Als ich Guttenbergs gestrige Kelkheimer Rede - genauer den ersten Teil, in dem es um den Vorwurf des Plagiats geht - nachlesen wollte, konnte ich kein Transskript finden; in Deutschland ist das leider die Regel.
Also habe ich mich entschlossen, es selbst anhand eines Videos von Phoenix zu erstellen; in der Hoffnung, daß das auf Interesse stößt.
Ich kommentiere neben dieser Dokumentation hauptsächlich Guttenbergs Rhetorik und diskutiere am Schluß kurz seine Strategie, wie er sie in dieser Rede hat sichtbar werden lassen: Fehler einzugestehen, aber keine absichtliche Täauschung, und seinen Doktorgrad "zurückzugeben".
Nur gibt die Promotionsordnung das nicht her, wie ich am Ende des Artikels zeige.
Diesen letzten Abschnitt habe ich erst angefügt, nachdem der Artikel bereits publiziert gewesen war; die Erweiterung brachte auch eine Ergänzung des Titels mit sich.
"Den meisten im Kelkheimer Publikum dürfte unklar sein, wie eine wissenschaftliche Arbeit entsteht; daß man zum Beispiel jedes Zitat, sobald man es ins Manuskript setzt, sofort kennzeichnet (durch Einrücken, durch ein gelben Marker oder was immer), damit man nicht vergißt, dazu später eine Fuß- oder Endnote anzulegen und das zitierte Werk ins Literaturverzeichnis zu übernehmen. Heutige Texteditoren machen das automatisch. Außerdem ist es ausgeschlossen, daß ein Autor in einem Zitat Jahreszahlen verändert oder Wörter einfügt."
Ich denke, hier bei unterschätzt man die Mehrheit. Was ein Zitat ist, ist allgemein bekannt. Wie das im Einzelnen dann praktisch läuft, ist unerheblich und ich gehe auch davon aus, dass die Mehrheit auch hierüber Vorstellungen hat. Die Menschen wissen, wenn ich etwas von einem anderen übernehme, dann muss ich das in so einer Arbeit kennzeichnen. Die Menschen halten es nur für politisch nicht relevant, was zu Guttenberg in seiner Doktorarbeit machte. Aber zu sagen, dass das Publikum und auch breite Bevölkerungsteile wegen Unklarheit darüber, wie so etwas abzulaufen habe, zu Guttenberg weiter unterstützen, dürften diese als kränkend auffassen. Es wird sicher Menschen geben unter denen, die keinen Schulabschluss haben etc., die mit dem Wort zitieren nicht viel verbinden können, doch dürfte das eine absolute Minderheit sein. Die Menschen denken sich nur, weil sie ganz andere Sorgen als eine Doktorarbeit haben etc., dass eine solche nicht der Nabel der Welt ist und anderes wichtiger sei. Aber, dass sie nicht wüssten, was das sei bzw. keine zumindest grobe Vorstellung darüber haben, wird nicht zutreffen. Und bei zu Guttenberg waren gestern politisch interessierte Menschen, nämlich ein Ortsverband, und dass man hier wirklich nur Personen anträfe, die zu denen gehören, die sich nichts unter Zitieren vorstellen können oder auch nur ein größerer Teil der Anwesenden, halte ich für ausgeschlossen.
Zitat von Stefanie"Den meisten im Kelkheimer Publikum dürfte unklar sein, wie eine wissenschaftliche Arbeit entsteht; daß man zum Beispiel jedes Zitat, sobald man es ins Manuskript setzt, sofort kennzeichnet (durch Einrücken, durch ein gelben Marker oder was immer), damit man nicht vergißt, dazu später eine Fuß- oder Endnote anzulegen und das zitierte Werk ins Literaturverzeichnis zu übernehmen. Heutige Texteditoren machen das automatisch. Außerdem ist es ausgeschlossen, daß ein Autor in einem Zitat Jahreszahlen verändert oder Wörter einfügt."
Ich denke, hier bei unterschätzt man die Mehrheit. Was ein Zitat ist, ist allgemein bekannt. Wie das im Einzelnen dann praktisch läuft, ist unerheblich und ich gehe auch davon aus, dass die Mehrheit auch hierüber Vorstellungen hat. Die Menschen wissen, wenn ich etwas von einem anderen übernehme, dann muss ich das in so einer Arbeit kennzeichnen.
Das denke ich auch, liebe Stefanie. Ich stimme Ihnen auch zu, daß die meisten vermutlich wissen, was ein Plagiat ist. Es mag sein, daß sie das aber nicht so schlimm finden; darüber haben wir ja schon diskutiert.
