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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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hubersn Offline



Beiträge: 1.342

31.03.2022 19:57
#101 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #99

Ich hätte deutlich mehr vertrauen, dass wir am Ende eine günstige, sichere (und naturschonende) Energieversorgung hätten, Wenn man das ganze den Markt regeln lassen würde (innerhalb gewisser gesetzlicher Leitplanken).



Ein CDU/CSU/SPD/Grünen/FDP-Politiker wird Ihnen entgegen: aber genau das tun wir doch! Die Leitplanken heißen Netto-0-CO2-Ausstoß inklusive CO2-Besteuerung und Emissionsmarkt, Kernkraftverbot, Kohleausstieg, Kapazitätsmarkt, EEG-Umlage aber nicht für energieintensive Betriebe, Förderung diverser Heizungstechnologien und Verbot anderer, Einspeisevorrang für bestimmte Stromerzeugungstechniken, Detailsubventionen für diverse Lieblingstechnologien, Ausnahmeregelungen im Naturschutz für einige Technologien...

"Wir" haben halt nur das Problem, dass wir die Leitplanken für völlig falsch gesetzt halten. Andere Leitplanken, andere Optimierungsergebnisse.

Gruß
hubersn

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Llarian Offline



Beiträge: 6.920

02.04.2022 02:43
#102 Kurzer Update aus dem Maschinenraum Antworten

Nur damit keiner denkt ich penne nur. Ich habe ein erstes Programm verbrochen, um die Korrektheit meiner Daten zu prüfen, das sieht auf den ersten Blick gut aus. Ich habe, soweit es anscheint, vernünftige Daten aus mindestens 2020 und 2021. Sie können, falls jemand Interesse hat, hier heruntergeladen werden:
https://www.smard.de/home/downloadcenter...22:%22CSV%22%7D


Und mit meiner ersten Prüfung muss ich eine Beobachtung und eine Korrektur loswerden. Zunächst die Korrektur. Erstaunlicherweise, man soll ja ehrlich sein, ist der Erntefaktor bei den deutschen Windkraftanlagen nicht 15% sondern tatsächlich eher 20. Hier mal ein Screenshot aus Habock:


Wie man sieht ist die durchschnittliche Einspeiseleistung Wind pro Stunde in Deutschland bei knapp 13GW. Dem gegenüber steht 2021 eine installierte Leistung von 56.130 MW bei onshore und 7.794 MW bei offshore Anlagen. Auf diese Leistung betrachtet ergibt sich ein durchschnittlicher Erntefaktor von 20,2%, insofern werde ich meine Gestehungskosten für Wind etwas reduzieren müssen (fair geht vor). Interessant ist noch die Beobachtung, dass selbst in der windigsten Stunde (Sturm nicht mitgerechnet) in Deutschland 2021 nur etwa 47GW an Leistung eingespeist wurden, was so Dreiviertel der installierten Leistung entspricht.

Zweite Beobachtung, auch hier wieder ein Screenshot im folgenden, ist, dass die Behauptung der Öko-Lobby, dass sich Wind und Solarstrom teilweise ergänzen, nicht falsch war (wenn auch nicht in dem Maße, wie dort impliziert). Betrachtet und glättet man den Windstrom, so erkennt man eine Art von Badewannenfunktion, die invers zur Sonnenfunktion über das Jahr liegt. Im Ergebnis bläst der Wind im Juni am Wenigsten und im Oktober am meisten (wer hätte das gedacht?).



Ich werde Habock als nächstes beibringen mal ein vorgegebenes Szenario durch zu simulieren, bevor ich mich dann an die Optimierung setze.

Referenzen:
https://www.wind-energie.de/presse/press...Power%20Systems.
https://de.statista.com/statistik/daten/...%2C8%20Gigawatt.

HR2 Offline



Beiträge: 916

02.04.2022 23:59
#103 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #89
Man kann nicht Windrad hinter Windrad bauen. Wenn das ganze kommt, dann werden wir ein vielfaches an Landschaftsverlust haben.




