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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 184 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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califax Offline




Beiträge: 1.502

20.11.2009 20:13
#26 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Und was mir jetzt erst klargeworden ist: Das sind genau die "Wissenschaftler", die erstaunlicherweise die wichtigste Grundlage ihrer Arbeit, nämlich ihre Rohdaten verloren haben, als sie diese zur Peer Review ihrer Arbeit rausrücken sollten.

Zitat von Phil Jones
Even if WMO agrees, I will still not pass on the data.
We have 25 or so years invested in the work.
Why should I make the data available to you, when your aim is to try and find something wrong with it.



Die Emails betreffend FoIA, IPR und Löschung von Emails klingen in diesem Kontext noch einmal ganz anders.

--
Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.

Gorgasal Online




Beiträge: 4.095

20.11.2009 20:18
#27 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Die Blogosphere läuft sich gerade warm. Ein paar Exzerpte aus dem Mailverkehr zwischen Klimawissenschaftlern finden sich hier:
http://motls.blogspot.com/2009/11/hacked...2009-files.html
http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesd...global-warming/

--
La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

califax Offline




Beiträge: 1.502

20.11.2009 20:35
#28 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Gorgasal
Die Blogosphere läuft sich gerade warm. Ein paar Exzerpte aus dem Mailverkehr zwischen Klimawissenschaftlern finden sich hier:
http://motls.blogspot.com/2009/11/hacked...2009-files.html
http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesd...global-warming/



Rush Limbaugh ist dran. Damit ist die Sache praktisch schon auf Fox News und in den Murdoch Papers.
Die BBC hat die Sache bestätigt, wird sich aber wohl zurückhalten, weil sie da nicht so gut wegkommt.
Eine der Emails könnte den Eindruck erwecken, man habe journalistisch nicht so überkorrekt gearbeitet.

--
Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2009 20:52
#29 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Gorgasal
Die Blogosphere läuft sich gerade warm. Ein paar Exzerpte aus dem Mailverkehr zwischen Klimawissenschaftlern finden sich hier:
http://motls.blogspot.com/2009/11/hacked...2009-files.html
http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesd...global-warming/


Mich überzeugt das, was da zitiert wird, bisher nicht davon, daß etwas faul ist.

So reden Wissenschaftler eben; in einer natürlich ironischen Sprache. "Ich habe alles Mögliche versucht, aus diesen Daten etwas herauszuholen, aber es steckt nichts drin" - das ist, lieber Gorgasal, doch gängiger Wissenschaftler-Schnack. Auch, daß man berät, wie man am besten Drittmittel einwirbt usw.

Auch daß man über die Publikationspolitik einer Zeitschrift redet, ist normal. Ich habe in meinem Bereich einmal einen ganz ähnlichen Fall erlebt, wie er hier anscheinend dokumentiert ist: Jemand war Editor einer erstklassigen Fachzeitschrift geworden, der für einen methodisch-theoretischen Ansatz etwas übrig hatte, der von der Mehrzahl der Wissenschaftler als fragwürdig angesehen wurde. Auf einmal durften Artikel aus dieser Gruppe publiziert werden. Da gab es dann ähnliche Diskussionen wie diejenige, die offenbar in Bezug auf Klimaskeptiker geführt wurde.

Herzlich, Zettel

califax Offline




Beiträge: 1.502

20.11.2009 21:04
#30 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Die Blogosphere läuft sich gerade warm. Ein paar Exzerpte aus dem Mailverkehr zwischen Klimawissenschaftlern finden sich hier:
http://motls.blogspot.com/2009/11/hacked...2009-files.html
http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesd...global-warming/


Mich überzeugt das, was da zitiert wird, bisher nicht davon, daß etwas faul ist.




Aus den E-Mails besteht der Anfangsverdacht auf organisierte Steuerhinterziehung im großen Stil und organisierten und bewußten Verstoß gegen den Freedom of Information Act.
Bei ersterem ist mir nur der Unterkiefer runtergefallen.
Letzteres steht im Kontext mit der Weigerung, die Daten für eine unabhängige Überprüfung rauszurücken, und deren plötzliches Verschwinden, als man sie doch noch rausrücken sollte.
Dieser Kontext läßt viele der Äußerungen, speziell Phil Jones Anweisung zum Löschen der Korrespondenz und interne Bewertungen der propagagierten IPCC-Prgnosen in einem sehr ungünstigen Licht erscheinen.
Auf den Skeptiker-Websites berauscht man sich an Euphorie, aber auch mit Abstand riecht es hier verdammt streng.

--
Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.

vivendi Offline



Beiträge: 663

20.11.2009 21:09
#31 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Lieber Zettel, mir scheint Sie machen sich das etwas zu einfach.

