Zitat von ungelt im Beitrag #150Hier sind noch die Ergebnisse der heutigen Vorstandswahlen in Hamburg - nach den Bewerbungsunterlagen zu schließen eine gute Wahl
Da man dort auch Gäste zugelassen hat, habe ich mir das nicht entgehen lassen und kann sagen, dass nicht nur die Unterlagen auf eine gute Wahl schließen lassen. Die nunmehrigen Vorstandsmitglieder haben auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht. Vom 1.Stellvertreter war ich nachgerade beeindruckt.
Die Truppe passt.
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
In einem Artikel in Welt Online wird heute Joachim Starbatty mit folgenden Worten zitiert:
Zitat "Wenn wir in den Bundestag kommen – und die Chancen dafür sind sehr groß –, dann ist Angela Merkel Geschichte."
Außerdem erwartet er, dass dadurch schwarz-gelb keine Mehrheit mehr haben wird und meint hierzu:
Zitat "Dann wird Angela Merkel nicht mehr die Galionsfigur sein, und dann wird die CDU ihren Kurs überdenken"
Ich teile Herrn Starbattys Ansicht in Bezug auf die Auswirkungen eines Einzugs der AfD in den Bundestag nicht. Zwar ist auf jeden Fall damit zu rechnen, dass schwarz-gelb in diesem Falle keine Mehrheit mehr erreichen wird. Jedoch wird die CDU mit Abstand stärkste Partei werden und mangels Alternativen in einem 6-Parteien Parlament (vorausgesetzt die Linke, der die AfD in diesem Fall vermutlich eine nicht geringe Anzahl an Protestwählern abjagen wird, kommt in den Bundestag) eine "große" Koalition mit der SPD bilden. In einer solchen Koalition wird sich der Linkskurs der CDU vermutlich eher fortsetzen (aktuelles Stichwort: Frauenquote), so dass z.B. Eurobonds, die momentan zumindest von der FDP noch vehement abgelehnt werden, kein Tabu mehr sein werden.
Kurzfristig erwarte ich von einem Erfolg der AfD also eher negative Auswirkungen für Deutschland. Längerfristig wird der fortgesetzte Linkskurs der CDU wahrscheinlich der AfD und der, in der Opposition wieder klarere Kante beziehen könnenden, FDP nutzen, jedoch frage ich mich ob es dann noch möglich sein wird die vorausgegangene Politik rückgängig zu machen, ohne sich in Europa vollkommen zu isolieren. Selbst zum jetzigen Zeitpunkt halte ich dies für schwierig.
Zitat von Nikosch im Beitrag #152 (...)jedoch frage ich mich ob es dann noch möglich sein wird die vorausgegangene Politik rückgängig zu machen, ohne sich in Europa vollkommen zu isolieren. Selbst zum jetzigen Zeitpunkt halte ich dies für schwierig.
Ich glaube die ganz konkrete Frage ist doch "sollen EU-Beitrittsländer noch Nationalstaaten sein oder gar bleiben"? Ich glaube nicht, das zum jetzigen Zeitpunkt hier eine ehrliche Antwort zu erwarten ist. Deshalb wird es auch nicht wirklich ein Geschrei nach finanzieller Gerechtigkeit geben sondern es wird eher davon ausgegangen bald ein gemeinsames Budget zu verwalten.
Sollten wir aufhören Staatsträchtig zu denken? Ist es noch zu früh? Wohin führt eigentlich die Zukunft Europas?
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Nikosch im Beitrag #152... jedoch frage ich mich ob es dann noch möglich sein wird die vorausgegangene Politik rückgängig zu machen, ohne sich in Europa vollkommen zu isolieren. Selbst zum jetzigen Zeitpunkt halte ich dies für schwierig.
Es ist, glaube ich, nicht sinnvoll, Deutschland auf der einen Seite und ein "Resteuropa" auf der anderen Seite zu betrachten. Es gibt durchaus verschiedene Länderinteressen und auch innerhalb der Länder verschiedenen Fraktionen. Die Medien erzeugen m.M.n. diesen Eindruck eines einheitlichen "Resteuropa" gezielt, um den möglichen Schaden möglichst groß erscheinen zu lassen.
Was Tschechien betrifft: daß die aktuelle Situation für Deutschland auf Dauer nicht haltbar ist, wird zumindest dort sehr deutlich gesehen. Im Gegenteil, man "bewundert" bereits seit langem den Langmut der Deutschen während der letzten Jahre. Mit Ausnahme der Kreise natürlich, die es als eine besonders raffinierte Strategie betrachten, mit der Deutschland nach und nach Versucht ganz Europa nach dem eigenen Muster zu regulieren. (Ich benutze hier absichtlich den mildesten Begriff )
Es spielt auch noch ein anderer Aspekt mit rein: Zumindest in Tschechien wird häufig so argumentiert, daß man zwar bei einer konkreten europäischen Entscheidung eigentlich eine andere Lösung bevorzugen würde, nicht aber bei jedem Detailproblen unbedingt wieder der einzige Störenfried sein möchte. Diese Positionen sind also auf diese Weise teilweise an die jeweiligen Meinungsführer gebunden und würden sich daher automatisch auch wandeln. Kleine Länder sind sich einfach ihrer begrenzten Möglichkeiten bewußt und sparen sich ihr Rebellentum für die wirklich entscheidenden Dinge auf.
Zitat von Nikosch im Beitrag #156Wie Welt Online berichtet schicken Antifa und Grüne Jugend ihre Kampftruppen los um die AfD einzuschüchtern.
So etwas hatten wir doch schon einmal in Deutschland. Das sind dann jene die "Wehret den Anfängen" skandieren.
Ich habe den Artikel auch gerade gelesen.
Eigentlich kann man sich nur wünschen, dass diese Darstellung überzogen ist. Aber völlig aus der Luft gegriffen wird sie auch nicht sein. Mir zumindest wir mulmig beim Lesen.
Und wieder einmal denke ich an diesen alten Beitrag von Zettel. Er sprach mir beim ersten Lesen seinerzeit aus der Seele, weil er meine diffuse Angst vor dem Entstehen eines neuen Totalitarismus, eines neuen Absolutheitsanspruches, welcher sich nur über seine Ziele definiert, nicht über die Wahl der zulässigen Mittel, in Worte fasste. Der Beitrag in der Welt, läßt mich meine Angst erneut spüren.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
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