Zitat von hubersn im Beitrag #115Stattdessen die typische Verbotslitanei. Vom Mineraldünger und Pestiziden bis zu Autos in Innenstädten.
Beim Autoverkehr liegen sie tatsächlich neben der Spur für die meisten bürgerlichen Wähler.
Und bei sonstigen Verkehrsthemen, Bildung, Landwirtschaft, Wirtschaft, Energie, innere Sicherheit/Polizei, Ehe für alle, Genderei? Tut mir leid, ich kann immer noch keine signifikante Überdeckung erkennen.
Zitat Aber die Rückkehr zu Opas Landwirtschaft ist ein Traum für konservative städtische Spießer.
Vermutlich haben Sie das Wort "konservativ" in Ihrem Sinne umdefiniert. Was den Begriff in Diskussionen sinnlos macht. Passiert mir in letzter Zeit häufiger, dass man sich einfach nicht mehr versteht, weil Dinge wie "konservativ", "liberal", "nachhaltig", "kapitalistisch", "sozialistisch" oder "links" gerne mal radikal uminterpretiert werden.
Ich kenne jedenfalls - außer einem abstrakten Wunsch nach "Natur" - keine Menschen, die ich als konservativ bezeichnen würde, die etwas so Naturzerstörendes wie Biolandbau dufte finden würden, mitsamt dem angedachten Subventionsregime der Grünen. Im Gegenteil, durch ihre täglichen Kaufentscheidungen zeigen die Menschen, dass sie mit Landwirtschaft im grünen Sinne nichts zu tun haben möchten. Nicht vergessen: die Grünen wollen auch eine Reduktion der Viehwirtschaft, also letztlich höhere Milch- und Fleischpreise. Würde mich wundern, wenn Sie da ein paar Konservative auftreiben können, die die Pläne der Grünen prima finden (letzter Schrei: unterschiedliche Mehrwertsteuersätze, um ideologisch von Grün favorisierte Produkte billiger werden, die in grüne Ungnade gefallene hingegen teurer).
Zitat Und die mögen es generell, wenn die Obrigkeit regelnd eingreift und insbesondere alles mögliche verbietet, was man sich selber nicht leisten kann oder wozu man intellektuell nicht in der Lage ist.
Die Grünen wollen ja generell Steuern erhöhen, Fernreisen verbieten etc. - alles das, was die konservative Mittelschicht stark treffen würde. Ein Hang zur Regulierung und Obrigkeitshörigkeit bedeutet doch noch lange keine Überdeckung von konservativen Grundpositionen mit dem Grünen-Partei- oder -Wahlprogramm. Vermutlich eint Grüne und Konservative nur die weitgehende Abwesenheit liberaler Ideen. Aber aus unterschiedlichen Beweggründen.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #220Aber was hätte dagegen gesprochen, die vereinbarten 8000 vom Bahnhof rauszuholen und dann zuzumachen, wie es ja ursprünglich angekündigt war, und wie Orban es dann gefordert hat?
Hilf mir auf die Sprünge: Warum wurde das nicht gemacht?
Diese beiden Sequenzen in ihrer Abfolge sind meines Ermessens äußerst erhellend, um zu zeigen was in dieser Debatte grundsätzlich im Argen liegt:
Glaubt irgendjemand, es würde heute noch ein einziger Hahn danach krähen wenn damals ein paar 10tausend Menschen aufgrund einer Ausnahme eingereist wären und danach wieder „Normalität“ eingekehrt wäre? – Ohne darüber diskutieren zu wollen, ob diese Ausnahmeentscheidung damals richtig oder falsch war oder was im Vorfeld alles geschehen ist. -
Vielleicht würde sogar Merkel heute noch fester im Sattel sitzen als vor 2015 mit dem Hinweis, dass sie in höchster Not auch mal ein menschliches Gesicht gezeigt hätte. Die AfD wäre längst im Nirwana der Bedeutungslosigkeit.