Zitat von Zettel
Mich überzeugt das, was da zitiert wird, bisher nicht davon, daß etwas faul ist.
So reden Wissenschaftler eben; in einer natürlich ironischen Sprache. "Ich habe alles Mögliche versucht, aus diesen Daten etwas herauszuholen, aber es steckt nichts drin" - das ist, lieber Gorgasal, doch gängiger Wissenschaftler-Schnack. Auch, daß man berät, wie man am besten Drittmittel einwirbt usw.



"Alles Mögliche versuchen" ... und das gewünschte Ergebnis zu erreichen? ISt das nicht Wissenschaft auf den Kopf gestellt? Vor allem wenn man weiss, wie das Ergebnis dann ausgefallen ist, nämlich plattgewalzte Temperaturen in der Vergangenheit, Hockey Stick in der Gegenwart.

Zitat von Zettel
Auch daß man über die Publikationspolitik einer Zeitschrift redet, ist normal. Ich habe in meinem Bereich einmal einen ganz ähnlichen Fall erlebt, wie er hier anscheinend dokumentiert ist: Jemand war Editor einer erstklassigen Fachzeitschrift geworden, der für einen methodisch-theoretischen Ansatz etwas übrig hatte, der von der Mehrzahl der Wissenschaftler als fragwürdig angesehen wurde. Auf einmal durften Artikel aus dieser Gruppe publiziert werden. Da gab es dann ähnliche Diskussionen wie diejenige, die offenbar in Bezug auf Klimaskeptiker geführt wurde.


Ist es Aufgabe von Wissenschaftlern, den Editoren von Fachzeitschriften Druck aufzusetzen, um kontroverse Publikationen zu verhindern? Wenn das Peer-Review-System funktionieren würde (was es ja nicht tut), würden doch unhaltbare Ergebnisse spätestens dann eliminiert. Wie an anderer Stelle vom Hockey Team in Bezug auf McIntyre festgestellt wurde, könnte das Hockey Team demselben Journal eine Gegendarstellung zukommen lassen. McIntyre wurde das (mit den selben Druckmethoden?) regelmässig verweigert.

Es hat sich ja auch gerade gezeigt, dass die Peer-Reviewer beim Hockey Team selbst grobe Fehler einfach übersehen haben. Der selbe Editor hätte dann auch diese Studien zurückweisen müssen. Aber der Editor ist kein Peer-Reviewer.

Nachtrag: Hier gibt es eine Liste der wesentlichen Punkte, die ein trübes Licht auf das Hockey Team werfen:
http://bishophill.squarespace.com/blog/2...uttings-33.html

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2009 21:25
#32 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von vivendi
Lieber Zettel, mir scheint Sie machen sich das etwas zu einfach.


Ich sage, lieber Vivendi, ja nur, daß Wissenschaftler so reden.

Natürlich bedeutet das nicht, daß man Daten fälscht oder ignoriert. Sondern jeder - na gut, fast jeder - Wissenschaftler macht das so, daß er guckt, ob die Daten nicht das hergeben, was er theoretisch für richtig hält. Und wenn sie das nicht hergeben, dann gibt er das zu. So steht es ja auch in der betreffenden Mail.

Und wenn da von "Tricks" gesprochen wird, dann ist das auch Wissenschaftler-Schnack. Man kann Daten meist unterschiedlich auswerten, und man sucht nach derjenigen Auswertung, die das sichtbar macht, was man gern zeigen möchte.

Der Wissenschaftler, der das macht, weiß ja, daß diejenigen, die eine andere Theorie vertreten, das genauso machen. Dann setzt man sich auseinander und findet gemeinsam heraus, was denn nun stimmt.

Das Problem mit der Klimatologie scheint mir nicht zu sein, daß es in dieser Hinsicht so zugeht wie überall. Sondern daß konkurrierende Theorien - also diejenigen der Klimaskeptiker - nicht genügend berücksichtigt werden. Daß die betreffenden Forscher zu wenig Geld bekommen, daß ihre Artikel oft nicht zur Publikation angenommen werden.

Ob sie das zu Recht nicht werden, weil sie nicht die nötige Qualität haben, oder ob sie unfairerweise nicht berücksichtigt werden, kann ich nicht beurteilen. Jeder kann so etwas nur für den engen Bereich beurteilen, in dem er selbst arbeitet.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Online




Beiträge: 4.095

20.11.2009 21:35
#33 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel
Und wenn da von "Tricks" gesprochen wird, dann ist das auch Wissenschaftler-Schnack.


