Zitat von strubbi77Und was ist an dem Monopol der >100 Zentralbanken schlecht? Und wie löst ihr präferiertes Gold das Problem?
Welchen Einfluß hat die FED auf die Ausgabe von Euro? Welchen Einfluß auf den Diskontzinsatz in Euro Land oder Reservesätze der diversen europäischen Banken in Eurpa? Genau gar keinen
Bitteschön, glauben Sie wirklich, dass die Zentralbanken unabhängig voneinander entscheiden? Dass die EZB nicht ganz genau beobachtet, was die Fed macht? Dass die Fed sich nicht mit der EZB abstimmt? Ist das tatsächlich Ihre Meinung?
Wobei, das könnte einige Ihrer Ansichten erklären...
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat Gorgosal Dass die EZB nicht ganz genau beobachtet, was die Fed macht? Dass die Fed sich nicht mit der EZB abstimmt? Ist das tatsächlich Ihre Meinung?
Also so wie die Schienenfreunde auf die jetzt der Staatsanwaltschaft losgeht? Also wenn mehrere Monopolisten sich absprechen ist das im Geldbereich gut im normalen Wirtschaftgeschehen ein Verbrechen? Und wo sich unsere ach so zentralistisch orientierten Politiker aufregen, daß es zuwenig Wettbewerb z.B. im Benzinbereich gibt?
Glauben Sei anders herum gefragt, die FED würde Ihren Diskontsatz sofort nach einer Diskonterhöhung der EZB anpassen? Ist das tatsächlich Ihre Meinung?
Wobei, das könnte einige Ihrer Ansichten erklären...
Zitat In früheren Zeiten dagegen war die allgemeine Erwartungshaltung, daß Preise und Löhne "auf ewig" gleich zu sein hätten. Der naive Glaube der heutigen Goldanhänger, die Kaufkraft einer Goldmünze würde über Jahrzehnte stabil bleiben, ist heute esoterische Nische, damals war das aber absoluter Konsens.
Ich glaube hier haben wir gerade den Dreh- und Angelpunkt gefunden:
Wer sagt denn, das Preise (oder der Wert eines Warenkorbs) über Jahrzehnte stabil seien müssen? Behauptet auch keiner, die Behauptung der Befürworter eines Goldstandards geht ja meistens auch eher in die Richtung, man könne sich heute - aufgrund des technischen Fortschritts - für die selbe Menge Gold mehr leisten. Es handelt sich hierbei also um ein Strohmann-Argument.
Die Frage ist doch viel mehr: Kann eine zentralistische Planung der Geldmenge, des Zinses und indirekt über diese Mittel auch eine zentralistische Planung des Preisanstieges eines Warenkorbs funktionieren und wäre eine solche Zentralplanung sinnvoll oder würde sie nicht evt. Selbstkorrekturmechanismen des Marktes unterlaufen?
Ihr Vergleich zur Esoterik erinnert mich daher eher an die Argumente des hoch wissenschaftlichen Marxismus (aus eigener Sicht ja eine unfehlbare, eindeutige und klare Wissenschaft), gegen die vom kapitalistischen Klassenstandpunkt verzerrten marktwirtschaftlichen Weltbilder, die allesamt ideologisch sind, wie man insbesondere heute von überzeugten Sozialisten, Grünen und evt. Sozialdemokraten zu hören bekommt.
Und es erinnert mich an einen "Intelligent Design" - Anhänger, der die Evolutionstheorie als esoterisch bezeichnet hat, da man hier den Zufall verklären würde (womit er den Kern der Evolutionstheorie, die mitnichten nur auf Zufall beruht, wohl verfehlt hat).
Jetzt wird es wirklich zu albern. Jetzt werden schon Standardbegriffe der VWL nach Friedrichs Gutdünken undefiniert. Basteln sie weiter an Ihrer Traumwelt, spamen Sie weiter das Forum hier zu. Ich bin hier jedenfalls weg, jede weitere Sekunde hier ist zuviel investiert.
