Zitat Gleichzeitig würde ich anzweifeln, dass der Bergmann 1910 psychisch gesund war. Man muss sich nur mal fragen, wie der als kleiner Junge wohl erzogen wurde bzw wieviel Aufmerksamkeit er überhaupt bekommen hat, um zu einem gesunden Erwachsenen mit genügend Selbstwertgefühl zu werden.
Wissen wir vermutlich beide nicht genau. Aber jedenfalls hat er mehr wegstecken können als wir, das erscheint mir unmittelbar evident.
Zur Frage der Prävalenz psychischer Erkrankungen wie gerade Depressionen/Angsterkrankungen usw. läßt sich sagen, daß "harte Zeiten" stark negativ korreliert sind mit dem Auftreten dieser Krankheiten. Paradebeispiel ist die Zeit des WW II in Deutschland: vergleichsweise massive äußere Belastungen, wenig Freizeit, schwierige Lebenssituationen, viel Arbeit, Bombenkrieg, Männer an der Front, Kinderverschickung etc. - aber sehr geringe psychische Erkrankungszahlen!
Dasselbe dürfte für den hart arbeitenden Bergmann etc.pp. zutreffen.
Positiv korreliert sind solche Erkrankungen hingegen mit Wohlstand. D.h., je mehr -Freizeit, -Wahlfreiheit, -Optionen, -Absicherungen der Lebensrisiken vorliegen, desto stärker nehmen psychische Erkrankungen zu, sogar exponentiell.
Dies ist aber wiederum nicht auf die Lehrer anwendbar, denn die erkranken "begründbar", jedoch nicht an der zu hohen Arbeitsbelastung!
Ich sollte wohl noch erläutern, wie ich die Problematik nun bei den Lehrern sehe.
Zuerst: hohe (vor allem körperliche) Arbeitsbelastung ist eigentlich das Mittel der Wahl gegen Depressionen. Wer früher angestrengt, lange und hart körperlich arbeiten mußte, hatte a) tägliche Erfolgserlebnisse b) körperliches Training und c) psychische Gesundheit. Denn er kam gar nicht dazu, sich mit Grübeln/Sorgenmachen/Suche nach "der besten Option" zu befassen. Heute noch gilt: wer depressiv ist, sollte große Mengen Holz hacken, weite Strecken joggen, tiefe Löcher buddeln oder ins Fitnessstudio gehen.
Zum Lehrerberuf. Dieser ist heute dadurch gekennzeichnet, daß viele gesellschaftliche Gruppen ihre Aufgaben auf den Lehrer abwälzen und ihn damit heillos überlasten. Der Lehrer soll:
1. die (bisher) kaum erzogenen Kinder erziehen, die aus dem Elternhaus aber oft keinerlei Grundlagen mehr mitbringen, die weder Grenzen noch Kritik akzeptieren, auch keine Autorität! 2. er soll von den Kindern Leistung erlangen, obwohl diese gar keine Leistungsbereitschaft zeigen und er selber keine Autorität ausüben darf/kann (Zensuren sind mancherorts schon bis Kl.2 abgeschafft, stattdessen gibts "Relax-Ecken" im Klassenraum) 3. er soll die Kinder etwas lehren, jedoch mit von vornherein verkorksten Methoden, die aus dem akademischen Wolkenkukucksheim stammen, politischen Wunschträumen entsprechen, aber in der Praxis krachend scheitern - die bewährten Methoden sind dagegen verpönt! (Frontalunterricht, Zensuren, LKs) 4. trotz dieser Handicaps soll der Lehrer einen hohen Zensurenschnitt vorweisen können, weil schlechte Schnitte stets ihm angelastet werden 5. das, obwohl der erreichbare Schnitt zum größeren Teil vom zu beschulenden "Material" abhängt: Intelligenz, Erziehung, Elternhaus, Homogenität der Klasse 6. der Lehrer soll es schaffen, in einer Klasse Unterricht für eine Bandbreite von Schülern zu bieten, die von "unbeschulbar", "selten da", "widerspenstig", "dumm/faul", bis zu "ehrgeizig/fleißig/intelligent" reicht - und zwar soll er alle Gruppen spezifisch fördern!! 7. der Lehrer soll es sich gefallen lassen, daß ihn Schüler anpöbeln, teils handgreiflich werden, seinen Unterricht zerstören, ihn entwürdigend beschimpfen etc. pp. Der Lehrer hat hier keine Druckmittel, während ein renitenter Schüler beizeiten die Bemutterung von vier (!) hochbezahlten Parteien erfährt: Jugendamt, Schulsozialarbeit, Jugendgerichtsbarkeit, evtl. Ausländerbehörde. Hehe! 8. Der Lehrer erfährt bei seinen vielen Problemen obiger Art keine Rückendeckung, weder von den Eltern, noch von der Schulleitung, noch von der Schulbehörde, noch von der Politik.
Stattdessen wird dem Lehrer für alle Probleme des Bildungswesens die Schuld gegeben, für deren keines er etwas kann!!
Ein Lehrer, der (sehr häufig) mit Idealismus in sein Berufsleben startete, wird mit mehr und mehr Forderungen überhäuft, von denen jede neue noch unerfüllbarer ist als es die alten schon ware. Neuester Streich ist eben die sogenannte "Inklusion" - heißt: man bringt jetzt die früheren Förderschüler aller Couleur in die normalen Schulklassen, wo sie nat. immer noch ihren speziellen Förderungsbedarf haben - während der Lehrer schon bisher nicht rund kam. Die Politik behauptet aber, für einen guten Lehrer wäre das natürlich alles machbar.
Wer das nicht schafft, muß also ein schlechter Lehrer sein.
Und da haben wir dann die Gründe für den Lehrer-Burnout: er (der Lehrer) soll fortgesetzt unerfüllbare Aufgaben erledigen, er ist mit Sinnlosigkeit seiner Arbeit, ja mit Absurditäten konfrontiert, muß dabei aber Demütigungen, Entwürdigungen und permanente Kritik aushalten, die ihm absolut nicht zukommen. Eine Aussicht auf Veränderung, gar Besserung, besteht zu Null, Null.
Ja, liebe Zimmerleute, das halten nur Bärennaturen dauerhaft aus. Das Gute ist: es gibt auch noch einige Gegenden, wo die Dinge noch (relativ) normal laufen. Sagen wir: Sachsen, Bayern u BaWÜ, und da auf dem Lande.
Zitat von Thanatos im Beitrag #52Ich sollte wohl noch erläutern, wie ich die Problematik nun bei den Lehrern sehe.
Zuerst: hohe (vor allem körperliche) Arbeitsbelastung ist eigentlich das Mittel der Wahl gegen Depressionen. Wer früher angestrengt, lange und hart körperlich arbeiten mußte, hatte a) tägliche Erfolgserlebnisse b) körperliches Training und c) psychische Gesundheit. Denn er kam gar nicht dazu, sich mit Grübeln/Sorgenmachen/Suche nach "der besten Option" zu befassen. Heute noch gilt: wer depressiv ist, sollte große Mengen Holz hacken, weite Strecken joggen, tiefe Löcher buddeln oder ins Fitnessstudio gehen.