Ich habe nicht selten den Eindruck, dass das was die Entscheidung, bzw. Nichtentscheidung 2015ff nach sich zog, gerne instrumentalisiert wird, um seine eigenen Feindbilder und Ängste zu pflegen. Nicht selten, werden dazu auch Strohmänner aufgebaut, um jede berechtigte Kritik von Beginn an lächerlich erscheinen zu lassen. Von allen Seiten. Wen wundert es, wenn da keine vernünftige Diskussion herauskommen kann.
Die Annahme sollte eben nicht sein, dass die AfD wegen des plötzlichen Grassierens eines unchristlichen Menschenbildes stark wurde, sondern eher wegen der Perpetuierung eines politischen Ausnahmezustandes, der alles andere als diskussionsunwürdig war und ist.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat Ich sage nicht JA zu der Asyl- und Flüchtlingspolitik; es ist völlig klar, dass da was passieren muss. Ich sage JA zu den Menschen, die nach Deutschland kommen.
Vielleicht erlaubst du mir eine kleine Anmerkung hierzu.
Das interessante an dieser Formulierung ist meines Ermessens, dass sie eine „Ich Botschaft“ sendet: „Ich sage ja.“
Als diese „Ich Botschaft“ ist die Aussage etwas Wunderbares, die Herr sicher in vollem Bewußtsein der Formulierung so getroffen hat.
Oft genug vermischen sich in diesem Zusammenhang (automatisch) aber auch zwei Dinge, welche getrennt gehören: Nächstenliebe und Politik.
Einfach „Ja“ sagen zu den Menschen ist etwas voraussetzungsloses und damit durchaus etwas göttliches, weil es über gewöhnliches menschliches Verhalten hinaus geht. Im christlichen Menschenbild wird das (Nächsten)Liebe genannt.
Voraussetzungslosigkeit beim Handeln in der Politik ist allerdings in meinen Augen nicht angebracht, sollten hier die Folgen des Handelns und eines „Jas“ doch immer abgewogen werden. – Denn kein „Ja“ ist folgenlos, bzw. hat unter Umständen weitreichende Folgen über das ursprüngliche „Ja“ hinaus. Dies zu Bedenken ist die Verantwortung der Politik. Dies (für sich persönlich) zu ignorieren ist die Großherzigkeit der Liebe.
Die Trennlinie hier verläuft bei der Einforderung des „Jas“ oder seiner Freiwilligkeit und dieser Grat ist ein schmaler. – Vor allem auch, wenn man das „Ja“ über seinen persönlichen Erlebensbereich hinaus ausdehnt.
Die Einforderung eines „Jas“ verkörpert für mich dabei den von mir oft kritisierten Versuch Nächstenliebe zu institutionalisieren. Das kann in meinen Augen nur schief gehen, denn Nächstenliebe ist etwas rein Persönliches, Zwischenmenschliches, das auch zwischenmenschliche Erfahrung braucht, um es erleben zu können.
Dass es ein Spannungsfeld zwischen Politik, Persönlicher Erfahrung und Nächstenliebe geben kann, ja muß, ist für mich dabei keine große Erkenntnis. Der von mir immer wieder wahrgenommen Versuch, Nächstenliebe als Maßstab für Politik zu installieren, finde ich allerdings übergriffig – Vor allem auch deswegen, da das Konzept in der Praxis nicht ohne eine Definition von Subjekt und Objekt der Nächstenliebe auskommt.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
"Ich bin in den letzten 12 Monaten geflogen" sagen: 36% der CDU-Wähler 32% der SPD-Wähler 42% der Linke-Wähler 49% der Grünen-Wähler
"Es ist gut, dass sich heute viele Menschen leisten können, zu fliegen" sagen: 77% der CDU-Wähler 77% der SPD-Wähler 69% der Linke-Wähler 48% der Grüne-Wähler
=> Grüne-Wähler machen die meisten Flugreisen. Zugleich gönnen diese Pharisäer aber anderen nicht, dass die sich auch eine Flugreise leisten können. (Interessanterweise sind es übrigens ausgerechnet die Linke-Wähler, die den Grünen hier am nächsten stehen. Während CDU- und SPD-Wähler das genaue Gegenteil sind: Sie selbst fliegen relativ wenig. Aber sie gönnen anderen den Spass. Eine sehr symphatische Einstellung).
