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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 167 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.11.2009 10:26
#76 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Eltov
R.A. ignorier mich einfach wenn ich dir jetzt lange Bekanntes erzähle


Vielen Dank, das ist sehr interessant.

Mit Emulatoren habe ich mich schon mal etwas beschäftigt, aber nicht genug Zeit reingehängt, um es zum Laufen zu kriegen (die Sache mit den TOS-ROMs war irgendwie zu kompliziert).

Converter dagegen habe ich noch überhaupt nicht probiert, das klingt nicht schlecht.

Wobei das erste Problem wäre, daß ich inzwischen schon so viele Systemübergänge hinter mir habe, daß ich an die Dateien kaum noch herankomme. Sprich, bei meinem MacBook kann ich die alten Disketten überhaupt nicht verwenden.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

10.11.2009 15:51
#77 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten


Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann konnte man mit DOS-Rechnern die Atari-Disketten zumindest lesen (was z.B. mit C64- oder Amiga-Disketten nicht möglich war), weil die Disketten gleich formatiert wurden.

d.h. es sollte zumindest möglich sein, dass man die Dateien auf einen modernen Rechner bekommt.
Ob man sie dann noch lesen kann, ist eine andere Frage.
Das setzt ja voraus, dass man entweder das Atari-Schreibprogramm mittels Emulator zum laufen bekommt, oder dass man das Atari-Dateiformat mit einem anderen Programm öffnen kann.

Signum hatte ja z.B. schon ein recht spezielles Format (mit Buchstaben als Vektor-Graphiken, wenn ich mich recht entsinne).
Aber zumindest einfache ASCII-Text-Dateien müsste man schon noch irgendwie auf einem PC öffnen können.

Spannend dürfte aber vorab schon einmal die Frage sein, ob über 20 Jahre alte Disketten überhaupt noch physisch lesbar sind.
Eigentlich ist die Erfahrung von R.A. eine Bestätigung dafür, dass man wichtige Dokumente immer auch auf guten altem Papier speichern sollte.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

10.11.2009 23:00
#78 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von R.A.
OK - ist mir aber noch zu langsam.



Echt jetzt? Interessant.

Zitat von R.A.
Meine Diplomarbeit (und viele andere Dokumente aus der Studienzeit) kann ich de facto nicht mehr benutzen



Ich auch nicht. Hatte allerdings auch noch nie den Wunsch danach entwickelt - das war eh alles Nonsens, was ich damals verzapft habe. Ich wüsste noch nicht einmal, wo die Disketten dazu sind... Das führt nämlich gleich zum nächsten Punkt: Ein Word-2.0-Dokument aus der DOS-Zeit wird ein heutiges Word auch lesen können, aber du wirst Probleme haben, die schlappen 5-1/4-Zoll Scheiben in den Rechner zu quetschen Ich gehe analog davon aus, dass es Amazon auch in zehn Jahren noch geben wird, die Dinger, auf denen ich heute Daten speichere, aber vielleicht schon nicht mehr.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

11.11.2009 11:40
#79 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von R.A.
OK - ist mir aber noch zu langsam.


Echt jetzt? Interessant.



Ich müßte das wohl mal am Objekt selber ausprobieren. Es geht hier ja weniger um "eine Sekunde" als gemessene Zeit, sondern um die gefühlte Dauer.

Der Vergleich für mich sind
a) das Umblättern im Buch bzw.
b) das Weiterscrollen (Page down Taste) am Bildschirm.
In beiden Fällen nehme ich die verbrauchte Zeit nicht wahr, das Weiterblättern erfolgt gefühlt sofort. Wenn es am Bildschirm etwas stockt (z. B. bei großen PDFs), dann irritiert das, lenkt vom flüssigen Lesen ab.

Noch stärker gilt das natürlich, wenn man vor- oder zurückblätternd etwas sucht.

Mir ist nicht klar, warum das Weiterblättern am Ebook länger dauert als am Bildschirm, eine Sekunde scheint mir da wirklich lang zu sein und würde mir wohl das Lesen verleiden.

In Antwort auf:
... das war eh alles Nonsens, was ich damals verzapft habe.


