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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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strubbi77 Offline



Beiträge: 337

06.09.2011 19:59
#76 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von FAB.

Zitat von strubbi77
Die Logik sagt mir, es gibt Lampen mit Effizienzklasse C und besser (3 Euro) Lampen mit Effizienzklasse D und schlechter (70 Cent) sind nicht mehr notwendig. Das verbieten des einen ist möglich.

Wer hat Sie zu meinem Vormund bestellt, daß Sie entscheiden dürften, was in meinem Haushalt "notwendig" ist? Möglicherweise habe ich diverse unterschiedliche Leuchtmittel durchprobiert und dabei festgestellt, daß jedenfalls dort, wo ich über Stunden den angeleuchteten Gegenstand aus der Nähe betrachte (vulgo: Leselampe) das natürliche Spektrum der Glühlampe nicht zu ersetzen ist.


"Natürliches Spektrum" aha. Wer hat ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt? Können sie mir zeigen, dass das Spektrum dem natürlichen Licht entspricht? Mein erster Fund zeigt da was anderes. Wenn sie also eine Vollspektrum-Leuchtstoffröhre zum lesen wollen werden sie sicher eine finden.

Zitat von FAB.

Und bin bei der Abwägung zwischen einer geringfügig höheren Stromrechnung und dem ausgesprochen unnatürlichen und unangenehmen Licht sog. "Sparleuchten" zu der Entscheidung gekommen, daß mir ein angenehmes Leselicht das Geld allemal wert ist.

Horten von den Leuchtmitteln ist ja nicht verboten. Und wahrscheinlich wirds bei ebay oder sonstigen Läden sicher noch in Zukunft genug geben.

Zitat von FAB.
Sie verbieten mir meine Leselampe? Weil das verbieten ... möglich ist? Aha.

Sie vergessen, dass auch andere Produkte verboten wurden. Netzteile unter einem gewissen Wirkungsgrad. Standby-Schaltungen über einem gewissen Verbrauch usw.
Landwirten ist in sogenannten Wasserschutzgebieten auch verboten mehr als gewisse Mengen Dünger auszubringen. Verbote überall.
Und ich habe es nicht verboten. Ich habe nur gesagt, dass ich eine Lenkung auf Leuchtmittel mit höherem Wirkungsgrad sinnvoll finde.

Zitat von FAB.

PS.
Aus purer Bockigkeit schaffe ich mir einen elektrischen Heizlüfter an und blase das hundertfache der "eingesparten" Energiemenge in die Luft. Sie verbieten mir den Heizlüfter? Man kann auch Waschmaschinen generell halbvoll laufen lassen. Absurd? Zweifellos. Aber Sie werden nicht umhin kommen, mir die technischen Spezifikationen jedes einzelnen Elektrogeräts vorzuschreiben. Auch, welche Geräte ich überhaupt verwenden darf. Und wie oft. Am Ende werden Sie mir den elektrischen Strom kontingentieren und staatlich zuteilen müssen. Das ist die logische Konsequenz Ihres Denkansatzes. Und was mich gruseln läßt, ist der Umstand, wie vielen Zeitgenossen es bei dieser durch und durch totalitären Vorstellung nicht gruselt.

Sie werden sich wundern, aber Strom ist schon kontigentiert. Versuchen sie mal alle Verbraucher gleichzeitig in ihrem Haus anzumachen. Die typischerweise eingebauten Sicherungen werden fliegen. Sicher ist das nur eine Gängelei der Stromkonzerne.
Und wenn sie auf einmal 3-4 mal soviel Strom verbrauchen wird nach urban legends sicher die Schutzmacht vorbeischauen und ihre private Plantage ernten wollen.

Vogelfrei ( gelöscht )
Beiträge:

06.09.2011 20:26
#77 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Werter strubbi77,

in meinen Augen zeigen Sie recht deutlich auf, daß es keinen größeren Feind der Freiheit gibt, als den glücklichen Sklaven. Wobei ich nicht umhin komme, Sie für Ihr ausgeprägtes Talent, selbst für die absurdesten Regelungen - wie z. B. das Verbot der Glühbirne - noch (für Sie) zufriedenstellende Begründungen ausfindig zu machen, zu bewundern. Ich wünschte, mir viele es so leicht wie Ihnen, für den alltäglichen Bürokratenwahnsinn scheinbar schlüssige Gründe zu finden, die es mir ermöglichten diesen ganzen Schwachsinn nicht nur zu ertragen, sondern ihn gar für nützlich zu erachten.

Zitat von strubbi77
Sie werden sich wundern, aber Strom ist schon kontigentiert. Versuchen sie mal alle Verbraucher gleichzeitig in ihrem Haus anzumachen. Die typischerweise eingebauten Sicherungen werden fliegen.


Nehm'ses mir bitte nicht übel, aber das ist in etwa so schlüssig, wie die Behauptung, die Personen-Transport-Kapazität eines Taxi-Unternehmens sei kontigentiert, weil in dem Standard-Taxi nur 4 Fahrgäste befördert werden können...

