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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 164 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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ossi_normalo Offline



Beiträge: 20

16.01.2015 12:13
#126 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Meister Petz im Beitrag #61

Zitat von ossi_normalo im Beitrag #57
4. Weil wir schon dabei sind. Wer auf Dresdner Straßen "Nazis in Nadelstreifen" sieht, leidet an Halluzinationen und gehört nicht an eine Parteispitze oder an einen Kabinettstisch, sondern in psychatrische Behandlung. Wäre auch mal ein schöner Gegenstand für Zettels Betrachtungen.

Aber das haben nun wirklich genügend Medien auch geschrieben, dass das Nazietikett inflationär gebraucht wird.
Gruß Petz


Verehrter Meister Petz,
- Zugegeben, selber geschludert wie die Lügenpresse. Es muß heißen "Nazis "in Nadelstreifen"". Alles andere ist schon gesagt. "Nazis" allein ist wieder ein Thema für Erwachsene. Führt zu weit.

- Zur "Lügenpresse", mal ins Leben geschaut:
Am 29.10.89 versprach die "Aktuelle Kamera" des Ostfernsehens, in Zukunft nur noch wahrheitsgetreue Informationen zu senden.
Nun war ja nicht alles schlecht in der DDR. Es gab z.B. dort auch das Westfernsehen, das damals noch die Leute für eine Quelle ehrlicher Information hielten.
Unter dem Strich gibt es jetzt in Deutschland nur noch das Ostfernsehen, die Ostsender alter Schule in zugegeben bunterem Gewand.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

16.01.2015 12:21
#127 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Frank2000 im Beitrag #122
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #117

Aber lassen Sie bitte die anderen Zeitungen aus dem Spiel. Wir wollen doch keiner Kollektivhaftung das Wort reden, oder?


Sie haben teilweise recht. Teilweise deshalb, weil die Information zum libanesisch-muslimischen Hintergrund in praktisch allen Zeitungen fehlte. Die Ergänzung "gebürtiger Hamelner" ist dann das Sahnehäubchen von SPON gewesen.

Stimmt, nur nicht in der "Welt" und der "Bild". Ja traurig. Pressekodex Punkt 8, vermute ich mal. http://de.wikipedia.org/wiki/Pressekodex
Eine Abwägung zwischen dem Persönlichkeitsrecht und dem Informationsinteresse der Öffentlichkeit die ich so nicht vornehmen würde. Andere tun es.
Hat aber nichts, aber auch gar nichts, mit Lügen zu tun.

Viele Grüße, Erling Plaethe



Je suis Charlie

Emulgator Offline



Beiträge: 2.827

16.01.2015 12:37
#128 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von ossi_normalo im Beitrag #126
Nun war ja nicht alles schlecht in der DDR. Es gab z.B. dort auch das Westfernsehen, das damals noch die Leute für eine Quelle ehrlicher Information hielten.
Unter dem Strich gibt es jetzt in Deutschland nur noch das Ostfernsehen, die Ostsender alter Schule in zugegeben bunterem Gewand.
In der DDR war man immer Repressionen ausgesetzt, wenn man nicht regierungskonform berichtet hat. Das ist heutzutage nicht der Fall. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob man zur Lüge gezwungen wird oder ob man sich einer Konformität hingibt, weil man es selber glaubt.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

16.01.2015 12:39
#129 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Frank2000 im Beitrag #113



Danke, lieber Frank,
Sie sind mir zuvor gekommen.

Über den "geborenen Hamelner bin ich auch 'gestolpert'.
Das ganze war so durchsichtig, dass es schon wieder peinlich war. Im weiteren Text wurde von 30 Personen geschrieben, die die Polizei attackiert haben. Da musste man schon stutzig werden. Spätestens aber, als von einer Großfamilie die Rede war und sogar aus anderen Orten Verstärkung kam, muss doch bei jedem nicht vollständig Bescheuertem der 'Groschen fallen'.
Oder hat schon mal jemand etwas von einer deutschen Großfamilie gehört, die die Polizei bekämpft?
Aber egal, die Sprachregelung wird durchgezogen. Auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

Da dies auf der Grundlage des Pressekodex erfolgt, an den alle Journalisten gebunden sind, ist es eine organisierte Verminderung der Wahrheit. Das erfüllt dann schon mal einen Tatbestand der für den Begriff 'Lügenpresse' gefordert wurde. Es muss von Oben für alle verordnet sein. Zumindest sind das DDR-Verhältnisse, wo es auch bestimmte Sprachregelungen gab.
Wir mögen es nennen, wie wir wollen. Der Wahrheit dient eine derartige Berichterstattung nicht.