Das wird bei meiner Diplomarbeit wahrscheinlich nicht der Fall sein. Mathematische Beweise werden nicht von der wissenschaftlichen Entwicklung überholt ...
Mein Problem ist eher ein anderes: Ich verstehe nicht mehr, was ich damals geschrieben habe. Dazu müßte ich mich wohl erst einmal zeitintensiv wieder einarbeiten.

In Antwort auf:
aber du wirst Probleme haben, die schlappen 5-1/4-Zoll Scheiben in den Rechner zu quetschen


Richtig.
Und daraus habe ich gelernt, daß ich bei jedem Systemwechsel den kompletten Datenbestand rüberkopiere, das ist ja heute technisch auch kein Problem mehr.
Und bei Musik und Photos kann ich mir dank der offenen Standards ziemlich sicher sein, daß ich diese dann auch künftig nutzen kann.

Bei anderen Formaten ist das halt ein Problem. Teilweise habe ich mir schon angewöhnt, von jedem Pages-Dokument eine PFD-Version zu speichern, um wenigstens den Lesezugriff dauerhaft zu sichern. Und auch die meisten anderen Texte bekomme ich inzwischen als PDF (z. B. kann ich so die komplette Beschlußlage in der Kommunalpolitik archivieren).

Für andere Dokumententypen ist das Problem noch ungelöst.
Und wenn ich jetzt mit E-Books eine neue Sammlung anlegen würde, möchte ich vorher das Formatproblem gesichert haben. Da ist mir das Amazon-Format nicht ausreichend.



Ich gehe analog davon aus, dass es Amazon auch in zehn Jahren noch geben wird, die Dinger, auf denen ich heute Daten speichere, aber vielleicht schon nicht mehr.[/quote]

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.11.2009 11:49
#80 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von R.A.
Der Vergleich für mich sind
a) das Umblättern im Buch bzw.
b) das Weiterscrollen (Page down Taste) am Bildschirm.
In beiden Fällen nehme ich die verbrauchte Zeit nicht wahr, das Weiterblättern erfolgt gefühlt sofort.


Sind Sie sicher, lieber R.A., daß das weniger als eine Sekunde braucht?

Beim Weiterblättern braucht allein die Blickbewegung vom Ende der alten zum ersten Wort der neuen Seite vielleicht 300 Millisekunden. Zuvor müssen Sie Ihren Arm bewegt, das Blatt mit den Fingern gefaßt und umgeblättert haben.

Ich vermute, daß der Gesamtvorgang deutlich mehr als eine Sekunde braucht. Allerdings ist man in dieser Zeit beschäftigt, während man beim virtuellen Umblättern am Kindle nichts tut, bis die neue Seite sich aufgebaut hat.

Aber ob das wirklich störend ist?

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

11.11.2009 13:34
#81 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Zettel
Sind Sie sicher, lieber R.A., daß das weniger als eine Sekunde braucht?


Nein.
Deswegen sagte ich, daß ich das praktisch ausprobieren muß und daß es letztlich um gefühlte Zeit geht, nicht um gemessene.

Es mag sein, daß das manuelle Umblättern tatsächlich eine Sekunde braucht - aber man empfindet das nicht so. Man muß es auch nur jede zweite Seite machen und beim Blättern um mehrere Seiten geht es schneller als n-mal das Einzelblättern.

Mein Bezugspunkt für das Ebook ist das Lesen am Rechner. Das geht normalerweise in gefühlter Nullzeit: Page Down gedrückt und sofort ist der neue Text da. Oder mehrfach gedrückt und ich bin entsprechend weiter, ganz ohne Verzögerung.

Manchmal aber (langsamer Rechner, langes Dokument) funktioniert das nicht. Man drückt die Taste - und dann hakt es spürbar, bis die neue Seite kommt.
Vielleicht bin ich da nicht typisch - aber diese Verzögerung finde ich sehr nervend, deutlich negativer als das mit dem reinen Zeitverlust zu erklären ist.
Gerade bei längerem Lesen verleidet mir ein solches regelmäßiges "Haken" den Spaß deutlich.

Übrigens auch ein Grund, warum ich nicht gerne auf dem PDA (Palm T/X) lese. Der blättert eigentlich auch fast verzögerungslos. Aber weil das Display nur einen recht kleinen Textabschnitt faßt, muß eigentlich andauernd geblättert werden und das zerhackt das Lesevergnügen.