(insbesonders auch aufgrund der Ausfälle beim Thema Photovoltaik)
Der wesentliche Unterschied zur "Planwirtschaft" à la sozialistischer Fünfjahresplan ist, daß beständig die Rückmeldungen vom Markt registriert werden und dann die Planung kontinuierlich angepaßt wird. Die Stärke der Marktwirtschaft liegt nicht darin, daß sie "planlos" arbeiten würde - sondern daß sie flexibel ihre Planungen der Nachfrage anpaßt.
Und genauso läuft das letztlich bei den Zentralbanken. Die beobachten den Geldmarkt wie die ALDI-Zentrale die Verkaufsmeldungen der Filialen, und dann wird zeitnah die Liquiditätsversorgung nachgesteuert. Das ist also keine "Planwirtschaft", sondern solide Handwerksarbeit, und das kriegen sie normalerweise ganz ordentlich hin.
Na, dann steht ja einer zentralen Brötchenwirtschaft und einem Zentralschuhverkäufer in Staatshand, der flexible die Planung der Nachfrage anpasst, nichts mehr im Wege. Warum setzt sich dann eigentlich Fiat-Geld nur durch, wenn es vom Staat gepusht und mit Annahmezwang zur Begleichung von Schulden versehen wird, während z.B. Gold auch ohne den Staat dahinter nachgefragt wird?
Nein, mit der Planung eines Privatunternehmens, welches im ernsthaften Wettbewerb und im Markt steht, lässt sich das nicht vergleichen.
Wieso ist ein Oligopol bei Tankstellen schlimm und beim Geld nicht?
Zitat Ich bin hier jedenfalls weg, jede weitere Sekunde hier ist zuviel investiert.
(insbesonders auch aufgrund der Ausfälle beim Thema Photovoltaik)
Definitiv schade, einiges von Ihnen war gut les- und verstehbar. Ihrem Kommentar zu den Themen Photovoltaltaik kann ich nicht folgen und sehe nicht was es hier mit dem Thread zur Staatsfinanzierung zu tun haben sollte. (Es sein denn wir "finanzieren" den Geldhunger der Staaten mit PVS Modulen ;-)
Ich habe mir mal meine angeblichen Umdefinitionen angeschaut und bin unter anderem hier fündig geworden: http://de.mimi.hu/finanz/inflation.html Ich zitiere: Inflation (engl. inflation) Inflation (von lat. inflatio = Aufblähung; gemeint ist die "Aufblähung" der Volkswirtschaft mit Geld) ist der Prozess einer anhaltenden Steigerung des Preisniveaus (gewogener Durchschnitt der Güterpreise) einer ... http://www.manalex.de/d/inflation/inflation.php
Mein Fehler war es nicht Meine Definition mit der von Ihnen "gedachten" abzugleichen: Ich hielt mich an die Definition der "Österreicher", für die bedeutet Inflation: "Vertreter der Wiener bzw. Österreichischen Schule verstehen unter Inflation die Ausweitung (lat. inflare) der ungedeckten Geldmenge.[7] Neu geschaffenes Geld gelangt von der Zentralbank zu Marktteilnehmern, die mit diesem neuen Geld Güter nachfragen. "
Zum Letzten Link möchte ich noch vorschlagen: Lesen Sie speziell die Bücher von Baader, dieser war einer der wenigen die die Krise "vorhersagten" und soweit mir bekannt waren es nur Vertreter der Österreichischen Schule die das schafften. Was auch heute hier noch mal "thematisiert" wurde: http://ef-magazin.de/2011/07/02/3068-oes...klich-verstehen
Damit schlage ich vor wieder zurück zum ursprünglichen Thread zu kommen. Was hat Inflation mit der Finanzierung des Staates zu tun.
Und hier hat die Inflation einen durchaus positiven Effekt für "Staaten" den durch eine Verwässerung des Geldwertes werden Schulden entwertet und da nun mal Staaten die größten Schuldner sind, haben alle Staaten ein Interesse an einer Inflation. Und zwar gerade soviel, daß es den "dummen" Bürgern nicht einfällt sich zu mokieren. Und mit genug brain-washing wird aus ein "bisschen" Inflation eine "Tugend".