Wir haben dann auch Verlust an Wind, da wir den ja beständig in Rotation umwandeln wollen.
Ob das nicht auch zumindest lokal Folgen für das Klima hat?
Kühlender Wind könnte fehlen.
Scheint mir jedenfalls, wenn nur großflächig genug, ein Eingriff in die Natur zu sein
bei dessen Folgen wir gänzlich unerfahren sind.
Ich weiß, darum soll es hier nicht gehen, dennoch könnte das unvorhergesehene Kosten verursachen
durch Wirkungen, die wir noch nicht kennen.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

03.04.2022 00:15
#104 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #103

Wir haben dann auch Verlust an Wind, da wir den ja beständig in Rotation umwandeln wollen.
Ob das nicht auch zumindest lokal Folgen für das Klima hat?


Unsere Bundesregierung hat sich dazu hier ausgelassen. Muß man in den Schlußfolgerungen nicht teilen, aber in dem Gutachten wird auf die Studien verlinkt, die das studiert haben und deren Ergebnisse zusammengefaßt.

https://www.bundestag.de/resource/blob/8...20-pdf-data.pdf

"Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder"
Aktenzeichen WD 8 -3000 -083/20
Abschluss der Arbeit: 17. Dezember2020



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

03.04.2022 07:33
#105 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #104
Unsere Bundesregierung hat sich dazu hier ausgelassen. Muß man in den Schlußfolgerungen nicht teilen, aber in dem Gutachten wird auf die Studien verlinkt, die das studiert haben und deren Ergebnisse zusammengefaßt.

https://www.bundestag.de/resource/blob/8...20-pdf-data.pdf
Danke für den Link. Ich hatte im Ansatz auch schon ein paar Gedanken zur Wirkung der Windräder auf das bodennahe Mikroklima durch spätere Erkenntnis aus meinen Recherchen zu Luftschadstoffen, d.h. speziell NO2 (alles, was mit DUH und Fahrverboten zusammenhängt). Ich hatte einige Zeit darüber gerätselt, warum in Städten nächtliche NO2-Spitzenwerte waren, die so gar nicht mit dem Verkehrsaufkommen korrelieren wollten. Irgendwann habe ich über längere Zeiträume (bsp. Winter-/Sommerhalbjahr) den Tagesverlauf gemittelt. Ergebnis: Es gibt einen typischen Verlauf mit hohen Schadstoffwerten in der Nacht, und niedrigeren am Tag. Für einen von mir kontaktierten Atmosphärenforscher war das kalter Kaffee, ausreichend erklärt auf den ersten Seiten dieses Skripts der ETHZ http://homepage.usys.ethz.ch/eugsterw/le...MM-2010-web.pdf Typischerweise bildet sich in der Nacht eine Grenzschicht, die nicht nur die Schadstoffe, sondern auch Feuchte am Boden hält. Und interessant ist, dass die Grenzschicht in einer Höhe verläuft, in der üblicherweise die Windräder wirbeln. Es ist also sehr plausibel, dass die Windräder das klassische bodennahe Klima verändern (keine nassen Wiesen am Morgen mehr?). Gemessen werden die Klimaänderungen ja klassischerweise in 2 Metern Höhe. Damals blühte bei mir schon der Gedanke, dass man, um den Wunsch der DUH optimal zu erfüllen, die Windräder doch in die Städte bauen müsste . Dann könnte sich das grüne Stuttgart die Filtersäulen an einigen Straßenabschnitten sparen, und die EU darf auch die Grenzwerte weiter senken.

Gruß
Martin

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

12.04.2022 22:57
#106 RE: Kurzer Update aus dem Maschinenraum Antworten

Weil ich gerade drüberstolpere (nur quergelesen, scheint alles nicht unplausibel, ich habe gerade leider keine Zeit für eine tiefere Analyse):

https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ac4dc8

Bei 540 TWh Stromverbrauch werden hier 56 TWh Speicherkapazität veranschlagt (fast alles als H2 in Kavernenspeichern) als ökönomisch optimale Lösung. Sehr viel offshore Wind, insgesamt fast 300 GW installierte EE-Leistung. Die Kostentabelle scheint eher optimistisch.