Grüße

~~~
Die zunehmende Armut, welche allenthalben beklagt wird, scheint mir zuvörderst geistiger Natur.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

06.09.2011 20:30
#78 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat
"Natürliches Spektrum" aha. Wer hat ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt? Können sie mir zeigen, dass das Spektrum dem natürlichen Licht entspricht? Mein erster Fund zeigt da was anderes.



Was halten Sie von der Seriosität einer Seite, auf der als Ausgleich für fehlendes natürliches Licht die Einnahme von "Lichtglobuli" empfohlen wird? Das ist so eine Art Homöopathie mit Licht: "Bei sommerlichem Sonnenhochstand über 45 Grad werden (Milch)Zuckerkügelchen ca. 180-220 Stunden in violetten Glasbehältern mit Sonnenlichtfrequenzen und Lichtquanten (Photonen) hochgradig angereichert. Sie werden in speziellen dunkelvioletten Behältern aufbewahrt, wodurch sie viele Jahre haltbar werden. Man sollte sie nach Möglichkeit kühl aufbewahren, aber nicht im Kühlschrank und nicht in der Nähe starker elektromagnetischer Felder." http://www.j-lorber.de/shm/mittel/lichtglobuli.htm

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

06.09.2011 20:41
#79 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von Gansguoter

Zitat
"Natürliches Spektrum" aha. Wer hat ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt? Können sie mir zeigen, dass das Spektrum dem natürlichen Licht entspricht? Mein erster Fund zeigt da was anderes.

Was halten Sie von der Seriosität einer Seite, auf der als Ausgleich für fehlendes natürliches Licht die Einnahme von "Lichtglobuli" empfohlen wird?


Ich habe geschrieben, dass ich nicht tiefer gesucht habe. Sie haben die Quelle aufgrund anderer Aussagen auf der Seite als unglaubwürdig hingestelt. Das ist eine Möglichkeit der Diskussion, aber führt nicht zum Ziel. Eine bessere Quelle mit einer unterschiedlichen Aussage könnte helfen.
Die Ursprungsaussage "natürliches Licht" war ohne Quelle. Da war mir eine Sekundärquelle gut genug. Insbesondere, da die 3 gezeigten Lichtspektren korrekt aussahen.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

06.09.2011 20:56
#80 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat
Da war mir eine Sekundärquelle gut genug.



Was ist bitte eine "Sekundärquelle"?

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

06.09.2011 20:58
#81 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von Gansguoter

Zitat
Da war mir eine Sekundärquelle gut genug.

Was ist bitte eine "Sekundärquelle"?


Für mich eine Quelle, die die Daten nicht selber erstellt hat. Bzw. mit oder ohne Zitat abschreibt.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

06.09.2011 21:14
#82 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von strubbi77



Es gibt sicher Beispiele, die besser als der Wirkungsgrad von Leuchtmittel dafür geeignet sind zu zeigen, dass Regelungen notwendig sind. Ein paar von mir angeführt.

War das Verbot von Schwefel und Blei in Treibstoffen falsch?
Ist es falsch Wald nach dem Schlag von Bäumen wieder entsprechend aufzuforsten?
Ist es falsch saubere Luft in Gemeinschaftsräumen zu fordern?

Wie sieht es mit Impfprogrammen beispielsweise gegen Diphtherie aus?
Das ist doch sicher ein drastischer Einschnitt in die Privatssphäre, die nach ihrer Meinung nach falsch sein müsste.

Wie sieht es mit Baurecht und ählichem aus? Ist eine Einschränkung sinnvoll? Was machen sie, wenn alle Nachbarn 50m hohe Mauern um ihr Haus ziehen? Ist doch deren gutes Recht.

Keine Ahnung ob der Rückschluss gültig ist, aber bei 0 Lenkung durch einen Staat müßte man es Anarchie nennen können. Ich will eine Staatsform in der Lenkung möglich ist. Siehe oben.


Mal abgesehen von dem Umstand, dass Deutschland im internationalen Maßstab gewiss nicht unter einem Mangel an Regulierung leidet, ist es m.E. eine Frage der Eigenverantwortung den Staat, der weiß Gott genug zu tun hat, nicht mit immer neuen Aufgaben zu beauftragen. Noch dazu erfüllt er die ihm übertragenen oft sehr mangelhaft.
Also könnte man doch überlegen, ob ihre angeführten Problemstellungen, lieber strubbi77, nicht auch durch privates Engagement lösbar sind. Nicht selten sind Lösungen dieser Art kostengünstiger.
Schwefel und Blei erweisen sich aufgrund von Gutachten als gesundheitsschädlich für die Kunden der Tankstellenbetreiber? Ein freier Markt nimmt dies zum Anlass eine neue Treibstoffsorte auf denselben zu bringen.
Wenn ich einen Wald bewirtschafte brauch mir niemand erzählen, das ich säen muss bevor ich ernte.
Schlechte Luft in Gemeinschaftsräumen muss nicht unbedingt mit einer Lüftungsanlage beseitigt werden, dass öffnen der Fenster schafft manchmal auch Erleichterung.
Nicht jedes staatliche Impfprogramm ist zielführend, die Schweinegrippe-Impfungen waren es jedenfalls nicht. Aufklärung durch Fachkräfte wie Ärzte die einfach ein Angebot machen, ist für den Bürger der sich längst auf den Weg aus seiner (selbstverschuldeten) Unmündigkeit gemacht hat, viel effizienter.
Die vielen Regeln im Baurecht haben nicht verhindern können, dass das Kölner Stadtarchiv eingestürzt ist, der gesunde Menschenverstand gepaart mit Eigenverantwortung vielleicht schon eher.
Es soll ja Gemeinden geben, da sind die Farben der Dachziegel vorgeschrieben. Aber was ist das denn für eine Gegend in der Menschen 50m hohe Mauern um ihr Haus ziehen wollen. Da würde ich in den sauren Apfel beißen und verkaufen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

06.09.2011 21:15
#83 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von WFI

Zitat
Nur weil der Strom aus der Steckdose kommt bedeutet das noch lange nicht, dass dadurch kein Müll erzeugt wird.

Vor allem wenn man CO2 als "Müll" deklariert.


In dem Fall sind die Toten pro TWh relevanter. Bei 80 TWh gespart kommen im Jahr gut und gerne 800 Tote weniger zusammen.

Zitat von WFI

Zitat
Diese Argumentationskette geht schief.
Beispiel gefällig? "Da es Morde gibt, die nicht verhindert werden können braucht gegen Diebstahl nichts getan werden, da es wichtiger ist die Morde zu verhindern. "

Sie hatten die öffentliche Sicherheit als Beipiel für legitime staatliche Eingriffe erwähnt. Ich weise darauf hin, dass der Staat schon bei seinen ureigensten Aufgaben mitunter schlecht leistet und das bei einer Ausweitung seiner Aufgaben schlimmer wird. Wohlgemerkt bestreite ich ja, dass es sich beim Glühlampenverbot um etwas handelt, das eines Verbotes bedarf. Stromverbrauch ist nicht Mord, oder sehen Sie das anders? Strom ist weder knapp (ausser man macht ihn knapp) noch zu billig.



Siehe oben, Stromverbrauch und Tote dadurch hängen zusammen. Auch die Toten durch anderen Resourcenverbrauch, wie Erze usw.

Zitat von WFI

Zitat
Ich will kein Mad Max Szenario erleben nachdem es kaum mehr Öl und Bäume gibt. Bedeutet ich sehe eine Knappheit und Auslaufen an Resourcen. Sehen sie das anders?

Öl ist nicht knapp und Bäume schon gar nicht. Sonst würde der von Ihnen so geschätzte Staat kaum die Heizung mit Holzpellets fördern. Und Mad Max 2 ist ein (extrem cooler) Film von 1982. Damals hat man auch glauben wollen, Los Angeles würde im Jahr 2019 von Regen, Schwerindustrie und Chinesen geprägt sein, ausserdem fliegenden Autos und Replikanten. Falsch in allen Punkten.


Wenn es Öl im Überfluss gäbe würden nicht so grosse Anstrengungen bis zum Krieg geben um sich Zugang zu der Resource zu sichern. Bzw. nimmt die Ölmenge ab oder nicht?

Zitat von WFI

Zitat
Die Logik sagt mir, es gibt Lampen mit Effizienzklasse C und besser (3 Euro) Lampen mit Effizienzklasse D und schlechter (70 Cent) sind nicht mehr notwendig. Das verbieten des einen ist möglich.



Das Verbieten von praktisch allem ist möglich und auch immer irgendwie begründbar. Und Ihr Lippenbekenntnis für den Markt ist nichts wert. Q.e.d.


Es wurde etwas verboten bei dem für viele Anwendungsfälle sinnvolle Alternativen vorhanden sind. Das ist für mich eine andere Verbotsklasse als ein Verbot ohne eine Alternative.

