Zitat von Am_RandeImmerhin wäre eine Volkswirtschaft mit einer "kartoffelgedeckten Währung" vor einer Hyperinflation sicher, weil die Zentralbank/Regierung die Anzahl der Kartoffeln nicht per Federstrich beliebig vermehren kann; was ja mit der Geldmenge in einer Hyperinflation geschieht.
Nun das Problem ist aber die Ernte verdirbt und somit sieht es mit der Wertbeständigkeit nicht sonderlich gut aus. Dafür sind Edelmetalle wirklich besser geeignet und das ehre welche die eben nicht "verbraucht" werden.
Zitat von Am_Randeam Ende schaffte sie es nur zu Überleben(!), weil sie die einzelnen Glieder ihrer Goldketten für Lebensmmittel eintauschen konnte. Ihrer Gold-kette wohlgemerkt.
Auch Bauern haben die Inflationszeit relativ gut überstanden. Trotzdem ruft niemand nach einer kartoffelgedeckten Währung.
Wer in einer Notzeit Kartoffeln hat braucht keine Währung. Der braucht höchstens eine Schrotflinte, damit man sie ihm nicht klaut.
Zitat von Am_RandeImmerhin wäre eine Volkswirtschaft mit einer "kartoffelgedeckten Währung" vor einer Hyperinflation sicher,
Richtig. Und wenn wir alle zu Fuß gingen, wären wir auch vor Verkehrsunfällen sicher.
In beiden Fällen fragt sich aber, ob diese Sicherheit es wert sind, die Nachteile einer Kartoffelwährung oder eines reinen Fußgänger-Verkehrssystems in Kauf zu nehmen.
Zitat eine andere Währung in Umlauf zu bringen als den Euro, ist in Deutschland schlichtweg verboten.
Das ist Theorie. In der Praxis können Sie ganz beliebige Währungen erfinden und verwenden - nur dürfen Sie die halt nicht offiziell "Währung" nennen. Funktionieren würden diese aber auch ohne dieses Etikett genauso.
Der Verweis auf das staatliche Währungsmonopol ist letztlich nur eine Ausrede der Goldanhänger, weil sie ihre Alternative nicht ins Laufen bekommen.
Zitat von Am_RandeIch glaube, dass Problem ist, dass die Fiat-Money-Vetreter von einer "normalen" Inflation reden, mit der sich ja auch wirklich "gut" leben lässt; während die Goldstandardler die Gefahren einer Hyperinflation im Kopf haben.
Na ja, eine Hyperinflation sehe ich nicht heraufziehen, aber die Gefahr einer galoppierenden Inflation wächst schon an. Wo soll das ganze frisch gedruckte Geld auch hin? Das Problem liegt auch eigentlich nicht an der Frage Goldstandard oder nicht, sondern an der Tatsache, dass politisch nicht unabhängige Geldmonopolisten meinen, einen "richtigen" Zinssatz festlegen zu können. Ich wage mich da wieder weit hinaus, denn ich bin auf dem Gebiet ja nicht heimisch - aber soweit ich das verstanden habe, sollte der Zinssatz ein Marktsignal sein, welches anzeigt wieviel Geld gerade gebraucht wird. Die Zentralbanken setzen aber den Zins derzeit politisch gewollt fest, und machen Geld billig um die Wirtschaft damit zu versorgen, und niemals teuer um "die Konjunktur nicht abzuwürgen". Dadurch kommt es zu Fehlallokationen und es werden Blasen aufgepumpt. Wenn solche Blasen dann platzen wird wieder Geld nachgeschossen, und die schmerzliche Marktbereinigung wird verhindert. So wird Kreditlage über Kreditlage gehäuft, was dann zu Schuldenbergen und explodierender Geldmenge führt. -> Inflation
Nicht das Papiergeld an sich macht den Ärger, sondern das staatliche Monopolgeld und die "Anmaßung von Wissen", welcher Zins gerade der richtige ist.