Ich meine in dem Artikel aber etwas Anderes: Guttenberg will dem Publikum ja weismachen, daß das gar keine Plagiate sind, sondern nur Fehler:
Zitat Und so ist es, daß man nach ... man den Blick dann zurückwirft und feststellt, man hat sechs, sieben Jahre an einer solchen Arbeit geschrieben und hat in diesen sechs, sieben Jahren möglicherweise an der einen oder anderen Stelle - an der einen oder anderen Stelle auch zuviel - auch teilweise den Überblick über die Quellen verloren
Hier spekuliert er meines Erachtens darauf, daß sein Publikum überwiegend nicht weiß, wie eine wissenschaftliche Arbeit entsteht. Ich habe folgenden Absatz nachträglich in den Artikel eingefügt, um deutlich zu machen, was ich meine:
Zitat Den meisten im Kelkheimer Publikum dürfte unklar sein, wie eine wissenschaftliche Arbeit entsteht; daß man zum Beispiel jedes Zitat, sobald man es ins Manuskript setzt, sofort kennzeichnet (durch Einrücken, durch ein gelben Marker oder was immer), damit man nicht vergißt, dazu später eine Fuß- oder Endnote anzulegen und das zitierte Werk ins Literaturverzeichnis zu übernehmen. Heutige Texteditoren machen das automatisch. Außerdem ist es ausgeschlossen, daß ein Autor in einem Zitat Jahreszahlen verändert oder Wörter einfügt.
Es wäre hilfreich (!), wenn die Promotionskommission bei ihrem jetzigen Prüfauftrag Guttenberg bitten würde, offenzulegen, wie er die Arbeit produziert hat:
* Mit einem Worteditor, der über eine automatische Fußnoten- und Literaturverwaltung verfügt? (Gibt es seit den achtziger Jahren; ich habe meinen - Notabene - ungefähr 1987 bekommen; damals lief das noch alles unter DOS).
* Mit einer Schreibmaschine? Dann ist es eine Selbstverständlichkeit, daß man Zitate sofort markiert, wenn man sie einfügt (oder vielleicht einklebt, wie ich es bei meiner Diss manchmal gemacht habe; von einer Fotokopie). Ich bin auf Nmmer sicher gegangen und habe die Zitate eingerückt und zusätzlich gelb markiert. Daß jemand überhaupt mit seinen Zitaten zurechtkommen kann, wenn er nicht so verfährt, ist ausgeschlossen. Wie will er denn dann ein Literaturverzeichnis anlegen? Wie will er überhaupt seine Fuß- oder Endnoten numerieren?
Also, wer sich auskennt, der glaubt Guttenberg seine Darstellung nicht. Aber er könnte ja das Rohmanuskript seiner Diss der Kommission vorlegen; diese könnte es von einem Plagiat-Experten prüfen lassen.
Aber natürlich wird er das nicht. Mit seinem dreisten Versuch, den Titel von sich aus "zurückzugeben", will er meines Erachtens eine genaue Untersuchung verhindern, deren Ergebnis er vermutlich auch politisch nicht überstehen würde.
danke für die fundierte und blitzschnelle analyse.in deutschland gibt es diese qualität mittlerweise fast ausschliesslich in privaten blogs.ein armutszeugnis für alle selbsternannten qualitätsmedien. gruß patzer
Zitat von ZettelMit seinem dreisten Versuch, den Titel von sich aus "zurückzugeben", will er meines Erachtens eine genaue Untersuchung verhindern, deren Ergebnis er vermutlich auch politisch nicht überstehen würde.
In ein, zwei Jahren, wenn alle Gutachten vorliegen und ihm der Doktortitel entzogen wird, können seine Freunde sagen: "Kalter Kaffee, er hat ja längst den Titel zurückgegeben." Darum geht es wohl.
Zitat von ZettelIch meine in dem Artikel aber etwas Anderes: Guttenberg will dem Publikum ja weismachen, daß das gar keine Plagiate sind, sondern nur Fehler:
Zitat Und so ist es, daß man nach ... man den Blick dann zurückwirft und feststellt, man hat sechs, sieben Jahre an einer solchen Arbeit geschrieben und hat in diesen sechs, sieben Jahren möglicherweise an der einen oder anderen Stelle - an der einen oder anderen Stelle auch zuviel - auch teilweise den Überblick über die Quellen verloren
Hier spekuliert er meines Erachtens darauf, daß sein Publikum überwiegend nicht weiß, wie eine wissenschaftliche Arbeit entsteht.
Das ist gut möglich, dass er darauf spekuliert oder aber auch nur die Schiene fährt, ich werfe was hin, räume Fehler ein und nehme so den Wind aus den Segeln. Von letzterem gehe ich eher aus. Auch denke ich nicht, dass ihm wirklich eine Mehrheit die Darstellung glaubt. Zumal abzuschreiben ja auch ein Fehler ist und dass er das getan hat, bestreitet er ja überhaupt nicht. Er sagt nur halt nicht, ich habe über weite Strecken abgeschrieben. Das ist doch alles Musik. Der Spiegel online schrieb bemerkenswerter Weise von Befreiungsschlag
Zu Guttenberg ist eine Wand geworden und der politische Gegner kann sich nur noch den Kopf einrennen. Wenn die weiter nachkarren, werden bis auf wenige unparteiische - im wörtlichen Sinne - sich denken, er hat doch gesagt, dass er Fehler machte und nun muss gut sein. Zu Guttenberg ist durch mit der Nummer und selbst wenn ihm Bayreuth offiziell wegen Täuschung die Doktorwürde aberkennt, ist das Spiel gelaufen. Da wird vielleicht die Opposition noch mal versuchen, das verwenden zu können, aber hat keine Munition mehr, weil zu Guttenberg sagte ja, er habe gravierende Fehler gemacht und den Leuten das reicht. Der Sachverhalt ist für die Menschen nicht so gravierend, als dass das jetzt weitere Konsequenzen haben müsste, weil es eben auch mit seiner politischen Arbeit nicht unmittelbar zu tun hat. - die Schiene, auf die ja auch die Kanzlerin setzt.