Gruß
hubersn

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Florian Offline



Beiträge: 3.136

30.04.2022 17:52
#107 RE: Die Energiewende Antworten

hier ein Link zu jemand anderem, der für die USA ähnliche Berechnungen wie Llarian angestellt hat:

https://dothemath.ucsd.edu/2011/08/nation-sized-battery/

Erkennbar handelt es sich hier um einen Fan von Erneuerbarer Energie.
Aber auch er kommt zur Erkenntnis, dass das Speicherproblem kaum lösbar erscheint.

Der Autor geht den Weg ähnlich wie Llarian:

Erst einmal eine Abschätzung, wie viel Speicherkapazität gebraucht wird. Wobei seine Annahmen hier m.E. zu optimistisch sind.
(Er geht davon aus, dass eine Speicherkapaztät in Höhe von 7 Tagen Durchschnittsverbrauch ausreichend wäre. Und dass aufgrund von Effizienzsteigerungen der zukünftige Gesamtenergie-Verbrauch nur noch 2/3 des heutigen Verbrauchs ist. )

Ist aber auch egal, denn das Ergebnis ist ohnehin sehr deutlich:
Würde man die günstigste verfügbare Technik verwenden (nämlich Blei-Akkus), dann könnte mit den gesamten auf der Erde verfügbaren Blei-Vorkommen nur 2% (!) des allein für die USA notwendigen Speicherbedarfs gedeckt werden.
Der Autor gesteht zwar zu, dass es womöglich irgendwelche technischen Fortschritte bei der Speicher-Technik geben wird. Aber dass Stand heute das Speicher-Problem sehr deutlich nicht gelöst ist.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

30.04.2022 20:02
#108 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #107
hier ein Link zu jemand anderem, der für die USA ähnliche Berechnungen wie Llarian angestellt hat:

https://dothemath.ucsd.edu/2011/08/nation-sized-battery/

Erkennbar handelt es sich hier um einen Fan von Erneuerbarer Energie.
Aber auch er kommt zur Erkenntnis, dass das Speicherproblem kaum lösbar erscheint.

Aber vor allem deshalb, weil er davon ausgeht die komplette(!) Energie, sowohl elektrische als auch bisher verwendete Energie fürs Heizen, Kühlen & Auto fahren in Batterien unterbringen zu müssen. Das ist schon eine sehr, sehr harte Anforderung, die ich so nicht gestellt habe. Allerdings wird bei ihm der Wahnsinn der Gesamtaufgabe und das es selbst mit dem kompletten Bruttosozialprodukt der USA nicht lösbar ist, sehr deutlich.

Zitat
Der Autor gesteht zwar zu, dass es womöglich irgendwelche technischen Fortschritte bei der Speicher-Technik geben wird. Aber dass Stand heute das Speicher-Problem sehr deutlich nicht gelöst ist.


Nun muss man auch fairerweise zugeben, dass der Artikel von 2011 ist. Allerdings finde ich eins sehr spannend und das kann ich auch aus den anderen Arbeiten beobachten, die ich dazu gelesen habe: Das ist bis heute nicht gelöst. Es wird gerne davon geschwätzt was in Zukunft alles möglich sein könnte. Aber keiner weiß wie. Und trotzdem sind etliche linke Regierungen der Welt davon überzeugt, dass man das unbedingt tun muss. Ohne auch nur einen Plan zu haben, wie es gehen soll.