Nebenbei:
Das in Hameln war für mich der "Hammer der Woche".
30 Personen lieferten sich eine Schlacht mit der Polizei.
14 Polizisten wurden verletzt.
Was ist sonst noch passiert?
Nichts!!
Festgenommen wurde keiner!!
Es wird ermittelt.
(Ich muss darauf hinweisen. Die letzten beiden Zeilen sind nicht Sarkasmus, sondern die Wiedergabe von Tatsachen.)

Meine abschließende bekümmerte Frage: Wer übt hier die Macht aus?

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Paul Offline




Beiträge: 1.285

16.01.2015 12:54
#130 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Emulgator im Beitrag #115
Zitat von Frank2000 im Beitrag #113

- Der folgende Bürgerkriegsähnliche Aufruhr, bei dem der libanesische Familienclan das Krankenhaus stürmen wollte und mit Pflastersteinen 14 Polizisten verletzte und den Eingangshalle des Krankenhauses zerlegte - das IST ein migrationsspezifisches Problem.
Ja, da geben Sie jetzt selber das Beispiel, wie die Herkunftsbezeichnung "libanesisch" in die Irre führen kann und mißverständlich ist. Fakt ist einfach, daß in Familien mit christlichem Hintergrund --seien sie deutsch oder libanesisch-- Scharmützel gegen mehrere Polizisten, die auch noch verletzt werden, äußerst selten sind. Insofern hat es tatsächlich nicht sehr viel mit Migration zu tun.

Statt libanesisch sollte man also ein anderes Adjektiv verwenden, um das Verständnis der Nachricht zu befördern.


In dem Artikel in SPON, den ich gelesen habe, kommt die Herkunftsbezeichnung "libanesisch" nicht vor.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ha...-a-1013069.html
Lieber Emulgator,
wo haben sie das her, dass es sich um eine christliche Großfamilie handelt?
Oder habe ich Ihre Satire nicht verstanden?

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.256

16.01.2015 13:16
#131 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

In SPON gibt es den Artikel "Münchhausen-Check: Gibt es eine "Lügenpresse"?"
Dort steht:

"Alle geschilderten Fälle haben eines gemeinsam: Sie kamen ans Licht und wurden dann - oft kontrovers - diskutiert, eingeordnet und wenn nötig richtiggestellt, und zwar, das ist unser Argument, von unseren Medien selbst - zu denen im Übrigen nicht nur "Tagesschau", "taz" oder SPIEGEL, sondern natürlich auch Blogger und Publizisten zählen."
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1013072.html

Das ist so langsam der Zeitpunkt, an dem ich mich ausklinke, weil es nicht mehr ertragen kann. Die wenigen unabhängigen Stimmen in der Wüste der politisch korrekten Einheitsmeinung weisen den öffentlichen Medien tendenziöse Berichterstattung nach. Und die Schlussfolgerung von SPON ist; es gibt keine tendenziöse Berichterstattung, wenn man die Blogger einfach als Teil der öffentlichen Presse zählt.

___________________
Kommunismus mordet.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

16.01.2015 13:57
#132 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Frank2000 im Beitrag #131
(...)
... wenn man die Blogger einfach als Teil der öffentlichen Presse zählt.


Nun, vielleicht sind in der Blog-Community auch U+Ü-Boote unterwegs. Das ist ja zur Meinungsbildung oder deren Umformung öfter üblich als man glaubt. Wikipedia hat dauernd damit zu kämpfen, Neugegründete Parteien auch so, Demonstranten auf der Straße ebenfalls, also da werden gerade liberale Blogs keine Ausnahme bilden. Inwieweit das freiwillig aus Überzeugung oder gegen Geld geschieht ist noch eine andere Baustelle.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

16.01.2015 14:13
#133 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Lieber Paul, der Pressekodex ist auslegbar. Die "Welt" legte ihn in diesem Fall offenbar anders aus als andere. Da gibt es keinen Tatbestand außer der Feststellung, dass viele Journalisten dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit nicht die Bedeutung beimessen, die wir hier für zwingend notwendig erachten.

Viele Grüße, Erling Plaethe



Je suis Charlie

Nola Offline



Beiträge: 1.719

16.01.2015 14:20
#134 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Das hier ist keine Satire obwohl es sich so anhört:

Zitat


http://www.welt.de/kultur/article1364236...-liebe-ARD.html

Und so sieht knallharte Recherche aus, liebe ARD?