Zum Lehrerberuf. Dieser ist heute dadurch gekennzeichnet, daß viele gesellschaftliche Gruppen ihre Aufgaben auf den Lehrer abwälzen und ihn damit heillos überlasten. Der Lehrer soll:
1. die (bisher) kaum erzogenen Kinder erziehen, die aus dem Elternhaus aber oft keinerlei Grundlagen mehr mitbringen, die weder Grenzen noch Kritik akzeptieren, auch keine Autorität! 2. er soll von den Kindern Leistung erlangen, obwohl diese gar keine Leistungsbereitschaft zeigen und er selber keine Autorität ausüben darf/kann (Zensuren sind mancherorts schon bis Kl.2 abgeschafft, stattdessen gibts "Relax-Ecken" im Klassenraum) 3. er soll die Kinder etwas lehren, jedoch mit von vornherein verkorksten Methoden, die aus dem akademischen Wolkenkukucksheim stammen, politischen Wunschträumen entsprechen, aber in der Praxis krachend scheitern - die bewährten Methoden sind dagegen verpönt! (Frontalunterricht, Zensuren, LKs) 4. trotz dieser Handicaps soll der Lehrer einen hohen Zensurenschnitt vorweisen können, weil schlechte Schnitte stets ihm angelastet werden 5. das, obwohl der erreichbare Schnitt zum größeren Teil vom zu beschulenden "Material" abhängt: Intelligenz, Erziehung, Elternhaus, Homogenität der Klasse 6. der Lehrer soll es schaffen, in einer Klasse Unterricht für eine Bandbreite von Schülern zu bieten, die von "unbeschulbar", "selten da", "widerspenstig", "dumm/faul", bis zu "ehrgeizig/fleißig/intelligent" reicht - und zwar soll er alle Gruppen spezifisch fördern!! 7. der Lehrer soll es sich gefallen lassen, daß ihn Schüler anpöbeln, teils handgreiflich werden, seinen Unterricht zerstören, ihn entwürdigend beschimpfen etc. pp. Der Lehrer hat hier keine Druckmittel, während ein renitenter Schüler beizeiten die Bemutterung von vier (!) hochbezahlten Parteien erfährt: Jugendamt, Schulsozialarbeit, Jugendgerichtsbarkeit, evtl. Ausländerbehörde. Hehe! 8. Der Lehrer erfährt bei seinen vielen Problemen obiger Art keine Rückendeckung, weder von den Eltern, noch von der Schulleitung, noch von der Schulbehörde, noch von der Politik.
Stattdessen wird dem Lehrer für alle Probleme des Bildungswesens die Schuld gegeben, für deren keines er etwas kann!!
Ein Lehrer, der (sehr häufig) mit Idealismus in sein Berufsleben startete, wird mit mehr und mehr Forderungen überhäuft, von denen jede neue noch unerfüllbarer ist als es die alten schon ware. Neuester Streich ist eben die sogenannte "Inklusion" - heißt: man bringt jetzt die früheren Förderschüler aller Couleur in die normalen Schulklassen, wo sie nat. immer noch ihren speziellen Förderungsbedarf haben - während der Lehrer schon bisher nicht rund kam. Die Politik behauptet aber, für einen guten Lehrer wäre das natürlich alles machbar.
Wer das nicht schafft, muß also ein schlechter Lehrer sein.
Und da haben wir dann die Gründe für den Lehrer-Burnout: er (der Lehrer) soll fortgesetzt unerfüllbare Aufgaben erledigen, er ist mit Sinnlosigkeit seiner Arbeit, ja mit Absurditäten konfrontiert, muß dabei aber Demütigungen, Entwürdigungen und permanente Kritik aushalten, die ihm absolut nicht zukommen. Eine Aussicht auf Veränderung, gar Besserung, besteht zu Null, Null.
Ja, liebe Zimmerleute, das halten nur Bärennaturen dauerhaft aus. Das Gute ist: es gibt auch noch einige Gegenden, wo die Dinge noch (relativ) normal laufen. Sagen wir: Sachsen, Bayern u BaWÜ, und da auf dem Lande.
MfG
Thanatos
Ich kann Ihnen hier nur vollumpfänglich zustimmen. Genau auf den Punkt gebracht. Ich sehe auch keine Möglichkeit der Abhilfe, weil eine konstruktive Kritik - wie man seit Jahren sieht - abprallt und unerwünscht ist.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von ThanatosZur Frage der Prävalenz psychischer Erkrankungen wie gerade Depressionen/Angsterkrankungen usw. läßt sich sagen, daß "harte Zeiten" stark negativ korreliert sind mit dem Auftreten dieser Krankheiten. Paradebeispiel ist die Zeit des WW II in Deutschland: vergleichsweise massive äußere Belastungen, wenig Freizeit, schwierige Lebenssituationen, viel Arbeit, Bombenkrieg, Männer an der Front, Kinderverschickung etc. - aber sehr geringe psychische Erkrankungszahlen!
Lieber Thanatos, Ich gebe Ihnen weitgehend recht, einige Dinge möchte ich aber zu bedenken geben:
1. das Auftreten "harter Zeiten" ist stark negativ korreliert mit dem der Duchführung epidemiologischer Studien. Oder denken Sie, in Aleppo rennt gerade ein Forscherteam der WHO herum und erfasst die Inzidenz oder Prävalenz von Posttraumatischer Belastungsstörung oder reaktiver Depression? Das gilt natürlich auch historisch, bezogen auf frühere Zeiten.
2. viele heute bekannte psychische Erkrankungen wurden erst während "harter Zeiten" entdeckt/definiert, so z. B. Neurasthenie, Ganser-Syndrom ("Kriegszitterer"), PTBS in WK 1, der sog. "Persönlichkeitswandel nach Extrembelastung" in/ nach WK 2. Diese Störungen treten in Krisenzeiten natürlich auch stark gehäuft auf, während andere, wie z. B. Anorexia Nervosa nur in Überflußgesellschaften überhaupt denkbar sind.
3. Die psychiatrischen Diagnosesysteme ICD (Kap. V)/DSM unterliegen einem ständigem Wandel der diagnostischen Kriterien, so daß die epidemiologischen Kennwerte psychischer Störungen über die Zeit kaum noch vergleichbar sind. Es gibt meiner Beobachtung nach eine Tendenz beider Diagnosesysteme über die Jahrzehnte zu "weniger konservativen" Kriterien, d. h. per definitionem werden immer mehr Menschen psychisch krank. Ganz besonders reizend muß das im kommenden DSM 5 sein, das in diesem Frühjahr veröffentlicht wird. Dazu werde ich dann sicher auch etwas in ZR schreiben.
Diese drei Punkte schränken die "Validität" Ihrer Aussage mMn ein, der ich in der Tendenz aber ansonsten zustimme.
Zitat von ThanatosIch sollte wohl noch erläutern, wie ich die Problematik nun bei den Lehrern sehe [...]
Hier darf ich mich Nola anschließen: Zustimmung bis ins Detail. Der Lehrerberuf ist heute unmöglich, im doppelten Wortsinne.
