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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 148 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Reader Offline



Beiträge: 803

05.06.2012 10:36
#26 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Meister Petz

Zitat von Zettel
Denn das darf man nicht vergessen: Die kleinen Buchhändler, die - aus meiner Sicht - ein wesentliches Stück deutsche Kultur sind, gerade in den kleinen Städten, konnten bisher nur dank der Preisbindung existieren.

Wenn sie kaputt sind, wird es übrigens auch die von Zeh und Trojanow genannten lukrativen Lesungen kaum noch geben; denn sie werden meist von kleinen Buchhandlungen organisiert.

Glaube ich nicht. Gibt es in England, Belgien, USA keine kleinen Buchläden?

Gruß Petz



Aus Erfahrung kann ich ihnen berichten, dass mit Rabatten auf Neuerscheinungen das große Sterben kleinerer Buchläden beginnt.
Von den von mir frequentierten, mehr als einem halben Dutzend kleiner Buchläden, sehr feinen, sehr gut sortierten, in Washington, D.C., gibt es heute gerade noch mal einen. Zuerst kam Borders Books, eine Kette mit riesigem Angebot, das tausende Meter von Regalen über mehrere Stockwerke in einem Vorstadt-Shopping-Center füllte. Die Begeisterung war groß über die Rabatte auf Neuerscheinungen und nebenbei noch Stapel über Stapel an anderen Büchern, reduziert auf ein paar Dollar. Neu war der coffee shop im Geschäft, ein Ort, an dem man Bücher und Zeitschriften aus dem Laden gratis lesen konnte, ein wahres Bücherschlaraffenland! Borders Books erarbeitete sich einen guten Ruf, nicht zuletzt weil sie sehr gutes, qualifiziertes Personal einstellten. Nach Borders kamen Barnes & Noble mit einem ähnlichen Konzept wie Borders sowie etliche kleinere Ketten, allesamt offerierten große Rabatte (bis zu 40%) auf Neuerscheinungen (gerne an Mitgliedskarten geknüpft, für die man einen jährlichen Mitgliedsbeitrag im Voraus zahlte). Borders Books gibt es nun seit 2011 auch nicht mehr, mehrere kleinere Ketten gingen seit den 90er Jahren ebenfalls bankrott, oft schon nach wenigen Jahren. Die Rabatt- und Preisschlacht hat sich online verlagert. Amazon lockt mit Rabatten auf Neuerscheinungen, Gratisversand sowie Umsatzsteuerfreiheit.

Ich hoffe, Sie verzeihen mir das kleine Intermezzo.
Herzlich,
R.r

Zitat
Borders, like the big Barnes & Noble stores, was notable in the 1990s for, essentially, putting many of the smaller boutique, mom and pop bookstores out of business.
http://www.zdnet.com/blog/government/rip-borders-books/10613

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

05.06.2012 10:48
#27 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Reader
Ich hoffe, Sie verzeihen mir das kleine Intermezzo.

Ich habe nichts zu verzeihen, ich wollte es ja gerade wissen, da ich schon lange nicht mehr in einem Land ohne Buchpreisbindung war.

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 11:59
#28 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Llarian
Und da Bücher nun einmal produziert werden, ist es auch schlicht eine Industrie.


Nein. Für die reine Produktion von Büchern gibt es die Druckindustrie, die hier Zuarbeit leistet. Ansonsten geht es aber bei der Contentbranche nicht um um industrielle Produktion.

Wir haben es hier schlicht mit einer Falschübersetzung von "content industry" zu tun. Im Englischen hat "industry" eben viel mehr Bedeutungen, nicht nur die recht enge von "Industrie" im Deutschen.

Die korrekte Übersetzung wäre daher "Branche". Und die hat dann auch eine ebenso neutrale Wertung wie "industry".

Im Deutschen hat "Industrie" dagegen einen negativen Beigeschmack. Zettel hat daher zu Recht auf das Beispiel "Multi" verwiesen - auch da hat linke Propaganda die Sprache vermurkst.

Wenn Du die Content-Leute so pauschal beschimpfen willst (was ich nicht sehr hilfreich für eine Diskussion hier halte), dann nimm' lieber "Contentmafia". Dann ist klar, daß es um Polemik geht.
Aber "Contentindustrie" ist sprachlicher Murks und transportiert unterschwellige Meinungen, so etwas ist unschön.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.06.2012 12:09
#29 RE: Interessen von Autoren und Verlegern; noch einmal Arno Schmidt Antworten

Zitat von Solus
Das Verfolgen von Straftaten und das Ausforschen unbescholtener Bürger bedingen in diesem Fall einander. Um im Internet ermitteln zu können, wer was gemacht hat, muss man zwingend die Daten aller Beteiligten sammeln; andernfalls lässt sich das im Nachhinein nichtmehr nachverfolgen.

Ich mag mich irren - aber ich sehe da keinen prinzipiellen Unterschied zur Strafverfolgung außerhalb des Internet, lieber Solus.

Auch dort geraten oft unbescholtene Bürger zunächst ins Visier der Fahnder; es ist ja der Sinn der Fahndung, solange zu suchen, bis man den oder die Täter hat. Es werden also - auch dieses Beispiel hatten wir schon xfach - beispielsweise die Fahrer aller schwarzen BMW eines bestimmten Typs überprüft, wenn dieser der Tat zugeordnet wurde. Im Extremfall bittet man die Männer eines ganzen Dorfs um einen DNA-Test; und so fort.

Die riesige Mehrzahl der Internetnutzer - diejenigen, die sich nichts illegal herunterladen oder ansehen - werden nie ins Visier der Fahnder kommen. Manche werden, wie in den genannten Beispielen, überprüft werden, ohne daß sich etwas ergibt.

Mir scheint das Problem eher beim fehlenden Unrechtsbewußtsein derer zu liegen, die das Urheberrecht nicht beachten wollen. Selbst hier im Forum habe ich buchstäblich Jahre dagegen kämpfen müssen, daß immer wieder lange Texte, manchmal ganze Artikel hier hineingestellt wurden.

Es hat sich eine Schlaraffenland-Mentalität entwickelt, nach der alles, was es im Internet gibt, irgendwie allen gehört. Es hat aber sehr oft einen rechtmäßigen Besitzer.

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 12:11
#30 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Zettel
Denn das darf man nicht vergessen: Die kleinen Buchhändler, die - aus meiner Sicht - ein wesentliches Stück deutsche Kultur sind, gerade in den kleinen Städten, konnten bisher nur dank der Preisbindung existieren.


Diese Behauptung wird oft gebracht, es fehlt m. E. aber jeder Beleg dafür.

Die kleinen Buchhändler werden von drei Entwicklungen bedroht: Den E-Book-Readern, dem Internet-Versandhandel - und den modernen Buchläden.