Und noch eine Lektion in Qualitätsjournalismus: Über die Zukunft hat sich der NDR bei "einem der einflussreichsten Ökonomen der USA" informiert und Jeremy Rifkin zum Kanzlerinnenflüsterer geadelt.
(...)

Dass er die Bundesregierung berät hat er uns unter anderem selbst im Interview erzählt..." Das habe auch die Frankfurter Rundschau geschrieben.

Einer, der es wissen muss, beschreibt die Beratertätigkeit Rifkins anders: "Jeremy Rifkin ist wie viele andere nationale und internationale Wissenschaftler in gelegentlichem Kontakt mit dem Bundeskanzleramt. Dabei ist es im September 2008 zu einem direkten Kontakt mit der Bundeskanzlerin in größerer Runde im Bundeskanzleramt gekommen. Thema dieses Gesprächs waren innovative Energietechnologien und Energieeffizienz. Es hat aber keine Bitten oder Aufträge an Herrn Rifkin gegeben, als Berater für die Bundeskanzlerin oder das Bundeskanzleramt tätig zu werden."

Der das sagt, ist nicht irgendeiner, sondern der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

ossi_normalo Offline



Beiträge: 20

16.01.2015 15:04
#135 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat Emulgator: "In der DDR war man immer Repressionen ausgesetzt, wenn man nicht regierungskonform berichtet hat. Das ist heutzutage nicht der Fall. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob man zur Lüge gezwungen wird oder ob man sich einer Konformität hingibt, weil man es selber glaubt."

Es wird wohl eine Mixture aus gewöhnlichem Karrierestreben und Gaubenseifer sein.

Zwei kleine Beobachtungen zum sozialistischen Kinderfunk unserer Zeit.

1. Meine - viel aufmerksamer lauschende - Frau hatte mich mal aufmerksam gemacht, daß die politische Grundtendenz der Informationen im DLF sich zwischen 8:30 und 9:00 durchaus auffälig ändern kann. Nachrichten, Meinungen, die nicht so stromlinienförmig ins links-grün-konformistische Erziehungskonzept passten, hatten bis 8:30 eine gewisse Chance zur Veröffentlichung, waren dann ab 9:00 in den Wiederholungen aber spurlos verschwunden. Das geschah/geschieht nicht nur durch einfache Selektion, sondern auch durch Umformulieren oder anderes Komprimieren der Inhalte. Schönes Beispiel war dann ein längeres Interview mit Schäffler(FDP) bei einer der periodisch auftauchenden Griechenlandkrisen. Damals gab es noch die FDP, war also vor rund zwei Jahren. In den 8:30 Nachrichten hieß es als Summary etwa: "Sch. erklärt den Euro für eine Fehlkonstruktion von Anfang an." Da fiel einem ja doch der Kiefer runter. Immerhin für den sozialistichen Kinderfunk ein starkes Stück. 9:00 war diese Aussage spurlos verschwunden, Hauptaussage plötzlich: "Schäffler kritisiert die Haltung der CSU zur Griechenlandfrage." Tatsächlich hatte er in einem Nebensatz auf Drängen des Interviewers so etwas erwähnt. Hier wurde nicht nur eine unangenehme Wahrheit unter den Tisch gekehrt, sondern statt dessen gleich links-grüne Wahlkampfpropaganda betrieben. Bei diesen und ähnlichen Beispielen muß man vermuten, daß der Politkommisar eben später aufsteht als der Frühredakteur und zwischen 8:30 und 9:00 erstmal für Ordnung sorgt. Füher hätte das für den Frühredakteur mit einer Delegierung in die Ernteschlacht oder zum Betriebsfunk in die Braunkohle enden können. Jetzt gibt es weder Ernteschlacht noch Braunkohle mehr im öffentlichen Bewußtsein. Über die Disziplinierungsmittel kann jeder leicht selbst spekulieren.

2. Bei einer Lesung von A.Pirinci erzählte dieser, er sei im Rundfunk zu einer Vorstellung seines neuesten Buches gewesen. Offenbar hatte die Redaktion in aller Unschuld gedacht, es ginge um den 2001-ten Katzenkrimi. Noch vor der Mitte der geplanten Zeit wurde die Übertragung abgebrochen und mit irgendwas - vielleicht Ode an die Freude, Morgengebet von A.Merkel, was auch immer - ersetzt. Die etwas naive Moderatorin erzählte ihm in aller Unschuld, der Redakteur habe ihr immer "abwürgen,abwürgen" in den Kopfhörer gebrüllt. Einige im Raum hatten das am Radio miterlebt. Das arme Fräulein ist hoffentlich nicht in der Braunkohle gelandet.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

16.01.2015 16:21
#136 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von ossi_normalo im Beitrag #126
Unter dem Strich gibt es jetzt in Deutschland nur noch das Ostfernsehen, die Ostsender alter Schule in zugegeben bunterem Gewand.