Zitat von Jürgen Kaube in der FAZDas führt zur Frage, ob es denn nichts Wichtigeres gibt als Fußnotenschwindel und akademische Unehrlichkeit. Selbstverständlich gibt es Wichtigeres. Es gibt auch Wichtigeres als Steuerhinterziehung, Fahren im angetrunkenen Zustand, das Heraustelefonieren von Lustmädchen aus Untersuchungsgefängnissen durch Ministerpräsidenten, Vulgarität und was nicht noch alles. Soll man darum nicht mehr sagen dürfen, worum es sich handelt? Hier um Täuschung großen Stils, um Unehrlichkeit also. Wer die toten Soldaten in Afghanistan oder die Bundeswehrreform aufbietet, um den Verdacht einer Täuschung mit anschließender Lüge als Petitesse darzustellen, sollte sich mit Vorwürfen, das Plagiat werde politisch instrumentalisiert, zurückhalten. Der Bundestagsabgeordnete Lauterbach (SPD) hat es richtig gesagt: Man kann das Prüfen an den Universitäten einstellen, wenn das Argument, es gebe Wichtigeres, Schule macht. Ein solches Argument ist sogar geeignet, dem Rechtsstaat in die Kniekehlen zu treten.
-- Margot Käßmann erhält für ihren Rücktritt nach einer betrunkenen Autofahrt den Europäischen Kulturpreis für Zivilcourage. - Der Spiegel, nicht am 1. April
Zitat von Jürgen Kaube in der FAZDas führt zur Frage, ob es denn nichts Wichtigeres gibt als Fußnotenschwindel und akademische Unehrlichkeit. Selbstverständlich gibt es Wichtigeres. Es gibt auch Wichtigeres als Steuerhinterziehung, Fahren im angetrunkenen Zustand, das Heraustelefonieren von Lustmädchen aus Untersuchungsgefängnissen durch Ministerpräsidenten, Vulgarität und was nicht noch alles. Soll man darum nicht mehr sagen dürfen, worum es sich handelt? Hier um Täuschung großen Stils, um Unehrlichkeit also. Wer die toten Soldaten in Afghanistan oder die Bundeswehrreform aufbietet, um den Verdacht einer Täuschung mit anschließender Lüge als Petitesse darzustellen, sollte sich mit Vorwürfen, das Plagiat werde politisch instrumentalisiert, zurückhalten. Der Bundestagsabgeordnete Lauterbach (SPD) hat es richtig gesagt: Man kann das Prüfen an den Universitäten einstellen, wenn das Argument, es gebe Wichtigeres, Schule macht. Ein solches Argument ist sogar geeignet, dem Rechtsstaat in die Kniekehlen zu treten.
Den FAZ Artikel habe ich auch hier in einem anderen Thread eingestellt, weil ich den sehr gut finde. Kann ich alles unterschreiben. Zwischen ansprechen und Rücktritt als unausweichlich ansehen liegen Welten.
Edit und das überschnitt sich mit Gorgosals Antwort:
Ich zierte beim Einstellen hier den letzten Absatz des Artikels und zwar ganz bewusst:
Jemanden, der sich einen Karriereabschnitt zusammenfingiert hat und wissenschaftlich posieren wollte, ohne etwas Eigenes anbieten zu können, hat Frau Merkel jedenfalls zum Verteidigungsminister dazubekommen. Man könnte fragen, wie gescheit man sich jemanden vorstellen soll, dessen Ehrgeiz ihn für so wenig so viel hat riskieren lassen. Aber wenn der Ehrgeiz gegen Einsicht siegt, ist man an Regierungstischen natürlich nachsichtig miteinander.
Zitat von StefanieDen FAZ Artikel habe ich auch hier in einem anderen Thread eingestellt, weil ich den sehr gut finde.
Ah, darum kam mir der so bekannt vor. Bitte um Entschuldigung. Ich habe an der einen oder anderen Stelle den Überblick verloren, das soll sogar Bundesverteidigungsministern passieren...
Zitat von StefanieZwischen ansprechen und Rücktritt als unausweichlich ansehen liegen Welten.
Unausweichlich ist der Rücktritt ja leider eben nicht. Aber weg sollte zu Guttenberg meines Erachtens auf jeden Fall.
