Zitat Sehr erschreckend fand ich im übrigen auch, was sich das heute journal da ins Studio geholt hatte als "Experten", dabei ist das sonst noch die seriöseste Nachrichtenquelle im deutschen Fernsehen.
Der Mann scheint wenigstens mal ne gute Uni und deren naturwissenschaftliche Fachbereiche von innen gesehen zu haben. (TH Darmstadt)
Zitat von StefanieWas ich nun nicht verstehe, kann man diesen Dampf nicht kontrolliert ablassen in z.B. eines der Wasserbecken oder parallel nun Raum für diesen Fall schaffen?
Nein, das geht nicht so einfach. Leider. Der Dampf aus dem Containment ist nicht nur sehr heiß und mit radioaktiven Teilchen kontaminiert, sondern es gibt auch sehr viel davon. Bedenken Sie, daß das Containment im Normalbetrieb mit Wasser gefüllt ist.
Zitat von Stefanie Was mir auch nicht einleuchtet, aber vielleicht überschätze ich da auch die Technik, warum nicht Stromaggregate dahin geschafft werden können. Krankenhäuser z.B. haben solche Notaggregate. Ich gehe auch davon aus, dass die Armeen so etwas haben. Reicht die Kapazität nicht, wenn die alle vor Stunden dort hin transportiert worden wären? Ich meine die Armeen transportieren die ja auch zu Einsätzen und wenn da nun geballt geliefert worden wäre, hätte man doch zumindest vielleicht Zeit gewinnen können oder bin ich jetzt hier einfach zu naiv?
Naja, im Augenblick ist die Situation um die Anlagen ja alles andere als normal. In der Tat ist all das vorgesehen, zum einen können externe Pumpen, aber auch externe Stromquellen angeschlossen werden. Und eben die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte haben meiner Erinnerung nach dafür spezielle Aggregate als Teil des Katastrophenschutzes. Warum das im Augenblick nicht klappt, darüber kann man von hier aus nur spekulieren.
Zitat von Frank BöhmertIch sitze inzwischen mit einigen Bauchschmerzen vorm Notebook.
Da sind sie nicht der einzige:
Zitat von http://english.kyodonews.jp/NEWS ADVISORY: TEPCO reports Fukushima No.2 plant sees 3 reactors lose cooling.
Nachtrag: Dieser Störfall hat mit dem anderen nichts zu tun, es geht auch bei gleichem Namen um zwei räumlich getrennte Kraftwerke. Aber jede neue Baustelle zieht Konzentration und Kräfte vom Hauptproblem Fukushima 1 Block 1 ab.
Zitat von energist Und eben die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte haben meiner Erinnerung nach dafür spezielle Aggregate als Teil des Katastrophenschutzes. Warum das im Augenblick nicht klappt, darüber kann man von hier aus nur spekulieren.
Ja. Wie ich gelesen habe weil die Kabel nicht zusammenpassen. Aber da ich jetzt die Quelle nicht mehr habe: ja Spekulation.
Zitat von Frank BöhmertIch sitze inzwischen mit einigen Bauchschmerzen vorm Notebook.
Da sind sie nicht der einzige:
Zitat von http://english.kyodonews.jp/NEWS ADVISORY: TEPCO reports Fukushima No.2 plant sees 3 reactors lose cooling.
Auch ich sitze hier sehr nervös und frage mich, wie weit würde das Dreckszeug getragen werden. Muss man da jetzt nicht 100km oder so vorbeugend die Leute evakuieren?
Las schon vor einer Weile, dass die Werte um das Werk um das 8fache erhöht seien und CCN brachte es jetzt auch. Heißt, wenn das stimmt, muss da ja bereits ein Loch sein.
Zitat von energist Und eben die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte haben meiner Erinnerung nach dafür spezielle Aggregate als Teil des Katastrophenschutzes. Warum das im Augenblick nicht klappt, darüber kann man von hier aus nur spekulieren.
Ja. Wie ich gelesen habe weil die Kabel nicht zusammenpassen. Aber da ich jetzt die Quelle nicht mehr habe: ja Spekulation.
