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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 157 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Florian Offline



Beiträge: 3.171

10.02.2011 17:33
#151 RE: Künast und die Quote Antworten

Sie sprechen 2 Punkte an.
Einem der beiden würde ich zustimmen, dem anderen nicht.

Punkt A: (ich zitiere sinngemäß)
Frauen werden als störend empfunden. Es gibt zumindest implizit ein Arrangement unter Männern, die Frauen aus Führungspositionen fern halten wollen.

Dies halte ich für nicht zutreffend.
Erstens habe ich (als Mann) ein derartiges Arrangement nie mitbekommen. Weder explizit noch implizit.
Zweitens würde es mir auch nicht logisch erscheinen. Denn für meinen eigenen Aufstieg in einer Hierarchie sind diejenigen die größten Konkurrenten, die mir selbst besonders ähnlich sind. Wenn ich also Einfluss darauf nehmen kann, wer eine Position bekommt, dann sollte ich (wenn es mir um meine eigene Karriere geht) rationalerweise jemanden bevorzugen, der sich von mir möglichst deutlich unterscheidet. Es ist daher NICHT in meinem Interesse Frauen fern zu halten und nur Männer in der Führungsetage zu haben.
Ganz im Ernst Stephanie:
Dieses Bild der typischen Führungsetage, das Sie da zeichnen, sieht man zwar immer wieder. Aber ich kann das aus eigener Erfahrung nicht bestätigen und halte es auch schlicht für nicht plausibel.

Punkt B: (ich zitiere sinngemäß)
Die Tatsache, dass Frauen Kinder bekommen können, schadet ihrer Karriere. Ganz unabhängig davon, ob der Kinderwunsch im Einzelfall besteht, reicht allein schon die theoretische Möglichkeit aus, um weibliche Karrieren zu behindern.

Dies stimmt sicherlich.
Erstens auch hier: aus eigener Erfahrung.
Zweitens ist liegt hier auch ganz klar ein Unternehmensinteresse vor, dass Diskriminierung sinnvoll erscheinen lässt. Dies ist auch der entscheidende Unterschied zu Punkt A.
Bei A unterstellen sie ja implizit, dass die Führungsetage entegen dem eigentlichen Unternehmensinteresse Frauen blockiert. Und dies ist in einer Marktwirtschaft eigentlich nicht nachhaltig möglich. Denn es gäbe dann die Möglichkeit, dass Wettbewerber aus dem dümmlichen Verhalten des Unternehmens Vorteile ziehen. Früher oder später sorgt dann schon der Wettbewerb dafür, dass das dümmliche Verhalten verschwindet.
Bei B ist das Verhalten der Unternehmen hingegen ggf. durchaus rational.
Sie haben hier auch genau den tieferliegenden Grund identifiziert, warum Frauen schlechtere Karrierechancen haben als Männer.
Dummerweise liegt das aber halt in der biologischen Natur der Sache.

Wenn man nun B als Begründung für eine Frauenquote nimmt, dann muss man aber schon der Wahrheit ins Auge blicken:
Man will (aus "Gerechtigkeit") eine Quote, OBWOHL man weiß, dass Frauen auf bestimmten Managementpositionen für die betroffenen Unternehmen nachteilig sind. Man nimmt also bewusst einen volkswirtschaftlichen Schaden in Kauf.

Stefanie Offline



Beiträge: 606

10.02.2011 17:56
#152 RE: Künast und die Quote Antworten

"Wenn man nun B als Begründung für eine Frauenquote nimmt, dann muss man aber schon der Wahrheit ins Auge blicken"

Ich sage nicht, dass ich für eine Quote bin. Ich sehe hier ein Problem, bei dem ich nicht weiß, wie man es lösen sollte. Ferner führt die Quote in Verwaltungen mittlerweile dazu, dass bei einem Frauenüberschuss in bestimmten Ebene, Männer bevorzugt behandelt werden. Dies nur mal so am Rande.

"Erstens habe ich (als Mann) ein derartiges Arrangement nie mitbekommen. Weder explizit noch implizit."

Ihre Begründungen dafür, warum Sie dann eher eine Frau nehmen würden, mögen auf sie zutreffen. Sicher auch auf viele andere Männer. Sie hätten lieber die Frau als Konkurrentin. Das sagt aber nichts darüber aus, wen Sie als Mitarbeiter einstellen würden. Das sagt nur etwas darüber aus, wen Sie lieber als Konkurrenten hätten.