Zitat von WFI

Zitat
Wenn eine Knappheit von einem Gut zu befürchten ist kann das durchaus sein. Wobei wegen Wasserverbrauch zuerst die Aussenanlagen dran sein dürften. Siehe 2003 in der Schweiz. Wegen der Heizenergie gibt es jetzt schon Einschränkungen in Neubauten..

Die Hitzewelle von 2003 war ein temporärer Notstand, das ist doch etwas völlig anderes. Wir haben keinen Energienotstand und diese Verbote sind auch nicht temporär oder durch akute Ereignisse begründet. Allerdings tut die Regierung, der Sie so sehr vertrauen, auch alles damit Energie knapper wird. Vielleicht schaffen wir das auch beim Wasser.


Wo habe ich geschrieben, dass ich der Regierung wegen der Verknappung der Energie vertrauen schenke?
Bei der Regelung zur PID oder Wehrpflicht kann ich noch vertrauen haben, weitere Punkte muss ich mit der Lupe suchen.

Zitat von WFI

Zitat
Was an diesen sogenannten Werbungskosten ist keine Subvention? Andere direkt mit meiner Arbeitsfähigkeit zusammenhängenden Kosten wie Kleidung, Essen, Körperpflege usw. kann ich ja auch nicht als nachweisbare Werbungskosten angeben.


Wegen der eindeutigen Zurechenbarkeit und Abgrenzbarkeit der Wegkosten. Außerdem wegen der relativen Höhe der Kosten alleine für den Arbeitsweg, die im übrigen auch von der Besteuerung des Verkehrs herrührt. Kleidung, Essen, Körperpflege usw hängen nicht eindeutig und unmittelbar in einer bestimmten Höhe mit dem Arbeitsplatz zusammen (und wo es nachweislich so ist, kann man sie oft auch steuerlich geltend machen). Aber ich bin ganz dafür, dass auch Sie weniger Steuern zahlen. Ich würde es ihnen nicht missgönnen.


Für mich ist und bleibt das eine Subvention, sie sorgt dafür, dass die Ressourcen nicht optimal verwendet werden. Interessant auch in welchen anderen Länder es sonst auch noch die
Entfernungspauschale gibt und welche sonstigen Gegenpunkte es gegen sie gibt. In dem Fall sind sie für mehr Staat und ich für weniger.

Zitat von WFI

Zitat
Mir verschliesst sich da die Begründung wieso gerade die Möglichkeit günstiger zu wohnen einer Subvention bedarf.

Was wissen Sie schon, warum ich jeden Tag 80 Km in die Arbeit fahre - oder über die Umstände, unter denen Millionen Arbeitnehmer täglich pendeln? Das kann niemand wissen. Und Sie schimpfen mich einen Egoisten? Ich argumentiere nicht aus Neid heraus.


Sie reden von Steuerung durch den Markt wollen aber im Steuerrecht ausgleich durch Belastungen, die durch Arbeit entstehen. Sollten sie nicht für eine andere Lösung sein? Die Alternativen zur Entfernungspauschale die ich sehe wären:
- Mehr Homeoffice
- Ausgleich des Mehraufwandes durch den Arbeitgeber
- Büros des Arbeitgebers in Wohnungsnähe
- Wechsel des Arbeitgebers
- Wechsel der Wohnung
So sind sie um die 2-3 h am Tag auf der Strasse. Mit 40h Woche + Mittagspause ergibt das oft 12h am Arbeitstag. Und nicht nur sie, das trifft viele. Für mich alles andere als eine optimale Resourcenallokation.

energist Offline




Beiträge: 322

06.09.2011 23:25
#84 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von strubbi77
Die Ursprungsaussage "natürliches Licht" war ohne Quelle. Da war mir eine Sekundärquelle gut genug. Insbesondere, da die 3 gezeigten Lichtspektren korrekt aussahen.


Die ursprüngliche Aussage war aber „natürliches Spektrum“. Und das ist im allgemeinen ein kontinuierliches Spektrum entsprechend dem eines Schwarzen Körpers.

Im Gegensatz emittieren Leuchtmittellampen per se erstmal diskrete Wellenlängen, was zu einem sehr ungleichmäßigen Spektrum führt. Darunter leidet (unter anderem) die Farbwiedergabe stark, so daß sogar als „Farbwiedergabe: sehr gut“ eingestufte Leuchtstoffröhren lediglich einen Farbwiedergabeindex von ca. 85 besitzen, Glühlampen haben 100. Die sehr teuren „Vollspektrumlampen“ (Typ 965 o.ä.) haben immer noch Probleme mit der Lichtausbeute.

So gesehen sind Vorbehalte gegenüber „Energiesparlampen“ durchaus in einigen Fällen gerechtfertigt.

(Ich persönlich bevorzuge zum Beleuchten in den meisten Fällen Leuchtstoffröhren.)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.09.2011 23:58
#85 "Der Spiegel" Antworten

Zitat von Am_Rande
Wenn man bedenkt, dass der Spiegel das Leitmedium in Deutschland ist, und jeder deutsche Journalist wohl davon träumt, in der Hamburger Brandstwiete 19 zu arbeiten, es im aber ansonsten genügt, die journalistischen Themensetzungen des Spiegel aufzugreifen, ("Spiegel schreib vor! Wir folgen!") - woher kommt dann die Hoffnung, dass in einem solchen gesellschaftlichen (Gedanken-)Klima, die Möglichkeit bestünde, dass eine liberale Partei ein "exzellentes Wählerpotential" vorfinden könnte?

Weil es, lieber Am Rande, eben starke Minderheiten gibt.

Der Grundfehler von Rösler, Lindner und Bahr ist es aus meiner Sicht, sich an der Mehrheitsmeinung zu orientieren. Aber es gibt ja genug andere Parteien, die das tun. Die FDP sollte so wenig auf diese Mehrheiten und ihre Leitmedien schielen, wie Porsche sich am Geschmack der Käufer von Wagen der unteren Mittelklasse orientieren sollte.



Was den "Spiegel" angeht:

Ich habe das schon gelegentlich geschrieben: Ich habe im Alter von acht Jahren angefangen, ihn zu lesen, und er hat mich mehr geprägt als irgendeine andere Lektüre. Ich habe Augstein bewundert und bewundere ihn noch heute; auch wenn er in seinen letzten Jahren im Suff versank und immer schlechter wurde. Ich habe ziemlich viel Zeit und Geld daran gewendet, alle alten Jahrgänge antiquarisch zu erwerben; jetzt brauche ich sie - wie kürzlich erwähnt - nicht mehr, weil das komplette Archiv im Netz steht.

Der "Spiegel" war seit seiner Gründung und bis ungefähr 1970 ein liberales Blatt; ein Organ der "Dissidenten", wie man damals sagte. Er war strikt antikommunistisch; so, wie er antinazistisch war.

In den siebziger Jahren begann sich das zu ändern. Der Lange Marsch durch die Institutionen erreichte auch den "Spiegel". Auf einmal wurde nicht mehr liberal und um Objektivität bemüht geschrieben, sondern parteilich. Es gab eine Seilschaft um Hermann L. Gremliza, Dr. Bodo Zeuner und Dr. Alexander von Hoffmann, die den "Spiegel" auf eine linke Linie zwingen wollte.

Rudolf Augstein, damals noch in Form, hat das rigoros beendet, indem er die Betreffenden gefeuert hat. Aber er hat zugleich, um den Ruf nach einem "Redaktionsstatut" abzuwürgen, der Belegschaft einen großen Anteil am "Spiegel" geschenkt.

Diese Mitarbeiter KG ist heute die Achillesferse des "Spiegel". Denn dort haben natürlich, wie immer bei solchen Gremien, die Geschaftlhuber, die Intriganten, die Politisierer das Sagen. Wer in der Wissenschaft ordentlich arbeiten kann, der drängt sich nicht in die "Gremien". Nicht anders ist es bei Journalisten.



Der "Spiegel" hat noch viel von seinen alten Tugenden bewahrt: Ein Umfang der Recherche, wie ihn sich niemand sonst in Deutschland leisten kann. Ein sorgfältiger Faktencheck, dank des Systems, daß jede Aussage vom Ressort Dokumentation überprüft wird. Einige der besten Schreiber Deutschlands.

Aber mit der Liberalität ist es vorbei. Der "Spiegel" ist heute ein "linksliberales", also ökosozialistisches Blatt, das sich lediglich einige Liberale und Konservative als Feigenblatt leistet; etwa den (entmachteten) Matthias Matussek und Jan Fleischhauer, der die Marktlücke entdeckt hat und beim "Spiegel" als der Vorzeige-Konservative ungefähr den Artenschutz genießt, den vor vierzig oder fünfzig Jahren die wenigen Frauen dort hatten. Darunter die ausgezeichnete Dr. Renate Merklein, die beim "Spiegel" immer die liberale Linie vertreten hat.

Herzlich, Zettel

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

07.09.2011 00:02
#86 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von energist

Zitat von strubbi77
Die Ursprungsaussage "natürliches Licht" war ohne Quelle. Da war mir eine Sekundärquelle gut genug. Insbesondere, da die 3 gezeigten Lichtspektren korrekt aussahen.