PS. Ja, ich weiß, ich müsste dringend wieder an der Serie arbeiten. Ab und an tu ich das auch. Aber der derzeitige Schritt ist mit viel Coding verbunden und nicht eben mal schnell runtergeschrieben. Da sind manch andere Themen (wie das neue amerikanische Ministerium für Wahrheit) einfach niedrigere Trauben.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

30.04.2022 20:40
#109 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #108
Es wird gerne davon geschwätzt was in Zukunft alles möglich sein könnte. Aber keiner weiß wie.


Ich bin hier ja für Technologie aus der Zeit vor der Sintflut zuständig. Aber mir fällt bei solchen Versprechungen immer so etwas ein:

Zitat
1998 tauchte auf der Computer-Messe CeBIT ein neuer Datenspeicher auf, der in den folgenden Monaten für Furore sorgte: Ganz haushaltsübliches durchsichtiges Klebeband sollte riesige Datenmengen speichern können. Viele glaubten an einen Aprilscherz, weil „Der Spiegel“ Anfang April darüber berichtete. Schnell jubelten die Medien die Erfindung von zwei Physikern der Universität Mannheim zum Datenträger der Zukunft hoch. Von der „Tesa-ROM“ war die Rede, auf die 15 Mal mehr Daten passen sollten als auf eine CD-ROM. Zwar wurde daraus keine Wachablösung für Festplatte und Co, doch für Spezialanwendungen gilt das Verfahren weiterhin als viel versprechend.

Die Geschichte begann an einem Freitag, den 13. Im März 1998 bereitete Steffen Noehte mit einem Kollegen an der Universität Mannheim Präsentationen für die CeBIT in Hannover vor. Monatelang hatten sie mit teuren polymeren Kunststoffen experimentiert. Ihr Ziel: Sie wollten mit Laserlicht Informationen in das Material einbrennen.
...
1998 war in der Presse von „Tesa-ROM“ die Rede, wie es genannt wurde – ein Speicher, der aussieht wie eine Tesa-Film-Rolle. Ein Zylinder, auf den man bis zu drei Gigabyte Informationen speichern kann.



https://www.deutschlandfunk.de/kein-tesa...eicher-100.html

Den Hinweis auf den Özdemir'schen mittäglichen Speicherbedarf von 80 Gigabyte Strom verkneife ich mir mal, ebenso wie die Erinnerung, daß es mal tatsächlich so eine Art von Speichermedium gab: in der britischen Colossus zum Brechen der Enigma-Schlüssel, die als Hauptspeicher 12 rotierende Zylinder mit Quecksilber verwendete, auf das die Daten von Magnetköpfen eingeschrieben & ausgelesen wurden. Aber können sich diese Leute nicht denken, daß seit Jahr & Tag an solchen Möglichkeiten geforscht wird & die Speicherdichte für Ionenpackungen alle möglichen Materialkominationen einigermaßen ausgeteset sein dürften. Stichwort abnehmender Grenznutzen? (Wahrscheinlich nicht, sonst wären sie in der Industrie und nicht in der Politik.)



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Offline




Beiträge: 2.424

30.04.2022 23:34
#110 RE: Die Energiewende Antworten

Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich habe mich bisher nicht an die Sache getraut. (Irgendwelche Experten mit sehr kleinteiligen Rechnungen und so... Da wollte ich nicht unbedingt mitmischen.)

Was mir nur aufgefallen ist, wie doppelzüngig die Grünen argumentieren:
Bei Thema Erneuerbare sollen die Marktkräfte alles hinbiegen, sonst aber muss der Staat regulieren.

24.04.22, Endlich, EU kämpft gegen Hass im Netz
25.04.: Twitter wurde von Musk übernommen.
(to be continued)

HR2 Offline



Beiträge: 916

01.08.2022 23:53
#111 RE: Die Energiewende Antworten

Scholz hat ja von einer "Zeitenwende" gesprochen, wobei er nur sagen wollte: "Ja, da draußen gibt es die Realität."
"Energiewende" war der Begriff/Inbegriff für Realitätsverweigerung.
Der Realität ist das ja alles egal, sie kommt einfach.
Wenn sie allerdings schon bis in den ÖRR vordringt, dann steht sie kurz vor dem Sieg.