Zitat von strubbi77 Was ist jetzt an niedrigen Zinsen schlimm? Wenn die 3 Punkte erfüllt werden wir man nicht ärmer.
Nichts wenn eben die drei Punkte gegeben sind. Und wenn der Zins nicht "künstlich" niedrig gehalten wird. Und wer setzt den Zins fest?
In einem funktionierenden Markt wird der Zins durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Bedeutet ueber die Opportunitaetskosten wird der Zins fuer Staatsanleihen bestimmt.
Zitat Die keynesianische Empfehlung, in der Krise mit Defiziten des Staates gegenzusteuern, wurde zur Regel gemacht.
was aber nicht gemacht wurde: in Boomphasen Überschüsse zu erwirtschaften. So wie momentan. Es verringert sich aber gerade mal das Defizit und durch die Zerstörung von Vermögen aka Atomausstieg wird die Neukreditaufnahme sogar noch steigen. Man könnte jetzt locker +5% im Bundeshaushalt erwirtschaften. Der so gewonnene Handlungsspielraum würde in der nächsten Krise gut gebraucht werden.
Zitat von SponDie Europäische Zentralbank kämpft für die Rettung Griechenlands: Laut einem Pressebericht will sie dem Staat weiter Anleihen abkaufen - auch wenn eine oder zwei Rating-Agenturen das Land für zahlungsunfähig erklären. Die EZB will so Spielraum für eine Lösung der Schuldenkrise schaffen.
Zitat von WeltEine Währung ist das ultimative Wertaufbewahrungsmittel. Die Entscheidungen der Herren des Geldes (wie Pulitzerpreisträger Liaquat Ahamed die Notenbanker nennt) können den Ausschlag geben. Je nachdem, wie sie entscheiden, ist die Währung „so gut wie Gold“, wie es früher vom Dollar hieß, oder aber die Scheinchen lassen sich bald als Wandschmuck tapezieren, wie jüngst der Börsenpessimist Marc Faber orakelte.
Öhm ... sollte man diesen "Währungshütern" denn wirklich noch vertrauen? Ist der Aufkauf von Staatsanleihen eines Pleitestaates mit Bankrottzertifikat nicht gleichbedeutend mit dem Druck komplett ungedeckten Geldes? Ist das nicht der kürzeste Weg zur Inflation?
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von CalimeroÖhm ... sollte man diesen "Währungshütern" denn wirklich noch vertrauen? Ist der Aufkauf von Staatsanleihen eines Pleitestaates mit Bankrottzertifikat nicht gleichbedeutend mit dem Druck komplett ungedeckten Geldes? Ist das nicht der kürzeste Weg zur Inflation?
Typischerweise kauft die EZB nicht die Anleihen auf, sondern nimmt diese als Sicherheit für die Verleihe von Geld. Wenn die EZB das nicht mehr machen darf sind die Scheine für die Banken nahezu wertlos, da sie nicht mit dem freien Geld arbeiten können. Das ist doch der Witz an der Sache. Das gleiche gilt auch für Anleger die Anlagen nur in gewissen Risikoklassen (A und besser) tätigen dürfen. Die müssen aufgrund des Ratings ihre Anleihen abstossen auch wenn sich das tatsächliche Risiko nicht geändert hat.
Inflation deswegen ja/nein? Eher ja, da die Banken die Anleihen wieder flüssig machen können bleibt mehr Geldmenge im Umlauf.
Aber ob der Schuldner zahlt oder nicht hat doch keinen Einfluss auf die Geldmenge. Fall a) Griechenland zahlt nicht zurück. Griechenland hat die 100 EUR nominal. Dem Gläubiger fehlen 100 EUR. Fall b) Griechenland zahlt zurück. Griechenland hat 100 EUR weniger, der Gläubiger 100 EUR mehr.
Zitat von strubbi77Typischerweise kauft die EZB nicht die Anleihen auf, sondern nimmt diese als Sicherheit für die Verleihe von Geld. Wenn die EZB das nicht mehr machen darf sind die Scheine für die Banken nahezu wertlos, da sie nicht mit dem freien Geld arbeiten können. Das ist doch der Witz an der Sache.
