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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Frankenstein Offline




Beiträge: 891

15.10.2018 00:57
#151 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Noch ein Punkt, der bei Wahlen regelmäßig vernachlässigt wird:

Durch die gestiegene Wahlbeteiligung sinkt die Prozente, von denen die Parteien bei der letzten Wahl kamen, um ca. 13%. D. h., dass die realen Verluste der CSU eher so bei ca. 4-5 % liegen, da die erhöhte Mobilisierung primär antifaschistischen Recken (also der RRG-Volksfront) und ihren direkten Gegnern - also der AfD - zugute kommt.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

15.10.2018 08:31
#152 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Sehe das wie Llarian.
Natürlich sind die FW eine enorme Konkurrenz für die AfD, da sich viele Wähler danach sehnen, konservativ wählen zu dürfen (!) ohne deswegen in den Medien, von Kunst Kultur bis hinein in den Alltag und Familienkreis gemobbt zu werden.

Diese gesellschaftliche Hetzjagd hat mMn Spuren hinterlassen: kaum noch jemand aus dem bürgerlichen Lager traut sich zuzugeben, dass er/sie AfD wählt.

Bayern hat die Wachstumsgrenzen der AfD klar aufgezeigt: diese Partei wird niemals, nicht in 1000 Jahren (kleiner Seitenhieb gegen die rechtsaussen in der AfD ;-) ) eine Volkspartei vom Zuschnitt der CDU, CSU oder der alten SPD.

10 - 15 ist der Korridor, Schluss.

Und damit bleibt die AfD zu klein, um das Steuer herum zu reißen.

Die Grünen beginnen das gesammte linke Lager aufzusaugen. Hier zahlt sich jetzt aus, dass ein mediales Trommelfeuer 30 Jahre lang den Deutschen eingehämmert hat, dass die Grünen alles dürfen, die Rettung sind.

Im Grunde ist diese Wahl ein schöner Beleg dafür, dass Volkserziehung und Gehirnwäsche funktioniert ;-) (kleiner Seitenhieb gegen das linke Lager).

Wie auch immer. Das alles spielt eh keine Rolle mehr. Weiter vorn hat schon jemand völlig korrekt angemerkt, dass der Krieg der Bäuche und Füße in vielen Teilen Deutschlands schon jetzt die Gewichte an den Wahlurnen verschiebt. Die jüngst nach Deutschland gezerrten weiteren Millionen Menschen bekommen auch alle fleissig Kinder und denen wird man mit Sicherheit auch die Staatsbürgerschaft audrängen.
Die Biodeutschen dagegen (als Summe aller Staatsbürger, die sich deutsch fühlten, die deutsch tradiert sind) haben beschlossen auszusterben.

Und all diese Mohameds werden keine AfD wählen.
https://www.welt.de/regionales/nrw/artic...gar-nichts.html

Sie werden aber auch nicht unsere FDGO fortführen.

Mann, ich bin so was von 80er, ein echtes Fossil....

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.

Minichamp Offline



Beiträge: 174

15.10.2018 09:07
#153 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #152
Und all diese Mohameds werden keine AfD wählen.
https://www.welt.de/regionales/nrw/artic...gar-nichts.html

Aber auch nicht unbedingt grün.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

15.10.2018 09:51
#154 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #150
Ich denke die Wahl hat vor allem zwei Verlierer und da ist die CSU noch nicht einmal dabei.
[...]
Ich hatte sehr ähnliche Gedanken auch, bin mir aber nicht sicher, ob man sie so interpretieren sollte. Bayern ist halt doch ein bisschen anders…

In Bayern stehen mit der CSU und den Freien Wählern zwei durchaus glaubhafte Alternativen zur Verfügung, wenn man sich gegen linksgrüne Politik aussprechen möchte. Insofern würde ich zumindest erkennen können, dass die AfD sieht woher ein Gegenwind kommen kann und dass er wirkt. Daher bin ich mir nicht sicher, ob sich Merkel freuen kann, zeigt die Wahl doch auch, dass ein weniger linksgrünes Profil durchaus Potenzial hat, die AfD politisch zu bekämpfen. – Auch wenn der Herr Bouffier meint, die CSU sei schuld an seinen eigenen Problemen. Bei solcher Analyse kann man nur danebenstehen nach dem Motto: „Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich.“