Das stand in der Int. Herald Tribune, hatte ich weiter oben verlinkt.
Zitat:Unit 1 (shut down at 2:48PM on March 11th) - Reactor is shut down and reactor water level is stable. - Offsite power is available. - Control rods are fully inserted (reactor is in subcritical status) - Status of main steam isolation valve: closed - At 6:08PM, we announced the increase in reactor containment vessel pressure, assumed to be due to leakage of reactor coolant. However, we do not believe there is leakage of reactor coolant in the containment vessel at this moment.
Das ist leider völlig überholt, lieber Energist. As of March 12, 0 h AM - ich habe eben mal einen Konverter bemüht: Das ist der Stand von gestern Nachmittag 16.00 Uhr!
Zitat von ZettelDas ist leider völlig überholt, lieber Energist. As of March 12, 0 h AM - ich habe eben mal einen Konverter bemüht: Das ist der Stand von gestern Nachmittag 16.00 Uhr!
[Nachtrag: Die Aussage dieser Meldung ist falsch und entstand aufgrund einer Namensverwechslung der beiden benachbarten Kraftwerke Fukushima I und II, siehe Beiträge #84 und #85]
Der letzte Stand liest sich komischerweise nicht anders:
Unit 1 (shut down at 2:48PM on March 11th) - Reactor is shut down and reactor water level is stable. - Offsite power is available.
Warum sollte um 21 Uhr externer Strom da sein und wenig später nicht mehr? Ich fürchte, die von mir aufgetane Quelle ist – auch wenn es offizielle Mitteilungen des Betreibers sind – nicht vertrauenswürdig. Verzeihung.
hat sich mit dem Post drüber überschnitten, da ich die gleiche PE wiedergab, die eben nichts Neues beinhaltete. Da ich die PE vollumfänglich hier rein stellte und sie damit sehr platzeinnehmend war, habe ich sie gelöscht - in der Annahme, dass dies kein Verstoß gegen die Forumsregeln ist. Wenn doch, stelle ich sie wieder via copy and past ein.
Zitat von StefanieAuch ich sitze hier sehr nervös und frage mich, wie weit würde das Dreckszeug getragen werden. Muss man da jetzt nicht 100km oder so vorbeugend die Leute evakuieren?
Las schon vor einer Weile, dass die Werte um das Werk um das 8fache erhöht seien und CCN brachte es jetzt auch. Heißt, wenn das stimmt, muss da ja bereits ein Loch sein.
Nunja, wir hier in Deutschland brauchen uns keine wirklichen Sorgen machen, auch wenn das der ein oder andere KKW-Gegner schon als Teufel an die Wand malt. Letzlich kommt es darauf an, wie viel Dampf abgelassen wird, wie gut die Filteranlagen arbeiten und wie schnell danach endlich die Notkühlungsmaßnahmen greifen. Also: zwischen übermorgen-ist-alles-vergessen und ernsten Problemen ist viel Platz.
Bis der Vergleich mit Tschernobyl, der auch gern bemüht wird, annähernd zutreffend ist, müßte allerdings noch sehr viel passieren.
Zitat von StefanieAuch ich sitze hier sehr nervös und frage mich, wie weit würde das Dreckszeug getragen werden. Muss man da jetzt nicht 100km oder so vorbeugend die Leute evakuieren?
Las schon vor einer Weile, dass die Werte um das Werk um das 8fache erhöht seien und CCN brachte es jetzt auch. Heißt, wenn das stimmt, muss da ja bereits ein Loch sein.
Nunja, wir hier in Deutschland brauchen uns keine wirklichen Sorgen machen, auch wenn das der ein oder andere KKW-Gegner schon als Teufel an die Wand malt. Letzlich kommt es darauf an, wie viel Dampf abgelassen wird, wie gut die Filteranlagen arbeiten und wie schnell danach endlich die Notkühlungsmaßnahmen greifen. Also: zwischen übermorgen-ist-alles-vergessen und ernsten Problemen ist viel Platz.
Bis der Vergleich mit Tschernobyl, der auch gern bemüht wird, annähernd zutreffend ist, müßte allerdings noch sehr viel passieren.