Na dann ist die Sache doch ganz einfach. Da gibt es ja noch ein paar Kandidaten, die auch ein paar Problemchen mit ihren Zinsen und ihrem Rating haben. Egal wie deren Ausfallrisiko nun eingeschätzt wird ... man kann den ganzen Kram ja bei der EZB abgeben. Die bunkert dann alle Ramschpapiere im Keller, wo sie keiner mehr anguckt, und schon ist alles wieder im Lot.
Aber jetzt ernsthaft: Wenn die EZB sich Massen hochspekulative Junk-Bonds (sogar wenn 2 von drei Ratingagenturen den Zahlungsausfall feststellen) an Land zieht und anhäuft - wird sie dann nicht zur ultimativen Bad Bank? Und weiter: Hat sich nicht gerade erst die EZB so vehement gegen einen geordneten Schuldenschnitt Griechenlands gewehrt, weil ihre bis jetzt schon gekauften griechischen "Sicherheiten" bei einer Abwertung die eigene Pleite bedeutet hätten? Weil das Eigenkapital der EZB viel zu gering für so etwas wäre?
Würde jetzt ein weiterer Anleiheankauf von mit D bewerteten Papieren an dieser Situation irgend etwas verbessern? Oder kann die EZB das Spiel bis zum gehtnichtmehr weitertreiben?
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat Typischerweise kauft die EZB nicht die Anleihen auf, sondern nimmt diese als Sicherheit für die Verleihe von Geld.
Ja, "typischerweise" war das bislang so. Die Bundesbank hat nie selbst Staatsanleihen gekauft und auch die EZB hat das nie gemacht. Und das aus gutem Grund, denn durch so ein Manöver würde die Zentralbank faktisch ihre Notenpresse dem Staat zur Verfügung stellen.
Aber dieser Grundsatz einer soliden Notenbank-Politik gilt ja eben mittlerweile nicht mehr. Im Mai 2010 hat die EZB nämlich beschlossen, in Zukunft Staatsanleihen zu kaufen. Siehe hier: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...,694024,00.html
Auf den ersten Blick mag es keinen großen Unterschied machen, ob die Zentralbank (a) nun direkt Staatsanleihen kauft oder diese (b) lediglich als Sicherheiten akzeptiert. Es macht aber eben doch einen Unterschied. Denn im Fall (b) behält die Zentralbank die volle Kontrolle. Sie kann z.B. jederzeit die Zinsen erhöhen und dadurch die Geschäftsbanken dazu bringen, bei der Zentralbank weniger Kredit nachzufrage. Dadurch sinkt die Geldmenge. Im Fall (a) bringt eine Zinserhöhung aber nichts. Die Staatsanleihen bleiben unverändert in den Büchern der Zentralbank und die Geldmenge bleibt unverändert.
Zitat von strubbi77Aber ob der Schuldner zahlt oder nicht hat doch keinen Einfluss auf die Geldmenge. Fall a) Griechenland zahlt nicht zurück. Griechenland hat die 100 EUR nominal. Dem Gläubiger fehlen 100 EUR. Fall b) Griechenland zahlt zurück. Griechenland hat 100 EUR weniger, der Gläubiger 100 EUR mehr.
Ich glaube für die Inflation ist weniger die Geldmenge entscheiden als das Verhältnis aus Geldmenge zu Forderungen der Zentralbank. (Meine - zugeben private - Meinung ist, dass das Papiergeld durch die Forderungen der Zentralbank "gedeckt" ist.)
Kommt es zu einem Ausfall von solchen Forderungen, dann steigt das Verhältnis. Es ist immer noch genauso viel Geld im Umlauf, aber mit diesem müssen jetzt weniger Forderungen bedient werden. Also eine geringere Geldnachfrage.
Anders ist es, wenn für den Ausfall der griechischen Papiere bei der EZB die anderen Staaten einspringen. Dann bleibt das Verhältnis konstant und es ist keine Inflation zu befürchten. Aber nur weil die anderen Staaten die Schulden übernehmen. Und das auch durch hineinpfuschen in die Bilanz der EZB und damit einhergehende Gefährdung der Unabhängigkeit.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.