milieu...

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

17.02.2022 21:26
#117 RE: Energiewende als Faktor Antworten

Zitat von Morn im Beitrag #112
Meine wirklich einzige Hoffnung in Bezug auf diese sog. „Energiewende“ ist, dass sie bei den Ländern um uns herum denkbar abschreckend wirkt.
Das würde erstmal bedeuten, dass die Energieversorgung durch diese Länder uns noch eine Weile am Leben halten kann, bis es halt dann ordentlich kracht.


Das stimmt einerseits. Andererseits: gibt es eigentlich einen internationalen Straftatbestand der Beihilfe zur Insolvenzverschleppung?

Herzliche Grüße,
Andreas

How about another joke, Murray?

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