Von mir aus muss es gar kein Goldstandard sein, mir würde schon eine parallele Goldwährung wie derzeit in der Schweiz gefordert ausreichen.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat R.A. Zitat Und lieber R.A. warum gestehen Sie mir nicht einfach eine goldgedeckte Währung zu.
Schreibe ich hier chinesisch?
Ja denn Sie akzeptieren nicht, daß es eben ein Geldmonopol gibt und das ich eben nicht in jedem Geschäft einfach mit Gold bezahlten kann/darf. Ich verlange dasgleiche Recht bezahlen zu können (auch meine Steuerschulden und ich will auch für meine Steuerrückzahlungen auf Gold optieren können) für meine goldgedeckte Währung die ich Ihnen für Ihre Papiergeld zugestehe. Solange es das nicht gibt bleibt es dabei. Der Staat hat ein Monopol und ist damit allein zuständig für die Inflation. Eine Goldmenge kann nicht beliebig inflationiert werden, auch das müssen Sie einfach als Tatsache zu Kenntnis nehmen. Es ist nicht ausgeschlossen das irgendwann der Stein der Weisen gefunden wird aber derzeit ist das noch nicht der Fall. Gold Verdirbt nicht und hatte/hat und wird immer einen Wert haben. Fiat-Geld hat beweisbar schon mehrfach seinen Wert verloren und zwar vollständig das ist beim Gold noch NIEMALS passiert.
Schlicht und einfach ich darf und kann nicht frei mit Gold bezahlen und Münzen schon mal gar nicht in Umlauf bringen. Somit werden nicht Sie ungerecht behandelt sonder ich. Ich habe keine "Wahl", Sie zwar auch nicht aber das stört Sie nicht. Aber mich stört es.
Zitat von Am_RandeImmerhin wäre eine Volkswirtschaft mit einer "kartoffelgedeckten Währung" vor einer Hyperinflation sicher, weil die Zentralbank/Regierung die Anzahl der Kartoffeln nicht per Federstrich beliebig vermehren kann; was ja mit der Geldmenge in einer Hyperinflation geschieht.
Die Kartoffelgedeckte Währung zeigt doch zwei Nachteile einer "Wert"gedeckten Währung:
Zum einen die Kartoffelmenge ist nicht stabil, je nach Jahr und Anbaufläche ändert sich der Gesamtbestand an Kartoffeln. Zum anderen kann es sein, dass auf einmal statt Kartoffeln Weizen sinnvoll wäre. Was dann?
Ich wage mich da wieder weit hinaus, denn ich bin auf dem Gebiet ja nicht heimisch - aber soweit ich das verstanden habe, sollte der Zinssatz ein Marktsignal sein, welches anzeigt wieviel Geld gerade gebraucht wird.
Es ist schon erstaunlich, wie Liberale sich gegen eine Wettbewerb auf dem Geldmarkt streuben können. Wenn man Markt für gut hält und Monopole für schlecht dann kann man ein Geldmonopol nicht verteidigen (IMHO).
Zitat von Am_RandeImmerhin wäre eine Volkswirtschaft mit einer "kartoffelgedeckten Währung" vor einer Hyperinflation sicher, weil die Zentralbank/Regierung die Anzahl der Kartoffeln nicht per Federstrich beliebig vermehren kann; was ja mit der Geldmenge in einer Hyperinflation geschieht.
Die Kartoffelgedeckte Währung zeigt doch zwei Nachteile einer "Wert"gedeckten Währung:
Zum einen die Kartoffelmenge ist nicht stabil, je nach Jahr und Anbaufläche ändert sich der Gesamtbestand an Kartoffeln. Zum anderen kann es sein, dass auf einmal statt Kartoffeln Weizen sinnvoll wäre. Was dann?
Kartoffel sind nicht besonders lange haltbar und daher ungeeignet. Gold ist nicht völlig unverwüstlich aber schon ziemlich. Es verfällt nicht und der Zuwachs an Gold ist recht "bescheiden". Somit hat Gold als Geld durchaus Vorzüge vor Kartoffeln.