Wollte man boshaft sein, müsste man natürlich bisweilen ergänzen, dass hier die Revolution ihre Kinder frisst. Der Idealismus, von dem Sie schreiben, am Anfang der Berufskarriere junger Lehrer, ist eben oft auch ein rotgrün-reformistisch getragener Idealismus, der den Betroffenen Jahre später als Erschöpfungsdepression/Burnout auf die Füße fällt.
Zitat von Doeding im Beitrag #1EDIT Ich möchte mich bei Lesern und Zimmerleuten für das inkonsistente und schlechte Layout meines Artikels entschuldigen. Es scheint sich um eine Programminkompatibilität zwischen meiner Word-Version und dem Blogspoteditor zu handeln. Ich suche noch mit Hilfe der Koautoren nach einer Lösung. Programmeritis.
ScribeFire? Und wenn Sie was besseres finden, würde mich freuen, davon zu erfahren.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Zitat von Thanatos im Beitrag #52Der Lehrer hat hier keine Druckmittel, während ein renitenter Schüler beizeiten die Bemutterung von vier (!) hochbezahlten Parteien erfährt: Jugendamt, Schulsozialarbeit, Jugendgerichtsbarkeit, evtl. Ausländerbehörde. Hehe!
Sie vergessen die oft mächtigste Partei: Die Eltern. Ich kenne Lehrer, die sich keine schlechte Note mehr zu geben trauen, weil die Eltern alle (legalen) Geschütze auffahren. Z.B. wegen einer 4 in Mathe mit dem Anwalt drohen.
Zitat von energist im Beitrag #50 in meiner Jahrgangsstufe war der Abiturbeste ein ehemaliger Realschüler, der erst in der 8. (?) Klasse auf das Gymnasium aufstieg, aber Fleiß und Motivation beibehielt, auch da, wo wir alle anderen „herumgammelten“. Mein kleiner Bruder blieb in der 12. sitzen, machte ein mittelmäßiges Abitur, legt derzeit aber ein phänomenales Medizinstudium hin, das mir allerhöchsten Respekt abnötigt.
So ganz unüblich ist also die positive Wirkung einer Klassenänderung nicht, meine ich.
Für das Beispiel ihres Bruders ist dem wohl so. Die Frage ist nur, wie oft das tatsächlich vorkommt. Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass diejenigen "Sitzenbleiber" die ich kennengelernt habe, also sowohl solche die meine Klasse verlassen haben als auch solche, die von oben in die Klasse kamen, nicht gerade die grossen Granaten waren. Und auch nirgendwo später eine grosse Rolle gespielt haben.
Was nun den Realschüler und ihren Bruder betrifft, so möchte ich dazu einen Effekt nennen: Wann und warum jemand den Schuss hört kann ganz verschieden sein. Ich war im Wesentlichen auf der Schule weit unterfordert (leider NRW Gymnasium) und habe mich vielzuoft gelangweilt. In der Folge hatte ich so manches miese Zeugnis. Als es dann interessanter wurde, sprich in der Oberstufe, als auch mal Sachen gelehrt wurden, die nicht ganz so simpel sind, oder als im Grundstudium dann wirklich mal gefordert wurde, war das Spiel ein anderes. Und seit der Oberstufe über das Studium bis zur Promotion war dann immer die 1 vor dem Komma. Das wäre vermutlich auch passiert, wenn ich sitzengeblieben wäre. Aber wäre das die Ursache ? Nein, es hat andere Ursachen. Das mag bei ihrem Bruder genauso sein, wenn er jetzt etwas gefunden hat, was ihn wirklich interessiert.
Zitat von Doeding im Beitrag #54 3. Die psychiatrischen Diagnosesysteme ICD (Kap. V)/DSM unterliegen einem ständigem Wandel der diagnostischen Kriterien, so daß die epidemiologischen Kennwerte psychischer Störungen über die Zeit kaum noch vergleichbar sind. Es gibt meiner Beobachtung nach eine Tendenz beider Diagnosesysteme über die Jahrzehnte zu "weniger konservativen" Kriterien, d. h. per definitionem werden immer mehr Menschen psychisch krank. Ganz besonders reizend muß das im kommenden DSM 5 sein, das in diesem Frühjahr veröffentlicht wird. Dazu werde ich dann sicher auch
Genau zu diesem Thema wurde gerade im Deutschlandfunk die Aufzeichnung des "49. ZEIT-Forum Wissenschaft: Wer definiert psychische Erkrankungen?" gesendet. zur Aufzeichnung. Ich kann die Diskussion nicht wirklich bewerten, musste aber dabei an Ihren Beitrag denken, zumal ich DSM 5 heute zum ersten Mal hörte.
Zitat von ThanatosZur Frage der Prävalenz psychischer Erkrankungen wie gerade Depressionen/Angsterkrankungen usw. läßt sich sagen, daß "harte Zeiten" stark negativ korreliert sind mit dem Auftreten dieser Krankheiten. Paradebeispiel ist die Zeit des WW II in Deutschland: vergleichsweise massive äußere Belastungen, wenig Freizeit, schwierige Lebenssituationen, viel Arbeit, Bombenkrieg, Männer an der Front, Kinderverschickung etc. - aber sehr geringe psychische Erkrankungszahlen!
Lieber Thanatos, Ich gebe Ihnen weitgehend recht, einige Dinge möchte ich aber zu bedenken geben:
1. das Auftreten "harter Zeiten" ist stark negativ korreliert mit dem der Duchführung epidemiologischer Studien. Oder denken Sie, in Aleppo rennt gerade ein Forscherteam der WHO herum und erfasst die Inzidenz oder Prävalenz von Posttraumatischer Belastungsstörung oder reaktiver Depression? Das gilt natürlich auch historisch, bezogen auf frühere Zeiten.
2. viele heute bekannte psychische Erkrankungen wurden erst während "harter Zeiten" entdeckt/definiert, so z. B. Neurasthenie, Ganser-Syndrom ("Kriegszitterer"), PTBS in WK 1, der sog. "Persönlichkeitswandel nach Extrembelastung" in/ nach WK 2. Diese Störungen treten in Krisenzeiten natürlich auch stark gehäuft auf, während andere, wie z. B. Anorexia Nervosa nur in Überflußgesellschaften überhaupt denkbar sind.
3. Die psychiatrischen Diagnosesysteme ICD (Kap. V)/DSM unterliegen einem ständigem Wandel der diagnostischen Kriterien, so daß die epidemiologischen Kennwerte psychischer Störungen über die Zeit kaum noch vergleichbar sind. Es gibt meiner Beobachtung nach eine Tendenz beider Diagnosesysteme über die Jahrzehnte zu "weniger konservativen" Kriterien, d. h. per definitionem werden immer mehr Menschen psychisch krank. Ganz besonders reizend muß das im kommenden DSM 5 sein, das in diesem Frühjahr veröffentlicht wird. Dazu werde ich dann sicher auch etwas in ZR schreiben.
Diese drei Punkte schränken die "Validität" Ihrer Aussage mMn ein, der ich in der Tendenz aber ansonsten zustimme.
Herzliche Grüße, Andreas Döding
Lieber Andreas Döding, vielen Dank für diese Einwände, die meiner Einschätzung nach durchaus völlig korrekt sind.