Das Wahlergebnis der Grünen finde ich dabei tatsächlich gruselig. Aber das ist halt mein persönliches Geschmäckle. Es erscheint mir eine wesentliche Entwicklung des Koservativismus im wohlhabenden Süden der Bundesrepublik zu sein. Die Fetische haben sich geändert, das Gefühl besser zu sein bleibt. Und wenn man die Web-Seite der bayerischen Grünen besucht erfährt man, dass man auch weiterhin Ängste pflegen darf (um damit Politik zu machen), man benennt das nur stilistischer besser: „Mut geben, statt Angst machen.“ … zum Beispiel davor, dass die Bienen sterben, das Klima kippt oder Bayern zubetoniert wird (Alles aus den TOP 10 Punkte der Grünen für die Bayernwahl).

Jetzt wählt man eben grün, nicht mehr schwarz, weil Welt retten sich gut anfühlt und etepetete darf man trotzdem bleiben.

Was ich erstaunlich finde ist, wie sehr man immer noch Seehofer (mehr oder weniger alleine) für die Querelen in Berlin verantwortlich macht und in keiner Weise Merkel et al.

Als ich gestern Abend noch kurz in Anne Will hinein zappte, wurde mir dabei wieder einmal klar, was mich mit am meisten bei Grünen abstößt. Von Inhalten völlig abgesehen fiel mir der Duktus in der Runde auf: Es gab genau eine Person, die nicht um konnte bei jedem Satz die Stimme zu heben und schneller zu atmen als es für den Anschein besonnen Redens zuträglich ist: Die Bundesvorsitzende der Grünen.

Die haben viel zu viele PredIgerinnen der letzten und einzigen Wahrheit und weniger Politiker im Angebot.

Herzlich

nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.10.2018 10:06
#155 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #150
Ich denke die Wahl hat vor allem zwei Verlierer und da ist die CSU noch nicht einmal dabei.

Auch wenn es für die CSU noch schlimmer hätte kommen können: Sie ist schon ganz wesentlich Wahlverlierer. Nicht nur wegen der -10%, sondern strukturell: Es haben sich jetzt rechts von ihr zwei Konkurrenten zweistellig etabliert.
Bei der AfD mag die weitere Entwicklung noch offen sein, aber daß die Freien Wähler zur Konstante geworden sind, ist für die CSU ein heftiges Problem.
Und nicht vergessen: Vor gerade mal 15 Jahren lag die CSU noch bei 60%. Das gestrige Ergebnis ist keine Eintagsfliege, sondern die zweite große Klatsche. Ihre flächendeckende Dominanz ist erst einmal Geschichte.

Zitat
Der eine Verlierer ist die gute(?) alte Tante SPD.


Und das ist bedauerlich. Denn das Ergebnis zeigt ja nicht, daß linke Politik in Deutschland weniger Zuspruch finden würde.
Aber wo bei der SPD doch immer noch ein starker Flügel realitätsnah und konstruktiv arbeitet, liegt der grüne Fokus eben auf Wunschvorstellungen und Symbolpolitik - mit heftigen Kollateralschäden. Wenn die Grünen die SPD als führende linke Kraft ablösen, bedeutet das eine (weitere) massive Qualitätsverschlechterung in der deutschen Politik.

Zitat
Der zweite Verlierer ist m.E. nach aber eine ganz andere Partei: Die AfD.


Ich gebe Deiner Analyse recht, es ist ein gemessen an den Voraussetzungen schwaches Ergebnis (und der AfD-Generalsekretär in der Berliner Runde machte mir einen ziemlich frustrierten Eindruck). Aber das heißt eben noch nicht "Verlierer".

Zitat
Für die AfD wäre ein gutes Ergebnis in einem westdeutschen Bundesland von entscheidender Wichtigkeit gewesen.


Entscheidend wofür?
Um krakeelende Oppositionspolitik zu betreiben ist es letztlich nebensächlich, ob man 10% oder 15% hat. Und eine Regierungsperspektive hat die AfD nicht.
Nicht wegen der Koalitionsunwilligkeit der Union (das würde sich irgendwann geben, die SPD hat sich links auch lange geziert), es fehlen auch nicht AfD-Politiker, die an die Pfründe wollen. Aber als Regierungspartei würde die AfD den größten Teil ihrer Wähler schnell wieder verlieren. Zu sehr besteht ihre Programmatik aus "Anti". Die Grünen sind auch als Anti-System-Protestpartei gestartet. Aber sie hatten immer ein paar "Pro"-Themen, bei denen etwas durchzusetzen konnten sie ihren Wählern als Kompensation für die anfangs ungeliebte Regierungsbeteiligung verkaufen.
Bei der AfD sehe ich sehe ich solche Themen eigentlich nicht.