Die ursprüngliche Aussage war aber „natürliches Spektrum“. Und das ist im allgemeinen ein kontinuierliches Spektrum entsprechend dem eines Schwarzen Körpers.
...
So gesehen sind Vorbehalte gegenüber „Energiesparlampen“ durchaus in einigen Fällen gerechtfertigt.

(Ich persönlich bevorzuge zum Beleuchten in den meisten Fällen Leuchtstoffröhren.)



Ok, wieder was gelernt. Bei natürliches Spektrum dachte ich halt an ein dem Sonnenlicht nachempfundenes Spektrum, und nicht an ein vollständiges Spektrum, dass eine Farbwiedergabe in allen Wellenlängen ermöglicht.
Ich persönlich bin hier mit den aufgehängten warmweiss LED-Stripes mit Einzeldimmbarkeit recht zufrieden. Bei der Auswahl von Lampen im Aufenthaltsbereich habe ich aber eher auf Deckungsgleichheit statt Vollständigkeit geachtet.

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

07.09.2011 11:44
#87 RE: "Der Spiegel" Antworten

Sehr verehrter Zettel,

die Hoffnung stirbt zuletzt...
Da gebe ich ihnen recht - auch ich hoffte auf eine wirklich liberale FDP für Deutschland.

Vielleicht schreibe ich aber mal, warum ich da sehr viel skeptischer bin als Sie.

Ich verfolge mit großem Interesse das Treiben und die mediale Behandlung von drei wichtigen liberalen Politikern
unserer Zeit: von Herrn Dr. Paul aus den USA, von Herrn Farage aus dem Vereinten Königreich und von Herrn Wilders
aus den Niederlanden.

Und ich habe das große Glück, dass ich mich nicht nur für diese Personen interessiere, sondern auch,
dass ich über ausreichend Englischkenntnisse verfüge, um mich im Internet frei zu informieren.
Ich kann also die Westmedien unserer heutigen Zeit nutzen.

Was wäre aber, wenn ich wie die Mehrheit unserer lieben Deutschen mit einer sozialdemokratisierten Volksseele
ausgestattet wäre und ich würde daher unseren im Gleichklang sozialdemokratisierten Medien im großen und ganzen
vertrauen?

Was wüßte ich von diesen drei Herren?

Von Herrn Dr. Paul wüßte ich wenig, und das wenige wäre, dass er irgendetwas mit diesen schießwütigen Waffennarren,
rassistischen Verschwörungstheoretikern und ungebildeten Hinterwäldlern der rechtsextremen "Tea-Party" zu schaffen hat.
Von Herrn Farage und seinem heldenhaften(!) Kampf als einer der letzten wirklich freiheitlich denkenden Abgeordneten
des Europäischen Parlaments eben gegen dieses Europäische Parlament wüßte ich gar nichts! Wirklich rein gar nichts!
Und von Herrn Wilders konnte ich ja gerade im Spiegel lesen, er sei "Europas fleischgewordener Gottseibeiuns".
"Sorgfältiger Faktencheck" - in der Tat...

Was aber haben diese drei Herren gemeinsam?
Sie kommen aus drei der wenigen klassisch-liberalen Nationen, die die
Weltgeschichte je gekannt hat, eben den USA, dem Vereinten Königreich und aus den Niederlanden.
Dort war das Volksverfassung jedenfalls einmal liberal, dort hat man wenigstens einmal etwas von der
segensreichen Wirkung einer freien Gesellschaft erfahren, dort kennt man noch wenigstens das urliberale "We agree to disagree".
Dort wird ein Liberaler nicht gleich als Liberaler verachtet.

Das Sprichwort aber, welches die Deutschen als Ganzes am Besten charakterisieren würde, wäre das "Und willst du nicht
mein Bruder sein, ..." - Nicht umsonst hat Herr Timothy Garton Ash sein Buch über die urdeutsche DDR so genannt. Ein Brite, nota bene.
In Deutschland darf - nein, muss man einen Liberalen einfach verachten.
Der Liberalismus geht schlichtweg quer zur gesamten deutschen Geistesgeschichte und zum deutschen Gemütszustand.

Ein wirklich liberaler Politiker in Deutschland hätte es also mit dem vereinten Zorn und der vereinten Niedertracht der Presse zu tun
und hätte nicht als die Ignoranz und Indolenz des absolut überwältigen Teils der Mehrheitsbevölkerung auf das er sich stützen könnte.

Welcher Politiker einer wirklich liberalen FDP wollte sich solche Mühen antun,
bei denen Tantalos und Sisyphos den Göttern danken würden, nicht mit einem so harten Schicksal gestraft worden zu sein?

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

07.09.2011 19:09
#88 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat
Sie werden sich wundern, aber Strom ist schon kontigentiert. Versuchen sie mal alle Verbraucher gleichzeitig in ihrem Haus anzumachen. Die typischerweise eingebauten Sicherungen werden fliegen. Sicher ist das nur eine Gängelei der Stromkonzerne.



Wer argumentiert denn jetzt ideologisch, unsachlich und realitätsfern? So einen Unsinn hat hier niemand behauptet. Das Sicherungen ihren Grund haben ist hier wohl jedem klar.

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

07.09.2011 19:55
#89 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von Techniknörgler

Zitat
Sie werden sich wundern, aber Strom ist schon kontigentiert. Versuchen sie mal alle Verbraucher gleichzeitig in ihrem Haus anzumachen. Die typischerweise eingebauten Sicherungen werden fliegen. Sicher ist das nur eine Gängelei der Stromkonzerne.

Wer argumentiert denn jetzt ideologisch, unsachlich und realitätsfern? So einen Unsinn hat hier niemand behauptet. Das Sicherungen ihren Grund haben ist hier wohl jedem klar.



Um es anders zu beschreiben, die Abnahmemenge ist zum einen über Sicherungen abgeregelt zum anderen Vertraglich. Das mit der Sicherung war nur Bildlich gemeint, mehr ging es mir um die Vertragsbedingungen.

Zitat von Anschlussbedingungen
Seite 7: (3) Aus den im Absatz 2 genannten Gründen bedarf der Anschluss folgender Anlagen und Verbrauchs-
geräte der vorherigen Beurteilung und Zustimmung des Netzbetreibers: ...

(Hervorhebung durch mich).
Die Einschränkung wird also schon vorgenommen. Zwar nicht vom bösen Nachbarn wie ich wohl einer bin, sondern vom Netzanbieter.
Ist das der Unterschied um den es geht?

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

07.09.2011 21:35
#90 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von Erling Plaethe

Zitat von strubbi77
Keine Ahnung ob der Rückschluss gültig ist, aber bei 0 Lenkung durch einen Staat müßte man es Anarchie nennen können. Ich will eine Staatsform in der Lenkung möglich ist. Siehe oben.


Mal abgesehen von dem Umstand, dass Deutschland im internationalen Maßstab gewiss nicht unter einem Mangel an Regulierung leidet, ist es m.E. eine Frage der Eigenverantwortung den Staat, der weiß Gott genug zu tun hat, nicht mit immer neuen Aufgaben zu beauftragen. Noch dazu erfüllt er die ihm übertragenen oft sehr mangelhaft.


Manche Beispiele sind durchaus privat zu regeln. Ist mir persönlich auch lieber. Aber bei manchem bin ich mir sicher, dass der Markt nicht funktioniert. Dies gilt insbesondere bei Aktionen, bei denen die Spieltheorie ein Ausbrechen aus der Gemeinschaftslösung bringt wie beim Braess-Paradoxon.

Zitat von Erling Plaethe
Also könnte man doch überlegen, ob ihre angeführten Problemstellungen, lieber strubbi77, nicht auch durch privates Engagement lösbar sind. Nicht selten sind Lösungen dieser Art kostengünstiger.
Schwefel und Blei erweisen sich aufgrund von Gutachten als gesundheitsschädlich für die Kunden der Tankstellenbetreiber? Ein freier Markt nimmt dies zum Anlass eine neue Treibstoffsorte auf denselben zu bringen.

Das überzeugt mich nicht. Die Werbeaussage ohne Blei hat in den 50er-Jahren nicht geholfen. Die Verbraucher haben wegen der Klopffestigkeit lieber verbleites Benzin getankt. Der Verbraucher wird selber keine Schäden durch das Blei zu befürchten haben. Die Masse machts.
Beim Treibstoff für Schiffsverkehr ist immer noch nicht überall schwefelarm. Vielleicht ist der Schwefel in den entsprechenden Mengen nicht relevant. Keine Ahnung. Was macht der Verbraucher, wenn er will, dass seine Güter schwefelarm transportiert werden? Geht nicht.

Zitat von Erling Plaethe
Wenn ich einen Wald bewirtschafte brauch mir niemand erzählen, das ich säen muss bevor ich ernte.

Also beim Wald ist das jedem klar. Wie siehts beim Fischfang aus? Wie wollen sie als Verbraucher garantieren, dass ihr Fisch "korrekt" gefangen wurde? Das alle Fischer korrekt arbeiten ist utopisch.