Meine Beobachtungen stehen also gegen Ihre. Nicht überall und nicht auf allen Ebenen findet sich das Problem. Aber das Problem besteht und sei es auch nur, weil der CEO keine Unruhe haben will und sich der Rest des Vorstandes oder die Ebene drunter es sich mit dem nicht verscherzen will, weil sie wissen, der hat ein Problem mit Frauen oder weil sie es nur nicht ausschließen können und damit das Risiko bei Einstellung einer Frau laufen, dass diese dann ggf. Schwierigkeiten haben könnte, Interessen gegenüber diesem durchzusetzen. Ich kenne dieses Abstreiten zu genüge bzw. dieses von sich aus behaupten, bei uns nicht. Frauen können dem in Unternehmen nicht viel entgegen setzen. Sagen sie, alles unwahr kommt sehr schnell von zu vielen Männern, ach, die will die hier die Diskriminierungsschiene fahren. Frau ist auch gut beraten, das nicht anzusprechen und statt dessen ihr Ding zu machen. Die Ackermann Bemerkung mit dem durch Frauen wird es bunter und hübscher, ist auch so ein Klassiker. Hört man ständig bei Herren in dem Alter, bin daher erstaunt gewesen, dass es nun bei ihm so eine Welle gab. Gönnerhaft tun sie so, als hätten sie gerne Frauen dabei. Der Hammer den ich diesbzgl. erlebte, war, dass ein Vorgesetzter einer Frau sagte, warum tragen sie nur noch dunkle Anzüge. Des war so ein hübscher Farbkleks, dass sie viel rosa trugen. Warum wohl trägt die kein rosa mehr, um bloß zu vermeiden, als Frau aufzutreten.

Es gibt Branchen, in denen gehören Frauen dazu - allerdings gilt das für keine Führungsebene eines Dax-Konzerns. Aber es gibt auch die anderen und das sind es nicht nur die Männer, die weiter einen auf coole Führungsbande machen wollen mit coolen Schwätzchen zwischen durch, indem sich über die neusten Klamotten der Sekretärinnen unterhalten werden - pauschalisiert, überspitzt, klischeebediened, aber es gibt sie diese eingespielten Rituale, wie auch immer sie sich dann in dem jeweiligen Unternehmen gestalten - , es sind auch eben diese Sekretärinnen, die es den Frauen schwer machen, weil sie ein Problem damit haben, plötzlich auch einer Frau den Kaffee bringen zu müssen. Das ist nicht nur von den Männer als störend empfunden, wenn da plötzlich eine Frau mitmischt, auch Frauen mögen es nicht, wenn plötzlich die Rollenverteilung auf der Etage durcheinander gewürfelt wird. Und hierbei sind es dann auch die Frauen, welche sich die Blöße geben, sich zu verplappern. Die Männer beäugen zwar die neue Frau kritisch, gewöhnen sich aber in der Regel recht schnell dran und schweigen dann halt einfach nur, wenn diese Frau reinkommt und gerade Gespräche stattfinden, die sie vor Frau nicht weiterführen wollen. Die Sekretären sind es, die dann plötzlich der Neuen erklären, dass die Spülmaschine abwechselt von den Mädels ausgeräumt werden und die Neue Donnertags dran sein soll. Völlig ignorierend, dass die Neue dafür völlig überbezahlt ist und nur, weil sie eine Frau ist annehmen, die sei auch für die Spülmaschine zuständig. Sich auch überhaupt nicht überlegend, dass der Chef der Neuen ausflippen würden, wenn er mitbekäme, dass die ihre Zeit für die Spülmaschine investiert, anstatt ihm zuzuarbeiten oder was auch immer.

Sie können mir hier erzählen, das stimmt alles nicht und Sie hätten lieber eine Frau als Konkurrentin. Selbst in den Unternehmen, in denen Frauen sich durchgesetzt haben, will kein Mann pauschal Frau lieber als Konkurrentin. Das hängt von der Frau ab, ob die als Konkurrentin will oder lieber nicht. Zumal der Konkurrent nicht die Frau einstellt, sondern der Chef der beiden und wenn der sich in einer Ebene befindet, wo Frauen bisher nicht vorkommen - also in Unternehmen, in denen Frauen im Stab und in der Führungsebenen nicht vorkommen - und in der Ebene unter ihm auch nicht, ist es eben alles andere als selbstverständlich, dass der eine Frau nachholt, wenn es auch einen halbwegsgeeigneten Mann gibt.