Zitat
Insofern glaube ich, dass sich heute abend jemand ganz anders freut, die nicht so viele auf dem Schirm gehabt haben: Angela Merkel.


Nein. Sie wird sich bestimmt ein kurzes innerliches Grinsen erlaubt haben - aber als Innenminister wird ihr Seehofer erhalten bleiben und der neue CSU-Chef wird nicht pflegeleichter sein. Sondern die CSU hat im Gegenteil gelernt, daß der Konflikt mit Merkel besser ist als das brave Zustimmen der letzten Jahre.

In zwei Wochen bekommt dann Merkels treuer Paladin Bouffier die nächste Quittung für den GroKo-Verdruß im Lande. Merkel ist nur noch eine Kanzlerin auf Abruf.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.10.2018 12:02
#156 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Da lese ich doch eben: "Die CSU verliert die absolute Mehrheit, die SPD nicht".
Kann man so sehen ...

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.10.2018 12:41
#157 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat
In Bayern stehen mit der CSU und den Freien Wählern zwei durchaus glaubhafte Alternativen zur Verfügung, wenn man sich gegen linksgrüne Politik aussprechen möchte. Insofern würde ich zumindest erkennen können, dass die AfD sieht woher ein Gegenwind kommen kann und dass er wirkt. Daher bin ich mir nicht sicher, ob sich Merkel freuen kann, zeigt die Wahl doch auch, dass ein weniger linksgrünes Profil durchaus Potenzial hat, die AfD politisch zu bekämpfen.


Das lustige ist ja, dass die Freien Wähler bei den Konservativen eine ähnliche Narrenfreiheit genießen wie die Grünen links von der Mitte. Aber schau mal hier:

Zitat
Aiwanger: Atomenergie ist nicht verantwortbar

https://fw-landtag.de/aktuelles/aktuelle...-verantwortbar/

Zitat
FREIE WÄHLER fordern beschleunigten Kohleausstieg

https://fw-landtag.de/presse/pressemitte...-kohleausstieg/

Zitat
FREIE WÄHLER fordern: Energiewende proaktiv angehen – Klimaschutz in der Bayerischen Verfassung verankern

https://fw-landtag.de/presse/pressemitte...fassung-vera-1/

Zitat
Fraktion vor Ort in Langenbach: FREIE WÄHLER informieren über Bienenschutz. Zierer: Bienensterben stoppen!

https://fw-landtag.de/veranstaltungen/ve...er-Bienenschutz

Zitat
TTIP: FREIE WÄHLER lehnen Zugeständnisse bei Gentechnik ab / Kraus: Keine Kompromisse beim Vorsorgeprinzip

https://fw-landtag.de/aktuelles/aktuelle...-gentechnik-ab/

Wer aus Ablehnung linksgrüner Positionen FW wählt, bekommt rechtsgrüne.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Florian Offline



Beiträge: 3.179

15.10.2018 12:46
#158 RE: Weiß-blaues Wahlorama Antworten

Hier mal meine ganz ketzerische Wahl-Analyse:

Es gibt ein Faktum, dass angesichts des grün-medialen Triumphgeheuls schier unglaublich klingt:
Der neue bayerische Landtag ist mit Abstand der konservativste Landtag seit Gründung der Bundesrepublik!

Schauen wir uns einmal die Zahlen an und gehen zweistufig vor:
1. Welches Gewicht haben die großen Flügel (links und bürgerlich-konservativ)?
2. Wie ist die Gewichtung innerhalb dieser Flügel?

zu 1:
Der "linke Flügel" (Grün+SPD) kommt neu auf 60 von 205 Sitzen (=29% der Sitze)
Das ist der historische Tiefststand.
Selbst 1974 (als die CSU ihr historisch bestes Ergebnis hatte) hatte der linke Flügel (= nur SPD) 31% der Sitze. Dies auch ohne Hinzurechnung der FDP, die in den 70er Jahren wohl tendenziell linker verortet war als heute.
Und auch sonst hatte seit 1949 der linke Flügel in Bayern nie weniger als 30% der Sitze.
Zwischenzeitlich auch schon mal über 40% (z.B. 1994: 84 / 204 = 41%)
(zuletzt 2013 waren es 58 / 180 =32%).