Ich bin tausende von Kilometern entfernt, habe Tschernobyl, was weitaus näher liegt, nicht mitbekommen und mache mir auch von daher null Sorgen um mich. Aber um die Menschen dort in Japan.
Ich beginne mich zu fragen, was offsite power genau ist. Wörtlich externe Stromversorgung. Aber was ist "extern"? Ist damit vielleicht gar nicht das Stromnetz gemeint, sondern nur, daß aus den Batterien - die ja auch vermutlich irgendwo außerhalb des Containment sind - noch Strom zur Verfügung steht?
Wie hat man sich das überhaupt vorzustellen? Wie nah sind diese einzelnen Units beieinander? Hat jede ihre eigene Notstromversorgung? Wie steht es eigentlich mit der Versorgung der anderen Units?
Zitat von energist... auch wenn das der ein oder andere KKW-Gegner schon als Teufel an die Wand malt. Letzlich kommt es darauf an, wie viel Dampf abgelassen wird, wie gut die Filteranlagen arbeiten und wie schnell danach endlich die Notkühlungsmaßnahmen greifen. Also: zwischen übermorgen-ist-alles-vergessen und ernsten Problemen ist viel Platz.
Yupp. Das ist schon da. Jetzt hat es auch den zweiten Reaktor erwischt.
Zitat von ZettelWörtlich externe Stromversorgung. Aber was ist "extern"? Ist damit vielleicht gar nicht das Stromnetz gemeint, sondern nur, daß aus den Batterien - die ja auch vermutlich irgendwo außerhalb des Containment sind - noch Strom zur Verfügung steht?
Ich habe darunter Notstrom-Aggregate verstanden. Also das Notstrom Aggregat, was ja nicht funktioniert. Daher auch meine Frage, ob man nicht andere von z.B. den Armeen auch ausländischen zur Verfügung stellen könnte, auch wenn die vermutlich nicht die Power haben, wie das werkseigene, aber ggf. beim Zeit gewinnen helfen könnten, indem ein bißchen gekühlt wird.
Edit: aber keinen Anschluss an ein bestehendes Netz. Sondern eben eine interne Notlösung.
Ich beginne mich zu fragen, was offsite power genau ist. Wörtlich externe Stromversorgung. Aber was ist "extern"? Ist damit vielleicht gar nicht das Stromnetz gemeint, sondern nur, daß aus den Batterien - die ja auch vermutlich irgendwo außerhalb des Containment sind - noch Strom zur Verfügung steht?
Wie hat man sich das überhaupt vorzustellen? Wie nah sind diese einzelnen Units beieinander? Hat jede ihre eigene Notstromversorgung? Wie steht es eigentlich mit der Versorgung der anderen Units?
Zitat von LeibnizYupp. Das ist schon da. Jetzt hat es auch den zweiten Reaktor erwischt.
Welche Quellen (TV Sender, Websides) nutzen Sie?
Ich habe den Eindruck, daß die deutschen Quellen vielleicht nicht absichtlich, aber fahrlässig übertreiben.
Beispielsweise meldet Kyodo bisher nur, daß die Regierung darauf eingerichtet ist (set to), die Öffnung der Ventile anzuordnen. Sie hat es bisher, soweit bekannt, nicht getan.
Von Unit 2 ist bisher nur eine emergency bekannt, was immer das konkret ist.
Zitat von ZettelIch beginne mich zu fragen, was offsite power genau ist. Wörtlich externe Stromversorgung. Aber was ist "extern"? Ist damit vielleicht gar nicht das Stromnetz gemeint, sondern nur, daß aus den Batterien - die ja auch vermutlich irgendwo außerhalb des Containment sind - noch Strom zur Verfügung steht?
Wie hat man sich das überhaupt vorzustellen? Wie nah sind diese einzelnen Units beieinander? Hat jede ihre eigene Notstromversorgung? Wie steht es eigentlich mit der Versorgung der anderen Units?