-- Margot Käßmann erhält für ihren Rücktritt nach einer betrunkenen Autofahrt den Europäischen Kulturpreis für Zivilcourage. - Der Spiegel, nicht am 1. April
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22.02.2011 10:43
#11 RE: Kelkheimer Rede; "Zurückgeben" des Doktorgrads
Zitat Das führt zur Frage, ob es denn nichts Wichtigeres gibt als Fußnotenschwindel und akademische Unehrlichkeit. Selbstverständlich gibt es Wichtigeres. Es gibt auch Wichtigeres als Steuerhinterziehung, Fahren im angetrunkenen Zustand, das Heraustelefonieren von Lustmädchen aus Untersuchungsgefängnissen durch Ministerpräsidenten, Vulgarität und was nicht noch alles. Soll man darum nicht mehr sagen dürfen, worum es sich handelt? Hier um Täuschung großen Stils, um Unehrlichkeit also. Wer die toten Soldaten in Afghanistan oder die Bundeswehrreform aufbietet, um den Verdacht einer Täuschung mit anschließender Lüge als Petitesse darzustellen, sollte sich mit Vorwürfen, das Plagiat werde politisch instrumentalisiert, zurückhalten. Der Bundestagsabgeordnete Lauterbach (SPD) hat es richtig gesagt: Man kann das Prüfen an den Universitäten einstellen, wenn das Argument, es gebe Wichtigeres, Schule macht. Ein solches Argument ist sogar geeignet, dem Rechtsstaat in die Kniekehlen zu treten.
Der Knaube-Text ist grandios und mir sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr positiv aufgefallen. Sehr positiv!
Zitat von StefanieDen FAZ Artikel habe ich auch hier in einem anderen Thread eingestellt, weil ich den sehr gut finde.
Ah, darum kam mir der so bekannt vor. Bitte um Entschuldigung. Ich habe an der einen oder anderen Stelle den Überblick verloren, das soll sogar Bundesverteidigungsministern passieren...
:-) So war das nicht gemeint, sondern dahin gehend, dass wir nicht weit auseinander sind in der Bewertung des Sachverhaltes, dass ich diesen nur nicht losgelöst vom System sehe.
Zitat von Stefanie Der Sachverhalt ist für die Menschen nicht so gravierend, als dass das jetzt weitere Konsequenzen haben müsste, weil es eben auch mit seiner politischen Arbeit nicht unmittelbar zu tun hat.
Es hat doch etwas damit zu tun; sehr viel sogar, liebe Stefanie.
Ob man jemanden wählt, hängt doch wesenlich davon ab, ob man Vertrauen in ihn hat. Wie kann man jemandem vertrauen, der sich einen Titel erschleicht?
Noch ein Aspekt zu dem Argument, nur im Elfenbeinturm würde das mit dem Plagiat so streng gesehen. Das ist ja nicht so. Was würde einem Journalisten passieren, der seinem Chefredakteur einen Artikel nach dem anderen als seinen eigenen andreht, und er hat sie alle irgendwo abgeschrieben oder aus amerikanischen Zeitschriften übersetzt?
Was passiert einem Schriftsteller, dem Plagiate im großen Stil nachgewiesen werden? Es gab kürzlich in Berlin einen slchen Fall, "Axolotl Roadkill" von Helene Hegemann. Die Frau war als Schriftstellerin erledigt, bevor ihre Karriere richtig angefangen hatte. Und sie war im Vergleich zu Guttenberg ein ganz kleiner Fisch.
Und wie ist es eigentlich beim Klauen von Patenten? Die sind genauso geistiges Eigentum wie das, was Guttenberg in hunderten von Fällen geklaut hat. Wie ist es beim Stehlen von Bildern, ohne dem Fotografen Honorar zu zahlen? In der Modebranche beim Abkupfern von Kleidermodellen?
Oder beim Doping im Sport; auch da erschleicht sich jemand einen Vorteil.
Ich kann's nicht fassen, liebe Stefanie, daß so viele Deutsche unfähig sein sollten, zu sehen, daß es sich bei allem dem um schwere Vergehen handelt. Warum émpörte sich ganz Deutschland über Doping bei der Tour de France, und bei Guttenberg soll jetzt die Empörung schweigen?
Zitat von ZettelWarum émpörte sich ganz Deutschland über Doping bei der Tour de France, und bei Guttenberg soll jetzt die Empörung schweigen?
Meine Vermutung: Es fehlt der konkret Geschädigte. Beim Doping wird der Bessere um den verdienten Sieg gebracht. Auch bei Kopieren von Produkten etc. gibt es Leute, denen finanzielle Nachteile entstehen.
Dagegen wird beim Abschreiben in der Schule (und das dürfte für die meisten Leute der wesentliche Vergleich sein) oder beim Plagiat in der akademischen Arbeit nur abstrakt ein Prinzip beschädigt, das ist kein echter Aufreger.
Und das würde ich sogar teilweise akzeptieren - wenn nicht unter dem Licht des jetzt aufgeflogenen Betrugs andere Guttenberg-Aktionen neu bewertet werden müßten.