Zitat Das ist Theorie. In der Praxis können Sie ganz beliebige Währungen erfinden und verwenden - nur dürfen Sie die halt nicht offiziell "Währung" nennen. Funktionieren würden diese aber auch ohne dieses Etikett genauso.
Das ist ja nun ein seltsames Argument; das ist, als würde man behaupten: es ist zwar verboten, Heroin in Deutschland zu verkaufen, aber wenn man es nur anders bezeichnen würde, würde einen der Staat schon damit durchkommen lassen. Wie oben schon mit dem Beispiel des "Liberty-Dollar" aus den USA angeführt wurde: der Staat weiß schon ganz genau, warum er die Konkurrenz einer privat-wirtschaftlichen Konkurrenz-Währung fürchtet und sich mit aller (Staats-)Gewalt dagegen wehrt.
Zitat von FriedrichJa denn Sie akzeptieren nicht, daß es eben ein Geldmonopol gibt und das ich eben nicht in jedem Geschäft einfach mit Gold bezahlten kann/darf.
Das können Sie doch grundsätzlich ohne weiteres, wenn Sie bereit sind, jeweils einen kleinen Umtausch vorzunehmen. Wenn Sie von einer Person A Papiergeld erhalten, können Sie das doch sofort in Gold umtauschen, und wenn Sie einer Person B Papiergeld zu zahlen haben, müssen Sie halt vorher ein wenig Gold in Papier tauschen. Wenn Sie so fest an die guten Wertaufbewahrungseigenschaften des Goldes glauben, wäre das doch die richtige Vorgehensweise.
P.S. Wer bestimmten Währungen wie dem Euro oder dem Dollar nicht traut, der sich kann sich auch ohne weiteres ein Fremdwährungskonto einrichten lassen.
Zitat von strubbi77Die Kartoffelgedeckte Währung zeigt doch zwei Nachteile einer "Wert"gedeckten Währung:
Welche Eigenschaften sollte denn klassischerweise eine gute Währung (als Zwischentauschware) haben? Wenn wir mal Papiergeld, Gold, Verbrauchswaren und Sachwerte gegenüberstellen?
........................................... Fiat Money ...... Gold .......... Verbr.Waren ..... Sachwerte Teilbarkeit und Homogenität: ..... ja .............. ja ............ eingeschränkt ... sehr eingeschränkt Fälschungssicherheit: ........... eingeschränkt ... weitestgehend ........ ja .............. ja Werterhalt: ........................ bisher nicht ....... ja ............ nein ............ eingeschränkt Praktikabilität: .................... ja .............. weitgehend ....... nein ............ eingeschränkt Physische Stabilität: ............ nein ................. ja .............. nein ............ nein allg. Akzeptanz: .................. Vertrauenssache .... ja ............ nein .............. nein
Was gibts da noch so zu beachten? Mehr fällt mir grad nicht ein.
P.S. Wie kriegt man hier eigentlich eine anständige Tabelle rein?
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Zitat von Friedrich -------------------------------------------------------------------------------- Ja denn Sie akzeptieren nicht, daß es eben ein Geldmonopol gibt und das ich eben nicht in jedem Geschäft einfach mit Gold bezahlten kann/darf. --------------------------------------------------------------------------------
Das verbietet Ihnen aber nicht R.A. Und auch nicht der Staat.
Sondern es liegt einfach daran, dass der Ladenbesitzer kein Gold als Währung akzeptiert. Das ist dann aber ein Marktergebnis und kein staatlicher Zwang.
Wenn Sie wollen, steht es Ihnen frei, einen Laden aufzumachen und in diesem Gold als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Probieren Sie es doch einmal aus und machen einen Bekleidungsladen auf und zeichnen die Ware in Goldunzen aus.