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #228Die Trennlinie hier verläuft bei der Einforderung des „Jas“ oder seiner Freiwilligkeit und dieser Grat ist ein schmaler.
Volle Zustimmung zu Deinen Ausführungen. Es ist ja auch ganz simpel so, dass das politische "JA" nicht nur "eingefordert", sondern auch effektiv erzwungen wird, wie es bei Kollektiventscheidungen in der Natur der Sache liegt. Wer übt denn dann Nächstenliebe? Der, der andere dazu zwingt? Oder der, der von anderen dazu gezwungen wird? Es ist absurd - da passen die Maßstäbe einfach nicht. Dennoch, und da ist Herr natürlich Recht zu geben: Man darf niemals die Ablehnung der Politik mit der (prinzipiellen) Ablehnung der Menschen verwechseln, die als deren Folge zu uns gekommen sind. Die richtigen Adressaten des Unmuts sitzen in Berlin, nicht in den Flüchtlingsunterkünften irgendwo draußen. Um so übler ist die Kluft zwischen Refugees-Welcome-Rhetorik und konkreten Maßnahmen, um die vielen mit der massenweise Aufnahme kulturell unterschiedlich geprägter Menschen mit überwiegend geringer Qualifikation verbundenen Probleme anzugehen. Wo ist der Plan, wo ist die Liste der Schritte, wo ist das Monitoring? Stattdessen mit der Gießkanne verteilte "Mittel", die mehr oder (wohl meist) weniger effektiv bei irgendwelchen "Trägern" landen. Alles darauf ausgerichtet, kurzfristige Erfolgsmeldungen verfassen zu können, aber meist ohne langen Atem angesetzt. Vielleicht fehlt es, weil es zeigen würde, wie schwierig es ist, wie viel es kostet und wie lange es dauern wird. Aber sorry: Mit der Aufnahme dieser Menschen hat die Politik eine Verpflichtung übernommen, nicht nur gegenüber diesen selbst, sondern auch gegenüber der Mehrheitsgesellschaft in Sachen Integration. Und ich verstehe darunter nicht, dass es Aufgabe der Politik ist, der Gesellschaft Noten zu geben, wie gut sie den Job macht, um den sie sich nicht beworben hat.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von Florian im Beitrag #229 Grüne-Wähler machen die meisten Flugreisen. Zugleich gönnen diese Pharisäer aber anderen nicht, dass die sich auch eine Flugreise leisten können. (Interessanterweise sind es übrigens ausgerechnet die Linke-Wähler, die den Grünen hier am nächsten stehen. Während CDU- und SPD-Wähler das genaue Gegenteil sind: Sie selbst fliegen relativ wenig. Aber sie gönnen anderen den Spass. Eine sehr symphatische Einstellung).
Berühmt wurde in dieser Hinsicht die bayerische grüne Fraktionsvorsitzende Schulze. Hier ein Artikel dazu: https://de.sputniknews.com/gesellschaft/...fliegen-kritik/ Und hier ein kurzweiliges Video mit Fotos einiger ihrer jüngsten Reisen um die Welt: https://www.youtube.com/watch?v=4-qbiw-i41E Sie macht halt gerne Urlaubsreisen an exotische Orte. Es sei ihr gegönnt. Reisen ist ja auch wirklich nett. Nur ist es halt unglaublich heuchlerisch, selbst ein vielfaches an Fernreisen wie der Durchschnittsdeutsche zu machen - und gleichzeitig gegen den Ausbau des Münchner Flughafens zu sein.