Es ist gut möglich, daß ich mit dieser Erwartungshaltung eine Minderheit repräsentiere (ich bin allgemein ein Viel- und vor allem ein Schnell-Leser). Es geht eben jeder anders mit solchen Geräten um und die subjektiven Anforderungen unterscheiden sich sehr - und haben häufig wenig mit der Funktionalität zu tun, auf die die Hersteller den Schwerpunkt legen.

Colombia Offline



Beiträge: 119

11.11.2009 14:27
#82 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von califax

Zitat von Eltov

Andererseits habe ich mich jedes mal schwarz geärgert wenn ein Prof sein eigenes Buch ("Prüfungsrelavant ist natürlich ausschließlich die zufällig zum Semesterbeginn erschienene, überarbeitete und ergänzte Neuauflage für 40-80 Ocken.") zum Pflichtkauf erklärt hat. In fünf Jahren kommt damit -- Gott sei gepriesen -- niemand mehr durch.


Abwarten.
Die erste Ausgabe ist die Habilitation oder Doktorarbeit.
Die Errata werden im HS von den Studenten erarbeitet, die Kapitel der neueren Ausgaben stammen aus den Oberseminararbeiten, Mindestkundschaft sind die eigenen Studenten aller zwei Semester plus die Bibliotheken aller Unis, wo man Kumpels sitzen hat.
Das ist ein Geschäftsmodell, das überleben wird.
Es ist einfach zu einfach.




Da muss ich mal ganz gezielt zumindest einen meiner ehemaligen Professoren in Schutz nehmen, der meinte er könnte es uns auf keinen Fall zumuten soviele Euros für die gerade neu erschienene Ausgabe seines letzten Buches auszugeben und uns aufforderte es doch bitte kostenlos unter http://www.springerlink.com herunterzuladen!

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.11.2009 14:39
#83 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Colombia
Da muss ich mal ganz gezielt zumindest einen meiner ehemaligen Professoren in Schutz nehmen, der meinte er könnte es uns auf keinen Fall zumuten soviele Euros für die gerade neu erschienene Ausgabe seines letzten Buches auszugeben und uns aufforderte es doch bitte kostenlos unter http://www.springerlink.com herunterzuladen!


Zu meinen Studienzeiten Anfang der sechziger Jahre gab es auch einen erheblichen Hörerrabatt. Wer eine Vorlesung bei dem jeweiligen Autor hörte, bekam das Buch, wenn dieser das bescheinigt hatte, erheblich billiger. Ich nehme an, daß der Autor bei diesen Exemplaren auf sein Honorar verzichtete.

Selbst habe ich das nie ausprobiert und weiß deshalb nicht, ob es das heute noch gibt. Ein Lehrbuch zu schreiben mag einträglich sein; wissenschaftliche Arbeit ist es in der Regel nicht.

Herzlich, Zettel

Colombia Offline



Beiträge: 119

11.11.2009 15:04
#84 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Das gibt es teilweise auch immer noch (also: vor ein paar Jährchen in Prof von mir), wobei bei meinen Professoren sowieso nur ganz wenige ihre eigenen Bücher loswerden wollten und das Thema somit auch nicht wichtig war.
Aber nochmal zur Seite springerlink.com. Diese hat einen Vertrag mit der Unibib und man kann über das Uninetz so gut wie alle Springerbücher als PDF herunteladen, was ich auch eifrig getan habe. Ein so schlechtes Geschäft scheint es für den Verlag ja nicht zu sein, wenn er dieses Angebot weiterhin so aufrecht erhält.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

11.11.2009 15:14
#85 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

"Zu meinen Studienzeiten Anfang der sechziger Jahre gab es auch einen erheblichen Hörerrabatt. Wer eine Vorlesung bei dem jeweiligen Autor hörte, bekam das Buch, wenn dieser das bescheinigt hatte, erheblich billiger. Ich nehme an, daß der Autor bei diesen Exemplaren auf sein Honorar verzichtete."

Vielleicht.
Vielleicht ist das aber auch ganz normale Preisdifferenzierung.

Vereinfacht gesagt:
Ein Anbieter maximiert seinen Gewinn, wenn er von seinen Kunden unterschiedliche Preise nehmen kann - und zwar jeweils in genau der Höhe, die der Kunde gerade noch zu zahlen bereit ist.