zu 2:
a) linker Flügel:
zumindest nach ihrer Selbstwahrnehmung sind die Grünen "bürgerlicher" geworden. Man muss diese Beurteilung nicht teilen. Aber es ist wohl unstrittig, dass der linke Flügel des bayerischen Landtags zumindest weniger "links" ist als jemals zuvor. (Die bayerische SPD ist innerhalb der Bundes-SPD immer relativ links gewesen. Sie gehörte z.B. von Anfang an zu den härtesten parteiinternen Kritikern der Agenda 2010. Die bayerischen Grünen sind innerhalb der Bundes-Grünen sicher eher der pragmatische Flügel. Als oberflächliche Beobachtung: Im Bundestag haben ja schon mal Grüne ihre Kolleginnen im Dirndl für "rückständig" erklärt https://www.merkur.de/bayern/dirndl-stre...nk-3856246.html . Während die bayerische Grüne Katharina Schulze im Landtagswahlkampf wohl mehr Dirndl getragen hat als Ilse Aigner: https://www.google.de/search?q=katharina...iw=1511&bih=744.)

b) bürgerlich-konservativer Flügel:
auch dieser Flügel ist mit der Landtagswahl nach rechts gerückt. Und zwar deutlich.
Ok, die FDP ist wieder dabei, das ist ein gewisses Korrektiv Richtung Mitte.
Aber die AfD ist doppelt so stark wie die FDP und verschieben somit das Gewicht in diesem Flügel insgesamt nach rechts.

Mal abgesehen davon, dass die CSU-Fraktion selbst (zumindest auf den ersten Blick) tendenziell nach rechts gerückt ist: die liberaleren Großstadt-CSUler sind aus der Fraktion praktisch verschwunden. Und auch exponierte parteiinterne Kritiker von Seehofers Flüchtlingspolitik (wie Barbara Stamm) sind nicht mehr dabei.

Und die FW stehen - zumindest nach meiner Wahrnehmung - ohnehin tendenziell rechts der CSU.
(Für ein grandioses Portrait der FW siehe Don Alphonso in der Welt: https://www.welt.de/kultur/stuetzen-der-...r-Republik.html .Ich persönlich finde, er übertreibt etwas in der Darstellung der FW. Aber dass die FW tendenziell reaktionärer sind als die CSU, sehe ich auch so.)
Mal abgesehen davon, dass ich lachen musste, als irgendein Bundes-Grüner im Fernsehen behauptete, nun sei endlich die Macht "dieser bayerischen Regional-Partei gebrochen".
Die FW sind eine bayern-fixierte, bundes- und EU-kritische Regionalpartei in einem Ausmaß, wie es die CSU nie wagen würde. Und die FW wird die CSU hier ganz sicher vor sich hertreiben. Die Vorstellung, dass man in Zukunft weniger "Bavaria first" erleben wird, ist daher grenzenlos naiv.


Insgesamt bedeutet diese Wahl also eine deutliche Rechts-Verschiebung im Maximilaneum.
Erstens wurde der konservativ-bürgerliche Flügel zu Lasten des linken Flügels gestärkt.
Zweitens ist der linke Flügel selbst tendenziell bürgerlicher geworden.
Und der bürgerliche Flügel tendenziell nach rechts gerutscht.

Dass die linken Hauptstadtmedien sich wie Bolle über das Ergebnis freuen, nehme ich daher eher amüsiert zur Kenntnis.

Florian Offline



Beiträge: 3.179

15.10.2018 13:15
#159 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #157

Wer aus Ablehnung linksgrüner Positionen FW wählt, bekommt rechtsgrüne.



Das ist schon richtig.
Ich persönlich finde die FW aus diesem Grund auch ganz furchtbar.
Die FW sind ganz klar gegen Fortschritt, z.T. noch verbissener als die Grünen.
(Noch nicht erwähnt in Ihrer Aufzählung ist z.B. die Gegnerschaft zum Flughafenausbau).