Heute bin ich in der Welt auf ein weiteres Beispiel dieser ganz speziellen grünen Denkweise gestoßen: https://www.welt.de/wissenschaft/plus190...CO2-sparen.html Über eine geradezu klassisch grüne Aussage des Grünen Michael Kopatz bin ich da gestolpert:
Zitat Statt lange über den Kaffeebecher nachzugrübeln, sollte man seine Zeit besser dafür nutzen, sich beispielsweise politisch zu engagieren, zu demonstrieren, öffentlich nachzudenken – sich also dafür einzusetzen, das Leben für alle nachhaltiger zu gestalten.
Ist das nicht nett? Etwas von anderen zu fordern ist also besser, als selbst etwas zu tun? Das scheint mir im Moment so ein neuer grüner Trend zu werden.
Zitat Über eine geradezu klassisch grüne Aussage des Grünen Michael Kopatz bin ich da gestolpert:
Zitat Statt lange über den Kaffeebecher nachzugrübeln, sollte man seine Zeit besser dafür nutzen, sich beispielsweise politisch zu engagieren, zu demonstrieren, öffentlich nachzudenken – sich also dafür einzusetzen, das Leben für alle nachhaltiger zu gestalten.
Ist das nicht nett? Etwas von anderen zu fordern ist also besser, als selbst etwas zu tun? Das scheint mir im Moment so ein neuer grüner Trend zu werden.
Ich werde bestimmt weniger Kaffeebecher verwenden, wenn dagegen demonstriert wird.
Da fällt mir auf, dass viele meiner grün-wählenden Bekannten Raucher sind, und sich überhaupt nichts dabei denken überall ihren Mist zu entsorgen. Skurillerweise waren das dann die eifrigsten Verfechter des Rauchverbots in Österreich, aber erst als sich die blau-schwarze Regierung dagegen ausgesprochen hat.
Zitat von Florian im Beitrag #231Hier ein Artikel dazu:
Über Schulzes Flugallüren gibt es auch seriöse Quellen, Sputnik sollte man grundsätzlich nicht verlinken.
Zitat Sie macht halt gerne Urlaubsreisen an exotische Orte. Es sei ihr gegönnt. Reisen ist ja auch wirklich nett. Nur ist es halt unglaublich heuchlerisch, selbst ein vielfaches an Fernreisen wie der Durchschnittsdeutsche zu machen - und gleichzeitig gegen den Ausbau des Münchner Flughafens zu sein.
Das wird von den Grünen jetzt noch ausgebaut - nur noch maximal drei Flugreisen pro Jahr.
Zitat von Tremorius im Beitrag #234 Dazu muss man wohl ein Grünwähler sein, um drei Fluge im Jahr als wenig zu betrachten.
Gut beobachtet. Für Otto Normal dürfte das in 90% der Fälle sowieso die Obergrenze darstellen. Für die Vielflieger (Verkäufer, Geschäftsleute, Projektleiter, Künstler, Wissenschaftler, Politiker) ist das schlicht nicht machbar.
Die Zahl ist wie jede planwirtschaftliche Vorgabe entweder zu hoch oder zu niedrig, aber praktisch nie genau passend.
Wenn lernen diese menschenverachtenden Kommunisten endlich mal, dass Planwirtschaft nicht funktioniert?
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #235Gut beobachtet. Für Otto Normal dürfte das in 90% der Fälle sowieso die Obergrenze darstellen. Für die Vielflieger (Verkäufer, Geschäftsleute, Projektleiter, Künstler, Wissenschaftler, Politiker) ist das schlicht nicht machbar.
Die Zahl ist wie jede planwirtschaftliche Vorgabe entweder zu hoch oder zu niedrig, aber praktisch nie genau passend.
Wenn lernen diese menschenverachtenden Kommunisten endlich mal, dass Planwirtschaft nicht funktioniert?