Lieber Ossi,
da haben Sie wirklich Recht.
Ich denke, wir ehemaligen DDRler haben da auch "spitzere Ohren". Bei mir jedenfalls springen sofort die "Alarmglockem" an.
Ein Beispiel, heute erlebt. Eine Nebensächlichkeit. Sie soll auch mehr der erheiternden Diskussionsauflockerung dienen.

Zum besseren Verständnis, eine Vorbemerkung:
In den Medien der DDR gab es eine Sprachregelung für Ostberlin.
"Berlin Hauptstadt der DDR" hörte und las man überall, sogar auf Autobahnschildern.
Die meist gebrauchte Verkürzung war dann: "Haupstadt". Man sprach und schrieb nur noch von der Haupstadt. Jeder wusste was gemeint war und das Begriffsungetüm wurde vermieden.

Heute im Fernsehen, bei dem Bericht über den Polizeieinsatz in Neukölln hörte ich im Text des Berichtes:
"...in der Haupstadt..."

Soviel, lieber Ossi, zum Ostfernsehen.
Kein Kommentar!


LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

16.01.2015 21:09
#137 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Nola im Beitrag #134
Das hier ist keine Satire obwohl es sich so anhört:

Zitat


http://www.welt.de/kultur/article1364236...-liebe-ARD.html

Und so sieht knallharte Recherche aus, liebe ARD?

Und noch eine Lektion in Qualitätsjournalismus: Über die Zukunft hat sich der NDR bei "einem der einflussreichsten Ökonomen der USA" informiert und Jeremy Rifkin zum Kanzlerinnenflüsterer geadelt.
(...)

Dass er die Bundesregierung berät hat er uns unter anderem selbst im Interview erzählt..." Das habe auch die Frankfurter Rundschau geschrieben.

Einer, der es wissen muss, beschreibt die Beratertätigkeit Rifkins anders: "Jeremy Rifkin ist wie viele andere nationale und internationale Wissenschaftler in gelegentlichem Kontakt mit dem Bundeskanzleramt. Dabei ist es im September 2008 zu einem direkten Kontakt mit der Bundeskanzlerin in größerer Runde im Bundeskanzleramt gekommen. Thema dieses Gesprächs waren innovative Energietechnologien und Energieeffizienz. Es hat aber keine Bitten oder Aufträge an Herrn Rifkin gegeben, als Berater für die Bundeskanzlerin oder das Bundeskanzleramt tätig zu werden."

Der das sagt, ist nicht irgendeiner, sondern der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert.



Am besten hat mir gefallen:

Zitat
Unter Ökonomen ist er so angesehen wie Erich von Däniken unter Astrophysikern.


Ich empfehle dem ÖR Jürgen Elsässer für eine Investigativ-Show.

Viele Grüße, Erling Plaethe



Je suis Charlie

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

17.01.2015 00:06
#138 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Paul im Beitrag #136
Zum besseren Verständnis, eine Vorbemerkung:
In den Medien der DDR gab es eine Sprachregelung für Ostberlin.
"Berlin Hauptstadt der DDR" hörte und las man überall, sogar auf Autobahnschildern.
Die meist gebrauchte Verkürzung war dann: "Haupstadt". Man sprach und schrieb nur noch von der Haupstadt. Jeder wusste was gemeint war und das Begriffsungetüm wurde vermieden.

Heute im Fernsehen, bei dem Bericht über den Polizeieinsatz in Neukölln hörte ich im Text des Berichtes:
"...in der Haupstadt..."
Nun, lieber Paul, ich bin auch ehemaliger Zuschauer des Ost-Fernsehens. Allerdings konnte ich es nur in Schwarz-Weiß sehen, was dem Dargebotenen vermutlich auch besser entsprach, denn ich sah vom Westen aus zu. Ab und zu verfolgte ich fasziniert die ak und fand damals schon: Wer solche peinlichen Sachen als Nachrichten senden muss, der hat Angst vor der Wirklichkeit. Die Spielregeln des DDR-Fernsehens wurden dem aufmerksamen Zuschauer schnell klar, dazu musste man nicht mal in der DDR leben. Immerhin wurde bei mir in der Schule auf kritisches Hinschauen, Textanalyse und all dieses Zeugs sehr viel Wert gelegt, und selbst die linken Lehrer bei uns nahmen in Kauf, dass die Schüler das auch in einem anderen als von ihnen als Privatperson vielleicht gewünschten Sinn verwendeten. Die freuten sich mehr über einen kritischen "Rechten" (also damals linker Flügel der JU...) als über einen strunzdummen Gesinnungsgenossen. Ja, die gute, alte Zeit...