Zitat von R.A.(…) Und das würde ich sogar teilweise akzeptieren - wenn nicht unter dem Licht des jetzt aufgeflogenen Betrugs andere Guttenberg-Aktionen neu bewertet werden müßten.
Und nach der Bewertung aller seiner Aktionen sollte man sehr aufmerksam beobachten, wohin er sich noch entwickelt …
Zitat Was würde einem Journalisten passieren, der seinem Chefredakteur einen Artikel nach dem anderen als seinen eigenen andreht, und er hat sie alle irgendwo abgeschrieben oder aus amerikanischen Zeitschriften übersetzt?
Er wird dann leitender Redakteur beim "Tagesspiegel", glaube ich ...
noch einmal zu den rechtlichen Fragen. Sie schreiben:
Zitat Seinen in Bayreuth erworbenen Doktortitel kann Guttenberg nur auf eine Art loswerden: Wenn die Promotionskommission eine absichtliche Täuschung feststellt.
Ich habe mir jetzt noch einmal die Promotionsordnung der Uni Bayreuth angesehen. Wenn ich das richtig sehe, kann der Doktorgrad durchaus aberkannt werden, ohne daß man zu Guttenberg eine "Täuschung" vorwerfen müßte. Daß zu Guttenberg in seinen Erklärungen von "schweren Fehlern" spricht, macht vor diesem Hintergrund durchaus Sinn. Er wäre dann zwar seinen Doktor los; er hätte aber nicht getäuscht.
In § 16 der Bayreuth Ordnung wird in der Tat nur von einer "Täuschung" gesprochen:
Zitat Wird die Täuschung erst nach Aushändigung der Urkunde bekannt, so kann nachträglich die Doktorprüfung für nicht bestanden erklärt werden. Die Entscheidung trifft die Promotionskommission.
Allerdings wird in Absatz 5 auf das "Gesetz über die Führung akademischer Grade" verwiesen, und dort heißt es in § 4:
Zitat (1) Der von einer deutschen staatlichen Hochschule verliehene akademische Grad kann wieder entzogen werden,
a) wenn sich nachträglich herausstellt, daß er durch Täuschung erworben worden ist, oder wenn wesentliche Voraussetzungen für die Verleihung irrigerweise als gegeben angenommen worden sind
Für die Bayreuther Kommission gilt also: Ob die "fehlenden Fußnoten" Ausdruck einer Täuschungsabsicht sind oder auf extreme Schlamperei zurückzuführen sind, spielt letzlich keine Rolle, weil in jedem Fall der Doktorgrad entzogen werden kann. Aus zu Guttnbergs Sicht wäre es natürlich gut, wenn sich die Kommission nicht auf das Urteil "Täuschung!" festlegen würde. Wenn zu Guttenbergs Äußerungen (Fehler aufgrund von Überlastung ...) glaubhaft sind, dann lägen zwar "wesentliche Voraussetzungen für die Verleihung" des Grades nicht vor, weil die abgegebene Arbeit keine "selbständige wissenschaftliche Leistung" (§ 7) darstellt, man müßte ihm aber keinen Betrug vorwerfen, und ich vermute, daß zu Guttenbergs Strategie gerade in diese Richtung zielt.
"Den meisten im Kelkheimer Publikum dürfte unklar sein, wie eine wissenschaftliche Arbeit entsteht; daß man zum Beispiel jedes Zitat, sobald man es ins Manuskript setzt, sofort kennzeichnet (durch Einrücken, durch ein gelben Marker oder was immer), damit man nicht vergißt, dazu später eine Fuß- oder Endnote anzulegen und das zitierte Werk ins Literaturverzeichnis zu übernehmen. Heutige Texteditoren machen das automatisch. Außerdem ist es ausgeschlossen, daß ein Autor in einem Zitat Jahreszahlen verändert oder Wörter einfügt."
Ich denke, hier bei unterschätzt man die Mehrheit. Was ein Zitat ist, ist allgemein bekannt. Wie das im Einzelnen dann praktisch läuft, ist unerheblich und ich gehe auch davon aus, dass die Mehrheit auch hierüber Vorstellungen hat. Die Menschen wissen, wenn ich etwas von einem anderen übernehme, dann muss ich das in so einer Arbeit kennzeichnen. Die Menschen halten es nur für politisch nicht relevant, was zu Guttenberg in seiner Doktorarbeit machte. Aber zu sagen, dass das Publikum und auch breite Bevölkerungsteile wegen Unklarheit darüber, wie so etwas abzulaufen habe, zu Guttenberg weiter unterstützen, dürften diese als kränkend auffassen. Es wird sicher Menschen geben unter denen, die keinen Schulabschluss haben etc., die mit dem Wort zitieren nicht viel verbinden können, doch dürfte das eine absolute Minderheit sein. Die Menschen denken sich nur, weil sie ganz andere Sorgen als eine Doktorarbeit haben etc., dass eine solche nicht der Nabel der Welt ist und anderes wichtiger sei. Aber, dass sie nicht wüssten, was das sei bzw. keine zumindest grobe Vorstellung darüber haben, wird nicht zutreffen. Und bei zu Guttenberg waren gestern politisch interessierte Menschen, nämlich ein Ortsverband, und dass man hier wirklich nur Personen anträfe, die zu denen gehören, die sich nichts unter Zitieren vorstellen können oder auch nur ein größerer Teil der Anwesenden, halte ich für ausgeschlossen.