Gegen die ersten beiden Entwicklungen können sie ohnehin nichts machen, die Buchpreisbindung hilft da auch gar nichts.

Und die modernen Buchläden sind einfach attraktiver als die kleinen Klitschen. Deswegen werden sie sich durchsetzen (ebenfalls wieder völlig unabhängig von der Buchpreisbindung), und die deutsche Kultur wird dadurch keinen Schaden nehmen, vielleicht eher profitieren.

Mich persönlich haben diese kleinen Buchhandlungen früher immer genervt. Und ich war ja schon immer ein eifriger Leser und Buchkäufer.

Aber die unübersichtliche Präsentation und die lesefeindliche Atmosphäre in den meisten Buchläden waren schon störend. Oft hatte man das Gefühl, daß der Buchhändler die Regale am liebsten für die Kundschaft gesperrt hätte und die Bücher nur auf Anforderung herausgibt, wenn sie dann auch gleich gekauft werden. Freies Schmökern quer durch den Bestand war selten erwünscht, nach kurzer Zeit kam dann eine "Service"-Kraft angeschossen mit der Frage, ob Hilfe erwünscht wäre. Aber meist nicht mit einem Tonfall, als wäre echte Hilfe gemeint, sondern eher drohend nach der Art: "Wenn Du nicht weißt, was Du kaufen willst, dann laß' die Griffel von unseren schönen Büchern".

Das ist natürlich reine Geschmacksfrage. Mein lieber Patenonkel hatte einen ganz anderen Geschmack und er schwärmte von seinem Stammbuchhändler, mit dem er geistvolle Gespräche führen konnte.

Aber wenn die Nachfrage insgesamt dazu führt, daß die eine Sorte Läden ausstirbt und sich andere Formen durchsetzen - dann ist das m. E. nicht zu beanstanden und das zu verhindern wäre auch kein Grund für die Beibehaltung der Buchpreisbindung.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 12:15
#31 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
Es wäre sinnvoll, wenn die 1500 (jetzt 6000) Unterzeichner des Urheber-Appells anstelle von Allgemeinplätzen glasklar formulieren, was sie eigentlich wollen und vom wem sie dies wollen.


Das ist doch klar formuliert - sie wollen ihr Urheberrecht behalten.

Zitat
Was die Unterzeichner des Manifestes wollen (aber nicht ausdrücklich sagen) ist eine strenge Regulierung des Internets.


Ich sehe keinen Anhaltspunkt, ihnen das zu unterstellen. Im Text ist nirgendwo die Rede von einer solchen Regulierung. Im Gegenteil verteidigen sie ja im wesentlichen den Status Quo, incl. der derzeitigen nicht-strengen Regulierung.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.06.2012 12:29
#32 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von R.A.
Aber wenn die Nachfrage insgesamt dazu führt, daß die eine Sorte Läden ausstirbt und sich andere Formen durchsetzen - dann ist das m. E. nicht zu beanstanden und das zu verhindern wäre auch kein Grund für die Beibehaltung der Buchpreisbindung.

Persönlich geht es mir wie Ihnen, lieber R.A. Ich kaufe generell lieber in einem großen Laden ein, wo ich mich in Ruhe umsehen kann, als in einem kleinen, wo ich mit Zuwendung behelligt werde.

Aber das ist Geschmackssache. Meine Frau beispielweise ist viel kommunikativer und hat immer mindestens eine kleine Buchhandlung, in der sie gewissermaßen zu Hause ist.

Ich sehe das, was ich geschrieben habe, weniger aus meiner Perspektive als jemand, der weder Beratung noch Kommunikation braucht, sondern der nur schlicht Bücher kauft. Sondern ich sehe die Rolle, die, wie gesagt, kleine und mittlere Buchhandlungen - jedenfalls nicht die großen Ketten - vor allem in den Kleinstädten spielen.

Dazu gehören wesentlich die Lesungen. Da trifft sich dann die Kulturwelt des Städtchens, und man sonnt sich im Glanz des prominenten Autors. Dieser seinerseits - Martin Walser erwähnt das gelegentlich - freut sich über den direkten Kontakt mit Lesern.

Wer soll das übernehmen, wenn es die kleinen Buchhändler nicht mehr gibt? Wieder einmal der Staat? Oder findet es gar nicht mehr statt?

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 12:42
#33 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Zettel
Sondern ich sehe die Rolle, die, wie gesagt, kleine und mittlere Buchhandlungen - jedenfalls nicht die großen Ketten - vor allem in den Kleinstädten spielen.

Dazu gehören wesentlich die Lesungen.


Also wenn es um diesen Aspekt geht, sehe ich noch weniger Grund zur Beunruhigung. Ganz abgesehen davon, daß die Existenz von Lesungen in Kleinstädten für mich kein Grund wäre, ein Monstrum wie die landesweite Buchpreisbindung zu behalten ...

Es mag sich mancherorts ja eingebürgert haben, daß der lokale Buchhändler solche Sachen organisiert. Das ist aber weder die Norm noch notwendig.
Wenn überhaupt eine gewisse Zahl an Interessenten vor Ort existiert, dann wird das auch immer über ehrenamtliches Engagement laufen können. Die Kulturszene ist ja rührig, mit vielen Kulturvereinen o.ä., manchmal angehängt an Kirchengemeinden oder Vereine.
Es gibt Kunstausstellungen aller Art auch in Städten ohne gewerbliche Galerie o. ä. - und die sind eher aufwendig zu organisieren.

Eine Lesung dagegen ist vergleichsweise leicht auf die Beine zu stellen, geeignete Räumlichkeiten finden sich überall reichlich (die meisten davon besser geeignet als eine Buchhandlung). Ich bin mir sicher: Das Kulturleben in Deutschland wäre nach dem Verschwinden der kleinen Buchläden (das nur noch eine Frage der Zeit ist) ungeschmälert.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

05.06.2012 15:06
#34 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zur Buchpreisbindung-Diskussion zwischen Zettel und R.A.:

Hier hat m.E. R.A. recht.

verschärfter Preiswettbewerb auf Einzelhandelsebene führt erfahrungsgmäß NICHT dazu, dass aus Konsumentensicht die Leistung des Einzelhandels schlechter wird.

Preiswettbewerb führt natürlich (tendenziell) zu niedrigeren Preisen.
Er führt allerdings gerade dadurch auch zu höheren Umsätzen.

Die schieren Mengen, die Billiganbieter wie MediaMarkt oder Praktiker oder IKEA heutzutage absetzen, gab es zu Zeiten des traditionellen Fachhandels einfach nicht.