Aber worauf ich hinaus will: Dass im DDR-Fernsehen das "Hauptstadt der DDR" so sicher auf das Wort "Berlin" fiel wie das "Friede und Segen sei mit ihm" nach dem Wort "Mohammed" bei den Muslimen, hat seinen Grund natürlich in der Teilung der Stadt. Die DDR versuchte durchzusetzen, dass "Berlin" und "Westberlin" zwei verschiedene Städte seien, und das Dingens, was die DDR zu ihrer Hauptstadt machte, eben das einzige "Berlin".

Wenn heute im gesamtdeutschen Fernsehen einer von "der Haupstadt" spricht, kann man so gut wie sicher sein, dass es sich um einen "Leimener" handelt... Also so wie damals, wenn die Reporter nicht zum hundertsten Mal "Boris Becker" sagen wollten.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

17.01.2015 00:11
#139 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zum Thema »Unwort des Jahres 2014«:
http://sciencefiles.org/2015/01/13/von-der-lugenpresse/

Zitat
Lügenpresse ist also ein Unwort,

1) weil es bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff war.
2) weil es den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien diente.
3) weil es von fiesen Schweinen, die sich als besorgte Bürger maskieren, skandiert wird oder von Trotteln die sich als besorgte Bürger vor den Karren der fiesen Schweine spannen lassen, mitskandiert wird.
 3.1) Die fiesen Schweine sind fiese Schweine, weil sie wissen, dass Lügenpresse bereits im Ersten Weltkrieg und von den Nationalsozialisten benutzt wurde, und sie das Wort dennoch benutzen.
 3.2) Die Trottel sind Trottel, weil sie nicht wissen, dass Lügenpresse bereits im Ersten Weltkrieg und von den Nationalsozialisten benutzt wurde, und sie das Wort dennoch benutzen.

4) weil die pauschale Bezeichnung “Lügenpresse” eine fundierte Medienkritik verhindert.
5) weil die pauschale Bezeichnung “Lügenpresse” eine akute Bedrohung für die Pressefreiheit darstellt.

--
Political language – and with variations this is true of all political parties, from Conservatives to Anarchists – is designed to make lies sound truthful and murder respectable, and to give an appearance of solidity to pure wind – Eric A. Blair

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

17.01.2015 00:38
#140 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #139
Zum Thema »Unwort des Jahres 2014«:
http://sciencefiles.org/2015/01/13/von-der-lugenpresse/

Zitat
Lügenpresse ist also ein Unwort,

1) weil es bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff war.
2) weil es den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien diente.
3) weil es von fiesen Schweinen, die sich als besorgte Bürger maskieren, skandiert wird oder von Trotteln die sich als besorgte Bürger vor den Karren der fiesen Schweine spannen lassen, mitskandiert wird.
 3.1) Die fiesen Schweine sind fiese Schweine, weil sie wissen, dass Lügenpresse bereits im Ersten Weltkrieg und von den Nationalsozialisten benutzt wurde, und sie das Wort dennoch benutzen.
 3.2) Die Trottel sind Trottel, weil sie nicht wissen, dass Lügenpresse bereits im Ersten Weltkrieg und von den Nationalsozialisten benutzt wurde, und sie das Wort dennoch benutzen.

4) weil die pauschale Bezeichnung “Lügenpresse” eine fundierte Medienkritik verhindert.
5) weil die pauschale Bezeichnung “Lügenpresse” eine akute Bedrohung für die Pressefreiheit darstellt.