Herzliche Grüße
Lieber Zettel, Machen Sie bitte nicht den Fehler n=1 als Grundlage zu nehmen. Sie beschreiben aus Sicht eines Akademikers wie es sein soll. Jeder ernsthafte Wissenschaftler soll so verfahren, wie Sie es beschreiben. Es gibt aber genügend Kandidaten, denen es 'nur' irgendwie um den Titel geht. Dass hier mit der gleichen Sorgfalt gearbeitet wird, mag man zwar (zu Recht) erwarten, ich denke aber nicht, dass es der Realität entspricht. Meine Hypothese wäre auch, dass man bei anderen, in Teilzeit erstellten Dissertationen, ähnliche Fehler fände. Vielleicht nicht ganz so viele, aber als Referenz wäre es eine spannende Frage.
Zitat Ich kann's nicht fassen,... daß so viele Deutsche unfähig sein sollten, zu sehen, daß es sich bei allem dem um schwere Vergehen handelt. Warum émpörte sich ganz Deutschland über Doping bei der Tour de France, und bei Guttenberg soll jetzt die Empörung schweigen?
Lieber Zettel,
das begreife ich auch nicht. Ich frage mich auch (mal wieder), was das wohl für das Rechtsbewußtsein bedeutet. Wenn unsere Elite sich nicht mehr an das Recht halten braucht, was gilt dann für unsereinen? Soll ich den nächsten Verkehrspolizisten auffordern, daß er sich gefälligst entscheiden möge, ob ihm meine berufliche Leistung oder meine Mißachtung einer läppischen roten Ampel wichtiger wäre? (Ich habe das dumme Gefühl, daß ich da eher auf wenig Verständnis stoßen würde) Mir war Guttenberg anfangs durchaus sympathisch, Kunduz und die Gorch-Fock-Affäre haben von dieser Sympathie allerdings nicht allzuviel übriggelassen. Nun möchte ich keinen "Schwindler" oder Schlimmeres als Minister erdulden müssen!
Zitat Noch am Montagabend hat Guttenberg seiner ehemaligen Universität einen Brief zugeleitet, in dem er um die Rücknahme des Titels bat. Ein Uni-Sprecher sagt: Zur Begründung führe der Minister aus, dass er bei nochmaliger Durchsicht seiner Dissertation "gravierende handwerkliche Fehler festgestellt" habe, die "nicht mit wissenschaftlichem Arbeiten zu vereinbaren sind". Noch am Dienstag werde man sich nun in Bayreuth mit Guttenbergs Bitte befassen und die nötigen Schritte für die Aberkennung des Titels einleiten. Nach wie vor sei aber nach der Promotionsordnung ein ordentliches Verfahren zur Prüfung der Dissertation nötig: "Mit dem Statement des Ministers ist es aber einfacher geworden", heißt es.
Zitat von Zettel[quote="Stefanie"] Noch ein Aspekt zu dem Argument, nur im Elfenbeinturm würde das mit dem Plagiat so streng gesehen. Das ist ja nicht so. Was würde einem Journalisten passieren, der seinem Chefredakteur einen Artikel nach dem anderen als seinen eigenen andreht, und er hat sie alle irgendwo abgeschrieben oder aus amerikanischen Zeitschriften übersetzt?
Lieber Zettel,
da stecken viele Aspekte drin:
Einmal ist im Beispiel ein enger Bezug zwischen ausgeübter Proffesion und dem Kodex dazu. Zum andern zählt für den Chefredakteur vielleicht auch der Erfolg mehr als der Kodex: Kopiert der Journalist erfolgreich mag es durchgehen, solange keine Rechtsverletzungen geschehen.
Im Fall Guttenberg wird sein Verhalten (das im Detail ja noch zu analysieren sein wird) im Elfenbeinturm auf seine Profession übertragen. Ich bitte nicht falsch zu verstehen, aber wäre ein Minister nicht tragbar, wenn er beim 'Mensch ärgere dich nicht' betrügt? Die Frage ist für Sie vielleicht empörend, aber es stellt sich doch in dieser ganzen Diskussion möglicherweise die Frage nach dem gesellschaftlichen Wert oder Ansehen der Elfenbeintürme. Die wohl laxen Kontrollmechanismen lassen doch den Schluss zu, dass die Hüter der Türme selbst keine hohen Ansprüche haben.
Gruß, Martin
PS: Lieber Zettel, nur eine persönliche Anmerkung: Bei allem was ich von Ihnen bisher gelesen habe habe ich den Eindruck, dass Sie sehr sehr hohe Ansprüche an die Qualität Ihrer Beiträge haben. Deshalb lese (und schreibe) ich hier mit. Ich kann hier viel lernen. Ich denke die Naturwissenschaft ist bei Ihnen auch in guten Händen. Ich habe aber aus der Welt der Mediziner ganz ganz schlechte Beispiele, die bis zu Betrug im Erschleichen von Fördermitteln gehen.