Mit dieser Geisteshaltung bin ich auch herangegangen. Aber der Kontext, in dem da von "hide the decline" geschrieben wird, ist nur mit sehr viel gutem Willen als ironisch oder Wissenschaftler-Schnack lesbar.

Zitat von Zettel
Das Problem mit der Klimatologie scheint mir nicht zu sein, daß es in dieser Hinsicht so zugeht wie überall. Sondern daß konkurrierende Theorien - also diejenigen der Klimaskeptiker - nicht genügend berücksichtigt werden. Daß die betreffenden Forscher zu wenig Geld bekommen, daß ihre Artikel oft nicht zur Publikation angenommen werden.


Nein. Das Problem ist, dass weder die Rohdaten noch die Auswertungsskripte veröffentlicht werden, womit sich Leute mit Ahnung von der Sache damit auseinandersetzen und auf Fehler hinweisen könnten. Aber das hatten wir ja schon mehrfach.

--
La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2009 21:38
#34 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von califax
Aus den E-Mails besteht der Anfangsverdacht auf organisierte Steuerhinterziehung im großen Stil


Kann ich nicht erkennen. Es ist von einem Weg die Rede, größere Steuerzahlungen zu vermeiden. Daß dieser Weg illegal ist, kann ich nicht sehen.

Überhaupt kann ich mit solchen aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten nichts anfangen. Auf Drittmittel sind normalerweise keine Steuern zu zahlen. Mir ist unklar, worum es in der Mail überhaupt geht.

Zitat von califax
und organisierten und bewußten Verstoß gegen den Freedom of Information Act.


Kann ich bisher auch nicht erkennen. Der FIA bezieht sich meines Wissens ausschließlich auf Regierungsdokumente.

Zitat von califax
Auf den Skeptiker-Websites berauscht man sich an Euphorie, aber auch mit Abstand riecht es hier verdammt streng.


Ich sage, lieber Califax, ja nicht, daß da nicht möglicherweise etwas faul ist. Nur kann ich anhand dessen, was ich jetzt gelesen habe, das nicht erkennen.

Mir kommt es schon a bisserl so vor, als würde da an einer Verschwörungstheorie gestrickt. Aber das ist ein momentaner Eindruck. Wenn etwas Substantielles zutage kommt, will ich gern mein Urteil ändern.

Herzlich, Zettel

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

20.11.2009 22:02
#35 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel
Der Wissenschaftler, der das macht, weiß ja, daß diejenigen, die eine andere Theorie vertreten, das genauso machen. Dann setzt man sich auseinander und findet gemeinsam heraus, was denn nun stimmt.


Ja, man setzt sich auseinander, indem man die Minderheit wahlweise als Spinner oder Büttel der bösen Industrie diffamiert.

Entschuldigen sie bitte meinen Sarkasmus, aber haben Sie etwas von "gemeinsam herausfinden" beobachtet?

Gruß, Ungelt

Gorgasal Online




Beiträge: 4.095

20.11.2009 22:06
#36 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Und wenn da von "Tricks" gesprochen wird, dann ist das auch Wissenschaftler-Schnack.


Mit dieser Geisteshaltung bin ich auch herangegangen. Aber der Kontext, in dem da von "hide the decline" geschrieben wird, ist nur mit sehr viel gutem Willen als ironisch oder Wissenschaftler-Schnack lesbar.



Oder auch:

Zitat von Kevin Trenberth
The fact is that we can’t account for the lack of warming at the moment and it is a travesty that we can’t. The CERES data published in the August BAMS 09 supplement on 2008 shows there should be even more warming: but the data are surely wrong. Our observing system is inadequate.


Wenn die Daten nicht zur Theorie passen, dann sind sicher die Daten falsch.

--
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califax Offline




Beiträge: 1.502

20.11.2009 22:07
#37 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von califax
Aus den E-Mails besteht der Anfangsverdacht auf organisierte Steuerhinterziehung im großen Stil


Kann ich nicht erkennen. Es ist von einem Weg die Rede, größere Steuerzahlungen zu vermeiden. Daß dieser Weg illegal ist, kann ich nicht sehen.




Der Weg besteht darin, daß man die institutionellen Gelder nicht auf dem offiziellen Weg transferiert, sondern in kleinen unter dem Geldwäscheradar liegenden Einheiten auf Privatkonten überweist.
Auf diese Weise Steuern zu vermeiden, mag in der Schweiz legal sein, aber wohl kaum an einer staatlichen Universität des UK. In Deutschland geht man als Professor dafür im Durchschnitt für 3 Jahre ins Gefängnis.

Zitat von Zettel

Zitat von califax
und organisierten und bewußten Verstoß gegen den Freedom of Information Act.


Kann ich bisher auch nicht erkennen . Der FIA bezieht sich meines Wissens ausschließlich auf Regierungsdokumente.