Lieber Uwe Richard, irgendwie komme ich nicht mehr hinterher.
ScienceFiles suggeriert, dass die von der unsäglichen Unwort-Kommission die Worte "Trottel" und "Schweine" selbst gewählt haben (Hervorhebung von mir in fett), was nicht der Fall ist. Die Begründung der Unwort-Kommission geht bis "unübersehbar geworden ist":

Zitat

Und so wird die Wahl begründet:
“Das Wort „Lügenpresse“ war bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien. Gerade die Tatsache, dass diese sprachgeschichtliche Aufladung des Ausdrucks einem Großteil derjenigen, die ihn seit dem letzten Jahr als „besorgte Bürger“ skandieren und auf Transparenten tragen, nicht bewusst sein dürfte, macht ihn zu einem besonders perfiden Mittel derjenigen, die ihn gezielt einsetzen. Dass Mediensprache eines kritischen Blicks bedarf und nicht alles, was in der Presse steht, auch wahr ist, steht außer Zweifel. Mit dem Ausdruck „Lügenpresse“ aber werden Medien pauschal diffamiert, weil sich die große Mehrheit ihrer Vertreter bemüht, der gezielt geschürten Angst vor einer vermeintlichen „Islamisierung des Abendlandes“ eine sachliche Darstellung gesellschaftspolitischer Themen und differenzierte Sichtweisen entgegenzusetzen. Eine solche pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik
und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit, deren akute Bedrohung durch Extremismus gerade in diesen Tagen unübersehbar geworden ist.

Lügenpresse ist also ein Unwort,
weil es bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff war.
weil es den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien diente.
weil es von fiesen Schweinen, die sich als besorgte Bürger maskieren, skandiert wird oder von Trotteln die sich als besorgte Bürger vor den Karren der fiesen Schweine spannen lassen, mitskandiert wird.
Die fiesen Schweine sind fiese Schweine, weil sie wissen, dass Lügenpresse bereits im Ersten Weltkrieg und von den Nationalsozialisten benutzt wurde, und sie das Wort dennoch benutzen.
Die Trottel sind Trottel, weil sie nicht wissen, dass Lügenpresse bereits im Ersten Weltkrieg und von den Nationalsozialisten benutzt wurde, und sie das Wort dennoch benutzen.
weil die pauschale Bezeichnung “Lügenpresse” eine fundierte Medienkritik verhindert.
weil die pauschale Bezeichnung “Lügenpresse” eine akute Bedrohung für die Pressefreiheit darstellt.

Diese Begründung muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen, nicht nur weil sie tautoligisch ist. Da gibt es also fünf Gestalten in Darm-Stadt, die besorgte Bürger, die “Lügenpresse” skandieren oder auf Plakaten mit sich tragen, als Trottel bzw. als fiese Schweine klassifizieren. Erstere wissen nicht um die Verwendung von Lügenpresse im Ersten Weltkrieg und durch die Nationalsozialisten, Letztere wissen darum und nutzen Erstere, die Trottel, um das, was außer Ihnen und den meisten Teilnehmern der Demonstration niemand weiß, zu verbreiten, nämlich das Erste-Weltkriegs-Nazi-Wort “Lügenpresse”.

Viele Grüße, Erling Plaethe



Je suis Charlie

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

17.01.2015 00:48
#141 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #140

Zitat
Diese Begründung muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen, nicht nur weil sie tautoligisch ist.


"Tautoligisch" wäre dann schon ein erster Kandidat für das Unwort des Jahres 2015.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

17.01.2015 00:51
#142 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Fluminist im Beitrag #141
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #140

Zitat
Diese Begründung muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen, nicht nur weil sie tautoligisch ist.


"Tautoligisch" wäre dann schon ein erster Kandidat für das Unwort des Jahres 2015.


Was ScienceFiles da schreibt ist, ja was?

Viele Grüße, Erling Plaethe



Je suis Charlie

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

17.01.2015 01:38
#143 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Paul im Beitrag #129
Zitat von Frank2000 im Beitrag #113



Danke, lieber Frank,
Sie sind mir zuvor gekommen.

Über den "geborenen Hamelner bin ich auch 'gestolpert'.
Das ganze war so durchsichtig, dass es schon wieder peinlich war. Im weiteren Text wurde von 30 Personen geschrieben, die die Polizei attackiert haben. Da musste man schon stutzig werden. Spätestens aber, als von einer Großfamilie die Rede war und sogar aus anderen Orten Verstärkung kam, muss doch bei jedem nicht vollständig Bescheuertem der 'Groschen fallen'.
Oder hat schon mal jemand etwas von einer deutschen Großfamilie gehört, die die Polizei bekämpft?
Aber egal, die Sprachregelung wird durchgezogen. Auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

Nun ja, insofern es sich um in Deutschland geborene deutsche Staatsangehörige handelt, sind sie nun einmal Teil der heutigen, kulturell bereicherten deutschen Gesellschaft. Von anderen Personen, die in den Nachrichten vorkommen, erwarten wir ja auch nicht, daß immer ihr Stammbaum und ihr über die vorhergehenden Generationen akkumuliertes kulturelles Gut mitgeteilt werden. Die Gesellschaft hat sich durch Zuzug verändert. Die Einwanderer nach Nordamerika haben sich auch nicht an die Indianer assimiliert.