Zugleich sind sie aber sehr konservativ.
Hier ist das Wahlprogramm: https://www.freie-waehler-bayern.de/file...m_A6_v2_WEB.pdf
Was z.B. auffällt:
- es gibt ein komplettes Extra-Kapitel mit Politik für die Heimatvertriebenen. Selbst im CSU-Wahlprogramm gibt es so etwas nicht mehr.
- die Forderungen zur Europapolitik, zur inneren Sicherheit und zur Migration würde auch die AfD unterschreiben und gehen z.T. über die CSU-Forderungen deutlich hinaus (z.B.: "Sozialhilfe für Einwanderer frühestens nach 5 Jahren". Würde man das machen, wäre in der Tat ein entscheidender Pull-Faktor beseitigt.)
- Im Wahlprogramm findet sich ein Extra-Kapitel "Bundeswehr gehört zu Bayern". Im CSU-Programm werden die Bundeswehr-Standorte gar nicht erwähnt.
- Die CSU schreibt in ihr Wahlprogramm: "höhere Steuern lehnen wir ab". Die FW hat ein extra Kapitel "Steuern senken" mit einigen Unter-Punkten (u.a. Abschaffung Erbschaftsteuer)

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.10.2018 13:26
#160 RE: Weiß-blaues Wahlorama Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #159
- die Forderungen zur Europapolitik, zur inneren Sicherheit und zur Migration würde auch die AfD unterschreiben und gehen z.T. über die CSU-Forderungen deutlich hinaus (z.B.: "Sozialhilfe für Einwanderer frühestens nach 5 Jahren".

Nicht durchgängig, die FW vertreten aus meiner Sicht zur Integration ungefähr die Position der FDP:

Zitat
Die Freien Wähler wollen Zuwanderern unabhängig von der Bleibeperspektive Zugang zu Sprachkursen und Arbeit zu gewähren. (...) Landeschef Hubert Aiwanger kritisierte insbesondere die "lagerartigen Ankerzentren".

https://www.sueddeutsche.de/bayern/freie...ungen-1.4057982

Ersteres würde die AfD nie unterschreiben und die CSU nur mit Bauchschmerzen, weil es ziemlich in Richtung Spurwechsel geht. Und die Position zu den Ankerzentren könnte sogar ein Streitpunkt bei Koalitionsverhandlungen werden. Die Sozialhilfe nach 5 Jahren können sie ruhig fordern, weil es gut klingt, aber ein Bundesthema ist, sie werden also nicht in die Pflicht kommen zu liefern.

Zitat
Die CSU schreibt in ihr Wahlprogramm: "höhere Steuern lehnen wir ab". Die FW hat ein extra Kapitel "Steuern senken" mit einigen Unter-Punkten (u.a. Abschaffung Erbschaftsteuer)


Die Abschaffung der Erbschaftssteuer fordern die FW aber nicht aus wirtschaftsliberalen Gründen, sondern weil ihnen die der Bauernverband ins Programm diktiert hat - wie das meiste andere auch. Es ist ja kein Zufall, dass die FW in der gesamten Umweltpolitik grüner sind als die Grünen, mit Ausnahme der Landwirtschaft.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

15.10.2018 14:16
#161 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #157
Das lustige ist ja, dass die Freien Wähler bei den Konservativen eine ähnliche Narrenfreiheit genießen wie die Grünen links von der Mitte. Aber schau mal hier...
Danke für diesen Hinweis. Die Situation ist in der Tat noch sehr viel schlimmer als ich befürchtete.

Das zeigt zum einen, dass man nicht umhinkommt jedes Parteiprogramm einzeln zu lesen, um ein Urteil zu fällen. Das Narrativ einer konservativen CSU aufzunehmen reicht da nicht aus. Mea Culpa.

Zum anderen führt es mir die Richtigkeit eines Teils meiner Analyse schmerzhaft vor Augen: Grün ist der neue konservative Lifestyle.

Zitat von Meister Petz im Beitrag #157
Wer aus Ablehnung linksgrüner Positionen FW wählt bekommt rechtsgrüne.
Da hast du wohl Recht. Zukünftig kann der Wähler nur noch die politische Begründung wählen, warum er deutsche Bananen essen muss.

(Natürlich Gentechnik- und K40 frei, Co2 neutral, biologisch rückstandsfrei abbaubar, mit veganer Schädlingsfleischanlage und von einheimischen Bienen bestäubt.)

Ich glaube, bei der Hessenwahl werde ich Grüne wählen. Ich wollte schon immer einmal etwas total Irrationales, Verrücktes tun. Und hier kann ich es, fast ganz ohne Folgen. Welch irres Gefühl wird es sein, wenn Habeck sich abends bei mir als WählerInnen bedanken wird und welch harter Test mir selbst zu beweisen, dass ich mich selbst nicht allzu ernst nehme.

