Zitat von Llarian im Beitrag #199 Biden hat davon geschwätzt "eine Kommission" einzusetzen, um sich dazu Gedanken zu machen. Was nichts anderes heisst als :"Ja klar werden wir das machen, wenn wir die Kammer kriegen. Aber das will ich so offen nicht sagen, denn am Ende wird noch darüber geredet werden." Die Marschlinie der Demokraten ist und war ziemlich offensichtlich, man wollte nur keine schlechte Presse riskieren (Was ohnehin schon schwer ist angesichts der Lage in den USA), ohne die Wurst auch schon in der Hand zu haben.
Absolut. Mir ist ein Rätzel, wie intelligente Menschen darüber ständig fabulieren können. Bewusste Täuschung? Genau wie im Rest der westlichen Welt hat sich folgendes Schema herausgebildet:
- Bürgerliche und linke Kräfte "dürfen" sich nicht mit konservativen Kräften verbünden (und rechten Kräften sowieso schon nicht) - Nach Links gibt es aber absolut keine Grenze. Egal, wie radikal, menschenverachtend, straffällig oder gestört eine Partei, Organisation oder Person ist: so lange das Etikett "Links" drauf klebt, ist eine Partnerschaft erlaubt. - In der Konsequenz verbünden sich moderat linke Kräfte mit dem radikallinken Lager. Linke Parteien wie die CDU oder die SPD verbünden sich mit linksradikalen Parteien wie Die Linke und Grüne. - Und die linksradikalen Kräfte verlangen als Belohnung, dass Demokratie und Rechtsstaat abgeschafft werden, um den "Umbau in das sozialistische Paradies" voranzutreiben.
Und genau so funktioniert das auch in den USA. Moderat linke Kräfte werden von linksradikalen Kräften erpresst und im Ergebnis kommt ein Fundamentalangriff auf die Grundlagen des Staates heraus.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
Eben. Das ist bizarr. Die wissen, was sie maximal an Stimmen reinbekommen, und die machen das seit zig Generationen. Nevada ist zu zwei Dritteln ausgezählt; Wisconsin zu 95% - 3.288.000 von isg. 3.460.000 abgegebenen Stimmen. Das hier darf durchaus als "Schicksalswahl" bezeichnet werden - gerade wenn man im Trump-muß-weg-Lager wohnt. Das Land wartet auf die Resultate. Und nach 19 von 20 Kilometern heißt es: Nö, kein Bock mehr, den Rest des Marathons lauf ich später mal?
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #203Eben. Das ist bizarr. Die wissen, was sie maximal an Stimmen reinbekommen, und die machen das seit zig Generationen. Nevada ist zu zwei Dritteln ausgezählt; Wisconsin zu 95% - 3.288.000 von isg. 3.460.000 abgegebenen Stimmen. Das hier darf durchaus als "Schicksalswahl" bezeichnet werden - gerade wenn man im Trump-muß-weg-Lager wohnt. Das Land wartet auf die Resultate. Und nach 19 von 20 Kilometern heißt es: Nö, kein Bock mehr, den Rest des Marathons lauf ich später mal?
Auf der einen Seite ja. Auf der anderen Seite ist sogar Sony nicht in der Lage, alle Anfragen nach der Playstation 5 zum Release zu bedienen. Was ich sagen will: Die Pandemie und ihre Folgen scheinen wirklich in jedem Lebensbereich Durcheinander zu bringen.
Nevada gibt bekannt, dass die am Wahltag "in person" abgegebenen Stimmen gezählt sind.
Und Wisconsin und Michigan, zusammen mit Nevada, reichen Biden zum Sieg.
Was schade ist, denn wenn Michigan Rot bleibt und NC dafür Blau, hätten wir die Chance auf 269 zu 269.
Zitat von Gorgasal im Beitrag #206Vielleicht Walgesänge?
YouTube schlägt mir am rechten Rand vor:
Mozart, Don Giovanni Ivan Rebroff, Das einsame Glöckchen
und
Harold Lloyd, Safety Last (1923)
Gut, beim letzten habe ich zumindest so eine Vermutung, ganz tentativ, wie die KI auf derlei kommt. Der Film ist in Philadelphia gedreht worden, und der Stuntman, der Lloyd beim Fassadenkraxeln gedoublet hat, ist bei den Dreharbeiten im 20. Stock abgerutscht und war ein Ex-Stuntman.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Llarian im Beitrag #193Ebenso war vor der Wahl der Plan ziemlich weit fortgeschritten durch Erweiterung des Senates um zwei Staaten und die Abschaffung des Fillibusters effektiv die Kammer für unabsehbare Zeit den Demokraten zuzuschanzen.
Solche Pläne haben immer den Nachteil, dass sie auch nach hinten losgehen können.
Zum Beispiel hat der Senat 2013 die Filibuster-Möglichkeit bei Ernennungs-Bestätigungen etwas beschränkt. (Damals gab es eine knappe Demokraten-Mehrheit, die nun bei bestimmten Abstimmungen nicht mehr durch einen Republikaner-Filibuster gestoppt werden konnte). Dummerweise ist dann direkt danach die Mehrheit gekippt - und die Republikaner konnten mit ihrer schmalen Mehrheit dann Ernennungen durchdrücken. Tja, dumm gelaufen.