Und es ist ja auch nicht so, daß es nicht früher schon kleine Privatkriege mit der Polizei gegeben hätte, denke an Wackersdorf, Castor, Hamburger Hausbesetzer u. dgl.

Das Neue an der Geschichte hier ist aber, daß die ganze Bande offenbar versippt ist. Die Zuwanderer haben also offensichtlich etwas der sonst in der Gesellschaft herrschenden Tendenz einer Entwicklung von Nuklear- über Patchwork- und Kurzzeitfamilie zum weitgehenden Singledasein entgegenzusetzen. Das kann man auch wieder als Bereicherung auffassen. Für den fortpflanzungsscheuen Biodeutschen ist es freilich ein Menetekel.

HR ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2015 02:04
#144 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Meister Petz im Beitrag #69

Zitat von otto
und damit einer kleinen abgeschlossenen Kaste die Installation einer immer gleichen Nomenklatura ermöglicht

Pauschale Verschwörungstheorien sind nicht das Niveau, in dem hier diskutiert wird. Das können Sie bei SPON oder sonstwo tun, hier belegt man seine Behauptungen mit Argumenten. Noch so ein Beitrag, und Sie sind raus.

Petz, als Moderator




Das klingt wie "Noch so'n Spruch-Kieferbruch!"

Schreiben Sie ihre blauen Briefe doch mal an prominente Adressen, bevor Sie sich als Spürhund für Verschwörungstheorien versuchen.

Einleitung:
http://www.faz.net/aktuell/politik/staat...e-13061148.html

Adresse 1:
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1012293.html

Adresse 2:
http://www.welt.de/regionales/sachsen/ar...ren-zeigen.html
http://www.focus.de/politik/neue-entwick...id_4398989.html

Adresse 3:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/n...en/6602082.html

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

17.01.2015 02:46
#145 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Fluminist im Beitrag #143
Das Neue an der Geschichte hier ist aber, daß die ganze Bande offenbar versippt ist. Die Zuwanderer haben also offensichtlich etwas der sonst in der Gesellschaft herrschenden Tendenz einer Entwicklung von Nuklear- über Patchwork- und Kurzzeitfamilie zum weitgehenden Singledasein entgegenzusetzen.
Natürlich, und zwar, weil sie überhaupt nicht die Werte derer teilen, die sich ihrer so fürsorglich anzunehmen pflegen. Dass es Bindungen jenseits der Klassen geben könnte, ist für Linke ein Unding. Überbau geht gar nicht. Da muss alles auf "soziale", sprich: distributive, Ursachen zurückgeführt werden können. Tradition, Kultur und ähnliche Begriffe sind was für Latentnazis. Allerdings nur, soweit es Deutsche angeht.
Zitat von Fluminist im Beitrag #143
Das kann man auch wieder als Bereicherung auffassen.
Definitiv ist alles, was diese spießbürgerliche, spätkapitalistische Gesellschaft aufzumischen geeignet ist, vor allem in diesem Sinn bereichernd.
Zitat von Fluminist im Beitrag #143
Für den fortpflanzungsscheuen Biodeutschen ist es freilich ein Menetekel.
Eins von vielen. Wir schauen aber nicht hin, also gibt es auch kein Problem.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Paul Offline




Beiträge: 1.285

17.01.2015 03:18
#146 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Fluminist im Beitrag #143
Die Gesellschaft hat sich durch Zuzug verändert. Die Einwanderer nach Nordamerika haben sich auch nicht an die Indianer assimiliert.


Danke lieber Fluminist,
das ist doch mal ein offenes Wort. Sie lassen wenigstens die "Katze aus dem Sack".

Nur schade, dass wir die Indianer sind.

LG, Paul

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JE SUIS JUIF

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

17.01.2015 03:54
#147 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von HR im Beitrag #144
Das klingt wie "Noch so'n Spruch-Kieferbruch!"

Und das klingt wie Nachtreten für etwas, wofür ich mich beim Adressaten längst entschuldigt habe. Meine Güte...

Zitat
bevor Sie sich als Spürhund für Verschwörungstheorien versuchen.


Lieber HR, ich fürchte, dann wird Ihnen mein neuer Beitrag auch nicht gefallen...