Für das Buch bedeutet dies:
Der mengenmäßige Absatz an Büchern wäre ziemlich sicher höher, wenn es keine Buchpreisbindung gäbe.
Sofern hier überhaupt ein kulturelles Ziel verfolgt werden soll (und sofern dieses Ziel mit der Menge an verkauften Büchern korreliert), dient die Preisbindung diesem Ziel daher sicher nicht.

Nun wird oft noch argumentiert, dass (a) die niedrigeren Preise wohl v.a. die Bestseller betreffen werden (weil diese sich für Lockangebote eignen) und nicht die Nischen-Bücher und dass (b) Verlage und Buchhändler dann weniger Nischen-Bücher verkaufen könnten, die durch die Margen der Bestseller quersubventioniert werden.
Teil (a) diser Argumentation ist sicher richtig.
Aber Teil (b) ist aus öknomischer Sicht nicht stichhaltig. Die Vorstellung vom altruistischen Verleger, der Nischen-Titel quersubventioniert ist schlicht weltfremd. Wenn ein Nischen-Buch einen negativen Deckungsbeitrag hat, dann wird es auch heute schon nicht produziert. Buchpreisbindung hin oder her.

Im Gegenteil könnte man ohne Preisbindung gerade bei Nischen-Titeln besser auf dem Klavier der Preisdifferenzierung spielen und vielleicht sogar für einen positiven Deckungsbeitrag sorgen, der bei Festpreisen nicht möglich wäre.
Also z.B. erstmal einen relativ hohen Preis festsetzen und so 40% der Auflage verkaufen und dann, wenn der Absatz zunehmend zäher wird, den Preis absenken bzw. die Reste mit Rot-Preis verkaufen.

Diese Methode hätte übrigens auch den Vorteil, dass dem Handel eine schnellere Lagerräumung möglich wird.
Daraus ergeben sich im Zweifel positive Effekte auf die Qualität des Angebots.
Heutzutage nimmt ein schlecht verkäufliches Buch ggf. jahrelang kostbaren Regalplatz beim Buchhändler ein. Wenn er das Buch mit Rot-Etikett verkaufen dürfte (so wie das jeder Modehändler mit schlecht verkäuflichen Artikeln macht), wäre der Platz schneller frei für begehrte Bücher und das angebotene Sortiment würde insgesamt attraktiver und frischer.


So oder so:

Das Problem für den kleinen Buchhändler ist NICHT die große Buchkette, die mit billigen Bestsellern alles plattwalzt.
Sondern das Internet.
In den USA sind ja eben gerade auch die großen Buchketten in der Defensive bzw. sind schon bankrott.
Und für den kleinen Buchhändler ist die Buchpreisbindung auch kein Schutz vor Amazon, wenn Amazon (aus verständlichen Gründen) schlicht höhere Rabatte von den Verlagen bekommt.

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

05.06.2012 17:34
#35 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von R.A.
Ich sehe keinen Anhaltspunkt, ihnen das zu unterstellen. Im Text ist nirgendwo die Rede von einer solchen Regulierung. Im Gegenteil verteidigen sie ja im wesentlichen den Status Quo, incl. der derzeitigen nicht-strengen Regulierung.


Aber natürlich. Das steht doch ganz deutlich zwischen den Zeilen dieses Urheber-Manifestes. Mit "Schutz des Urheberrechts" ist nichts anderes als "Kampf gegen die Internet-Piraterie" gemeint. Und dafür braucht es Gesetze. Angesichts der technischen Möglichkeiten sogar äusserst strenge Gesetze. Die Unterzeichner dieses Appells wollen ein streng kontrolliertes Internet und nichts anderes.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 18:06
#36 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
Das steht doch ganz deutlich zwischen den Zeilen dieses Urheber-Manifestes. Mit "Schutz des Urheberrechts" ist nichts anderes als "Kampf gegen die Internet-Piraterie" gemeint.


"Zwischen den Zeilen" kann nie etwas "ganz deutlich" stehen. Das ist immer Interpretation.
Und im konkreten Fall ist "Schutz des Urheberrechts" erst einmal "Schutz des Urheberrechts".

Die Diskussion über irgendwelche Internet-Maßnahmen wird ja schon lange geführt, da haben sich die Autoren m. W. nie eingemischt.

Die aktuelle Auseinandersetzung ist ganz konkret vom Aufkommen der Piraten initiiert worden. Der Autoren-Aufruf ist eine Antwort auf die Forderung der Piraten nach de-facto-Abschaffung des Urheberrechts. So eine Antwort ist legitim und da ist es nicht statthaft, irgendwelche andere Forderungen zu unterstellen, von denen im Text überhaupt nicht die Rede ist.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 18:10
#37 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Florian
Die Vorstellung vom altruistischen Verleger, der Nischen-Titel quersubventioniert ist schlicht weltfremd.


Nur diesem einen Punkt würde ich in dieser Absolutheit ein wenig widersprechen.
Literatur ist so ein Bereich, in dem bei vielen Leuten (Autoren wie Verlegern) Hobby und Geschäft ineinander übergehen. Es gibt durchaus Verleger, die schlecht gehende Titel bewußt subventionieren.

Der Regelfall ist aber natürlich, daß die "Subventionierung" ungewollt passiert - d.h. einige Titel des Sortiments entpuppen sich als Renner, die anderen als Minusbringer. Aber der Verleger muß das ganze Sortiment losschicken weil er vorher nicht weiß, welches Potential jeweils in den Büchern steckt.

Aber ansonsten völlige Zustimmung - Nischen-Titeln wird durch die Buchpreisbindung nicht geholfen.

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

05.06.2012 18:14
#38 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von R.A.
Nein. Für die reine Produktion von Büchern gibt es die Druckindustrie, die hier Zuarbeit leistet. Ansonsten geht es aber bei der Contentbranche nicht um um industrielle Produktion. Wir haben es hier schlicht mit einer Falschübersetzung von "content industry" zu tun. Im Englischen hat "industry" eben viel mehr Bedeutungen, nicht nur die recht enge von "Industrie" im Deutschen. Die korrekte Übersetzung wäre daher "Branche". Und die hat dann auch eine ebenso neutrale Wertung wie "industry". Im Deutschen hat "Industrie" dagegen einen negativen Beigeschmack.