Bei der Wortwahl offsite power würde ich tatsächlich von off-site ausgehen, also Energie aus dem Notstromnetzanschluss. Das ist übliche Verfahrensweise, die auch als Regelfall beispielsweise bei einem Lastabwurf auf Null angewendet wird, wenn also aufgrund einer Störung das Kraftwerk selbst keinen Strom mehr erzeugen kann.
Die restlichen Notstromeinrichtungen ebenso wie externe herangebrachte Aggregate sind für mich on-site.
[Nachtrag: Zum zweiten Teil Ihrer Frage. Die einzelnen Blöcke des Kraftwerks sind wenige hundert Meter voneinander getrennt. Untereinander existieren im Normalfall Notstromversorgungsschienen und bei baugleichen Blöcken – wie in Deutschland im KKW Biblis – auch teilweise Notsteuereinrichtungen. Abgesehen davon hat natürlich jeder Block seine eigenen, redundanten und diversitären Notstromeinrichtungen.]
Zitat von ZettelIch beginne mich zu fragen, was offsite power genau ist. Wörtlich externe Stromversorgung. Aber was ist "extern"? Ist damit vielleicht gar nicht das Stromnetz gemeint, sondern nur, daß aus den Batterien - die ja auch vermutlich irgendwo außerhalb des Containment sind - noch Strom zur Verfügung steht?
Wie hat man sich das überhaupt vorzustellen? Wie nah sind diese einzelnen Units beieinander? Hat jede ihre eigene Notstromversorgung? Wie steht es eigentlich mit der Versorgung der anderen Units?
Bei der Wortwahl offsite power würde ich tatsächlich von off-site ausgehen, also Energie aus dem Notstromnetzanschluss. Das ist übliche Verfahrensweise, die auch als Regelfall beispielsweise bei einem Lastabwurf auf Null angewendet wird, wenn also aufgrund einer Störung das Kraftwerk selbst keinen Strom mehr erzeugen kann.
Die restlichen Notstromeinrichtungen ebenso wie externe herangebrachte Aggregate sind für mich on-site.
Begrifflich naheliegender. Aber wie kann ein Stromnetz erschöpft sein, wenn es sich um Netzstromversorgung handelt. Denn das ist ja das Problem, was immer genannt wird. Dass diese Quelle verbraucht sein könnte, bevor das Stromnetz wieder funktioniert. Und nach den Meldung ist es ja nun viel schlimmer, dass nämlich diese offsite power gar nicht funktioniert.
Aber ich habe von dieser Technik keine Ahnung und von daher haben Sie vermutlich dann Recht.
Zitat von energist[Nachtrag: Zum zweiten Teil Ihrer Frage. Die einzelnen Blöcke des Kraftwerks sind wenige hundert Meter voneinander getrennt. Untereinander existieren im Normalfall Notstromversorgungsschienen und bei baugleichen Blöcken – wie in Deutschland im KKW Biblis – auch teilweise Notsteuereinrichtungen. Abgesehen davon hat natürlich jeder Block seine eigenen, redundanten und diversitären Notstromeinrichtungen.]
Die restlichen Notstromeinrichtungen ebenso wie externe herangebrachte Aggregate sind für mich on-site.
Wenn tatsächlich Block 1 ans externe Stromnetz angeschlossen wäre - warum funktionieren dann die Pumpen und Ventile offenbar nicht? Oder ist dieses externe Stromnetz just deshalb zusammengebrochen, weil eben die KKWs abgeschaltet wurden?
Zitat Saturday, March 12, 2011 Cooling System Fails At Fukushima No. 2 Plant TOKYO (Kyodo)--The cooling system failed at three reactors of the quake-hit Fukushima No. 2 nuclear power plant Saturday, the operator Tokyo Electric Power Co. said.
The company, which has already scrambled to deal with radiation leaks at its Fukushima No. 1 plant, notified the industry ministry that the failsafe system at the No. 2 plant stopped functioning as the temperature of coolant water has topped 100 C.
Wie bei den Meldungen von Kyodo fehlt die Uhrzeit; sehr ärgerlich.
the failsafe system at the No. 2 plant stopped functioning ist übrigens eine interessante Formulierung.
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