https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/blac...gefahr-100.html

HR2 Offline



Beiträge: 916

02.08.2022 00:05
#112 RE: Die Energiewende Antworten

Es sei mir verziehen:

"Die Wirklichkeit kommt."


https://www.youtube.com/watch?v=coQZFp3jIv8

HR2 Offline



Beiträge: 916

03.08.2022 22:56
#113 RE: Die Energiewende Antworten

Putin hat erst unsere Energiewende machtpolitisch klug unterstützt,
jetzt scheint sein Krieg gegen die Ukraine zu einer innerdeutschen Befreiung
von grüner Ideologie zu führen. "Zeitenwende"?
So unvorhersehbar verläuft die Geschichte.

Ich sehe Vernunft am Ende des grünen Tunnels.
Für Abgesänge auf Deutschland ist es zu früh.
Es regiert am Ende die Realität der Deutschen und ich sehe
die grüne Ideologie samt ihrer Medienmacht mittlerweile in Rückzugsgefechten.

Es sind die vielen sprießenden Pilze des Widerspruchs hinter jedem zweiten Baum im großen Wald.
In den traut sich bald kein Grüner mehr hinein. Die komfortable Parallelwelt wird ungemütlich.

Sowas z.B. ( https://www.youtube.com/watch?v=QRPLVMUXJfY ) müßte umgehend gelöscht werden,
selbst dieser kleine Blog hat mittelbare Wirkung. Das kann man nicht mehr einfangen.

HR2 Offline



Beiträge: 916

03.08.2022 23:14
#114 RE: Die Energiewende Antworten

Die Mehrheit der Deutschen ist für die Nutzung der Kernenergie.
Das ist eine epochale Niederlage für die Grünen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.008

03.08.2022 23:23
#115 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #114
Die Mehrheit der Deutschen ist für die Nutzung der Kernenergie.
Das ist eine epochale Niederlage für die Grünen.


Nun ja, das ist immer eine Frage des Zeitpunkts, oder? Wenn der Blackout da ist, sind vermutlich 99% der Deutschen für Kernenergie, aber sobald die Probleme weg sind, muss der Esel wieder auf's Eis und man streitet sich politisch über selbsterfundenen Blödsinn bis es wieder zu spät ist.

Eins ist mal klar: Kein Energieversorger wird in Deutschland in den nächsten 1-2 Generationen ein neues Kernkraftwerk bauen, ausser es gibt finanzielle Garantien der Regierung, die uns dann alle teuer zu stehen kommen. Den Schaden, den die bescheuerte Energiepolitik der letzten 20 Jahre angerichtet hat werden wir noch lange bezahlen müssen, selbst wenn von heute auf morgen ein Umdenken stattfinden würde...

HR2 Offline



Beiträge: 916

03.08.2022 23:59
#116 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #115


Eins ist mal klar: Kein Energieversorger wird in Deutschland in den nächsten 1-2 Generationen ein neues Kernkraftwerk bauen, ausser es gibt finanzielle Garantien der Regierung, die uns dann alle teuer zu stehen kommen. Den Schaden, den die bescheuerte Energiepolitik der letzten 20 Jahre angerichtet hat werden wir noch lange bezahlen müssen, selbst wenn von heute auf morgen ein Umdenken stattfinden würde...


Ich behaupte ja nur, daß es ein Umdenken gibt, welches auch wirken wird.
Der Schaden ist immens, ja. Er wird aber nicht größer durch den Neubau von Kernkraftwerken, sondern hegt ihn ein.
Ich behaupte, das werde ich noch erleben.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

04.08.2022 00:54
#117 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #116
Ich behaupte ja nur, daß es ein Umdenken gibt, welches auch wirken wird.