Doch, die haben gut gelernt. Wie schon bei der Photovoltaik und den Windmühlen macht man eine Menge von Leuten zu Profiteuren bis sie einem aus der Hand fressen. 90% würden bei Flugzertifikaten doch nur ihren Vorteil sehen und den Köder schnappen.
Jetzt mal angenommen, das bleibt so, dann wäre die Sitzverteilung im Landtag: Linker Flügel (SPD+Grüne): 26% Bürgerlich-konservativer Flügel (CSU+FW+AfD): 74%
2015 habe ich dargelegt, dass der damalige Landtag der konservativste Landtag aller Zeiten war. Und jetzt gibt es noch einmal eine Verschiebung in diese Richtung. (Noch nicht einmal mitgerechnet, dass mit dem Ausscheiden der FDP und dem Erstarken von FW und AfD der bürgerliche Flügel sogar noch konservativer wird als bisher).
Die FW haben die Chance, zweitstärkste Partei zu werden. Die SPD wird voraussichtlich die kleinste (!) Fraktion im Landtag. (Und selbst die 5% scheint in Reichweite). Die Grünen halten sich zwar überraschend gut, verlieren aber deutlich und ihren Status als zweitgrößte Fraktion womöglich an die FW.
Die AfD legt zwar leicht zu auf 13%. Ist aber weit unter dem Bundes, sowohl in absoluter Höhe (Umfragen Bund ca. 21%), als auch im Trend (Umfragen Bund ca. 8 Punkte über den Umfragewerten von Herbst 2018, in Bayern nur +2 Punkte). Und auch niedriger als in den meisten westdeutschen Flächenländern. Ich verbuche das auch als Ergebnis der harten Oppositions-Rhetorik v.a. der FW gegen die Bundes-Ampel. Aber so wie ich unsere Medien kenne, werden sie dies sicher nicht so darstellen. Klare konservative Positionen von FW und Union wären zwar die beste Methode, um die AfD klein zu halten - aber natürlich ist das nicht die Methode, die unsere Medien goutieren.
Und die 39% für die CSU sind übrigens auch nicht so besonders toll. Hier besteht für Söder immer noch die Gefahr, dass er unter das Ergebnis von 2018 rutscht. Angesichts der Schwäche von Rot-Grün-Gelb wäre es ein echtes Armutszeugnis, wenn die CSU davon nicht profitieren könnte. Auch hier zeigt sich, dass Aiwangers klare Anti-Grün-Rhetorik beim Wähler womöglich besser ankommt als der unklare bis anbiedernde Kurs Söders (und falls Söder unter 2018 landet, wäre das dann hoffentlich auch das Ende von seinen insgeheimen Kanzlerkandidaten-Träumen.)
Zitat von Florian im Beitrag #2372015 habe ich dargelegt, dass der damalige Landtag der konservativste Landtag aller Zeiten war. Und jetzt gibt es noch einmal eine Verschiebung in diese Richtung.
... und wenn man in Zukunft alles ausser der MLPD als bürgerlich-konservativ bezeichnet, hätte man sogar eine 100%-Mehrheit.
Man sollte sich wirklich langsam von dem Gedanken verabschieden, dass die Unionsparteien konservativ wären, sonst wird man sich auch weiterhin wundern, warum mehrheitlich konservative Parlamente ökosozialistische Politik umsetzen. Das gilt insbesondere auch für den Wendehals Söder, der doch von seiner Parteibasis nur deshalb noch nicht zum Teufel gejagt wurde, weil ihr die Politik offenbar völlig egal ist, solange sie den Regierungschef stellt. Lieber linksgrün als Opposition. Der Vogel ist nicht aufgrund eines Unfalls schon so lange Ministerpräsident, obwohl er in jeder Wahl einen historischen Negativrekord aufstellt und im Bund bei jeder Gelegenheit die Interessen seines Landes verschenkt.
Eine konservative CSU gab es zuletzt unter Stoiber, die genau die Themen abgedeckt hat die heute der AfD und den FW die Stimmen bringen. Und ergo die absolute Mehrheit eingefahren hat, während andere, konservative Parteien über Kommunalämter nicht hinausgekommen sind.