Ja, eben. Die CRU an der staatlichen UoEA unterliegt diesem gesetz, weswegen man ja auch gezwungen war, die Rohdaten schließlich doch rauszurücken. Peinlicherweise waren sie da plötzlich alle weg.
In den Emails wird ausführlich diskutiert, daß man sich gegen Anordnungen via FOIA wehren will, indem man mit IPR dagegen argumentiert.

Das sind schon ziemlich deutliche Sachen.
Und beim Umgang mit Daten, auf denen man die eigene Theorie aufbaut, riecht so eine verbissene Geheimhaltungsabsicht schon etwas streng.

Zitat von Zettel

Ich sage, lieber Califax, ja nicht, daß da nicht möglicherweise etwas faul ist. Nur kann ich anhand dessen, was ich jetzt gelesen habe, das nicht erkennen.



Tja, ich formuliere es mittlerweile andersherum:
Daß da was faul ist, heißt nicht, daß die Theorie falsch sein muß.
Vieles in dem Paket ist auch unspektakulär.
Ein Teil der geleakten Mails* enthält beispielsweise ganz normale Abstimmungsarbeit an Präsentationen bzw. Reports, sowie die Suche nach einer Fehlerquelle in einem alten IPCC-Report (AR4?) aus Sorge vor einem PR-Desaster.

Zitat von Zettel

Mir kommt es schon a bisserl so vor, als würde da an einer Verschwörungstheorie gestrickt.



Natürlich wird an Verschwörungstheorien gestrickt.
Man muß schon aufpassen, daß man nicht einfach anderer Leute Einschätzungen übernimmt.

*Die Menge /Rahmstorf/ ;)

--
Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2009 22:15
#38 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Ungelt
Entschuldigen sie bitte meinen Sarkasmus, aber haben Sie etwas von "gemeinsam herausfinden" beobachtet?


Das scheint mir ja, lieber Ungelt, die Crux dieser Forschung zu sein: Daß alternative Theorien nicht ernst genug genommen werden.

Das passiert immer wieder, wenn eine einzige Theorie (zu) dominant ist. Ich habe in dem Artikel Beispiele genannt (Äther, Behaviorismus, Entstehung des Erdmonds).

Meine Vermutung ist, daß jetzt, nachdem die Erwärmung zehn Jahre lang ausgeblieben ist, viele Klimatologen die bisherigen Annahmen überprüfen werden.

Es ist in der Wissenschaftgeschichte nicht selten, daß es dann zu einem abrupten Umschwenken kommt. In der Cognitive Science zum Beispiel wurden die Konnektionisten ein Jahrzehnt lang als ein seltsames Völkchen bestaunt. Dann, innerhalb weniger Jahre, wurde der Konnektionismus the talk of the town. Ähnlich war es in der Physik mit der String-Theorie.

Wissenschaftler sind an der Wahrheit interessiert. Die Vorstellung, daß eine Scientific Community von Tausenden von Klimatologen korrumpiert ist, kann ich nicht teilen. Ich kenne aus keiner Wissenschaft ein Beispiel, wo das so gewesen wäre.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2009 22:25
#39 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von califax

Zitat von Zettel

Zitat von califax
Aus den E-Mails besteht der Anfangsverdacht auf organisierte Steuerhinterziehung im großen Stil


Kann ich nicht erkennen. Es ist von einem Weg die Rede, größere Steuerzahlungen zu vermeiden. Daß dieser Weg illegal ist, kann ich nicht sehen.



Der Weg besteht darin, daß man die institutionellen Gelder nicht auf dem offiziellen Weg transferiert, sondern in kleinen unter dem Geldwäscheradar liegenden Einheiten auf Privatkonten überweist.
Auf diese Weise Steuern zu vermeiden, mag in der Schweiz legal sein, aber wohl kaum an einer staatlichen Universität des UK. In Deutschland geht man als Professor dafür im Durchschnitt für 3 Jahre ins Gefängnis.



Ich kenne, lieber Califax, die Zusammenhänge nicht. Ich wäre da wirklich vorsichtig mit Verdächtigungen. Ich habe jahrelang Forschungsgelder auf mein Privatkonto überwiesen bekommen, weil das an der betreffenden Uni so gehandhabt wurde. Ich wollte ein Sonderkonto einrichten, aber die Verwaltung sagte mir, das sei nicht üblich. Also habe ich von meinem Privatkonto aus die Anschaffungen, die laufenden Ausgaben usw. bestritten und das dann abgerechnet.