Es kommen aber noch andere Punkte hinzu. In den letzten Jahrzehnten gab es durchaus bahnbrechende Erkenntnisse im Bereich der sogenannten psychosomatischen Erkrankungen. Anstatt wie früher immer den Patienten als "Hypochonder" oder "Simulanten" abzustempeln, wurden diese Patienten immer stärker als psychisch krank diagnostiziert. Den Göttern sei dank wird diese Tendenz in den letzten Jahren wieder umgekehrt - und viele angeblich psychosomatische Erkrankungen werden aufgrund neuer Erkenntnisse endlich als "richtige Krankheiten" angesehen. Die Fibromyalgie, an der meine Mutter leidet, (die ich leider auch geerbt habe - ich hätte lieber die blonden Haare bekommen) ist ein solcher Fall. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war auch bereits meine Großmutter an dieser erkrankt - allerdings hat sie sich jahrzehntelang nicht getraut, die starken Schmerzen auszudrücken, da ja "simuliert" und kein Arzt war in den 60-70ern bereit, eine Diagnose ausschließlich auf Patientenangaben zu machen. Selbst meine Mutter wurde noch Ende der 80er - teilweise bisAnfang des neuen Jahrtausends - als psychosomatischer Fall betrachtet, von einigen Ärzten als Simulant beschimpft. Ich muss dieses nicht durchmachen - meine Ärztin behandelt mehrere Fibromyalgie-Patienten - allerdings werde auch ich teilweise in Apotheken oder bei der Krankenkasse schief angeschaut, wenn man meine Medikamentenliste, auf der natürlich auch Serotonin-Reuptake-Inhibitoren - also Psychopharmaka - stehen, sieht. Ich habe aber keine psychische Erkrankung, sondern eine körperliche Erkrankung, die allerdings viele Symptome mit den auch von Thanatos kritisierten psychischen Erkrankungen teilt. Depressionen - natürlich leide ich daran, bei generalisierten Schmerzerkrankungen mit verminderter Serotoninmenge ist das kein Wunder... Angst - logisch, denn es wird noch schlimmer werden, ich habe schließlich die Erkrankungen von Großmutter und Mutter miterleben dürfen... Erschöpfung [Fatigue-Syndrom] - da Einschlaf- und Durchschlaffähigkeiten stark beeinträchtigt sind, auch kein Wunder. usw.
Es gibt - wie Sie sicher wissen - einige dieser sog. somatoformen Erkrankungen. Und wer weiss... vielleicht ist die wahrgenommene erhöhte Prävalenz psychischer Erkrankungen in der Tat eine erhöhte Prävalenz komplexer Krankheitsgeschehen, die wir zwar schon seit Jahrzehnten/Jahrhunderten kennen, die aber auch aufgrund einer ganz anderen Lebensweise heute verstärkt auftreten?
Zitat von adderEs kommen aber noch andere Punkte hinzu. In den letzten Jahrzehnten gab es durchaus bahnbrechende Erkenntnisse im Bereich der sogenannten psychosomatischen Erkrankungen. Anstatt wie früher immer den Patienten als "Hypochonder" oder "Simulanten" abzustempeln, wurden diese Patienten immer stärker als psychisch krank diagnostiziert.
Lieber adder, vielen Dank für Ihre Schilderungen, Sie haben völlig recht. Ich habe eine Zeitlang Schmerzpatienten im Rahmen eines multimodalen Ansatzes an einem örtlichen Krankenhaus behandelt. Dort habe ich viele Fibropatienten kennengelernt; es war erschütternd zu hören, welche Ausgrenzung und Stigmatisierung viele Patienten im medizinischen Hilfesystem erfahren haben. Die unterschwellig-abwertende "Diagnose" Sie haben nichts, gehen Sie zum Psychologen war da noch vergleichsweise harmlos. Meine -zugegeben psychologisierende- Erklärung für dieses Phänomen ist folgende: es ist eine (narzißtische) Kränkung für manche Ärzte, wenn sie Pat. nicht helfen können, insbesondere, wenn sie nicht mal eine somatische Diagnose für die geschilderten, eindeutig körperlichen, Beschwerden finden. Diese Kränkung wird abgewehrt, indem man dem Pat. die "Schuld" gibt und sich für nicht mehr zuständig erklärt. Dabei ist dieses Kränkungserleben absolut unbegründet. Vor 100 Jahren wurden eine Vielzahl heute gut bekannter organischer Diagnosen zum Formenkreis der Hysterie gezählt; heute weiß man es besser. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, daß das in 50 oder 100 Jahren anders sein sollte. Die medizinische Forschung/Diagnostik befindet sich halt auf dem Stand von heute, sie ist nicht perfekt, und das ist auch nicht schlimm. Aber ein ehrliches "Sie haben wahrscheinlich etwas, aber die Medizin ist noch nicht so weit, Ihnen wirksam helfen zu können" wäre da hilfreich. Dann kann man die Menschen immer noch zum Psychotherapeuten schicken, aber eben für Schmerzbewältigung, Verbesserung von Lebensqualität, Behandlung reaktiver depressiver Verstimmungen usw. Aber eben nicht zur kausalen Therapie.
Noch eine Anekdote.
Vor einigen Jahren kam ein Pat. zu mir, ende dreissig. Er kam mit Rollator. Schwerste neurologische Ausfälle, selbst für mich als Psycho eindeutig erkennbare extrapyramidalmotorische Störungen mit kleinschrittigem Gang, feinschlägigem Tremor; schwerste Dysarthtrie, die Sprache war kaum verständlich. Ich bestand darauf, daß er (nach drei vorangegangenen ergebnislosen Untersuchungen) nochmals eine gründliche Bildgebung machen solle, er sei bei mir falsch. Im 2-Tesla-MRT fand man dann den Stammhirntumor. Heute geht es dem Mann wieder gut.
Auf der Überweisung (vom Neurologen!) hatte Konversionshysterie gestanden.
Zitat von MadBaronGenau zu diesem Thema wurde gerade im Deutschlandfunk die Aufzeichnung des "49. ZEIT-Forum Wissenschaft: Wer definiert psychische Erkrankungen?" gesendet. zur Aufzeichnung.
Ergänzend hier der Link zu einem Artikel, der sich mit einer Studie zur Entwicklung der Rechtschreibfähigkeiten von Grundschülern von 1972 bis heute befaßt:
Zitat "Die Rechtschreibfähigkeiten haben sich stark verschlechtert: 1972 kamen auf 100 Wörter im Mittel 6,94 Rechtschreibfehler, zehn Jahre 12,26 Fehler und zuletzt 16,89 Fehler."
Es läuft m.E. darauf hinaus, daß die "normative Kraft des Faktischen" eine irgendwie geartete Rechtschreibung bald obsolet werden läßt - d.h. es kann und darf folgenlos jede/r so schreiben, wie er möchte.
Das ergibt sich ganz besonders daraus, daß die Bedeutung von Rechtschreibung noch rapider abnimmt, wenn bereits große Gruppen von Multiplikatoren selbst nicht mehr wissen, was richtig bzw. falsch ist! ( -> nämlich Lehrer, Journalisten, Behördenmitarbeiter, Personalabteilungen etc. pp.)