Damit hast Du den Beitrag auf Wikipedia wohl korrekt wiedergegeben. Stimmen tuts meines Erachtens deswegen noch lange nicht. Weder finde ich Industrie hat einen negativen Beigeschmack (ich arbeite seit Jahren in der Industrie und bin durchaus stolz darauf etwas zu leisten wo auch was bei rauskommt) noch bin ich der Meinung das man die Produktion von Dingen (und das sind Medien nun einmal) irgendwo im primären oder tertiären Sektor unterbringen kann. Ich finde es auch ein wenig bezeichnend das der Wirtschaftszweig, dem Deutschland seinen Reichtum verdankt und der Grund für seine derzeitige Rolle in der Welt ist, eine negative Konnotation haben soll.
WAS allerdings durchaus treffend ist, ist das die Content-xyz eine Industrie ist. Und zwar eine milliardenschwere. Ich kann diese Heulnummer mit den armen Verlagen und den kleinen Autoren, den armen Künstlern und bedrohten Kulturschaffenden nicht mehr sehen (und auch nicht lesen, was das angeht). Da wird ein völlig schiefes Bild bemüht, das ähnlich absurd ist, als wenn sich Manager, die im Jahr eine halbe Million nach Hause schleppen auf die Situation von Leiharbeitern bei einem Automobilzulieferer berufen. Da kann Zettel noch so oft den armen Arno Schmidt bemühen, das geht schlicht an der Realität vorbei.

Nebenbei, wie ich schon schrieb, finde ich den Begriff Contentmafia absolut passend für ein Machtgebilde, dass in der Suche nach immer mehr Geld die Grundrechte einzustampfen sucht und mit Kanonen auf Schulkinder losgeht während man sich gleichzeitig ein Image vom edlen Recken zu vermitteln sucht. Ich verzichte an dieser Stelle auf den Begriff, um die Diskussion nicht zu überfrachten, nicht weil ich der Meinung wäre, dass er zu polemisch wäre.

Zitat
Aber "Contentindustrie" ist sprachlicher Murks und transportiert unterschwellige Meinungen, so etwas ist unschön.


Mir ist der Begriff am Ende wurscht, meinetwegen können wir gerne von Contentbranche sprechen. Wozu ich keine Lust habe ist diese bewusste Verschwurbelung mit kleinen Buchläden oder mit Kleinautoren die vielleicht von 2000 Leuten gelesen werden. Das geht völlig am eigentlichen Problem vorbei. Es ist eine Milliardenveranstaltung bei denen die kleinen Künstler allenfalls eine Randerscheinung darstellen.

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

05.06.2012 18:25
#39 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von R.A.

Zitat
Was die Unterzeichner des Manifestes wollen (aber nicht ausdrücklich sagen) ist eine strenge Regulierung des Internets.


Ich sehe keinen Anhaltspunkt, ihnen das zu unterstellen. Im Text ist nirgendwo die Rede von einer solchen Regulierung. Im Gegenteil verteidigen sie ja im wesentlichen den Status Quo, incl. der derzeitigen nicht-strengen Regulierung.



Dazu sind zwei Dinge anzumerken:

Man kann schlecht den Sozialisten vorwerfen, dass sie die Tatsache ignorieren, dass Sozialismus zu Unrecht führt und gleichzeitig hier die Unschuldsvermutung unterschieben. Wer etwas fordert, der muss auch die Konsequenzen verantworten. Und genauso wie jeder Anhänger des Sozialismus, wenn er nicht verspinnert ist, im Endeffekt eine Mauer befürwortet, so muss auch jedem Künstler klar sein, so er nicht verspinnert ist, dass sein heiliges Urheberrecht eben auch Unfreiheit nach sich zieht.

Zum anderen, der Status Quo ist nicht herstellbar, denn der Status Quo basiert auf der Technik der siebziger Jahre. Er ist in einer Welt digitaler Medien nicht anwendbar und lässt sich nicht übertragen. Das hat die Contentbranche ja auch durchaus realisiert und sucht deshalb unsere Grundrechte zu verstampfen. Deshalb ist es absurd einen Status Quo zu fordern, der kann nicht eingelöst werden. Entweder finden wir alternative Regelungen zum Urheberrecht oder wir verlieren unsere Grundrechte. Beides geht nicht, denn die Erhaltung der Grundrechte zieht die Vernichtung der bisherigen Verdienstwege der Contentbranche zwangsnotwendig nach. Wir können das Internet nicht wieder abschaffen. Und wir können auch die Digitaltechnik nicht wieder abschaffen. Und, würde ich auch nicht ignorieren, wir können auch den "Krieg", den die Contentbranche seit mehr als zehn Jahren gegen ihre Kunden geführt hat, nicht wieder rückgängig machen. Da ist soviel zerdeppert worden, dass sich die Contentanbieter zurecht Sorgen machen, dass immer weniger junge Menschen mehr bereit sind, sie ehrlich zu bezahlen. Will sagen: Ein jedes Abmahnopfer wird denen eher was husten und weiter die Piraten wählen, egal welche Folgen das im gesellschaftlichen haben mag.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 18:30
#40 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Llarian
Damit hast Du den Beitrag auf Wikipedia wohl korrekt wiedergegeben.

Dazu brauche ich keine Wikipedia, das haben wir schon vor 40 Jahren im Englisch-Unterricht gelernt ...

Streiten kann man höchstens darüber, ob nun "Industrie" im deutschen einen negativen Beigeschmack bekommen hat. Bei der üblichen Verwendung in den Medien habe ich schon diesen Eindruck - ich selber teile diese Sichtweise natürlich nicht.

Zitat
noch bin ich der Meinung das man die Produktion von Dingen (und das sind Medien nun einmal) irgendwo im primären oder tertiären Sektor unterbringen kann.


Die wesentliche Arbeit bei Verlagen etc. gehört deutlich in den tertiären Bereich. Die meisten haben gar keine eigene Druckerei, die "produzieren" genau so wenig wie Jung&Matt, wenn sie Produktwerbung erfindet. Bei Musikern ist oft die Organisation von Konzerten und Fernsehauftritten wichtiger als der CD-Verkauf. Im Filmbereich ist die Produktion der eigentlichen Filmrollen ohnehin ziemlich unwichtig.
Der Begriff "Branche" paßt da viel besser.

Zitat
Ich finde es auch ein wenig bezeichnend das der Wirtschaftszweig, dem Deutschland seinen Reichtum verdankt und der Grund für seine derzeitige Rolle in der Welt ist, eine negative Konnotation haben soll.


Richtig. Aber das haben die Linken ja nicht zufällig betrieben.

Zitat
Ich kann diese Heulnummer mit den armen Verlagen und den kleinen Autoren, den armen Künstlern und bedrohten Kulturschaffenden nicht mehr sehen


Völlig d'accord. Ich finde aber, daß auch Millionäre ein Recht auf Eigentum und Einkommen haben ;-)

Zitat
Nebenbei, wie ich schon schrieb, finde ich den Begriff Contentmafia absolut passend für ein Machtgebilde, dass in der Suche nach immer mehr Geld die Grundrechte einzustampfen sucht


Ist ok. Wobei ich einer Lobby eigentlich nicht vorwerfen kann, daß sie ihre Interessen mit oberster Priorität verfolgt. Es ist auch nicht wirklich Aufgabe der Lobby, sich um die Grundrechte anderer Bürger zu sorgen.
Das ist Aufgabe der Politiker, die gewissen Forderungen eben nicht nachkommen dürfen, wenn das die Grundrechte anderer berührt.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 18:40
#41 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Llarian
Wer etwas fordert, der muss auch die Konsequenzen verantworten.