Ich finde diese Diskussion im Internet zunehmend unersprießlich. Niemand von den Bloggern, deren Beiträge ich bis jetzt gelesen habe, scheint die Zusammenhänge zu kennen; so wenig, wie Sie und ich.

Man klaubt irgendwelche Stellen aus Mails heraus und spekuliert dann munter drauf los.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.11.2009 22:40
#40 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Kevin Trenberth
The fact is that we can’t account for the lack of warming at the moment and it is a travesty that we can’t. The CERES data published in the August BAMS 09 supplement on 2008 shows there should be even more warming: but the data are surely wrong. Our observing system is inadequate.


Wenn die Daten nicht zur Theorie passen, dann sind sicher die Daten falsch.



Das ist eine normale Reaktion. Wenn eine Theorie sehr gut belegt zu sein scheint und man widersprechende Daten bekommt, dann wird man immer als erstes überlegen, ob diese Daten nicht vielleicht fehlerbehaftet sind. Das haben wir ja schon diskutiert.

Und wenn sich herausstellt, daß an den Daten nicht zu rütteln ist, dann wird man als nächstes versuchen, die Theorie so anzupassen, daß sie die Daten abdecken kann. Das passiert im Augenblick, indem Faktoren wie Sonnenflecken und Meeresströme ins Feld geführt werden. Die Theorie wird durch solche Zusatzannahmen "belastet".

Wenn das auch nicht mehr funktioniert, dann wird man die Theorie aufgeben.

Das ist alles der ganz normale Wissenschaftsprozeß. Die Klimatologie ist sicher insofern ein Sonderfall, als sie in einem politischen Umfeld arbeiten muß und andererseits aus diesem viel an Forschungsmitteln bekommt. Aber ich sehe bisher keine Anzeichen dafür, daß nicht trotzdem ordentliche Wissenschaft stattfindet.

Wenn es mit der globalen Erwärmung nichts sein sollte, dann wird die Klimatologie das akzeptieren, so wie die Physik es akzeptiert hat, daß es keinen Äther gibt.

Herzlich, Zettel

califax Offline




Beiträge: 1.502

20.11.2009 23:00
#41 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von califax

Zitat von Zettel

Zitat von califax
Aus den E-Mails besteht der Anfangsverdacht auf organisierte Steuerhinterziehung im großen Stil


Kann ich nicht erkennen. Es ist von einem Weg die Rede, größere Steuerzahlungen zu vermeiden. Daß dieser Weg illegal ist, kann ich nicht sehen.



Der Weg besteht darin, daß man die institutionellen Gelder nicht auf dem offiziellen Weg transferiert, sondern in kleinen unter dem Geldwäscheradar liegenden Einheiten auf Privatkonten überweist.
Auf diese Weise Steuern zu vermeiden, mag in der Schweiz legal sein, aber wohl kaum an einer staatlichen Universität des UK. In Deutschland geht man als Professor dafür im Durchschnitt für 3 Jahre ins Gefängnis.




Ich kenne, lieber Califax, die Zusammenhänge nicht. Ich wäre da wirklich vorsichtig mit Verdächtigungen. Ich habe jahrelang Forschungsgelder auf mein Privatkonto überwiesen bekommen, weil das an der betreffenden Uni so gehandhabt wurde. Ich wollte ein Sonderkonto einrichten, aber die Verwaltung sagte mir, das sei nicht üblich. Also habe ich von meinem Privatkonto aus die Anschaffungen, die laufenden Ausgaben usw. bestritten und das dann abgerechnet.




Das ist etwas anderes. Da wurde, wie Sie sagen, das Geld im Auftrag der Uni zweckgebunden eingesetzt und korrekt ausgegeben. Es wäre aber trotzdem illegal, wenn es zum Zwecke der Steuerersparnis passiert wäre.
Das ist ja eben gerade der Tatbestand der Steuerhinterziehung: Man schmuggelt zu versteuerndes Geld am Fiskus vorbei.
Im Fall der CRU schreibe ich bewußt "Anfangsverdacht". Das ist es. Dieser Verdacht kann sich natürlich auch in Luft auflösen. Man wird sehen, was kommt.

--
Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.

Michel Offline



Beiträge: 265

21.11.2009 00:08
#42 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

In Antwort auf:
Ich kenne aus keiner Wissenschaft ein Beispiel, wo das so gewesen wäre.



Gender Studies?

Freiheit und Optimismus

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

21.11.2009 08:24
#43 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Michel

In Antwort auf:
Ich kenne aus keiner Wissenschaft ein Beispiel, wo das so gewesen wäre.


Gender Studies?



Mit "Wissenschaft", lieber Michel, meinte ich Science.