Es wird alsbald niemanden mehr geben, der Anstoß an falscher Rechtschreibung/Grammatik nehmen kann, weil die Regeln bereits unbekannt sind. Wer dann noch darauf besteht/beharrt, muß wohl ein Ewiggestriger, ein Querulant sein.
Das unmittelbar folgende Problem ergibt sich, wenn man bedenkt, daß eine wohlgeordnete, differenzierte Sprache eine der Grundlagen für wohlgeordnetes Denken ist. Vielleicht läßt sich das sogar so verkürzen:
Regellose Sprache = regelloses Denken. Und umgekehrt.
Zitat von Thanatos im Beitrag #64 Das unmittelbar folgende Problem ergibt sich, wenn man bedenkt, daß eine wohlgeordnete, differenzierte Sprache eine der Grundlagen für wohlgeordnetes Denken ist. Vielleicht läßt sich das sogar so verkürzen:
Regellose Sprache = regelloses Denken. Und umgekehrt.
Oha, eine starke Behauptung. Meiner Erfahrung nach gibt es nur eine "wohlgeordnete" Sprache - und das ist die Mathematik. Und in der lässt sich auch nur ein Bruchteil dessen ausdrücken, was wir im täglichen Leben brauchen. Mithin: es existiert gar keine wohlgeordnete Sprache.
Das ist meines Erachtens auch gut so, denn ich würde die Verkürzung umdrehen. Freiheit des Denkens bringt die Fähigkeit mit sich, sich über Regeln hinwegzusetzen.
Zu allen Zeiten meinten Lehrer, die aktuelle Schülergeneration sei die dümmste, die es je gegeben habe - wenn das zutrifft, sind die jeweils aktuellen Lehrer ja offensichtlich auch die dümmsten, die es je gegeben hat.
Wir müßten als Menschheit, und insbesondere als Deutsche, die ja alles angeblich gründlicher machen als andere, längst den Bach runtergegangen sein.
Irgendwie ist aber das Gegenteil der Fall.
Überlebenswichtige Fähigkeiten haben sich laufend geändert, die Schule hat aber z.B. seit mindestens 50 Jahren nicht mitbekommen, daß Latein nicht mehr dazugehört. Inzwischen ist es fortpflanzungstechnisch vermutlich wichtiger, Twitter und Facebook bravourös zu handhaben, als die Cauchy-Schwartzsche-Ungleichung beweisen zu können.
UNSERE Lehrer waren nicht wirklich in der Lage, uns zu verstehen und die neuen Möglichkeiten, die aus der 68er-Revolution folgten, zu würdigen. Unsere Religionslehrer haben noch Enthaltsamkeit gepredigt, als das so ungefähr das Letzte war, das auf unserer Agenda gestanden hätte, unsere Musiklehrer haben uns mit Klassik zugeballert, als wir mitten im Diskurs steckten, ob denn die Stones oder die Beatles die Größten seien, der Englischunterricht hat sich mit Shakespeare (ja doch, völlig entbehrlich !!) nachhaltig als überflüssig in Erinnerung gebracht und der Philosophieunterricht hat gepflegt mit Kant gelangweilt, als wir untereinander schon längst über Erkennbares und Nicht-Erkennbares diskutierten, allerdings in einer klaren Sprache, und nicht im kategorischen Imperativ.
Ich wäre nicht ganz so kulturpessimistisch wie viele hier: Gymnasien erledigen heute immer noch ihren Job, Schülern das DENKEN schmackhaft zu machen - WISSEN ist schon längst nicht mehr so wichtig, Hauptsache ist doch, man weiß, wo es steht, und es steht fast immer bei Wikipedia, das nicht schlechter ist, als ein durchschnittliches Fachbuch.
Die schlauen 5% der Gesellschaft, und früher waren auch nicht mehr als 5% schlau (oder "intelligent", for all that matters, obwohl "schlau" vermutlich die bessere Vokabel ist), werden ihren Weg machen, die zukünftige Gesellschaft bestimmen, und den 95% der weniger Schlauen erzählen, wo es langgeht.
Zitat Zu allen Zeiten meinten Lehrer, die aktuelle Schülergeneration sei die dümmste, die es je gegeben habe
Das soll ja schon Aristoteles beklagt haben. - So ganz pauschal stimmt das natürlich nicht. In dem verlinkten Artikel geht es um die Rechtschreibung, und wer den Artikel gelesen hat, weiß, dass im Rahmen der zit. Untersuchung handfeste Zahlen (Fehler pro hundert Wörter) ermittelt worden sind. Da kann man in der Tat eine Entwicklung zum Schlechteren sehen, die auch für mich bei noch nicht so vielen Jahren im Schuldienst greifbar ist. In weniger als einem Jahrzehnt hat die Zahl der Rechtschreibfehler bei Fünftklässlern fühl- und messbar deutlich zugenommen. Das hat nichts mit dem Versagen der Gymnasien zu tun, sondern damit, dass aus ideologischen Gründen seit einem Jahrzehnt oder mehr an den Grundschulen in NRW (nicht in Bayern) nach Methoden wie "schreiben durch lesen" der Rechtschreibunterricht erfolgt: Mit Hilfe von Anlauttabellen dürfen sich die Kinder zwei Jahre lang die Wörter selbst zusammenstoppeln und werden prinzipiell nicht korrigiert - bringen sich also das Schreiben mehr oder weniger selbst bei. Korrektur ist verpönt, weil das den lieben KLeinen "den Spaß" beim Lesen und Schreiben nehmen würde. In Klasse 3 überrascht der Lehrer dann die Kinder damit, dass es doch Regeln gibt und man nicht schreiben kann, wie man will. DA ist dann das Kind schon in den Brunnen gefallen. Rechtschreibung können am Ende der Grundschule nur die, deren Eltern heimlich von Anfang mit ihren Kindern geübt haben und ihnen richtiges Schreiben beigebracht haben.
Zitat Überlebenswichtige Fähigkeiten haben sich laufend geändert, die Schule hat aber z.B. seit mindestens 50 Jahren nicht mitbekommen, daß Latein nicht mehr dazugehört.
Komischerweise ist Latein ein ausgesprochen beliebtes Fach. Es müsste ja niemand wählen. Bei uns wählt in Klasse 8 1/4 von 120 Schülern Latein und der Rest zu gleichen Teilen Italienisch und Informatik. Und einige der diesjährigen Abiturienten bedauern nun, kein Latein gewählt zu haben, weil die Uni für ihren Studiengang das Latinum fordert.
Zitat Unsere Religionslehrer haben noch Enthaltsamkeit gepredigt, als das so ungefähr das Letzte war, das auf unserer Agenda gestanden hätte
Ich dachte, es wäre auch Aufgabe der Schule im Allgemeinen wie der Religionslehrer im Besonderen, auch das zu vertreten, was gerade nicht mainstream ist. Oder hätte der Religionslehrer sagen sollen: Habt so früh wie möglich Sex mit so vielen wie möglich?