Zitat von Erling Plaethe
Schlechte Luft in Gemeinschaftsräumen muss nicht unbedingt mit einer Lüftungsanlage beseitigt werden, dass öffnen der Fenster schafft manchmal auch Erleichterung.

Hier ging es mir eher um das Thema Rauchverbot. Einer kann einen Seminarraum verrauchen, die Nichtraucher müssen sich einen anderen Raum suchen. Der verrauchte Raum bleibt verraucht, auch nachdem der Raucher den Raum verlassen hat, er hat dadurch keinen Nachteil. Er wird weiterhin rauchen.

Zitat von Erling Plaethe
Nicht jedes staatliche Impfprogramm ist zielführend, die Schweinegrippe-Impfungen waren es jedenfalls nicht. Aufklärung durch Fachkräfte wie Ärzte die einfach ein Angebot machen, ist für den Bürger der sich längst auf den Weg aus seiner (selbstverschuldeten) Unmündigkeit gemacht hat, viel effizienter.

Unbestritten Impfen ist ein knappes Thema. Da kommt es immer auf den Einzelfall an. Da empfinde ich die Freiheit selber für sich zu entscheiden was richtig oder falsch ist notwendig. Wichtig ist die Entscheidung treffen zu können. Bei der Schweinegrippe hätte ich mich in der Ukraine oder anderen Ländern sicher impfen lassen, in Deutschland ja nicht.

Zitat von Erling Plaethe
Die vielen Regeln im Baurecht haben nicht verhindern können, dass das Kölner Stadtarchiv eingestürzt ist, der gesunde Menschenverstand gepaart mit Eigenverantwortung vielleicht schon eher.

Wenn ich die Zusammenfassung richtig lese war es nicht das Baurecht sondern mangelnde Bauaufsicht bzw. absichtlicher Pfusch. Unbestritten viele Regeln sind komisch. Manch einer wird auch vor dem Vorfall in Staufen gesagt haben was sollen die ganzen Regeln um eine Erdwärmebohrung zu erstellen. Ist doch nur ein Loch.

Zitat von Erling Plaethe
Es soll ja Gemeinden geben, da sind die Farben der Dachziegel vorgeschrieben. Aber was ist das denn für eine Gegend in der Menschen 50m hohe Mauern um ihr Haus ziehen wollen. Da würde ich in den sauren Apfel beißen und verkaufen.

Gut mein Beispiel mit der Mauer ist masslos übertrieben, aber der Klassiker ist freie Sicht und dann kommt der Nachbar auf die Idee sein Haus aufzustocken. Ohne gewisse Regelungen klappt das nicht. Solange mein Nachbar nicht gerade ein 70er Jahre Bau hinstellt oder das Baufenster grob misachtet ist es mir auch egal wie er baut.

Juno Offline



Beiträge: 332

07.09.2011 23:37
#91 RE: "Der Spiegel" Antworten

Zitat
Ich verfolge mit großem Interesse das Treiben und die mediale Behandlung von drei wichtigen liberalen Politikern



Ohne auf die drei Genannten im einzelnen einzugehen - die Tatsache, dass man sich heute als halbwegs gebildeter Mensch mit Internetzugang über sie informieren kann, zeigt doch schon, welches enorme Potenzial die neuen Medien auch und gerade für Liberale geöffnet haben. Noch vor wenigen Jahren waren solche Informationen einfach nicht verfügbar.

Das ist doch Grund zu großem Optimismus Die neuen Kommunikationsformen im Netz werden gegenüber den klassischen Medien immer weiter an Bedeutung gewinnen. Deren Meinungsmacht wird schwinden.

Speziell die FDP und ihre Anhängerschaft müssen sich bis dahin beim Umgang mit den wichtigen Massenmedien eines in aller Härte und Konsequenz klar machen: Die Partei hat dort praktisch keinerlei Sympathisanten! Zero! (Na gut, es gibt einige wenige Ausnahmen in der Wirtschaftspresse und bei der Welt. Aber in der politischen Presse ist der Sympathiefaktor praktisch null.)

Das kann man beklagen, aber das ändert auch nichts. Wichtig ist die Implikation: Kommentierungen und Nachrichtendrehs werden fast nie so angelegt sein, dass sie der FDP förderlich sein könnten. Sie sind im besten Fall analytisch distanziert und neutral.

Wirklich wohlmeinenden, hilfreichen Rat gibt es für die FDP aus den Medien de facto nicht! Es gibt allenfalls die Variante der Krokodilstränenvergießer, die jede Woche wortreich erklären, wie toll sie doch eine starke FDP fänden - wenn die mal so wie die Grünen würde.

Das ist bei den anderen Parteien anders. Es ist in den Leitmedien heute gang und gäbe, dass man sich - explizit oder implizit - den Kopf für die Grünen zerbricht: Was könnten sie besser machen, damit sie noch erfolgreicher sind, wie kommen sie aus Schwächephasen, welche Ideen könnten sie aufgreifen? Diese Ratschläge sind nicht immer gut, aber sie sind meistens aufrichtig und wohlmeinend, die Autoren wollen wirklich helfen. Es lohnt sich deshalb für die Grünen tatsächlich, diese Medien zu studieren und zu beachten. Auch die SPD hat traditionell ein großes Reservoir von konstruktiven Kritikern in den Medien, die am Erfolg der Partei interessiert sind. Selbst die Union hat davon ein paar.

Die FDP hat das nicht (mehr). Sie braucht darüber gar nicht paranoid zu werden. Aber sie muss die Konsequenzen ziehen: Es bringt ihr überhaupt nichts, auf den Presseclub zu schielen. Konstruktive liberale Diskussionen müssen und können woanders stattfinden. Wenn sie gut sind, erreichen sie früher oder später auch wieder die breite Öffentlichkeit.

(In diesem Sinne natürlich auch einen ganz herzlichen Glückwunsch an Zettel für die Auszeichnung als "Autor der Freiheit"!)

FAB. Offline



Beiträge: 523

08.09.2011 11:18
#92 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

@strubbi77
Sie führen immer neue Beispiele für Gegenstände an, die legitimerweise verbindlichen Regelungen unterliegen. Für das Ausgangsthema Glühbirnenverbot sind diese ohne Belang. Legitim sind Regelungen dort, wo Freiheitssphären gegeneinander abzugrenzen sind, weil die Freiheitsbetätigung des einen die Freiheitssphäre des nächsten tangiert. Genau das tut die Frage, was ich in meine Leselampe schraube, nicht. Sie haben irgendwo oben darauf abgestellt, der Stromverbrauch tangiere über die mit der Stromerzeugung verbundenen Umwelteinwirkungen meine Mitmenschen. Das ist sicherlich so. Legitimer Gegenstand von Regelungen ist dadurch aber lediglich die Stromerzeugung selbst. Diese unterliegt in Deutschland wohl weltweit mit den strengsten und teuersten Auflagen. Die enormen Mehrkosten, die durch diese - im Grundsatz legitimen - Auflagen verursacht werden, trage ich über den Strompreis ohnehin. Und zwar völlig unabhängig davon, wann, wofür und mit welchem Gerät ich den Strom verbrauche. Die Frage, womit ich Strom verbrauche, hat keinerlei Einfluß auf die Umwelteinwirkungen der Stromerzeugung. Deshalb ist es kein legitimer Gegenstand staatlicher Vorschriften, mir eine bestimmte Leselampe vorzuschreiben.

Zitat von strubbi77
Horten von den Leuchtmitteln ist ja nicht verboten.

Eine der Äußerungen, bei denen man schon überlegt, was sich derjenige dabei denn wohl gedacht haben mag. Hier scheint mir auch nach einigem Nachdenken die Interpretation am naheliegendsten, daß Sie mich verhöhnen wollen. Bittesehr, wenn's pläsiert.
Natürlich habe ich jetzt einen Karton mit passenden Glühbirnen im Keller zu stehen, der erstmal eine Weile vorhalten wird. Was mich allerdings weit mehr in Rage bringt, als es ein letztlich doch banaler Anlaß eigentlich sollte, ist die Entwürdigung, die die Notwendigkeit solcher Vorratshaltung mit sich bringt. Wie kann es sein, daß ich solchen boshaften und sinnlosen Gängelungen durch eine korrupte Bürokratie wehrlos ausgeliefert bin? Wie kann man seine Selbstachtung bewahren, wenn man von der Obrigkeit so verächtlich als Unfreier, als Untertan behandelt wird?

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Frank Böhmert Offline




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08.09.2011 12:34
#93 RE: "Der Spiegel" Antworten

Zitat von Juno

Speziell die FDP und ihre Anhängerschaft müssen sich bis dahin beim Umgang mit den wichtigen Massenmedien eines in aller Härte und Konsequenz klar machen: Die Partei hat dort praktisch keinerlei Sympathisanten! Zero! (Na gut, es gibt einige wenige Ausnahmen in der Wirtschaftspresse und bei der Welt. Aber in der politischen Presse ist der Sympathiefaktor praktisch null.)