Herzlich, Zettel

vivendi Offline



Beiträge: 663

21.11.2009 08:24
#44 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel
Wissenschaftler sind an der Wahrheit interessiert. Die Vorstellung, daß eine Scientific Community von Tausenden von Klimatologen korrumpiert ist, kann ich nicht teilen. Ich kenne aus keiner Wissenschaft ein Beispiel, wo das so gewesen wäre.



Tatsache ist, dass die Warmisten über fast unbeschränkte Mittel verfügen, seit sich die Politik des Themas angenommen hat. Das erfordert keine Konspiration, keine gemeinsame Absprache, um auf ein gemeinsames Ziel hin zu arbeiten, sondern den individuellen Wunsch Geld zu verdienen oder den Job zu erhalten. Da die Gelder an bestimmte Voraussetzungen gebunden sind (nämlich die Politik des Sponsors zu unterstützen), gibt es eine gemeinsame, aber individuell wirksame Motivation. Phil Jones erhielt seit 1990 22 Mio $ für seine Forschungsarbeiten, neben seinem staatlich gesicherten Gehalt: http://spreadsheets.google.com/ccc?key=0...djUXpWWUE&hl=en

Andererseits wird den Skeptikern vorgeworfen, von der Erdölindustrie finanziert zu werden, also korrumpiert zu sein. Offenbar sind die Warmisten nicht Ihrer Ansicht, dass Geld nicht korrupt macht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

21.11.2009 08:36
#45 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von vivendi

Zitat von Zettel
Wissenschaftler sind an der Wahrheit interessiert. Die Vorstellung, daß eine Scientific Community von Tausenden von Klimatologen korrumpiert ist, kann ich nicht teilen. Ich kenne aus keiner Wissenschaft ein Beispiel, wo das so gewesen wäre.


Tatsache ist, dass die Warmisten über fast unbeschränkte Mittel verfügen, seit sich die Politik des Themas angenommen hat. Das erfordert keine Konspiration, keine gemeinsame Absprache, um auf ein gemeinsames Ziel hin zu arbeiten, sondern den individuellen Wunsch Geld zu verdienen oder den Job zu erhalten.



Forschungsmittel, lieber Vivendi, sind ja kein individuelles Einkommen. Sie sind insofern für den Empfänger angenehm, als er aus ihnen Reisen zu Kongressen, ggf. auch Forschungsreisen zur Datenerhebung bezahlen kann. Er kann Mitarbeiter einstellen, bekommt dadurch Macht und Einfluß.

Das sind alles Faktoren, die man berücksichtigen sollte, das ist ja wahr. Aber Wissenschaftlern geht es trotz dieser Faktoren um die Wahrheit. Letztlich werden ihre Theorien an den Fakten gemessen.

Natürlich gibt es schwarze Schafe. Es gibt auch pfuschende Ärzte, es gibt Statiker, die falsch rechnen, es gibt Priester, die sich an Kindern vergehen. So gibt es auch Wissenschaftler, die Daten fälschen. Aber das sind Einzelfälle, und man sollte dann schon sehr klare Belege gegen sie haben, wenn ihnen das unterstellt wird. In diesen gehackten Mails und Dokumenten, soweit ich sie mir angesehen habe, ist nichts dergleichen.

Zitat von vivendi
Da die Gelder an bestimmte Voraussetzungen gebunden sind (nämlich die Politik des Sponsors zu unterstützen), gibt es eine gemeinsame, aber individuell wirksame Motivation.


Forschungsgelder sind niemals an diese Voraussetzung gebunden. Jedenfalls kenne ich keinen einzigen Fall, wo das so gewesen wäre.

Zitat von vivendi
Andererseits wird den Skeptikern vorgeworfen, von der Erdölindustrie finanziert zu werden, also korrumpiert zu sein.


Das ist genauso falsch.

Herzlich, Zettel

vivendi Offline



Beiträge: 663

21.11.2009 08:39
#46 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Passivrauch-Epidemiologie? Adipositas-Epidemiologie?

Der Tabakindustrie wird wissenschaftliche Korruption vorgeworfen.
Aber auch die Pharmaindustrie hat Interessen:

In Antwort auf:
RWJF's Board of Trustees authorized a total of approximately $88 million for the 11-year program, which concluded in June 2004. RWJF supported the national program office at the American Medical Association with an additional $10 million in RWJF grants, which fell outside the authorized amount for program activities.
SmokeLess States(R) National Tobacco Policy Initiative - Grant Results Reports
http://www.rwjf.org/reports/npreports/smokeless.htm


Die RWJ Foundation ist eine private Stiftung der Johnson Dynastie und hält eines der grössten Aktienpakete von Johnson & Johnson (Pfizer).