Rechtlich wäre das ok. Genauso wie Sie auch sonstige Tauschgeschäfte machen dürfen. Auch ihre Mitarbeiter dürfen Sie in Gold bezahlen (das ist dann auf der Lohnabrechnung sogenannter geldwerter Vorteil). Vielleicht bekommen Sie ein Problem mit der Buchhaltung und mit der Berechnung der Umsatzsteuer, weil beides in Euro geführt werden muss. Aber das ist nur ein grundsätzlich lösbares Verwaltungsproblem, kein juristisches.
Sie werden wahrscheinlich feststellen, dass Sie nicht viele Kunden haben werden. Vermutlich werden auch nicht viele Ihrer Lieferanten und Mitarbeiter eine Bezahlung in Gold akzeptieren. Und das sind genau die Gründe, warum aus Sicht des Händlers Euroscheine sinnvoller sind als Goldmünzen.
Es ist aber nicht der böse Staat, der da etwas verbietet. Sondern es ist der Markt, der eine Währung aus Goldmünzen als nicht effizient ablehnt.
Zitat von FlorianEs ist aber nicht der böse Staat, der da etwas verbietet. Sondern es ist der Markt, der eine Währung aus Goldmünzen als nicht effizient ablehnt.
Nö, es ist das Greshamsche Gesetz nach welchem schlechtes Geld das gute aus dem Markt verdrängt.
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Ich glaube, auch hier reden Fiat-Money-Vetreter und Goldstandardler aneinander vorbei; Herrn "Friedrich" geht es (meiner Ansicht nach) nicht darum, was der Einzelne tun kann, um sich gegen die Gefahr einer Hyperinflation zu schützen und so sein Vermögen zu retten. Ihm (und anderen Vertretern) einer privat-wirtschaftlichen Konkurenz-Währung zum staatlichen Fiat-Geld geht es darum, dass es eben gesetzlich verboten ist, dass z. B. die Volksbanken, ein eigenes goldbasiertes Geld herausgeben. Sei es in Form von Münzen, sei es in Form von Banknoten, auf denen stünde: "Zahlen sie dem Einlieferer dieser Banknote den Betrag X in Gold aus", so wie es ahnlich früher z.B. auf den Dollar-Banknoten stand. Diese Münzen und Banknoten würden sich im alltäglichen Geschäftsverkehr genauso nutzen lassen, wie es heute die Euro-Münzen/-Banknoten tun.
Zitat von FriedrichSie akzeptieren nicht, daß es eben ein Geldmonopol gibt
Ich würde es auch nicht akzeptieren, wenn Sie die Erde zu einer Scheibe erklären würden.
Zitat und das ich eben nicht in jedem Geschäft einfach mit Gold bezahlten kann/darf.
Können Sie, dürfen Sie. Wenn der Geschäftsinhaber mitmacht.
Was Sie fordern, das ist nicht Freiwilligkeit (die ist schon realisiert), sondern den gesetzlichen Zwang für Geschäftsinhaber, auf Ihre persönlichen Währungswünsche einzugehen. Das wäre natürlich illiberal. (Ich persönlich lehne natürlich auch die derzeitige Akzeptanzpflicht für Geschäfte ab, auch wenn die praktisch nicht relevant ist).
Zitat Eine Goldmenge kann nicht beliebig inflationiert werden ...
Unbestritten. Aber unwichtig. Weil die Goldmenge (wie im historischen Verlauf belegt) unkontrolliert schwanken kann. Nicht nach der Entscheidung einer Zentralbank - aber das macht es für die Betroffenen nicht besser.
Zitat Gold Verdirbt nicht und hatte/hat und wird immer einen Wert haben.
Es wird vielleicht immer einen gewissen Wert behalten - aber der kann deutlich niedriger liegen als heute. Die Werthaltigkeit von Gold ist genauso ein "FIAT"-Effekt wie beim Papiergeld. Der ist sofort futsch, wenn nicht mehr genug Leute dran glauben.
Trotzdem: Sie dürfen gerne dran glauben und Gold benutzen. Aber nicht ihre potentiellen Handelspartner zwingen, da mitzumachen.