Für diese Ebenen bewerben sich natürlich auch viel mehr Männer. Dies aber auch, weil viele Frauen eben nicht abends und am Wochenende zur Verfügung stehen können oder wegen Aussetzens aus dem vorgenannten Grund, in der Karriere im Vergleich zu den gleich alten Männern zurück geworfen wurden etc.

Muyserin Offline




Beiträge: 110

14.02.2011 14:26
#153 Extra 3 zum Thema Frauen in Führungspositionen Antworten

Die Diskussion hier scheint ja langsam zum Erliegen gekommen zu sein, so dass ich mit einem kleinen Nachsatz hoffentlich keine tiefsinnigen Argumentationsketten störe. Der Beitrag von Extra 3 scheint mir einfach zu gut zu passen …

--
Journal ohne Ismus … lauter gute Nachrichten

Stefanie Offline



Beiträge: 606

14.02.2011 16:04
#154 RE: Extra 3 zum Thema Frauen in Führungspositionen Antworten

Zitat von Muyserin
Der Beitrag von Extra 3 scheint mir einfach zu gut zu passen …






So sind sie, bzw. zu viele Männer sind so...auch hier....aber so ist das halt.

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

14.02.2011 17:13
#155 RE: Extra 3 zum Thema Frauen in Führungspositionen Antworten

Netter Beitrag von xtra3, aber für mich hat Gerard Bökenkamp bei ef eigentlich alles Richtige schon gesagt. Sogar noch über die sogenannte "Geschlechterproblematik" hinaus ist damit alles Quotengedöns abgehakt und er zeigt auch sehr richtig die Ecke auf, wo sowas gern sprießt.

(Meine Stimme hat er beim nächsten Voting für freiheitliche Artikel)

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Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

14.02.2011 18:08
#156 RE: Extra 3 zum Thema Frauen in Führungspositionen Antworten

Zitat von Muyserin
Die Diskussion hier scheint ja langsam zum Erliegen gekommen zu sein, so dass ich mit einem kleinen Nachsatz hoffentlich keine tiefsinnigen Argumentationsketten störe. Der Beitrag von Extra 3 scheint mir einfach zu gut zu passen …



Ich hoffe nur, dass die Leute von Extra-3 dafür sehr lange filmen und schneiden mussten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nur solche dummen Antworten bekommen haben ;-)

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

14.02.2011 19:15
#157 RE: Marginalie: Der "Spiegel" und die Frauenquote Antworten

Zitat von Muyserin
Die Diskussion hier scheint ja langsam zum Erliegen gekommen zu sein, so dass ich mit einem kleinen Nachsatz hoffentlich keine tiefsinnigen Argumentationsketten störe. Der Beitrag von Extra 3 scheint mir einfach zu gut zu passen …


Von mir ein:. So sind se halt, die @¡$¿

Ansonsten hat Gérard Bökenkamp bei eifrei alles wesentliche gesagt.
 
 

Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

vonhaeften Offline



Beiträge: 48

15.02.2011 11:18
#158 RE: Extra 3 zum Thema Frauen in Führungspositionen Antworten

Zitat von Stefanie
Ich hatte erst nicht vor, hier noch zu antworten. Dafür habe ich zu viele Diskussionen im Netz darüber beobachtet, in denen Männer mit scharfen Worten das Problem abtaten und die Diskussionen schnell hässlich wurden. Ich gehe auch davon aus, dass es auch eigentlich hier nichts nutzt, noch etwas dazu zu sagen, ich tue es dennoch.


Die Diskussion wird auch dann "schnell häßlich", wenn sie sich auf das Posten von hämisch grinsenden Smileys beschränkt.
Dabei haben viele Teilnehmer dieses Forums Beiträge geliefert, die sachlich fundiert waren und keinesfalls "das Problem mit scharfen Worten abzutun" versuchten.
Ich erinnere an die Beiträge von Rex Cramer, R.A., monty, Gansquoter, Calimero oder Gorgasal, warum gehen Sie auf deren Argumente nicht ein?
R.A. hat z.B. am 07.02. mehrere Zitate von Ihnen gebracht und Fragen an Sie gerichtet. Ist es zu mühsam, auf solche differenzierte Argumentation einzugehen?
Warum kann man nicht einmal, wie es Zettel auch schon beklagt, die Zitat-Funktion dieses Forums korrekt benutzen, um dem Leser
beim Einordnen von Frage und Antwort zu helfen?

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