In den genannten Fällen handelt es sich nicht um eine Verschwörung, die Aussicht auf Sponsorgelder ist ein individueller Motivator, der dafür sorgt, dass ein vorgegebenes Ziel verfolgt wird.

vivendi Offline



Beiträge: 663

21.11.2009 09:01
#47 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel
Forschungsgelder sind niemals an diese Voraussetzung gebunden. Jedenfalls kenne ich keinen einzigen Fall, wo das so gewesen wäre.



Die Voraussetzung braucht gar nicht explizit ausgesprochen zu werden, die Forschungsgelder werden eben nur demjenigen zuteil, von dem man weiss, welche Ergebnisse er liefern wird. Lead Autoren im IPCC werden doch auch danach ausgesucht, ob sie die Ziele des IPCC unterstützen.

Im konkreten Fall ist Phil Jones Lead Autor für ein Kapitel des Berichts. Er wird wohl kaum eine Publikation in den Bericht aufnehmen aufnehmen, die seine Arbeiten kritisch hinterfragt. In den Reihen des IPCC gibt es keine Skeptiker, ausser vielleicht unter den Reviewern, aber die ziehen sich nach einigen Frustrationen wieder zurück. Reviews werden vom IPCC nicht publiziert.

Selbst Wissenschaftler würde Ihnen noch so gerne zustimmen, leider erschüttert die Realität meine eigenen idealistischen Vorstellungen.

Silence the sceptics:

In Antwort auf:
#1047388489.
This was the danger of always criticising the skeptics for not publishing in the "peer-reviewed literature". Obviously, they found a solution to that–take over a journal! So what do we do about this? I think we have to stop considering "Climate Research" as a legitimate peer-reviewed journal. Perhaps we should encourage our colleagues in the climate research community to no longer submit to, or cite papers in, this journal. We would also need to consider what we tell or request of our more reasonable colleagues who currently sit on the editorial board…What do others think?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

21.11.2009 09:52
#48 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von vivendi

Zitat von Zettel
Forschungsgelder sind niemals an diese Voraussetzung gebunden. Jedenfalls kenne ich keinen einzigen Fall, wo das so gewesen wäre.


Die Voraussetzung braucht gar nicht explizit ausgesprochen zu werden, die Forschungsgelder werden eben nur demjenigen zuteil, von dem man weiss, welche Ergebnisse er liefern wird. Lead Autoren im IPCC werden doch auch danach ausgesucht, ob sie die Ziele des IPCC unterstützen.



Das mag sein; ich habe da keinen Einblick. Ich weiß nicht einmal, welchen Anteil die einzelnen Funding Agencies an den Drittmitteln der Klimaforschung haben; ich weiß nicht, wer die Projekte begutachtet, welche Gremien über die Vergabe der Drittmittel entscheiden.

In Deutschland ist die DFG der wichtigste Vergeber von außeruniversitären Forschungsmitteln. Deren Verfahren ist transparent und schließt das, was Sie vermuten, weitgehend aus.

Zitat von vivendi
Im konkreten Fall ist Phil Jones Lead Autor für ein Kapitel des Berichts. Er wird wohl kaum eine Publikation in den Bericht aufnehmen aufnehmen, die seine Arbeiten kritisch hinterfragt.


Ich habe keinen dieser Berichte gelesen. Aber in jeder Wissenschaft ist es selbstverständlich üblich, daß auch gegenteilige Meinungen diskutiert werden; daß auf abweichende Befunde eingegangen wird.

Vielleicht ist dieser Phil Jones eine Ausnahme; dann hat er in einer Wissenschaft nichts verloren.

Ich bestreite ja nicht, lieber Vivendi, daß es in der Klimatologie offenbar eine spezielle Situation gibt. Eine Wissenschaft, die es vor ein paar Jahrzehnten ja noch gar nicht gegeben hat. Damals war man Meteorologe, Glaziologe, Ozeanologe; dergleichen. Dann enstand diese interdisziplinäre Wissenschaft, und es brach ein Geldregen über sie herein. Zugleich wurden politische Erwartungen an sie gerichtet.

Daß das Einzelne dazu verführt haben könnte, schlechte Wissenschaft zu machen, will ich nicht ausschließen. Aber darin sehe ich - soweit meine Kenntnisse reichen - nicht das eigentliche Problem.

Das Problem scheint mir zu sein, daß es über einige Jahrzehnte eine dominierend Theorie gab, die zu funktionieren schien. In jeder Wissenschaft kämpfen theoretische Schulen um Anerkennung; und oft werden Vertreter von Richtungen, die vom Mainstream abweichen, ausgegrenzt. Das scheint in der Klimatologie besonders extrem gewesen zu sein, und das habe ich ja auch immer wieder kritisiert.