"Studententickets" oder "Seniorenpreise" sind also i.d.R. nicht einfach ein sozialer Akt sondern eine Gewinnmaximierungs-Strategie.

Bei Büchern ist normalerweise eine Preisdifferenzierung aber nicht möglich (wegen Buchpreisbindung).
Durch den "Hörerrabatt" kann man das aber doch durch die Hintertür erreichen.
Typischerweise ist z.B. ein Professor in der Lage, mehr für ein Buch zu bezahlen als ein einfacher Student.
Es ist daher sinnvoll, vom Professor auch mehr zu nehmen als vom Studenten.
Am einfachsten dadurch, dass man einen hohen Preis festsetzt und dann dem Studenten einen Rabatt einräumt.

Wenn man auf diese Weise den Gewinn maximiert, muss ggf. der Autor auch nicht auf sein Honorar verzichten - im Gegenteil: auch sein Honorar wird maximiert.


Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.11.2009 17:10
#86 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Colombia
wobei bei meinen Professoren sowieso nur ganz wenige ihre eigenen Bücher loswerden wollten


So habe ich es auch immer gehalten. Aber ich weiß schon, daß es auch anders gemacht wird. Ich kenne auch Kollegen, die als Spezialgebiet für Prüfungen ihre eigene glorreichen Publikationen zur Auswahl stellen.

Zitat von Colombia
Aber nochmal zur Seite springerlink.com. Diese hat einen Vertrag mit der Unibib und man kann über das Uninetz so gut wie alle Springerbücher als PDF herunteladen, was ich auch eifrig getan habe. Ein so schlechtes Geschäft scheint es für den Verlag ja nicht zu sein, wenn er dieses Angebot weiterhin so aufrecht erhält.


Die Verlage leben ja inzwischen von diesen Großkunden. Die Zeitschriften sind so teuer geworden - ein Jahresabo von vier Heften kann durchaus zwischen 500 und 1000 Dollar kosten -, daß es praktisch keine privaten Kunden mehr gibt.

Verlage wie Springer und Elsevier haben da gute Karten. Die vielen Kleinen verschwinden vom Markt; vor allem, wenn sie noch versucht hatten, in der jeweiligen Landessprache statt in Englisch zu publizieren.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.11.2009 17:13
#87 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Florian
Vielleicht ist das aber auch ganz normale Preisdifferenzierung.

Vereinfacht gesagt:

Ein Anbieter maximiert seinen Gewinn, wenn er von seinen Kunden unterschiedliche Preise nehmen kann - und zwar jeweils in genau der Höhe, die der Kunde gerade noch zu zahlen bereit ist.


Das leuchtet ein. Wieder was gelernt.

Herzlich, Zettel

Eltov Offline




Beiträge: 152

11.11.2009 21:03
#88 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

In Antwort auf:
Mir ist nicht klar, warum das Weiterblättern am Ebook länger dauert als am Bildschirm, eine Sekunde scheint mir da wirklich lang zu sein und würde mir wohl das Lesen verleiden.



Das liegt an den speziellen Eigenschaften der verbauten E-Ink Displays und wird sich wohl nicht massiv verbessern lassen. Dafür verbrauchen diese Displays keine Strom mehr wenn die Seite einmal aufgebaut ist.

Colombia Offline



Beiträge: 119

12.11.2009 00:26
#89 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Zettel
[
Die Verlage leben ja inzwischen von diesen Großkunden. Die Zeitschriften sind so teuer geworden - ein Jahresabo von vier Heften kann durchaus zwischen 500 und 1000 Dollar kosten -, daß es praktisch keine privaten Kunden mehr gibt.
Verlage wie Springer und Elsevier haben da gute Karten. Die vielen Kleinen verschwinden vom Markt; vor allem, wenn sie noch versucht hatten, in der jeweiligen Landessprache statt in Englisch zu publizieren.
Herzlich, Zettel



Was die Zeitschriften betrifft, stimme ich da zu. Aber was die Bücher betrifft. Wenn sich 200 Studenten einer Vorlesung ein 50 Euro Buch als pdf runterladen, kann das auf den ersten Blick für den Verlag nicht von Vorteil sein. So hoch werden die Gebühren für einen Zugang zur Seite auch wieder nicht sein. Zumal es ja noch viele andere Vorlesungen und Studenten an der Uni gibt, als nur diese.
Andererseits wird sich der Verlag damit wohl eben auch der Realität stellen. Viele würden sich das Buch evtl. doch nur kopieren, so bekommt er zumindest eine kleine Summe. Und ein paar Studenten werden das Buch auch weiterhin kaufen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

12.11.2009 11:17
#90 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Eltov
Das liegt an den speziellen Eigenschaften der verbauten E-Ink Displays und wird sich wohl nicht massiv verbessern lassen.