Und ansonsten ist es nun mal Aufgabe der Schule, auch eine gewisse Allgemeinbildung und kulturelle Werte zu vermitteln, zusätzlich zu der Denkfähigkeit. Ich behaupte übrigens, dass literarische Werke durchaus geeignet sind, um Textverstehen und Textanalyse zu üben, was auch dem angehenden Juristen zugute kommt, der später im Leben ein Experte im Textverstehen und Textverfassen sein muss.
Zitat von schattenparker im Beitrag #67Zu allen Zeiten meinten Lehrer, die aktuelle Schülergeneration sei die dümmste, die es je gegeben habe - wenn das zutrifft, sind die jeweils aktuellen Lehrer ja offensichtlich auch die dümmsten, die es je gegeben hat.
Wir müßten als Menschheit, und insbesondere als Deutsche, die ja alles angeblich gründlicher machen als andere, längst den Bach runtergegangen sein.
Irgendwie ist aber das Gegenteil der Fall.
Bis hierhin stimme ich zu, danach weiss ich kaum an wievielen Fronten man widersprechen möchte:
Zitat Überlebenswichtige Fähigkeiten haben sich laufend geändert, die Schule hat aber z.B. seit mindestens 50 Jahren nicht mitbekommen, daß Latein nicht mehr dazugehört.
Wer mit Latein überfordert ist, wird sich nie dem ernsthaften Studium einer Sprache stellen können. Kaum eine Sprache die sich besser als Grundlage zum Studium romanischer Sprachen anböte. Praktisch hat Latein heute nur noch wenig Anwendung, das stimmt. Aber es schult das Sprachverständnis und nützt vielen später im Studium. Ob das Lernen einer praktischen Sprache, wie beispielsweise Französisch, nützlicher ist, mag jeder für sich entscheiden. Als ich noch zur Schule ging war die Verteilung der Schüler in der Sprachdifferenzierung jedenfalls recht eindeutig.
Zitat Inzwischen ist es fortpflanzungstechnisch vermutlich wichtiger, Twitter und Facebook bravourös zu handhaben, als die Cauchy-Schwartzsche-Ungleichung beweisen zu können.
Auch hier halte ich das Gegenteil für richtig. Es mag zunächst Vorteile habe sich mit Twitter oder Facebook auszukennen (zumindest wenn man zu denen gehört, die unbedingt dazugehören müssen), langfristig spricht weniger der Beweis als überhaupt die Kenntnis von einem Cauchy-Kriterium eher für Fortpflanzungsvorteile. Es hat was damit zu tun, dass man mit größerem Geist weiterkommt und jedem, der überhaupt mal den Unterschied zwischen Rechnen und Mathematik kennengelernt hat, wäre es schon geraten wenigstens solche Bedingungen mal aufstellen zu können.
Zitat UNSERE Lehrer waren nicht wirklich in der Lage, uns zu verstehen und die neuen Möglichkeiten, die aus der 68er-Revolution folgten, zu würdigen.
Dann hatten Sie gute Lehrer, ich wüsste nichts, nahezu gar nichts was je positives aus den Bildungsideen von 68 hervorgegangen wäre. Ganz im Gegenteil, man hat Horden von Schülern systematisch verblödet.
Zitat Unsere Religionslehrer haben noch Enthaltsamkeit gepredigt, als das so ungefähr das Letzte war, das auf unserer Agenda gestanden hätte,
Das mag nicht auf der Agenda stehen, hat aber so mancher ungewollten Schwangerschaft und HIV Infektion im Wege gestanden. Gerade diesen Punkt finde ich immer so spannend: Es ist absolut verpönt die Position der Kirche auch nur zu überdenken, vollkommen egal dessen, dass Leute die diesem Ideal folgen sehr oft langjährige und liebevolle Partnerschaften erleben, während ich in meinem Leben noch nie jemanden kennengelernt habe, der mehr als 20 Partner hatte und dazu überhaupt noch in der Lage war. Enthaltsamkeit mag ungeheuer rückständig auf den Zeitgeist wirken, meine Beobachtung ist die, dass die, die auf der Schule, sei es aus Überzeugung oder aus mangelnder Möglichkeit, enthaltsam gelebt haben, später stabilere Partnerschaften aufgebaut haben.
Zitat unsere Musiklehrer haben uns mit Klassik zugeballert, als wir mitten im Diskurs steckten, ob denn die Stones oder die Beatles die Größten seien,
Ein sinnloser Diskurs, zumindest wenn man auf Kunst hinaus will. Die Stones sind zweifelsfrei klasse, und auch die Beatles treffen ihren Zeitgeist sehr gut, aber Mick Jagger und Keith Richards auf einem Niveau mit Mozart oder Beethoven sehen zu wollen ist absurd. Zeitgeist und Gefühle auszudrücken ist nicht das selbe wie ein Handwerk bis zur Exegese betreiben zu können. Die Kunst, die sich in Klassik wiederspiegelt ist ein Thema für den Unterricht, das Lebensgefühl der Beatles ist es dagegen nicht, denn die Kunst ist auf einem viel einfacheren Niveau. Man kann durchaus haufenweise Platten zuhause haben, ich habe mit Sicherheit mehr Rammstein-CDs als Mozart zuhause, aber das sollte einen nicht davon abhalten zu erkennen, wo die höhere Kunst vorliegt.
Zitat der Englischunterricht hat sich mit Shakespeare (ja doch, völlig entbehrlich !!) nachhaltig als überflüssig in Erinnerung gebracht
Stimmt, völlig entbehrlich, ist ja nur einer der grössten englischen Literaten der Geschichte. Natürlich kann man sich auch mit Gegenwartsliteratur beschäftigen ala Rowling, Grisham, Clancy, Brown oder was sonst gerade en vogue ist. Nur, das kann man auch so machen, da brauche ich keinen Unterricht für.
Zitat und der Philosophieunterricht hat gepflegt mit Kant gelangweilt, als wir untereinander schon längst über Erkennbares und Nicht-Erkennbares diskutierten, allerdings in einer klaren Sprache, und nicht im kategorischen Imperativ.
Philosophie wird gerne als "Diskussionsfach" verkannt, aber tatsächlich gehts auch dort primär um die Vermittlung von Wissen. Man muss sich nicht mit Kant auseinandersetzen, grosse Denker hat es viele gegeben, angefangen von den alten Griechen bis zur Neuzeit, von Aristoteles, Sokrates und Platon über Descartes, Hobbes oder Nietzsche bis zu den Figuren der Neuzeit. Nur ist vermutlich nicht das, was Sie mit "Diskutieren in klarer Sprache" meinen, nicht wahr ? Das ist das Problem, es ist viel einfacher zu reden als zu wissen. Man muss keinem kategorischen Imperativ folgen, aber kennen sollte man ihn schon. Und Aufgabe der Schule ist das Vermitteln eben diesen Wissens.
Zitat Ich wäre nicht ganz so kulturpessimistisch wie viele hier: Gymnasien erledigen heute immer noch ihren Job, Schülern das DENKEN schmackhaft zu machen - WISSEN ist schon längst nicht mehr so wichtig, Hauptsache ist doch, man weiß, wo es steht, und es steht fast immer bei Wikipedia, das nicht schlechter ist, als ein durchschnittliches Fachbuch.