Genau das ist die spannende Frage. Denn wie hier auch schon mehrfach darauf hingewiesen wurde, WENN im Winter wirklich der Blackout kommt, dann werden hunderte "unparteiische" Zeitungen und Fernsehsender dem Bürger verkünden, dass das nichts, aber auch gar nichts mit der bescheuerter Energiepolitik zu tun hat, sondern nur damit, dass wir nicht bescheuert genug gewesen sind und noch viel mehr Energiewende hätten machen müssen. Und die spannende Frage ist, ob das am Ende verfängt.

Zitat
Der Schaden ist immens, ja. Er wird aber nicht größer durch den Neubau von Kernkraftwerken, sondern hegt ihn ein. Ich behaupte, das werde ich noch erleben.


Den Witz über Langlebigkeit spar ich mir an der Stelle, aber im Ernst ist das erst einmal gar nicht so sicher. Denn wie Alfonzo richtig beschreibt: Welcher Betreiber soll den bescheuert genug sein, um in Deutschland ein Kernkraftwerk zu errichten? Ich bin ja bereit in viel Unsinn zu investieren, ich fand auch Cargolifter mal ganz spannend, aber ein neues Kernkraftwerk in Deutschland? Nee. Soviel Risikoaufschlag kann mir erst einmal keiner bezahlen. Ich kann mir eher vorstellen, dass man rund um Deutschland welche baut. Frankreich, Polen, Tschechien, etc.. Die den Strom dann "günstig" nach Deutschland liefern. Ich kann mir sogar vorstellen in Frankreich ein AKW hinzustellen und damit Methan zu erzeugen, dass man dann an die Deutschen verkauft. Aber ein neues AKW in Deutschland? Da sollten Sie ein sehr langes Leben anstreben.

HR2 Offline



Beiträge: 916

04.08.2022 01:34
#118 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #117
Denn wie Alfonzo richtig beschreibt: Welcher Betreiber soll den bescheuert genug sein, um in Deutschland ein Kernkraftwerk zu errichten?


Das kann doch recht schnell gehen, wie die "Energiewende" bewiesen hat mit ihren Windparks.
Das geht von heute auf morgen. Eine rein politische Entscheidung.

HR2 Offline



Beiträge: 916

04.08.2022 01:48
#119 RE: Die Energiewende Antworten

Was ich gelernt habe: Mein Denken, meine Erwartungen, meine Prognosen sind zu linear.
Dieses Chaos, das die Realität plötzlich und unerwartet erzeugt, ist jenseits meiner Vorstellungskraft.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

04.08.2022 01:49
#120 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #118
Das kann doch recht schnell gehen, wie die "Energiewende" bewiesen hat mit ihren Windparks.

So ein Windrad kostet über den Daumen zwischen zwei und vier Millionen Euro, wird in wenigen Monaten errichtet und schreibt sich über 20 Jahre ab. Ein Kernkraftwerk liegt so bei acht Milliarden Euro, hat mehrere Jahre Bauzeit und wird für den Betrieb von 60 Jahren ausgelegt. Da liegen Welten zwischen.

Zitat
Das geht von heute auf morgen.


Da geht gar nichts von heute auf morgen. Das ist ja das Fatale. Kernkraftwerke zu bauen ist selbst unter politisch stabilen Rahmenbedingungen eine sehr langfristige und damit risikoreiche Investition. Und wenn die Regierung Merkel eines belegt hat, dann dass es stabile Rahmenbedingungen in Deutschland nicht mehr gibt. Wie gesagt, ich investiere ja gerne und ich bin ein großer Anhänger von Kernkraftwerken, aber in Deutschland würde ich im Leben in keines investieren.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.008

04.08.2022 01:51
#121 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #117
WENN im Winter wirklich der Blackout kommt, dann werden hunderte "unparteiische" Zeitungen und Fernsehsender dem Bürger verkünden, dass das nichts, aber auch gar nichts mit der bescheuerter Energiepolitik zu tun hat, sondern nur damit, dass wir nicht bescheuert genug gewesen sind und noch viel mehr Energiewende hätten machen müssen.