Ähnliches kann auch passieren, wenn zusätzliche Staaten geschaffen werden. Ein Plan ist z.B. aus Puerto Rico einen regulären US-Staat zu machen. Bisher war Puerto Rico immer mit Demokraten-Mehrheit. Nur zeigt sich jetzt, dass die Latino-Vote den Demokraten nicht sicher ist. In Florida scheint ja Biden nun zu verlieren, weil ihm die Latinos von der Fahne gegangen sind. Von daher könnte ein zukünftiger Staat Puerto Rico vielleicht auch irgendwann im roten Lager landen.
Zitat von Gorgasal im Beitrag #206Vielleicht Walgesänge?
OK. Ich hab den Satz bis zum Ende gelesen und dann *wirklich* laut lachen müssen. Danke!
Michigan ist bei AP gerade auf "blau" gewechselt. Biden läge damit bei exakt 270.
Sag ich doch: 270 für Biden ist mittlerweile ein recht plausibles Szenario. Der eine Wahlmann aus Nebraska könnte also spielentscheidend sein...
(269 zu 269 hätte für Trump gereicht. Dann würde das Repräsentantenhaus entscheiden nach einem sehr speziellen Modus, bei dem die Republikaner die Mehrheit hätten).
Zitat von Florian im Beitrag #209Bisher war Puerto Rico immer mit Demokraten-Mehrheit. Nur zeigt sich jetzt, dass die Latino-Vote den Demokraten nicht sicher ist. In Florida scheint ja Biden nun zu verlieren, weil ihm die Latinos von der Fahne gegangen sind. Von daher könnte ein zukünftiger Staat Puerto Rico vielleicht auch irgendwann im roten Lager landen.
Da wäre ich vorsichtig. "Die Latinos" sind sehr heterogen, aus meiner Sicht deutlich heterogener als "die Schwarzen". Das Kind eines vor Fidel Castro geflüchteten Arztes tickt anders als das Kind eines Saisonarbeiters aus Mexiko, und beide wiederum anders als Hurrikan-Flüchtlinge aus Puerto Rico. Die kann man nicht über einen Kamm scheren. Und der Antikommunismus, mit dem man Exilkubaner und -venezolaner gut ansprechen kann, wird bei Puertoricanern ins Leere laufen.
-- Non delectent verba nostra, sed prosint. - Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, 75, 3
Alles ja gerade sehr durcheinander, Nevada hat beschlossen einfach mal für ein paar Stunden nicht zu zählen, wie es Pennsylvania ja schon um 1 Uhr morgens Ortszeit verkündet hat. Warum weiß wohl niemand, vieleicht wurden die von der Wahl- oder den Stimmzetteln überrascht, passiert der Deutschen Bahn ja auch regelmäßig mit dem Winter.
In Wisconsin werden binnen Minuten ~140.000 Stimmzetteln gezählt von denen jeder einzelne an Biden geht. Da müssen mehrere Countys(!) geschlossen gegen Trump sein.
edit: Nicht Wisconsin, Michigan war es mit den 138.000 Stimmen. In Wisconsin gibt es einen ähnlichen "Spike"
Es gibt beim Wahlergebnis übrigens ein sehr interessantes Detail:
Trump hat seinen Stimmenanteil bei Latinos (von 28% auf 32%) und bei schwarzen Wählern erhöht (von 8% auf 12%).
Das ist deshalb interessant, weil uns ja von den Medien immer erzählt wird, wie Trump das Land gespalten habe und wie insbesondere Schwarze und Latinos unter ihm gelitten hätten. Auch die Rassenunruhen und "Black Lives Matter" seien ein Zeichen für den Widerstand gegen Trumps spalterische Politik. Seine Einwanderpolitik sei ein Schlag ins Gesicht der Hispanics. Und er wurde als Freund weißer Südstaaten-Rassisten porträtiert, der für Schwarze absolut unwählbar sei.
Tatsächlich war aber das Gegenteil der Fall. Falls Trump doch noch gewinnen sollte, dann würde er seine Wiederwahl seinem Stimmenzuwachs bei Schwarzen und Latinos verdanken. Und falls er verliert, dann liegt das daran, weil die weißen Wähler ihn nicht ausreichend unterstützt haben.
Ich würde diesen Wahltrend als ein Zeichen dafür sehen, dass die USA nicht ganz so zerrissen sind, wie oft dargestellt. Und als Niederlage für die "Identity Politics" der Demokraten, also für den Versuch, Politik speziell auf bestimmte Minderheitengruppen auszurichten. Unabhängig davon, wer nun die Wahl letztlich gewinnt, finde ich das eher ermutigend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den USA. Der Versuch, Schwarze und Latinos für ein Bündnis mit den aufgeklärten "Woken" Linksliberalen zu instrumentalisieren ist gescheitert. Obwohl Biden ja eine schwarze Frau als Running Mate hatte, hat er relativ zu 4 Jahren bei den Schwarzen und auch bei den schwarzen Frauen verloren. Eigentlich hätte so etwas gar nicht passieren dürfen, wenn man den Fans von "Identity Politics" glaubt.
(Und irgendetwas sagt mir, dass man diese Diagnose in deutschen Medien eher nicht hören wird...).
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.