Hier möchte man laut aufschreien. Die Wikipedia mit einem Fachbuch zu vergleichen ist absurd. Und grausam. Wikipedia ist weder zitierfähig noch fachlich besonders gut. Es ist ein schöner Einstieg in ein Thema, dass man nicht kennt, ein schönes Nachschlagewerk für Fachbegriffe und Schlagwörter. Aber sie mit einem Fachbuch zu vergleichen ist ungefähr so als wollte man Bob den Baumeister als Lehrbuch für einen Bauingenieur verkaufen. Wissen ist essentiell wenn ich arbeiten will. Ich kann nicht alles Fachwissen haben, das ist richtig, das Universalgenie gibt es heute nichtg mehr, aber ich muss die Fähigkeiten haben es zu verstehen. Dafür reicht die Wikipedia nicht im Ansatz. Ein Ingenieur wie auch ein Arzt, ein Naturwissenschaftler oder auch ein Jurist hat eine ganz Palette von Fachbüchern, im Extremfall Bücherwändeweise auf die er Zugriff hat oder sein Eigentum nennt und ein sehr guter Vertreter seines Berufsstandes weiss auch was wo steht. Da hilft keine Wikipedia. Und der Hinweis auf irgendwelches Denken kann Wissen um Zusammenhänge nicht ersetzen. Es ist die Arroganz des Nichtfachmanns zu glauben mit Google und Konsorten das Wissen und den Sachverstand des Fachmanns nachbilden zu können. Das ist ein Irrtum. Ein guter Ingenieur braucht im Schnitt ein Studium von vier Jahren und eine Berufserfahrung von mindestens sechs weiteren bis er wirklich in seinem Fach gut ist. Die Schule kommt oben drauf. Da ist es mit "Denken-Lernen" nicht getan. Denken muss man können. Denken ersetzt kein Wissen. Leider verstehen das viele nicht. Und scheitern dann sehr schmerzhaft.
Zitat Die schlauen 5% der Gesellschaft, und früher waren auch nicht mehr als 5% schlau (oder "intelligent", for all that matters, obwohl "schlau" vermutlich die bessere Vokabel ist), werden ihren Weg machen, die zukünftige Gesellschaft bestimmen, und den 95% der weniger Schlauen erzählen, wo es langgeht.
Und ein elitäres Statement noch hinterher, auch hier könnte ich kaum unterschiedlicherer Meinung sein, aber das wäre eine ganz andere Diskussion.
Vielleicht ein Gedanke hinterher: Ich teile die Meinung, dass die (guten) heutigen Schüler im Wesentlichen nicht dümmer sind als die Schüler vor 50 Jahren. Langfristig steigt der IQ, das ist nicht neu und es ist auch nicht davon auszugehen, dass sich das nun ausgerechnet in den letzten 50 Jahren geändert hat. ABER: Das ist vor allem deshalb der Fall, weil sich die Schulen genau nicht nach den Ideen richten, die Sie oben beschreiben. Das ist deshalb der Fall, weil die Schulen noch Wissen vermitteln. Das ist deshalb der Fall, weil wir heute noch Gymnasien haben und eben das verfehlte (68er) Experiment Gesamtschule nicht universell eingerichtet haben. Der Grund, warum wir heute noch gute Ingenieure, Techniker, Naturwissenschaftler oder Ärzte (nicht vollständige Aufzählung) unter den Absolventen finden, besteht genau darin, dass diesen ordentlichrd Wissen vermittelt wurde und die nicht bei jeder Frage erstmal googeln müssen. Und die Allermeisten kommen von Gymnasien, die genau diese Lehre, von Shakespeare bis Cauchy (um bei dem obigen zu bleiben), nach wie vor implementieren.
Zitat von schattenparker im Beitrag #67UNSERE Lehrer waren nicht wirklich in der Lage, uns zu verstehen und die neuen Möglichkeiten, die aus der 68er-Revolution folgten, zu würdigen. Unsere Religionslehrer haben noch Enthaltsamkeit gepredigt, als das so ungefähr das Letzte war, das auf unserer Agenda gestanden hätte, unsere Musiklehrer haben uns mit Klassik zugeballert, als wir mitten im Diskurs steckten, ob denn die Stones oder die Beatles die Größten seien, der Englischunterricht hat sich mit Shakespeare (ja doch, völlig entbehrlich !!) nachhaltig als überflüssig in Erinnerung gebracht und der Philosophieunterricht hat gepflegt mit Kant gelangweilt, als wir untereinander schon längst über Erkennbares und Nicht-Erkennbares diskutierten, allerdings in einer klaren Sprache, und nicht im kategorischen Imperativ.
Ich fand schon als Schüler und finde noch heute als Vater, dass die Schule einem am besten die Sachen nahebringt, die man freiwillig nicht anrühren würde. Das Entdecken von aus klassischer Sicht grässlicher neuer Musik, von junger wilder Literatur, von Drogen und Sexualität und weiß der Geier was ist ein emanzipatorischer Akt, den jede Generation ohnehin unternimmt - dafür braucht man keine Schule.
Und ich fand schon als junger Mensch und finde noch heute: Langeweile ist dein Freund. Sie bringt einen auf gute, manchmal auch dumme Ideen. Sprich: Sie fördert die Kreativität.
Lehrer sind dann am besten, wenn sie einen kompetent und mit freundlicher Strenge zum Erwerb von Wissen und Fähigkeiten zwingen, die man zwar später vielleicht einmal braucht, auf deren Erwerb man aber so was von keine Lust hat.
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EDIT: Ich bin ab 1968 zur Schule gegangen. Ich habe hervorragende Lehrer sowohl unter den 68ern gehabt wie auch unter den Alten - und ebenso in beiden Gruppen erbärmliche Lehrer. Letztlich kommt es wohl auf Kompetenz und Charakter an, nicht auf Methode.
Zitat von schattenparker im Beitrag #67…der Englischunterricht hat sich mit Shakespeare (ja doch, völlig entbehrlich !!) nachhaltig als überflüssig in Erinnerung gebracht…
Als großer Bewunderer Shakespeares würde mich wirklich interessieren, wen Sie, lieber schattenparker, unter den Dramatikern für gar nicht entbehrlich halten.
Zitat von schattenparker im Beitrag #67[...]Inzwischen ist es fortpflanzungstechnisch vermutlich wichtiger, Twitter und Facebook bravourös zu handhaben, als die Cauchy-Schwartzsche-Ungleichung beweisen zu können.
[...] langfristig spricht weniger der Beweis als überhaupt die Kenntnis von einem Cauchy-Kriterium eher für Fortpflanzungsvorteile.
Abgesehen davon, daß die Schwarzsche Ungleichung nichts mit den (hier vermutlich gemeinten speziellen) Konvergenzkriterien für Zahlenfolgen zu tun hat: Es geht im Kern nicht um abgedrehte mathematische Esoterika, sondern um eine ganz elementare geistige Fähigkeit: Das Erkennen der Notwendigkeit und die Durchführung des Beweises / der logischen Begründung einer Aussage.