Im Prinzip ja. Aber nur die wirklich zwingenden und absehbaren Konsequenzen, nicht alles möglich, was vielleicht und mißbräuchlich daran gehängt werden könnte.

So mal umgekehrt: Wenn ich als Liberaler gegen Gewerkschaftsprivilegien bin, dann muß ich mir nicht vorwerfen lassen, daß ich als Konsequenz Folter und Mord gegen Gewerkschafter befürworte.

In diesem Sinne ist diese Aussage völlig falsch:

Zitat
dass sein heiliges Urheberrecht eben auch Unfreiheit nach sich zieht.


Nein, Urheberrecht zieht NICHT zwangsläufig Unfreiheit nach sich.

Was gewisse Lobbies derzeit fordern und teilweise schon durchgesetzt haben, ist NICHT die zwingend logische Folge des Urheberrechts oder die einzige denkbare Variante, ein solches in Gesetzesform zu gießen.

Zitat
Zum anderen, der Status Quo ist nicht herstellbar, denn der Status Quo basiert auf der Technik der siebziger Jahre.


Unter Status Quo verstehe ich keine bestimmte Technik, sondern die grundsätzliche juristische Lage: Es gibt ein Urheberrecht, das wird auch weitgehend anerkannt, die meisten Leute zahlen für Bücher, CDs und Filme.
Und gleichzeitig wird seit Jahrzehnten in allen möglichen Formen kopiert. Legal, Illegal, in der Grauzone ...

Und meine Behauptung ist, daß beide Seiten noch locker einige Jahrzehnte mit einem solchen Zustand leben können und werden. Deswegen lehne ich sowohl die Vorstöße der Content-Lobby ab wie das Schmarotzertum der Piraten.

Zitat
Entweder finden wir alternative Regelungen zum Urheberrecht oder wir verlieren unsere Grundrechte.


Nein. Das Urheberrecht kann im Prinzip so bleiben, wie es ist (obwohl ich mir da auch Verbesserungen wünsche, insbesondere bei den absurd langen Fristen).
Und die Contentleute bekommen eben nicht die gewünschten Möglichkeiten, ihr Recht komplett durchzusetzen. Pech für sie, aber zumutbar.
Es gibt viele Rechte, die nur ansatzweise durchsetzbar sind - die aber trotzdem sinnvoll bleiben, weil die Mehrheit der Leute sich freiwillig an die Regeln halten und weil grobe Verstöße doch geahndet werden können.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.06.2012 18:51
#42 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Llarian
Entweder finden wir alternative Regelungen zum Urheberrecht oder wir verlieren unsere Grundrechte. Beides geht nicht, denn die Erhaltung der Grundrechte zieht die Vernichtung der bisherigen Verdienstwege der Contentbranche zwangsnotwendig nach.

Ich kann das nach wie vor nicht sehen, lieber Llarian. Ich sehe nicht, wie die Verfolgung von Gesetzesverstößen die Grundrechte derer tangieren sollte, die sich gesetzeskonform verhalten. Das ist nicht eine Frage des Mediums.

Ich möchte aber noch auf etwas Anderes aufmerksam machen: Die Hitzigkeit der jetzigen Debatte hängt auch damit zusammen, daß demnächst ohnehin eine im Koalitionsvertrag beschlossene Reform des Urheberrechts ins Haus steht. Laut aktuellem "Spiegel" (23/2012, S. 16) verschleppt das Leutheusser-Schnarrenberger.

Wenn jetzt so heftig debattiert wird, dann dürfte es auch darum gehen, daß alle interessierten Seiten diese bevorstehende Reform zu beeinflussen versuchen.

Alle Informationen zum Urheberrecht finde man übrigens hier.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.06.2012 19:26
#43 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Florian
So oder so:

Das Problem für den kleinen Buchhändler ist NICHT die große Buchkette, die mit billigen Bestsellern alles plattwalzt.
Sondern das Internet.

Man kann auch Pest und Cholera haben, lieber Florian.

Ihre kaufmännischen Argumente leuchten mir durchaus ein. Der Ausgangspunkt der jetzigen Debatte zwischen R.A. und mir war aber kein kaufmännischer; sondern es ging um die Lesungen und (aus meiner Sicht) überhaupt um die kulturelle Funktion der kleinen Buchhandungen.

Ich kenne etliche in den Orten, wo wir einmal gewohnt haben und jetzt wohnen - wie schon geschrieben, durch meine Frau. Ich habe selbst dafür weniger einen Sinn. Aber das sind eben immer noch Kulturträger. (Und ich halte, nebenbei gesagt, die deutsche kleinstädtische Kultur für nachgerade überlebensnotwendig für unsere Kultur).



Wenn ich da gleich eine Bemerkung für R.A. anschließen darf: Ich glaube nicht, daß beispielsweise Lesungen von Vereinen usw. getragen werden würden.

Im Einzelfall vielleicht. Aber bisher ist es meines Wissens so: Die Buchhandlung lädt den Autor ein, zahlt ein Honorar und die Spesen (die gar nicht klein sind, weil er natürlich erster Klasse reist, standesgemäß wohnt und speist usw.). Für die Buchhandlung rechnet sich das, weil es Werbung ist; Kundenpflege. Natürlich verkauft sie auch mehr Bücher des Autors.

Ein Verein müßte schon sehr hohe Mitgliederbeiträge haben, wenn er so etwas regelmäßig finanzieren könnte. Er wird sich vom Staat - hier also der Kommune - alimentieren lassen. Und da bin ich beim Punkt: Es wird wieder die Privatinitiative zurückgedrängt; der Staat soll die Lücke füllen.

Herzlich, Zettel

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

05.06.2012 19:39
#44 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Zettel
Ich kann das nach wie vor nicht sehen, lieber Llarian. Ich sehe nicht, wie die Verfolgung von Gesetzesverstößen die Grundrechte derer tangieren sollte, die sich gesetzeskonform verhalten.