Zitat von Am_Randedas ist, als würde man behaupten: es ist zwar verboten, Heroin in Deutschland zu verkaufen, aber wenn man es nur anders bezeichnen würde, würde einen der Staat schon damit durchkommen lassen.
Nein. Bei Heroin sind Herstellung, Besitz und Handel verboten. Bei Gold ist das alles erlaubt.
Sie können jederzeit Verträge abschließen und Bezahlung in Gold vereinbaren. Das ist legal und vor jedem Gericht durchsetzbar. Und mehr brauchen Sie für den Gebrauch als Währung nicht.
Zitat von CalimeroWelche Eigenschaften sollte denn klassischerweise eine gute Währung (als Zwischentauschware) haben? Wenn wir mal Papiergeld, Gold, Verbrauchswaren und Sachwerte gegenüberstellen?
Eine sehr schöne Idee!
Meine Anmerkungen zur Tabelle: Die "Fälschungssicherheit" ist auch bei Waren/Sachwerten eingeschränkt, je nach Art der Ware.
Beim "Werterhalt" muß man zwischen kurz- und langfristig unterscheiden. Bei Fiat money ist der kurzfristige Werterhalt normalerweise gegeben, der langfristige ist eingeschränkt. Bei Gold ist der Werterhalt bei allen Fristigkeiten eingeschränkt - schon innerhalb eines Jahres kann sich der Wert verdoppeln, aber auch halbieren.
"Physische Stabilität" halte ich für kein sinnvolles Kriterium. Da müßte man ja auch unterscheiden zwischen Münzen (gut), Scheinen (schlecht) und Buchgeld (sehr gut).
Und bei der allgemeinen Akzeptanz ist "Vertrauenssache" ja nur eine Umschreibung von Akzeptanz. Derzeit dürfte wohl Fiat money die höchsten Vertrauenswerte haben, gefolgt von Sachwerten und Gold.
Sie können jederzeit Verträge abschließen und Bezahlung in Gold vereinbaren. Das ist legal und vor jedem Gericht durchsetzbar. Und mehr brauchen Sie für den Gebrauch als Währung nicht.
D A S genau ist der Punkt: Ich bin, wie gesagt, kein Jurist... Kann ich, wenn es vertraglich vereinbart wurde, auf einer Bezahlung in Gold bestehen? Oder bin ich nicht gesetzlich gezwungen, den vereinbarten Betrag in Euro zu akzeptieren? Das wäre für mich die Definiton des Gesetzlichen(!) Zahlungsmittels, ich m u s s es akzeptieren... Ich bin, wie gesagt, kein Jurist...
Zitat Ihm (und anderen Vertretern) einer privat-wirtschaftlichen Konkurenz-Währung zum staatlichen Fiat-Geld geht es darum, dass es eben gesetzlich verboten ist, dass z. B. die Volksbanken, ein eigenes goldbasiertes Geld herausgeben. Sei es in Form von Münzen, sei es in Form von Banknoten, auf denen stünde: "Zahlen sie dem Einlieferer dieser Banknote den Betrag X in Gold aus",
Nein, das ist nicht verboten. Das gibt es auch schon. Nennt sich Gold-Zertifikat. Können Sie bei jeder Volksbank kaufen. (In der Praxis bekommen Sie das Gold dann nicht so einfach ausbezahlt, wenn Sie ein Gold-Zertifikat vorlegen. Das ist aber nur eine Frage der Ausgestaltung. Juristisch spräche nichts dagegen).
Juristisch spricht auch nichts dagegen, dass Sie in einen Laden gehen und dort Ware mit Gold-Zertifikaten bezahlen. Es ist eben lediglich der Ladenbesitzer, an dem der schöne Plan scheitert.