Zitat von Florian im Beitrag #237Und die 39% für die CSU sind übrigens auch nicht so besonders toll. Hier besteht für Söder immer noch die Gefahr, dass er unter das Ergebnis von 2018 rutscht.
Siehe oben: Das ist dem doch völlig egal, so lange die CSU um einen Sitz die stärkste Fraktion und er damit Ministerpräsident wird (dafür reichen im Zweifel auch 25%). Und seinen verbliebenen Wählern offenbar auch. Dann wird er sich seine Koalitionsoptionen aussuchen; und dem Mann ist ohne weiteres zuzutrauen, dass er mit rot und grün koaliert falls das rechnerisch möglich ist, so lange er sich davon irgendeinen Vorteil verspricht, bspw. dass er dann von der Großstadtpresse und dem BR geherzt wird.
Zitat: "Zudem habe Aiwanger »in verschiedenen Redebeiträgen der jüngsten Vergangenheit eine Sprache des rechten Populismus benutzt."
Dieses Habeck-Zitat ist ganz klar auf Aiwangers Erdinger Rede gemünzt und ganz speziell auf dessen Satz "Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss."
Warum ich mich hier so ärgere? Nun, Habeck selbst hat vor der letzten Bayern-Wahl 2018 in Erwartung einer CSU-Wahlniederlage folgendes gesagt: "Endlich gibt es wieder Demokratie in Bayern".
Inhaltlich also 1-zu-1 das gleiche, was Aiwanger gesagt hat. Beide meinen, das Zurückdrängen des politischen Gegners würde die Demokratie stärken. (Im Falle von Habeck war das übrigens nicht einmal ein einsamer Ausrutscher. Nur wenige Monate später legte er nämlich mit einer ganz ähnlichen Formulierung im Thüringen-Wahlkampf nach. Zitat: "Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein (...) demokratisches Land wird")
Und jetzt wirft AUSGERECHNET Habeck Aiwanger eine Formulierung vor, wie er sie selbst bereits mehrmals verwendete. Und nennt das dann "die Sprache des rechten Populismus". Und der Spiegel (der Habecks "Demokratie zurückholen"-Zitate ja kennt, siehe Link oben) berichtet über Habecks Attacke gegen Aiwanger, ohne ihm diese Heuchelei um die Ohren zu hauen. Und dass ist der Grund, warum ich mich gerade so aufgeregt habe, dass ich diesen Beitrag schreiben musste.
Zitat von Florian im Beitrag #239das Zurückdrängen des politischen Gegners würde die Demokratie stärken.
Damit ist in meinen Augen das Problem klar benannt.
Habeck hat nach meiner persönlichen Einschätzung, keinen positiven Bezug zur Freiheit. Daher verwechselt er einer freiheitliche Demokratie mit dem, was er persönlich für Richtig hält. Das ist nicht ohne Hybris: Im Besitz der Wahrheit zu sein. -- In meinen Augen ist Habeck damit "deutsch", wie man "deutscher" nicht sein kann, obwohl er meine Sicht auf ihn sicher nicht verstehen würde.
Leider nun ist Habeck mit seinem mangelden, positiven Bezug zur Freiheit Teil einer großen Mehrheit in unserem Land. Die Häufigkeit, mit der Menschen die Sachfragen anderes beurteilen als man selbst, die demokratische Gesinnung oder Verfassungstreue abgesprochen wird, finde ich erschütternd.
Es ist eine seltsame Mischung aus Hybris, Hang zum Kollektivismus und Freiheitsangst, die in Deutschland die freiheitliche Demokratie bedroht, ohne das die Mehrheit das zu erkennen in der Lage wäre. Das ist das Problem, welches ich auf dem Grund deutscher Politik seit Jahren immer mehr schimmern sehe und was mich wirklich beunruhigt.