Weil's gerade so schön passt, hier ein Verweis auf das gestrige Brüderle-Portrait in der FAZ:
http://www.faz.net/artikel/C30923/fdp-in...l-30498770.html

Besten Gruß,
Bö.

WFI Offline



Beiträge: 187

08.09.2011 13:36
#94 RE: FDP wählen! Antworten

Zitat
Wenn es Öl im Überfluss gäbe würden nicht so grosse Anstrengungen bis zum Krieg geben um sich Zugang zu der Resource zu sichern. Bzw. nimmt die Ölmenge ab oder nicht?



Öl ist nicht knapp, weil man es an jeder Tankstelle kaufen kann. Ölvorräte sind endlich, weshalb der Preis tendenziell steigt. Aber Sie nehmen wie selbstverständlich an, dass damit eine Rechtfertigung vorliegt, den Verbrauch jetzt schon per Dekret zu rationieren. Ich stelle das in Frage. Warum soll es besser sein, diesen wertvollen Rohstoff künstlich zu verteuern und möglichst lange in der Erde liegen zu lassen? Im übrigen sind Kohle und Gas noch weniger knapp. Und das mit den Ölkriegen, na ja, Menschen kämpfen um alles Mögliche, aber nicht alles wird weniger.

Zitat
Wo habe ich geschrieben, dass ich der Regierung wegen der Verknappung der Energie vertrauen schenke?



Das werden Sie müssen, denn Sie haben die Rechtfertigung für jegliche Gängelei ja schon geliefert.

Zitat
Sie reden von Steuerung durch den Markt wollen aber im Steuerrecht ausgleich durch Belastungen, die durch Arbeit entstehen.



Nicht durch Arbeit, durch die Notwendigkeit zu arbeiten. Eine Marktlösung würde im übrigen mit dem Wegfall der Strafbesteuerung von Mobilität beginnen - das Steuerrecht ist gerade hier nicht neutral - aber dafür sind Sie natürlich auch nicht zu haben.

Zitat
Sollten sie nicht für eine andere Lösung sein? Die Alternativen zur Entfernungspauschale die ich sehe wären:
- Mehr Homeoffice
- Ausgleich des Mehraufwandes durch den Arbeitgeber
- Büros des Arbeitgebers in Wohnungsnähe
- Wechsel des Arbeitgebers
- Wechsel der Wohnung
So sind sie um die 2-3 h am Tag auf der Strasse. Mit 40h Woche + Mittagspause ergibt das oft 12h am Arbeitstag. Und nicht nur sie, das trifft viele. Für mich alles andere als eine optimale Resourcenallokation



Ich wusste es: Sie sind ein leidenschaftlicher Mikromanager anderer Leute. Maßen Sie sich wirklich an, detaillierte Lösungen für Millionen von Menschen zu kennen, auf die die Betroffenen nicht schon selbst gekommen wären? Ihre "Lösungen" sind übrigens alle mit Kosten verbunden. Es ist der Anfang jeder Planwirtschaft dass es Leute gibt, die wie Sie glauben, für andere die "optimale" Allokation zu kennen. Und das hat mehr Menschenleben gekostet als alle Stromproduktion der Welt.

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

08.09.2011 14:20
#95 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von FAB.
@strubbi77
Sie führen immer neue Beispiele für Gegenstände an, die legitimerweise verbindlichen Regelungen unterliegen. Für das Ausgangsthema Glühbirnenverbot sind diese ohne Belang.


Ok, also gibt auch ihrer Meinung nach Regelungen die legitim in die Rechte einzelner eingreifen dürfen. Soweit so gut.

Zitat von FAB.

Legitim sind Regelungen dort, wo Freiheitssphären gegeneinander abzugrenzen sind, weil die Freiheitsbetätigung des einen die Freiheitssphäre des nächsten tangiert. Genau das tut die Frage, was ich in meine Leselampe schraube, nicht. Sie haben irgendwo oben darauf abgestellt, der Stromverbrauch tangiere über die mit der Stromerzeugung verbundenen Umwelteinwirkungen meine Mitmenschen. Das ist sicherlich so. Legitimer Gegenstand von Regelungen ist dadurch aber lediglich die Stromerzeugung selbst.

Ich denke das ist der Punkt an dem der Dissens entsteht. Ist es legitim durch "Gängelung" der Verbraucher den Verbrauch von Resourcen zu reduzieren. Klar ist es am einfachsten die Verantwortung auf die Schwarmintelligenz des Marktes zu richten. Am Beispiel des Start-Stopp-Systems scheint es ja auch, wenn auch mit Verspätung zu funktionieren. Die Frage wird sein, ob es später erlaubt sein soll das Inverkehrbringen eines Autos ohne ein entsprechendes System zu verbieten oder nicht. (Auto-Abschaltautomatikgesetz)

Was spricht also für und was gegen das Auto-Abschaltautomatikgesetz
- Es greift in den Markt ein
- Es gibt Nutzungsszenarien in denen es keinen Vorteil bringt
- Es erhöht den Preis eines Autos
- Mit jedem neuen System verschlechtert sich die Wartbarkeit eines Autos
- Bei kalten Motoren keine Wirkung

+ Die Technik ist verfügbar
+ Die normale Einsparung dadurch sind auf dem Normzyklus 2%, im Stadtverkehr bis zu 7%. (Bei 10.000 km Laufleistung je PKW ~ 15 Euro im Jahr Ersparnis bei einer Reduktion des Verbrauchs von 5l auf 4,9l) Ergibt auf die Lebensdauer von 15 Jahren eine geschätzte Ersparnis von 225 Euro.

Meiner Meinung nach darf das Verbot möglich sein, wenn die erwartete diskontierte durchschnittliche Ersparnis den Mehrpreis unterschreitet. Normalerweise müsste es dann aber ab dem Zeitpunkt aber eh überflüssig sein. Kein Hersteller bräuchte mehr Automobile ohne die Technik anbieten. Weil es ja keine Verbraucher gibt, die wenn sie richtig rechnen die falsche Entscheidung über mit oder ohne Start-Stopp-System treffen.

Aus diesem Grund werden wir wahrscheinlich von so einem Gesetz verschont bleiben. Die Regelungen zum CO2 Ausstoss im Strassenverkehr treffen uns als Verbraucher eh nicht direkt sondern die Hersteller über die Einschränkung der Flottenverbräuche usw.
Regulatorisch gesehen halte ich das Verbot von eben diesen Leuchtmitteln für eine ähnliche Regelung.

Zitat von FAB.
Diese unterliegt in Deutschland wohl weltweit mit den strengsten und teuersten Auflagen. Die enormen Mehrkosten, die durch diese - im Grundsatz legitimen - Auflagen verursacht werden, trage ich über den Strompreis ohnehin. Und zwar völlig unabhängig davon, wann, wofür und mit welchem Gerät ich den Strom verbrauche. Die Frage, womit ich Strom verbrauche, hat keinerlei Einfluß auf die Umwelteinwirkungen der Stromerzeugung. Deshalb ist es kein legitimer Gegenstand staatlicher Vorschriften, mir eine bestimmte Leselampe vorzuschreiben.

Wie gesagt es geht nur um den Wirkungsgradsgrad der Leselampe. Als ich kleiner war fand ich das schon recht unangenehm in der Nähe einer Glühbirne im Bett zu lesen. Ein gut nutzbares LED-Licht bzw. Strahler wäre mir da lieber gewesen.

Zitat von FAB.

Zitat von strubbi77
Horten von den Leuchtmitteln ist ja nicht verboten.

Eine der Äußerungen, bei denen man schon überlegt, was sich derjenige dabei denn wohl gedacht haben mag. Hier scheint mir auch nach einigem Nachdenken die Interpretation am naheliegendsten, daß Sie mich verhöhnen wollen. Bittesehr, wenn's pläsiert.


Nein ich will niemanden verhöhnen. Ich bin nur der Meinung, dass das horten eher überflüssig ist, da es für die meisten Fälle sinnvolle und günstigere Alternativen vorhanden sein müssten. Für die Fälle in denen das nicht so sein sollte ist meiner Meinung nach Horten die einzige Möglichkeit. Ich persönlich hätte wie geschrieben eine Strafsteuer (etwa 5-7 Euro je Birne) für sinnvoller empfunden. Damit wären es Spezialleuchtmittel und bewußt eingekauft. Meiner Meinung nach reden wir hier von 1-2 Birnen je Haushalt bei insgesamt 20-30 Lampenfassungen.

Zitat von FAB.
Natürlich habe ich jetzt einen Karton mit passenden Glühbirnen im Keller zu stehen, der erstmal eine Weile vorhalten wird.

Hin und wieder werden sie bei einem Tausch merken, dass es in dem Fall sinnvoller gewesen wäre eine alternatives Leuchtmittel einzusetzen. Dann können sie ja überlegen wie sie in diesem Fall vorgehen.

Zitat von FAB.
Was mich allerdings weit mehr in Rage bringt, als es ein letztlich doch banaler Anlaß eigentlich sollte, ist die Entwürdigung, die die Notwendigkeit solcher Vorratshaltung mit sich bringt.

Damit haben sie Recht. Keiner sollte sich zu sehr in Rage bringen. Ich kann aber jeden verstehen der es tut.
Die Entwürdigung hat ja zwei Ursachen.