Langsam stehe ich wirklich erstaunt vor der Diskussion. Nur kurz und nicht auf konkrete Beiträge eingehend, mangels Zeit:
Hier wird - nicht nur in diesem Theread - über Seiten so getan, als sei den Leuten das Rechtsbewusstsein abhanden gekommen oder sie seien ein bißchen ungebildet, weil sie nicht verstünden, wie man zitiert. Das finde ich mit Verlaub, schon recht anmaßend. Ich bin überzeigt davon, dass der Bürger insgesamt sehr gut funktionierende Sensoren für richtig und falsch hat, im Gegensatz zu dem was in zu weiten Teilen der Politik praktiziert wird. Nicht umsonst ist bei der Bevölkerung durch Umfragen nachgewiesen, dass ein großes Vertrauensdefizit in die Politik besteht.
Die Wissenschaft ist kein Stück integerer als die Wirtschaft oder andere Bereiche. Jetzt hier so zu tun, als ob die Integrität - bei der eh die Frage ist, inweiweit die aktuell hinreichend praktiziert wird - der Wissenschaft von dem Rücktritt zu Guttenbergs abhinge, ist mit Verlaub, einfach überzogen. Hier werden FAZ Artikel zitiert, also von einer Zeitung, dessen Herausgeber ebenfalls keine saubere Diss abgegeben hat. Würde hier also tatsächlich das Maß gelten, was an den Sachverhalt zu Guttenberg angelegt würde, müßte auch vorsichtig mit FAZ Zitaten umgegangen werden. Denn wie kann man der FAZ noch vertrauen nach Ansicht derer, die hier auf zerrütetes Vertrauensverhältnis zu Guttenberg plädieren ? Dass dies lächserlich wäre, weil die FAZ eine hervorragende Zeitung mit den in meinen Augen qualifiziertesten Journalisten in Deutschland ist, zeigt doch nur, auch ohne tadellose Doktaorabeiten wird hervorragende Arbeit geleistet. Auch der Herausgeber ist ein hervorragenden Journalist, der ist ein TOP Journalsit, der seines gleichen sucht.
Dass der Sachverhalt zu Guttenberg deutlich zur Sprache kommen muss und dass hier auch öffentlich Druck gemacht werden muss, steht außer Frage. Denn es geht in der Tat um den Ruf der Wissenschaft und auch um grobes Fehlverhalten durch zu Guttenberg. Wenn aber die zu Guttenberg Sache erledigt ist, wird man nichts mehr darüber hören, dass an vielen Stellen in der Wissenschaft nicht nur unredlich gearbeitet wird, sondern auch darüber hinaus. Allein daran sieht man, es geht nicht wirklich um die Wissenschaft.
Wir reden hier von einem Fehlverhalten, bei dem bewusst niemand gechädigt werden sollte. Wir haben aber zig Personen in der Politik, die bewusst andere schädigten. Und jetzt sagen Sie mir bitte, wieso der Bürger nun der Auffassung sein muss, um ein redlicher Mensch zu sein, dass Guttenberg weg muss, während andere fröhlich weiter auch in vorderen Positionen agieren. Wieso soll der Bürger hier nun der Auffassung sein, das geht gar nicht, während andere Menschen bewusst schädigten auch in Ausübung ihres Amtes. Da man dies nicht verlangen kann, muss nun also die Dummheit der Bürger herhalten.
Ich persönlich finde, dass das Rechtsempfinden der Bürger sehr intakt ist, indem sie in weiten Teilen sagen, ja, war falsch, wir vertrauen ihm nicht mehr wie früher, das hat einen Vertrauensverlust zur Folge, aber er muss nicht zurück treten. Denn würden sie hier sagen, muss zurück treten und bei einem Gysi tun sie es nicht, dann wäre mein Weltbild über das Rechtsempfinden der Bürger angekratzt.
Viel schwerer als diese Disseratation würde für mich wiegen, sollte das richtig sein, dass zu Guttenberg seine Mitarbeiter in der Kundus Affäre öffentlich gechädtigt hat, indem er sagte, diese haben ihn falsch informiert und Infos vorenthalten, diess Rufschädigung billigend in Kauf nahm, um seinen Kopf zu retten. Und wer mit dieser Taktik alles einverstanden gewesen sein könnte, sollte es sich tatsächlich so abgespielt haben, will ich erst gar nicht wissen, denn es wird einigen sehr dran gelegen gewesen sein, nicht sofort wieder einen Verteidgingsminster zu verlieren und ich kann mir daher nur schwer vorstellen, dass zu Guttenberg allein sein Krisenmanagement hätte betreiben dürfen ohne dass dies mit anderen agesprochen war. Wie gesagt, sollte das so stattgefunden haben, wie die FAZ in den letzten Tagen in einem Artikel behauptet.
Jetzt ist es doch lang geworden.