Dann mach ich doch einfach einen wunderbar biedermeierresken Herbstspaziergang, bei dem mir das Herz aufgeht. – Da fällt dann auch das Grünen Wählen leichter.

Herzlich

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DrNick Offline




Beiträge: 809

15.10.2018 14:32
#162 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #161
Zum anderen führt es mir die Richtigkeit eines Teils meiner Analyse schmerzhaft vor Augen: Grün ist der neue konservative Lifestyle.


Das ist nach meiner Beobachtung nichts so ganz Neues: Im Bürgertum ist eine gewisse LOHAS-Mentalität und ein Interesse an i.e.S. grünen Themen schon seit Jahrzehnten anzutreffen, nur hat man die Grünen halt aufgrund ihrer linken Ausrichtung nicht gewählt.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.10.2018 14:55
#163 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von DrNick im Beitrag #162
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #161
Zum anderen führt es mir die Richtigkeit eines Teils meiner Analyse schmerzhaft vor Augen: Grün ist der neue konservative Lifestyle.
Das ist nach meiner Beobachtung nichts so ganz Neues: Im Bürgertum ist eine gewisse LOHAS-Mentalität und ein Interesse an i.e.S. grünen Themen schon seit Jahrzehnten anzutreffen, nur hat man die Grünen halt aufgrund ihrer linken Ausrichtung nicht gewählt.

Ist wohl ein Wohlstandsphänomen. Der Aufschwung in den ehemaligen Ostblock-Staaten ging mit dem Entstehen von Esoterik- und Bioläden einher.

Gruß Petz

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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.10.2018 15:00
#164 RE: Weiß-blaues Wahlorama Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #158
Der neue bayerische Landtag ist mit Abstand der konservativste Landtag seit Gründung der Bundesrepublik!

Absolut. Ich kann der Analyse nur komplett zustimmen.

Zitat
Die FW sind eine bayern-fixierte, bundes- und EU-kritische Regionalpartei in einem Ausmaß, wie es die CSU nie wagen würde. Und die FW wird die CSU hier ganz sicher vor sich hertreiben. Die Vorstellung, dass man in Zukunft weniger "Bavaria first" erleben wird, ist daher grenzenlos naiv.


Das schon. Die CSU wird in Berlin nicht zahmer auftreten als bisher - eher im Gegenteil. Denn die Konfrontation mit Merkel hat sich ausgezahlt.
Aber das macht sie dann alles aus eigenem Antrieb. Ich sehe noch nicht, daß die FW die CSU vor sich her treiben könnte, auf jeden Fall nicht in Bezug auf die Bundespolitik.

Zitat
Dass die linken Hauptstadtmedien sich wie Bolle über das Ergebnis freuen, nehme ich daher eher amüsiert zur Kenntnis.


Die haben gestern relativ spät gemerkt, daß die seit Wochen herbeigeschriebene grüne Mitregierung nicht kommen wird. Wobei mir dieser Hype schon immer merkwürdig vorkam. Bei einem Wahlergebnis wie in den Umfragen hätte die CSU doch jederzeit lieber die FDP noch dazu genommen als sich auf die Grünen einzulassen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.10.2018 15:02
#165 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von DrNick im Beitrag #162
Das ist nach meiner Beobachtung nichts so ganz Neues

Überhaupt nicht. Da gibt es deutliche Traditionslinien bis zurück ins 19. Jahrhundert. Was damals an Naturromantikern und Wandervögeln rumlief wäre heute komplett bei den Grünen. Mit dem ähnlich wohlstandsbürgerlichen Hintergrund, dem ähnlichen fin-de-siecle-Gefühl und einem Übermaß deutscher Irrationalität.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.10.2018 15:31
#166 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #165
Zitat von DrNick im Beitrag #162
Das ist nach meiner Beobachtung nichts so ganz Neues

Überhaupt nicht. Da gibt es deutliche Traditionslinien bis zurück ins 19. Jahrhundert. Was damals an Naturromantikern und Wandervögeln rumlief wäre heute komplett bei den Grünen. Mit dem ähnlich wohlstandsbürgerlichen Hintergrund, dem ähnlichen fin-de-siecle-Gefühl und einem Übermaß deutscher Irrationalität.