Ich weiss das Sie es nicht sehen, lieber Zettel. Ich habe lange versucht es Ihnen zu vermitteln und es ist mir nicht gelungen. Und ich habe auch keine grosse Hoffnung mehr, dass es mir je gelingen wird. Sie haben den "Rechtsstaat" von seiner schmutzigen Seite nie kennengelernt und das ist etwas, über das sie bisweilen froh sein können. Ich habe da gewisse andere Erfahrungen gemacht und zähle durchaus auch nicht wenige Bekannte die teilweise deutlich schlimmere Erfahrungen gemacht haben. Sie können gerne mit der Einstellung leben, dass ein jeder sich bei Ihnen alles ansehen möge, da Sie ja nichts zu befürchten haben. Ich dagegen teile diese Haltung nicht im Ansatz. Und werde sie auch nie teilen. Im (vermutlichen) Unterschied zwischen uns beiden kenne ich den real existierenden Rechtsstaat und nicht nur eine Idealvorstellung davon.

Zitat
Die Hitzigkeit der jetzigen Debatte hängt auch damit zusammen, daß demnächst ohnehin eine im Koalitionsvertrag beschlossene Reform des Urheberrechts ins Haus steht. Laut aktuellem "Spiegel" (23/2012, S. 16) verschleppt das Leutheusser-Schnarrenberger. Wenn jetzt so heftig debattiert wird, dann dürfte es auch darum gehen, daß alle interessierten Seiten diese bevorstehende Reform zu beeinflussen versuchen.


Ja und nein. Allerdings eher nein. Die Contentanbieter haben es in der Vergangenheit vorgezogen im Stillen zu agieren, man hat per Lobby beeinflusst, ist nach Europa gegangen und hat eher versucht die Grundrechte im Stillen aufzuheben. Mit teilweise durchaus nicht kleinen Erfolgen (siehe Vorratsdatenspeicherung, HADOPI oder eben dem zweiten Korb des Urheberrechts). Die jetzige Heftigkeit scheint mir nicht zuletzt dem Auftreten der Piraten geschuldet zu sein. Da ist seit Jahren etwas unterdrückt worden und da ist sehr, sehr viel Frust geschaffen worden. Und das sucht sich langsam das Ventil. Ich glaube die Contentanbieter sind erschrocken, dass sie soviel verbrannte Erde erzeugt haben und schieben derzeit ein wenig in Panik was passieren könnte, wenn sich diese Frust noch stärker artikuliert. Und sie haben Recht, Angst zu haben.
Dumm ist meines Erachtens nach nur, dass man es dort immernoch nicht gelernt hat, die eigenen Taten der vergangenen Jahre als Fehler zu betrachten sondern das man versucht mit noch mehr Lobbyismus noch die Kurve zu kriegen. Ich habe die berechtigte Hoffnung das das irgendwann vor die Wand fährt. Einige Anbieter haben den Schuss gehört, aber die wesentlichen Verbände benehmen sich wie eh und je. Und realisieren gar nicht, dass sie in den letzten 20 Jahren so ungefähr alles falsch gemacht haben was man nur falsch machen kann.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

05.06.2012 20:35
#45 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Llarian
In Amerika, wo eben nicht alles nach "ham wa schon immer so gemacht" geregelt wird, tobt dieser Kampf deutlich offener. Da verklagen viele Künstler regelmäßig ihre Verwerter.


Das kommt auch in Deutschland vor:
http://www.musiker-online.de/Newsdetails...5BbackPid%5D=10
http://www.euregio-aktuell.eu/archives/6...hts-zahlen.html
Dieses Verhalten der GEMA gegenüber ihren außerordentlichen Mitgliedern ist nur möglich, weil diese praktisch rechtlos sind. Hier übt ein staatlich zugestandenes Monopol m.E. an Mißbrauch grenzende Willkür aus und ignoriert das Urteil des Bundesgerichtshofs in dem PRO Verfahren.
https://www.gema.de/fileadmin/user_uploa...om_19052005.pdf
Das ist aber keine Frage des Urheberrechts, sondern der Beschaffenheit der Verwertungsgesellschaften.
Zitate wie diese tragen ebenfalls nicht zum Vertrauen in diese Organisation bei, die allerdings teilweise ihre Wahrnehmung von Nutzungsrechten Im Onlinebereich an die CELAS verlor:

Zitat von GEMA-Wikipedia
1990 übernahm der CSU-Politiker Reinhold Kreile die Nachfolge von Erich Schulze. Gegen Ende seiner Amtszeit widmete er sich dem Kampf gegen die Digitalisierung. Er bezeichnete die GEMA als „Leuchtturm der Kultur“ und „Fels in der Brandung der Wogen der Digitalisierung“. Der GEMA sei es erfolgreich gelungen, „unsinnigen Wettbewerb“ zu vermeiden. Das Internet sei für ihn „nichts anderes als ein virtuelles Kaufhaus“, das es in einer feindlichen Übernahme einzuverleiben gelte.[11] Zum Jahresende 2005 ging er in den Ruhestand.


Auch muss ich sagen, dass derartige Petitionen aus meiner Sicht unbedingt unterstützungswürdig sind:

Zitat von GEMA-Wikipedia
In einer weiteren Online-Petition vom 03.12.2011 wird explizit die Abschaffung des § 13c Urheberrechtswahrnehmungsgesetz (sog. GEMA-Vorbehalt) gefordert. Dieser Gesetzesparagraf enthält eine Generalvollmacht, auf die sich auch die GEMA beruft: Hat ein Rechtsinhaber die Wahrnehmung seines Rechts der Kabelweitersendung im Sinne des § 20b Abs. 1 Satz 1 des Urheberrechtsgesetzes keiner Verwertungsgesellschaft übertragen, so gilt die Verwertungsgesellschaft, die Rechte dieser Art wahrnimmt, als berechtigt, seine Rechte wahrzunehmen.[30]

Viele Grüße, Erling Plaethe

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.06.2012 20:40
#46 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Zettel
Und ich halte, nebenbei gesagt, die deutsche kleinstädtische Kultur für nachgerade überlebensnotwendig für unsere Kultur.


Eine überraschende These, die eine gesonderte Diskussion wert wäre.
Ich stehe dieser Kleinstadtkultur positiv gegenüber, weil ich den Leuten dort auch etwas gönne. Aber ich sehe von dort eigentlich minimalen Einfluß auf die Kultur insgesamt.

Zitat
Ich glaube nicht, daß beispielsweise Lesungen von Vereinen usw. getragen werden würden.


Ich dagegen finde es immer wieder erstaunlich, was Vereine so alles auf die Beine stellen. Darunter in Land und Stadt auch viele, viele teilweise sehr aufwendige Veranstaltungen.

Zitat
Die Buchhandlung lädt den Autor ein, zahlt ein Honorar und die Spesen (die gar nicht klein sind, weil er natürlich erster Klasse reist, standesgemäß wohnt und speist usw.). Für die Buchhandlung rechnet sich das, weil es Werbung ist; Kundenpflege. Natürlich verkauft sie auch mehr Bücher des Autors.