Herzlich
nachdenken_schmrezt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Inhaltlich also 1-zu-1 das gleiche, was Aiwanger gesagt hat. Beide meinen, das Zurückdrängen des politischen Gegners würde die Demokratie stärken.
Nein, Aiwanger hat das unter anderem im Zusammenhang mit der Wärmepumpe gesagt. Zudem steht er der Migration kritisch gegenüber. In beidem regieren insbesondere die Grünen und die SPD ganz klar gegen eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung, wie man jeder Umfrage entnehmen kann. Das gilt im übrigen auch für die Energiepolitik der Ampel. Die Ampel regiert in ganz entscheidenden Sachfragen gegen die Mehrheit, das war Aiwangers korrekte Analyse und dann kann der Schluß auch nur heißen: Holen wir uns die Demokratie zurück.
Zitat von HR2 im Beitrag #241Die Ampel regiert in ganz entscheidenden Sachfragen gegen die Mehrheit
Sehe ich anders. Wer bei einer der Ampelparteien, die ihre Wunschkoalition vor der Wahl auch relativ klar benannt haben, sein Kreuz gemacht hat, wusste doch genau welcher Unsinn auf ihn zukommen würde. Überraschend ist diese Politik jedenfalls nicht, in keiner einzigen der entscheidenden Sachfragen. Und dafür hat nun mal die Mehrheit gestimmt. Selbst schuld.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #242 Wer bei einer der Ampelparteien, die ihre Wunschkoalition vor der Wahl auch relativ klar benannt haben, sein Kreuz gemacht hat, wusste doch genau welcher Unsinn auf ihn zukommen würde.
Ganz stimmt das nicht (auch wenn ich Ihnen in der Mehrheit recht gebe). Die FDP Wähler haben sicher nicht mit diesem Verrat gerechnet, das mit Marco Buschmann ein Totalitarist erster Ordnung ins Justizministerium ziehen würde, haben die wenigsten FDP Wähler erwartet, noch weniger das sich die FDP an die Linken verkauft. Und auch bei den SPD Wählern würde ich unterstellen, dass da durchaus einige sind, die nicht hinter der Politik stehen sondern schlicht gar nicht begreifen, was sie da tun.
Zitat Überraschend ist diese Politik jedenfalls nicht, in keiner einzigen der entscheidenden Sachfragen.
Doch. Das die FDP sich so derartig verrät, damit war nicht zu rechnen. Lindner wirkte nach dem Ende der vorletzten Wahl extrem souverän und aufrecht. Das war eine gute Täuschung.
Zitat Und dafür hat nun mal die Mehrheit gestimmt.
Ein knappes Drittel (give or take) hat für die Ampel gestimmt. Allerdings haben die, die für die CDU gestimmt haben, genau genommen den selben Wunsch geäußert, insofern bin ich ganz bei Ihnen, dass die Mehrheit tatsächlich selber schuld ist.
Zitat von Llarian im Beitrag #243Die FDP Wähler haben sicher nicht mit diesem Verrat gerechnet, das mit Marco Buschmann ein Totalitarist erster Ordnung ins Justizministerium ziehen würde, haben die wenigsten FDP Wähler erwartet, noch weniger das sich die FDP an die Linken verkauft. Und auch bei den SPD Wählern würde ich unterstellen, dass da durchaus einige sind, die nicht hinter der Politik stehen sondern schlicht gar nicht begreifen, was sie da tun.