Oh wie schade.
Ich hatte nach der Entwicklung der letzten Jahre den Eindruck, daß die Geräte in Kürze so weit sein werden, daß sie meinen Wünschen entsprechen. Das hätte ich dann abgewartet und dann zugeschlagen. Wie ich das bisher eigentlich immer gemacht habe (PC, Digitalkamera, iPod, PDA ...): Nicht aus Ungeduld lästige Kompromisse eingehen, die einem den Gebrauch des Geräts verleiden - sondern lieber noch etwas warten und etwas kaufen, mit dem man rundum zufrieden ist.

Wenn das bei den E-Books nicht gehen sollte, wird es schwierig für mich.

Eltov Offline




Beiträge: 152

12.11.2009 11:31
#91 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Ergänzung: Mit "wohl nicht massiv" heißt in dem Zusammenhang das sie in den nächsten 10 Jahren vermutlich keine LCDs ersetzen können, und es würde mich auch wundern wenn sie irgendwann einmal Papier+Kugelschreiber überflüssig machen. Es würde mich allerdings schon wundern wenn sie den Seitenaufbau nicht irgendwann in erträglicher Zeit schaffen können. Derzeit sind die Dinger ja noch so verdammt klein dass man ständig die Seite wechseln muss. Sobald Reader im A4 Format (2 A5 Seiten gleichzeitig) erhältlich sind wird man den Seitenaufbau auch weniger lästig finden.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

12.11.2009 13:15
#92 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Erleichterung - das hört sich doch schon ganz anders an.
Einen LCD-Ersatz braucht es ja gar nicht, und in der Tat würde etwas mehr Format helfen.

Wobei ich A4 zu viel fände, das geht dann wieder auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit (Taschenbuchgröße ist gerade unterwegs schon sehr praktisch).

Wobei es da auch immer wichtig ist, daß die Gehäusegröße möglichst gut ausgenutzt wird. Ich bin immer wieder erstaunt über das schlechte Design mancher Geräte - ein Riesenrand ums Display, so daß man für viel Außenmaß wenig Anzeigefläche hat.

Eltov Offline




Beiträge: 152

12.11.2009 14:36
#93 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

A4 ist vieleicht tatsächlich etwas groß, aber das Format eines ausgeklappten Taschenbuchs sollten die Dinger schon haben, ich denke es wird in absehbarer Zeit entsprechende Angebote geben. Größere Formate werden wohl erst handlich sobald sich die E-Paperdisplays ähnlich wie Papier verhalten, man sie also zusammenrollen, evtl. irgendwann einmal sogar knicken kann.Es gibt schon Prototypen die in diese Richtung gehen, siehe http://www.youtube.com/watch?v=vOYKAeBTi...player_embedded

Llarian Online



Beiträge: 7.121

12.11.2009 17:13
#94 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

In Antwort auf:
Wobei ich A4 zu viel fände, das geht dann wieder auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit (Taschenbuchgröße ist gerade unterwegs schon sehr praktisch).


Nicht, wenn Du es aufklappen kannst. Wir stehen derzeit durchaus vor größeren technischen Entwicklungen, allerdings glaube ich da weniger an die E-Ink, die ja nichtmal Farbe kann. Ich würde vermuten, dass wir über kurz oder lang sehr kompakte, eventuell klappbare, Bildschirme bekommen, möglicherweise auf Basis von AMOLEDs. Die man prima im Dunkeln lesen kann, die biegsam sind, ziemlich unemfindlich und problemlos hunderte von Bildern pro Sekunde zulassen.
Überhaupt meine ich, dass die E-Ink inzwischen eine ziemliche Totgeburt ist. Nahezu jeder trägt heute ein Protzofon bei sich, die meisten schon mit Organizer Funktionen, viele mit Touch Displays von 3-4 Zoll Grösse. Komplett integriert als Terminkalender, Telefon, Navigationssystem, MP3-Player und Einkaufszettel. Und die Ansprüche an diese Geräte steigen. Dabei irgendwann Buchfunktionen zu integrieren dürfte nicht allzu dramatisch werden. Nehmen wir an, Du könntest ein Gerät kaufen, so gross wie ein Iphone, dass all das kann, sich noch auf zwei Seiten aufklappen lässt und Dir ein Buch zeigt. Wozu brauchst Du da noch E-Ink oder einen Kindle ?