Ich schreibe dies für die Eltern und Großeltern von Schulkindern: Passen Sie bitte auf.
Schon in dem vielgelobten Mathematik-Unterricht der DDR war dieses Thema (in enger Verbindung mit der Elementargeometrie) eine schlimme Schwachstelle / Baustelle; die heutigen [...] Zuständen ganz beiseite.
Mein Wunsch: Fragen Sie bei bestimmten Aussagen immer mal wieder: Warum? Warum nicht? Welche Alternativen sind möglich? Mit welcher Begründung? Und so weiter und so fort ...
mfG
EDIT Den, etwas derben, Ausdruck [...] entfernt, sowie überflüssige Ausrufezeichen.
-------------------------------------------------------- Mehr Liberalismus wäre dringend vonnöten. Zettel
Zitat von Hausmann im Beitrag #72Ich schreibe dies für die Eltern und Großeltern von Schulkindern: Passen Sie bitte auf!!
Schon in dem vielgelobten Mathematik-Unterricht der DDR war dieses Thema (in enger Verbindung mit der Elementargeometrie) eine schlimme Schwachstelle / Baustelle; die heutigen [...] Zuständen ganz beiseite.
Mein Wunsch: Fragen Sie bei bestimmten Aussagen immer mal wieder: Warum? Warum nicht? Welche Alternativen sind möglich? Mit welcher Begründung? Und so weiter und so fort ... mfG
Wenn Sie, werter Herr Hausmann, mit einem Bildungsauftrag unterwegs sind, dann nehmen Sie doch bitte zur Kenntnis, dass wir hier keine unflätigen Ausdrücke akzeptieren. Bitte editieren Sie Ihren Beitrag und ersetzen Sie das bewusste Wort.
Zitat von Hausmann im Beitrag #72Schon in dem vielgelobten Mathematik-Unterricht der DDR war dieses Thema (in enger Verbindung mit der Elementargeometrie) eine schlimme Schwachstelle / Baustelle; die heutigen [...] Zuständen ganz beiseite.
Lieber Hausmann,
würden Sie sich trotz Ihres offenkundigen Ärgers bitte wieder dem gewohnten Niveau dieses Forums anpassen? Wäre schön. Vielen Dank,
Calimero
edit: Hat sich mit Stefanolix überschnitten, ich nehme den Begriff auch aus dem Zitat.
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zunächst einmal zu den überlebenswichtigen Fähigkeiten: Ich halte Latein nicht mehr für eine dieser Fähigkeiten, weil es, wie Sie ja selbst schreiben (als Neuer bin ich mit der Zitierfunktion noch nicht so vertraut, aber das wird noch, gehört hier vermutlich zu den überlebenswichtigen Fähigkeiten), es wenige Anwendungen gibt.
Ich war mit Latein hoffnungslos überfordert, weil ich mich (wir hatten es ab der Sexta !!!) immer wieder gefragt habe: WOZU!! Was bringen 70 Seiten (oder so) unregelmäßige Verben, wenn man sie NIE brauchen wird (meine Intention, dereinst katholischer Priester zu werden, war schon damals nicht sehr ausgeprägt).
Via Latein besser andere romanische Sprachen erlernen zu können, ist dann doch eher ein Mythos; wenn man von vornherein was Ordentliches lernt (also z.B. Spanisch), kann man bei einem späteren Versuch, sich der französischen Sprache zu bemächtigen, auf ähnlich bereits funktionierenden Gleisen fahren, als hätte man zunächst Latein gelernt. Und für das bißchen Fachsprache z.B. der Mediziner muß man sicherlich keine mehrjährige Karriere im Deklinieren und Konjugieren absolvieren.
Zu Twitter und Facebook: Natürlich kann man es übertreiben, aber das sind nun mal die Organisationsplattformen, auf denen sich die Jugend trifft - meine schlechten Studenten benutzen es, meine guten auch. Die einen werden die Ungleichung wohl nicht beweisen können, die anderen schon. Es ist also hier keine entweder-oder-Situation, wie ich das auch so nicht insinuiert habe, sondern eine sowohl-als-auch-Situation, bei der das "sowohl" (die Intergration in soziale Beziehungen - und wie wenig diese eine persönliche Begegnung erfordern, hat ja Zettel mit diesem Blog hier eindrucksvoll demonstriert) inzwischen wichtiger ist als das "als auch" (das sozialferne Spezialwissen), soll heißen: man kann MIT Facebook, aber OHNE Ungleichung wohl leichter überleben als umgekehrt.
Shakespeare und überhaupt Englischunterricht: sollte die Aufgabe erfüllen, den Schülern eine sichere Beherrschung der englischen Sprache in Wort und Schrift beizubringen. Nicht aber Alt-Englisch (oder worin auch immer Shakespeare geschrieben hat), es gibt doch in der modernen englischen Literatur nicht nur Harry Potter, sondern wohl doch auch den einen oder anderen "schwergewichtigeren" Stoff, wobei ich hier gern zugebe, daß ich Harry Potter mit viel Freude gelesen habe, und zwar auf Englisch. Und Shakespeare nicht (und Jane Austen auch nicht), das Englisch ist einfach zu unverständlich - ich bilde mir ein, inzwischen Englisch fast wie ein Native sprechen zu können (was NICHT das Verdienst meiner Schulzeit ist), aber wenn ich eine Shakespeare-Aufführung im Original sehe, verstehe ich beklagenswert wenig.
Schüler sind damit jedenfalls wohl weniger zu motivieren, als wenn man Truman Capote, Hemingway (nicht nur immer die Nick Adam-Stories) oder John Steinbeck auf dem Programm hat. Auch Beatles und Stones war ein Beispiel dafür, daß Lehrer teilweise gar nicht auf den Mind-Set der Schüler eingehen, wobei es dann zu friß-oder-stirb - Dramen kommen kann.
HIV kannten wir damals zum Glück noch nicht, ansonsten war es hier eigentlich nicht gedacht als Aufruf zu zügelloser Promiskuität, sondern angeführt als Beispiel dafür, daß die Lehrer "damals" schon ihre Schüler nicht verstanden haben, warum also heute.
Daß Wissen wichtig ist, will ich nun in keinster Weise bestreiten, Denken können ist aber wichtiger. Auch hier wollte ich keinen Gegensatz konstruieren, sondern eine Prioritätenliste. Übrigens, und vielleicht zur Beruhigung: diejenigen, die an den Hochschulen tatsächlich immer noch nichts wissen, werden dort aussortiert, jedenfalls haben wir bei uns steigende Durchfallquoten in den meisten Grundlagenfächern, was wohl dem steigenden Prozentsatz der Studienanfänger eines Jahrgangs geschuldet ist. Da sind dann auch viele Leute darunter, die nicht so richtig gelernt haben, wie man lernt. Und die bleiben dann bei uns sitzen.
Na gut, Wikipedia und Fachbuch war ein wenig provokant, tatsächlich ist aber Wikipedia wohl besser als sein Ruf, ausgesprochene Fehler sind selten. Und man hat mit den verschiedensten Verlinkungen ja nun durchaus die Möglichkeit, sich ganz gut in das eine oder andere Fachgebiet einzuarbeiten.
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