Wer das nach der empirischen Erfahrung nicht erwartet hat, ist völlig naiv, sorry. Meine Stimme hat die FDP zum letzten mal bekommen, bevor sie das Schreckenskabinett Merkel II gebildet hat - damals mit einem Westerwelle an der Parteispitze, der für mich trotz Wahlkampfklamauk wesentlich mehr Hoffnung getragen hat, liberale (und vor allem auch: rechtsstaatliche) Grundsätze in die Politik einfliessen zu lassen als man von einem Waschlappen wie Lindner jemals erwarten würde; zumal mit einem auf dem Papier konservativen Koalitionspartner - damals wusste auch ich noch nicht, dass Merkel Überzeugungstäterin ist - anstatt den geistigen Erben Pol Pots. Ergebnis bekannt. Die Wahlkampfsprüche von Lindner waren ungefähr so glaubwürdig wie die von Söder; und es war auch überhaupt nicht zu erwarten, dass dabei irgendetwas vernünftiges rauskommt,
Und was die SPD-Wähler angeht: Die haben das Ergrünen ihrer Partei nun schon 20 Jahre lang mitgemacht (oder auch nicht, siehe Wählerschwund). Wer dann noch SPD wählt, weiss was kommt, und trifft die Wahl entweder bewusst oder aus Tradition. Auch für Linke gibt es Alternativen zur woken Religion und wirtschaftlichen Selbstzerstörung.
In beiden Fällen: Selbst schuld.
Zitat von Llarian im Beitrag #243Ein knappes Drittel (give or take) hat für die Ampel gestimmt.
Mit dieser Wahlarithmetik konnte ich noch nie was anfangen. Woher wollen Sie denn wissen, dass die Nichtwähler für die Opposition gestimmt hätten, wenn es eine Wahlpflicht gäbe? Und selbst wenn: Wen das Unheil am Horizont noch nicht in die Wahlkabine treibt, hat's dann auch nicht anders verdient. Auch hier: Selbst schuld.
Man kann es drehen und wenden wie man will, dieser Unsinn, mit dem wir uns gerade befassen müssen, war von einer Mehrheit erwünscht.
Deswegen wird ja gerade brachial aufs Tempo gedrückt, hunderttausende Migranten einzubürgern. Dann gibt es keine deutsche Mehrheit mehr. Bzw hat sich dann der Begriff "Deutsch" geändert.
Das Thema hatte ich mit Llarian schon mal.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Frank2000 im Beitrag #247Deswegen wird ja gerade brachial aufs Tempo gedrückt, hunderttausende Migranten einzubürgern. Dann gibt es keine deutsche Mehrheit mehr.
Das ist m.E. eine weitere, der zahllosen politischen völligen Verblödungsaktionen der Pol Pot-Parteien: Zu glauben, dass die Migranten, die man ins land holt und einbürgert zum Dank rot-grün wählen. Das würde ich bestreiten wollen. Die werden eher konservativ wählen, oder im schlimmsten Fall, eine Scharia-Partei gründen. Jedenfalls wird kein sunni-Moslem, der schon in Deutschland lebt, die Grünen wählen.
Mir ist das klar. Die einzigen beiden Gemeinsamkeiten zwischen den roten und grünen Postfaschisten und den radikalislamischen Migranten:
1. Bedingungsloser Hass auf Deutschland und jeden Biodeutschen 2. Emotionale Nähe zu Sozialismus, Clanwirtschaft und Korruption
Sonst gibt es keine Gemeinsamkeiten. Bei den Themen Woke, Gender, Feminismus bzw Gleichheit von Mann und Frau, Abschaffung des Wohlstands zu Gunsten einer Gaia-Religion sowie Abschaffung nationaler Identitäten sind diese beiden Gruppen sogar erbitterte Feinde.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Noch nicht jetzt.... Die Mehrheit wird das weiter mitmachen, bis es sie wirtschaftlich ruiniert, das kann noch dauern.
Nein, gucken Sie sich bitte die Umfragen an. Es brodelt gewaltig unter dem Firnis der Medien-Elite. Medien und Politik sind ziemlich eins. Die Realität hatten die nur nicht auf der Rechnung. Otto Normal muß die Realität aber bezahlen. Ich bin nicht Anwalt der Mehrheit, diese ist aber nicht ganz so dumm und träge, wie Sie wohl vermuten.
Das Aiwanger-Ding ging jedenfalls nach hinten los.
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