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

12.11.2009 18:45
#95 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Llarian
allerdings glaube ich da weniger an die E-Ink, die ja nichtmal Farbe kann.


Ein echter Vorteil ;-)
Farbe wird überschätzt (insbesondere beim Bücherlesen). Und sie verführt zu Blödsinn wie den spiegelnden Displays.

OK, E-Book mit Farbmöglichkeit wäre besser als ohne. Aber m. E. ist das wirklich ein Nebenaspekt.

In Antwort auf:
Ich würde vermuten, dass wir über kurz oder lang sehr kompakte, eventuell klappbare, Bildschirme bekommen, möglicherweise auf Basis von AMOLEDs. Die man prima im Dunkeln lesen kann, die biegsam sind, ziemlich unemfindlich und problemlos hunderte von Bildern pro Sekunde zulassen.


Klingt gut. Bis auf die "hunderte von Bildern pro Sekunde". Dann wird wieder auf Video und Multimedia-Schickimicki gehypt, und die soliden textorientierten Benutzer haben das Nachsehen.

In Antwort auf:
Nehmen wir an, Du könntest ein Gerät kaufen, so gross wie ein Iphone, dass all das kann, sich noch auf zwei Seiten aufklappen lässt und Dir ein Buch zeigt.


Dann habe ich immer noch einen Minibildschirm, auf dem Bücher zu lesen eine Qual ist.

Es hat m. E. weniger mit der eigentlichen Technik zu tun, daß Smartphones und Ebooks getrennt bleiben sollten - das sind einfach unterschiedliche Anforderungen.

Das Smartphone soll klein sein, in die Hosentasche passen, eine Bedieneroberfläche nur für komprimierte Infos anbieten (Kontake, Termine, Emails ...).

Auf einem E-Reader (ich will mal vom Book weg, Zeitschriften sind fast wichtiger) brauche ich mindestens eine taschenbuchgroße Fläche - so oft kann ich das Miniphone gar nicht aufklappen, daß das vernünftig funktioniert.

Llarian Online



Beiträge: 7.121

12.11.2009 21:41
#96 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

In Antwort auf:
Farbe wird überschätzt (insbesondere beim Bücherlesen).


Farbe wird unterschätzt. Weil so viele nicht damit umgehen können :)
Beim Lesen von Prosa ist Farbe wohl in der Tat weniger nützlich, aber bei nahezu allen sachlichen Abhandlungen können Farben sehr nützlich sein. Wenn ich heute überhaupt wieder ein Paper verbreche, dann nutze ich für nahezu alle Darstellungen Farben, einfach weil die Informationsdichte dadurch erheblich steigt.

In Antwort auf:
Dann wird wieder auf Video und Multimedia-Schickimicki gehypt, und die soliden textorientierten Benutzer haben das Nachsehen.


Sind die anderen unsolide ? :)
Nein, ernsthaft: Text und Animation ist doch kein Widerspruch. Wenn ich ein Lexikon lese, dann freue ich mich, wenn ein Gegenstand, möglicherweise durche eine 3-dimensionale Animation, erklärt wird. Das ist etwas, was ein Buch aus Papier kaum leisten kann. Ähnliches gilt für Zeitungen. Das was Du als solide textorientiert beschreibst, trifft nach meinem Dafürhalten rein den Aspekt der Literatur.

In Antwort auf:
Das Smartphone soll klein sein, in die Hosentasche passen, eine Bedieneroberfläche nur für komprimierte Infos anbieten (Kontake, Termine, Emails ...).