Nicht wirklich - die Grünen sind im Grunde keine romantische Partei, weil ihr Naturverständnis kein unmittelbares ist, sondern ein theoretisch-politisch-utopisches. Sie lesen lieber IPCC-Berichte, als in den Wald zu gehen, um die Natur zu erleben (für politische Aktionen schon). Und das ist wirklich ein Erbe von 68 - die damaligen akademischen Sozialisten hatten das gleiche Verhältnis zu den tatsächlichen Werktätigen.

Gruß Petz

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Florian Offline



Beiträge: 3.179

15.10.2018 15:45
#167 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #166
Zitat von R.A. im Beitrag #165
Zitat von DrNick im Beitrag #162
Das ist nach meiner Beobachtung nichts so ganz Neues

Überhaupt nicht. Da gibt es deutliche Traditionslinien bis zurück ins 19. Jahrhundert. Was damals an Naturromantikern und Wandervögeln rumlief wäre heute komplett bei den Grünen. Mit dem ähnlich wohlstandsbürgerlichen Hintergrund, dem ähnlichen fin-de-siecle-Gefühl und einem Übermaß deutscher Irrationalität.

Nicht wirklich - die Grünen sind im Grunde keine romantische Partei, weil ihr Naturverständnis kein unmittelbares ist, sondern ein theoretisch-politisch-utopisches. Sie lesen lieber IPCC-Berichte, als in den Wald zu gehen, um die Natur zu erleben (für politische Aktionen schon). Und das ist wirklich ein Erbe von 68 - die damaligen akademischen Sozialisten hatten das gleiche Verhältnis zu den tatsächlichen Werktätigen.

Gruß Petz



Lustigerweise ist ja ein üblicher Vorwurf an die AfD-Wähler in den strukturschwachen Gebieten, dass sie AfD wählen, obwohl dort der Ausländer-Anteil relativ niedrig ist.
"Die haben Angst vor Ausländern, obwohl es bei ihnen ja kaum welche gibt".
Genau diesen Vorwurf kann man umgekehrt auch den Grünen-Wählern machen. Es wird umso mehr Grün gewählt, je weniger Natur es im Wahlbezirk gibt.
"Die haben Angst vor Umweltverschmutzung, obwohl es bei ihnen ja fast keine Natur gibt".

Natürlich wird ein derartiger Vorwurf an die Grünen-Wähler nie erhoben werden. Ganz im Gegenteil sind die ja ganz besonders edel, weil sie sich um globale Probleme sorgen, OBWOHL sie persönlich an ihrem Wohnort gar keinen Nutzen daraus ziehen.
Einem sächsischen AfD-Wähler würde man hingegen nie zugestehen, dass er Probleme in Duisburg-Marxloh erkennt, die er gerne lösen helfen möchte.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.10.2018 15:53
#168 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat
Natürlich wird ein derartiger Vorwurf an die Grünen-Wähler nie erhoben werden. Ganz im Gegenteil sind die ja ganz besonders edel, weil sie sich um globale Probleme sorgen, OBWOHL sie persönlich an ihrem Wohnort gar keinen Nutzen daraus ziehen.
Einem sächsischen AfD-Wähler würde man hingegen nie zugestehen, dass er Probleme in Duisburg-Marxloh erkennt, die er gerne lösen helfen möchte.


Doch, das Narrativ z.B. beim "Flügel" lautet doch genau, dass der sächsische AfD-Wähler besonders edel ist, weil er sich um NATIONALE Probleme kümmert und nur von ihm die Errettung des linksversifften Westens ausgehen kann. #fragberndhoecke

Gruß Petz

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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.10.2018 16:03
#169 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #166
die Grünen sind im Grunde keine romantische Partei, weil ihr Naturverständnis kein unmittelbares ist

Na ja, gerade "Romantik" zeichnet sich doch dadurch aus, daß man die romantischen Verhältnisse nur in der Theorie kennt.
Insofern bleibe ich schon dabei, auch bei wohlstandsbürgerlicher Hintergrund, fin-de-siècle-Attitude und deutschem Irrationalismus.

Die Wandervögel passen dagegen tatsächlich nicht ganz, die sind ja wirklich in die Natur gegangen.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.10.2018 16:13
#170 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #169
wohlstandsbürgerlicher Hintergrund, fin-de-siècle-Attitude und deutschem Irrationalismus.

fin-de-siècle würe ich auch bestreiten, das war vielleicht die Generation Waldsterben, aber die heutigen Grünen repräsentieren das nicht mehr.