Klingt nach 500 bis 1000 Euro pro Veranstaltung - bei bekannten Autoren. Die weniger bekannten dürfte man deutlich billiger kriegen.
Ob sich das für die Buchhandlung wirklich rechnet, bezweifele ich ja etwas. Mit etwas Werbeeffekt und maximal einigen Dutzend verkauften Büchern bekommt sie das nie rein. Könnte eher ein Fall sein wie unten in meiner Antwort an Florian beschrieben: Da mischen sich Hobby des Buchhändlers und Geschäft.

Umgekehrt sind das aber keine Beträge, die ein Verein nicht stemmen könnte. Etwas aus den Mitgliedsbeiträgen, ein paar Euro Eintritt, etwas Einnahmen aus Getränkeverkauf - und ansonsten halt Sponsoren. Das müssen keine großen Firmen sein. Da geben halt der lokale Optiker und die Sparkasse und der Dachdecker jeder 200 Euro und drucken ihren Firmennamen auf die Einladung. Ganz normal und problemlos.

Zitat
Er wird sich vom Staat - hier also der Kommune - alimentieren lassen.


Kann vorkommen, wo die Gemeinde Kulturvereine etc. fördert. Das ist aber nicht häufig und wird künftig immer seltener werden.
In der Regel gibt es nur eine indirekte Förderung über die günstige Bereitstellung öffentlicher Räume (Z. B. in der Schule oder dem Gemeindezentrum). Aber solche Optionen nehmen m. W. Buchhändler gerne in Anspruch, weil die Buchhandlungen meist nicht gut für eine Lesung geeignet sind. Es fehlt an Platz, manchmal an sanitären Anlagen und vor allem an genug Stühlen.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

05.06.2012 21:11
#47 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von R.A.

Zitat von Zettel
Die Buchhandlung lädt den Autor ein, zahlt ein Honorar und die Spesen (die gar nicht klein sind, weil er natürlich erster Klasse reist, standesgemäß wohnt und speist usw.). Für die Buchhandlung rechnet sich das, weil es Werbung ist; Kundenpflege. Natürlich verkauft sie auch mehr Bücher des Autors.


Klingt nach 500 bis 1000 Euro pro Veranstaltung - bei bekannten Autoren. Die weniger bekannten dürfte man deutlich billiger kriegen.
Ob sich das für die Buchhandlung wirklich rechnet, bezweifele ich ja etwas. Mit etwas Werbeeffekt und maximal einigen Dutzend verkauften Büchern bekommt sie das nie rein. Könnte eher ein Fall sein wie unten in meiner Antwort an Florian beschrieben: Da mischen sich Hobby des Buchhändlers und Geschäft.

Umgekehrt sind das aber keine Beträge, die ein Verein nicht stemmen könnte. Etwas aus den Mitgliedsbeiträgen, ein paar Euro Eintritt, etwas Einnahmen aus Getränkeverkauf - und ansonsten halt Sponsoren. Das müssen keine großen Firmen sein. Da geben halt der lokale Optiker und die Sparkasse und der Dachdecker jeder 200 Euro und drucken ihren Firmennamen auf die Einladung. Ganz normal und problemlos.



Ohne mich tiefgreifend eingearbeitet zu haben, klingt das in der Tat nach etwas, was der "Verein der Freunde der Stadtbibliothek" problemlos hinbekommt. Mit Unterstützung durch die lokalen Rotarier oder Lions.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

05.06.2012 23:48
#48 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Zettel
Die Buchhandlung lädt den Autor ein, zahlt ein Honorar und die Spesen (die gar nicht klein sind, weil er natürlich erster Klasse reist, standesgemäß wohnt und speist usw.). Für die Buchhandlung rechnet sich das, weil es Werbung ist; Kundenpflege. Natürlich verkauft sie auch mehr Bücher des Autors.



"Bekannte" Autoren lesen eben nicht in kleinen Buchhandlungen, sondern in größerem Rahmen. Hinzu kommt, daß dies in der Regel vom Verlag organisiert wird, wenn ein neuer Titel beworben werden soll - da sind dann mindestens ein halbes bis ein Dutzend Lesungen als Tournee eingeplant. Für die Buchhändler ist das auch als Werbungskosten absetzbar; für die Hotelkosten (und das sind i.d.R. keine 5-***-Hotels) und die Fahrt kommt dann letzten Endes der Verlag auf (ditto Werbekosten). Das Honorar dürfte bei den "mittleren" Autoren, die das ja meist betrifft, irgendwo um 100-200 € pro Lesung liegen; für 5 Minuten im Lokalfernsehen hat der Sender Standardraten. Ansonsten gibt es diese Lesungen ja im Rahmen von "XY-ger Literaturtagen" (also lauter Lokalgrößen). Goldene Nasen verdienen sich die Buchhändler damit eher nicht - selbst in einer halbwegs gewichtigen Universitätsstadt wie Münster (gut & gern 40.000 Studenten & entsprechendes Umfeld) dürfte eine der großen Buchhandlungen vor Ort froh sein, wenn sie bei einer Lesung 50 zusätzliche Exemplare umsetzt (ausgenommen natürlich die Großen Primadonnen).

Llarian Offline



Beiträge: 7.127

06.06.2012 21:11
#49 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von R.A.
Ich finde aber, daß auch Millionäre ein Recht auf Eigentum und Einkommen haben ;-)


Keine Frage, nur eben nicht auf Kosten unserer Grundrechte.

Zitat
Wobei ich einer Lobby eigentlich nicht vorwerfen kann, daß sie ihre Interessen mit oberster Priorität verfolgt. Es ist auch nicht wirklich Aufgabe der Lobby, sich um die Grundrechte anderer Bürger zu sorgen.


Jein. Prinzipiell ja, aber mit zwei Einwürfen: Zum einen meine ich das niemand offen gegen Grundrechte anderer opponieren sollte. Ob er das darf sei mal dahingestellt, aber armseelig ist es allemal. Dann muss man in der Konsequenz auch Nazis tolerieren die einen neuen Holocaust wünschen. Zum anderen handelt es sich ja doch um eine sehr spezielle Lobby. Unsere Intellektuellen und Autoren versuchen ja doch sehr massiv zu sagen was richtig ist und was falsch. Und wenn ausgerechnet die selbsternannten moralischen Instanzen Grundrechte abschaffen wollen, zu ihrem eigenen Nutzen, dann hat das schon ein Geschmäckle. Zumindest wirken deren moralische Belehrungen danach ziemlich relativ.

Zitat
Im Prinzip ja. Aber nur die wirklich zwingenden und absehbaren Konsequenzen, nicht alles möglich, was vielleicht und mißbräuchlich daran gehängt werden könnte.