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

patzer Offline



Beiträge: 359

17.01.2015 09:07
#148 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Presse geht auch anders:
http://www.rolandtichy.de/tichys-einblic...ding/#more-2952
Werden sich aber nicht allzuviele Kollegen zu Herzen nehmen.

patzer Offline



Beiträge: 359

17.01.2015 09:33
#149 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen
JenesuispasCharly ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2015 10:33
#150 RE: Die Sache mit der Lügenpresse Thread geschlossen

Zitat von Meister Petz im Beitrag #69

Zitat von otto
und damit einer kleinen abgeschlossenen Kaste die Installation einer immer gleichen Nomenklatura ermöglicht

Pauschale Verschwörungstheorien sind nicht das Niveau, in dem hier diskutiert wird.


So was haben Sie bestimmt auch schon mal gelesen:

"Wir haben nichts gewusst" sagt der Eine. "Der Rundfunk hat es nicht gesendet, die Zeitungen haben es nicht gebracht, die Lehrer haben es den Kindern nicht gesagt, die Professoren nicht den Studenten. Woher sollten wir wissen, dass die SS die Juden ermordet?"
"Hör doch auf", sagt der Andere. "Das war doch ganz offen, die Rassegesetze, die Ausgrenzung, die Diskriminierung, die Stigmatisierung, die Deportationen. Du willst uns einreden, das alles habt Ihr nicht gesehen?"

Wer hat Recht?

Wenn 1944 jemand über den Holocaust geredet hätte (mal theoretisch, unter den Bedingungen von Krieg und Kriegsgericht war das sowieso ausgeschlossen), wäre der ein Verschwörungstheoretiker, nur weil der keine gerichtsfesten Beweise vorlegen konnte?

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Diskussion zu zerstören. Z.B die Latte zu niedrig oder zu hoch legen.
Im ersten Fall kann man jeden Schrott beweisen, im zweiten alles verhindern.

Wenn man sich dem Kernbereich der Macht nähert, steht man sehr schnell an einer unüberwindbar hohen Mauer. Dann steht man vor der Wahl, Interpolation oder Omertá.

Das ist keine Verschwörungstheorie, dass sich da oben eine Machtclique etabliert hat, die nur noch in sich selbst kreist und sich nach außen abschottet. An ihrer Sprache ("Idioten", "demaskieren", "Ratten" usw.) sollt Ihr sie erkennen.
Die haben sich so weit von der Lebenswirklichkeit "da draußen im Lande" und auch vom gesetzlichen Rahmen entfernt, dass die ihr Treiben nicht mehr erklären können.
Vor einem Monat hat Ratten-Ulbig getönt, "Die anhaltende Unzufriedenheit zeigt, dass der Staat noch mehr über Asylfragen und Ausländerpolitik informieren muss. Das wollen wir mit Fakten tun". Von Maas kam das gleiche, "Offenkundig haben viele Menschen Befürchtungen, die wir mit Information und Erklärung entkräften können".
Seitdem ist ein Monat vergangen, welche "Informationen", welche "Fakten" haben diese Pöbler geliefert?
Eben, es gibt keine "Informationen" oder "Fakten", die das Tun der Machtclique rational, auf Basis rechtsstaatlicher Kriterien und des Amtseids begründen könnten.

Eine Regierung, die sich die Entwicklung einer Strategie gegen friedliche Demonstranten auf die Fahne geschrieben hat, die vor Moslem-Banden (der Hameln-Vorfall, Miri-Clan, Mhallamiye-Clan usw.) kapituliert, die die Straftaten regierungsnaher Verbrecherbanden wohlwollend duldet (wenn nicht gar unterstützt), das ist nicht die Regierung eines demokratischen Rechtsstaats.

Wenn Sie das für eine Verschwörungstheorie halten, ist es an Ihnen zu erklären, welcher rechtsstaatliche Grundsatz die Minister und andere Amtsträger ermächtigt, sich gegen friedliche Demonstranten zu positionieren, ist es an Ihnen zu erklären, warum die Justiz schon jahrelang die Bestrafung roter Straftäter vereitelt.
Diese Täter sind sich Ihrer Sache so sicher, dass die ganz offen zur Begehung von Straftaten aufrufen. Bis vor kurzen haben die Behörden (wenn Sie den schon mal der Frage nicht aus dem Weg gehen konnten) die Strafvereitelungsexzesse mit "Überraschung" begründet. Nächsten Mittwoch kann von Überraschung keine Rede sein, trotzdem werden die wieder tausende Straftaten gem. §258a begehen.
Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern die traurige Wahrheit.

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