Das sagst Du. Und trotzdem kommen wir zur Zeit wieder zu grösseren Handys als noch vor ein paar Jahren. Es ist verdammt schwer einzuschätzen, wo sich das ganze hinentwickelt. Man kann sich ja das Iphone ansehen (und das ist ja nun recht begehrt), jetzt kann man sich noch vorstellen, dies könne auf doppelte Grösse aufgeklappt werden. Damit ist es deutlich grösser als die meisten Bücher von Reklam.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.11.2009 21:54
#97 Farbdruck? Antworten

Zitat von Llarian
Beim Lesen von Prosa ist Farbe wohl in der Tat weniger nützlich, aber bei nahezu allen sachlichen Abhandlungen können Farben sehr nützlich sein. Wenn ich heute überhaupt wieder ein Paper verbreche, dann nutze ich für nahezu alle Darstellungen Farben, einfach weil die Informationsdichte dadurch erheblich steigt.


Vielleicht ist das, lieber Llarian, wieder mal eine Generationsfrage. Ich bin wissenschaftlich mit gedruckten Zeitschrifen sozialisiert worden, bei denen farbige Abbildungen nur bei einigen überhaupt möglich waren; und dann für irrwitzige Kosten, weil eigens Hochglanzseiten für den Farbdruck in das Heft aufgenommen werden mußten.

Bei Schrift ist Farbe allenfalls in Kinderbüchern nützlich. Aber auch bei den meisten Abbildungen erzielt man durch Buntheit nach meiner Erfahrung keine bessere Verständlichkeit.

Bei Kurvendiagrammen kann man durch verschiedene Gestaltung der Kurvenzüge (durchgezogen, gestrichelt, gepunktet usw.) meist dieselbe Klarheit erzielen wie durch verschiedene Farben. Auch für Säulendiagramme gilt das sinngemäß; mehr als drei Reihen von Säulen sollten eh nicht "hintereinander" stehen, und die können weiß, schwarz und grau sein.

Vorteile bringt Farbe bei Tortendiagrammen. Und wirklich unentbehrlich sind Farben bei Falschfarbendarstellungen, wie sie von der Astronomie über die Klimatologie bis zur Hirnphysiologie dank moderner Meß- und vor allem Auswertungsverfahren in der Tat immer wichtiger werden.

Herzlich, Zettel

Llarian Online



Beiträge: 7.121

12.11.2009 22:09
#98 RE: Farbdruck? Antworten

Lieber Zettel,

ich glaube in der Tat das ist eine Generationsfrage, allerdings mit einem gewissen Traditionsverständnis gekoppelt. In meinem Fachbereich hatte es den Vorteil, dass es soviel Tradition nicht gibt, und farbige Paper schon vorkommen. Insbesondere seit auf grossen Konferenzen die Preceeding eh nicht mehr gedruckt werden, dem PDF ist es egal, ob es Farbe enthält.

In Antwort auf:
Bei Kurvendiagrammen kann man durch verschiedene Gestaltung der Kurvenzüge (durchgezogen, gestrichelt, gepunktet usw.) meist dieselbe Klarheit erzielen wie durch verschiedene Farben.


Aber es ist eine Krücke. Natürlich können Sie mit dieser viel erreichen, aber es bleibt eine Krücke. Menschen ist nun einmal Farbsehen gegeben, ich sehe keinen Grund, das nicht einzusetzen, weil es traditionell früher schwierig war, farbig zu drucken. Mit Graustufen können Sie genau ein Spektrum von hell bis dunkel abdecken, Farbe gibt ihnen die Möglichkeit wenigstens 3 Spektren abzudecken, was eine erheblich höhere Differenzierung erlaubt (auch beispielsweise bei Fotos).

Ob farbiger Text Sinn macht, darüber kann man sicher lange streiten. Die meisten finden "bunte Texte" eher störend. Dennoch kann auch dabei Farbe Sinn machen, wenn man beispielsweise einzelne Wörter oder deren Schreibweise betonen will. In Schwarzweiss-Texten macht man das dann mit Kursiv-Schrift, Unterstreichnung, Fettdruck, Kapitälchen oder einem anderen Font. Aber oftmals sind das, wie oben, nichts weiter als Krücken. Weil man keine Farbe hat.

Auf den Punkt gebracht: Farbe muss man nicht überall nutzen. Aber es ist mit Sicherheit ein Bonus die Möglichkeit zu haben.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.11.2009 22:43
#99 RE: Farbdruck? Antworten

Lieber Llarian,
ich hätte gar nicht gedacht, daß dieses doch eigentlich periphere Thema so interessant werden könnte.

Zwei Anmerkungen.

