Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #251
Vorläufiges Ergebnis der bayerischen Landtagswahl
Hier die gleiche Information graphisch ansprechender:
https://www.landtagswahl2023.bayern.de/Tatsächlich sind die grünen (und roten) Ergebnisse umso schlechter, je weiter entfernt von München.
In allen Landkreisen, die an München grenzen sind die Grünen zweitstärkste Partei.
Je weiter von München entfernt desto schwächer sind sie.
Zum Beispiel im ländlichen Regierungsbezirk Niederbayern:
Grüne 7%, SPD 5% = 12% für die linke Opposition. Die AfD alleine holt 18%. Und CSU 32%+FW 30%(!)=62% für die Regierung.
Und ginge es nur nach dem am weitesten von München entfernten Landkreis Freyung-Grafenau, wären die Ampelparteien Grüne, SPD, FDP ALLESAMT an der 5% Hürde gescheitert.
Interessanterweise wird die SPD auch nicht von Franken gerettet. Früher mal holte die SPD dort relativ gute Ergebnisse, während Altbaiern komplett in CSU-Hand war.
Mittlerweile ist die SPD in Franken nur noch bei gesamt rund 10%. Die CSU ist in Franken immer noch über 40%, während sie in Altbayern (dank FW) flächendeckend unter die 40% gerutscht ist. Vielleicht spürt die CSU in Franken auch einen milden Söder-Effekt.
So oder so:
2018 war der bayerische Landtag der konservativste Landtag in der Geschichte der Bundesrepublik.
Und jetzt ist der Landtag noch einmal recht deutlich konservativer geworden.
Alles links der CSU zusammengenommen (=FDP+SPD+Grün+Linkspartei) haben im Landtag noch 24% der Sitze. (2018 noch 35% der Sitze).
Und auch 1974 - auf dem Höhepunkt der CSU-Macht in Bayern - hatten die Parteien links der CSU noch 35% der Sitze.
Und was für die Grünen auch noch bitter sein dürfte:
Viele Jahre lang waren sie von allen anderen Parteien mit Samthandschuhen angefasst. Einer Merkel wäre nie eine Grünen-Kritik über die Lippen gekommen, weil sie wusste, welche starken Verbündeten die Grünen in den Medien haben.
Dieses Mal haben Freie Wähler und CSU einen klaren Anti-Grünen-Wahlkampf geführt. Schlimm genug (aus Grünen-Sicht), dass sie sich das überhaupt getraut haben. Noch schlimmer, dass sie damit beim Wähler auch noch Erfolg hatten.
Und das gleiche gilt für die Medien: Die letzten Jahre konnten sie mit dem Vorwurf Nazi oder "rechts" zu sein, jeden Politiker, den sie wollten abschießen oder zumindest zu Kreuze kriechen lassen. Jetzt zum ersten Mal haben wir mit Aiwanger einen Politiker, der diesen Vorwurf einfach an sich abprallen lässt. Und dessen Wähler ihm trotzdem die Stange halten.
Ich hoffe, dass auch Unions-Politiker erkennen, dass man nicht unbedingt über jedes grüne Stöckchen springen muss, das einen die Medien hinhalten - und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb beim Wähler punkten kann.