Zum einen wird das billigste Leuchtmittel auf einmal 2-3 Euro in der Anschaffung teurer. Aber im Gesamtverbrauch wird das ganze für den Nutzer günstiger (Erwartete Ersparnis > Mehrkosten für die Anschaffung, es müssen ja nicht alle ausgetauscht werden)
Zum anderen gibt es scheinbar Anwendungsfälle in denen das finanziell ineffizientere Leuchtmittel über die Nutzungsdauer einen höheren Komfort verspricht.

Die Regelung hatte eher das Ziel den ersten Punkt zu regeln. Es gibt Anwendungsfälle in denen Kauf und Nutzung getrennt sind. (Flure in Mietswohnungen, Mietverträge mit Nebenkostenpauschalen...) Da ist die Regelung notwendig für einen optimale Gesamtresourcenverbrauch.
Für den Fall des höheren Komforts ist die Regelung ungeeignet, aber für die Mehrheit eher eine Nebenerscheinung. Im Komfortbereich gibt es genügend Lampen und Leuchtmittel die zwar mit höheren Anschaffungskosten über die Nutzungsdauer günstiger sind. Meiner Meinung nach wäre eine Luxus- oder Strafsteuer in Höhe von über 7 Euro das Stück der richtigere Weg gewesen, da es die seltenen Anwendungsfälle noch gibt.

Zitat von FAB.
Wie kann es sein, daß ich solchen boshaften und sinnlosen Gängelungen durch eine korrupte Bürokratie wehrlos ausgeliefert bin?


Wenn nicht nur Osram den Preis erhöht sondern alle anderen Leuchtenhersteller gleichzeitig ist das sicher ein Fall für das Kartellamt. Eine Preiserhöhung um 20% auf gestiegene Rohstoffkosten zu schieben ist sicher nur vorgeschoben, eher ist es eine Ausnutzung von Marktmacht.
Das Verbot für Verbraucher die ineffizienten Produkte einzuführen ist auf der einen Seite Konsequent, sorgt es ja dafür, dass über einen Zweitmarkt von Gebrauchtgeräten keine "Minderwertigen" Produkte in Umlauf kommen. Bei manchen Gütern ist es aber sicherlich übertrieben. Bei anderen wie dem Tata Nano finde ich es richtig, dass keine PKW unter einem gewissen Sicherheitsstandard eingeführt werden dürfen.

Zitat von FAB.
Wie kann man seine Selbstachtung bewahren, wenn man von der Obrigkeit so verächtlich als Unfreier, als Untertan behandelt wird?

Hmm, da kenn ich keine Lösung. Aber da wir noch nicht eingsperrt werden oder willkürlich verfolgt, kann ich mit der Situtaion noch leben.

FAB. Offline



Beiträge: 523

08.09.2011 14:42
#96 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

@strubbi77
Lassen wir's gut sein, es ist zwecklos. Wir reden aneinander vorbei. Ich bin offenbar einfach nicht in der Lage, verständlich zu machen, worum es mir geht. (Es ist nicht der Sinn oder Unsinn von Glühlampen.) Mea culpa.

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Hagen Offline



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08.09.2011 15:01
#97 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat
Meiner Meinung nach darf das Verbot möglich sein, wenn die erwartete diskontierte durchschnittliche Ersparnis den Mehrpreis unterschreitet. Normalerweise müsste es dann aber ab dem Zeitpunkt aber eh überflüssig sein. Kein Hersteller bräuchte mehr Automobile ohne die Technik anbieten. Weil es ja keine Verbraucher gibt, die wenn sie richtig rechnen die falsche Entscheidung über mit oder ohne Start-Stopp-System treffen.


Also ist die Rechtfertigung, die meisten Menschen sind dumm und können nicht rechnen?
Oder klingt der Satz nur ironisch und ist ernst gemeint?! Dann würden Sie sich ja selbst widersprechen... Sobald es sich lohnt und sinnvoll ist, wird diese Technik weit verbreitet (in den Fällen, wo es auch wirklich sinnvoll ist) verwendet werden. Sprich der Markt regelt sich völlig ohne irgendein Gesetz, das nur wieder bürokratischen Aufwand erzeugen würde (Zum Thema Ressourcenverschwendung...).

100% lässt sich das aber nicht mit den Leuchtmitteln vergleichen, da hier eine optische Komponente mitspielt. Wenn das Gerät für Start-Stopp-Automatik also Klotz sichtbar auf der Motorhaube liegen täte, würden sich auch viele überlegen, ob es nicht schöner ohne wäre. Da zahlt man eben etwas mehr für besseres Aussehen. Warum sollte mir ein Gesetz vorschreiben, wie mein Auto aussehen soll, in welchem Licht ich meine Wohnung beleuchten möchte? Ich zahl ja ohnehin schon den Preis dafür...
Sinnlos hohe Strafsteuern sind ja nichts weiter als ein abgeschwächtes Verbot und ebenso verächtlich. Man versucht künstlich den Markt zu beeinflussen, um das teure bzw. in manchen Belangen schlechtere Produkt in den Markt zu pressen.

Zitat
Wie gesagt es geht nur um den Wirkungsgradsgrad der Leselampe. Als ich kleiner war fand ich das schon recht unangenehm in der Nähe einer Glühbirne im Bett zu lesen. Ein gut nutzbares LED-Licht bzw. Strahler wäre mir da lieber gewesen.


Und wenn nun jemand LED-Lampen verbieten würde.. Würden Sie sich nicht bevormundet vorkommen, nur weil es ein neues Leuchtmittel gäbe mit etwas besserem Wirkungsgrad, es Ihnen aber optisch überhaupt nicht zusagt?

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

08.09.2011 15:06
#98 RE: FDP wählen! Antworten

Zitat von FAB.
@strubbi77
Lassen wir's gut sein, es ist zwecklos. Wir reden aneinander vorbei.

@FAB. kommt vor. Und ist gut möglich, liegt dann aber auch an mir.

Zitat von FAB.
Ich bin offenbar einfach nicht in der Lage, verständlich zu machen, worum es mir geht. (Es ist nicht der Sinn oder Unsinn von Glühlampen.) Mea culpa.


Deswegen wollte ich mit dem Auto-Abschaltautomatikgesetz ein Beispiel bringen, dass weniger hart diskutiert wird. Und mehr theoretischer Natur ist.

Welche Eingriffe durch den Staat sind in welchem Fall erträglich oder nicht. Das ist doch die grundsätzliche Frage.

Mein Verweis an anderer Stelle auf das Braess-Paradoxon, das zeigt, dass egoistisch handelnde Menschen nicht in jedem Fall eine optimale Lösung des Gesamtproblems erzeugen war auch in diese Richtung gemeint.

Grundsätzlich gibt es ja folgende Fragen:
Darf in diesem Fall eine Lenkung von aussen (Staat) für eine bessere Allokation sorgen?
Wer entscheidet "Was ist besser?"
und
Wie wird mit Interessenskonflikten umgegangen?

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

08.09.2011 16:24
#99 RE: Zettels Meckerecke: FDP Antworten

Zitat von Hagen

Zitat
Meiner Meinung nach darf das Verbot möglich sein, wenn die erwartete diskontierte durchschnittliche Ersparnis den Mehrpreis unterschreitet. Normalerweise müsste es dann aber ab dem Zeitpunkt aber eh überflüssig sein. Kein Hersteller bräuchte mehr Automobile ohne die Technik anbieten. Weil es ja keine Verbraucher gibt, die wenn sie richtig rechnen die falsche Entscheidung über mit oder ohne Start-Stopp-System treffen.


Also ist die Rechtfertigung, die meisten Menschen sind dumm und können nicht rechnen?



Nein, die Rechtfertigung ist eine andere. Und das, obwohl die meisten Menschen entweder keine Kosten über die Lebenszeit rechnen können oder wollen.
Teilweise geht das berechnen auch nicht, da die Parameter veränderlich sind.
Benziner oder Diesel bei einer Laufleistung über die Jahre von: 15000, 15000, 25000, 40000, 40000, 13000, 7000, 7000?
Optimaler Punkt eine Ölheizung durch ein neues Heizsystem zu ersetzen und welches neue Heizsystem sollte es sein.
Oder, wann macht es Sinn bei fallenden Preisen für Wärmepumpentrockner den jetzigen Trockner mit einer schlechteren Energieeffizienz durch einen neuen Wärmepumpentrockner zu ersetzen, obwohl der alte noch nicht kaputt ist.

Da ist es schwer das genauer zu berechnen. Und erwarten sie, dass jeder vor jeder Kaufentscheidung eine TCO Berechnung macht? Bei einem C-Produkt wie einer Glühbirne würde ich mich je nachdem auch weigern den grossen Rechenhammer auszupacken.

Zitat von Hagen

Oder klingt der Satz nur ironisch und ist ernst gemeint?! Dann würden Sie sich ja selbst widersprechen... Sobald es sich lohnt und sinnvoll ist, wird diese Technik weit verbreitet (in den Fällen, wo es auch wirklich sinnvoll ist) verwendet werden. Sprich der Markt regelt sich völlig ohne irgendein Gesetz, das nur wieder bürokratischen Aufwand erzeugen würde (Zum Thema Ressourcenverschwendung...).