Ich werde hier nun wahrscheinlich abgeschossen werden :-)
Zitat von patzerdanke für die fundierte und blitzschnelle analyse.in deutschland gibt es diese qualität mittlerweise fast ausschliesslich in privaten blogs.ein armutszeugnis für alle selbsternannten qualitätsmedien. gruß patzer
Ja.
Und Guttenberg weiß das auch. Er ist nicht das Opfer einer Kampagne der Qualitätsmedien, sondern er wurde durch die akribische Kleinarbeit der Mitwirkenden an GuttenPlag im als Blender, zumindest was wissenschaftliches Arbeiten angeht, enttarnt. Aber auch das wäre nicht erfolgt, wenn nicht Andreas Fischer-Lescano Ungereimtheiten aufgefallen wären.
Zitat von Andreas Fischer-Lescano„Mir ging es darum, konservative Positionen zur europäischen Rechtspolitik zu identifizieren. Dabei fiel mir auf, dass das Sprachniveau der Arbeit sehr unterschiedlich ist. Problematische Stellen habe ich dann routinemäßig auf Plagiate untersucht.
Selbst bei oberflächlicher Betrachtung des Buches fällt dieses unterschiedliche Sprachniveau auf.
Guttenberg hat mit einem Hang zur Selbstironie uns im Vorwort wissen lassen: "Diese Arbeit entspringt einer ungewöhnlichen Verkettung von Glücksfällen.", er meinte damit: "Diese Arbeit entspringt einer gewöhnlichen Verkettung von Textbausteinen" mal mit, mal ohne Quellenangabe.
Die Entwicklungsgeschichte bis zur "Einsicht von Kelkheim" ist mir deshalb wichtig, weil sie aufzeigt, dass die Qualitätsmedien und politischen Gegner bis auf die mehr oder minder qualifizierte Kommentierung des Vorgangs keinen Beitrag geleistet haben.
Hier setzt Guttenberg geschickt an, wissend um das schlechte Image des deutschen Journalismus, dem er, wie eine "oberfränkische Wettertanne", trotzt. Leider kenne ich diese Rede nicht im vollen Umfang (Phoenix bricht vor dem Ende ab) und muss auf den Bericht der Welt zurückgreifen. "Hier steht das Original und kein Plagiat!"
Zitat von WeltAls Beispiel führt er zu guter Letzt Thilo Sarrazin ins Feld, dessen Analysen wohl falsch, dessen Bestandsaufnahmen allerdings „fast alle richtig“ seien. Er scheint, als wolle Guttenberg das Maß der politischen Unkorrektheit, für die er im konservativen Lager indes zumindest heimliche Sympathie vermuten darf, vollmachen
Ein geschicktes Spiel mit Asssoziationen und dem schlechten Gedächtnis seiner Zuhörer, denen zwar die Kampagne gegen Sarrazin in Erinnerung ist, aber nicht, dass Guttenberg selbst dabei mitgewirkt hat. Auch ist seine Aussage weiteres Blendwerk, denn sie lässt darauf schließen, dass er sich nicht die Mühe gemacht, auch nur eine Seite von Sarrazin zu lesen.
Zitat von StefanieZu Guttenberg ist eine Wand geworden und der politische Gegner kann sich nur noch den Kopf einrennen.
Nicht nur der politische Gegner, er hat sich immunisiert. Das Verfahren in Bayreuth dient lediglich der Bestätigung wie richtig (und nobel) es von ihm war auf den Doktortitel zu verzichten, der nächste Kandidat für den Zivilcourage-Preis und ein Bollwerk gegen Kampagnenjournalismus. Was interessiert ihn dabei sein dummes Geschwätz von gestern, als er Geert Wilders einen Scharlatan nannte.
Zitat von Goethe"Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor; Heiße Magister, heiße Doktor gar Und ziehe schon an die zehen Jahr Herauf, herab und quer und krumm Meine Schüler an der Nase herum- Und sehe, daß wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen. Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen; Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel, Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel- Dafür ist mir auch alle Freud entrissen, Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen, Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren, Die Menschen zu bessern und zu bekehren."
Zitat Was würde einem Journalisten passieren, der seinem Chefredakteur einen Artikel nach dem anderen als seinen eigenen andreht, und er hat sie alle irgendwo abgeschrieben oder aus amerikanischen Zeitschriften übersetzt?
Er wird dann leitender Redakteur beim "Tagesspiegel", glaube ich ...
Zitat von Davids MedienkritikIt’s election season and – as usual – things are getting ugly at SPIEGEL ONLINE. In his most recent article, SPIEGEL ONLINE America correspondent Marc Pitzke smears John McCain as a liar and characterizes Bill Ayers as a “widely respected university professor”.
Pitzke’s entire article, like so much of his work, reads like a half-plagiarized mix-tape featuring a “best of” play list of the latest dogma of the American Left. It smacks of a regurgitated mix of commentary from the Huffington Post, Daily Kos, Keith Olbermann and other popular left-wing media outlets – hastily re-blended and spoon fed by Mr. Pitzke to a German audience desperate to reinforce its own prejudices about the United States.
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