Ich bleibe bei dem Sozialismus Vergleich. Die meisten Sozialisten werden sich per Lippenbekenntnis wohl auch von der Mauer distanzieren wollen. Was nichts daran ändert das ein echter Sozialismus ohne das nicht funktioniert. Beim Urheberrecht ist es durchaus ähnlich, man will die Konsquenz vielleicht nicht offen zugeben, aber ohne das wird es nicht realisierbar.

Zitat
Nein, Urheberrecht zieht NICHT zwangsläufig Unfreiheit nach sich.


Genau so argumentieren Sozialisten auch. Und doch ist die Zwangsnotwendigkeit des Sozialismus die Unfreiheit. Natürlich können wir von einem Sozialismus träumen bei dem alle freiwillig mitmachen, genauso wie wir davon träumen können, dass jemand freiwillig Madonna und Company noch die tausendste Million in den Hut wirft. Nur passieren wird das nicht, jedenfalls nicht freiwillig.

Zitat
Unter Status Quo verstehe ich keine bestimmte Technik, sondern die grundsätzliche juristische Lage: Es gibt ein Urheberrecht, das wird auch weitgehend anerkannt, die meisten Leute zahlen für Bücher, CDs und Filme.
Und gleichzeitig wird seit Jahrzehnten in allen möglichen Formen kopiert. Legal, Illegal, in der Grauzone ...


Heute weit mehr als früher. Man muss dabei die Kosten sehen: Ein Tape auf dem Schulhof zu kopieren ist zum einen eine analoge Kopie, zum anderen erzeugt es Mühe. Und ein Unrechtsgefühl. Das sind aber Kosten, die heute nicht mehr anfallen. Und es wird viel, viel mehr kopiert. Und ich glaube es wird noch mehr zunehmen, jedenfalls solange sich die Contenerzeuger nicht mit härteren Gesetzen durchsetzen.

Zitat
Deswegen lehne ich sowohl die Vorstöße der Content-Lobby ab wie das Schmarotzertum der Piraten.


Den Schmarotzergdanken lehne ich ebenso ab, aber nicht die damit verteidigte Freiheit.

Zitat
Nein. Das Urheberrecht kann im Prinzip so bleiben, wie es ist (obwohl ich mir da auch Verbesserungen wünsche, insbesondere bei den absurd langen Fristen).
Und die Contentleute bekommen eben nicht die gewünschten Möglichkeiten, ihr Recht komplett durchzusetzen. Pech für sie, aber zumutbar.
Es gibt viele Rechte, die nur ansatzweise durchsetzbar sind - die aber trotzdem sinnvoll bleiben, weil die Mehrheit der Leute sich freiwillig an die Regeln halten und weil grobe Verstöße doch geahndet werden können.


Die Idee negiert die heutige Technik. Ich will nicht zu sehr ins Details gehen, aber wenn ich will, dass heute abend auf meinem Monitor ein Film läuft, der gerade in den USA erschienen ist, dann kostet mich das ein paar Dutzend Mausklicks und ein paar Gigabyte Bandbreite. Wenn ich mich für derzeitige Charts interessieren würde, dann kostet mich das Herunterladen eines aktuellen Albums in perfekter Audioqualität noch ein paar Klicks weniger. Und wenn ich ein aktuelles Buch lieber als PDF als in gedruckter Form vorziehen würde (was ich als alter Bücherliebhaber sicher nie tun werde), dann werde ich die meisten davon ohne Probleme innerhalb einer halben Stunde finden. Jetzt gehöre ich natürlich zu denen, die sich mit der Technik ein bissel mehr auskennen und auch mehr überblicken was man alles machen kann. Das gilt nicht unbedingt für Jedermann, aber Napster war schon eine Massenbewegung, Kazaa war nochmal deutlich grösser, emule war nochmal etwas mehr und wieviele Torrents sich in den letzten Jahren verbreitet haben ist Legion. Jedes mal wird es etwas mehr. Die Technik ist heute einfach eine ganz andere. Und die macht nicht vor dem Urheberrecht halt. Ich verstehe durchaus die Panik der Autoren und Produzenten. Ich würde diese Panik teilen, nur die Methoden nicht mit denen darauf reagiert wird. Aber wie man es auch dreht und wendet, die Technik schafft Tatsachen. Und diese Tatsache verändern unser ganzes Bezugssystem zum Urheberrecht. Da ist ein Status Quo einfach nicht aufrecht zu erhalten.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

06.06.2012 23:47
#50 RE: Noch einmal Urheberrecht Antworten

Zitat von Llarian
Das gilt nicht unbedingt für Jedermann, aber Napster war schon eine Massenbewegung, Kazaa war nochmal deutlich grösser, emule war nochmal etwas mehr und wieviele Torrents sich in den letzten Jahren verbreitet haben ist Legion. Jedes mal wird es etwas mehr. Die Technik ist heute einfach eine ganz andere. Und die macht nicht vor dem Urheberrecht halt. Ich verstehe durchaus die Panik der Autoren und Produzenten. Ich würde diese Panik teilen, nur die Methoden nicht mit denen darauf reagiert wird. Aber wie man es auch dreht und wendet, die Technik schafft Tatsachen. Und diese Tatsache verändern unser ganzes Bezugssystem zum Urheberrecht. Da ist ein Status Quo einfach nicht aufrecht zu erhalten.


Als am 01. Mai 1987 der Bolle-Markt in Kreuzberg erst geplündert und dann niedergebrannt wurde, beteiligten sich an dieser Massenbewegung auch Menschen ohne kriminellen Hintergrund. Das Unrechtsbewusstsein schwand in der Masse dahin und es entstand eine wiederkehrendes Ritual, welches die Freiheit der Kreuzberger jedes Jahr zum 01. Mai massiv einschränkte. Angefangen damit, dass jeder sein Auto in einen anderen Bezirk fuhr, Ladenbesitzer ihre Fenster mit Spanplatten vernagelten und man alle einhundert Meter seinen Ausweis vorzeigen musste. Diese Massenbewegung hat sich inzwischen deutlich abgeschwächt aber für mehr als zehn Jahre sind ganz normale Leute für einen Tag im Jahr zu Kriminellen geworden - in der Masse.
Trotzdem hat es das Bezugssystem der Kreuzberger zum Eigentum nicht grundlegend verändert. Die Akzeptanz des individuellen Eigentums ist eher gestärkt worden über die Jahrzehnte. Die Folge war eine Verringerung der kriminellen Energie und das Ende dieser unsäglichen Massenbewegung.
Und so wird es auch den Raubkopierern ergehen, es werden mehr und mehr, *welche die immer günstigeren Angebote im Netz kaufen, anstatt sie zu stehlen.*Bzw. gestohlene sich anzueignen.
Nachtrag: *"welche" eingefügt. *"Bzw. gestohlene sich anzueignen." eingefügt.

Viele Grüße, Erling Plaethe

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