Es ist erheblich eine Frage der Sehgewohnheiten. Mir ist das zum ersten Mal beim gedruckten "Spiegel" klargeworden. Als "Focus" bunt auf den Markt kam, als fast alle Zeitschriften bunt geworden waren, beharrte der "Spiegel", noch von Augstein geführt, trotzig auf schwarzweiß. Augstein schrieb damals - ähnlich wie ich jetzt - , daß er in Farbe keinen zusätzlichen Informationswert erkennen könne.

Aber dann passierte etwas Seltsames. Der "Spiegel" sah immer unattraktiver, immer mehr irgendwie zurückgeblieben aus. Unsere Sehgewohnheiten hatten sich durch alle die anderen bunten Blätter verändert. Die Auflage sank (nicht nur aus diesem Grund), und auch der "Spiegel" mußte zum Farbdruck übergehen.

Man kann das auch im TV sehen. Wenn ein Porträt in Schwarzweiß in die "Tagesschau" o.ä. eingeblendet wird, dann kann man sicher sein, daß vom Tod des Betreffenden berichtet wird.



Das zweite ist die Sache mit der "Krücke". Eine möglichst realitätsnahe Darstellung ist keineswegs unbedingt eine möglichst gute Darstellung. Man kann das an Navis sehen. Da kommt es nicht darauf an, auf dem Display möglichst viel zu zeigen, sondern nur das zur Orientierung Wichtige.

Farbe ist für das visuelle System von uns Primaten nicht vorrangig. Vorrangig sind Konturen, also Kontrastsprünge. Nur deshalb sind Zeichnungen überhaupt erkennbar. Und auch bei den Konturen ist nur ein Teil wirklich essentiell. Deshalb können Karikaturen den Dargestellten so perfekt treffen.

Farben liefern Primaten zusätzliche Informationen mit Signalcharakter. Braun und grün ist die Standard-Welt, mit dem blauen Himmel darüber. Was rot oder gelb oder orange ist, hebt sich davon ab.

Das ist für den Schimpansen im Regenwald nicht anders als für den heutigen Verkehrsteilnehmer oder Operator an Displays & Controls.

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

13.11.2009 10:14
#100 RE: Der Kindle kommt nach Deutschland Antworten

Zitat von Llarian
Farbe wird unterschätzt.


Da schließe ich mich Zettel an, das ist wohl eine Generationenfrage.
Was natürlich meine Chancen deutlich verringert - welcher Hersteller wird denn auf die Wünsche irgendwelcher alten Säcke Rücksicht nehmen? Wo doch ohnehin Kundenbedürfnisse bei der Geräteentwicklung nur eine Nebenrolle spielen ...

In Antwort auf:
Weil so viele nicht damit umgehen können :)


Exakt.
Du hast ja völlig recht: Eine gut gemacht Illustration, mit intelligenter Farbverwendung, kann unglaublich weiterhelfen.
Aber sehr häufig ist das leider nicht. Mehrheitlich findet man bunten Schmodder, der vom Thema ablenkt oder Inhaltslosigkeit verdecken soll (aber vielleicht bin ich zu häufig mit den Folien irgendwelcher Unternehmensberater konfrontiert).

In Antwort auf:
Das was Du als solide textorientiert beschreibst, trifft nach meinem Dafürhalten rein den Aspekt der Literatur.


Nein, das trifft auch sehr viele Sachdarstellungen, insbesondere im politischen Bereich.
Also für das, was 90% des Inhalts von Zeitungen und Zeitschriften ausmacht.

In Antwort auf:
Und trotzdem kommen wir zur Zeit wieder zu grösseren Handys als noch vor ein paar Jahren.


Mein Handy nicht:
http://www.pearl.de/a-PX3200-4099.shtml

In Antwort auf:
Man kann sich ja das Iphone ansehen (und das ist ja nun recht begehrt), jetzt kann man sich noch vorstellen, dies könne auf doppelte Grösse aufgeklappt werden.


Gut möglich, und das wäre für PDA-Anwendungen sehr komfortabel.

In Antwort auf:
Damit ist es deutlich grösser als die meisten Bücher von Reklam.


Die sind aber kein Maßstab, sondern auch nur eine Notlösung.
Ein vernünftiger E-Reader muß sich am normalen Lesekomfort des Printbereichs messen lassen.

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