Und eben auch das Gesetz, in dem steht, dass in Deutschland Euro das gesetzliche Zahlungsmittel ist. D.h. Euro MUSS der Ladenbesitzer erst einmal akzeptieren (man könnte das ggf. aber vertraglich auch anders regeln, so dass der Ladenbesitzer kein Euro azeptieren muss sondern z.B. US$). Es steht aber nirgendwo geschrieben, dass er nicht Gold-Zertifikate akzeptieren DARF.
Konkret läuft es ja auch so ab, dass bei weitem nicht alle Geschäfte in Deutschland in Euro abgewickelt werden. Im Grenzbereich zur Schweiz akzeptieren viele Läden auch Schweizer Franken, obwohl dieser in Deutschland kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Und weder der Ladenbesitzer noch der Käufer machen sich da strafbar.
Zitat von Am_RandeKann ich, wenn es vertraglich vereinbart wurde, auf einer Bezahlung in Gold bestehen?
Deutlich: Ja.
Zitat Oder bin ich nicht gesetzlich gezwungen, den vereinbarten Betrag in Euro zu akzeptieren?
Nur, wenn Sie wenn den Betrag in Euro vereinbart haben.
Etwas anderes ist das im Einzelhandel. Da muß der Kaufmann AUCH in Euro Preise angeben und entsprechende Zahlungen akzeptieren. Das ist im wesentlichen eine Frage des Verbraucherschutzes, damit Preise transparent verglichen werden können.
Es wäre aber durchaus möglich, die "Originalpreise" in Gold oder Schweinehälften oder Muscheln anzugeben, und daneben die Umrechnung in Euros.
Zitat von CalimeroNö, es ist das Greshamsche Gesetz nach welchem schlechtes Geld das gute aus dem Markt verdrängt.
Guter Hinweis, aber falsch interpretiert
Ich zitiere die Wikipedia:
Zitat Anwendungsbereich des Gesetzes
Gresham führte seine Untersuchungen zu einer Zeit durch, in der Gläubiger (Verkäufer) von Gesetzes wegen gezwungen waren, schlechtes Geld zum gesetzlich festgelegten Kurs bzw. Preis anzunehmen.
(Hervorhebung von mir) Der Gold/Euro-Kurs ist aber nicht gesetzlich fixiert!
Zitat Wenn jedoch alle Wirtschaftsteilnehmer entscheiden dürfen, womit sie bezahlt werden möchten, wird das gute Geld schnell das schlechte verdrängen, da keiner freiwillig das schlechte Geld zum Kurs des guten Geldes annimmt.
Wohlgemerkt: Nicht der Zahlende muß die freie Wahl haben (so wie Friedrich, der den Geschäftsleuten zwangsweise sein Gold aufdrücken will), sondern der Empfänger.
In Deutschland hat der Empfänger weitgehend die freie Wahl. Ein Händler für Endverbraucher muß Euros nehmen (was aber unschädlich ist, weil er diese sofort in von ihm gewünschte Werte eintauschen kann), andere Währungen (z. B. Gold) darf er nehmen. Zwischen Geschäftsleuten ist die völlig freie Währungswahl möglich.
Und das Gresham'sche Gesetz zeigt: Kaum ein Geschäftsmann akzeptiert das schlechte Geld (nämlich Gold), es wird vom guten Geld (also dem Euro) verdrängt.
Zitat von R.A."Physische Stabilität" halte ich für kein sinnvolles Kriterium. Da müßte man ja auch unterscheiden zwischen Münzen (gut), Scheinen (schlecht) und Buchgeld (sehr gut).
Damit meinte ich, dass Gold als Material ziemlich unkaputtbar ist. Rostet nicht, zersetzt sich nicht, und nach einem massiven Brand ist ein Kilo geschmolzenes Gold halt immer noch ein Kilo Gold. Bei einem Safe voll Kupfer-Nickel Münzen nutzt mir der Schmelzklumpen nichts mehr.
Zitat von R.A.Und bei der allgemeinen Akzeptanz ist "Vertrauenssache" ja nur eine Umschreibung von Akzeptanz. Derzeit dürfte wohl Fiat money die höchsten Vertrauenswerte haben, gefolgt von Sachwerten und Gold.