Jetzt funktioniert die dominierende Theorie erkennbar nicht mehr gut. Darauf wird die Scientific Community jetzt reagieren.

Herzlich, Zettel

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

21.11.2009 11:06
#49 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Ungelt
Entschuldigen sie bitte meinen Sarkasmus, aber haben Sie etwas von "gemeinsam herausfinden" beobachtet?


Das scheint mir ja, lieber Ungelt, die Crux dieser Forschung zu sein: Daß alternative Theorien nicht ernst genug genommen werden.


Es gibt hier in der Runde weit berufenere als mich, daher werde ich mich lieber auf das Lesen verlagern. Nur noch zu diesem einen Punkt möchte ich noch meinen Senf beisteuern.

Ein Wissenschaftler ist nach meinem Verständnis ein Mensch, der versucht die Wahrheit, oder eben das, was man zum gegebenem Zeitpunkt dafür halten kann, herauszufinden. In dem Punkt sind wir uns auch sicher einig. Das, was wir hier beobachen, ist aber kein "nicht ernst genug nehmen", es ist ein bewußtes Unterdrücken abweichender Meinungen und ein Verhindern der Überprüfbarkeit eigener Forschungsergebnisse. Es ist daher das Gegenteil der Suche nach Wahrheit. Es ist der Versuch das eigene von Konzept mit allen Mitteln durchzusetzen. (Details wurden hier schon genug genannt, deshalb verzichte ich darauf.)

Es tut mir leid, für mich sind Leute die sich so verhalten aus dem oben genannten Grund keine Wissenschaftler, auch wenn sie eine entsprechende Ausbildung besitzen. Begriffe, die mir in diesem Zusammenhang einfallen, werde ich hier nicht nennen, ich möchte ja kein Polemiker sein

Schönen Tag noch, Ungelt

Llarian Offline



Beiträge: 7.121

21.11.2009 12:30
#50 RE: Im letzten Jahrzehnt keine globale Erwärmung Antworten

In Antwort auf:
Aber Wissenschaftlern geht es trotz dieser Faktoren um die Wahrheit. Letztlich werden ihre Theorien an den Fakten gemessen.


Das, lieber Zettel, ist ein frommer Wunsch. Aber auch nicht mehr als das. Ich kann verstehen, dass man, gerade wenn man selber Jahrzehnte einer war, man diesen Berufsstand gerne als erhaben oder besonders ethisch standfest definiert. Das mag auch auf Einzelne oder einzelne Gruppen zutreffen. In der Gesamtheit ist das aber falsch, denn Wissenschaftler sind schlicht, wie alle anderen auch, Menschen.
Und Menschen müssen ihre Miete bezahlen. Menschen möchten Autos besitzen. Menschen möchten, das ihre Kinder eine gute Schule besuchen. Menschen möchten ein Bankkonto, dass ihren Lebensabend sichert. Und Menschen wollen vor allem nicht zugeben, jahrelang Unrecht gehabt zu haben.
Man kann Wissenschaftler wie auch ganz normale Menschen mit einem Satz belegen: Sein schafft Bewusstsein. Das ist eine triviale wie auch konsequenzenreiche Erkenntnis. Der Wissenschaftler, der jahrelang etwas geglaubt hat, der sucht in dem Sinne nicht mehr nach Wahrheit, der sucht nach Belegen für das, was er glaubt. Und er sucht noch viel mehr nach Belegen für das, was er jahrelang behauptet hat. Und wenn er eins hasst, dann sind es Dinge, die diesen Glauben und die gemachten Aussagen gefährden.

Wahrheitssuche bedingt die Abwesenheit von Bias. Aber kaum etwas hat mehr Bias als etwas, was wir jahrzehntelang für richtig gehalten haben. Dazu kommt in diesem Fall die massive politische Verstrickung: Es gibt einen massiven politischen Druck für die "richtigen" Ergebnisse. Forschungsgelder verschaffen Mitarbeiter, Forschungsgelder verschaffen Macht. Sie verschaffen höhere Positionen, höhere Gehälter, höheres Ansehen. Und dieses Sein schafft massiv Bewusstsein. Ich glaube nicht, dass sich Rahmstorf, Mann, Jones oder wie der ganze Verein heisst, sich im Unrecht emfinden. Sie werden das nicht einmal so sehen, wenn sie noch 50 Jahre leben und nichts eingetroffen ist.

Ich finde es gut, dass Sie hier den advokatus diaboli oder vielleicht den Anwalt der Professoren geben, aber Sie müssen zugeben, dass das Unterdrücken von Daten ein ABSOLUTES no-go für jemanden ist, der wirklich nach Wahrheit sucht.

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