Ich habe meine Zweifel, dass das Narrativ funktionieren wird... denn die Energie-Sache ist ja relativ einfach, ist nicht so, dass man Ingenieur sein müsste um zu verstehen dass Windmühlen ohne Speicher kein Netz betreiben können. Ich glaube (und habe das auch in Gesprächen mit vielen Freunden so erlebt), dass es die Meisten einfach nicht interessiert. Wenn der Saft weg ist, interessiert es aber alle.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.008

04.08.2022 01:57
#122 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #118
Das kann doch recht schnell gehen, wie die "Energiewende" bewiesen hat mit ihren Windparks.


Was treffender wäre: Die Energiewende mit ihren Gaskraftwerken, die die Betreiber eigentlich schon einstampfen wollten weil sie gegen den Zappelstrom nicht profitabel betrieben werden können, aber dann Kohle vom Staat für die "Bereithaltung" bekommen.

So ähnlich könnte man das mit Kernkraftwerken natürlich auch machen: Wenn man dem Betreiber staatlich eine Mindestzahlung über die Laufzeit garantiert, wird sich schon jemand finden, der es schafft in einem Zeitraum von geschätzt 35 Jahren ein Kernkraftwerk zu errichten (sofern es nicht in Berlin gebaut wird). Aber das wird den Strompreis auch nicht entlasten. Und am Ende stehen dann die Grünen da und erklären uns dass Atomkraft zu teuer ist, nachdem sie ihr Zerstörungswerk vollbracht haben.

HR2 Offline



Beiträge: 916

04.08.2022 02:37
#123 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #120
Zitat von HR2 im Beitrag #118
Das kann doch recht schnell gehen, wie die "Energiewende" bewiesen hat mit ihren Windparks.

So ein Windrad kostet über den Daumen zwischen zwei und vier Millionen Euro, wird in wenigen Monaten errichtet und schreibt sich über 20 Jahre ab. Ein Kernkraftwerk liegt so bei acht Milliarden Euro, hat mehrere Jahre Bauzeit und wird für den Betrieb von 60 Jahren ausgelegt. Da liegen Welten zwischen.



Also ca. 1,4 Megawatt gegenüber 1400 MW ? ca.?
4 Millionen Investition gegenüber 8 Milliarden?
Stimmt das Verhältnis der Leistung in etwa?

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.008

04.08.2022 02:47
#124 RE: Die Energiewende Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #123
Zitat von Llarian im Beitrag #120
Zitat von HR2 im Beitrag #118
Das kann doch recht schnell gehen, wie die "Energiewende" bewiesen hat mit ihren Windparks.

So ein Windrad kostet über den Daumen zwischen zwei und vier Millionen Euro, wird in wenigen Monaten errichtet und schreibt sich über 20 Jahre ab. Ein Kernkraftwerk liegt so bei acht Milliarden Euro, hat mehrere Jahre Bauzeit und wird für den Betrieb von 60 Jahren ausgelegt. Da liegen Welten zwischen.



Also ca. 1,4 Megawatt gegenüber 1400 MW ? ca.?
4 Millionen Investition gegenüber 8 Milliarden?
Stimmt das Verhältnis der Leistung in etwa?



Die Rechnung geht schon deshalb nicht auf, weil selbst 80 Billionen MW installierte Windkraftleistung nichts bringen, wenn kein Wind weht. Man kann statt einem Kernkraftwerk auch eine Eisdiele bauen, die ist wesentlich billiger als eine Windmühle und bei Flaute etwa genauso nützlich für's Stromnetz.

Abgesehen davon ging es ja um die Geschwindigkeit. Nichts geht schnell in Deutschland, erst recht kein Kernkraftwerksbau.

HR2 Offline



Beiträge: 916

04.08.2022 02:56
#125 RE: Die Energiewende Antworten

Schon klar. Installierte Leistung ist was Feines bei Flaute : )
Der Abzug käme ja noch beim Windrad, wollte nur mal grob die Verhältnisse wissen.

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