Da meinte ich, dass das Vertrauen vom jeweiligen Emittenten abhängt. Die DDR-Mark war nichts wert, Afghanis würde ich auch nicht tauschen ... es gibt eine Menge Währungen zu denen ich kein Vertrauen hätte. Weltweit allgemein akzeptiert, weil bekannt, dürften nur wenige Währungen sein.
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Wie gesagt, ich habe mich in diese Diskussion eingeklinkt, weil mich das Thema sehr interessiert, und da ich anscheinend zwei juristisch kompetente Gesprächspartner gefunden habe dann gleich noch die Frage, wie ich dann den Hinweis auf § 35 des Bundesbankgesetz (BBankG), den ich zu dem Thema mal irgendwo aufgeschnappt habe, zu deuten habe? Hat die Bundesbank nun ein Monopol auf die Herausgabe von Banknoten, oder nicht?
§ 35 Unbefugte Ausgabe und Verwendung von Geldzeichen
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,
1. wer unbefugt Geldzeichen (Marken, Münzen, Scheine oder andere Urkunden, die geeignet sind, im Zahlungsverkehr an Stelle der gesetzlich zugelassenen Münzen oder Banknoten verwendet zu werden) oder unverzinsliche Inhaberschuldverschreibungen ausgibt, auch wenn ihre Wertbezeichnung nicht auf Euro lautet;
2. wer unbefugt ausgegebene Gegenstände der in Nummer 1 genannten Art zu Zahlungen verwendet.
Zitat Wohlgemerkt: Nicht der Zahlende muß die freie Wahl haben (so wie Friedrich, der den Geschäftsleuten zwangsweise sein Gold aufdrücken will), sondern der Empfänger.
Arg einseitig. Ich muß Ihre Geld annehmen sie müssen aber nicht mein "Goldgeld" annehmen. Ist doch ziemlich unfair. Aber gut lasse ich mich erst mal in Gold vom Staat ausbezahlen, wäre immerhin ein "Anfang".
Zitat In Deutschland hat der Empfänger weitgehend die freie Wahl. Ein Händler für Endverbraucher muß Euros nehmen (was aber unschädlich ist, weil er diese sofort in von ihm gewünschte Werte eintauschen kann),
Nee so geht das nicht es ist nicht dasgleich, das einemal muß ich noch mal extra aktiv werden bei der reinen Fiat-Geldannahme nicht. Nein das ist nicht ok. Ich kann/darf in Goldgeld bezahlen und sie können/dürfen in Fiat-Geld bezahlen so wird es fair. Aber wenn ich von Ihnen Geld bekommen sollte, dann habe ich die Wahl und ich will "mein" Goldgeld. Sollten Sie von mir Geld bekommen wollen/sollen gebe ich Ihnen gerne Ihr Papiergeld. Also wenn schon dann gleiches Recht für uns beide nur das Recht haben nur Sie nicht ich schlicht und einfach ungerecht.
Zitat von R.A.Guter Hinweis, aber falsch interpretiert
Okay, okay ... wie gesagt, bin ich ja nur interessierter Laie auf dem Gebiet. Ich habe es (für mich) so interpretiert, dass beim derzeitigen Abwärtsschlingerkurs der Leit-Fiatwährungen, und der damit verbundenen Gold-Aufwertung seit 10 Jahren ja jeder bescheuert wäre, wenn er mit seinem teuer gekauften Gold nun seine profanen Konsumausgaben tätigen würde. Ein Händler sollte aber eigentlich nicht böse sein, wenn ihm jemand z.B. ein paar Maßschuhe für eine halbe Unze Gold abkaufen würde. Solange das nicht jeder tut, und der Schuhmacher immer noch mit Fiat Geld seine Brötchen und eine Packung Kaugummis bezahlen kann hätte er damit (derzeit) durchaus ein Geschäft gemacht.
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