Wie gesagt, ich finde auch die Gefühlswelt der Grünen nicht wirklich eine Linke, da ihr das praktisch-kollektivistische, ja sogar das solidarische Element fehlt. Grüne Kollektive sind ebenfalls theoretischer Natur, oder kannst Du Dir einen grünen Arbeiterchor vorstellen? Auch wenn sie das wahrscheinlich bestreiten würden, ist aus meiner Sicht eine große Motivation der Grünenwähler genau die Art von Selbstoptimierung, die sie dem Neoliberalismus immer unterstellen (nur halt nicht in Richtung ökonomischer, sondern moralischer Leistungsfähigkeit).

Gruß Petz

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Noricus Offline



Beiträge: 2.362

15.10.2018 20:50
#171 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

In diesem ZR-Beitrag mache ich einen auf Mr. Tortendiagramm (nach dem Motto: Tabellen für die Welt, aber der Kuchen bleibt hier), dies natürlich frei von jeder Demokratieabgabe (denn die Demokratie wollen wir ja behalten).

Erich Henkel Offline



Beiträge: 23

15.10.2018 21:34
#172 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Die Tabelle zeigt doch, dass KEINE Partei die städtische und zugeich die ländliche Bevölkerung bedienen kann. Damitgibt es keine Gewinner, sonders alle stehen vor diesem Dilemma. Auch die Grünen stoßen an ihre Grenzen, weil der ländliche Raum nur durchschnittliche Ergebnisse liefert. Und die AFD ist ein "one trick pony", dessen Zeit nach der Asyl- Krise vorbei sein wird. Andere Themen kann sie ja nicht besetzen.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

15.10.2018 21:46
#173 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

In der Zeit nach der Asylkrise wird keine der heutigen Parteien noch was zu melden haben.

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.10.2018 21:56
#174 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #171
In diesem ZR-Beitrag mache ich einen auf Mr. Tortendiagramm (nach dem Motto: Tabellen für die Welt, aber der Kuchen bleibt hier), dies natürlich frei von jeder Demokratieabgabe (denn die Demokratie wollen wir ja behalten).

Franken mit starkem CSU-Ergebnis, Oberbayern mit schwachem lässt aber auch die Interpretation zu: S'is da Marggus, du Doldi!

Schon beim rhetorisch völlig harmlosen "Misterpräsent" Beckstein war das so - es tun sich die Franken in Altbayern immer schwer, und ich glaube, dass es bei so einer polarisierenden Persönlichkeit den Effekt verstärkt. So nach dem Motto "A Hund is a schon, aber ka boarischer".

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

moise trumpeter Offline



Beiträge: 245

15.10.2018 22:21
#175 RE: Diese Wahl hat zwei Verlierer Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #166
Zitat von R.A. im Beitrag #165
Zitat von DrNick im Beitrag #162
Das ist nach meiner Beobachtung nichts so ganz Neues

Überhaupt nicht. Da gibt es deutliche Traditionslinien bis zurück ins 19. Jahrhundert. Was damals an Naturromantikern und Wandervögeln rumlief wäre heute komplett bei den Grünen. Mit dem ähnlich wohlstandsbürgerlichen Hintergrund, dem ähnlichen fin-de-siecle-Gefühl und einem Übermaß deutscher Irrationalität.

Nicht wirklich - die Grünen sind im Grunde keine romantische Partei, weil ihr Naturverständnis kein unmittelbares ist, sondern ein theoretisch-politisch-utopisches. Sie lesen lieber IPCC-Berichte, als in den Wald zu gehen, um die Natur zu erleben (für politische Aktionen schon). Und das ist wirklich ein Erbe von 68 - die damaligen akademischen Sozialisten hatten das gleiche Verhältnis zu den tatsächlichen Werktätigen.

Gruß Petz



Die Romantik ist eine geistige Bewegung der Moderne, Ihre Verhältnis zur Natur/Tradition zwangsläufig hatte immer einen "theoretisch-politisch-utopischen" Charakter.
Josef von Eichendorff war gerade kein traditioneller Gutsherr, der Mann musste sich seinen Lebensunterhalt als preußischer Beamter verdienen, sein Freund Clemens Brentano hat die unmittelbare Romantik der Auguste Bußmann gar nicht vertragen.

Dass es sich mit dem Verhältnis von Marx und anderen sozialistischen Theoretikern zur Arbeiterklasse ähnlich verhält, ist ein alter Hut.

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