Wie gesagt hin und wieder wird es auch mit einem geringeren Eingriff zu optimalen Ergebnissen führen. Mir ist das auch lieber.
Das schlimme sind nicht immer die Bürokraten, die die Gesetze erstellen. Schlimmer sind oft die, die Gesetze und Richtlinien umsetzen und kontrollieren oder es lassen. Also die Leute vom Amt.

Zitat von Hagen
100% lässt sich das aber nicht mit den Leuchtmitteln vergleichen, da hier eine optische Komponente mitspielt. Wenn das Gerät für Start-Stopp-Automatik also Klotz sichtbar auf der Motorhaube liegen täte, würden sich auch viele überlegen, ob es nicht schöner ohne wäre. Da zahlt man eben etwas mehr für besseres Aussehen. Warum sollte mir ein Gesetz vorschreiben, wie mein Auto aussehen soll, in welchem Licht ich meine Wohnung beleuchten möchte? Ich zahl ja ohnehin schon den Preis dafür...

Wie immer, ist mir bewußt jeder Vergleich hinkt.
Aber bei den Automobilen wird ja von passiver und aktiver Sicherheit über Abgasgrenzwerte und selbst sogar Fahrzeugdiagnoseund Wartung alles geregelt. Manches zu Gunsten der Verbraucher anderes führt ganz sicher zu Kopfschütteln. Das Start-Stop-System kommt aber nur, da es die Regelung zum Flottenverbrauch gibt. Eine aktive Nachfrage vom Handel und den Käufern für diese Technik war eher schleppend. Ich habe nie verstanden wieso VW ab einem gewissen Zeitpunkt nicht einfach in alle Autos so ein System gebaut hat. Marktreif war es ja.

Zitat von Hagen
Sinnlos hohe Strafsteuern sind ja nichts weiter als ein abgeschwächtes Verbot und ebenso verächtlich. Man versucht künstlich den Markt zu beeinflussen, um das teure bzw. in manchen Belangen schlechtere Produkt in den Markt zu pressen.

Genau ein abgeschwächtes Verbot. Effektiv ists das gleiche Verbot, da haben sie recht. Aus Sicht der Überprüfung und Eintreibung aber nicht der einfachere Weg. Aber die Wahlfreiheit des Bezuges wäre gegeben. Jeder darf sich unsinnig Verhalten muss aber bereit sein die Kosten die durch höhere Strombereitstellung notwendig sind mitzutragen. (als dahergeschusterte Begründung für die Steuer)
Die Gesamtkosten über die projezierte Nutzungsdauer von 1000h würden sich aber nicht zu stark erhöhen (40%)und das obwohl der Kaufpreis verzehnfacht (1000%)würde. Wenn man sich das anschaut fragt man sich schon wieso noch soviele Glühbirnen gekauft wurden. (mögliche Antwort siehe oben -> rechnen wollen)

Zitat von Hagen

Zitat
Wie gesagt es geht nur um den Wirkungsgradsgrad der Leselampe. Als ich kleiner war fand ich das schon recht unangenehm in der Nähe einer Glühbirne im Bett zu lesen. Ein gut nutzbares LED-Licht bzw. Strahler wäre mir da lieber gewesen.

Und wenn nun jemand LED-Lampen verbieten würde.. Würden Sie sich nicht bevormundet vorkommen, nur weil es ein neues Leuchtmittel gäbe mit etwas besserem Wirkungsgrad, es Ihnen aber optisch überhaupt nicht zusagt?


Optisch zusagen läßt sich ja durch ein Vergleich mit dem Sonnenspektrum objektivieren, wenn es um die Lichtqualität geht.
Die Form des Leuchtmittels ist mir solange es nicht zu gross ist egal. Der dritte Punkt ist ja ob ich mit den Leuchten über die Lebensdauer (etwa 10 Jahre Nutzung kalkuliert) spare oder nicht. Falls das alles gegeben ist, why not. Ich will Licht haben, früher ging das ganze wohl auch mit Kerzen oder Petroleum-Lampen. Denen trauern auch nicht allzuviele Leute nach.

Ich denke mir müßte man schon etwas anderes wegnehmen, damit ich mich bevormundet fühle. Wahrscheinlich würde mich ein wirksames Verbot von Vielpersonenspielen mit Geldeinsatz über das Internet mehr treffen. Wobei ich vor ein paar Jahren auch Spiele ohne Geldeinsatz gespielt habe, vielleicht würde ich wieder darauf umsteigen. Keine Ahnung.

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

08.09.2011 17:56
#100 RE: FDP wählen! Antworten

Zitat von WFI
Öl ist nicht knapp, weil man es an jeder Tankstelle kaufen kann.


Die Kaufbarkeit eines Gutes hat nichts mit der Menge zu tun.

Zitat von WFI
Ölvorräte sind endlich, weshalb der Preis tendenziell steigt.

Klar damit wird Öl nie ausgehen, da der Preis irgendwann so hoch ist, dass keiner mehr Öl kaufen wird. Und da es an der letzten Tankstelle noch Öl zu kaufen gibt ist es nicht ausgegangen bzw. wird nicht ausgehen. q.e.d.

Zitat von WFI
Aber Sie nehmen wie selbstverständlich an, dass damit eine Rechtfertigung vorliegt, den Verbrauch jetzt schon per Dekret zu rationieren.

Die USA zeigt es ja wie es ohne Rationierung schafft riesige Handelsbilanzdefizite aufzubauen. Kann es ihrer Meinung nach volkswirtschaftlich Sinn machen Import zu reduzieren?

Zitat von WFI
Ich stelle das in Frage. Warum soll es besser sein, diesen wertvollen Rohstoff künstlich zu verteuern und möglichst lange in der Erde liegen zu lassen?

Weil damit weniger Import notwendig ist und ein geringerer Resourcenbedarf allen nützt. (Weniger Verkehr, weniger direkte Emisionen, weniger Kraftwerke usw.)

Zitat von WFI
Im übrigen sind Kohle und Gas noch weniger knapp.

Bei der Kohle tun mir nur irgendwie die Chinesischen Bergarbeiter leid, die in den Bergwerken umkommen. Beim Gas denke ich an die Ostblockstaaten, bei denen Russland höhere Preise durchsetzen will und hin und wieder die Pipeline dicht macht. Die Umsiedlungen wegen Braunkohle oder die Senkungen wegen Steinkohlebergbau sind für mich eher zweitrangig.

Zitat von WFI
Und das mit den Ölkriegen, na ja, Menschen kämpfen um alles Mögliche, aber nicht alles wird weniger.

Um was kämpfen die Menschen? Macht und Moneten. Wenn in einem Land nichts vorhanden ist, dass expotiert werden kann ist es für die restliche Welt absolut egal.

Zitat von WFI

Zitat
Wo habe ich geschrieben, dass ich der Regierung wegen der Verknappung der Energie vertrauen schenke?

Das werden Sie müssen, denn Sie haben die Rechtfertigung für jegliche Gängelei ja schon geliefert.


Ich bin mir im Gegensatz zu ihnen bewusst, dass die Resourcen, die ich verbrauche nicht von alleine kommen. Für jede Resource, die ich verwende muss irgendwo, irgendwer leiden.

Zitat von WFI

Zitat
Sie reden von Steuerung durch den Markt wollen aber im Steuerrecht ausgleich durch Belastungen, die durch Arbeit entstehen.

Nicht durch Arbeit, durch die Notwendigkeit zu arbeiten. Eine Marktlösung würde im übrigen mit dem Wegfall der Strafbesteuerung von Mobilität beginnen - das Steuerrecht ist gerade hier nicht neutral - aber dafür sind Sie natürlich auch nicht zu haben.


Welche Strafbesteuerung von Mobilität? Ich persönlich wäre für einen Ausgleich der Anwohner von Verkehrswegen durch die Belastung der Nutzer, und sei es durch den Lärm von klingelnden Fahrradfahrern auf einer Demo gegegen was auch immer. Das würde auf jedenfall zu einer noch höheren Belastung der Mobilität führen, aber auch ein Ausgleich an die, die darunter leiden.

Zitat von WFI

Zitat
Und nicht nur sie, das trifft viele. Für mich alles andere als eine optimale Resourcenallokation


Ich wusste es: Sie sind ein leidenschaftlicher Mikromanager anderer Leute. Maßen Sie sich wirklich an, detaillierte Lösungen für Millionen von Menschen zu kennen, auf die die Betroffenen nicht schon selbst gekommen wären? Ihre "Lösungen" sind übrigens alle mit Kosten verbunden. Es ist der Anfang jeder Planwirtschaft dass es Leute gibt, die wie Sie glauben, für andere die "optimale" Allokation zu kennen. Und das hat mehr Menschenleben gekostet als alle Stromproduktion der Welt.


Nein ich maße es mir nicht an die Lösung für andere zu kennen. Ich bin nur der Meinung, dass eine Belastung durch pendeln auf Dauer unangenehm und zu vermeiden ist. Oder wiedersprechen sie mir da auch?
Und eine Resourcenreduktion heißt noch lange nicht Planwirtschaft. Und der Witz ist ja derzeit, dass bei der indirekten Kopplung von Löhnen an die Inflationsrate eine Verteuerung von Resourcen nicht zu weniger Reichtum führt ... Es gibt wenig Gründe für einzelne Personen von sich aus sich Resourcenschonend zu verhalten.

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